Die Kirche Pörschken russisch Кирха Пёршкена ist eine Ruine im heutigen Nowo Moskowskoje Oblast Kaliningrad im vormalige
Kirche Pörschken

Die Kirche Pörschken (russisch Кирха Пёршкена) ist eine Ruine im heutigen Nowo-Moskowskoje, Oblast Kaliningrad, im vormaligen deutschen Ostpreußen.
Kirche Pörschken Кирха Пёршкена | |
---|---|
Ruine der Pörschkener Kirche | |
Baujahr: | 14. Jahrhundert |
Stilelemente: | Backsteingotik |
Lage: | 54° 34′ 16,6″ N, 20° 14′ 7,8″ O |
Standort: | Nowo-Moskowskoje Kaliningrad, Russland |
Zweck: | Evangelisch-lutherische Pfarrkirche |
Geographische Lage
Nowo-Moskowskoje liegt vier Kilometer östlich der Stadt Laduschkin (deutsch Ludwigsort) an einer Nebenstraße, die von Swetloje (Kobbelbude) an der russischen Regionalstraße 27A-002 (frühere russische Fernstraße R 516, einstige deutsche Reichsautobahn Berlin–Königsberg) über Muschkino (Stobecken/Lauck) nach Uschakowo (Brandenburg am Frischen Haff) führt. Nowo-Moskowskoje ist zugleich Bahnstation an der Bahnstrecke Kaliningrad–Mamonowo, der einstigen Preußischen Ostbahn.
Die Ruinen der Kirche befinden sich im südlichen Ortszentrum, westlich der Hauptstraße.
Kirchengebäude
Die Kirche Pörschken zählt mit der Juditter Kirche in Königsberg (Preußen) (russisch Kaliningrad) zu den ältesten Gotteshäusern des Samlandes. Ein Erstbau der Kirche stammt vermutlich aus der Zeit vor der ersten urkundlichen Erwähnung: demnach wurde sie 1261 gegründet, aber schon 1262 – in der Zeit des zweiten prußischen Aufstandes – niedergebrannt. Am heutigen Bau weisen Baunähte, Achsenverschiebungen der Fenster und Abweichungen vom rechten Winkel darauf hin, dass der Bau aus einer Vergrößerung des kleineren Erstbaus hervorging. In den folgenden Jahrhunderten wurde er mehrfach ausgebaut und umgestaltet. Als vergrößerter Bau wurde er zusammen mit dem Turm auf einem starken Untergeschoss aus Granit aufgeführt. Die weiteren Stockwerke in Ziegelbau wurden erst 1676 aufgesetzt. Sie dienten den beiden Läuteglocken von 1769 und 1839 zur Aufhängung.
Der Innenraum der Kirche wurde überspannt von einem mit biblischen Motiven bemalten Korbbogengewölbe aus der Zeit um 1738. In der Kirche stand ein großer, reich verzierter, geschnitzter Kanzelaltar von 1730, der später in der Sammlung in der Marienburg (polnisch Malbork) Aufnahme fand. Der reich verzierte Beichtstuhl stammt aus der gleichen Werkstatt wie der Kanzelaltar. Die Herrschaftsempore war in der Zeit um 1614 entstanden, zwei Messing-Kronleuchter mit dem Doppeladler waren von 1661. Eine Orgel erhielt die Kirche im Jahre 1705. In der Kirche befanden sich künstlerisch hervorragende Grabmäler aus dem 16. Jahrhundert.
Die meisten Ausstattungsstücke sind in Kriegsfolge verbrannt oder verschollen, darunter auch wohl auch ein Taufengel aus der Zeit um 1710, dessen Anfertigung dem Bildhauer Joseph Anton Kraus zugeschrieben wurde.
Im Zweiten Weltkrieg wurden insbesondere der Turmhelm zerstört, und das Kirchenschiff brannte aus. Nach langen Jahren des Verfalls begann man, die Kirchenruine als Lagerhalle einzurichten. Über einen Meter des Mauerwerks trug man dazu ab und versah die Halle mit einem Dach aus Asbestzementplatten. Im Nordosten brach man eine Öffnung als Durchfahrt für LKWs durch die Wand. Turmeingang und der Zugang zu der nicht mehr vorhandenen Sakristei wurden zugemauert, und die Fenster mit Brettern vernagelt. Heute steht die Ruine leer und verfällt immer mehr.
Kirchengemeinde
Kirchengeschichte
Bis 1945
Bereits in vorreformatorischer Zeit war Pörschken ein Kirchdorf. Relativ früh hielt die Reformation hier Einzug. Die Bevölkerung war vor 1945 fast ausnahmslos evangelischer Konfession. Der erste evangelische Geistliche amtierte hier vor 1551.
Im Jahre 1925 zählte das weitflächige Kirchspiel Pörschken mehr als 3.300 Gemeindeglieder. Es war dem Kirchenkreis Heiligenbeil (russisch Mamonowo) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union zugeordnet, das Patronat war königlich, danach staatlich.
Seit 1945
Aufgrund von Flucht und Vertreibung der einheimischen Bevölkerung war das kirchliche Leben in Pörschken eingebrochen und die evangelische Kirchengemeinde erloschen. In der Zeit der Sowjetunion war kirchliches Leben verpönt wenn nicht gar untersagt und gar verfolgt. Erst in den 1980er und 1990er Jahren entspannte sich das Verhältnis von Kirche und Staat und Gesellschaft.
In dem dann Nowo-Moskowskoje genannten Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) siedelten sich in den 1990er Jahren Russlanddeutsche an, die auf religiöses Leben in einer Kirchengemeinde nicht verzichten wollten. In dem Ort wurde eine kleine Kapelle (Bethaus) errichtet. Es entstand eine Gemeinde, die als Filialgemeinde von den Geistlichen der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) versorgt wird. Damit ist sie Teil zugleich der Propstei Kaliningrad in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland.
Kirchspielorte (bis 1945)
Zum Kirchspiel Pörschken gehörten bis 1945 insgesamt 34 Dörfer, Orte, Ortschaften und Wohnplätze:
Deutscher Name | Russischer Name | Deutscher Name | Russischer Name | |
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Albeneck | NN. | Louisenhof | Woronowo | |
Albenort | NN. | Ludwigsort | Laduschkin | |
Barsen | Kossatuchino | Ludwigsthal | NN. | |
Charlottenthal | Dubki | Morren | NN. | |
Dagwitten | Bolschedoroschnoje | Patersort | Beregowoje | |
Groß Klingbeck | NN. | Patranken | Oktjabrskoje, bis 1992: Krasnoarmeiskoje | |
Grünwehr | NN. | Perwilten | Gorkowski | |
Hermannswalde | NN. | Pörschken | Nowo-Moskowskoje | |
Julienhof | Bolschedoroschnoje | Poplitten | Nowo-Moskowskoje | |
Kainen | Woronowo | Praußen | NN. | |
Kämmershöfen | NN. | Rippen | Sowchosnoje | |
Konradswalde | NN. | Schneewalde | Laduschkin | |
Kopainen | Bolschedoroschnoje, bis 1992: Gogolewo | Schwanis | Sosnowka | |
Korschelken | NN. | Sollecken | Kossatuchino, bis 1992: Nischneje | |
Lauck | Muschkino | Stobecken | Muschkino | |
Laukitten | Bolschedoroschnoje | Wargitten | Oktjabrskoje | |
Legnitten | Proletarskoje | Wendelau | NN. |
Pfarrer (bis 1945)
Namen
An der Kirche Pörschken amtierten von der Reformation bis 1945 insgesamt 18 evangelische Geistliche:
- Johann Cleinow, 1551
- NN., 1556
- Johann Preuß, 1610–1613
- Johann Sperber, 1613–1643
- Balthasar Götcke, 1645–2654
- Jacob Grening, 1683/1687
- Bernhard Friedrich Hahn, 1685–1686
- Friedrich Jühr, 1687–1700
- Christian Bruno, 1700–1747
- Benjamin Friedrich Zimmer, 1723–1742
- Joachim Friedrich Voß, 1742–1758
- Georg Gottfried Lohrer, 1758–1784
- Johann Jacob von Schäwen, 1781–1821
- Ernst Wilhelm Bethke, ab 1818
- Alexander F.H. Henke, 1859–1884
- Karl Georg Obrkatis, 1884–1901
- Paul Friedrich Ferd. Hafke, 1902–1916
- Bruno Link, 1916–1945.
„Mann Gottes von Pörschken“
Um die Wende 18./19. Jahrhundert war Pfarrer Johann Jacob von Schäwen in Pörschken tätig. In der ihm eigenen originellen Art sprach er seinen Predigthörern ins Gewissen und forderte sie zur Besserung auf. In einer seiner Predigten soll er gesagt haben:
Liebe Gemeinde! Wenn der Herrgott mich am jüngsten Tage vor sich fordern wird, dann wird er mich fragen: „Mann Gottes von Pörschken, wo hast du die Schafe, die ich dir gegeben habe?“ Dann werde ich verstummen müssen. Der Herr wird mich zum zweiten Male fragen: „Mann Gottes von Pörschken, wo hast du meine Schafe?“, und wieder werde ich ihm nicht antworten können. Wenn aber der Herrgott zum dritten Male frage: „Mann Gottes von Pörschken, wo hast du meine Schafe?“, und ich werde wieder schweigen müssen, dann wird der Herr sagen: „Mann Gottes von Pörschken, Schafe habe ich dir gegeben, aber Ochsen hast du mir gebracht!“
In Erinnerung an solche Predigt wurde manch frommer Zeitgenosse aus Pörschken gern auch als „Mann Gottes von Pörschken“ angesprochen.
Literatur
- Pörschken, Dorf, Kreis Heiligenbeil, Regierungsbezirk Königsberg, Provinz Ostpreußen, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Pörschken (meyersgaz.org).
- Adolf Boetticher: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Ostpreußen. Band 2: Die Bau- und Kunstdenkmäler in Natangen. Königsberg 1892, S. 137–140 (Google Books).
- Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Nipkow, Neidenburg 1890, S. 115–116 (Google Books).
- Daniel Heinrich Arnoldt: Kurzgefaßte Nachrichten von allen seit der Reformation an den lutherischen Kirchen in Ostpreußen gestandnen Predigern. Königsberg 1777, S. 195–196 (Google Books).
- Ludwig Fedemir Rhesa: Kurzgefasste Nachrichten von allen seit 1775 an den evangelischen Kirchen in Ostpreußen angestellten Predigern, Königsberg 1834, S. 81 (Google Books).
- Кирхи Восточной Пруссии (Kirchen Ostpreußens), сост. А. П. Бахтин, 2009.
- Carl von Lorck: Dome, Kirchen und Klöster in Ost- u Westpreußen. Wolfgang Weidlich, Frankfurt am Main 1982, S. 172–173.
Bilder
Einzelnachweise
- Adolf Boetticher: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Ostpreußen. Band 2: Die Bau- und Kunstdenkmäler in Natangen. Königsberg 1892, S. 137–140 (Google Books).
- Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 2 Bilder ostpreußischer Kirchen, Göttingen 1968, S. 44, Abb. 87–89
- A.P. Bachin: Kirchen Ostpreußens; alte und neue Fotos, Informationen zur Geschichte, übersetzt von W.I. Chartschenko, Kaliningrad (baltpromo plus) 2013, S. 72
- Informationszentrum Ostpreußen: Nowo-Moskowskoje - Pörschken
- Emil Johannes Guttzeit: Die Kirche in Pörschken, in: Das Kirchspiel Pörschken Kreis Heiligenbeil Ostpreußen
- Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 460
- Friedwald Moeller: Altpreußisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945, Hamburg 1968, S. 112–113
- kein russischer Name bekannt
- zitiert nach: Emil Johannes Guttzeit: Mann Gottes von Pörschken
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Kirche Porschken russisch Kirha Pyorshkena ist eine Ruine im heutigen Nowo Moskowskoje Oblast Kaliningrad im vormaligen deutschen Ostpreussen Kirche Porschken Kirha PyorshkenaRuine der Porschkener Kirche Ruine der Porschkener KircheBaujahr 14 JahrhundertStilelemente BacksteingotikLage 54 34 16 6 N 20 14 7 8 O 54 57129 20 235497 Koordinaten 54 34 16 6 N 20 14 7 8 OStandort Nowo Moskowskoje Kaliningrad RusslandZweck Evangelisch lutherische PfarrkircheGeographische LageNowo Moskowskoje liegt vier Kilometer ostlich der Stadt Laduschkin deutsch Ludwigsort an einer Nebenstrasse die von Swetloje Kobbelbude an der russischen Regionalstrasse 27A 002 fruhere russische Fernstrasse R 516 einstige deutsche Reichsautobahn Berlin Konigsberg uber Muschkino Stobecken Lauck nach Uschakowo Brandenburg am Frischen Haff fuhrt Nowo Moskowskoje ist zugleich Bahnstation an der Bahnstrecke Kaliningrad Mamonowo der einstigen Preussischen Ostbahn Die Ruinen der Kirche befinden sich im sudlichen Ortszentrum westlich der Hauptstrasse KirchengebaudeSkizze des Turms der Dorfkirche erstellt um etwa 1895 Die Kirche Porschken zahlt mit der Juditter Kirche in Konigsberg Preussen russisch Kaliningrad zu den altesten Gotteshausern des Samlandes Ein Erstbau der Kirche stammt vermutlich aus der Zeit vor der ersten urkundlichen Erwahnung demnach wurde sie 1261 gegrundet aber schon 1262 in der Zeit des zweiten prussischen Aufstandes niedergebrannt Am heutigen Bau weisen Baunahte Achsenverschiebungen der Fenster und Abweichungen vom rechten Winkel darauf hin dass der Bau aus einer Vergrosserung des kleineren Erstbaus hervorging In den folgenden Jahrhunderten wurde er mehrfach ausgebaut und umgestaltet Als vergrosserter Bau wurde er zusammen mit dem Turm auf einem starken Untergeschoss aus Granit aufgefuhrt Die weiteren Stockwerke in Ziegelbau wurden erst 1676 aufgesetzt Sie dienten den beiden Lauteglocken von 1769 und 1839 zur Aufhangung Der Innenraum der Kirche wurde uberspannt von einem mit biblischen Motiven bemalten Korbbogengewolbe aus der Zeit um 1738 In der Kirche stand ein grosser reich verzierter geschnitzter Kanzelaltar von 1730 der spater in der Sammlung in der Marienburg polnisch Malbork Aufnahme fand Der reich verzierte Beichtstuhl stammt aus der gleichen Werkstatt wie der Kanzelaltar Die Herrschaftsempore war in der Zeit um 1614 entstanden zwei Messing Kronleuchter mit dem Doppeladler waren von 1661 Eine Orgel erhielt die Kirche im Jahre 1705 In der Kirche befanden sich kunstlerisch hervorragende Grabmaler aus dem 16 Jahrhundert Die meisten Ausstattungsstucke sind in Kriegsfolge verbrannt oder verschollen darunter auch wohl auch ein Taufengel aus der Zeit um 1710 dessen Anfertigung dem Bildhauer Joseph Anton Kraus zugeschrieben wurde Im Zweiten Weltkrieg wurden insbesondere der Turmhelm zerstort und das Kirchenschiff brannte aus Nach langen Jahren des Verfalls begann man die Kirchenruine als Lagerhalle einzurichten Uber einen Meter des Mauerwerks trug man dazu ab und versah die Halle mit einem Dach aus Asbestzementplatten Im Nordosten brach man eine Offnung als Durchfahrt fur LKWs durch die Wand Turmeingang und der Zugang zu der nicht mehr vorhandenen Sakristei wurden zugemauert und die Fenster mit Brettern vernagelt Heute steht die Ruine leer und verfallt immer mehr KirchengemeindeKirchengeschichte Bis 1945 Bereits in vorreformatorischer Zeit war Porschken ein Kirchdorf Relativ fruh hielt die Reformation hier Einzug Die Bevolkerung war vor 1945 fast ausnahmslos evangelischer Konfession Der erste evangelische Geistliche amtierte hier vor 1551 Im Jahre 1925 zahlte das weitflachige Kirchspiel Porschken mehr als 3 300 Gemeindeglieder Es war dem Kirchenkreis Heiligenbeil russisch Mamonowo innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreussen der Kirche der Altpreussischen Union zugeordnet das Patronat war koniglich danach staatlich Seit 1945 Aufgrund von Flucht und Vertreibung der einheimischen Bevolkerung war das kirchliche Leben in Porschken eingebrochen und die evangelische Kirchengemeinde erloschen In der Zeit der Sowjetunion war kirchliches Leben verpont wenn nicht gar untersagt und gar verfolgt Erst in den 1980er und 1990er Jahren entspannte sich das Verhaltnis von Kirche und Staat und Gesellschaft In dem dann Nowo Moskowskoje genannten Ort in der russischen Oblast Kaliningrad Gebiet Konigsberg Preussen siedelten sich in den 1990er Jahren Russlanddeutsche an die auf religioses Leben in einer Kirchengemeinde nicht verzichten wollten In dem Ort wurde eine kleine Kapelle Bethaus errichtet Es entstand eine Gemeinde die als Filialgemeinde von den Geistlichen der Auferstehungskirche in Kaliningrad Konigsberg versorgt wird Damit ist sie Teil zugleich der Propstei Kaliningrad in der Evangelisch Lutherischen Kirche Europaisches Russland Kirchspielorte bis 1945 Zum Kirchspiel Porschken gehorten bis 1945 insgesamt 34 Dorfer Orte Ortschaften und Wohnplatze Deutscher Name Russischer Name Deutscher Name Russischer NameAlbeneck NN Louisenhof WoronowoAlbenort NN Ludwigsort LaduschkinBarsen Kossatuchino Ludwigsthal NN Charlottenthal Dubki Morren NN Dagwitten Bolschedoroschnoje Patersort BeregowojeGross Klingbeck NN Patranken Oktjabrskoje bis 1992 KrasnoarmeiskojeGrunwehr NN Perwilten GorkowskiHermannswalde NN Porschken Nowo MoskowskojeJulienhof Bolschedoroschnoje Poplitten Nowo MoskowskojeKainen Woronowo Praussen NN Kammershofen NN Rippen SowchosnojeKonradswalde NN Schneewalde LaduschkinKopainen Bolschedoroschnoje bis 1992 Gogolewo Schwanis SosnowkaKorschelken NN Sollecken Kossatuchino bis 1992 NischnejeLauck Muschkino Stobecken MuschkinoLaukitten Bolschedoroschnoje Wargitten OktjabrskojeLegnitten Proletarskoje Wendelau NN Pfarrer bis 1945 Namen An der Kirche Porschken amtierten von der Reformation bis 1945 insgesamt 18 evangelische Geistliche Johann Cleinow 1551 NN 1556 Johann Preuss 1610 1613 Johann Sperber 1613 1643 Balthasar Gotcke 1645 2654 Jacob Grening 1683 1687 Bernhard Friedrich Hahn 1685 1686 Friedrich Juhr 1687 1700 Christian Bruno 1700 1747 Benjamin Friedrich Zimmer 1723 1742 Joachim Friedrich Voss 1742 1758 Georg Gottfried Lohrer 1758 1784 Johann Jacob von Schawen 1781 1821 Ernst Wilhelm Bethke ab 1818 Alexander F H Henke 1859 1884 Karl Georg Obrkatis 1884 1901 Paul Friedrich Ferd Hafke 1902 1916 Bruno Link 1916 1945 Mann Gottes von Porschken Um die Wende 18 19 Jahrhundert war Pfarrer Johann Jacob von Schawen in Porschken tatig In der ihm eigenen originellen Art sprach er seinen Predigthorern ins Gewissen und forderte sie zur Besserung auf In einer seiner Predigten soll er gesagt haben Liebe Gemeinde Wenn der Herrgott mich am jungsten Tage vor sich fordern wird dann wird er mich fragen Mann Gottes von Porschken wo hast du die Schafe die ich dir gegeben habe Dann werde ich verstummen mussen Der Herr wird mich zum zweiten Male fragen Mann Gottes von Porschken wo hast du meine Schafe und wieder werde ich ihm nicht antworten konnen Wenn aber der Herrgott zum dritten Male frage Mann Gottes von Porschken wo hast du meine Schafe und ich werde wieder schweigen mussen dann wird der Herr sagen Mann Gottes von Porschken Schafe habe ich dir gegeben aber Ochsen hast du mir gebracht In Erinnerung an solche Predigt wurde manch frommer Zeitgenosse aus Porschken gern auch als Mann Gottes von Porschken angesprochen LiteraturPorschken Dorf Kreis Heiligenbeil Regierungsbezirk Konigsberg Provinz Ostpreussen mit Eintrag aus Meyers Orts und Verkehrslexikon Ausgabe 1912 sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Porschken meyersgaz org Adolf Boetticher Die Bau und Kunstdenkmaler der Provinz Ostpreussen Band 2 Die Bau und Kunstdenkmaler in Natangen Konigsberg 1892 S 137 140 Google Books Agathon Harnoch Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost und Westpreussen Nipkow Neidenburg 1890 S 115 116 Google Books Daniel Heinrich Arnoldt Kurzgefasste Nachrichten von allen seit der Reformation an den lutherischen Kirchen in Ostpreussen gestandnen Predigern Konigsberg 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Porschken Kreis Heiligenbeil Ostpreussen Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 3 Dokumente Gottingen 1968 S 460 Friedwald Moeller Altpreussisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945 Hamburg 1968 S 112 113 kein russischer Name bekannt zitiert nach Emil Johannes Guttzeit Mann Gottes von Porschken