Der Landkreis Jägerndorf war eine Gebietskörperschaft die von 1938 bis 1945 zum deutschen Reichsgau Sudetenland gehörte
Landkreis Jägerndorf

Der Landkreis Jägerndorf war eine Gebietskörperschaft, die von 1938 bis 1945 zum deutschen Reichsgau Sudetenland gehörte.
Geografie
Der Landkreis erstreckte sich von den Osthängen des Altvatergebirges bis zum Fluss Oppa, der die Grenze zur Provinz Schlesien bildete. Bei Jägerndorf mündet die Goldoppa, ein weiteres markantes Gewässer des Kreises, in die Oppa. Bis auf den flacheren Nordosten prägten bewaldete Berghänge die Landschaft.
Infrastruktur
Die Kreisstadt Jägerndorf (tschechisch Krnov) war Industriezentrum und Eisenbahnknoten. Die wichtigste Bahnlinie war die Mährisch-Schlesische Zentralbahn, die den Kreis sowohl mit Breslau als auch mit der Nordbahn Wien–Krakau verband. In Jägerndorf kreuzte sich die Strecke mit der Oberschlesischen Bahn mit Verbindung zu Ratibor in Schlesien und Olmütz in Mähren. Während im Bergland hauptsächlich Viehwirtschaft und im Nordosten Ackerbau betrieben wurde, hatte sich in den Städten im bescheidenen Maße Industrie angesiedelt. In Jägerndorf waren Textilwerke und eine bedeutende Orgelfabrik beheimatet, in Olbersdorf arbeiteten ein Kupferhammer- und Walzwerk sowie eine Leinenbleicherei. Daneben waren im Kreis zahlreiche Brauereien und Brennereien in Betrieb. Im Jahr 1939 betrug die Einwohnerzahl 61.777, davon waren 54.255 katholischen und 6.570 evangelischen Glaubens. Lebten vor der deutschen Machtergreifung noch über 600 Juden im Kreis, wurde ihre Zahl 1939 nur noch 33 angegeben. Der Landkreis war in die vier Amtsgerichtsbezirke Hennersdorf, Jägerndorf, Hotzenplotz und Olbersdorf eingeteilt. Zum Kreisgebiet gehörten vier Städte und 61 Gemeinden (Ortsverzeichnis s. unten). Der Landkreis Jägerndorf hatte am 1. Dezember 1930 61.995 Einwohner, am 17. Mai 1939 63.125 und am 22. Mai 1947 34.522 Einwohner.
Geschichte
Das Territorium des Landkreises ist im Wesentlichen mit dem ehemaligen böhmisch-mährischen Herzogtum Jägerndorf identisch, das 1377 durch Herzog Johann I. von Troppau-Ratibor gegründet worden war. Deutsche Kolonisten hatten das Gebiet, das zuvor durch Mongoleneinfälle nahezu entvölkert worden war, im 13. Jahrhundert wieder besiedelt, und Deutsche bildeten auch bis 1945 neben der tschechischen Bevölkerungsgruppe die Mehrheit. Ab 1411 gehörte das Herzogtum zur Krone Böhmen, kam aber 1523 durch Kauf an das deutsche Markgrafengeschlecht der Hohenzollern. Markgraf Georg der Fromme verhalf dem Herzogtum zu wirtschaftlicher Blüte und zum Zentrum des evangelischen Glaubens im weiten Umfeld. Die Hohenzollern-Herrschaft dauerte bis 1622, als in der Folge der Schlacht am Weißen Berg das Herzogtum an Karl von Liechtenstein ging, mit dem die Rekatholisierung eingeleitet wurde. Zugleich kam das Herzogtum unter die Oberhoheit des habsburgischen Österreich und wurde Schlesien zugeordnet. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg wurde das Herzogtum 1742 Teil von Österreichisch-Schlesien. Mit der Einführung der österreichischen Verfassung von 1849 ging das Herzogtum in den neu gebildeten Kreis Troppau im nunmehrigen Kronland Österreichisch Schlesien auf.
Nach dem Ersten Weltkrieg kam Österreichisch-Schlesien zur Tschechoslowakei, die den Bezirk Krnov bildete. Infolge des Münchner Abkommens wurde das Gebiet im Oktober 1938 von deutschen Truppen besetzt, und am 20. November 1938 wurde der deutsche Landkreis Jägerndorf gebildet. Er gehörte ab dem 15. April 1939 zum Reichsgau Sudetenland und unterstand dem Regierungsbezirk Troppau. Am 6. Mai 1945 wurde das Kreisgebiet von der Roten Armee besetzt und wurde wieder in die Tschechoslowakei eingegliedert. Die 34.000 Deutschen wurde in Internierungslager verbracht und bis 1946 nach Deutschland antransportiert.
Verwaltungsgeschichte
Tschechoslowakei / Deutsche Besatzung
Von 1918 bis zum Münchner Abkommen vom 29. September 1938 gehörten der politische Bezirk Krnov zur Tschechoslowakei.
In der Zeit vom 1. bis 10. Oktober 1938 besetzten deutsche Truppen das Sudetenland. Der politische Bezirk Krnov trug fortan die frühere deutsch-österreichische Bezeichnung Jägerndorf. Der politische Bezirk Jägerndorf umfasste die Gerichtsbezirke Hennersdorf, Hotzenplotz, Jägerndorf und Olbersdorf. Seit dem 20. November 1938 führte der politische Bezirk Jägerndorf die Bezeichnung „Landkreis“.
Deutsches Reich
Am 21. November wurde das Gebiet des Landkreises Jägerndorf förmlich in das Deutsche Reich eingegliedert und kam zum Verwaltungsbezirk der Sudetendeutschen Gebiete unter dem Reichskommissar Konrad Henlein. Sitz der Kreisverwaltung wurde die Stadt Jägerndorf.
Ab dem 15. April 1939 galt das Gesetz über den Aufbau der Verwaltung im Reichsgau Sudetenland (Sudetengaugesetz). Danach kam der Landkreis Jägerndorf zum Reichsgau Sudetenland und wurde dem neuen Regierungsbezirk Troppau zugeteilt. Zum 1. Mai 1939 wurde eine Neugliederung der teilweise zerschnittenen Kreise im Sudetenland verfügt. Dabei blieb der Landkreis Jägerndorf in seinen bisherigen Grenzen erhalten.
Seit 1945 gehörte das Gebiet zunächst wieder zur Tschechoslowakei. Heute ist es ein Teil der Tschechischen Republik und gehört größtenteils seit 1960 zum Okres Bruntál (Bezirk Freudenthal); die Orte Aubeln (Úblo) und Braunsdorf (Brumovice) gehören seit 1960 zum Okres Opava (Bezirk Troppau).
Landräte
- 1939–1944: Bernhard Wuttke (1902–1944)
- 1945: n.n.
Kommunalverfassung
Bereits am Tag vor der förmlichen Eingliederung in das Deutsche Reich, nämlich am 20. November 1938, wurden alle Gemeinden das Recht der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 verliehen. Es galten fortan die im bisherigen Reichsgebiet üblichen Bezeichnungen, nämlich statt:
- Ortsgemeinde: Gemeinde,
- Marktgemeinde: Markt,
- Stadtgemeinde: Stadt,
- Politischer Bezirk: Landkreis.
Ortsnamen
Es galten die bisherigen Ortsnamen weiter, und zwar in der deutsch-österreichischen Fassung von 1918. Allerdings wurde 1943 eine Gemeinde umbenannt:
- Liebenthal: Großliebental.
Städte und Gemeinden
(deutscher Name, Einwohnerzahl 1939, tschechischer Ortsname)
Städte
- Hotzenplotz, 2.138, Osoblaha
- Jägerndorf, 24.174, Krnov
- Johannesthal, 1.158, Janov
- Olbersdorf, 2.582, Město Albrechtice
Gemeinden
- Alt Bürgersdorf, 247, Staré Purkartice
- Arnsdorf, 293, Arnultovice
- Aubeln, 439, Úblo
- Bartelsdorf, 386, Bartultovice
- Bransdorf, 1.561, Brantice
- Braunsdorf, 1.559, Brumovice
- Burgwiese, 150, Burkvíz
- Butschafka, 276, Bučávka
- Deutsch Paulowitz, 393, Slezské Pavlovice
- Friedersdorf, 641, Čaková
- Füllstein, 732, Bohušov (Fulštejn)
- Geppersdorf, 372, Linhartovy
- Glemkau, 459, Hlinka
- Gotschdorf, 509, Hošťálkovy
- Grosse, 265, Hrozová
- Groß Raden, 555, Radim
- Heindorf, 356, Hejnov
- Heinzendorf, 768, Hynčice
- Hennersdorf, 2.258, Jindřichov
- Hillersdorf, 1.171, Holčovice
- Hirschberg, 353, Jelení
- Kammer, 380, Komora
- Karlsdorf, 130, Karlov
- Kaschnitzberg, 120, Kašnice
- Kawarn, 189, Koberno
- Klein Bressel, 489, Vraclávek
- Kreuzberg, 194, Křížová
- Kronsdorf, 980, Krasov
- , 983, Spálené (Kutlberk)
- Langendorf, 377, Dlouhá Ves
- Langwasser, 125, Dlouhá Voda
- Liebenthal, 1.031, Liptaň
- Lobenstein, 1.798, Úvalno
- Mährisch Pilgersdorf, 304, Pelhřimovy
- Maidelberg, 253, Dívčí Hrad
- Matzdorf, 224, Matějovice
- Neudörfel I, 305, Česká Ves
- Neudörfel II, 163, Nová Ves
- Neuwald, 193, Nový Les
- Nieder Paulowitz, 308 Dolní Povelice
- Ober Paulowitz, 343, Horní Povelice
- Peischdorf, 106, Piskořov
- Petersdorf, 703, Petrovice
- Pickau, 346, Býkov
- Pittarn, 557, Pitárné
- Rausen, 359, Rusín
- Reigelsdorf, 357, Rudíkovy
- Röwersdorf, 1.611, Třemešná
- Roßwald, Dorf, 411, Ves Rudoltice
- Roßwald, Markt, 268, Rudoltice Městys
- Schönwiese, 600, Krásné Loučky
- Seifersdorf, 814, Zátor
- Seitendorf, 153, Životice
- Stubendorf, 176, Studnice
- Taubnitz, 249, Dubnice
- Tropplowitz, Markt, 243, Opavice
- Waißak, 302, Vysoká
- Wallstein, 494, Valštejn
- Weine, 145, Víno
- Wiese, 790, Loučky
- Zottig, 384, Sádek
Literatur
- Gottlieb Biermann: Geschichte der Herzogthümer Troppau und Jägerndorf. Karl Prochaska, Teschen 1874.
- Heinrich Schulig: Ein Heimatbuch für die Bezirke Jägerndorf und Olbersdorf. Herausgegeben vom Jägerndorfer Bezirkslehrerverein. Adolf Drechsler, Troppau 1923.
- Erwin Winkler (Bearb.): Gemeindegrenzen und Sprachgrenze in Ostböhmen-Nordmähren-Schlesien. Josefstadt-Nachod, Kronstadt an der wilden Adler, Weidenau-Jauernig, Zuckmantel-Hotzenplotz, Reichenau-Tynist, Senftenberg, Freiwaldau, Jägerndorf, Hohenmauth-Leitomischl, Landskron - Mährisch Trübau, Mährisch Schönberg - Mährisch Neustadt, Freudenthal, Policka-Neustadt, Brüsau-Gewitsch, Olmütz, Mährisch Weißkirchen (= Teil des Kartenwerkes Gemeindegrenzenkarte der Sudetenländer – Böhmen und Mähren-Schlesien 1:300 000 mit deutsch-tschechischer Nationalitätengrenze (Sprachengrenze) nach dem Mehrheitsprinzip laut amtlicher tschechoslowakischer Volkszählung 1930 nach Gemeinden). Berlin 1938.
- Kurt Langer: Lautgeographie der Mundart in den Landkreisen Freudenthal und Jägerndorf. Selbstverlag, Prag 1944.
- Ernst Kober: Heimatbuch für den Kreis Jägerndorf, Ostsudetenland: Kulturgut des Ostsudetenlandes. Burgberg-Verlag, Grettstadt über Schweinfurt 1956.
- Ladislav Zapletal, Bohuslav Kubalec: Geografie okresu Krnov. Odbor pro šk. a kult. rady ONV, Krnov 1959.
- Otakar Káňa: Historické proměny pohraničí: Vývoj pohraničních okresů Jeseník, Rýmařov, Bruntál a Krnov po roce 1945. Profil 1976.
- Josef Bartoš, Jindřich Schulz, Miloš Trapl: Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848–1960. Sv. 13, okresy: Bruntál, Jeseník, Krnov. Univerzita Palackého, Olomouc 1994, ISBN 80-7067-402-4.
- Ernst Kober: Jägerndorfer Ländchen 1951–1963. Burgberg Verlag, Grettstadt 1997.
- Jaroslav Vencálek: Okres Bruntál. Okresní úřad, Bruntál 1998, ISBN 80-238-2542-9.
- Richard Hrček: Historie poštovnictví na Krnovsku. Městský úřad v Krnově, Krnov 2004, ISBN 80-254-2991-1.
- Jadwiga Królikowska: Hlubčicko-krnovský region: dějiny, turistika, hospodářství = Region Głubczyce-Krnov: Geschichte, Touristik, Wirtschaft (PDF; 7,2 MB). Urząd Miejski w Głubczycach, Głubczyce 2004, ISBN 83-914926-5-6.
- Přírodní atraktivity mikroregionu Krnovsko. Městské informační a kulturní středisko, Krnov 2009.
- Radim Lokoč, Ondřej Dovala, Petr Chroust, Miroslav Přasličák: Ovoce Opavska, Krnovska a Osoblažska (PDF; 10,2 MB). Místní akční skupina Opavsko, Místní akční skupina Rozvoj Krnovska, Opava 2011, ISBN 978-80-254-5803-7.
- Miroslav Lupač: Zpráva o stavu životního prostředí Krnovska. Městský úřad Krnov a TIMUR.cz, Krnov 2012.
- Vladimír Blucha: Klíč k domovu: Čtení o Krnovsku pro mládež i dospělé. 2. Ausgabe. Město Krnov, Krnov 2013, ISBN 978-80-87826-01-0.
- Rainer Vogel: Familiennamen in der Altvaterregion: Entstehung, Entwicklung und Bedeutung der Personennamen im Fürstentum Jägerndorf und in der Herrschaft Freudenthal (ehemals Österreich-Schlesien). Kovač, Hamburg 2014, ISBN 978-3-8300-7905-7.
Weblinks
- Landkreis Jägerndorf Verwaltungsgeschichte und die Landräte auf der Website territorial.de (Rolf Jehke), Stand 31. August 2013.
- Michael Rademacher: Landkreis Jägerndorf. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- Jägerndorf (Sudeten – Schlesien)
- Mikroregion Krnovsko
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Landkreis Jagerndorf war eine Gebietskorperschaft die von 1938 bis 1945 zum deutschen Reichsgau Sudetenland gehorte Landkreis Jagerndorf 1945Verwaltungskarte des Reichsgaus SudetenlandGeografieDer Landkreis erstreckte sich von den Osthangen des Altvatergebirges bis zum Fluss Oppa der die Grenze zur Provinz Schlesien bildete Bei Jagerndorf mundet die Goldoppa ein weiteres markantes Gewasser des Kreises in die Oppa Bis auf den flacheren Nordosten pragten bewaldete Berghange die Landschaft InfrastrukturDie Kreisstadt Jagerndorf tschechisch Krnov war Industriezentrum und Eisenbahnknoten Die wichtigste Bahnlinie war die Mahrisch Schlesische Zentralbahn die den Kreis sowohl mit Breslau als auch mit der Nordbahn Wien Krakau verband In Jagerndorf kreuzte sich die Strecke mit der Oberschlesischen Bahn mit Verbindung zu Ratibor in Schlesien und Olmutz in Mahren Wahrend im Bergland hauptsachlich Viehwirtschaft und im Nordosten Ackerbau betrieben wurde hatte sich in den Stadten im bescheidenen Masse Industrie angesiedelt In Jagerndorf waren Textilwerke und eine bedeutende Orgelfabrik beheimatet in Olbersdorf arbeiteten ein Kupferhammer und Walzwerk sowie eine Leinenbleicherei Daneben waren im Kreis zahlreiche Brauereien und Brennereien in Betrieb Im Jahr 1939 betrug die Einwohnerzahl 61 777 davon waren 54 255 katholischen und 6 570 evangelischen Glaubens Lebten vor der deutschen Machtergreifung noch uber 600 Juden im Kreis wurde ihre Zahl 1939 nur noch 33 angegeben Der Landkreis war in die vier Amtsgerichtsbezirke Hennersdorf Jagerndorf Hotzenplotz und Olbersdorf eingeteilt Zum Kreisgebiet gehorten vier Stadte und 61 Gemeinden Ortsverzeichnis s unten Der Landkreis Jagerndorf hatte am 1 Dezember 1930 61 995 Einwohner am 17 Mai 1939 63 125 und am 22 Mai 1947 34 522 Einwohner GeschichteDas Territorium des Landkreises ist im Wesentlichen mit dem ehemaligen bohmisch mahrischen Herzogtum Jagerndorf identisch das 1377 durch Herzog Johann I von Troppau Ratibor gegrundet worden war Deutsche Kolonisten hatten das Gebiet das zuvor durch Mongoleneinfalle nahezu entvolkert worden war im 13 Jahrhundert wieder besiedelt und Deutsche bildeten auch bis 1945 neben der tschechischen Bevolkerungsgruppe die Mehrheit Ab 1411 gehorte das Herzogtum zur Krone Bohmen kam aber 1523 durch Kauf an das deutsche Markgrafengeschlecht der Hohenzollern Markgraf Georg der Fromme verhalf dem Herzogtum zu wirtschaftlicher Blute und zum Zentrum des evangelischen Glaubens im weiten Umfeld Die Hohenzollern Herrschaft dauerte bis 1622 als in der Folge der Schlacht am Weissen Berg das Herzogtum an Karl von Liechtenstein ging mit dem die Rekatholisierung eingeleitet wurde Zugleich kam das Herzogtum unter die Oberhoheit des habsburgischen Osterreich und wurde Schlesien zugeordnet Nach dem Ersten Schlesischen Krieg wurde das Herzogtum 1742 Teil von Osterreichisch Schlesien Mit der Einfuhrung der osterreichischen Verfassung von 1849 ging das Herzogtum in den neu gebildeten Kreis Troppau im nunmehrigen Kronland Osterreichisch Schlesien auf Nach dem Ersten Weltkrieg kam Osterreichisch Schlesien zur Tschechoslowakei die den Bezirk Krnov bildete Infolge des Munchner Abkommens wurde das Gebiet im Oktober 1938 von deutschen Truppen besetzt und am 20 November 1938 wurde der deutsche Landkreis Jagerndorf gebildet Er gehorte ab dem 15 April 1939 zum Reichsgau Sudetenland und unterstand dem Regierungsbezirk Troppau Am 6 Mai 1945 wurde das Kreisgebiet von der Roten Armee besetzt und wurde wieder in die Tschechoslowakei eingegliedert Die 34 000 Deutschen wurde in Internierungslager verbracht und bis 1946 nach Deutschland antransportiert VerwaltungsgeschichteTschechoslowakei Deutsche Besatzung Von 1918 bis zum Munchner Abkommen vom 29 September 1938 gehorten der politische Bezirk Krnov zur Tschechoslowakei In der Zeit vom 1 bis 10 Oktober 1938 besetzten deutsche Truppen das Sudetenland Der politische Bezirk Krnov trug fortan die fruhere deutsch osterreichische Bezeichnung Jagerndorf Der politische Bezirk Jagerndorf umfasste die Gerichtsbezirke Hennersdorf Hotzenplotz Jagerndorf und Olbersdorf Seit dem 20 November 1938 fuhrte der politische Bezirk Jagerndorf die Bezeichnung Landkreis Deutsches Reich Am 21 November wurde das Gebiet des Landkreises Jagerndorf formlich in das Deutsche Reich eingegliedert und kam zum Verwaltungsbezirk der Sudetendeutschen Gebiete unter dem Reichskommissar Konrad Henlein Sitz der Kreisverwaltung wurde die Stadt Jagerndorf Ab dem 15 April 1939 galt das Gesetz uber den Aufbau der Verwaltung im Reichsgau Sudetenland Sudetengaugesetz Danach kam der Landkreis Jagerndorf zum Reichsgau Sudetenland und wurde dem neuen Regierungsbezirk Troppau zugeteilt Zum 1 Mai 1939 wurde eine Neugliederung der teilweise zerschnittenen Kreise im Sudetenland verfugt Dabei blieb der Landkreis Jagerndorf in seinen bisherigen Grenzen erhalten Seit 1945 gehorte das Gebiet zunachst wieder zur Tschechoslowakei Heute ist es ein Teil der Tschechischen Republik und gehort grosstenteils seit 1960 zum Okres Bruntal Bezirk Freudenthal die Orte Aubeln Ublo und Braunsdorf Brumovice gehoren seit 1960 zum Okres Opava Bezirk Troppau Landrate1939 1944 Bernhard Wuttke 1902 1944 1945 n n KommunalverfassungBereits am Tag vor der formlichen Eingliederung in das Deutsche Reich namlich am 20 November 1938 wurden alle Gemeinden das Recht der Deutschen Gemeindeordnung vom 30 Januar 1935 verliehen Es galten fortan die im bisherigen Reichsgebiet ublichen Bezeichnungen namlich statt Ortsgemeinde Gemeinde Marktgemeinde Markt Stadtgemeinde Stadt Politischer Bezirk Landkreis OrtsnamenEs galten die bisherigen Ortsnamen weiter und zwar in der deutsch osterreichischen Fassung von 1918 Allerdings wurde 1943 eine Gemeinde umbenannt Liebenthal Grossliebental Stadte und Gemeinden deutscher Name Einwohnerzahl 1939 tschechischer Ortsname Stadte Hotzenplotz 2 138 Osoblaha Jagerndorf 24 174 Krnov Johannesthal 1 158 Janov Olbersdorf 2 582 Mesto AlbrechticeGemeinden Alt Burgersdorf 247 Stare Purkartice Arnsdorf 293 Arnultovice Aubeln 439 Ublo Bartelsdorf 386 Bartultovice Bransdorf 1 561 Brantice Braunsdorf 1 559 Brumovice Burgwiese 150 Burkviz Butschafka 276 Bucavka Deutsch Paulowitz 393 Slezske Pavlovice Friedersdorf 641 Cakova Fullstein 732 Bohusov Fulstejn Geppersdorf 372 Linhartovy Glemkau 459 Hlinka Gotschdorf 509 Hostalkovy Grosse 265 Hrozova Gross Raden 555 Radim Heindorf 356 Hejnov Heinzendorf 768 Hyncice Hennersdorf 2 258 Jindrichov Hillersdorf 1 171 Holcovice Hirschberg 353 Jeleni Kammer 380 Komora Karlsdorf 130 Karlov Kaschnitzberg 120 Kasnice Kawarn 189 Koberno Klein Bressel 489 Vraclavek Kreuzberg 194 Krizova Kronsdorf 980 Krasov 983 Spalene Kutlberk Langendorf 377 Dlouha Ves Langwasser 125 Dlouha Voda Liebenthal 1 031 Liptan Lobenstein 1 798 Uvalno Mahrisch Pilgersdorf 304 Pelhrimovy Maidelberg 253 Divci Hrad Matzdorf 224 Matejovice Neudorfel I 305 Ceska Ves Neudorfel II 163 Nova Ves Neuwald 193 Novy Les Nieder Paulowitz 308 Dolni Povelice Ober Paulowitz 343 Horni Povelice Peischdorf 106 Piskorov Petersdorf 703 Petrovice Pickau 346 Bykov Pittarn 557 Pitarne Rausen 359 Rusin Reigelsdorf 357 Rudikovy Rowersdorf 1 611 Tremesna Rosswald Dorf 411 Ves Rudoltice Rosswald Markt 268 Rudoltice Mestys Schonwiese 600 Krasne Loucky Seifersdorf 814 Zator Seitendorf 153 Zivotice Stubendorf 176 Studnice Taubnitz 249 Dubnice Tropplowitz Markt 243 Opavice Waissak 302 Vysoka Wallstein 494 Valstejn Weine 145 Vino Wiese 790 Loucky Zottig 384 SadekLiteraturGottlieb Biermann Geschichte der Herzogthumer Troppau und Jagerndorf Karl Prochaska Teschen 1874 Heinrich Schulig Ein Heimatbuch fur die Bezirke Jagerndorf und Olbersdorf Herausgegeben vom Jagerndorfer Bezirkslehrerverein Adolf Drechsler Troppau 1923 Erwin Winkler Bearb Gemeindegrenzen und Sprachgrenze in Ostbohmen Nordmahren Schlesien Josefstadt Nachod Kronstadt an der wilden Adler Weidenau Jauernig Zuckmantel Hotzenplotz Reichenau Tynist Senftenberg Freiwaldau Jagerndorf Hohenmauth Leitomischl Landskron Mahrisch Trubau Mahrisch Schonberg Mahrisch Neustadt Freudenthal Policka Neustadt Brusau Gewitsch Olmutz Mahrisch Weisskirchen Teil des Kartenwerkes Gemeindegrenzenkarte der Sudetenlander Bohmen und Mahren Schlesien 1 300 000 mit deutsch tschechischer Nationalitatengrenze Sprachengrenze nach dem Mehrheitsprinzip laut amtlicher tschechoslowakischer Volkszahlung 1930 nach Gemeinden Berlin 1938 Kurt Langer Lautgeographie der Mundart in den Landkreisen Freudenthal und Jagerndorf Selbstverlag Prag 1944 Ernst Kober Heimatbuch fur den Kreis Jagerndorf Ostsudetenland Kulturgut des Ostsudetenlandes Burgberg Verlag Grettstadt uber Schweinfurt 1956 Ladislav Zapletal Bohuslav Kubalec Geografie okresu Krnov Odbor pro sk a kult rady ONV Krnov 1959 Otakar Kana Historicke promeny pohranici Vyvoj pohranicnich okresu Jesenik Rymarov Bruntal a Krnov po roce 1945 Profil 1976 Josef Bartos Jindrich Schulz Milos Trapl Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 Sv 13 okresy Bruntal Jesenik Krnov Univerzita Palackeho Olomouc 1994 ISBN 80 7067 402 4 Ernst Kober Jagerndorfer Landchen 1951 1963 Burgberg Verlag Grettstadt 1997 Jaroslav Vencalek Okres Bruntal Okresni urad Bruntal 1998 ISBN 80 238 2542 9 Richard Hrcek Historie postovnictvi na Krnovsku Mestsky urad v Krnove Krnov 2004 ISBN 80 254 2991 1 Jadwiga Krolikowska Hlubcicko krnovsky region dejiny turistika hospodarstvi Region Glubczyce Krnov Geschichte Touristik Wirtschaft PDF 7 2 MB Urzad Miejski w Glubczycach Glubczyce 2004 ISBN 83 914926 5 6 Prirodni atraktivity mikroregionu Krnovsko Mestske informacni a kulturni stredisko Krnov 2009 Radim Lokoc Ondrej Dovala Petr Chroust Miroslav Praslicak Ovoce Opavska Krnovska a Osoblazska PDF 10 2 MB Mistni akcni skupina Opavsko Mistni akcni skupina Rozvoj Krnovska Opava 2011 ISBN 978 80 254 5803 7 Miroslav Lupac Zprava o stavu zivotniho prostredi Krnovska Mestsky urad Krnov a TIMUR cz Krnov 2012 Vladimir Blucha Klic k domovu Cteni o Krnovsku pro mladez i dospele 2 Ausgabe Mesto Krnov Krnov 2013 ISBN 978 80 87826 01 0 Rainer Vogel Familiennamen in der Altvaterregion Entstehung Entwicklung und Bedeutung der Personennamen im Furstentum Jagerndorf und in der Herrschaft Freudenthal ehemals Osterreich Schlesien Kovac Hamburg 2014 ISBN 978 3 8300 7905 7 WeblinksLandkreis Jagerndorf Verwaltungsgeschichte und die Landrate auf der Website territorial de Rolf Jehke Stand 31 August 2013 Michael Rademacher Landkreis Jagerndorf Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Jagerndorf Sudeten Schlesien Mikroregion KrnovskoRegierungsbezirke Stadtkreise und Landkreise im Reichsgau Sudetenland Regierungsbezirke Aussig Eger Troppau Stadtkreise Aussig Eger Karlsbad Reichenberg Troppau Landkreise Asch Aussig Barn Bilin Bischofteinitz Bohmisch Leipa Braunau Brux Dauba Deutsch Gabel Dux Eger Elbogen Falkenau an der Eger Freiwaldau Freudenthal Friedland Isergebirge Gablonz an der Neisse Graslitz Grulich Hohenelbe Hohenstadt Jagerndorf Kaaden Karlsbad Komotau Landskron Leitmeritz Luditz Mahrisch Schonberg Mahrisch Trubau Marienbad Mies Neu Titschein Neudek Podersam Pressnitz Reichenberg Romerstadt Rumburg Saaz Sankt Joachimsthal Schluckenau Sternberg Mahren Tachau Tepl Teplitz Schonau Tetschen Bodenbach Trautenau Troppau Wagstadt Warnsdorf Zwittau Normdaten Geografikum GND 355158 1 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 155394486