Alois Bräutigam 28 April 1916 in Grünlas Böhmen 10 Januar 2007 war ein deutscher Politiker KPTsch SED und Funktionär der
Alois Bräutigam

Alois Bräutigam (* 28. April 1916 in Grünlas, Böhmen; † 10. Januar 2007) war ein deutscher Politiker (KPTsch/SED) und Funktionär der Volkssolidarität.
Leben
Bräutigam, Sohn eines Bergarbeiters, machte nach dem Besuch der Volksschule in Neusattl von 1929 bis 1932 eine Ausbildung zum Maurer, anschließend war er sowohl in diesem Beruf, als auch als Bergmann tätig. 1929 wurde er Mitglied des Kommunistischen Jugendverbandes, 1932 Mitglied der Kampfgemeinschaft für Rote Sporteinheit und 1934 Mitglied der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei (KPTsch) sowie des Bundes der Freunde der Sowjetunion. Von 1937 bis 1938 war er bei der tschechoslowakischen Armee. Nach einer kurzen Arbeitslosigkeit diente er von Januar bis April 1939 in der Wehrmacht. Bei Beginn des Zweiten Weltkriegs im September 1939 wurde er erneut in die Wehrmacht eingezogen und leistete Kriegsdienst in einem Artillerieregiment. Er nahm im Mai/Juni 1940 am Frankreichfeldzug teil. Nach einer Erkrankung wurde er im Februar 1942 von der Front freigestellt und hatte zuletzt den Dienstgrad eines Obergefreiten. Bis 1945 arbeitete er wieder als Bergmann in einer Tongrube und beteiligte sich 1944/45 als Mitglied der örtlichen Widerstandsbewegung in Neusattl an der illegalen politischen Arbeit gegen das NS-Regime.
Nach Kriegsende war er Leiter des Antifa-Büros in Neusattl und 1945/1946 im tschechoslowakischen Polizeidienst. 1946 übersiedelte er nach Schmalkalden in die Sowjetische Besatzungszone. Im Februar 1946 trat er der KPD bei, im April 1946 wurde er Mitglied der SED. Von Juli 1946 bis Januar 1947 war er Volkspolizist (Wachtmeister) beim VP-Kreisamt Schmalkalden und von 1946 bis 1949 Stadtverordneter in Schmalkalden. 1947 wurde er hauptamtlich in der SED tätig, zunächst als politischer Mitarbeiter und Vorsitzender des SED-Kreisvorstandes Schmalkalden. Von 1947 bis 1952 gehörte er als Mitglied der SED-Landesleitung Thüringen an. Von Juli 1949 bis November 1950 war er Erster Sekretär der SED-Kreisleitung Arnstadt, von November 1950 bis 1951 Erster Sekretär der SED-Kreisleitung Weimar. 1951/52 studierte er an der Parteihochschule „Karl Marx“. Anschließend war er von Januar bis Mai 1953 Leiter der Abteilung Staatliche Organe der SED-Bezirksleitung Erfurt. Von Juni 1953 bis 1954 war er Erster Sekretär der SED-Stadtleitung Erfurt sowie Stadtverordneter ebenda. Von Dezember 1954 bis Juni 1958 fungierte er als Erster Sekretär der SED-Gebietsleitung Wismut und von Juni 1958 bis April 1980 als Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung Erfurt (Nachfolger von Hermann Fischer). Er war von 1958 bis 1981 Mitglied der SED-Bezirksleitung Erfurt und von 1963 bis 1981 Abgeordneter des Bezirkstages Erfurt. Von Juli 1958 bis Dezember 1989 war er Mitglied des ZK der SED. Von 1958 bis 1981 war er als Mitglied der SED-Fraktion Abgeordneter der Volkskammer und von 1963 bis September 1971 Mitglied des Nationalen Verteidigungsrates der DDR.
1981/82 war er stellvertretender Vorsitzender und von Juni 1982 bis Dezember 1989 – als Nachfolger von Robert Lehmann – Vorsitzender des Zentralausschusses der Volkssolidarität.
Nach der Wende und friedlichen Revolution in der DDR zog sich Bräutigam aus dem öffentlichen Leben zurück. Er starb Anfang 2007 und wurde auf dem Erfurter Hauptfriedhof beigesetzt.
Ehrungen
- Ehrennadel der Nationalen Front (1957)
- Ehrennadel der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft in Gold (1957)
- Verdienstmedaille der DDR (1960)
- Banner der Arbeit (1964)
- Vaterländischer Verdienstorden in Silber und Gold (1966)
- Karl-Marx-Orden (1976)
- Ehrenspange zum Vaterländischen Verdienstorden in Gold (1981)
- Stern der Völkerfreundschaft (1986)
Literatur
- Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (Hrsg.): SBZ-Biographie. Deutscher Bundes-Verlag, Berlin 1964, S. 45.
- Günther Buch: Namen und Daten wichtiger Personen der DDR. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dietz, Berlin (West)/Bonn 1979, ISBN 3-8012-0034-5, S. 32.
- Jan Foitzik: Kadertransfer. Der organisierte Einsatz sudetendeutscher Kommunisten in der SBZ 1945/46. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 31 (1983), S. 308–334 (zu Bräutigam: insbesondere S. 326).
- Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 1: Abendroth – Lyr. K. G. Saur, München 1996, ISBN 3-598-11176-2, S. 82.
- u. a. (Hrsg.): Die Parteien und Organisationen der DDR. Ein Handbuch. Karl Dietz Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-320-01988-0, S. 905.
- Helmut Müller-Enbergs: Bräutigam, Alois. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
- Armin Wagner: Walter Ulbricht und die geheime Sicherheitspolitik der SED. Der Nationale Verteidigungsrat der DDR und seine Vorgeschichte (1953–1971). Christoph Links Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-86153-280-8, S. 226ff.
- Mario Niemann, Andreas Herbst (Hrsg.): SED-Kader Die mittlere Ebene. Biographisches Lexikon 1946 bis 1989. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2010, ISBN 978-3-506-76977-0, S. 126.
Weblinks
- Literatur von und über Alois Bräutigam im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
---|---|
NAME | Bräutigam, Alois |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (SED), MdV |
GEBURTSDATUM | 28. April 1916 |
GEBURTSORT | Grünlas (Loučky), Böhmen |
STERBEDATUM | 10. Januar 2007 |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Alois Bräutigam, Was ist Alois Bräutigam? Was bedeutet Alois Bräutigam?
Alois Brautigam 28 April 1916 in Grunlas Bohmen 10 Januar 2007 war ein deutscher Politiker KPTsch SED und Funktionar der Volkssolidaritat Alois Brautigam 1967 Alois Brautigam 1988 LebenBrautigam Sohn eines Bergarbeiters machte nach dem Besuch der Volksschule in Neusattl von 1929 bis 1932 eine Ausbildung zum Maurer anschliessend war er sowohl in diesem Beruf als auch als Bergmann tatig 1929 wurde er Mitglied des Kommunistischen Jugendverbandes 1932 Mitglied der Kampfgemeinschaft fur Rote Sporteinheit und 1934 Mitglied der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei KPTsch sowie des Bundes der Freunde der Sowjetunion Von 1937 bis 1938 war er bei der tschechoslowakischen Armee Nach einer kurzen Arbeitslosigkeit diente er von Januar bis April 1939 in der Wehrmacht Bei Beginn des Zweiten Weltkriegs im September 1939 wurde er erneut in die Wehrmacht eingezogen und leistete Kriegsdienst in einem Artillerieregiment Er nahm im Mai Juni 1940 am Frankreichfeldzug teil Nach einer Erkrankung wurde er im Februar 1942 von der Front freigestellt und hatte zuletzt den Dienstgrad eines Obergefreiten Bis 1945 arbeitete er wieder als Bergmann in einer Tongrube und beteiligte sich 1944 45 als Mitglied der ortlichen Widerstandsbewegung in Neusattl an der illegalen politischen Arbeit gegen das NS Regime Nach Kriegsende war er Leiter des Antifa Buros in Neusattl und 1945 1946 im tschechoslowakischen Polizeidienst 1946 ubersiedelte er nach Schmalkalden in die Sowjetische Besatzungszone Im Februar 1946 trat er der KPD bei im April 1946 wurde er Mitglied der SED Von Juli 1946 bis Januar 1947 war er Volkspolizist Wachtmeister beim VP Kreisamt Schmalkalden und von 1946 bis 1949 Stadtverordneter in Schmalkalden 1947 wurde er hauptamtlich in der SED tatig zunachst als politischer Mitarbeiter und Vorsitzender des SED Kreisvorstandes Schmalkalden Von 1947 bis 1952 gehorte er als Mitglied der SED Landesleitung Thuringen an Von Juli 1949 bis November 1950 war er Erster Sekretar der SED Kreisleitung Arnstadt von November 1950 bis 1951 Erster Sekretar der SED Kreisleitung Weimar 1951 52 studierte er an der Parteihochschule Karl Marx Anschliessend war er von Januar bis Mai 1953 Leiter der Abteilung Staatliche Organe der SED Bezirksleitung Erfurt Von Juni 1953 bis 1954 war er Erster Sekretar der SED Stadtleitung Erfurt sowie Stadtverordneter ebenda Von Dezember 1954 bis Juni 1958 fungierte er als Erster Sekretar der SED Gebietsleitung Wismut und von Juni 1958 bis April 1980 als Erster Sekretar der SED Bezirksleitung Erfurt Nachfolger von Hermann Fischer Er war von 1958 bis 1981 Mitglied der SED Bezirksleitung Erfurt und von 1963 bis 1981 Abgeordneter des Bezirkstages Erfurt Von Juli 1958 bis Dezember 1989 war er Mitglied des ZK der SED Von 1958 bis 1981 war er als Mitglied der SED Fraktion Abgeordneter der Volkskammer und von 1963 bis September 1971 Mitglied des Nationalen Verteidigungsrates der DDR 1981 82 war er stellvertretender Vorsitzender und von Juni 1982 bis Dezember 1989 als Nachfolger von Robert Lehmann Vorsitzender des Zentralausschusses der Volkssolidaritat Nach der Wende und friedlichen Revolution in der DDR zog sich Brautigam aus dem offentlichen Leben zuruck Er starb Anfang 2007 und wurde auf dem Erfurter Hauptfriedhof beigesetzt EhrungenEhrennadel der Nationalen Front 1957 Ehrennadel der Gesellschaft fur Deutsch Sowjetische Freundschaft in Gold 1957 Verdienstmedaille der DDR 1960 Banner der Arbeit 1964 Vaterlandischer Verdienstorden in Silber und Gold 1966 Karl Marx Orden 1976 Ehrenspange zum Vaterlandischen Verdienstorden in Gold 1981 Stern der Volkerfreundschaft 1986 LiteraturBundesministerium fur gesamtdeutsche Fragen Hrsg SBZ Biographie Deutscher Bundes Verlag Berlin 1964 S 45 Gunther Buch Namen und Daten wichtiger Personen der DDR 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Dietz Berlin West Bonn 1979 ISBN 3 8012 0034 5 S 32 Jan Foitzik Kadertransfer Der organisierte Einsatz sudetendeutscher Kommunisten in der SBZ 1945 46 In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 31 1983 S 308 334 zu Brautigam insbesondere S 326 Gabriele Baumgartner Dieter Hebig Hrsg Biographisches Handbuch der SBZ DDR 1945 1990 Band 1 Abendroth Lyr K G Saur Munchen 1996 ISBN 3 598 11176 2 S 82 u a Hrsg Die Parteien und Organisationen der DDR Ein Handbuch Karl Dietz Verlag Berlin 2002 ISBN 3 320 01988 0 S 905 Helmut Muller Enbergs Brautigam Alois In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Armin Wagner Walter Ulbricht und die geheime Sicherheitspolitik der SED Der Nationale Verteidigungsrat der DDR und seine Vorgeschichte 1953 1971 Christoph Links Verlag Berlin 2002 ISBN 3 86153 280 8 S 226ff Mario Niemann Andreas Herbst Hrsg SED Kader Die mittlere Ebene Biographisches Lexikon 1946 bis 1989 Ferdinand Schoningh Paderborn 2010 ISBN 978 3 506 76977 0 S 126 WeblinksCommons Alois Brautigam Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Alois Brautigam im Katalog der Deutschen NationalbibliothekErste Sekretare der SED Gebietsleitung Wismut Kurt Bohme 1947 1951 Horst Dohlus 1951 1951 1954 Alois Brautigam 1954 1958 Rolf Weihs 1958 1960 Kurt Kiess 1960 1970 Alfred Rohde 1971 1989 Heinz Freitag 1989 Erste Sekretare der SED Bezirksleitung Erfurt Erich Muckenberger 1952 1953 Hans Kiefert 1953 1957 Hermann Fischer 1957 1958 Alois Brautigam 1958 1980 Gerhard Muller 1980 1989 Herbert Kroker 1989 1990 Vorsitzende des Zentralvorstandes der Volkssolidaritat Helmut Lehmann 1946 1959 Jenny Matern 1959 1960 Walter Buchheim 1961 1972 Robert Lehmann 1972 1982 Alois Brautigam 1982 1989 Jost Biedermann 1990 2002 Gunnar Winkler 2002 2014 Wolfram Friedersdorff seit 2014 Normdaten Person GND 126238715 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 20668100 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brautigam AloisKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SED MdVGEBURTSDATUM 28 April 1916GEBURTSORT Grunlas Loucky BohmenSTERBEDATUM 10 Januar 2007