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Jörg Mauthe 11 Mai 1924 in Wien 29 Jänner 1986 ebenda war ein österreichischer Journalist Schriftsteller und Kulturpolit

Jörg Mauthe

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Jörg Mauthe (* 11. Mai 1924 in Wien; † 29. Jänner 1986 ebenda) war ein österreichischer Journalist, Schriftsteller und Kulturpolitiker.

Leben

Mauthe studierte nach dem Gymnasium an der Universität Wien Kunstgeschichte und Germanistik. 1948 wurde er mit der Arbeit Venezianische Hausformen des Mittelalters zum Dr. phil. promoviert. Er arbeitete ab 1947 als Journalist, ab 1950 als Kunstkritiker für die katholische Wochenzeitschrift Die Furche und ab 1955 als Kulturredakteur der Wiener Tageszeitung Die Presse.

Mauthe war parallel dazu beim US-amerikanischen Besatzungssender Rot-Weiß-Rot Leiter der Abteilung Wort, wo er u. a. mit Peter Weiser, dem Regisseur Walter Davy und 1951–1953 mit Ingeborg Bachmann zusammenarbeitete, die für die von ihm konzipierte, beliebte Hörfunkserie Die Radiofamilie (1952–1960) schrieb. Er betreute auch die sehr erfolgreiche kritisch-satirische Wochensendung Der Watschenmann (1950–1955 und 1967–1974).

Ab 1967, als Gerd Bacher nach dem Rundfunk-Volksbegehren zum Leiter des ORF, der staatlichen Radio- und Fernsehanstalt, bestellt wurde, war er Kulturredakteur und Programmplaner für das ORF-Fernsehen, wo er auch an Drehbüchern mitwirkte, so 1968 für Die Donaugeschichten und in den 1980er Jahren für Familie Merian. Ab 1975 war Mauthe als Kolumnist für die Wiener Tageszeitung Kurier tätig.

Der damalige Landesparteiobmann der ÖVP Wien, Erhard Busek, konnte den parteiunabhängigen Mauthe für die Mitarbeit gewinnen. Vom November 1978 bis zu seinem Tod war er für die ÖVP Wiener (nicht amtsführender) Stadtrat (siehe Landesregierung und Stadtsenat Gratz III, Gratz IV und Zilk I), bis 1983 außerdem Abgeordneter zum Wiener Landtag und Gemeinderat. In den 1980er-Jahren zählte Mauthe gemeinsam mit einigen anderen Wiener Intellektuellen zu den um Erhard Busek versammelten „bunten Vögeln“, die der Wiener ÖVP ein neues, lebensfrohes, junges und dynamisches Erscheinungsbild verliehen. Wichtige Wahlkampfthemen der „bunten Vögel“ waren Umweltschutz, Stadterneuerung sowie Ausbau der direkten Demokratie.

Als Stadtpolitiker setzte sich Mauthe besonders für Stadtbilderhaltung und Denkmalpflege, die Wiederbelebung des echten Wienerliedes, die Beiselkultur und die Neue Wiener Küche ein und war der geistige Vater der Grätzelfeste und des Stadtfestes. Auch der „Altwiener Christkindlmarkt“ auf der Freyung, ein Adventmarkt nach Alt-Wiener Vorbild, geht auf die Idee von Jörg Mauthe zurück.

Laut Manfried Welan, der wie Mauthe innerhalb der Wiener ÖVP-Politiker zu „Buseks bunten Vögeln“ zählte, hatte Jörg Mauthe „ein klares Bild von einem Politiker. Er sah ihn als ‚dienenden Bruder‘. Das Schöne und das Gute waren für ihn ‚die beiden fundamentalen Maßstäbe allen menschlichen Tuns und Denkens‘, auch in der Politik.“ Davon, so Welan, sei das Schönheitsmanifest geprägt, das Mauthe zusammen mit Günther Nenning im Mai 1984 publizierte.

Während des Konfliktes bei der Hainburger Au stand der bekennende Umweltschützer Jörg Mauthe 1984 auf der Seite der Aubesetzer. Bei der Pressekonferenz der Tiere zur Unterstützung des „Konrad-Lorenz-Volksbegehrens“ gegen den Bau des Kraftwerks erschien er als Schwarzstorch verkleidet.

1972 kaufte der begeisterte Tarockspieler die Burgruine Mollenburg bei Weiten im Waldviertel, die er restaurierte und wo im Turm der alten Burg auch seine Urne aufbewahrt wird.

In seinen literarischen Werken (insbesondere in den beiden Romanen Die große Hitze und Die Vielgeliebte) setzte sich der Protestant Mauthe immer mit Österreich und speziell mit Wien auseinander. Die Frage nach dem Österreichischen stellte er sich permanent. Mauthes Vorbilder waren Nestroy, Raimund, Musil, Roth und Doderer. Die typisch österreichische Lebensart (katholische Tradition, Sprache etc.) sah Mauthe dabei als Antagonismus zum (protestantischen) „Deutschen“.

Mit seinem nahenden Tod befasste sich Mauthe im 1986 posthum erschienenen Text Demnächst. Er beginnt mit einer Tagebucheintragung vom 8. Juli 1985: Demnächst werde ich sterben. Ich begriff es schon in der ersten Minute der Visite.

Jörg Mauthe war ab 1958 Mitglied der Freimaurerloge Lessing Zu den 3 Ringen und Gründungsmitglied der Logen Libertas (1960) und Libertas Gemina (1965). Er beschäftigte sich auch publizistisch mit der Freimaurerei in Österreich, deren Entwicklung er kurz vor seinem Tod auch kritisierte. Nach einer Hochblüte der Wiener Freimaurerei in den 1960er und frühen 1970er Jahre, so Mauthe, habe ein Niedergang eingesetzt: "Neuaufnahmen geschahen zu eilig und zu unbedacht, allerhand Gelegenheitssucher und Geschäftemacher schlüpften durch die Ballotagen, auf Geist wurde weniger geachtet als auf Bekanntheitsgrade, und argerweise mischte sich Politisches ein."

Ehrungen

  • Theodor-Körner-Preis
  • 1987: Am ersten Todestag Enthüllung der Gedenktafel an seinem ehemaligen Wohnhaus in Wien 9., Günthergasse 1.
  • 1987: Ausschreibung des Dr.-Jörg-Mauthe-Preises für vorbildliche Leistungen um das Wiener Stadtbild.
  • 1991: Benennung des Jörg-Mauthe-Platzes im 9. Wiener Gemeindebezirk, Alsergrund; der Platz ist die Kreuzung zwischen Porzellangasse, Servitengasse, Schlickgasse und Berggasse.

Werke

Eigene Publikationen

  • Des Narren Abenteuer und Meinungen. Mit Federzeichnungen vom Verfasser. Wiener Verlag, Wien 1947.
  • Zusammen mit Peter Weiser: Familie Floriani. Ein wienerischer Jahreslauf in dreißig Bildern. Nach der „Radiofamilie“ des Senders „Rot-Weiß-Rot“. Mit Illustrationen von Erni Kniepert. Kremayr & Scheriau, Wien 1954.
  • Wiener Knigge. Mit Zeichnungen von Rudolf Rhomberg. Andermann, Wien 1956.
    Neuauflage: Mit Illustrationen von Rudolf Rhomberg. Hunna, Wien 1965.
    How to be a Viennese. Illustrations by Rudolf Rhomberg. English translation by Majorie Kerr Wilson. Hunna, Wien 1966.
    Neuauflage: Mit Zeichnungen von Rudolf Angerer. Amalthea, Wien 2007, ISBN 978-3-85002-060-2.
  • Wien für Anfänger. Ein Lehrgang in 10 Lektionen. Mit Zeichnungen von Paul Flora. Diogenes, Zürich 1959.
    Neuauflage: Edition Löwenzahn, Innsbruck 2001, ISBN 3-7066-2270-X.
  • Der gelernte Wiener. Mit Zeichnungen von Wilfried Zeller-Zellenberg. Forum, Wien 1961.
  • Zusammen mit Barbara Pflaum: Wie ist Wien. Hunna, Wien 1961.
  • … belieben zu speisen? Mit Zeichnungen von Wilfried Zeller-Zellenberg. Forum, Wien 1962.
  • Die große Hitze oder Die Errettung Österreichs durch den Legationsrat Dr. Tuzzi. Molden, Wien 1974, ISBN 3-217-00605-4.
    Neuauflage: Edition Atelier, Wien 2011, ISBN 978-3-900379-10-0 und 2017, ISBN 978-3-903005-30-3.
  • Nachdenkbuch für Österreicher, insbesondere für Austrophile, Austromasochisten, Austrophobe und andere Austriaken. Molden, Wien 1975, ISBN 3-217-00702-6.
    Neuauflage: Edition Atelier, Wien 1987, ISBN 3-900379-11-4.
  • Wien – Spaziergang durch eine Stadt. Mit Photographien von Fred Peer. Residenz, Salzburg 1975.
    Neubearbeitete Auflage: Residenz, Salzburg 1979, ISBN 3-7017-0215-2.
  • Die Vielgeliebte. Molden, Wien 1979, ISBN 3-217-00992-4.
    Neuauflage: Edition Atelier, Wien 2011, ISBN 978-3-900379-03-2.
posthum
  • Demnächst oder Der Stein des Sisyphos. Edition Atelier, Wien 1986, ISBN 3-7008-0327-3.
    Neuauflage: Edition Atelier, Wien 2012, ISBN 3-900379-09-2
  • Die Bürger von Schmeggs. Tagebuch eines Ortsunkundigen. Mit Illustrationen von Paul Flora. Edition Atelier, Wien 1989, ISBN 3-900379-30-0.
  • Der Weltuntergang zu Wien und wie man ihn überlebt, austriakische Einsichten in zukünftige Aussichten. Edition Atelier, Wien 1989, ISBN 3-900379-35-1.

Sonstige Publikationen

  • (Hrsg.): Wiener Meisterfeuilletons von Kürnberger bis Hofmannsthal. Wiener Verlag, Wien 1946.
  • (Hrsg.): Wiener Lesebuch. Edition Atelier, Wien 1983, ISBN 3-900379-01-7.
  • (Hrsg.): Neues Wiener Lesebuch. Edition Atelier, Wien 1985.

1980 gründete Mauthe die Zeitschrift „Wiener Journal“, die bis 2002 in der von ihm vorgegebenen Ausrichtung „gegen den Zeitgeist“ erschien und dann von der „Wiener Zeitung“ als Lifestyle-Magazin weitergeführt wurde.

Er veröffentlichte zahlreiche weitere Artikel und Essays, so etwa das Vorwort zu:

  • Christian Brandstätter (Hrsg.): Österreich wie es war. Photographische Ansichten 1860–1925. Lichtbilder von Bruno Reiffenstein u. a. Molden, Wien 1981, ISBN 978-3-217-00902-8.

Literatur

  • Peter Bochskanl (Hrsg.): Jörg Mauthe. Sein Leben auf 33 Ebenen. Erinnerungen & Visionen. Edition Atelier, Wien 1994, ISBN 3-900379-94-7.
  • Edith J. Baumann: Der doppelte Spiegel. Jörg Mauthes „Die große Hitze“ und die „Vielgeliebte“; zwei literarische Utopien. Edition Atelier, Wien 1995, ISBN 3-85308-009-X.
  • Lotte Ingrisch: Das Donnerstagebuch. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1996, ISBN 978-3-7046-0112-4. (Erstauflage Edition S, Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1988, ISBN 3-7046-0112-8.)
  • Club Niederösterreich (Hrsg.): Nachdenkbuch von Österreichern für Jörg Mauthe. Wien 2006.
  • Markus Kóth: „Aber es handelt sich eben um ein phantastisches Land“. Das Österreichbild in den literarischen Werken Jörg Mauthes – ein Beitrag zur Identitätsgeschichte der Zweiten Republik. Praesens, Wien 2009, ISBN 978-3-7069-0566-4.
  • Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Band 4: Le–Ro. Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 209.
  • Günther Nenning: Dichter, Tod und Zwergerln. Jörg Mauthe – Erinnerungen an einen unbekannten österreichischen Poetenpolitiker. In: Die Zeit, Nr. 4/1992

Weblinks

  • Literatur von und über Jörg Mauthe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Eintrag zu Jörg Mauthe im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
  • Jörg Mauthe bei IMDb
  • Werke von Jörg Mauthe bei Open Library
  • Der Nachlass in der Wienbibliothek (PDF, 81 kB)
  • Johannes Hahn: Multitalent Jörg Mauthe war Motor der Wiederentdeckung Wiens. Zum 20. Todestag des europäischen Visionärs und ehemaligen VP-Stadtrats. APA-OTS, 27. Januar 2006, abgerufen am 17. April 2009. 
  • Dr. Jörg Mauthe-Weg in Weiten (Niederösterreich)
  • Radiobeiträge von und mit Jörg Mauthe im Online-Archiv der Österreichischen Mediathek
  • Tarockturnier auf Mauthes Mollenburg

Einzelnachweise

  1. Dem Österreichischen Werbemuseum liegt eine Einzelfolge dieses rund 25-minütigen Vorabendklassikers mit u. a. Theo Lingen, Willy Millowitsch, Erich Padalewski und Walter Niesner, der sich selbst darstellte, vor.
  2. Johannes Hahn: Interview. stadtblicke.at / Archiv / 2005 / 03-05, Mai 2005, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 17. April 2009 („Parteiunabhängige wie Jörg Mauthe [haben] eine große Tradition bei uns.“).@1@2 (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) 
  3. Gärten statt Autobahnen (archive.org), Artikel auf demokratiezentrum.org
  4. Peter Csendes und Ferdinand Opll: Geschichte einer Stadt. 3. Von 1790 bis zur Gegenwart. Böhlau Verlag, Wien et al. 2006, ISBN 3-205-99268-7, S. 626–628.
  5. Johann Werfring: Beschauliches Wiener Weihnachts-Grätzel In: „Wiener Zeitung“ vom 2. Dezember 2011, Beilage „Wiener Journal“, S. 30–31.
  6. Manfried Welan: 60 Jahre Mitglied. Eine persönliche Geschichte der ÖVP aus 60 Jahren. o.O, o.J. [Wien 2022], S. 22.
  7. Wolfgang Mayr und Robert Sedlaczek: Jörg Mauthe: Ein Botschafter des Tarockspiels. Wiener Zeitung, 9. September 2005, abgerufen am 17. April 2009. 
  8. Günter K. Kodek: Die Kette der Herzen bleibt geschlossen. Mitglieder der österreichischen Freimaurer-Logen 1945 bis 1985. Löcker, Wien 2014, ISBN 978-3-85409-706-8, S. 155. 
  9. Dieter A. Binder: Die diskrete Gesellschaft. Geschichte und Symbolik der Freimaurer. 2. Aufl. Graz-Wien-Köln 1995, ISBN 3-222-12351-9, S. 106.
  10. „WZ“ positioniert ihre Beilage „Wiener Journal“ neu Artikel in der Wiener Zeitung, Online-Version vom 4. Juli 2013.
  11. Verlagsgeschichte auf editionatelier.at
  12. Das doppelte Lottchen. Kniffliger Gerichtsfall in Wien: Hat ein Briefschreiber aus dem Jenseits Urheberrechte? In: Der Spiegel. Nr. 14, 1991 (online). 
Normdaten (Person): GND: 118811592 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: n81078736 | VIAF: 9869398 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Mauthe, Jörg
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Journalist, Schriftsteller und Politiker, Landtagsabgeordneter
GEBURTSDATUM 11. Mai 1924
GEBURTSORT Wien
STERBEDATUM 29. Januar 1986
STERBEORT Wien

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 04:41

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Jorg Mauthe 11 Mai 1924 in Wien 29 Janner 1986 ebenda war ein osterreichischer Journalist Schriftsteller und Kulturpolitiker Mauthe bei einer Besprechung im Studio des Senders Rot Weiss Rot spatestens 1954 Gedenktafel an Mauthes WohnhausLebenMauthe studierte nach dem Gymnasium an der Universitat Wien Kunstgeschichte und Germanistik 1948 wurde er mit der Arbeit Venezianische Hausformen des Mittelalters zum Dr phil promoviert Er arbeitete ab 1947 als Journalist ab 1950 als Kunstkritiker fur die katholische Wochenzeitschrift Die Furche und ab 1955 als Kulturredakteur der Wiener Tageszeitung Die Presse Mauthe war parallel dazu beim US amerikanischen Besatzungssender Rot Weiss Rot Leiter der Abteilung Wort wo er u a mit Peter Weiser dem Regisseur Walter Davy und 1951 1953 mit Ingeborg Bachmann zusammenarbeitete die fur die von ihm konzipierte beliebte Horfunkserie Die Radiofamilie 1952 1960 schrieb Er betreute auch die sehr erfolgreiche kritisch satirische Wochensendung Der Watschenmann 1950 1955 und 1967 1974 Ab 1967 als Gerd Bacher nach dem Rundfunk Volksbegehren zum Leiter des ORF der staatlichen Radio und Fernsehanstalt bestellt wurde war er Kulturredakteur und Programmplaner fur das ORF Fernsehen wo er auch an Drehbuchern mitwirkte so 1968 fur Die Donaugeschichten und in den 1980er Jahren fur Familie Merian Ab 1975 war Mauthe als Kolumnist fur die Wiener Tageszeitung Kurier tatig Der damalige Landesparteiobmann der OVP Wien Erhard Busek konnte den parteiunabhangigen Mauthe fur die Mitarbeit gewinnen Vom November 1978 bis zu seinem Tod war er fur die OVP Wiener nicht amtsfuhrender Stadtrat siehe Landesregierung und Stadtsenat Gratz III Gratz IV und Zilk I bis 1983 ausserdem Abgeordneter zum Wiener Landtag und Gemeinderat In den 1980er Jahren zahlte Mauthe gemeinsam mit einigen anderen Wiener Intellektuellen zu den um Erhard Busek versammelten bunten Vogeln die der Wiener OVP ein neues lebensfrohes junges und dynamisches Erscheinungsbild verliehen Wichtige Wahlkampfthemen der bunten Vogel waren Umweltschutz Stadterneuerung sowie Ausbau der direkten Demokratie Als Stadtpolitiker setzte sich Mauthe besonders fur Stadtbilderhaltung und Denkmalpflege die Wiederbelebung des echten Wienerliedes die Beiselkultur und die Neue Wiener Kuche ein und war der geistige Vater der Gratzelfeste und des Stadtfestes Auch der Altwiener Christkindlmarkt auf der Freyung ein Adventmarkt nach Alt Wiener Vorbild geht auf die Idee von Jorg Mauthe zuruck Laut Manfried Welan der wie Mauthe innerhalb der Wiener OVP Politiker zu Buseks bunten Vogeln zahlte hatte Jorg Mauthe ein klares Bild von einem Politiker Er sah ihn als dienenden Bruder Das Schone und das Gute waren fur ihn die beiden fundamentalen Massstabe allen menschlichen Tuns und Denkens auch in der Politik Davon so Welan sei das Schonheitsmanifest gepragt das Mauthe zusammen mit Gunther Nenning im Mai 1984 publizierte Wahrend des Konfliktes bei der Hainburger Au stand der bekennende Umweltschutzer Jorg Mauthe 1984 auf der Seite der Aubesetzer Bei der Pressekonferenz der Tiere zur Unterstutzung des Konrad Lorenz Volksbegehrens gegen den Bau des Kraftwerks erschien er als Schwarzstorch verkleidet Die von Mauthe gekaufte Burgruine Mollenburg mit der revitalisierten Vorburg 1972 kaufte der begeisterte Tarockspieler die Burgruine Mollenburg bei Weiten im Waldviertel die er restaurierte und wo im Turm der alten Burg auch seine Urne aufbewahrt wird In seinen literarischen Werken insbesondere in den beiden Romanen Die grosse Hitze und Die Vielgeliebte setzte sich der Protestant Mauthe immer mit Osterreich und speziell mit Wien auseinander Die Frage nach dem Osterreichischen stellte er sich permanent Mauthes Vorbilder waren Nestroy Raimund Musil Roth und Doderer Die typisch osterreichische Lebensart katholische Tradition Sprache etc sah Mauthe dabei als Antagonismus zum protestantischen Deutschen Mit seinem nahenden Tod befasste sich Mauthe im 1986 posthum erschienenen Text Demnachst Er beginnt mit einer Tagebucheintragung vom 8 Juli 1985 Demnachst werde ich sterben Ich begriff es schon in der ersten Minute der Visite Jorg Mauthe war ab 1958 Mitglied der Freimaurerloge Lessing Zu den 3 Ringen und Grundungsmitglied der Logen Libertas 1960 und Libertas Gemina 1965 Er beschaftigte sich auch publizistisch mit der Freimaurerei in Osterreich deren Entwicklung er kurz vor seinem Tod auch kritisierte Nach einer Hochblute der Wiener Freimaurerei in den 1960er und fruhen 1970er Jahre so Mauthe habe ein Niedergang eingesetzt Neuaufnahmen geschahen zu eilig und zu unbedacht allerhand Gelegenheitssucher und Geschaftemacher schlupften durch die Ballotagen auf Geist wurde weniger geachtet als auf Bekanntheitsgrade und argerweise mischte sich Politisches ein EhrungenTheodor Korner Preis 1987 Am ersten Todestag Enthullung der Gedenktafel an seinem ehemaligen Wohnhaus in Wien 9 Gunthergasse 1 1987 Ausschreibung des Dr Jorg Mauthe Preises fur vorbildliche Leistungen um das Wiener Stadtbild 1991 Benennung des Jorg Mauthe Platzes im 9 Wiener Gemeindebezirk Alsergrund der Platz ist die Kreuzung zwischen Porzellangasse Servitengasse Schlickgasse und Berggasse WerkeEigene Publikationen Des Narren Abenteuer und Meinungen Mit Federzeichnungen vom Verfasser Wiener Verlag Wien 1947 Zusammen mit Peter Weiser Familie Floriani Ein wienerischer Jahreslauf in dreissig Bildern Nach der Radiofamilie des Senders Rot Weiss Rot Mit Illustrationen von Erni Kniepert Kremayr amp Scheriau Wien 1954 Wiener Knigge Mit Zeichnungen von Rudolf Rhomberg Andermann Wien 1956 Neuauflage Mit Illustrationen von Rudolf Rhomberg Hunna Wien 1965 How to be a Viennese Illustrations by Rudolf Rhomberg English translation by Majorie Kerr Wilson Hunna Wien 1966 Neuauflage Mit Zeichnungen von Rudolf Angerer Amalthea Wien 2007 ISBN 978 3 85002 060 2 Wien fur Anfanger Ein Lehrgang in 10 Lektionen Mit Zeichnungen von Paul Flora Diogenes Zurich 1959 Neuauflage Edition Lowenzahn Innsbruck 2001 ISBN 3 7066 2270 X Der gelernte Wiener Mit Zeichnungen von Wilfried Zeller Zellenberg Forum Wien 1961 Zusammen mit Barbara Pflaum Wie ist Wien Hunna Wien 1961 belieben zu speisen Mit Zeichnungen von Wilfried Zeller Zellenberg Forum Wien 1962 Die grosse Hitze oder Die Errettung Osterreichs durch den Legationsrat Dr Tuzzi Molden Wien 1974 ISBN 3 217 00605 4 Neuauflage Edition Atelier Wien 2011 ISBN 978 3 900379 10 0 und 2017 ISBN 978 3 903005 30 3 Nachdenkbuch fur Osterreicher insbesondere fur Austrophile Austromasochisten Austrophobe und andere Austriaken Molden Wien 1975 ISBN 3 217 00702 6 Neuauflage Edition Atelier Wien 1987 ISBN 3 900379 11 4 Wien Spaziergang durch eine Stadt Mit Photographien von Fred Peer Residenz Salzburg 1975 Neubearbeitete Auflage Residenz Salzburg 1979 ISBN 3 7017 0215 2 Die Vielgeliebte Molden Wien 1979 ISBN 3 217 00992 4 Neuauflage Edition Atelier Wien 2011 ISBN 978 3 900379 03 2 posthumDemnachst oder Der Stein des Sisyphos Edition Atelier Wien 1986 ISBN 3 7008 0327 3 Neuauflage Edition Atelier Wien 2012 ISBN 3 900379 09 2 Die Burger von Schmeggs Tagebuch eines Ortsunkundigen Mit Illustrationen von Paul Flora Edition Atelier Wien 1989 ISBN 3 900379 30 0 Der Weltuntergang zu Wien und wie man ihn uberlebt austriakische Einsichten in zukunftige Aussichten Edition Atelier Wien 1989 ISBN 3 900379 35 1 Sonstige Publikationen Hrsg Wiener Meisterfeuilletons von Kurnberger bis Hofmannsthal Wiener Verlag Wien 1946 Hrsg Wiener Lesebuch Edition Atelier Wien 1983 ISBN 3 900379 01 7 Hrsg Neues Wiener Lesebuch Edition Atelier Wien 1985 1980 grundete Mauthe die Zeitschrift Wiener Journal die bis 2002 in der von ihm vorgegebenen Ausrichtung gegen den Zeitgeist erschien und dann von der Wiener Zeitung als Lifestyle Magazin weitergefuhrt wurde Er veroffentlichte zahlreiche weitere Artikel und Essays so etwa das Vorwort zu Christian Brandstatter Hrsg Osterreich wie es war Photographische Ansichten 1860 1925 Lichtbilder von Bruno Reiffenstein u a Molden Wien 1981 ISBN 978 3 217 00902 8 LiteraturPeter Bochskanl Hrsg Jorg Mauthe Sein Leben auf 33 Ebenen Erinnerungen amp Visionen Edition Atelier Wien 1994 ISBN 3 900379 94 7 Edith J Baumann Der doppelte Spiegel Jorg Mauthes Die grosse Hitze und die Vielgeliebte zwei literarische Utopien Edition Atelier Wien 1995 ISBN 3 85308 009 X Lotte Ingrisch Das Donnerstagebuch Osterreichische Staatsdruckerei Wien 1996 ISBN 978 3 7046 0112 4 Erstauflage Edition S Osterreichische Staatsdruckerei Wien 1988 ISBN 3 7046 0112 8 Club Niederosterreich Hrsg Nachdenkbuch von Osterreichern fur Jorg Mauthe Wien 2006 Markus Koth Aber es handelt sich eben um ein phantastisches Land Das Osterreichbild in den literarischen Werken Jorg Mauthes ein Beitrag zur Identitatsgeschichte der Zweiten Republik Praesens Wien 2009 ISBN 978 3 7069 0566 4 Felix Czeike Historisches Lexikon Wien Band 4 Le Ro Kremayr amp Scheriau Wien 1995 ISBN 3 218 00546 9 S 209 Gunther Nenning Dichter Tod und Zwergerln Jorg Mauthe Erinnerungen an einen unbekannten osterreichischen Poetenpolitiker In Die Zeit Nr 4 1992WeblinksLiteratur von und uber Jorg Mauthe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Jorg Mauthe im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Jorg Mauthe bei IMDb Werke von Jorg Mauthe bei Open Library Der Nachlass in der Wienbibliothek PDF 81 kB Johannes Hahn Multitalent Jorg Mauthe war Motor der Wiederentdeckung Wiens Zum 20 Todestag des europaischen Visionars und ehemaligen VP Stadtrats APA OTS 27 Januar 2006 abgerufen am 17 April 2009 Dr Jorg Mauthe Weg in Weiten Niederosterreich Radiobeitrage von und mit Jorg Mauthe im Online Archiv der Osterreichischen Mediathek Tarockturnier auf Mauthes MollenburgEinzelnachweiseDem Osterreichischen Werbemuseum liegt eine Einzelfolge dieses rund 25 minutigen Vorabendklassikers mit u a Theo Lingen Willy Millowitsch Erich Padalewski und Walter Niesner der sich selbst darstellte vor Johannes Hahn Interview stadtblicke at Archiv 2005 03 05 Mai 2005 ehemals im Original nicht mehr online verfugbar abgerufen am 17 April 2009 Parteiunabhangige wie Jorg Mauthe haben eine grosse Tradition bei uns 1 2 Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Garten statt Autobahnen archive org Artikel auf demokratiezentrum org Peter Csendes und Ferdinand Opll Geschichte einer Stadt 3 Von 1790 bis zur Gegenwart Bohlau Verlag Wien et al 2006 ISBN 3 205 99268 7 S 626 628 Johann Werfring Beschauliches Wiener Weihnachts Gratzel In Wiener Zeitung vom 2 Dezember 2011 Beilage Wiener Journal S 30 31 Manfried Welan 60 Jahre Mitglied Eine personliche Geschichte der OVP aus 60 Jahren o O o J Wien 2022 S 22 Wolfgang Mayr und Robert Sedlaczek Jorg Mauthe Ein Botschafter des Tarockspiels Wiener Zeitung 9 September 2005 abgerufen am 17 April 2009 Gunter K Kodek Die Kette der Herzen bleibt geschlossen Mitglieder der osterreichischen Freimaurer Logen 1945 bis 1985 Locker Wien 2014 ISBN 978 3 85409 706 8 S 155 Dieter A Binder Die diskrete Gesellschaft Geschichte und Symbolik der Freimaurer 2 Aufl Graz Wien Koln 1995 ISBN 3 222 12351 9 S 106 WZ positioniert ihre Beilage Wiener Journal neu Artikel in der Wiener Zeitung Online Version vom 4 Juli 2013 Verlagsgeschichte auf editionatelier at Das doppelte Lottchen Kniffliger Gerichtsfall in Wien Hat ein Briefschreiber aus dem Jenseits Urheberrechte In Der Spiegel Nr 14 1991 online Normdaten Person GND 118811592 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n81078736 VIAF 9869398 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mauthe JorgKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Journalist Schriftsteller und Politiker LandtagsabgeordneterGEBURTSDATUM 11 Mai 1924GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 29 Januar 1986STERBEORT Wien

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