Als vorgehängte hinterlüftete Fassade VHF auch hinterlüftete Fassade oder vorgehängte Fassade bezeichnet man im Bauwesen
Hinterlüftete Fassade

Als vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF), auch hinterlüftete Fassade oder vorgehängte Fassade bezeichnet man im Bauwesen eine mehrschalige Außenwandkonstruktion mit nichttragender Fassadenbekleidung, die mit Abstand zur tragenden Wandebene an dieser befestigt ist. Die äußere Hülle schützt die Gebäudekonstruktion vor Regen, Schnee, Sonne, Kondensationsfeuchte und Starkwind, wird aber nicht luftdicht ausgeführt. Um planmäßig aus dem Gebäudeinneren in die Außenwand diffundierende sowie auch unplanmäßig auftretende Feuchtigkeit abführen zu können, wird die Bekleidung als Vorsatzschale mit Lüftungsöffnungen ausgeführt. Wenn nicht mit dem Auftreten von erhöhter Feuchte in der Außenwand zu rechnen oder dies unbedenklich ist, ist auch eine luftdichte Ausführung denkbar.
VHF-Konstruktionen gehören ebenso wie Wände mit traditionell (mit Zwischenraum) gemauerter Vorsatzschale zu den zweischaligen Außenwänden. Letztere können bis zur Höhe von ein oder zwei Stockwerken auf eigenem Fundament ruhen. Bei höheren Fassaden werden gemauerte Vorsatzschalen jedoch häufig ebenfalls (etagenweise) von der tragenden Wand abgehangen.
Im Gegensatz zur vorgehängten Fassade (englisch rainscreen cladding ‚Regenschutz-Verkleidung‘) wird eine Vorhangfassade (englisch curtain wall ‚Vorhangwand‘) üblicherweise luftdicht sowie als (teilweise) selbsttragende Vorsatzschale ausgeführt, die sich nur punktuell an der Gebäudekonstruktion abstützt. Die Begriffe sind leicht zu verwechseln. Letzterer bezieht sich jedoch auf eine selbstständige Ebene, die sich wie ein durchgehender, dichter Vorhang vor der (ansonsten offenen) Baukonstruktion befindet, während die vorgehängte Fassade üblicherweise aus kleineren Einzelelementen besteht, die als dekorative Wetterschutzschicht einem bereits luftdichten und gedämmten Baukörper vorgehängt werden. Die einzelnen Elemente werden dabei häufig mit geringem Abstand und offenen Stoßfugen montiert.
Unterschiedlichste Fassadenbekleidungen können verwendet werden. Gestalterisch, technisch und wirtschaftlich herausragende Projekte werden vom Fachverband vorgehängte hinterlüftete Fassaden seit 1999 mit dem Deutschen Fassadenpreis für vorgehängte hinterlüftete Fassaden (VHF) ausgezeichnet.
Aufbau und Funktion
Die Fassadenbekleidung wird durch eine Luftschicht vom dahinter liegenden Wandaufbau getrennt.
Nach DIN 18516-1 setzt sich die Konstruktion aus der Fassadenbekleidung, der Hinterlüftungszone, der Dämmung und der Unterkonstruktion zusammen. Voraussetzung ist ein statisch tragender Verankerungsgrund. Die Hinterlüftung der Fassadenbekleidung ermöglicht die Abtrocknung von Kondenswasser.
Die äußerste Schicht dient dem Schutz gegen Schlagregen, Sonneneinstrahlung, starkem Wind und Beschädigung durch Anprall, Tiere und sonstige physische Einwirkungen. Ein gewisser Schutz vor dem Auftreten von Tauwasser wird ebenfalls erreicht. Bei offenen Fugen zwischen den Elementen kann der Wind feinen Regen und Schnee hinter die Bekleidung treiben. In der Regel erfolgt jedoch anschließend eine zügige Abtrocknung, insbesondere, wenn eine Fassadenbahn den direkten Kontakt zwischen Treibregen und Dämmstoff verhindert.
Die äußerste Schicht (Fassadenbekleidung) besteht häufig aus Holzschalung oder -lamellen, HPL-, Naturstein-, Kunststein- oder Keramikplatten, Klinker-Riemchen, Metallblech (z. B. verzinktes Stahlblech oder Kupferblech), (opakem) Glas oder Kompositmaterialien wie Glasfaserbeton und Faserzement bestehen. Es werden sogar Systeme zur flächigen Fassadenbegrünung angeboten.
Der Querschnitt des Hinterlüftungsraums soll wenigstens 100 cm2 pro Laufmeter betragen. Sofern sich die Luftschicht kontrollieren lässt kann eine Luftschicht von 2 cm Tiefe zur Hinterlüftung ausreichen. Ist eine Kontrolle und Reinigung der Luftschicht später kaum noch möglich, werden in der Regel größere Schichtdicken gewählt.
Vornehmlich netzbauende Spinnen aber auch Vögel, Nagetiere und Fledermäuse sollten durch Drahtgitter an Ein- und Auslassöffnungen daran gehindert werden, in die Hinterlüftungszone einzudringen. Empfohlene Öffnungsweiten für Insektenschutzgitter sind 3 bis 4 Millimeter. Durch größere Maschenweiten dringen vermehrt Insekten ein, engere Gitter verstopfen schnell. Es kann sinnvoll sein, den Strömungswiderstand des Gitters auszugleichen, indem etwa durch den schrägen Einbau eines breiteren Gitters die Durchtrittsfläche erhöht wird.
Liegt der verwendete Dämmstoff zur Hinterlüftungsebene offen, sollte er einen erhöhten Strömungswiderstand aufweisen. Flexible und luftdurchlässige Dämmstoffe sollten durch eine diffusionsoffene Fassadenbahn von der im Hohlraum aufsteigenden Luft abgeschirmt werden, damit diese nicht den Dämmstoff durchströmt. Die Verwendung einer freihängenden Fassadenbahn hat den Nachteil, dass diese den kapillaren Wassertransport bis an die Luftschicht heran unterbricht. Ist mit einem außergewöhnlich großen Feuchtigkeitsanfall in der Dämmebene zu rechnen, ist eventuell einer Konstruktion ohne zusätzlich vorgehängter Bahn der Vorzug zu geben. Es werden auch weiche Dämmstoffe mit werksseitig aufgebrachter Vliesbahn angeboten, die den Vorteil haben, dass die aufkaschierte Bahn keine Falten wirft oder sich bei bestimmten Druckverhältnissen in Richtung der Bekleidung bewegt und dadurch die lichte Weite der Luftschicht einschränkt. Dämmstoffe aus Glas- und Mineralfaser ermöglichen keinen kapillaren Wassertransport. Bei gewöhnlicher Feuchtebeanspruchung verhindert eine wirksame Hinterlüftung die Auffeuchtung des Dämmstoffs jedoch gemeinhin zuverlässig.
Technische Vorschriften und Richtlinien
Vorgehängte hinterlüftete Fassaden sind geregelt in der DIN 18516-1 Außenwandbekleidungen, hinterlüftet, Teil 1: Anforderungen, Prüfgrundsätze. Vorhangfassaden und Pfosten-/Riegelkonstruktionen unterliegen den Anforderungen der Normenreihe der DIN EN 13830 und bedürfen seit 2005 einer CE-Kennzeichnung.
Gemäß Musterbauordnung sind bei hinterlüfteten Außenwandkonstruktionen mit geschossübergreifenden Hohl- oder Lufträumen Vorkehrungen gegen die Ausbreitung von Feuer zu treffen. In mindestens jedem zweiten Geschoss sind durchgängige horizontale Brandsperren im Hinterlüftungsspalt anzuordnen, welche durch Unterbrechung oder Reduzierung des Hinterlüftungsspalts eine Brandausbreitung über eine ausreichend lange Zeit verhindern.
Vorteile
Die Trennung von Wärmedämmung und Wetterschutz bei der vorgehängten hinterlüfteten Fassade ermöglicht eine große Vielfalt an Ausführungs- und Gestaltungsmöglichkeiten und die Verwendung von sehr dauerhaften, wartungsfreien Materialien. Durch Hinterlüftung und spannungsfreie Montage werden Schäden durch Feuchtigkeit und Bewitterung im Allgemeinen langfristig vermieden.
Der Wärmedurchlasswiderstand von Dämmstoffen, insbesondere von solchen mit Poren und Lufthohlräumen, reduziert sich teilweise drastisch, wenn der Feuchtegehalt ansteigt. Eine wirksame Hinterlüftung hält den vor der Außenwand angebrachten Dämmstoff jedoch in der Regel zuverlässig trocken.
Nachteile
Falls Richtlinien zur Materialwahl und Verarbeitung nicht beachtet werden, kann der Kamineffekt im Luftspalt zur Ausbreitung eines Fassadenbrandes beitragen, wie es 2017 beim Brand des Grenfell Tower geschah. Meist ist es schwierig, einen sich über den Luftspalt ausbreitenden Brand mit Löschwasser zu erreichen.
Durch die notwendige Unterkonstruktion ist eine vorgehängte Fassade in der Regel deutlich teurer als etwa die zum Standard avancierten Wärmedämmverbundsysteme.
Die Unterkonstruktion wird häufig aus Aluminiumprofilen hergestellt, die einfach zu verarbeiten, tragfähig und nicht brennbar sind. Da Aluminium die Wärme gut leitet, bildet allerdings jeder Befestigungspunkte eine Wärmebrücke, welche den Dämmwert der Konstruktion deutlich senkt. Sofern aus Gründen des Brandschutzes keine Bedenken bestehen, sollte die Unterkonstruktion aus Holz hergestellt werden, welches die Wärme deutlich schlechter leitet als Metall. Reduzieren lässt sich der Wärmebrückeneffekt auch, indem druckfeste Dämmung als Unterlage der Unterkonstruktion verwendet und die Tragprofile durch die Dämmung hindurch mit der Wand verschraubt werden. Die Schraubenköpfe können durch eine wärmedämmende Ummantelung von der kalten Umgebungsluft abgeschirmt werden.
Der Platzbedarf der Konstruktion erhöht sich gegenüber Systemen ohne Hinterlüftung ungefähr um die Dicke der Luftschicht.
Im Gegensatz zu massivem Mauerwerk und hölzernen Bauteilen besitzen vor der Außenwand liegende Wärmedämmungen nur eine geringe Feuchtigkeits- und Wärmespeicherfähigkeit. Durch Wärmeabstrahlung kühlt die Oberfläche von außenliegenden Wärmedämmungen insbesondere bei klarem Nachthimmel schnell ab. Dabei wird häufig der Taupunkt unterschritten und der in der Umgebungsluft enthaltene Wasserdampf kondensiert an der Oberfläche der Wärmedämmung oder deren Verkleidung. Die gleichen Mechanismen, die tagsüber zur Austrocknung des Dämmstoffs beitragen, führen dazu, dass sich Tauwasser von der Oberfläche im Dämmstoff verteilt: Dampfdiffusion und kapillarer Wassertransport. Insbesondere Dämmstoffe aus Mineralfaser und Kunststoffen können das Tauwasser nicht in ihrem Gefüge binden. Das sogenannte freie Wasser ermöglicht das Wachstum von Schwarzschimmel und Algen. Im Gegensatz zu Wärmedämmverbundsystemen, die mit einer dünnen Schicht Kunstharzputz verputzt sind, kondensiert die Luftfeuchtigkeit allerdings zunächst an der Wandbekleidung und nicht unmittelbar an der Oberfläche der Dämmung. Ebenso wie sich auf Kraftfahrzeugen, die unter einem Carport parken, in der Nacht deutlich weniger Tau und Reif bildet, schirmt die Bekleidung die Dämmung teilweise vor Auskühlung und Tauwasserbildung ab.
Montage
- Schritt 1: Anbringen der Anker im Raster der Tragprofile
- Schritt 2: Anbringen der Dämmung, Folie, Tragprofile
- Schritt 3: Anbringen der Fassadenbekleidung
- Fertige Fassade
Weblinks
- Website des Fachverbands Baustoffe und Bauteile für vorgehängte hinterlüftete Fassaden e. V. fvhf.de
- DIN 18516-1 | 2024-10 Außenwandbekleidungen, hinterlüftet - Teil 1: Anforderungen, Prüfgrundsätze
Einzelnachweise
- Scott Hygnstrom: Prevention and control of wildlife damage. University of Nebraska Cooperative Extension, Institute of Agriculture and Natural Resources, University of Nebraska – Lincoln U.S. Department of Agriculture, Animal and Plant Health Inspection Service, Animal Damage Control Great Plains Agricultural Council, Wildlife Committee, Lincoln Washington, DC Nebraska 1994, ISBN 0-9613015-1-1, S. D-20.
- Mike Guertin: Put a Rainscreen Intake Vent Over Windows and Doors. In: Fine Homebuilding. 18. Mai 2018, abgerufen am 11. April 2019.
- C. M. H. Barritt: The Building Acts and Regulations applied. Longman Scientific & Technical, Harlow 1995, ISBN 0-582-27449-4, S. 95.
- Brandsperre für vorgehängte hinterlüftete Fassaden., baunetzwissen.de, abgerufen im Februar 2024.
- G. Hopfensperger u. a.: Renovieren und modernisieren für Vermieter. Verlag Rudolf Haufe, 2008, ISBN 978-3-448-07588-5, S. 64.
- Calla Wahlquist: Cladding in London high-rise fire also blamed for 2014 Melbourne blaze. In: The Guardian. 14. Juni 2017, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 15. Juni 2017]).
- 'Firetrap' cladding on Grenfell Tower is BANNED in the US. In: The Sun. 15. Juni 2017 (thesun.co.uk [abgerufen am 16. Juni 2017]).
- G. Hopfensperger u. a.: EnEV-Novelle 2009 und neue Heizkostenverordnung. Verlag Rudolf Haufe, 2009, ISBN 978-3-448-09241-7, S. 208.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Als vorgehangte hinterluftete Fassade VHF auch hinterluftete Fassade oder vorgehangte Fassade bezeichnet man im Bauwesen eine mehrschalige Aussenwandkonstruktion mit nichttragender Fassadenbekleidung die mit Abstand zur tragenden Wandebene an dieser befestigt ist Die aussere Hulle schutzt die Gebaudekonstruktion vor Regen Schnee Sonne Kondensationsfeuchte und Starkwind wird aber nicht luftdicht ausgefuhrt Um planmassig aus dem Gebaudeinneren in die Aussenwand diffundierende sowie auch unplanmassig auftretende Feuchtigkeit abfuhren zu konnen wird die Bekleidung als Vorsatzschale mit Luftungsoffnungen ausgefuhrt Wenn nicht mit dem Auftreten von erhohter Feuchte in der Aussenwand zu rechnen oder dies unbedenklich ist ist auch eine luftdichte Ausfuhrung denkbar VHF Konstruktionen gehoren ebenso wie Wande mit traditionell mit Zwischenraum gemauerter Vorsatzschale zu den zweischaligen Aussenwanden Letztere konnen bis zur Hohe von ein oder zwei Stockwerken auf eigenem Fundament ruhen Bei hoheren Fassaden werden gemauerte Vorsatzschalen jedoch haufig ebenfalls etagenweise von der tragenden Wand abgehangen Im Gegensatz zur vorgehangten Fassade englisch rainscreen cladding Regenschutz Verkleidung wird eine Vorhangfassade englisch curtain wall Vorhangwand ublicherweise luftdicht sowie als teilweise selbsttragende Vorsatzschale ausgefuhrt die sich nur punktuell an der Gebaudekonstruktion abstutzt Die Begriffe sind leicht zu verwechseln Letzterer bezieht sich jedoch auf eine selbststandige Ebene die sich wie ein durchgehender dichter Vorhang vor der ansonsten offenen Baukonstruktion befindet wahrend die vorgehangte Fassade ublicherweise aus kleineren Einzelelementen besteht die als dekorative Wetterschutzschicht einem bereits luftdichten und gedammten Baukorper vorgehangt werden Die einzelnen Elemente werden dabei haufig mit geringem Abstand und offenen Stossfugen montiert Unterschiedlichste Fassadenbekleidungen konnen verwendet werden Gestalterisch technisch und wirtschaftlich herausragende Projekte werden vom Fachverband vorgehangte hinterluftete Fassaden seit 1999 mit dem Deutschen Fassadenpreis fur vorgehangte hinterluftete Fassaden VHF ausgezeichnet Aufbau und FunktionSystemaufbau Die Fassadenbekleidung wird durch eine Luftschicht vom dahinter liegenden Wandaufbau getrennt Nach DIN 18516 1 setzt sich die Konstruktion aus der Fassadenbekleidung der Hinterluftungszone der Dammung und der Unterkonstruktion zusammen Voraussetzung ist ein statisch tragender Verankerungsgrund Die Hinterluftung der Fassadenbekleidung ermoglicht die Abtrocknung von Kondenswasser Die ausserste Schicht dient dem Schutz gegen Schlagregen Sonneneinstrahlung starkem Wind und Beschadigung durch Anprall Tiere und sonstige physische Einwirkungen Ein gewisser Schutz vor dem Auftreten von Tauwasser wird ebenfalls erreicht Bei offenen Fugen zwischen den Elementen kann der Wind feinen Regen und Schnee hinter die Bekleidung treiben In der Regel erfolgt jedoch anschliessend eine zugige Abtrocknung insbesondere wenn eine Fassadenbahn den direkten Kontakt zwischen Treibregen und Dammstoff verhindert Beispiel einer Fassadenbekleidung aus Metall an einer 2023 errichteten Turnhalle Die ausserste Schicht Fassadenbekleidung besteht haufig aus Holzschalung oder lamellen HPL Naturstein Kunststein oder Keramikplatten Klinker Riemchen Metallblech z B verzinktes Stahlblech oder Kupferblech opakem Glas oder Kompositmaterialien wie Glasfaserbeton und Faserzement bestehen Es werden sogar Systeme zur flachigen Fassadenbegrunung angeboten Der Querschnitt des Hinterluftungsraums soll wenigstens 100 cm2 pro Laufmeter betragen Sofern sich die Luftschicht kontrollieren lasst kann eine Luftschicht von 2 cm Tiefe zur Hinterluftung ausreichen Ist eine Kontrolle und Reinigung der Luftschicht spater kaum noch moglich werden in der Regel grossere Schichtdicken gewahlt Vornehmlich netzbauende Spinnen aber auch Vogel Nagetiere und Fledermause sollten durch Drahtgitter an Ein und Auslassoffnungen daran gehindert werden in die Hinterluftungszone einzudringen Empfohlene Offnungsweiten fur Insektenschutzgitter sind 3 bis 4 Millimeter Durch grossere Maschenweiten dringen vermehrt Insekten ein engere Gitter verstopfen schnell Es kann sinnvoll sein den Stromungswiderstand des Gitters auszugleichen indem etwa durch den schragen Einbau eines breiteren Gitters die Durchtrittsflache erhoht wird Liegt der verwendete Dammstoff zur Hinterluftungsebene offen sollte er einen erhohten Stromungswiderstand aufweisen Flexible und luftdurchlassige Dammstoffe sollten durch eine diffusionsoffene Fassadenbahn von der im Hohlraum aufsteigenden Luft abgeschirmt werden damit diese nicht den Dammstoff durchstromt Die Verwendung einer freihangenden Fassadenbahn hat den Nachteil dass diese den kapillaren Wassertransport bis an die Luftschicht heran unterbricht Ist mit einem aussergewohnlich grossen Feuchtigkeitsanfall in der Dammebene zu rechnen ist eventuell einer Konstruktion ohne zusatzlich vorgehangter Bahn der Vorzug zu geben Es werden auch weiche Dammstoffe mit werksseitig aufgebrachter Vliesbahn angeboten die den Vorteil haben dass die aufkaschierte Bahn keine Falten wirft oder sich bei bestimmten Druckverhaltnissen in Richtung der Bekleidung bewegt und dadurch die lichte Weite der Luftschicht einschrankt Dammstoffe aus Glas und Mineralfaser ermoglichen keinen kapillaren Wassertransport Bei gewohnlicher Feuchtebeanspruchung verhindert eine wirksame Hinterluftung die Auffeuchtung des Dammstoffs jedoch gemeinhin zuverlassig Technische Vorschriften und RichtlinienVorgehangte hinterluftete Fassaden sind geregelt in der DIN 18516 1 Aussenwandbekleidungen hinterluftet Teil 1 Anforderungen Prufgrundsatze Vorhangfassaden und Pfosten Riegelkonstruktionen unterliegen den Anforderungen der Normenreihe der DIN EN 13830 und bedurfen seit 2005 einer CE Kennzeichnung Gemass Musterbauordnung sind bei hinterlufteten Aussenwandkonstruktionen mit geschossubergreifenden Hohl oder Luftraumen Vorkehrungen gegen die Ausbreitung von Feuer zu treffen In mindestens jedem zweiten Geschoss sind durchgangige horizontale Brandsperren im Hinterluftungsspalt anzuordnen welche durch Unterbrechung oder Reduzierung des Hinterluftungsspalts eine Brandausbreitung uber eine ausreichend lange Zeit verhindern VorteileDie Trennung von Warmedammung und Wetterschutz bei der vorgehangten hinterlufteten Fassade ermoglicht eine grosse Vielfalt an Ausfuhrungs und Gestaltungsmoglichkeiten und die Verwendung von sehr dauerhaften wartungsfreien Materialien Durch Hinterluftung und spannungsfreie Montage werden Schaden durch Feuchtigkeit und Bewitterung im Allgemeinen langfristig vermieden Der Warmedurchlasswiderstand von Dammstoffen insbesondere von solchen mit Poren und Lufthohlraumen reduziert sich teilweise drastisch wenn der Feuchtegehalt ansteigt Eine wirksame Hinterluftung halt den vor der Aussenwand angebrachten Dammstoff jedoch in der Regel zuverlassig trocken NachteileFalls Richtlinien zur Materialwahl und Verarbeitung nicht beachtet werden kann der Kamineffekt im Luftspalt zur Ausbreitung eines Fassadenbrandes beitragen wie es 2017 beim Brand des Grenfell Tower geschah Meist ist es schwierig einen sich uber den Luftspalt ausbreitenden Brand mit Loschwasser zu erreichen Durch die notwendige Unterkonstruktion ist eine vorgehangte Fassade in der Regel deutlich teurer als etwa die zum Standard avancierten Warmedammverbundsysteme Die Unterkonstruktion wird haufig aus Aluminiumprofilen hergestellt die einfach zu verarbeiten tragfahig und nicht brennbar sind Da Aluminium die Warme gut leitet bildet allerdings jeder Befestigungspunkte eine Warmebrucke welche den Dammwert der Konstruktion deutlich senkt Sofern aus Grunden des Brandschutzes keine Bedenken bestehen sollte die Unterkonstruktion aus Holz hergestellt werden welches die Warme deutlich schlechter leitet als Metall Reduzieren lasst sich der Warmebruckeneffekt auch indem druckfeste Dammung als Unterlage der Unterkonstruktion verwendet und die Tragprofile durch die Dammung hindurch mit der Wand verschraubt werden Die Schraubenkopfe konnen durch eine warmedammende Ummantelung von der kalten Umgebungsluft abgeschirmt werden Der Platzbedarf der Konstruktion erhoht sich gegenuber Systemen ohne Hinterluftung ungefahr um die Dicke der Luftschicht Im Gegensatz zu massivem Mauerwerk und holzernen Bauteilen besitzen vor der Aussenwand liegende Warmedammungen nur eine geringe Feuchtigkeits und Warmespeicherfahigkeit Durch Warmeabstrahlung kuhlt die Oberflache von aussenliegenden Warmedammungen insbesondere bei klarem Nachthimmel schnell ab Dabei wird haufig der Taupunkt unterschritten und der in der Umgebungsluft enthaltene Wasserdampf kondensiert an der Oberflache der Warmedammung oder deren Verkleidung Die gleichen Mechanismen die tagsuber zur Austrocknung des Dammstoffs beitragen fuhren dazu dass sich Tauwasser von der Oberflache im Dammstoff verteilt Dampfdiffusion und kapillarer Wassertransport Insbesondere Dammstoffe aus Mineralfaser und Kunststoffen konnen das Tauwasser nicht in ihrem Gefuge binden Das sogenannte freie Wasser ermoglicht das Wachstum von Schwarzschimmel und Algen Im Gegensatz zu Warmedammverbundsystemen die mit einer dunnen Schicht Kunstharzputz verputzt sind kondensiert die Luftfeuchtigkeit allerdings zunachst an der Wandbekleidung und nicht unmittelbar an der Oberflache der Dammung Ebenso wie sich auf Kraftfahrzeugen die unter einem Carport parken in der Nacht deutlich weniger Tau und Reif bildet schirmt die Bekleidung die Dammung teilweise vor Auskuhlung und Tauwasserbildung ab MontageSchritt 1 Anbringen der Anker im Raster der Tragprofile Schritt 2 Anbringen der Dammung Folie Tragprofile Schritt 3 Anbringen der Fassadenbekleidung Fertige FassadeWeblinksCommons Vorgehangte hinterluftete Fassaden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Fachverbands Baustoffe und Bauteile fur vorgehangte hinterluftete Fassaden e V fvhf de DIN 18516 1 2024 10 Aussenwandbekleidungen hinterluftet Teil 1 Anforderungen PrufgrundsatzeEinzelnachweiseScott Hygnstrom Prevention and control of wildlife damage University of Nebraska Cooperative Extension Institute of Agriculture and Natural Resources University of Nebraska Lincoln U S Department of Agriculture Animal and Plant Health Inspection Service Animal Damage Control Great Plains Agricultural Council Wildlife Committee Lincoln Washington DC Nebraska 1994 ISBN 0 9613015 1 1 S D 20 Mike Guertin Put a Rainscreen Intake Vent Over Windows and Doors In Fine Homebuilding 18 Mai 2018 abgerufen am 11 April 2019 C M H Barritt The Building Acts and Regulations applied Longman Scientific amp Technical Harlow 1995 ISBN 0 582 27449 4 S 95 Brandsperre fur vorgehangte hinterluftete Fassaden baunetzwissen de abgerufen im Februar 2024 G Hopfensperger u a Renovieren und modernisieren fur Vermieter Verlag Rudolf Haufe 2008 ISBN 978 3 448 07588 5 S 64 Calla Wahlquist Cladding in London high rise fire also blamed for 2014 Melbourne blaze In The Guardian 14 Juni 2017 ISSN 0261 3077 theguardian com abgerufen am 15 Juni 2017 Firetrap cladding on Grenfell Tower is BANNED in the US In The Sun 15 Juni 2017 thesun co uk abgerufen am 16 Juni 2017 G Hopfensperger u a EnEV Novelle 2009 und neue Heizkostenverordnung Verlag Rudolf Haufe 2009 ISBN 978 3 448 09241 7 S 208