Hansjörg Utzerath 20 März 1926 in Schorndorf 16 Juni 2024 in Berlin war ein deutscher Theaterregisseur und Theaterleiter
Hansjörg Utzerath

Hansjörg Utzerath (* 20. März 1926 in Schorndorf; † 16. Juni 2024 in Berlin) war ein deutscher Theaterregisseur und Theaterleiter.
Leben und Wirken
Nach dem Abitur im Jahr 1944 war Utzerath Kriegsteilnehmer im Zweiten Weltkrieg. Nach der Gefangenschaft war er Schauspielanfänger in Meppen und Neuss. Als Mitglied einer freien Truppe gab er 1950 in Düsseldorf seine ersten Inszenierungen.
Im Jahr 1952 war er Mitbegründer der Düsseldorfer Kammerspiele, die er 1959 bis 1966 als Direktor leitete. Mit konsequentem Einsatz für Stücke des absurden Theaters (Ionesco, Beckett, Genet, Hildesheimer) führte er die Kammerspiele zu überregionaler Beachtung.
Im Jahr 1957 heiratete er Renate Ziegfeld. Er hat drei Kinder (Anna, Gabriele und den 1963 geborenen Schauspieler und Hörspielsprecher Benjamin Utzerath).
1960 inszenierte er die Uraufführung des Stücks Die Kurve von Tankred Dorst an den Bühnen der Hansestadt Lübeck und 1963 die deutsche Erstaufführung von Saunders’ Ein Eremit wird entdeckt an den Staatlichen Schauspielbühnen Berlin.
Seit 1964 gab er regelmäßige Gastinszenierungen am Schiller- und Schlossparktheater in Berlin. Zu seinen Arbeiten hier gehörten die deutsche Erstaufführung von Havels Gartenfest (1965), Leben des Galilei (1965, mit Martin Held), Die Plebejer proben den Aufstand (1965), Arthur Millers Nach dem Sündenfall (1966) und in Düsseldorf Victor oder die Kinder an der Macht (1966/67).
Er führte Regie bei dem 1967 erstmals gezeigten Fernsehfilm Viele heißen Kain.
Von 1966/67 bis 1973 war Utzerath Intendant der Freien Volksbühne Berlin als Nachfolger von Erwin Piscator. Mit einem festen Ensemble inszenierte er unter anderem Der Schatten von Jewgeni Schwarz (1967), Italienische Nacht (1968), Viel Lärm um nichts (1969), Nora (1969, mit Elfriede Irrall), Kikeriki von Sean O’Casey (1969), Play Strindberg von Friedrich Dürrenmatt (1970), Tabula rasa von Carl Sternheim (1970), Guerillas von Rolf Hochhuth (1970), Martin Luther & Thomas Münzer oder Die Einführung der Buchhaltung von Dieter Forte (1971), Tango von Sławomir Mrożek (1971), Der Vater von August Strindberg (1972), Der Biberpelz (1972, mit Anneliese Römer) und Der Damenschneider von Georges Feydeau (1973).
Von 1973 bis 1977 arbeitete er als freier Regisseur vorwiegend am Düsseldorfer Schauspielhaus. Hier inszenierte er 1973 die Uraufführung von Rühmkorfs Was heißt hier Volsinii?, Die Weber (1974, auch am Schillertheater Berlin), Behans Richard Korkbein (1975), Tolstois Macht der Finsternis (1975) und Die Dreigroschenoper (1976). Außerdem war er in Bonn (1973: Nathan der Weise) und am Thalia Theater Hamburg (1979: Wilhelm Tell von Schiller) tätig.
Von 1977 bis 1992 war Utzerath Schauspieldirektor der Städtischen Bühnen in Nürnberg am Richard-Wagner-Platz. Inszenierungen hier waren unter anderem Rose Bernd (1977) von Hauptmann, Viktoria und ihr Husar (1980), Warten auf Godot (1980), Mutter Courage und ihre Kinder (1981), Wie es euch gefällt (1981), König Lear (1982), (1982), die Uraufführung von Helmut Ruges Stadtluther (1983), Der Hauptmann von Köpenick (1986), Kornfelds Jud Süß (1987), Oskar Panizzas Liebeskonzil (1988), die Uraufführung von Hitlerjunge Quex – Mythos einer Jugend, kritische Bühnenfassung mit Klaus Missbach nach dem Roman von Karl Aloys Schenzinger (1989), Richard III. (1990), Der Theatermacher (1990) und die Uraufführung von Kerstin Spechts Lila (1990).
Nach 1993 war er wieder freischaffend tätig. Unter anderem inszenierte er 1993 am Düsseldorfer Schauspielhaus Herr Puntila und sein Knecht Matti und 1995/96 Nathan der Weise sowie 1997 am Schauspielhaus Zürich die Uraufführung von Hugo Loetschers Die Launen des Glücks.
2004 inszenierte er am Rheinischen Landestheater Neuss Seán O’Caseys Theaterstück Purpurstaub und sagte als 78-Jähriger: „Eine Regie im Jahr reicht“.
Hansjörg Utzerath starb 98-jährig an Altersschwäche und liegt auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin begraben.
Literatur
- Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnen-Jahrbuch 2007. Verlag Bühnenschriften-Vertriebs-Gesellschaft, Hamburg 2007, S. 872 ISSN 0070-4431
- Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe (von Degeners Wer ist’s?) Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 1274.
Weblinks
- Literatur von und über Hansjörg Utzerath im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Hansjörg Utzerath bei IMDb
Einzelnachweise
- Christian Rakow: Regisseur und Theaterleiter Hansjörg Utzerath verstorben. nachtkritik.de, abgerufen am 19. Juni 2024 (deutsch).
- www.filmportal.de.
- Utzerath inszeniert O'Casey's "Purpurstaub": Vom Reichtum der Sprache. In: RP Online vom 30. März 2004. Abgerufen am 26. Mai 2018.
- Der 78-jährige Hansjörg Utzerath: Eine Regie im Jahr reicht. In: RP Online vom 1. April 2004. Abgerufen am 5. März 2024.
Personendaten | |
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NAME | Utzerath, Hansjörg |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Theaterregisseur und Theaterleiter |
GEBURTSDATUM | 20. März 1926 |
GEBURTSORT | Schorndorf |
STERBEDATUM | 16. Juni 2024 |
STERBEORT | Berlin |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Hansjorg Utzerath 20 Marz 1926 in Schorndorf 16 Juni 2024 in Berlin war ein deutscher Theaterregisseur und Theaterleiter Teile dieses Artikels scheinen seit 2004 nicht mehr aktuell zu sein Bitte hilf uns dabei die fehlenden Informationen zu recherchieren und einzufugen Wikipedia WikiProjekt Ereignisse Vergangenheit fehlendLeben und WirkenNach dem Abitur im Jahr 1944 war Utzerath Kriegsteilnehmer im Zweiten Weltkrieg Nach der Gefangenschaft war er Schauspielanfanger in Meppen und Neuss Als Mitglied einer freien Truppe gab er 1950 in Dusseldorf seine ersten Inszenierungen Im Jahr 1952 war er Mitbegrunder der Dusseldorfer Kammerspiele die er 1959 bis 1966 als Direktor leitete Mit konsequentem Einsatz fur Stucke des absurden Theaters Ionesco Beckett Genet Hildesheimer fuhrte er die Kammerspiele zu uberregionaler Beachtung Im Jahr 1957 heiratete er Renate Ziegfeld Er hat drei Kinder Anna Gabriele und den 1963 geborenen Schauspieler und Horspielsprecher Benjamin Utzerath 1960 inszenierte er die Urauffuhrung des Stucks Die Kurve von Tankred Dorst an den Buhnen der Hansestadt Lubeck und 1963 die deutsche Erstauffuhrung von Saunders Ein Eremit wird entdeckt an den Staatlichen Schauspielbuhnen Berlin Seit 1964 gab er regelmassige Gastinszenierungen am Schiller und Schlossparktheater in Berlin Zu seinen Arbeiten hier gehorten die deutsche Erstauffuhrung von Havels Gartenfest 1965 Leben des Galilei 1965 mit Martin Held Die Plebejer proben den Aufstand 1965 Arthur Millers Nach dem Sundenfall 1966 und in Dusseldorf Victor oder die Kinder an der Macht 1966 67 Er fuhrte Regie bei dem 1967 erstmals gezeigten Fernsehfilm Viele heissen Kain Von 1966 67 bis 1973 war Utzerath Intendant der Freien Volksbuhne Berlin als Nachfolger von Erwin Piscator Mit einem festen Ensemble inszenierte er unter anderem Der Schatten von Jewgeni Schwarz 1967 Italienische Nacht 1968 Viel Larm um nichts 1969 Nora 1969 mit Elfriede Irrall Kikeriki von Sean O Casey 1969 Play Strindberg von Friedrich Durrenmatt 1970 Tabula rasa von Carl Sternheim 1970 Guerillas von Rolf Hochhuth 1970 Martin Luther amp Thomas Munzer oder Die Einfuhrung der Buchhaltung von Dieter Forte 1971 Tango von Slawomir Mrozek 1971 Der Vater von August Strindberg 1972 Der Biberpelz 1972 mit Anneliese Romer und Der Damenschneider von Georges Feydeau 1973 Von 1973 bis 1977 arbeitete er als freier Regisseur vorwiegend am Dusseldorfer Schauspielhaus Hier inszenierte er 1973 die Urauffuhrung von Ruhmkorfs Was heisst hier Volsinii Die Weber 1974 auch am Schillertheater Berlin Behans Richard Korkbein 1975 Tolstois Macht der Finsternis 1975 und Die Dreigroschenoper 1976 Ausserdem war er in Bonn 1973 Nathan der Weise und am Thalia Theater Hamburg 1979 Wilhelm Tell von Schiller tatig Von 1977 bis 1992 war Utzerath Schauspieldirektor der Stadtischen Buhnen in Nurnberg am Richard Wagner Platz Inszenierungen hier waren unter anderem Rose Bernd 1977 von Hauptmann Viktoria und ihr Husar 1980 Warten auf Godot 1980 Mutter Courage und ihre Kinder 1981 Wie es euch gefallt 1981 Konig Lear 1982 1982 die Urauffuhrung von Helmut Ruges Stadtluther 1983 Der Hauptmann von Kopenick 1986 Kornfelds Jud Suss 1987 Oskar Panizzas Liebeskonzil 1988 die Urauffuhrung von Hitlerjunge Quex Mythos einer Jugend kritische Buhnenfassung mit Klaus Missbach nach dem Roman von Karl Aloys Schenzinger 1989 Richard III 1990 Der Theatermacher 1990 und die Urauffuhrung von Kerstin Spechts Lila 1990 Nach 1993 war er wieder freischaffend tatig Unter anderem inszenierte er 1993 am Dusseldorfer Schauspielhaus Herr Puntila und sein Knecht Matti und 1995 96 Nathan der Weise sowie 1997 am Schauspielhaus Zurich die Urauffuhrung von Hugo Loetschers Die Launen des Glucks 2004 inszenierte er am Rheinischen Landestheater Neuss Sean O Caseys Theaterstuck Purpurstaub und sagte als 78 Jahriger Eine Regie im Jahr reicht Hansjorg Utzerath starb 98 jahrig an Altersschwache und liegt auf dem Alten St Matthaus Kirchhof in Berlin begraben LiteraturGenossenschaft Deutscher 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