Das KZ Schömberg war ein Konzentrationslager bei Schömberg im heutigen Zollernalbkreis in Baden Württemberg das vom 16 D
KZ Schömberg

Das KZ Schömberg war ein Konzentrationslager bei Schömberg im heutigen Zollernalbkreis in Baden-Württemberg, das vom 16. Dezember 1943 bis zum 17. April 1945 bestand. Es zählte zu den zahlreichen Außenlagern des KZ Natzweiler-Struthof und war eines der sieben Lager des sogenannten Unternehmens Wüste. Bei diesem Projekt wurde Treibstoff aus Ölschiefer gewonnen, der am Fuß der Schwäbischen Alb abgebaut wurde. Die Häftlinge des KZ Schömberg bauten bei Schömberg eines der zehn Ölgewinnungswerke des Unternehmens Wüste und arbeiten in dem Werk.
Lage
Das Lager lag im Südwesten Schömbergs und grenzte an die Bahnstrecke Balingen–Rottweil. Der Bahnhof Schömberg war nur etwa 600 Meter vom Lagereingang entfernt; wegen der Nähe zum Bahnhof wurde das Lager auch „Bahnhofs-KZ“ genannt. Abgesehen von wenigen Gebäuden um den Bahnhof lagen die nächsten Siedlungen über einen Kilometer entfernt. Dem Lager direkt benachbart entstand das Ölgewinnungswerk.
Der Lagerkomplex wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von einem zementverarbeitenden Industriebetrieb überbaut, das Gelände wird noch heute von verschiedenen Unternehmen genutzt. Abgesehen von barackenähnlichen Gebäuden entlang der Wellendinger Straße und dem Bahnanschluss erinnert heute vor Ort nichts mehr an das Lager und das Ölgewinnungswerk.
Hintergrund
Im Oktober 1943 wurde die Deutsche Ölschiefer-Forschungsgesellschaft (DÖLF) gegründet, die das Meilerverfahren erproben sollte, um Öl aus Ölschiefer zu gewinnen. Ursprünglich war Metzingen für eine Versuchsanlage vorgesehen, der Standort der Großversuchsanlage wurde aber nach Schömberg verlegt, wo die Bauarbeiten im November 1943 begannen.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Versorgung mit Treibstoff für die deutsche Kriegswirtschaft ein immer größeres Problem, so dass im Juni 1944 der Mineralölsicherungsplan beschlossen wurde. Im Juli 1944 folgte die Entscheidung, auch den Posidonienschiefer am Rand der Schwäbischen Alb zur Treibstoffgewinnung zu nutzen. Für dieses Projekt, das unter dem Decknamen „Unternehmen Wüste“ oder kurz „Wüste“ lief, wurden KZ-Häftlinge als Arbeiter eingesetzt. Zwischen Tübingen und Rottweil wurden sieben Konzentrationslager angelegt. Die Häftlinge bauten nicht nur den Ölschiefer ab, sie bauten auch die geplanten zehn Ölgewinnungswerke und arbeiteten in den Werken. Von den zehn Werken gingen jedoch nur vier in Betrieb, darunter das „Werk 9“ bei Schömberg. Schömberg wurde das technische Zentrum des Unternehmens Wüste.
Das Lager
Häftlinge
Das Lager wurde am 16. Dezember 1943 in Betrieb genommen, als die ersten Häftlinge aus Natzweiler-Struthof eintrafen. Sie wurden in einigen bereits bestehenden Baracken interniert. Die bis zu 800 Häftlinge wurden aus den KZ-Stammlagern Natzweiler-Struthof und Auschwitz überstellt. Aber auch aus den anderen Lagern der Wüste-KZs (KZ Schörzingen, KZ Frommern, KZ Erzingen, KZ Bisingen, KZ Dautmergen und KZ Dormettingen) wurden Häftlinge nach Schömberg gebracht.
Im Lager waren Häftlinge meist jüdischen Glaubens interniert. Viele stammten aus Litauen, dem Warschauer Ghetto oder aus Ungarn. Es gab aber auch Sinti und Roma und aktive Widerstandskämpfer aus Polen, Skandinavien und Westeuropa. In der Häftlingshierarchie hatten vor allem luxemburgische Häftlinge einen hohen Rang, da sie der deutschen Sprache mächtig waren.
Die im Lager eingesetzten KZ-Häftlinge wurden von der SS zur Verfügung gestellt. Diese erhielt 4–5 Reichsmark pro Gefangenem und Arbeitstag.
Lageraufbau
Das KZ bestand aus vier Lagerblöcken. Um den Appellplatz angeordnet waren das Magazin, das Bad, eine Schusterei sowie die Küche des Konzentrationslagers. Außerdem existierte im Lager ein Krankenrevier. Die Organisation sah vor, dass 64 Häftlinge innerhalb des Lagers tätig waren. Um das Lager waren verschiedene Wohn- und Verwaltungsgebäude des Lagerpersonals angeordnet.
Die Baracken besaßen Fenster, Fußböden und ein Abort, ein Verdienst des Lagerältesten Roger Hoffmann.
Lagerführung
Das Kommando des KZ Schömberg führte SS-Hauptscharführer Josef Seuß. Er war zeitweise auch übergeordneter Kommandant sämtlicher Wüsten-KZs. Seuß wurde von den Häftlingen lediglich als „Zack-Zack“ bezeichnet. Er war bekannt dafür, trotz des Winters Kommandos „ohne Schuhe“ zu bilden.
Lagerältester war Roger Hoffmann. Er war bemüht, ohne Schläge und Grausamkeit das Lagerleben zu organisieren. Seit er das Amt übernahm, reduzierte sich die Zahl der Toten wesentlich. Viele Gefangene sprachen davon, dass durch seine Hilfe das Lagerleben überhaupt nur erträglich wurde.
Häftlinge berichten von extremer Brutalität des Blockführers Gleich sowie des Rapportführers Seith. So existieren Aussagen von Hoffmann, die besagen, dass von beiden Häftlinge in Hundezwinger mit bissigen Tieren gesperrt und Gefangene vor den Augen sämtlicher anderer Insassen erhängt wurden.
Situation der Gefangenen
Die Situation im Lager war katastrophal. Man stellte den Häftlingen keine Seife und keine Duschen zur Verfügung. Trotz der extrem schmutzigen Arbeit wurde den Zwangsarbeitern keine Möglichkeit zum Wechsel der Wäsche geboten. Ungeziefer breitete sich im Lager aus. Verbandsmaterial aus Papier wurde nur an die Führungsschicht der Häftlinge ausgegeben und einmal pro Woche gewechselt. Trotz des extrem strengen Winters 1944/45 gab es für viele Häftlinge keine Schuhe. Die Gefangenen hungerten und aßen oft Abfälle. Diebstahl war für viele die einzige Möglichkeit, zu überleben. Korruption war üblich.
Die Häftlinge mussten trotz unzureichender Versorgung schwerste körperliche Arbeit verrichten. Sie wurden zu Barackenbauarbeiten, zum Errichten von Zäunen und Straßen herangezogen. Außerdem waren sie beim Schieferabbau tätig, verlegten Feldbahnschienen oder arbeiteten in der Schwefelanlage. Zusätzlich wurden sie beim Beladen der Eisenbahnwaggons mit Steinen, Zementrohren bzw. Sand und Kies eingesetzt.
Im Lager brach Fleckfieber aus, an dem zahlreiche Häftlinge starben. An Tuberkulose erkrankte Häftlinge wurden mit Spritzen, die mit Formaldehyd gefüllt waren, getötet. Es wurde geschildert, dass einige Gefangene nach dem Aufsuchen der Toilette nicht mehr zurückkehrten.
Die Zahl der im Lager ums Leben gekommenen Häftlinge ist nicht bekannt, überstieg aber mit Sicherheit einige Hundert. Ein für die Versorgung der Erkrankten zuständiger Mithäftling sagte im Rastatter Prozess aus, dass es täglich zwischen einem und vier Toten gab.
Auflösung des Lagers
Als im Frühjahr 1945 die Front näher rückte, wurde das Unternehmen Wüste eingestellt und das Lager am 17. April 1945 aufgelöst. Die KZ-Häftlinge, die einem Befehl Heinrich Himmlers zufolge dem Feind nicht lebend in die Hände fallen sollten, wurden teils in Kohletransportwaggons in das Dachauer KZ-Außenlager München-Allach evakuiert, größtenteils aber auf Todesmärsche Richtung Oberschwaben und Oberbayern geschickt. Am 22. Mai 1945 erreichte ein Teil einer Kolonne Ostrach, wo die ausgemergelten und vielfach kranken Häftlinge von ihren Bewachern verlassen wurden und die Freiheit erlangten. Weitere Häftlinge wurden in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen durch die Amerikaner befreit. Wie viele Häftlinge bei dem Todesmarsch ums Leben kamen, ist ungeklärt.
Aufarbeitung
Strafverfolgung
SS-Unterscharführer Ludwig Gleich (Blockführer), SS-Hauptscharführer Willy Seith (Rapportführer) und SS-Oberscharführer Nikolaus Busch (Küchenchef) wurden bei den Rastatter Prozessen zum Tode verurteilt.
KZ-Friedhof und Gedenkstätten
Nach Kriegsende wurden Gruben im Schönhager Loch mit Massengräbern entdeckt. In den 75 Gräbern waren pro Grab zwischen zwei und 53 Leichname verscharrt worden. Nach ihrer Exhumierung hat man sie auf einem KZ-Ehrenfriedhof an der Verbindungsstraße zwischen Schömberg und Dautmergen bestattet. Hier ruhen 1777 Tote aus den Lagern in Dautmergen, Dormettingen und Schömberg.
Eine im April 2008 eröffnete Gedenkstätte Dautmergen-Schömberg erinnert an das Schicksal der KZ-Insassen. Auf sie beziehen sich die oben angegebenen Koordinaten. Die Initiative Gedenkstätte Eckerwald erinnert an die Natzweiler Außenlager Dautmergen, Schömberg und Schörzingen.
Zeugnisse des Todesmarsches sind verschiedene Gräber in der Gemarkung Ostrach in Richtung Pfullendorf, in denen an Entkräftung und Hunger verstorbene oder aber von den SS-Bewachern erschossene Häftlinge begraben sind. Die Gräber werden von Schülern gepflegt.
Literatur
- Immo Opfermann: Schömberg. In: Der Ort des Terrors – Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 6, Hrsg.: Wolfgang Benz und Barbara Distel, Beck, 2007, ISBN 978-3-406-52966-5, S. 163–167.
Weblinks
- KZ Schömberg – „Sie behandelten uns wie Tiere“, Landratsamt Zollernalbkreis
- Der KZ-Friedhof Schömberg, Gedenkstätte Eckerwald
Einzelnachweise
- Immo Opfermann: Schömberg. S. 164.
- Marsch des Lebens ( vom 26. Juni 2015 im Internet Archive)
- http://www.freitag.de/autoren/der-freitag/biotop-des-dritten-reiches
- Gerhard Fetscher: Ostrach – Todesmarsch der KZ-Häftlinge. In: Denkstättenkuratorium NS-Dokumentation Oberschwaben (Hrsg.): Denkorte an oberschwäbischen Erinnerungswegen in den Landkreisen Bodenseekreis und Sigmaringen. 2012. S. 32.
- Immo Opfermann: Schömberg. S. 165.
- http://www.alemannia-judaica.de/schoemberg_kz_friedhof.htm
- Josef Unger: Das Kriegsende 1945 im Ostrachtal. In: Edwin Ernst Weber (Red.): Von der Diktatur zur Besatzung. Das Kriegsende 1945 im Gebiet des heutigen Landkreises Sigmaringen. Das Kriegsende in der Stadt Pfullendorf und Umgebung. Sigmaringen 1995, S. 219–225.
Koordinaten: 48° 13′ 15,8″ N, 8° 45′ 2,2″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das KZ Schomberg war ein Konzentrationslager bei Schomberg im heutigen Zollernalbkreis in Baden Wurttemberg das vom 16 Dezember 1943 bis zum 17 April 1945 bestand Es zahlte zu den zahlreichen Aussenlagern des KZ Natzweiler Struthof und war eines der sieben Lager des sogenannten Unternehmens Wuste Bei diesem Projekt wurde Treibstoff aus Olschiefer gewonnen der am Fuss der Schwabischen Alb abgebaut wurde Die Haftlinge des KZ Schomberg bauten bei Schomberg eines der zehn Olgewinnungswerke des Unternehmens Wuste und arbeiten in dem Werk LageDas Lager lag im Sudwesten Schombergs und grenzte an die Bahnstrecke Balingen Rottweil Der Bahnhof Schomberg war nur etwa 600 Meter vom Lagereingang entfernt wegen der Nahe zum Bahnhof wurde das Lager auch Bahnhofs KZ genannt Abgesehen von wenigen Gebauden um den Bahnhof lagen die nachsten Siedlungen uber einen Kilometer entfernt Dem Lager direkt benachbart entstand das Olgewinnungswerk Der Lagerkomplex wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von einem zementverarbeitenden Industriebetrieb uberbaut das Gelande wird noch heute von verschiedenen Unternehmen genutzt Abgesehen von barackenahnlichen Gebauden entlang der Wellendinger Strasse und dem Bahnanschluss erinnert heute vor Ort nichts mehr an das Lager und das Olgewinnungswerk Hintergrund Hauptartikel Unternehmen Wuste Im Oktober 1943 wurde die Deutsche Olschiefer Forschungsgesellschaft DOLF gegrundet die das Meilerverfahren erproben sollte um Ol aus Olschiefer zu gewinnen Ursprunglich war Metzingen fur eine Versuchsanlage vorgesehen der Standort der Grossversuchsanlage wurde aber nach Schomberg verlegt wo die Bauarbeiten im November 1943 begannen Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Versorgung mit Treibstoff fur die deutsche Kriegswirtschaft ein immer grosseres Problem so dass im Juni 1944 der Mineralolsicherungsplan beschlossen wurde Im Juli 1944 folgte die Entscheidung auch den Posidonienschiefer am Rand der Schwabischen Alb zur Treibstoffgewinnung zu nutzen Fur dieses Projekt das unter dem Decknamen Unternehmen Wuste oder kurz Wuste lief wurden KZ Haftlinge als Arbeiter eingesetzt Zwischen Tubingen und Rottweil wurden sieben Konzentrationslager angelegt Die Haftlinge bauten nicht nur den Olschiefer ab sie bauten auch die geplanten zehn Olgewinnungswerke und arbeiteten in den Werken Von den zehn Werken gingen jedoch nur vier in Betrieb darunter das Werk 9 bei Schomberg Schomberg wurde das technische Zentrum des Unternehmens Wuste Das LagerHaftlinge Das Lager wurde am 16 Dezember 1943 in Betrieb genommen als die ersten Haftlinge aus Natzweiler Struthof eintrafen Sie wurden in einigen bereits bestehenden Baracken interniert Die bis zu 800 Haftlinge wurden aus den KZ Stammlagern Natzweiler Struthof und Auschwitz uberstellt Aber auch aus den anderen Lagern der Wuste KZs KZ Schorzingen KZ Frommern KZ Erzingen KZ Bisingen KZ Dautmergen und KZ Dormettingen wurden Haftlinge nach Schomberg gebracht Im Lager waren Haftlinge meist judischen Glaubens interniert Viele stammten aus Litauen dem Warschauer Ghetto oder aus Ungarn Es gab aber auch Sinti und Roma und aktive Widerstandskampfer aus Polen Skandinavien und Westeuropa In der Haftlingshierarchie hatten vor allem luxemburgische Haftlinge einen hohen Rang da sie der deutschen Sprache machtig waren Die im Lager eingesetzten KZ Haftlinge wurden von der SS zur Verfugung gestellt Diese erhielt 4 5 Reichsmark pro Gefangenem und Arbeitstag Lageraufbau Das KZ bestand aus vier Lagerblocken Um den Appellplatz angeordnet waren das Magazin das Bad eine Schusterei sowie die Kuche des Konzentrationslagers Ausserdem existierte im Lager ein Krankenrevier Die Organisation sah vor dass 64 Haftlinge innerhalb des Lagers tatig waren Um das Lager waren verschiedene Wohn und Verwaltungsgebaude des Lagerpersonals angeordnet Die Baracken besassen Fenster Fussboden und ein Abort ein Verdienst des Lageraltesten Roger Hoffmann Lagerfuhrung Das Kommando des KZ Schomberg fuhrte SS Hauptscharfuhrer Josef Seuss Er war zeitweise auch ubergeordneter Kommandant samtlicher Wusten KZs Seuss wurde von den Haftlingen lediglich als Zack Zack bezeichnet Er war bekannt dafur trotz des Winters Kommandos ohne Schuhe zu bilden Lageraltester war Roger Hoffmann Er war bemuht ohne Schlage und Grausamkeit das Lagerleben zu organisieren Seit er das Amt ubernahm reduzierte sich die Zahl der Toten wesentlich Viele Gefangene sprachen davon dass durch seine Hilfe das Lagerleben uberhaupt nur ertraglich wurde Haftlinge berichten von extremer Brutalitat des Blockfuhrers Gleich sowie des Rapportfuhrers Seith So existieren Aussagen von Hoffmann die besagen dass von beiden Haftlinge in Hundezwinger mit bissigen Tieren gesperrt und Gefangene vor den Augen samtlicher anderer Insassen erhangt wurden Situation der Gefangenen Die Situation im Lager war katastrophal Man stellte den Haftlingen keine Seife und keine Duschen zur Verfugung Trotz der extrem schmutzigen Arbeit wurde den Zwangsarbeitern keine Moglichkeit zum Wechsel der Wasche geboten Ungeziefer breitete sich im Lager aus Verbandsmaterial aus Papier wurde nur an die Fuhrungsschicht der Haftlinge ausgegeben und einmal pro Woche gewechselt Trotz des extrem strengen Winters 1944 45 gab es fur viele Haftlinge keine Schuhe Die Gefangenen hungerten und assen oft Abfalle Diebstahl war fur viele die einzige Moglichkeit zu uberleben Korruption war ublich Die Haftlinge mussten trotz unzureichender Versorgung schwerste korperliche Arbeit verrichten Sie wurden zu Barackenbauarbeiten zum Errichten von Zaunen und Strassen herangezogen Ausserdem waren sie beim Schieferabbau tatig verlegten Feldbahnschienen oder arbeiteten in der Schwefelanlage Zusatzlich wurden sie beim Beladen der Eisenbahnwaggons mit Steinen Zementrohren bzw Sand und Kies eingesetzt Im Lager brach Fleckfieber aus an dem zahlreiche Haftlinge starben An Tuberkulose erkrankte Haftlinge wurden mit Spritzen die mit Formaldehyd gefullt waren getotet Es wurde geschildert dass einige Gefangene nach dem Aufsuchen der Toilette nicht mehr zuruckkehrten Die Zahl der im Lager ums Leben gekommenen Haftlinge ist nicht bekannt uberstieg aber mit Sicherheit einige Hundert Ein fur die Versorgung der Erkrankten zustandiger Mithaftling sagte im Rastatter Prozess aus dass es taglich zwischen einem und vier Toten gab Auflosung des Lagers Als im Fruhjahr 1945 die Front naher ruckte wurde das Unternehmen Wuste eingestellt und das Lager am 17 April 1945 aufgelost Die KZ Haftlinge die einem Befehl Heinrich Himmlers zufolge dem Feind nicht lebend in die Hande fallen sollten wurden teils in Kohletransportwaggons in das Dachauer KZ Aussenlager Munchen Allach evakuiert grosstenteils aber auf Todesmarsche Richtung Oberschwaben und Oberbayern geschickt Am 22 Mai 1945 erreichte ein Teil einer Kolonne Ostrach wo die ausgemergelten und vielfach kranken Haftlinge von ihren Bewachern verlassen wurden und die Freiheit erlangten Weitere Haftlinge wurden in der Nahe von Garmisch Partenkirchen durch die Amerikaner befreit Wie viele Haftlinge bei dem Todesmarsch ums Leben kamen ist ungeklart AufarbeitungStrafverfolgung SS Unterscharfuhrer Ludwig Gleich Blockfuhrer SS Hauptscharfuhrer Willy Seith Rapportfuhrer und SS Oberscharfuhrer Nikolaus Busch Kuchenchef wurden bei den Rastatter Prozessen zum Tode verurteilt KZ Friedhof und Gedenkstatten Ehrenfriedhof bei Schomberg Nach Kriegsende wurden Gruben im Schonhager Loch mit Massengrabern entdeckt In den 75 Grabern waren pro Grab zwischen zwei und 53 Leichname verscharrt worden Nach ihrer Exhumierung hat man sie auf einem KZ Ehrenfriedhof an der Verbindungsstrasse zwischen Schomberg und Dautmergen bestattet Hier ruhen 1777 Tote aus den Lagern in Dautmergen Dormettingen und Schomberg Eine im April 2008 eroffnete Gedenkstatte Dautmergen Schomberg erinnert an das Schicksal der KZ Insassen Auf sie beziehen sich die oben angegebenen Koordinaten Die Initiative Gedenkstatte Eckerwald erinnert an die Natzweiler Aussenlager Dautmergen Schomberg und Schorzingen 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