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Klaus Jünschke 6 September 1947 in Mannheim ist ein ehemaliges Mitglied der terroristischen Vereinigung Rote Armee Frakt

Klaus Jünschke

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Klaus Jünschke (* 6. September 1947 in Mannheim) ist ein ehemaliges Mitglied der terroristischen Vereinigung Rote Armee Fraktion (RAF). Wegen gemeinschaftlich begangenen Mordes wurde er 1977 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt und 1988 begnadigt. Seither ist er als Sachbuchautor tätig.

Leben

Jünschke war Student der Psychologie in Heidelberg, als er 1970 zunächst zum Sozialistischen Patientenkollektiv (SPK) stieß, einem Rekrutierungsbecken für die RAF. Nach der Auflösung des SPK schloss Jünschke sich ebenso wie andere SPK-Mitglieder der RAF an. Er war nach eigener Aussage bei der „kämpfenden Truppe“ angekommen, erledigte „Einkäufe“, besorgte Kfz-Kennzeichen und Wohnungen. Von Gudrun Ensslin erhielt er den Codenamen „Spätlese“.

Jünschke wurde am 9. Juli 1972 gemeinsam mit Irmgard Möller in Offenbach festgenommen. Er wurde angeklagt, gemeinsam mit sechs anderen RAF-Mitgliedern an einem Banküberfall auf die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank in Kaiserslautern beteiligt gewesen zu sein, bei dem 134.000 DM erbeutet wurden. Der Polizist Herbert Schoner wurde bei diesem Überfall erschossen. Während des darauf folgenden „kleinen Baader-Meinhof-Prozesses“ war Jünschke am 131. Prozesstag als Zeuge geladen.

Am 2. Juni 1977 wurde er ebenso wie der mit ihm angeklagte Manfred Grashof zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe wegen gemeinschaftlich begangenen Mordes verurteilt. Der Angeklagte Wolfgang Grundmann erhielt vier Jahre Haft.

In der Haft beteiligte sich Jünschke an sieben Hungerstreiks. Später distanzierte er sich von der RAF und rief sie 1986 in einem offenen Brief dazu auf, den bewaffneten Kampf einzustellen. Unterstützung erhielt er von katholischer Seite aus dem Bistum Limburg vom damaligen Bischof Franz Kamphaus. Während der Inhaftierung schloss er ein Fernstudium der Sozialwissenschaften erfolgreich ab. Nachdem das Landgericht Koblenz eine übliche Entlassung nach 15 Jahren mit Verweis auf die besondere Schwere der Tat abgelehnt hatte, setzte sich Antje Vollmer für Jünschkes Begnadigung ein, da er sich eindeutig und glaubhaft vom Terrorismus losgesagt habe. 1988 wurde Jünschke vom rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Bernhard Vogel begnadigt und aus der Haft entlassen. Es war die erste Begnadigung eines RAF-Mitglieds in Deutschland.

Jünschke ist seitdem unter anderem als Autor und für soziale Projekte tätig. Im Mittelpunkt seiner Schriften steht die Kritik an Form und Funktion des Strafvollzuges. Seit 1997 gehört er dem Beirat der Justizvollzugsanstalt Köln-Ossendorf an. Dorthin wurde er für die Grünen mit großer Mehrheit des Rates der Stadt Köln entsandt.

Auch in Tagesmedien nimmt er Stellung, so in der linken Tageszeitung junge Welt und in der taz.

Schriften (Auswahl)

  • Gefangen & Wohnunglos. Gespräche mit Obdachlosen in Haft. Köln, Weissmann Verlag 2023, ISBN 978-3-94916-810-9.
  • mit Jörg Hauenstein und Christiane Ensslin: Pop Shop. Gespräche mit Jugendlichen in Haft. Konkret Literatur Verlag, Hamburg 2007, ISBN 978-3-89458-254-8.
  • mit Bettina Paul (Hrsg.): Wer bestimmt denn unser Leben? Beiträge zur Entkriminalisierung von Menschen ohne Aufenthaltsstatus. Von Loeper Literaturverlag, Karlsruhe 2005, ISBN 978-3-86059-411-7.
  • mit Christoph Meertens: Risikofaktor Innere Sicherheit. Argumente gegen den Law-and-Order-Staat. Knaur, München 1994, ISBN 978-3-42680-041-6.
  • mit Christiane Ensslin, Günter Erkeling u. a.: Aktionshandbuch gegen Rassismus. Für eine BürgerInnen- und Menschenrechtsbewegung in Deutschland. Edition der Andere Buchladen, Köln 1993
  • Spätlese. Texte zu RAF und Knast. Verlag Neue Kritik, Frankfurt 1988; ISBN 978-3-80150-226-3.

Weblinks

  • Literatur von und über Klaus Jünschke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Website von Klaus Jünschke

Einzelnachweise

  1. Butz Peters: Die verschwundenen Terroristen, Die Welt, 4. Februar 2007
  2. Lebendiges Museum Online: Chronik 1977
  3. Überlegen und flexibel, Der Spiegel, Nr. 24/1977
  4. Cigdem Akyol: Er ist rausgekommen, taz, 7. Februar 2013
  5. Vergiftete Wurzeln. Abgerufen am 21. Mai 2020. 
  6. Gnadenlose Hinrichtung, Der Spiegel, Nr. 33/1987
  7. Weg zurück, Der Spiegel, Nr. 29/1988
  8. Siehe: Website von Klaus Jünschke mit Hinweisen auf Zeitungsartikel, Interviews, Buchaufsätze und Bücher.
  9. Arm, in: junge Welt, 1. Februar 2020, S. 10.
Normdaten (Person): GND: 118844857 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: n88208984 | VIAF: 32793844 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Jünschke, Klaus
KURZBESCHREIBUNG deutscher Terrorist der Rote Armee Fraktion, Sachbuchautor
GEBURTSDATUM 6. September 1947
GEBURTSORT Mannheim

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 22:06

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Klaus Junschke 6 September 1947 in Mannheim ist ein ehemaliges Mitglied der terroristischen Vereinigung Rote Armee Fraktion RAF Wegen gemeinschaftlich begangenen Mordes wurde er 1977 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt und 1988 begnadigt Seither ist er als Sachbuchautor tatig LebenJunschke war Student der Psychologie in Heidelberg als er 1970 zunachst zum Sozialistischen Patientenkollektiv SPK stiess einem Rekrutierungsbecken fur die RAF Nach der Auflosung des SPK schloss Junschke sich ebenso wie andere SPK Mitglieder der RAF an Er war nach eigener Aussage bei der kampfenden Truppe angekommen erledigte Einkaufe besorgte Kfz Kennzeichen und Wohnungen Von Gudrun Ensslin erhielt er den Codenamen Spatlese Junschke wurde am 9 Juli 1972 gemeinsam mit Irmgard Moller in Offenbach festgenommen Er wurde angeklagt gemeinsam mit sechs anderen RAF Mitgliedern an einem Bankuberfall auf die Bayerische Hypotheken und Wechselbank in Kaiserslautern beteiligt gewesen zu sein bei dem 134 000 DM erbeutet wurden Der Polizist Herbert Schoner wurde bei diesem Uberfall erschossen Wahrend des darauf folgenden kleinen Baader Meinhof Prozesses war Junschke am 131 Prozesstag als Zeuge geladen Am 2 Juni 1977 wurde er ebenso wie der mit ihm angeklagte Manfred Grashof zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe wegen gemeinschaftlich begangenen Mordes verurteilt Der Angeklagte Wolfgang Grundmann erhielt vier Jahre Haft In der Haft beteiligte sich Junschke an sieben Hungerstreiks Spater distanzierte er sich von der RAF und rief sie 1986 in einem offenen Brief dazu auf den bewaffneten Kampf einzustellen Unterstutzung erhielt er von katholischer Seite aus dem Bistum Limburg vom damaligen Bischof Franz Kamphaus Wahrend der Inhaftierung schloss er ein Fernstudium der Sozialwissenschaften erfolgreich ab Nachdem das Landgericht Koblenz eine ubliche Entlassung nach 15 Jahren mit Verweis auf die besondere Schwere der Tat abgelehnt hatte setzte sich Antje Vollmer fur Junschkes Begnadigung ein da er sich eindeutig und glaubhaft vom Terrorismus losgesagt habe 1988 wurde Junschke vom rheinland pfalzischen Ministerprasidenten Bernhard Vogel begnadigt und aus der Haft entlassen Es war die erste Begnadigung eines RAF Mitglieds in Deutschland Junschke ist seitdem unter anderem als Autor und fur soziale Projekte tatig Im Mittelpunkt seiner Schriften steht die Kritik an Form und Funktion des Strafvollzuges Seit 1997 gehort er dem Beirat der Justizvollzugsanstalt Koln Ossendorf an Dorthin wurde er fur die Grunen mit grosser Mehrheit des Rates der Stadt Koln entsandt Auch in Tagesmedien nimmt er Stellung so in der linken Tageszeitung junge Welt und in der taz Schriften Auswahl Gefangen amp Wohnunglos Gesprache mit Obdachlosen in Haft Koln Weissmann Verlag 2023 ISBN 978 3 94916 810 9 mit Jorg Hauenstein und Christiane Ensslin Pop Shop Gesprache mit Jugendlichen in Haft Konkret Literatur Verlag Hamburg 2007 ISBN 978 3 89458 254 8 mit Bettina Paul Hrsg Wer bestimmt denn unser Leben Beitrage zur Entkriminalisierung von Menschen ohne Aufenthaltsstatus Von Loeper Literaturverlag Karlsruhe 2005 ISBN 978 3 86059 411 7 mit Christoph Meertens Risikofaktor Innere Sicherheit Argumente gegen den Law and Order Staat Knaur Munchen 1994 ISBN 978 3 42680 041 6 mit Christiane Ensslin Gunter Erkeling u a Aktionshandbuch gegen Rassismus Fur eine BurgerInnen und Menschenrechtsbewegung in Deutschland Edition der Andere Buchladen Koln 1993 Spatlese Texte zu RAF und Knast Verlag Neue Kritik Frankfurt 1988 ISBN 978 3 80150 226 3 WeblinksLiteratur von und uber Klaus Junschke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Website von Klaus JunschkeEinzelnachweiseButz Peters Die verschwundenen Terroristen Die Welt 4 Februar 2007 Lebendiges Museum Online Chronik 1977 Uberlegen und flexibel Der Spiegel Nr 24 1977 Cigdem Akyol Er ist rausgekommen taz 7 Februar 2013 Vergiftete Wurzeln Abgerufen am 21 Mai 2020 Gnadenlose Hinrichtung Der Spiegel Nr 33 1987 Weg zuruck Der Spiegel Nr 29 1988 Siehe Website von Klaus Junschke mit Hinweisen auf Zeitungsartikel Interviews Buchaufsatze und Bucher Arm in junge Welt 1 Februar 2020 S 10 Normdaten Person GND 118844857 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n88208984 VIAF 32793844 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Junschke KlausKURZBESCHREIBUNG deutscher Terrorist der Rote Armee Fraktion SachbuchautorGEBURTSDATUM 6 September 1947GEBURTSORT Mannheim

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