Dieser Artikel befasst sich mit dem Journalisten Jörg Schmitt Zu anderen Personen siehe Jörg Schmidt Jörg Heinrich Schmi
Jörg Schmitt

Jörg Heinrich Schmitt (* 30. August 1967 in Marburg) ist ein deutscher Investigativjournalist mit den Schwerpunkten Korruption und Wirtschaftskriminalität.
Leben
Schmitt wuchs in der Kleinstadt Biedenkopf im Hessischen Hinterland auf. Sein Vater Karl Schmitt war 30 Jahre lang Redaktionsleiter der dortigen Lokalzeitung Hinterländer Anzeiger, Jörg Schmitt begleitete ihn schon in jungen Jahren bei der Arbeit. Erste Berufserfahrungen sammelte er im Alter von zwölf Jahren als Bildredakteur, als Jugendlicher folgten auch eigene Berichte. Nach dem Abitur an der Lahntalschule im Jahr 1986 und der Ableistung seines Zivildienstes in der Heimatregion volontierte er 1988 bei der Zeitungsgruppe Lahn-Dill, wozu auch jener Hinterländer Anzeiger gehörte. Von November 1989 bis zum Juni 1994 studierte er Journalistik, Wirtschaftspolitik und Recht an der Ludwig-Maximilians-Universität München und schloss das Studium mit dem Titel Diplom-Journalist (Universität) ab. Das Thema seiner Diplomarbeit lautet "Der Metallerstreit im Osten - das Ende der Tarifautonomie".
Anschließend arbeitete Schmitt ein Jahr als Redakteur beim inzwischen eingestellten deutschen Ableger der US-amerikanischen Zeitschrift Forbes. Von August 1995 bis Dezember 2000 war er Redakteur im Wirtschaftsressort des Sterns und von Januar 2001 bis August 2003 Redakteur des Manager Magazins. Im September 2003 kam er als Redakteur zum Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Er beschäftigte sich überwiegend mit der Untersuchung und Aufdeckung von Unregelmäßigkeiten und Affären in der Wirtschaft und im Sport: Geldwäscheverdacht gegen den Ex-Chef von Reemtsma, Bestechungen bei IKEA, Anlagebetrug, Geldwäsche, Korruption bei Siemens, Kirch-Pleite, Jürgen Emig und die Bestechung beim Hessischen Rundfunk, Reiner Calmund und sein Abschied bei Bayer Leverkusen, Achsbruch am ICE, Wirtschaftsspione aus China, Bestechung beim Handball und weiteres.
Bis Juli 2019 gehörte Schmitt dem Investigativteam des Spiegels an und war gemeinsam mit Jürgen Dahlkamp Koordinator für investigative Recherche. Nach der Bekanntgabe der geplanten Beförderung von Rafael Buschmann zum Leiter des Investigativteams verließ er das Investigativteam und wechselte in das Wirtschaftsressort. Im November 2019 gab er bekannt, dass er am 1. Mai 2020 als leitender Redakteur in das Investigativressort der Süddeutschen Zeitung wechselt. Seit Dezember 2022 ist er dort als stellvertretender Ressortleiter für investigative Recherchen tätig.
Neben seiner journalistischen Tätigkeit für die SZ ist Schmitt seit 2010 Lehrbeauftragter für Journalismus an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Auszeichnungen
- 2008 wurde Schmitt zusammen mit seiner Kollegin und seinem Kollegen Jürgen Dahlkamp für „herausragende Recherchen“ zu ihrer Titelgeschichte Die Akte Siemens – Innenansicht eines korrupten Konzerns mit dem Sonderpreis der Friedrich-Vogel-Stiftung geehrt. Der Artikel habe einen „wichtigen Beitrag zur Hygiene der deutschen Wirtschaft geleistet“, hieß es in der Laudatio. Dieser Text wurde des Weiteren von der Vorjury für den Henri-Nannen-Preis 2009 in der Kategorie Dokumentation vorgeschlagen.
- 2010 wurde Schmitt zusammen mit seinen Kollegen Jürgen Dahlkamp und mit dem Henri-Nannen-Preis für die „Beste investigative Leistung“ ausgezeichnet. Er gilt für die vierteilige Reportage Die Middelhoff-Oppenheim-Esch-Connection aus 2009, deren „großartige Rechercheleistung, die über Wochen immer neue Enthüllungen zu Tage förderte“ die Jury lobte.
- 2011 wurde Jörg Schmitt gemeinsam mit seinen Kollegen Jürgen Dahlkamp und Gunther Latsch als Autor des Textes Angst und Verfolgungswahn – HSH-Prevent-Affäre für den Henri-Nannen-Preis in der Kategorie „Beste investigative Leistung“ nominiert.
- 2012: Wirtschaftsjournalist des Jahres 2012, zweiter Preis.
- 2013 wurde Schmitt erneut für den Henri-Nannen-Preis nominiert, gemeinsam mit Kollegen für die Berichterstattung über das atomare Abschreckungspotential der israelischen Marine.
- 2016 wurde Jörg Schmitt als Mitglied eines Spiegel-Teams zusammen mit Jürgen Dahlkamp, Rafael Buschmann, Gunther Latsch, Udo Ludwig und Jens Weinreich in der Kategorie „Beste Investigation“ mit dem Henri-Nannen-Preis ausgezeichnet. Geehrt wurde die Arbeit für den Artikel „Sommer, Sonne, Schwarzgeld“, welcher im Oktober 2015 erschien. Er thematisierte die mutmaßlich gekaufte Vergabe der Fußball-WM 2006 und führte u. a. zum Rücktritt von Wolfgang Niersbach als DFB-Präsident (siehe Fußball-Weltmeisterschaft 2006 #Schmiergeldzahlungen).
Kritik
Die Süddeutsche Zeitung nannte Jörg Schmitt „eine[r]n der erfahrensten Rechercheure in Deutschland“, kritisierte aber im März 2006 seine Vorgehensweise während der Berichterstattung des „Spiegel“ zu angeblichen Unregelmäßigkeiten bei Spielertransfers des Fußball-Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen und die mutmaßliche Verwicklung des ehemaligen Spielers Ansgar Brinkmann und des Ex-Managers Reiner Calmund.
Einzelnachweise
- Lahntalschule - Abi 86. (PDF) Abgerufen am 20. Januar 2023.
- Leila Schmidt: Jörg Schmitt: Aus dem Leben eines Investigativjournalisten. In: mittelhessen.de. Hinterländer Anzeiger, 12. November 2024, abgerufen am 13. November 2024.
- LMU: Lehrauftrag Praxis des Journalismus
- „Spiegel“ hält an unhaltbarer Geschichte fest – und befördert ihren Autor uebermedien.de, 24. Juli 2019
- Jörg Schmitt spiegel.de
- Jörg Schmitt verlässt den “Spiegel” und wechselt zur “Süddeutschen” turi2.de, 21. November 2019
- Jürgen Dahlkamp, Dinah Deckstein, Jörg Schmitt: Die Firma. In: Der Spiegel. Nr. 16, 2008 (online).
- Vogel-Stiftung zeichnet Wirtschaftsjournalisten aus, Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, 6. November 2008
Rückspiegel – Ehrungen. In: Der Spiegel. Nr. 46, 2008 (online). (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. - Die Preisträger für den Henri Nannen Preis 2010 stehen fest, PM vom 7. Mai 2010 ( vom 20. Mai 2010 im Internet Archive)
- SPIEGEL-Redakteure mit Nannen-Preisen ausgezeichnet; Spiegel Online vom 6. Mai 2011
- Der Fall Calmund – "Strafverfolgung mit Hilfe von Medien" In: Süddeutsche Zeitung, 16. März 2006
Personendaten | |
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NAME | Schmitt, Jörg |
ALTERNATIVNAMEN | Schmitt, Jörg Heinrich (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist und Redakteur |
GEBURTSDATUM | 30. August 1967 |
GEBURTSORT | Marburg |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Dieser Artikel befasst sich mit dem Journalisten Jorg Schmitt Zu anderen Personen siehe Jorg Schmidt Jorg Heinrich Schmitt 30 August 1967 in Marburg ist ein deutscher Investigativjournalist mit den Schwerpunkten Korruption und Wirtschaftskriminalitat LebenSchmitt wuchs in der Kleinstadt Biedenkopf im Hessischen Hinterland auf Sein Vater Karl Schmitt war 30 Jahre lang Redaktionsleiter der dortigen Lokalzeitung Hinterlander Anzeiger Jorg Schmitt begleitete ihn schon in jungen Jahren bei der Arbeit Erste Berufserfahrungen sammelte er im Alter von zwolf Jahren als Bildredakteur als Jugendlicher folgten auch eigene Berichte Nach dem Abitur an der Lahntalschule im Jahr 1986 und der Ableistung seines Zivildienstes in der Heimatregion volontierte er 1988 bei der Zeitungsgruppe Lahn Dill wozu auch jener Hinterlander Anzeiger gehorte Von November 1989 bis zum Juni 1994 studierte er Journalistik Wirtschaftspolitik und Recht an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen und schloss das Studium mit dem Titel Diplom Journalist Universitat ab Das Thema seiner Diplomarbeit lautet Der Metallerstreit im Osten das Ende der Tarifautonomie Anschliessend arbeitete Schmitt ein Jahr als Redakteur beim inzwischen eingestellten deutschen Ableger der US amerikanischen Zeitschrift Forbes Von August 1995 bis Dezember 2000 war er Redakteur im Wirtschaftsressort des Sterns und von Januar 2001 bis August 2003 Redakteur des Manager Magazins Im September 2003 kam er als Redakteur zum Nachrichtenmagazin Der Spiegel Er beschaftigte sich uberwiegend mit der Untersuchung und Aufdeckung von Unregelmassigkeiten und Affaren in der Wirtschaft und im Sport Geldwascheverdacht gegen den Ex Chef von Reemtsma Bestechungen bei IKEA Anlagebetrug Geldwasche Korruption bei Siemens Kirch Pleite Jurgen Emig und die Bestechung beim Hessischen Rundfunk Reiner Calmund und sein Abschied bei Bayer Leverkusen Achsbruch am ICE Wirtschaftsspione aus China Bestechung beim Handball und weiteres Bis Juli 2019 gehorte Schmitt dem Investigativteam des Spiegels an und war gemeinsam mit Jurgen Dahlkamp Koordinator fur investigative Recherche Nach der Bekanntgabe der geplanten Beforderung von Rafael Buschmann zum Leiter des Investigativteams verliess er das Investigativteam und wechselte in das Wirtschaftsressort Im November 2019 gab er bekannt dass er am 1 Mai 2020 als leitender Redakteur in das Investigativressort der Suddeutschen Zeitung wechselt Seit Dezember 2022 ist er dort als stellvertretender Ressortleiter fur investigative Recherchen tatig Neben seiner journalistischen Tatigkeit fur die SZ ist Schmitt seit 2010 Lehrbeauftragter fur Journalismus an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen Auszeichnungen2008 wurde Schmitt zusammen mit seiner Kollegin und seinem Kollegen Jurgen Dahlkamp fur herausragende Recherchen zu ihrer Titelgeschichte Die Akte Siemens Innenansicht eines korrupten Konzerns mit dem Sonderpreis der Friedrich Vogel Stiftung geehrt Der Artikel habe einen wichtigen Beitrag zur Hygiene der deutschen Wirtschaft geleistet hiess es in der Laudatio Dieser Text wurde des Weiteren von der Vorjury fur den Henri Nannen Preis 2009 in der Kategorie Dokumentation vorgeschlagen 2010 wurde Schmitt zusammen mit seinen Kollegen Jurgen Dahlkamp und mit dem Henri Nannen Preis fur die Beste investigative Leistung ausgezeichnet Er gilt fur die vierteilige Reportage Die Middelhoff Oppenheim Esch Connection aus 2009 deren grossartige Rechercheleistung die uber Wochen immer neue Enthullungen zu Tage forderte die Jury lobte 2011 wurde Jorg Schmitt gemeinsam mit seinen Kollegen Jurgen Dahlkamp und Gunther Latsch als Autor des Textes Angst und Verfolgungswahn HSH Prevent Affare fur den Henri Nannen Preis in der Kategorie Beste investigative Leistung nominiert 2012 Wirtschaftsjournalist des Jahres 2012 zweiter Preis 2013 wurde Schmitt erneut fur den Henri Nannen Preis nominiert gemeinsam mit Kollegen fur die Berichterstattung uber das atomare Abschreckungspotential der israelischen Marine 2016 wurde Jorg Schmitt als Mitglied eines Spiegel Teams zusammen mit Jurgen Dahlkamp Rafael Buschmann Gunther Latsch Udo Ludwig und Jens Weinreich in der Kategorie Beste Investigation mit dem Henri Nannen Preis ausgezeichnet Geehrt wurde die Arbeit fur den Artikel Sommer Sonne Schwarzgeld welcher im Oktober 2015 erschien Er thematisierte die mutmasslich gekaufte Vergabe der Fussball WM 2006 und fuhrte u a zum Rucktritt von Wolfgang Niersbach als DFB Prasident siehe Fussball Weltmeisterschaft 2006 Schmiergeldzahlungen KritikDie Suddeutsche Zeitung nannte Jorg Schmitt eine r n der erfahrensten Rechercheure in Deutschland kritisierte aber im Marz 2006 seine Vorgehensweise wahrend der Berichterstattung des Spiegel zu angeblichen Unregelmassigkeiten bei Spielertransfers des Fussball Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen und die mutmassliche Verwicklung des ehemaligen Spielers Ansgar Brinkmann und des Ex Managers Reiner Calmund EinzelnachweiseLahntalschule Abi 86 PDF Abgerufen am 20 Januar 2023 Leila Schmidt Jorg Schmitt Aus dem Leben eines Investigativjournalisten In mittelhessen de Hinterlander Anzeiger 12 November 2024 abgerufen am 13 November 2024 LMU Lehrauftrag Praxis des Journalismus Spiegel halt an unhaltbarer Geschichte fest und befordert ihren Autor uebermedien de 24 Juli 2019 Jorg Schmitt spiegel de Jorg Schmitt verlasst den Spiegel und wechselt zur Suddeutschen turi2 de 21 November 2019 Jurgen Dahlkamp Dinah Deckstein Jorg Schmitt Die Firma In Der Spiegel Nr 16 2008 online Vogel Stiftung zeichnet Wirtschaftsjournalisten aus Stifterverband fur die Deutsche Wissenschaft 6 November 2008 1 2 Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Ruckspiegel Ehrungen In Der Spiegel Nr 46 2008 online Die Preistrager fur den Henri Nannen Preis 2010 stehen fest PM vom 7 Mai 2010 Memento vom 20 Mai 2010 im Internet Archive SPIEGEL 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