Das Franziskanerkloster Güstrow wurde 1509 in Güstrow gegründet 1512 wurde mit dem Kirchenbau begonnen Es wurde im Zuge
Franziskanerkloster Güstrow

Das Franziskanerkloster Güstrow wurde 1509 in Güstrow gegründet, 1512 wurde mit dem Kirchenbau begonnen. Es wurde im Zuge der Reformation spätestens 1555 aufgelöst. Nur der Name Klosterhof ist erhalten. Das Kloster trug das Patrozinium vom Heiligen Blut, nach der Farbe des Franziskanerhabits wurde es auch Graues Kloster genannt.
Umstände und Motive der Klostergründung
Güstrow, seit Mitte des 15. Jahrhunderts Residenzstadt der Herzöge von Mecklenburg, wurde 1503, 1508 und 1512 von verheerenden Stadtbränden heimgesucht. Am 28. Juni 1503 brannte infolge eines Blitzschlags der weitaus größte Teil der Stadt nieder.
Neben der St.-Marien-Kirche wurde auch die Heilig-Bluts-Kapelle (Fronleichnamskapelle) im Norden der Stadt vollkommen zerstört. Dank der in dieser Kapelle ausgestellten Hostien-Reliquie hatte sich Güstrow ab 1332 zu einem Wallfahrtsort entwickelt; ihrer Gründung waren Ereignisse vorausgegangen, die denen des Sternberger Hostienfrevels des Jahres 1492 ähneln: Eine zum Christentum konvertierte Jüdin bezichtigte ihren Schwager Eleazar der sogenannten Hostienschändung. Alle Juden von Güstrow wurden in der Folge zum Tode verurteilt und verbrannt. Die Synagoge der Gemeinde wurde zerstört. Auf dem ehemaligen Synagogen-Standort errichtete man daraufhin, im Jahr 1325, die Heilig-Bluts-Kapelle.
Beim Brand von 1503 konnte man die verehrte blutende Hostie retten und in den Dom bringen. Die zerstörte Kapelle wurde nicht wieder aufgebaut, möglicherweise, so der Historiker Ingo Ulpts, weil die Domherren mit der Reliquie „die Anziehungskraft ihrer Kirche (des Güstrower Doms) und damit ihre finanzielle Ausstattung erhöhen“ wollten. Die Domherren des Kollegiatstifts am Dom beanspruchten ein „Monopol auf geistliche und liturgische Handlungen“ gegenüber den Landesherren, der Bürgerschaft und dem Rat, weswegen es in Güstrow bis dahin zu keiner Klostergründung gekommen war.
Die damaligen Herzöge von Mecklenburg-Schwerin, Heinrich V. und Albrecht VII., gründeten einen Franziskaner-Observantenkonvent (new closter, Barfuesserordens, von der rechten Obseruantienn) statt die Kapelle wiederaufzubauen. Allerdings wählten sie für den Klosterbau die Stelle der 1503 abgebrannten Fronleichnamskapelle. Ob sie bei der Entscheidung von den Domherren beeinflusst wurden, ist nicht überliefert. Wie bereits ihr Vater Magnus II. förderten sie die Observanzbewegungen in den damaligen Mendikantenorden, insbesondere bei den Franziskanern. Die bestehenden Konvente der Sächsischen Franziskanerprovinz (Saxonia) in Wismar, Schwerin, Rostock und Parchim vertraten in der Armutsfrage eine weniger strenge Position und wehrten sich mit Unterstützung durch Papst Sixtus IV. dagegen, dass ihnen eine strengere Lebensweise aufgezwungen wurde. Daher wählten Heinrich V. und Albrecht VII. den Weg, neue Klöster zu initiieren, in denen die strenge Observanz beachtet würde. Es kam zur Gründung des Augustinereremitenklosters in Sternberg und des Franziskaner-Observanten-Konvents in Güstrow. Es war auch die letzte größere katholische Stiftung in Mecklenburg.
Herzog Heinrich V. bemühte sich am 18. Januar 1509 von Rostock aus über seinen Rechtsvertreter in Rom, Martinus Tessenitz, beim Papst Julius II. um die Erlaubnis zur Fundation eines Observantenklosters in Güstrow. Er stand darüber in Kontakt mit den observanten Kräften in der Sächsischen Franziskanerprovinz, vermutlich – so Ulpts – mit dem Observanten-Provinzvikar Peter Czillen (oder Johannes Petersilge/Peterslige) selbst, und erbat die Entsendung von 16 Brüdern nach Güstrow. Der Provinzvikar hatte ein großes Interesse daran, den streng observanten Teil der Ordensprovinz gegenüber den gemäßigteren Kräften zu stärken, und riet dem Herzog, gegenüber dem Papst darauf hinzuweisen, dass die bisherigen Reformbemühungen in den Klöstern nicht erfolgreich verlaufen seien. Schon am 17. Mai 1509 erteilte Papst Julius II. Heinrich mit der Konstitution Sincerae devoitionis die Erlaubnis zur Gründung des Observantenklosters in Güstrow, Diözese Cammin. Den Brüdern sollten die Gebäude nicht als Besitz, sondern nur pro vsu et habitacionis perpetuis, „zum Gebrauch und fortdauernden Wohnrecht“, überlassen werden, wie es den Regeln der strengen Observanz entsprach; rechtliche Einwände von Weltklerikern gegen die Klostergründung waren nicht zugelassen. Der zuständige Ordinarius, der Camminer Bischof Martin Karith, gab seine Einwilligung und vermittelte zwischen den Herzögen und dem Kollegiatstift, so dass das Güstrower Domkapitel im September 1509 eine Vollmacht zur Zulassung des Franziskanerobservantenkonvents in Güstrow ausstellte. Sie hatten als Bedingung gestellt, dass die Blutreliquie in einer neu einzurichtenden Kapelle in der Kollegiatkirche verehrt werden solle und dafür eine Priesterstelle erhalten werden müsse.
Die Entsendung von Brüdern nach Güstrow verzögerte sich, da das Kapitel der Observanten-Kustodie in Jüterbog sich nicht mehr mit der Personalie befassen konnte. Das Kapitel setzte Vikar Czillen ab, und der neugewählte Vikar der Kustodie, Heinrich Küne, widersprach der Ansiedlung zwar nicht grundsätzlich, aber er bat den Herzog um Aufschub mindestens über den Winter und möglichst bis zum nächsten Ordenskapitel im September 1510. Herzog Heinrich gab sich damit nicht zufrieden und setzte eine Einführung der Franziskaner in Güstrow im Frühjahr 1510 durch. Die ersten Brüder kamen im April 1510 vermutlich aus dem Franziskanerkloster St. Marien in Lüneburg und dem Franziskanerkloster Magdeburg. Offenbar hatten Herzog und Domkapitel bei der Ansiedlung der Franziskaner den Stadtrat und die Bürgerschaft nicht ausreichend einbezogen, so dass um Ostern 1510 einige Domherren bedroht wurden und auch eine gemeinsame Sitzung von Domkapitel und Rat ohne Erfolg blieb. Noch in der Woche vor der Aufnahme der Franziskaner drohten einige Ratsherren mit einem „allgemeinen Blutvergießen“. Ob es bei der Einführung der Franziskaner tatsächlich zu Ausschreitungen kam, ist nicht bekannt. Domherr Peter Sadelkow war unter anderem wegen dieser Vorfälle in Güstrow nicht mehr zu halten, so dass Herzog Heinrich V. ihm im Januar 1511 die Pfarre in Sternberg verlieh.
Erstmals erschien der Konvent in Güstrow zwischen 1509 und 1513 auf einer Liste der franziskanischen Observantenkonvente. Das Franziskanerkloster Rostock unterhielt in Güstrow eine Terminei zum Almosensammeln und als seelsorgerlichen Stützpunkt. Mit der Gründung des observanten Konvents wurden die Rostocker Brüder jedoch von Herzog Heinrich aufgefordert, sich von dort zurückzuziehen. Bereits 1523 lebten so viele observante Franziskaner im Güstrower Konvent, dass einige nach Schwerin abgeordnet werden konnten, um im dortigen Franziskanerkonvent bei der Beseitigung von Missständen mitzuwirken. Ob jedoch die von Herzog Heinrich V. erbeten Anzahl von 16 Franziskanern nach Güstrow kamen, ist fraglich. Ihre Hauptaufgabe dürfte in der Predigt und im Beichtehören bestanden haben.
Lage und Bau des Klosters
Die Franziskaner waren zunächst offenbar provisorisch untergebracht. Herzog Heinrich V. sorgte sich nach der Ansiedlung um die Errichtung eines neuen Klosters am nördlichen Stadtrand von Güstrow. Die Konventsgebäude wurden unmittelbar an der Stadtbefestigung erbaut, nur durch eine Straße getrennt, in der Nähe der beiden nördlichen Stadttore, dem Schnoientor und dem Mühlentor. Vom Kloster führten drei Wassergänge in den Stadtgraben, wie es in einem Schreiben von 1571 heißt: Was der Baw dem Closter zu Gustrow, als die dry genannte wassergaenge jm garten Vnter der erden in den Stadtgraben... Jenseits der Stadtmauer floss die Nebel, möglicherweise lag am Mühlentor auch der Hafen, so dass ein Großteil des Handels- und Warenverkehrs zwischen Umland, Hafen und dem Güstrower Hauptmarkt in der Nachbarschaft vorbeiführte. Auf das Areal des Klosters weist heute die Straße Am Klosterhof zwischen Pferdemarkt und Schnoienstraße hin.
Mit finanzieller Unterstützung des Herzogs wurde am 21. März 1512 der Maurermeister Gert Pant(h)elitz beauftragt, mit dem Bau des Chores der Kirche zu beginnen, jm Niencloster to Gustrow ein Chor to muren; der Chor ist möglicherweise schon 1512 fertiggestellt worden. Als Lohn erhielt Panthelitz täglich drei Schillinge, seine Maurergesellen je zwei Schillinge und die Gehilfen je einen Schilling. Gleichzeitig begann der Bau der Konventsgebäude, wie die Kirche in Ziegelmauerwerk, die Ziegel brannte man in einem Ziegelofen (tegelauen), und möglicherweise verfügte das Kloster über einen Ziegelhof außerhalb der Stadt. In Baurechnungen für die Zeit vom 3. März 1514 bis zum 7. Februar 1515 hielt Bauleiter Hans Sterningk Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 352 Gulden für Lohn, Arbeitsgerät und Materialien fest.
Beim Klosterbau berieten observante Franziskaner den Bauherrn; Papst Julius II. hatte in seiner Gestattungsbulle von 1509 auch bauliche Einzelheiten vorgeschrieben, und der Güstrower Guardian Johannes Oldensen – ab 1528 Guardian im Observantenkloster Winsen – nannte in einem Brief vom 17. Oktober 1527 die bauliche Ausstattung des Klosters. Neben der Kirche bestand es aus dem Klausurgebäude mit dem Refektorium und den Zellen der Brüder in dem „neuen langen Schlafhaus“ (cellen der brodere, des nygen langen slaphuse), einem Kreuzgang (krutzganck), den nötigen Wirtschaftsgebäuden und einem Kräutergarten. 1572 wurden eine Treppe in den Garten, der Kreuzgang und der gewölbte Keller erwähnt, im Jahre 1587 der Kirchhof (kloster kerhoue). Die Kirche hatte entsprechend päpstlicher Vorgabe nur eine bescheidene Glocke (cum humili campana), jedoch hatte die Kirche möglicherweise nicht den für damaligen Bettelordenskirchen üblichen Dachreiter, sondern einen größeren Turm, wie es auch bei dem kurz zuvor ebenfalls von den mecklenburgischen Herzögen gestifteten observanten Augustinereremitenkloster Sternberg der Fall war. In einer Darstellung Güstrows durch den Rostocker Krämer Vicke Schorler von 1578 und 1586 auf einem Blatt seiner Bildrolle in der Schrägansicht von Güstrow ist die Franziskanerkirche mit Turm dargestellt, und der Chor der Kirche hat die gleiche Höhe wie das Kirchenschiff.
1517 war der Kirchenbau so weit fortgeschritten, dass auf Bitten der mecklenburgischen Herzöge Bischof Martin Karith von Cammin den ihm unterstehenden Suffraganbischof von Schwerin delegierte, die Klosterkirche und gleichzeitig eine Kapelle im Schloss Güstrow zu weihen. Dies geschah Ende 1517. Das Patrozinium der Kirche ist unbekannt, da nicht belegt.
Reformation und Aufhebung des Konvents
In Güstrow durfte schon 1524 der aus Dänemark gekommene Johann Ludeke in der kleinen Heilig-Geist-Kirche nach der evangelischen Lehre predigen. Ab 1525 war dann der Güstrower Joachim Kruse evangelischer Prediger. Die Pfarrkirche St. Marien, der Dom und das Franziskanerkloster blieben jedoch zunächst katholisch. Der Güstrower Konvent, so Ingo Ulpts, hielt „ungebrochen an der katholischen Lebensweise fest“ und stand unter dem besonderen Schutz seines weltlichen Stifters, Herzog Heinrich V. Dieser erließ am 10. Februar 1528 „einen hoffnungsvollen Schutzbrief, in dem er dem Guardian und dem Konvent den Besitz aller ihrer Liegenschaften und Einkommen auf ewige Zeiten garantierte“. Die Katholiken in Güstrow konnten sich noch mehrere Jahre behaupten, die Franziskaner bekämpften noch 1535 heftig den evangelischen Pastor an der Pfarrkirche und wurden finanziell aus der Bevölkerung unterstützt. Der Greifswalder Universitätsprofessor und Dekan Heinrich Bukow errichtet 1537 testamentarisch unter anderem bei den Güstrower Franziskanern eine Messstiftung für sein Seelenheil (Presbiter in missa qualibet quinque candelas accensas habebit et ita pro salute anime mee oret „Der Priester soll in jeder Messe fünf brennende Kerzen haben und so für mein Heil beten“), 1538 folgte ein Legat des Handwerkers Hans Elvers, der Fenster für das Kloster angefertigt hatte, zugunsten der Franziskaner. Diese nahmen weiterhin an den Provinzkapiteln der Sächsische Franziskanerprovinz vom hl. Kreuz (Saxonia Sanctae Crucis) teil, der seit 1518 nur noch die observanten Konvente angehörten, nachdem die weniger strengen Klöster von der Ordensleitung in Rom zur Sächsischen Provinz vom hl. Johannes dem Täufer (Saxonia Sancti Johannis Baptistae) ausgegliedert worden waren. Noch 1554 wurde beim Kapitel in Jüterbog der verstorbenen Franziskanerbrüdern aus Güstrow gedacht.
Nach dem Tod Herzog Albrechts VII. 1547 kam der mit Martin Luther befreundete künftige Superintendent und Dompropst Gerd Oehmken nach Güstrow. Man beschloss, den katholischen Messfeiern in Güstrow ein Ende zu bereiten und das Güstrower Domkapitel und die Franziskanergemeinschaft aufzulösen. Am 4. April 1555 beschlossen die Güstrower Stände, alle noch verbliebenen Reste des Papsttums zu beseitigen. Einige Bestände des aufgelösten Klosters wurden dem Provinzialminister übergeben, und in Teilen der Gebäude wurde schon 1552 eine evangelische Schule, die Domschule Güstrow, eingerichtet. Im Jahre 1560 bestand noch der Friedhof des Klosters, der Monneken Kerckhov (Mönchskirchhof).
Die letzten Reste des Klosters wurden 1620 durch eine Feuersbrunst zerstört, nachdem die Kirche mit dem kupfergedeckten Turm und der Kreuzgang bereits 1599 abgetragen worden waren. Die letzten Steine ließ Herzog Johann Albrecht der neuen reformierten Kirche zukommen, die auf dem Platz des heutigen Theaters errichtet werden sollte.
Guardiane
Angegeben ist das Jahr einer urkundlichen Erwähnung.
- Johannes Brakel (1512)
- Johannes Oldensen (1527)
- Martin Schütte (Vice-Guardian, † 1527)
- Ludolph Nortzel (1536)
Literatur
- Dietrich Schröder: Papistisches Mecklenburg. II. Wismar 1741 S. 2799 ff.
- David Franck: Alt- und Neues Mecklenburg. III. Buch 9 S. 34, 168, 199.
- Johann Friedrich Besser: Beiträge zur Geschichte der Vorderstadt Güstrow. Güstrow 1819/1823. S. 168, 298, 325.
- Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. IV. Band: Die Amtsgerichtsbezirke Schwaan, Bützow, Sternberg, Güstrow, Krakow, Goldberg, Parchim, Lübz und Plau. Schwerin 1901. [Nachdr.: ISBN 3-910179-08-8]. S. 192–194.
- Heinrich Schnell: Das Unterrichtswesen in den Großherzogthümern Mecklenburg-Schwerin und Strelitz. III. Berlin 1909. S. 90–99.
- Leonhard Lemmens OFM: Briefe und Urkunden des XVI. Jahrhunderts zur Geschichte der Sächsischen Franziskaner. In: Beiträge zur Geschichte der Sächsischen Franziskaner-Provinz vom Heiligen Kreuze. Düsseldorf 1911/12, S. 65 Anm. 66, 83, 88.
- Patricius Schlager OFM: Verzeichnis der Klöster der sächsischen Franziskanerprovinzen. In: Franziskanische Studien 1. Münster i. W. 1914, S. 230–242.
- Patricius Schlager OFM: Geschichte des Franziskanerklosters zu Güstrow in Mecklenburg. In: Franziskanische Studien 5. Münster i. W. 1918, S. 68–82.
- Ursula Creutz: Bibliographie der ehemaligen Klöster und Stifte des Bistums Berlin, des Bischöflichen Amtes Schwerin und angrenzender Gebiete. St.-Benno-Verlag, Leipzig 1988, S. 395.
- Lucius Teichmann: Die Franziskanerklöster in Mittel- und Ostdeutschland 1223–1993. St.-Benno-Verlag, Leipzig 1995, ISBN 3-89543-021-8, S. 109–110.
- Ingo Ulpts: Die Bettelorden in Mecklenburg. Ein Beitrag zur Geschichte der Franziskaner, Klarissen, Dominikaner und Augustiner-Eremiten im Mittelalter. (Saxonia Franciscana Band 6.) Werl 1995, ISBN 3-87163-216-3, S. 151–167, 388–391.
- Thomas Rastig, Stefan Schmieder: Güstrow. Kloster Heilig Blut? (Ordo Fratrum Minorum / Franziskaner). In: Wolfgang Huschner, Ernst Münch, Cornelia Neustadt, Wolfgang Eric Wagner: Mecklenburgisches Klosterbuch. Handbuch der Klöster, Stifte, Kommenden und Prioreien (10./11.–16. Jahrhundert) Band I., Rostock 2016, ISBN 978-3-356-01514-0, S. 367–376.
Quellen
Gedruckte Quellen
- Mecklenburgische Jahrbücher (MJB)
Ungedruckte Quellen
Landeshauptarchiv Schwerin (LHAS)
- LHAS 1.5-4/6 Kloster Güstrow.
Weblinks
- Literatur über Franziskanerkloster Güstrow in der Landesbibliographie MV
Einzelnachweise
- Wilhelm Mastaler: Der Klosterhof in Güstrow. In: Eine Güstrower Stadtkunde, Schriftenreihe des Archivs der Stadt Güstrow, Nr. 1. Rostock 1996, ISBN 3-929544-31-8, S. 34–37.
- Deutsch, Gotthard und Isidor Warsaw: Mecklenburg. In: Isidore Singer (Hrsg.): Jewish Encyclopedia. Band 8. New York 1906, S. 399.
- Ingo Ulpts: Die Bettelorden in Mecklenburg. Werl 1995, S. 151.
- Thomas Rastig, Stefan Schmieder: Güstrow. Kloster Heilig Blut? (Ordo Fratrum Minorum / Franziskaner). In: Wolfgang Huschner, Ernst Münch, Cornelia Neustadt, Wolfgang Eric Wagner: Mecklenburgisches Klosterbuch. Band I., Rostock 2016, S. 367–376, hier S. 368.
- Landeshauptarchiv Schwerin (LHAS) 1,5-4/6 Kl. Güstrow, Nr. 4, Urkunde 7 = Ingo Ulpts: Die Bettelorden in Mecklenburg. Werl 1995, Urkundenanhang, Nr. 51, S. 482f.
- Ingo Ulpts: Die Bettelorden in Mecklenburg. Werl 1995, S. 151ff.166
Landeshauptarchiv Schwerin (LHAS) Bestand Geistliche Urkunden, Kloster Güstrow. Nr. 2, 3, 4. - Landeshauptarchiv Schwerin (LHAS) Bestand Geistliche Urkunden, Kloster Güstrow. Nr. 4, Urkunde Nr. 3.
- Landeshauptarchiv Schwerin (LHAS) Bestand Geistliche Urkunden, Kloster Güstrow. Nr. 4, Urkunde Nr. 4.
- Ingo Ulpts: Die Bettelorden in Mecklenburg. Werl 1995, S. 153–157.
Thomas Rastig, Stefan Schmieder: Güstrow. Kloster Heilig Blut? (Ordo Fratrum Minorum / Franziskaner). In: Wolfgang Huschner, Ernst Münch, Cornelia Neustadt, Wolfgang Eric Wagner: Mecklenburgisches Klosterbuch. Band I., Rostock 2016, S. 367–376, hier S. 369ff. - Ingo Ulpts: Die Bettelorden in Mecklenburg. Werl 1995, S. 158–161.166.
- Ingo Ulpts: Die Bettelorden in Mecklenburg. Werl 1995, S. 161.312f.
Lucas Waddingus: Annales Minorum. Bd. 15 (Nachdruck) Qaracchi/Florenz 1931-1933, S. 409f.
Landeshauptarchiv Schwerin (LHAS) Bestand Geistliche Urkunden, Kloster Schwerin, Nr. 6 - Thomas Rastig, Stefan Schmieder: Güstrow. Kloster Heilig Blut? (Ordo Fratrum Minorum / Franziskaner). In: Wolfgang Huschner, Ernst Münch, Cornelia Neustadt, Wolfgang Eric Wagner: Mecklenburgisches Klosterbuch. Band I., Rostock 2016, S. 367–376, hier S. 374.
- Acta betr. das Franciscaner-Mönchs-Kloster zu Güstrow, Schreiben Nr. 1. von 1571, fol. 8., zitiert bei: Ingo Ulpts: Die Bettelorden in Mecklenburg. Werl 1995, S. 164 Anm. 59.
Ingo Ulpts: Die Bettelorden in Mecklenburg. S. 164f.: „Bildliche Darstellungen, die die Lage des Klosters in der Stadt illustrieren“, sind auf der Planansicht 1706 von Friedrich Thomas mit der Legende zum Standort des ehemaligen Klosters E. Closterhoff zu finden. (Friedrich Thomas: Analecta Güstroviensia. 1706; Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. IV. 1901 S. 194.) - Ingo Ulpts: Die Bettelorden in Mecklenburg. Werl 1995, S. 161.164f.164 Anm. 61.
guestrow-history.de ( des vom 3. Januar 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. - Landeshauptarchiv Schwerin (LHAS) Bestand Geistliche Urkunden, Kloster Güstrow. Nr. LVII. (ungedruckt), zitiert bei: Ingo Ulpts: Die Bettelorden in Mecklenburg. Werl 1995, S. 161.
- Landeshauptarchiv Schwerin (LHAS) Bestand Geistliche Urkunden, Kloster Güstrow. Nr. 4, Dokument Nr. 27 auf 22 Folioseiten, hier nach: Ingo Ulpts: Die Bettelorden in Mecklenburg. Werl 1995, S. 162 Anm. 49; S. 163 (Ziegelhof).
- Landeshauptarchiv Schwerin (LHAS) Bestand Geistliche Urkunden, Kloster Güstrow. Nr. 4, Urkunde Nr. 31.
- Acta betr. das Franciscaner-Mönchs-Kloster zu Güstrow, Nr. 1–4.
- Ingo Ulpts: Die Bettelorden in Mecklenburg. Werl 1995, S. 161.163.165.
Vice Schorler: Wahrhafige Abcontrafactur der Hochloblichen und weitberumten alten See- und Hensestadt Rostock, Heuptstadt im Lande Mecklenburgk. 1578–1586, Stadtarchiv Rostock 1965, Bildrolle Tafel 9, III. Güstrow, Abb. Franziskanerkirche. - Ingo Ulpts: Die Bettelorden in Mecklenburg. Werl 1995, S. 162f.
- Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. IV. 1901 S. 192.
- Ingo Ulpts: Die Bettelorden in Mecklenburg. Werl 1995, S. 389 unter Verweis auf Patricius Schlager OFM: Geschichte des Franziskanerklosters Güstrow in Mecklenburg. In: Franziskanische Studien 5 (1918) S. 68–82.
- Ulpts unter Bezug auf: Landeshauptarchiv Schwerin (LHAS) Bestand Geistliche Urkunden, Kloster Güstrow. Nr. 4, Urkunde Nr. 33.
- Mecklenburgische Jahrbücher (MJB) 8 (1843), Friedrich Lisch: Ueber die evangelische Kirchen-Visitation vom Jahre 1535. S. 45.
- Landeshauptarchiv Schwerin (LHAS) Bestand Geistliche Urkunden, Kloster Güstrow. Nr. 4., Urkunde Nr. 35.
- Ingo Ulpts: Die Bettelorden in Mecklenburg. Werl 1995, S. 388ff.
Zur Provinzenteilung: Dieter Berg (Hrsg.): Spuren franziskanischer Geschichte. Werl 1999, S. 249. - Ingo Ulpts: Die Bettelorden in Mecklenburg. Werl 1995 S. 388–391, hier S. 390.
- Lucius Teichmann: Die Franziskanerklöster in Mittel- und Ostdeutschland 1223–1993. 1995 S. 110.
- Ingo Ulpts: Die Bettelorden in Mecklenburg. Werl 1995 S. 388–391, hier S. 391.
- Wilhelm Mastaler: Der Klosterhof in Güstrow. In: Eine Güstrower Stadtkunde. Schriftreihe des Archivs der Stadt Güstrow, Nr. 1. 1996 S. 36.
- Thomas Rastig, Stefan Schmieder: Güstrow. Kloster Heilig Blut? (Ordo Fratrum Minorum / Franziskaner). In: Wolfgang Huschner, Ernst Münch, Cornelia Neustadt, Wolfgang Eric Wagner: Mecklenburgisches Klosterbuch. Band I., Rostock 2016, S. 367–376, hier S. 372f.
Koordinaten: 53° 47′ 41,5″ N, 12° 10′ 34,8″ O
Autor: www.NiNa.Az
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Das Franziskanerkloster Gustrow wurde 1509 in Gustrow gegrundet 1512 wurde mit dem Kirchenbau begonnen Es wurde im Zuge der Reformation spatestens 1555 aufgelost Nur der Name Klosterhof ist erhalten Das Kloster trug das Patrozinium vom Heiligen Blut nach der Farbe des Franziskanerhabits wurde es auch Graues Kloster genannt Plan der Stadt Gustrow aus der Vogelperspektive 1706 Bereich E KlosterhofUmstande und Motive der KlostergrundungGustrow seit Mitte des 15 Jahrhunderts Residenzstadt der Herzoge von Mecklenburg wurde 1503 1508 und 1512 von verheerenden Stadtbranden heimgesucht Am 28 Juni 1503 brannte infolge eines Blitzschlags der weitaus grosste Teil der Stadt nieder Neben der St Marien Kirche wurde auch die Heilig Bluts Kapelle Fronleichnamskapelle im Norden der Stadt vollkommen zerstort Dank der in dieser Kapelle ausgestellten Hostien Reliquie hatte sich Gustrow ab 1332 zu einem Wallfahrtsort entwickelt ihrer Grundung waren Ereignisse vorausgegangen die denen des Sternberger Hostienfrevels des Jahres 1492 ahneln Eine zum Christentum konvertierte Judin bezichtigte ihren Schwager Eleazar der sogenannten Hostienschandung Alle Juden von Gustrow wurden in der Folge zum Tode verurteilt und verbrannt Die Synagoge der Gemeinde wurde zerstort Auf dem ehemaligen Synagogen Standort errichtete man daraufhin im Jahr 1325 die Heilig Bluts Kapelle Beim Brand von 1503 konnte man die verehrte blutende Hostie retten und in den Dom bringen Die zerstorte Kapelle wurde nicht wieder aufgebaut moglicherweise so der Historiker Ingo Ulpts weil die Domherren mit der Reliquie die Anziehungskraft ihrer Kirche des Gustrower Doms und damit ihre finanzielle Ausstattung erhohen wollten Die Domherren des Kollegiatstifts am Dom beanspruchten ein Monopol auf geistliche und liturgische Handlungen gegenuber den Landesherren der Burgerschaft und dem Rat weswegen es in Gustrow bis dahin zu keiner Klostergrundung gekommen war Die damaligen Herzoge von Mecklenburg Schwerin Heinrich V und Albrecht VII grundeten einen Franziskaner Observantenkonvent new closter Barfuesserordens von der rechten Obseruantienn statt die Kapelle wiederaufzubauen Allerdings wahlten sie fur den Klosterbau die Stelle der 1503 abgebrannten Fronleichnamskapelle Ob sie bei der Entscheidung von den Domherren beeinflusst wurden ist nicht uberliefert Wie bereits ihr Vater Magnus II forderten sie die Observanzbewegungen in den damaligen Mendikantenorden insbesondere bei den Franziskanern Die bestehenden Konvente der Sachsischen Franziskanerprovinz Saxonia in Wismar Schwerin Rostock und Parchim vertraten in der Armutsfrage eine weniger strenge Position und wehrten sich mit Unterstutzung durch Papst Sixtus IV dagegen dass ihnen eine strengere Lebensweise aufgezwungen wurde Daher wahlten Heinrich V und Albrecht VII den Weg neue Kloster zu initiieren in denen die strenge Observanz beachtet wurde Es kam zur Grundung des Augustinereremitenklosters in Sternberg und des Franziskaner Observanten Konvents in Gustrow Es war auch die letzte grossere katholische Stiftung in Mecklenburg Herzog Heinrich V bemuhte sich am 18 Januar 1509 von Rostock aus uber seinen Rechtsvertreter in Rom Martinus Tessenitz beim Papst Julius II um die Erlaubnis zur Fundation eines Observantenklosters in Gustrow Er stand daruber in Kontakt mit den observanten Kraften in der Sachsischen Franziskanerprovinz vermutlich so Ulpts mit dem Observanten Provinzvikar Peter Czillen oder Johannes Petersilge Peterslige selbst und erbat die Entsendung von 16 Brudern nach Gustrow Der Provinzvikar hatte ein grosses Interesse daran den streng observanten Teil der Ordensprovinz gegenuber den gemassigteren Kraften zu starken und riet dem Herzog gegenuber dem Papst darauf hinzuweisen dass die bisherigen Reformbemuhungen in den Klostern nicht erfolgreich verlaufen seien Schon am 17 Mai 1509 erteilte Papst Julius II Heinrich mit der Konstitution Sincerae devoitionis die Erlaubnis zur Grundung des Observantenklosters in Gustrow Diozese Cammin Den Brudern sollten die Gebaude nicht als Besitz sondern nur pro vsu et habitacionis perpetuis zum Gebrauch und fortdauernden Wohnrecht uberlassen werden wie es den Regeln der strengen Observanz entsprach rechtliche Einwande von Weltklerikern gegen die Klostergrundung waren nicht zugelassen Der zustandige Ordinarius der Camminer Bischof Martin Karith gab seine Einwilligung und vermittelte zwischen den Herzogen und dem Kollegiatstift so dass das Gustrower Domkapitel im September 1509 eine Vollmacht zur Zulassung des Franziskanerobservantenkonvents in Gustrow ausstellte Sie hatten als Bedingung gestellt dass die Blutreliquie in einer neu einzurichtenden Kapelle in der Kollegiatkirche verehrt werden solle und dafur eine Priesterstelle erhalten werden musse Die Entsendung von Brudern nach Gustrow verzogerte sich da das Kapitel der Observanten Kustodie in Juterbog sich nicht mehr mit der Personalie befassen konnte Das Kapitel setzte Vikar Czillen ab und der neugewahlte Vikar der Kustodie Heinrich Kune widersprach der Ansiedlung zwar nicht grundsatzlich aber er bat den Herzog um Aufschub mindestens uber den Winter und moglichst bis zum nachsten Ordenskapitel im September 1510 Herzog Heinrich gab sich damit nicht zufrieden und setzte eine Einfuhrung der Franziskaner in Gustrow im Fruhjahr 1510 durch Die ersten Bruder kamen im April 1510 vermutlich aus dem Franziskanerkloster St Marien in Luneburg und dem Franziskanerkloster Magdeburg Offenbar hatten Herzog und Domkapitel bei der Ansiedlung der Franziskaner den Stadtrat und die Burgerschaft nicht ausreichend einbezogen so dass um Ostern 1510 einige Domherren bedroht wurden und auch eine gemeinsame Sitzung von Domkapitel und Rat ohne Erfolg blieb Noch in der Woche vor der Aufnahme der Franziskaner drohten einige Ratsherren mit einem allgemeinen Blutvergiessen Ob es bei der Einfuhrung der Franziskaner tatsachlich zu Ausschreitungen kam ist nicht bekannt Domherr Peter Sadelkow war unter anderem wegen dieser Vorfalle in Gustrow nicht mehr zu halten so dass Herzog Heinrich V ihm im Januar 1511 die Pfarre in Sternberg verlieh Erstmals erschien der Konvent in Gustrow zwischen 1509 und 1513 auf einer Liste der franziskanischen Observantenkonvente Das Franziskanerkloster Rostock unterhielt in Gustrow eine Terminei zum Almosensammeln und als seelsorgerlichen Stutzpunkt Mit der Grundung des observanten Konvents wurden die Rostocker Bruder jedoch von Herzog Heinrich aufgefordert sich von dort zuruckzuziehen Bereits 1523 lebten so viele observante Franziskaner im Gustrower Konvent dass einige nach Schwerin abgeordnet werden konnten um im dortigen Franziskanerkonvent bei der Beseitigung von Missstanden mitzuwirken Ob jedoch die von Herzog Heinrich V erbeten Anzahl von 16 Franziskanern nach Gustrow kamen ist fraglich Ihre Hauptaufgabe durfte in der Predigt und im Beichtehoren bestanden haben Lage und Bau des KlostersDie Franziskaner waren zunachst offenbar provisorisch untergebracht Herzog Heinrich V sorgte sich nach der Ansiedlung um die Errichtung eines neuen Klosters am nordlichen Stadtrand von Gustrow Die Konventsgebaude wurden unmittelbar an der Stadtbefestigung erbaut nur durch eine Strasse getrennt in der Nahe der beiden nordlichen Stadttore dem Schnoientor und dem Muhlentor Vom Kloster fuhrten drei Wassergange in den Stadtgraben wie es in einem Schreiben von 1571 heisst Was der Baw dem Closter zu Gustrow als die dry genannte wassergaenge jm garten Vnter der erden in den Stadtgraben Jenseits der Stadtmauer floss die Nebel moglicherweise lag am Muhlentor auch der Hafen so dass ein Grossteil des Handels und Warenverkehrs zwischen Umland Hafen und dem Gustrower Hauptmarkt in der Nachbarschaft vorbeifuhrte Auf das Areal des Klosters weist heute die Strasse Am Klosterhof zwischen Pferdemarkt und Schnoienstrasse hin Mit finanzieller Unterstutzung des Herzogs wurde am 21 Marz 1512 der Maurermeister Gert Pant h elitz beauftragt mit dem Bau des Chores der Kirche zu beginnen jm Niencloster to Gustrow ein Chor to muren der Chor ist moglicherweise schon 1512 fertiggestellt worden Als Lohn erhielt Panthelitz taglich drei Schillinge seine Maurergesellen je zwei Schillinge und die Gehilfen je einen Schilling Gleichzeitig begann der Bau der Konventsgebaude wie die Kirche in Ziegelmauerwerk die Ziegel brannte man in einem Ziegelofen tegelauen und moglicherweise verfugte das Kloster uber einen Ziegelhof ausserhalb der Stadt In Baurechnungen fur die Zeit vom 3 Marz 1514 bis zum 7 Februar 1515 hielt Bauleiter Hans Sterningk Einnahmen und Ausgaben in Hohe von 352 Gulden fur Lohn Arbeitsgerat und Materialien fest Gustrow auf der Vicke Schorler Bildrolle die Franziskanerkirche halbrechts vorn Beim Klosterbau berieten observante Franziskaner den Bauherrn Papst Julius II hatte in seiner Gestattungsbulle von 1509 auch bauliche Einzelheiten vorgeschrieben und der Gustrower Guardian Johannes Oldensen ab 1528 Guardian im Observantenkloster Winsen nannte in einem Brief vom 17 Oktober 1527 die bauliche Ausstattung des Klosters Neben der Kirche bestand es aus dem Klausurgebaude mit dem Refektorium und den Zellen der Bruder in dem neuen langen Schlafhaus cellen der brodere des nygen langen slaphuse einem Kreuzgang krutzganck den notigen Wirtschaftsgebauden und einem Krautergarten 1572 wurden eine Treppe in den Garten der Kreuzgang und der gewolbte Keller erwahnt im Jahre 1587 der Kirchhof kloster kerhoue Die Kirche hatte entsprechend papstlicher Vorgabe nur eine bescheidene Glocke cum humili campana jedoch hatte die Kirche moglicherweise nicht den fur damaligen Bettelordenskirchen ublichen Dachreiter sondern einen grosseren Turm wie es auch bei dem kurz zuvor ebenfalls von den mecklenburgischen Herzogen gestifteten observanten Augustinereremitenkloster Sternberg der Fall war In einer Darstellung Gustrows durch den Rostocker Kramer Vicke Schorler von 1578 und 1586 auf einem Blatt seiner Bildrolle in der Schragansicht von Gustrow ist die Franziskanerkirche mit Turm dargestellt und der Chor der Kirche hat die gleiche Hohe wie das Kirchenschiff 1517 war der Kirchenbau so weit fortgeschritten dass auf Bitten der mecklenburgischen Herzoge Bischof Martin Karith von Cammin den ihm unterstehenden Suffraganbischof von Schwerin delegierte die Klosterkirche und gleichzeitig eine Kapelle im Schloss Gustrow zu weihen Dies geschah Ende 1517 Das Patrozinium der Kirche ist unbekannt da nicht belegt Reformation und Aufhebung des KonventsIn Gustrow durfte schon 1524 der aus Danemark gekommene Johann Ludeke in der kleinen Heilig Geist Kirche nach der evangelischen Lehre predigen Ab 1525 war dann der Gustrower Joachim Kruse evangelischer Prediger Die Pfarrkirche St Marien der Dom und das Franziskanerkloster blieben jedoch zunachst katholisch Der Gustrower Konvent so Ingo Ulpts hielt ungebrochen an der katholischen Lebensweise fest und stand unter dem besonderen Schutz seines weltlichen Stifters Herzog Heinrich V Dieser erliess am 10 Februar 1528 einen hoffnungsvollen Schutzbrief in dem er dem Guardian und dem Konvent den Besitz aller ihrer Liegenschaften und Einkommen auf ewige Zeiten garantierte Die Katholiken in Gustrow konnten sich noch mehrere Jahre behaupten die Franziskaner bekampften noch 1535 heftig den evangelischen Pastor an der Pfarrkirche und wurden finanziell aus der Bevolkerung unterstutzt Der Greifswalder Universitatsprofessor und Dekan Heinrich Bukow errichtet 1537 testamentarisch unter anderem bei den Gustrower Franziskanern eine Messstiftung fur sein Seelenheil Presbiter in missa qualibet quinque candelas accensas habebit et ita pro salute anime mee oret Der Priester soll in jeder Messe funf brennende Kerzen haben und so fur mein Heil beten 1538 folgte ein Legat des Handwerkers Hans Elvers der Fenster fur das Kloster angefertigt hatte zugunsten der Franziskaner Diese nahmen weiterhin an den Provinzkapiteln der Sachsische Franziskanerprovinz vom hl Kreuz Saxonia Sanctae Crucis teil der seit 1518 nur noch die observanten Konvente angehorten nachdem die weniger strengen Kloster von der Ordensleitung in Rom zur Sachsischen Provinz vom hl Johannes dem Taufer Saxonia Sancti Johannis Baptistae ausgegliedert worden waren Noch 1554 wurde beim Kapitel in Juterbog der verstorbenen Franziskanerbrudern aus Gustrow gedacht Nach dem Tod Herzog Albrechts VII 1547 kam der mit Martin Luther befreundete kunftige Superintendent und Dompropst Gerd Oehmken nach Gustrow Man beschloss den katholischen Messfeiern in Gustrow ein Ende zu bereiten und das Gustrower Domkapitel und die Franziskanergemeinschaft aufzulosen Am 4 April 1555 beschlossen die Gustrower Stande alle noch verbliebenen Reste des Papsttums zu beseitigen Einige Bestande des aufgelosten Klosters wurden dem Provinzialminister ubergeben und in Teilen der Gebaude wurde schon 1552 eine evangelische Schule die Domschule Gustrow eingerichtet Im Jahre 1560 bestand noch der Friedhof des Klosters der Monneken Kerckhov Monchskirchhof Die letzten Reste des Klosters wurden 1620 durch eine Feuersbrunst zerstort nachdem die Kirche mit dem kupfergedeckten Turm und der Kreuzgang bereits 1599 abgetragen worden waren Die letzten Steine liess Herzog Johann Albrecht der neuen reformierten Kirche zukommen die auf dem Platz des heutigen Theaters errichtet werden sollte GuardianeAngegeben ist das Jahr einer urkundlichen Erwahnung Johannes Brakel 1512 Johannes Oldensen 1527 Martin Schutte Vice Guardian 1527 Ludolph Nortzel 1536 LiteraturDietrich Schroder Papistisches Mecklenburg II Wismar 1741 S 2799 ff David Franck Alt und Neues Mecklenburg III Buch 9 S 34 168 199 Johann Friedrich Besser Beitrage zur Geschichte der Vorderstadt Gustrow Gustrow 1819 1823 S 168 298 325 Friedrich Schlie Die Kunst und Geschichts Denkmaler des Grossherzogthums Mecklenburg Schwerin IV Band Die Amtsgerichtsbezirke Schwaan Butzow Sternberg Gustrow Krakow Goldberg Parchim Lubz und Plau Schwerin 1901 Nachdr ISBN 3 910179 08 8 S 192 194 Heinrich Schnell Das Unterrichtswesen in den Grossherzogthumern Mecklenburg Schwerin und Strelitz III Berlin 1909 S 90 99 Leonhard Lemmens OFM Briefe und Urkunden des XVI Jahrhunderts zur Geschichte der Sachsischen Franziskaner In Beitrage zur Geschichte der Sachsischen Franziskaner Provinz vom Heiligen Kreuze Dusseldorf 1911 12 S 65 Anm 66 83 88 Patricius Schlager OFM Verzeichnis der Kloster der sachsischen Franziskanerprovinzen In Franziskanische Studien 1 Munster i W 1914 S 230 242 Patricius Schlager OFM Geschichte des Franziskanerklosters zu Gustrow in Mecklenburg In Franziskanische Studien 5 Munster i W 1918 S 68 82 Ursula Creutz Bibliographie der ehemaligen Kloster und Stifte des Bistums Berlin des Bischoflichen Amtes Schwerin und angrenzender Gebiete St Benno Verlag Leipzig 1988 S 395 Lucius Teichmann Die Franziskanerkloster in Mittel und Ostdeutschland 1223 1993 St Benno Verlag Leipzig 1995 ISBN 3 89543 021 8 S 109 110 Ingo Ulpts Die Bettelorden in Mecklenburg Ein Beitrag zur Geschichte der Franziskaner Klarissen Dominikaner und Augustiner Eremiten im Mittelalter Saxonia Franciscana Band 6 Werl 1995 ISBN 3 87163 216 3 S 151 167 388 391 Thomas Rastig Stefan Schmieder Gustrow Kloster Heilig Blut Ordo Fratrum Minorum Franziskaner In Wolfgang Huschner Ernst Munch Cornelia Neustadt Wolfgang Eric Wagner Mecklenburgisches Klosterbuch Handbuch der Kloster Stifte Kommenden und Prioreien 10 11 16 Jahrhundert Band I Rostock 2016 ISBN 978 3 356 01514 0 S 367 376 QuellenGedruckte Quellen Mecklenburgische Jahrbucher MJB Ungedruckte Quellen Landeshauptarchiv Schwerin LHAS LHAS 1 5 4 6 Kloster Gustrow WeblinksLiteratur uber Franziskanerkloster Gustrow in der Landesbibliographie MVEinzelnachweiseWilhelm Mastaler Der Klosterhof in Gustrow In Eine Gustrower Stadtkunde Schriftenreihe des Archivs der Stadt Gustrow Nr 1 Rostock 1996 ISBN 3 929544 31 8 S 34 37 Deutsch Gotthard und Isidor Warsaw Mecklenburg In Isidore Singer Hrsg Jewish Encyclopedia Band 8 New York 1906 S 399 Ingo Ulpts Die Bettelorden in Mecklenburg Werl 1995 S 151 Thomas Rastig Stefan Schmieder Gustrow Kloster Heilig Blut Ordo Fratrum Minorum Franziskaner In Wolfgang Huschner Ernst Munch Cornelia Neustadt Wolfgang Eric Wagner Mecklenburgisches Klosterbuch Band I Rostock 2016 S 367 376 hier S 368 Landeshauptarchiv Schwerin LHAS 1 5 4 6 Kl Gustrow Nr 4 Urkunde 7 Ingo Ulpts Die Bettelorden in Mecklenburg Werl 1995 Urkundenanhang Nr 51 S 482f Ingo Ulpts Die Bettelorden in Mecklenburg Werl 1995 S 151ff 166 Landeshauptarchiv Schwerin LHAS Bestand Geistliche Urkunden Kloster Gustrow Nr 2 3 4 Landeshauptarchiv Schwerin LHAS Bestand Geistliche Urkunden Kloster Gustrow Nr 4 Urkunde Nr 3 Landeshauptarchiv Schwerin LHAS Bestand Geistliche Urkunden Kloster Gustrow Nr 4 Urkunde Nr 4 Ingo Ulpts Die Bettelorden in Mecklenburg Werl 1995 S 153 157 Thomas Rastig Stefan Schmieder Gustrow Kloster Heilig Blut Ordo Fratrum Minorum Franziskaner In Wolfgang Huschner Ernst Munch Cornelia Neustadt Wolfgang Eric Wagner Mecklenburgisches Klosterbuch Band I Rostock 2016 S 367 376 hier S 369ff Ingo Ulpts Die Bettelorden in Mecklenburg Werl 1995 S 158 161 166 Ingo Ulpts Die Bettelorden in Mecklenburg Werl 1995 S 161 312f Lucas Waddingus Annales Minorum Bd 15 Nachdruck Qaracchi Florenz 1931 1933 S 409f Landeshauptarchiv Schwerin LHAS Bestand Geistliche Urkunden Kloster Schwerin Nr 6 Thomas Rastig Stefan Schmieder Gustrow Kloster Heilig Blut Ordo Fratrum Minorum Franziskaner In Wolfgang Huschner Ernst Munch Cornelia Neustadt Wolfgang Eric Wagner Mecklenburgisches Klosterbuch Band I Rostock 2016 S 367 376 hier S 374 Acta betr das Franciscaner Monchs Kloster zu Gustrow Schreiben Nr 1 von 1571 fol 8 zitiert bei Ingo Ulpts Die Bettelorden in Mecklenburg Werl 1995 S 164 Anm 59 Ingo Ulpts Die Bettelorden in Mecklenburg S 164f Bildliche Darstellungen die die Lage des Klosters in der Stadt illustrieren sind auf der Planansicht 1706 von Friedrich Thomas mit der Legende zum Standort des ehemaligen Klosters E Closterhoff zu finden Friedrich Thomas Analecta Gustroviensia 1706 Friedrich Schlie Die Kunst und Geschichts Denkmaler des Grossherzogthums Mecklenburg Schwerin IV 1901 S 194 Ingo Ulpts Die Bettelorden in Mecklenburg Werl 1995 S 161 164f 164 Anm 61 guestrow history de Memento des Originals vom 3 Januar 2017 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Landeshauptarchiv Schwerin LHAS Bestand Geistliche Urkunden Kloster Gustrow Nr LVII ungedruckt zitiert bei Ingo Ulpts Die Bettelorden in Mecklenburg Werl 1995 S 161 Landeshauptarchiv Schwerin LHAS Bestand Geistliche Urkunden Kloster Gustrow Nr 4 Dokument Nr 27 auf 22 Folioseiten hier nach Ingo Ulpts Die Bettelorden in Mecklenburg Werl 1995 S 162 Anm 49 S 163 Ziegelhof Landeshauptarchiv Schwerin LHAS Bestand Geistliche Urkunden Kloster Gustrow Nr 4 Urkunde Nr 31 Acta betr das Franciscaner Monchs Kloster zu Gustrow Nr 1 4 Ingo Ulpts Die Bettelorden in Mecklenburg Werl 1995 S 161 163 165 Vice Schorler Wahrhafige Abcontrafactur der Hochloblichen und weitberumten alten See und Hensestadt Rostock Heuptstadt im Lande Mecklenburgk 1578 1586 Stadtarchiv Rostock 1965 Bildrolle Tafel 9 III Gustrow Abb Franziskanerkirche Ingo Ulpts Die Bettelorden in Mecklenburg Werl 1995 S 162f Friedrich Schlie Die Kunst und Geschichts Denkmaler des Grossherzogthums Mecklenburg Schwerin IV 1901 S 192 Ingo Ulpts Die Bettelorden in Mecklenburg Werl 1995 S 389 unter Verweis auf Patricius Schlager OFM Geschichte des Franziskanerklosters Gustrow in Mecklenburg In Franziskanische Studien 5 1918 S 68 82 Ulpts unter Bezug auf Landeshauptarchiv Schwerin LHAS Bestand Geistliche Urkunden Kloster Gustrow Nr 4 Urkunde Nr 33 Mecklenburgische Jahrbucher MJB 8 1843 Friedrich Lisch Ueber die evangelische Kirchen Visitation vom Jahre 1535 S 45 Landeshauptarchiv Schwerin LHAS Bestand Geistliche Urkunden Kloster Gustrow Nr 4 Urkunde Nr 35 Ingo Ulpts Die Bettelorden in Mecklenburg Werl 1995 S 388ff Zur Provinzenteilung Dieter Berg Hrsg Spuren franziskanischer Geschichte Werl 1999 S 249 Ingo Ulpts Die Bettelorden in Mecklenburg Werl 1995 S 388 391 hier S 390 Lucius Teichmann Die Franziskanerkloster in Mittel und Ostdeutschland 1223 1993 1995 S 110 Ingo Ulpts Die Bettelorden in Mecklenburg Werl 1995 S 388 391 hier S 391 Wilhelm Mastaler Der Klosterhof in Gustrow In Eine Gustrower Stadtkunde Schriftreihe des Archivs der Stadt Gustrow Nr 1 1996 S 36 Thomas Rastig Stefan Schmieder Gustrow Kloster Heilig Blut Ordo Fratrum Minorum Franziskaner In Wolfgang Huschner Ernst Munch Cornelia Neustadt Wolfgang Eric Wagner Mecklenburgisches Klosterbuch Band I Rostock 2016 S 367 376 hier S 372f 53 79485 12 17632 Koordinaten 53 47 41 5 N 12 10 34 8 O