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Mathias Kneißl 12 Mai 1875 in Unterweikertshofen 21 Februar 1902 in Augsburg genannt Kneißl Hias Räuber Kneißl oder auch

Mathias Kneißl

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Mathias Kneißl
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Mathias Kneißl (* 12. Mai 1875 in Unterweikertshofen; † 21. Februar 1902 in Augsburg; genannt Kneißl Hias, Räuber Kneißl oder auch Schachenmüller-Hiasl) war ein bayerischer Räuber. Sein Wirkungskreis lag überwiegend in den Gebieten der Bezirksämter (der späteren Landkreise) Dachau, Aichach und Fürstenfeldbruck. Seine Lebensgeschichte wurde in zahlreichen Büchern, Schriften, Liedern, Filmen und Theaterstücken aufgezeichnet.

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Leben

Kindheit

Mathias Kneißl war das älteste von fünf Kindern von Matthias (oder Mathias) Kneißl (1837–1892), einem Schreiner, Wagner und Müller, und Therese Kneißl (* 1847), geborene Pascolini. Sein Onkel mütterlicherseits war der in der Gegend bekannte Räuber Johann Pascolini (1831–1871), sein Urgroßvater Peter Pascolini stammte aus Frassenetto, einem Ortsteil von Forni Avoltri im österreichischen Friaul.

Kneißls Eltern bewirtschafteten zunächst ein Gasthaus in Unterweikertshofen, das Krämer Pascolini für seine Kinder erworben hatte. Das Gasthaus wurde zum Treffpunkt von Kriminellen, die mit Gestohlenem oder Gewildertem handelten. Nachdem die Gendarmerie die Aktivitäten mehrfach überprüft hatte, entschlossen sich Kneißls Eltern 1885, die Wirtschaft zu verkaufen, um nach Dachau als Privatiers zu ziehen.

Im Jahre 1886 zog die Familie in die Schachenmühle bei Sulzemoos, südlich des Ortsteiles Altstetten am Steindlbach, die das Ehepaar für 9.800 Mark erwarb. Die Mahlmühle mit kleinem Sägewerk und ein wenig Landwirtschaft lag in einem feuchten und schattigen Waldgrundstück, im Sommer von Mückenschwärmen bevölkert. Im Nebenerwerb widmete sich Kneißl sen. der Anfertigung von Wagner- und Schreinerarbeiten. Für die Zeit bis 1888 berichtete ein Polizist aus Odelzhausen von einem guten Eindruck. Dann fanden sich Besucher in der Mühle ein, die Schweine, Schafe und Diebesgut weiterverkauften, und so wurde aus der Mühle ein „Gasthaus“ und sie geriet aufgrund der dort stattfindenden Hehlerei in die Beobachtung der Polizei.

Jugend

Zu den Besuchern der Schachenmühle zählten der Händler Johann Schlumbrecht aus Stangheim, der u. a. Munition besorgte, und Josef Schreck aus Hepberg bei Ingolstadt, der in den Diensten des Barons von Schaezler in Sulzemoos stand. In diesem Umfeld lernte der jugendliche Mathias das Schießen und wurde zu ersten kleineren Straftaten verleitet, für die er mehrere kürzere Haftstrafen absaß.

Im März 1891 musste der 15-jährige Kneißl erstmals für drei Tage in Haft. Ihm wurde vorgehalten, als Schulpflichtiger eine Tanzveranstaltung besucht zu haben, denn das Schwänzen der Schule stand unter Strafe. 1884 schrieb ein Lehrer: „Ein äußerst unwilliger und unfolgsamer Knabe, eine Zuchthauspflanze.“ Die Volksschule Sulzemoos schrieb 1889 ins Zeugnis: Anlagen: wenige, Fleiß: sehr faul, Betragen: grob und unanständig. Nach dem Schwänzen der sonntäglichen „Feiertagsschule“, die für Abgänger der Volksschule Pflicht war, kam es zu fünf Gerichtsurteilen zwischen Juli 1891 und Juli 1892.

Im Jahr 1892 warf die väterliche Mühle kaum Gewinn ab und stürzte die Familie Kneißl in Not. So kamen die Eheleute auf die Idee, mit den Söhnen Alois und Mathias in der Wallfahrtskirche Herrgottsruh bei Friedberg das Altarsilber zu stehlen. Schon bald fiel der Verdacht auf die Familie Kneißl. Kurz darauf erwischte man seine Mutter beim Versuch, die gestohlenen Gegenstände zu veräußern. Wegen Hehlerei wurde sie für drei Monate inhaftiert. Ein anschließender Fluchtversuch seines Vaters misslang. Die Polizei verhaftete ihn und brachte ihn in das Gefängnis nach Dachau. Dort verstarb sein Vater kurze Zeit später unter ungeklärten Umständen. Die sechs minderjährigen Jugendlichen und Kinder blieben sich selbst überlassen.

Erste Raubzüge

Kneißl ging mit seinen Brüdern auf Raubzüge; gelegentlich begleitet von Johann Schlumbrecht und Josef Schreck; sie wilderten, stahlen Obst, Hühner, ein Schaf und Geld. Am 2. November 1892 erschienen zwei Polizisten in der Mühle, dabei schoss der jüngere Bruder Alois dem Polizeistationskommandanten Baltasar Gößwein aus Odelzhausen in den Unterleib; dieser wurde dadurch dienstunfähig und verstarb nach langer Leidenszeit fünfzehn Jahre später an den Folgen; zuvor wurde auch sein Kollege Förtsch durch Streifschüsse verwundet. Das Strafmaß von Alois lag bei 15 Jahren; er verstarb nach vier Jahren im Gefängnis an Tuberkulose. Zuvor war die Schachenmühle zwangsversteigert worden. Der 18-jährige Mathias Kneißl wurde als Tatbeteiligter vom Landgericht München für die Tatbestände Mordversuch, schwerer Raub und Wilderei, am 23. Juni 1893 zu sieben Jahren Haft verurteilt; Schreck erhielt 12 Jahre und Schlumbrecht 2 Jahre.

Tätigkeit als Schreiner

Im Gefängnis erlernte Kneißl das Schreinerhandwerk. Nach seiner Haftentlassung am 28. Februar 1899 mit 24 Jahren fand er kein Heimatrecht in seiner Heimat und wurde am 18. März 1899 auch aus München ausgewiesen. Im Frühjahr und Sommer 1899 arbeitete er für drei Monate als Schreiner in Nußdorf am Inn bei Schreiner Christoph, einem Bekannten der Familie. Nach einem halben Jahr wurde Kneißl auf stetes Drängen und den Hinweis des Gendarmeriekommandanten Adam Saalfrank, dass Kneißl ein Zuchthäusler sei, von seinem Meister entlassen, da auch seine Kollegen sich weigerten, mit ihm länger zusammenzuarbeiten. Er fand darauf wegen seines schlechten Leumunds keine Anstellung mehr und sah sich in seiner Existenz bedroht. Resozialisierung war damals unbekannt. Er träumte davon, nach Amerika auszuwandern. Das dafür notwendige Geld fehlt ihm allerdings.

Raubzüge und Verfolgung Herbst 1899 bis März 1901

Ohne Arbeit unternahm Kneißl erneut Einbrüche mit dem Komplizen Hausleitner. Er wurde von der Polizei gesucht und ein Kopfgeld von 400 Mark auf ihn ausgesetzt. Auf einem Fahrrad durchstreifte er die Landschaft zwischen Altomünster und Nannhofen, mit Dolchen, Gewehren und Revolvern ausgerüstet. Nachdem sein Komplize gefasst und in Straubing zu 15 Jahren Haft verurteilt worden war, setzte er seine Raubzüge mit dem Fahrrad alleine fort, wobei er hauptsächlich Einödhöfe aufsuchte. Zu dieser Zeit plante Kneißl mit dem erbeuteten Geld eine Auswanderung in die Vereinigten Staaten, zusammen mit seiner Cousine und Geliebten Mathilde Danner.

Nachdem Kneißl bei einem Raubzug Ende Oktober 1900 in der Hallertau Pfandbriefe im Wert von 2.500 Mark erbeutet hatte, suchte man ihn steckbrieflich.

Bei einem Festnahmeversuch kam es am Spätabend des 30. November 1900 beim Flecklbauern in Irchenbrunn bei Altomünster zu einem Schusswechsel, bei dem die zwei Gendarmen so schwer verletzt wurden, dass sie später starben. Kneißl flüchtete und konnte sich so einer Festnahme entziehen. Der Polizei gelang es in der darauffolgenden Zeit nicht, ihn aufzuspüren. Es wurde sogar ein Kopfgeld über 400 Goldmark ausgesetzt. Er versteckte sich im Dachauer und Aichacher Land und fand vor allem bei ärmeren Meschen Unterschlupf. Zur Legende wurde seine erfolgreiche Flucht aus dem von der Polizei umstellten Ortschaft Pischertshofen. Angeblich versteckte er sich dort in einem Odelfass. Der ungewöhnliche Fall und das Entkommen des Kneißls fanden Niederschlag in der ausländischen Presse und mehrten die Bekanntheit des Räubers.

Ein Augsburger Untersuchungsrichter erhöhte anschließend die Belohnung auf 1.000 Goldmark. Die Summe war wohl auch deswegen so hoch gewählt, weil die Ordnungsmacht den Räuber bisher nicht hatte dingfest setzen können und die Fahndungen erfolglos blieben. Die damals verhältnismäßig hohe Summe erregte die Gemüter in der Bevölkerung, da weite Kreise der ländlichen Bevölkerung in Armut lebten. Dieser Umstand, aber auch die offensichtliche Erfolglosigkeit polizeilicher Fahndung führten wohl auch zu einer Solidarisierung in der Bevölkerung und zur Verklärung des Räubers. In der Welt des späten 19. Jahrhunderts war die Abneigung gegen Staat und Obrigkeit tief verwurzelt. Die Bevölkerung jener Zeit begegnete Kneißl mit Respekt, da er sich gegen Willkür, Not und Unterdrückung wehrte.

Drei Monate später, am 4. März 1901, wurde Kneißl von der Mutter seiner Freundin Mathilde verraten und im Anwesen Auermacher in Geisenhofen bei Aufkirchen ab 9 Uhr morgens von 70 Polizisten gestellt. Die Truppe wurde eilig verstärkt und am 5. März, nach eintägiger Belagerung, beschossen 150 Mann das Haus, in dem sich der unbewaffnete Kneißl im Dachstuhl verkrochen hatte. Eine Dreiviertelstunde nach Beginn der Beschießung stürmten erste Polizisten in das Wohnhaus. Nach einiger Zeit wurde Kneißl entdeckt, er erlitt einen Steckschuss in den Kopf, zwei Schüsse in den rechten Oberarm, einen Streifschuss am rechten Handgelenk und eine lebensgefährliche Verletzung des Unterleibs. Der Volksmund sprach von der Kneißl-Schlacht von Geisenhofen.

Trotz dieser Verletzungen überstand er die Postzugfahrt nach München, wo er notoperiert werden konnte. Danach saß er monatelang im Rollstuhl. Die Tatsache, dass Kneißl sich so lange dem Zugriff der Polizei entziehen konnte, war dem Umstand geschuldet, dass Bauern ihm immer wieder Zuflucht und Versteck boten. Die Bauern bestach Kneißl oft mit schwarz erlegtem Wild.

Prozess und Hinrichtung

Vom 14. bis 19. November 1901 fand vor dem Schwurgericht Augsburg der Prozess gegen ihn statt. Kneißl hatte sich wegen zweier Morde, versuchten Totschlags sowie wegen schweren Raubes und räuberischer Erpressung zu verantworten. Bei der Gerichtsverhandlung, die von der Öffentlichkeit mit großer Aufmerksamkeit verfolgt wurde, soll er gesagt haben: „Ich kann kein Unrecht leiden. Ich kann mich nicht beugen, lieber geh’ ich selber zugrunde.“

Kneißl gab alle ihm zur Last gelegten Verbrechen zu, verneinte aber eine Tötungsabsicht gegenüber den beiden von ihm erschossenen Polizisten. Kneißls Verteidiger war der Rechtsanwalt Walter von Pannwitz aus München. Die Geschworenen befanden ihn für schuldig wegen Mordes, vorsätzlicher Körperverletzung mit tödlichem Ausgang, räuberischer Erpressung und schweren Raubes. Der Gerichtshof verurteilte ihn daraufhin auf Antrag des Staatsanwaltes wegen Mordes zum Tode und wegen der anderen Straftaten zu 15 Jahren Zuchthaus sowie zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte.

Berühmt ist Kneißl für den angeblichen Ausspruch bei der Urteilsverkündung;

„De Woch fangt scho guad o, heit wird i g‘köpft“

– Mathias Kneißl

Mit diesen Worten kommentierte er laut Legende an einem Montag die Mitteilung des Gefängnisdirektors, dass sein Gnadengesuch vom Prinzregenten Luitpold abgelehnt worden war und er hingerichtet werde – tatsächlich erfuhr Kneißl von seiner bevorstehenden Hinrichtung aber am Mittwoch, dem 19. Februar. Der Vorsitzende, Oberlandesgerichtsrat Anton Rebholz, bat in einem Brief den Prinzregenten Luitpold, das über Kneißl verhängte Todesurteil nicht vollstrecken zu lassen, was Luitpold aber schroff ablehnte. Kneißl wurde am 21. Februar 1902 kurz nach 7 Uhr morgens im Hof des Landgerichtsgefängnisses Augsburg an der Karmelitengasse mit dem 80 Pfund schweren Fallbeil, einer Guillotine, hingerichtet. Zuvor hatte er sich als Henkersmahlzeit sechs Glas Bier bestellt. Sein Scharfrichter war Franz Xaver Reichhart.

Der Prozess wurde von der Bevölkerung genauestens verfolgt und es kam zu dem bekannten Spruch: „In Geisenhofen hams ihn zuagricht, in München hergricht und in Augsburg hingricht.“ Auch kurz: „zuagricht, hergricht, higricht“ kommentierte der Volksmund das Vorgehen der Behörden.

Rezeption

Unter Zeitgenossen

Schon zu Lebzeiten wurde Kneißl als Volksheld verehrt; zahlreiche Legenden ranken sich um den Räuber. Das Volk, vor allem die Kleinbauern, sahen in seinem räuberischen Leben ein Aufbegehren gegen die Obrigkeit. Breite Teile der Bevölkerung verhöhnten die Staatsmacht auf Spottpostkarten, in Spottgedichten und in Theaterstücken. Es entstanden Spottgedichte und Lieder. Ein vielstrophiges Kneißl-Lied enthält die Verse:

„Vom Zuchthaus bin i entlassen worn, war wieder a frischer Bua,
i hab aa wieder g’arbat, d’Leit lassn mir koa Ruah,
da Moasta der werd zwunga, muaß mir mei Zeugnis gebn,
und i muaß wieder rutschn ins Vagabundenlebn.“

Rezeption und künstlerische Umsetzung

Reinhard Hauff inszenierte 1970 den Film Mathias Kneißl mit Hans Brenner in der Titelrolle.Georg Ringsgwandl schrieb eine Kneißl-Ballade. 1980 stellte Oliver Herbrich auf den Hofer Filmtagen seine Kinoversion des Kneißl als chancenloser Volksheld dem Kinopublikum vor. Am Münchner Volkstheater war die Geschichte von Mathias Kneißl in der Regiefassung von Christian Stückl bis zum Mai 2007 zu sehen.

Marcus H. Rosenmüllers Film Räuber Kneißl hatte am 24. Juni 2008 beim 26. Filmfest München Premiere und kam am 21. August 2008 in die deutschen Kinos. Die Hauptrolle spielte Maximilian Brückner, der bereits schon am Münchner Volkstheater von 2004 bis 2007 den Mathias Kneißl spielte. Sein Bruder Florian, der die Rolle von Kneißls Bruder Alois ebenfalls am Münchner Volkstheater gespielt hatte, spielt ihn auch im Film.

Die Legendenbildung um Kneißl ist nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Erzählungen um Matthias Klostermayr, den Bayerischen Hiasl, entstanden. Die Journalistin Ulrike Frick bezeichnete Kneißl als „Rebellen und Volkshelden“ sowie als „Voralpen-Robin-Hood“.

In der wenige Kilometer vom Geburtsort Kneißls entfernten Gemeinde Maisach braut die Brauerei Maisach ein Räuber-Kneißl-Bier. Im Bräustüberl der Brauerei gibt es ein Räuber-Kneißl-Museum.

Seit 1991 ist eine Oldtimer-Rallye („Räuber-Kneißl-Classics“) nach ihm benannt. Sie fand z. B. 2014 und 2016 statt.

2018 wurde bekannt, dass die WestAllianz-Arbeitsgruppe „Tourismus und Naherholung“ einen Räuber-Kneißl-Weg anlegen möchte, der die Gemeinden Karlsfeld, Bergkirchen, Maisach, Gröbenzell, Pfaffenhofen a.d. Glonn, Odelzhausen und Sulzemoos verbinden soll. Im Mai 2020 wurde der 110 Kilometer lange Räuber-Kneißl-Radweg eröffnet.

Literatur

  • Manfred Böckl: Mathias Kneißl, Der Raubschütz von der Schachermühle. ISBN 3-89251-258-2 (4. Auflage 1998).
  • Toni Drexler: Im Wald da sind die Räuber: Kneissl, Hiasl & Co. Räuberromantik und Realität. Bauernhofmuseum Jexhof, Schöngeising 2002, ISBN 3-932368-07-X.
  • Michael Farin: Polizeireport München 1799–1999. 2001, ISBN 3-933510-25-2.
  • Hugo Friedländer: Der Prozess gegen den Räuberhauptmann Kneißl. In: ders.: Interessante Kriminal-Prozesse von kulturhistorischer Bedeutung, Darstellung merkwürdiger Strafrechtsfälle aus Gegenwart und Jüngstvergangenheit. Nach eigenen Erlebnissen. Berlin 1911, S. 198–228; Textarchiv – Internet Archive (Anm.: Friedländer war Gerichtsreporter).
  • Hugo Friedländer: Räuberhauptmann Kneißl vor dem Schwurgericht. In: Interessante Kriminal-Prozesse von kulturhistorischer Bedeutung; Volltext (Wikisource).
  • Martin A. Klaus: Der Räuber Kneißl, oder, Leben, Tod und Erhöhung des Schachermüller-Hiasl. Münchenverlag, München 2000, ISBN 3-86615-695-2 / ISBN 3-934036-14-7.
  • Wilhelm L. Kristl: Das traurige und stolze Leben des Mathias Kneißl. 2002, ISBN 3-935877-51-X.
  • Marlene Reidel: Der Räuber Kneißl. ISBN 3-7846-0176-6.
  • Marlene Reidel, Wilhelm L. Kristl: Der Räuber Kneißl. 44 Holzschnitte, das Lied und eine Chronik der wirklichen Ereignisse von Wilhelm Lukas Kristl. C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60736-3.
  • Oliver Herbrich: Mathias Kneißl / Theo Berger. Volkshelden wider Willen. Drehbuch (Fiction – Non-Fiction Film Edition). 2018, ISBN 978-3-00-059239-3.
  • Christian Jansen: Mathias Kneissl, der gefürchtete Räuber und Bandit des bayrischen Hochlandes oder die Geheimnisse der Schachermühle von Sulzemoos. H. G. Münchmeyer, Dresden 1901/02 (1916 verboten und makuliert).
  • Wolfgang Uchatius: Mörder, Volksheld der Bayern. In: Die Zeit, Nr. 15/2000; zeit.de

Medien

  • Otto Göttler und Sepp Raith: Aufbegehren führt zu Kopfverlust. Die Lieder aus dem Programm über das Leben und Sterben des Mathias Kneißl. 2004, Audio-CD (LC 07975)
  • Verfilmung Mathias Kneißl von Reinhard Hauff im Jahr 1970, mit Hans Brenner, Gustl Bayrhammer, Eva Mattes und Ruth Drexel
  • Verfilmung Das stolze und traurige Leben des Mathias Kneißl von Oliver Herbrich im Jahr 1979/80
  • Georg Ringsgwandl, Titel Kneißl, Album Staffabruck, 1993
  • Schandmaul, Titel Schachermüller-Hiasl, Album LeuchtFeuer, 2016
  • Biografische Verfilmung Räuber Kneißl (2008) von Marcus H. Rosenmüller
  • Animationskurzfilm Drei Knödel für Kneissl der Hochschule für Film- und Fernsehen Potsdam-Babelsberg & FR-Entertainment (2010)
  • Hörspiel Mutter Kneißl Bayerischer Rundfunk 1976, 98 Minuten Stereo von Fritz Meingast. Regisseur Wolf Euba. Mit Elfie Pertramer und Hans Brenner
  • Musical: Räuber Kneissl-Revival – Das Musical, Hofspielhaus, München, 2020

Weblinks

Commons: Mathias Kneißl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Literatur von und über Mathias Kneißl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Christoph Bachmann: Mathias Kneißl: Räuber und Volksheld In: Historisches Lexikon Bayerns, 22. August 2012.
  • Bayerns beliebtester Mörder. sueddeutsche.de, 17. Mai 2010.
  • Wie die Oberbayern den Räuber Kneißl versteckten. Merkur Online, 2. November 2016.
  • Räuber-Kneißl-Lied („Mathias Kneißl oder Die Kleinen hängt man“). In: Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern.

Einzelnachweise

  1. kneisl. In: genealogie-kiening.de. Abgerufen am 2. November 2022. 
  2. Toni Drexler: Im Wald da sind die Räuber: Kneissl, Hiasl & Co.; Räuberromantik und Realität. Bauernhofmuseum Jexhof, Schöngeising 2002, ISBN 3-932368-07-X, S. 95. 
  3. Der Räuber Kneißl. Gemeinde Sulzemoos, abgerufen am 12. Januar 2020. 
  4. Wo der Räuber Kneißl aufwuchs. Augsburger Allgemeine, abgerufen am 12. Januar 2020. 
  5. Vor der Hinrichtung sechs Glas Bier. In: Onetz.de. 22. Februar 2002, abgerufen am 12. Januar 2020. 
  6. Jochen Lehbrink: Räuber Kneißl: Romantischer Held oder kaltblütiger Mörder? In: merkur.de. 21. Februar 2006, abgerufen am 13. Januar 2020. 
  7. Gefeiert und gefürchtet. In: Augsburger Allgemeine, erschienen am 10. Mai 2025, Seite 6.
  8. Hans Kratzer: Bayerns beliebtester Mörder. Abgerufen am 12. Januar 2020. 
  9. Hugo Friedländer: Räuberhauptmann Kneißl vor dem Schwurgericht. In: Interessante Kriminal-Prozesse von kulturhistorischer Bedeutung. Band 2. 1911–1921, S. 192–221; Digitalisat. zeno.org.
  10. Wie die Oberbayern den Räuber Kneissl versteckten. Abgerufen am 2. November 2022. 
  11. Hugo Friedländer: Räuberhauptmann Kneißl vor dem Schwurgericht. In: Interessante Kriminal-Prozesse von kulturhistorischer Bedeutung; Volltext (Wikisource).
  12. Abschnitt 4 – Durch Sulzemoos, Odelzhausen und Pfaffenhofen a.d. Glonn. In: räuber-kneissl-radweg-bzb.de. Abgerufen am 15. Dezember 2021. 
  13. Toni Drexler: Im Wald da sind die Räuber: Kneissl, Hiasl & Co.; Räuberromantik und Realität. Bauernhofmuseum Jexhof, Schöngeising 2002, ISBN 3-932368-07-X, S. 98. 
  14. Matthias Blazek: Scharfrichter in Preußen und im Deutschen Reich 1866–1945. ibidem, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8382-0107-8, S. 91.
  15. Das Kneißl-Lied. In: literaturportal-bayern.de. Abgerufen am 2. November 2022. 
  16. „Mathias Kneißl“, Informationen zum Film auf filmportal.de (abgerufen am 2. September 2014).
  17. Mathias Kneißl. In: Oliver Herbrich Filmarchiv. Abgerufen am 2. November 2022. 
  18. Räuber Kneissl. In: efi-de.com. Abgerufen am 2. November 2022. 
  19. Western aus Bayern: Mit düsterem Heiligenschein. In: Münchner Merkur. 21. August 2008, S. 18.
  20. Brauerei Maisach unter neuer Führung. Süddeutsche Zeitung, abgerufen am 2. November 2022. 
  21. Valentina Finger: Kneißl-Museum in Maisach: Auf den Spuren des Räubers. Abgerufen am 2. November 2022. 
  22. Oldtimer-Rallye in Gröbenzell: Die Bilder. Abgerufen am 2. November 2022. 
  23. Aktueller Sachstand zum Räuber-Kneißl-Weg. Gemeinde Pfaffenhofen a.d. Glonn, abgerufen am 12. Januar 2020. 
  24. Räuber Kneißl Radweg. Abgerufen am 2. November 2022. 
  25. Räuber-Kneißl-Radweg ist eröffnet. In: Münchner Merkur. 19. Mai 2020 (merkur.de [abgerufen am 24. Mai 2020]). 
Normdaten (Person): GND: 118563688 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: n2003112291 | VIAF: 804074 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Kneißl, Mathias
ALTERNATIVNAMEN Kneißl, Hias; Räuber Kneißl; Schachenmüller-Hiasl
KURZBESCHREIBUNG bayerischer Räuber
GEBURTSDATUM 12. Mai 1875
GEBURTSORT Unterweikertshofen
STERBEDATUM 21. Februar 1902
STERBEORT Augsburg

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 17:47

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Mathias Kneissl 12 Mai 1875 in Unterweikertshofen 21 Februar 1902 in Augsburg genannt Kneissl Hias Rauber Kneissl oder auch Schachenmuller Hiasl war ein bayerischer Rauber Sein Wirkungskreis lag uberwiegend in den Gebieten der Bezirksamter der spateren Landkreise Dachau Aichach und Furstenfeldbruck Seine Lebensgeschichte wurde in zahlreichen Buchern Schriften Liedern Filmen und Theaterstucken aufgezeichnet Mathias Kneissl vor seiner Exekution Anfang 1902Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung LebenKindheit Mathias Kneissl war das alteste von funf Kindern von Matthias oder Mathias Kneissl 1837 1892 einem Schreiner Wagner und Muller und Therese Kneissl 1847 geborene Pascolini Sein Onkel mutterlicherseits war der in der Gegend bekannte Rauber Johann Pascolini 1831 1871 sein Urgrossvater Peter Pascolini stammte aus Frassenetto einem Ortsteil von Forni Avoltri im osterreichischen Friaul Kneissls Eltern bewirtschafteten zunachst ein Gasthaus in Unterweikertshofen das Kramer Pascolini fur seine Kinder erworben hatte Das Gasthaus wurde zum Treffpunkt von Kriminellen die mit Gestohlenem oder Gewildertem handelten Nachdem die Gendarmerie die Aktivitaten mehrfach uberpruft hatte entschlossen sich Kneissls Eltern 1885 die Wirtschaft zu verkaufen um nach Dachau als Privatiers zu ziehen Im Jahre 1886 zog die Familie in die Schachenmuhle bei Sulzemoos sudlich des Ortsteiles Altstetten am Steindlbach die das Ehepaar fur 9 800 Mark erwarb Die Mahlmuhle mit kleinem Sagewerk und ein wenig Landwirtschaft lag in einem feuchten und schattigen Waldgrundstuck im Sommer von Muckenschwarmen bevolkert Im Nebenerwerb widmete sich Kneissl sen der Anfertigung von Wagner und Schreinerarbeiten Fur die Zeit bis 1888 berichtete ein Polizist aus Odelzhausen von einem guten Eindruck Dann fanden sich Besucher in der Muhle ein die Schweine Schafe und Diebesgut weiterverkauften und so wurde aus der Muhle ein Gasthaus und sie geriet aufgrund der dort stattfindenden Hehlerei in die Beobachtung der Polizei Jugend Zu den Besuchern der Schachenmuhle zahlten der Handler Johann Schlumbrecht aus Stangheim der u a Munition besorgte und Josef Schreck aus Hepberg bei Ingolstadt der in den Diensten des Barons von Schaezler in Sulzemoos stand In diesem Umfeld lernte der jugendliche Mathias das Schiessen und wurde zu ersten kleineren Straftaten verleitet fur die er mehrere kurzere Haftstrafen absass Im Marz 1891 musste der 15 jahrige Kneissl erstmals fur drei Tage in Haft Ihm wurde vorgehalten als Schulpflichtiger eine Tanzveranstaltung besucht zu haben denn das Schwanzen der Schule stand unter Strafe 1884 schrieb ein Lehrer Ein ausserst unwilliger und unfolgsamer Knabe eine Zuchthauspflanze Die Volksschule Sulzemoos schrieb 1889 ins Zeugnis Anlagen wenige Fleiss sehr faul Betragen grob und unanstandig Nach dem Schwanzen der sonntaglichen Feiertagsschule die fur Abganger der Volksschule Pflicht war kam es zu funf Gerichtsurteilen zwischen Juli 1891 und Juli 1892 Im Jahr 1892 warf die vaterliche Muhle kaum Gewinn ab und sturzte die Familie Kneissl in Not So kamen die Eheleute auf die Idee mit den Sohnen Alois und Mathias in der Wallfahrtskirche Herrgottsruh bei Friedberg das Altarsilber zu stehlen Schon bald fiel der Verdacht auf die Familie Kneissl Kurz darauf erwischte man seine Mutter beim Versuch die gestohlenen Gegenstande zu veraussern Wegen Hehlerei wurde sie fur drei Monate inhaftiert Ein anschliessender Fluchtversuch seines Vaters misslang Die Polizei verhaftete ihn und brachte ihn in das Gefangnis nach Dachau Dort verstarb sein Vater kurze Zeit spater unter ungeklarten Umstanden Die sechs minderjahrigen Jugendlichen und Kinder blieben sich selbst uberlassen Erste Raubzuge Kneissl ging mit seinen Brudern auf Raubzuge gelegentlich begleitet von Johann Schlumbrecht und Josef Schreck sie wilderten stahlen Obst Huhner ein Schaf und Geld Am 2 November 1892 erschienen zwei Polizisten in der Muhle dabei schoss der jungere Bruder Alois dem Polizeistationskommandanten Baltasar Gosswein aus Odelzhausen in den Unterleib dieser wurde dadurch dienstunfahig und verstarb nach langer Leidenszeit funfzehn Jahre spater an den Folgen zuvor wurde auch sein Kollege Fortsch durch Streifschusse verwundet Das Strafmass von Alois lag bei 15 Jahren er verstarb nach vier Jahren im Gefangnis an Tuberkulose Zuvor war die Schachenmuhle zwangsversteigert worden Der 18 jahrige Mathias Kneissl wurde als Tatbeteiligter vom Landgericht Munchen fur die Tatbestande Mordversuch schwerer Raub und Wilderei am 23 Juni 1893 zu sieben Jahren Haft verurteilt Schreck erhielt 12 Jahre und Schlumbrecht 2 Jahre Tatigkeit als Schreiner Im Gefangnis erlernte Kneissl das Schreinerhandwerk Nach seiner Haftentlassung am 28 Februar 1899 mit 24 Jahren fand er kein Heimatrecht in seiner Heimat und wurde am 18 Marz 1899 auch aus Munchen ausgewiesen Im Fruhjahr und Sommer 1899 arbeitete er fur drei Monate als Schreiner in Nussdorf am Inn bei Schreiner Christoph einem Bekannten der Familie Nach einem halben Jahr wurde Kneissl auf stetes Drangen und den Hinweis des Gendarmeriekommandanten Adam Saalfrank dass Kneissl ein Zuchthausler sei von seinem Meister entlassen da auch seine Kollegen sich weigerten mit ihm langer zusammenzuarbeiten Er fand darauf wegen seines schlechten Leumunds keine Anstellung mehr und sah sich in seiner Existenz bedroht Resozialisierung war damals unbekannt Er traumte davon nach Amerika auszuwandern Das dafur notwendige Geld fehlt ihm allerdings Raubzuge und Verfolgung Herbst 1899 bis Marz 1901 Das beschossene Auermacheranwesen bei Egenhofen kurz nach der Festnahme von Kneissl 1901Der schwer verletzte Mathias Kneissl Mitte nach der Festnahme mit zwei Krankenpflegern 1901Mathias Kneissl nach seiner Festnahme im Krankenbett 1901 Ohne Arbeit unternahm Kneissl erneut Einbruche mit dem Komplizen Hausleitner Er wurde von der Polizei gesucht und ein Kopfgeld von 400 Mark auf ihn ausgesetzt Auf einem Fahrrad durchstreifte er die Landschaft zwischen Altomunster und Nannhofen mit Dolchen Gewehren und Revolvern ausgerustet Nachdem sein Komplize gefasst und in Straubing zu 15 Jahren Haft verurteilt worden war setzte er seine Raubzuge mit dem Fahrrad alleine fort wobei er hauptsachlich Einodhofe aufsuchte Zu dieser Zeit plante Kneissl mit dem erbeuteten Geld eine Auswanderung in die Vereinigten Staaten zusammen mit seiner Cousine und Geliebten Mathilde Danner Nachdem Kneissl bei einem Raubzug Ende Oktober 1900 in der Hallertau Pfandbriefe im Wert von 2 500 Mark erbeutet hatte suchte man ihn steckbrieflich Bei einem Festnahmeversuch kam es am Spatabend des 30 November 1900 beim Flecklbauern in Irchenbrunn bei Altomunster zu einem Schusswechsel bei dem die zwei Gendarmen so schwer verletzt wurden dass sie spater starben Kneissl fluchtete und konnte sich so einer Festnahme entziehen Der Polizei gelang es in der darauffolgenden Zeit nicht ihn aufzuspuren Es wurde sogar ein Kopfgeld uber 400 Goldmark ausgesetzt Er versteckte sich im Dachauer und Aichacher Land und fand vor allem bei armeren Meschen Unterschlupf Zur Legende wurde seine erfolgreiche Flucht aus dem von der Polizei umstellten Ortschaft Pischertshofen Angeblich versteckte er sich dort in einem Odelfass Der ungewohnliche Fall und das Entkommen des Kneissls fanden Niederschlag in der auslandischen Presse und mehrten die Bekanntheit des Raubers Ein Augsburger Untersuchungsrichter erhohte anschliessend die Belohnung auf 1 000 Goldmark Die Summe war wohl auch deswegen so hoch gewahlt weil die Ordnungsmacht den Rauber bisher nicht hatte dingfest setzen konnen und die Fahndungen erfolglos blieben Die damals verhaltnismassig hohe Summe erregte die Gemuter in der Bevolkerung da weite Kreise der landlichen Bevolkerung in Armut lebten Dieser Umstand aber auch die offensichtliche Erfolglosigkeit polizeilicher Fahndung fuhrten wohl auch zu einer Solidarisierung in der Bevolkerung und zur Verklarung des Raubers In der Welt des spaten 19 Jahrhunderts war die Abneigung gegen Staat und Obrigkeit tief verwurzelt Die Bevolkerung jener Zeit begegnete Kneissl mit Respekt da er sich gegen Willkur Not und Unterdruckung wehrte Drei Monate spater am 4 Marz 1901 wurde Kneissl von der Mutter seiner Freundin Mathilde verraten und im Anwesen Auermacher in Geisenhofen bei Aufkirchen ab 9 Uhr morgens von 70 Polizisten gestellt Die Truppe wurde eilig verstarkt und am 5 Marz nach eintagiger Belagerung beschossen 150 Mann das Haus in dem sich der unbewaffnete Kneissl im Dachstuhl verkrochen hatte Eine Dreiviertelstunde nach Beginn der Beschiessung sturmten erste Polizisten in das Wohnhaus Nach einiger Zeit wurde Kneissl entdeckt er erlitt einen Steckschuss in den Kopf zwei Schusse in den rechten Oberarm einen Streifschuss am rechten Handgelenk und eine lebensgefahrliche Verletzung des Unterleibs Der Volksmund sprach von der Kneissl Schlacht von Geisenhofen Trotz dieser Verletzungen uberstand er die Postzugfahrt nach Munchen wo er notoperiert werden konnte Danach sass er monatelang im Rollstuhl Die Tatsache dass Kneissl sich so lange dem Zugriff der Polizei entziehen konnte war dem Umstand geschuldet dass Bauern ihm immer wieder Zuflucht und Versteck boten Die Bauern bestach Kneissl oft mit schwarz erlegtem Wild Prozess und Hinrichtung Vom 14 bis 19 November 1901 fand vor dem Schwurgericht Augsburg der Prozess gegen ihn statt Kneissl hatte sich wegen zweier Morde versuchten Totschlags sowie wegen schweren Raubes und rauberischer Erpressung zu verantworten Bei der Gerichtsverhandlung die von der Offentlichkeit mit grosser Aufmerksamkeit verfolgt wurde soll er gesagt haben Ich kann kein Unrecht leiden Ich kann mich nicht beugen lieber geh ich selber zugrunde Kneissl gab alle ihm zur Last gelegten Verbrechen zu verneinte aber eine Totungsabsicht gegenuber den beiden von ihm erschossenen Polizisten Kneissls Verteidiger war der Rechtsanwalt Walter von Pannwitz aus Munchen Die Geschworenen befanden ihn fur schuldig wegen Mordes vorsatzlicher Korperverletzung mit todlichem Ausgang rauberischer Erpressung und schweren Raubes Der Gerichtshof verurteilte ihn daraufhin auf Antrag des Staatsanwaltes wegen Mordes zum Tode und wegen der anderen Straftaten zu 15 Jahren Zuchthaus sowie zum Verlust der burgerlichen Ehrenrechte Beruhmt ist Kneissl fur den angeblichen Ausspruch bei der Urteilsverkundung De Woch fangt scho guad o heit wird i g kopft Mathias Kneissl Mit diesen Worten kommentierte er laut Legende an einem Montag die Mitteilung des Gefangnisdirektors dass sein Gnadengesuch vom Prinzregenten Luitpold abgelehnt worden war und er hingerichtet werde tatsachlich erfuhr Kneissl von seiner bevorstehenden Hinrichtung aber am Mittwoch dem 19 Februar Der Vorsitzende Oberlandesgerichtsrat Anton Rebholz bat in einem Brief den Prinzregenten Luitpold das uber Kneissl verhangte Todesurteil nicht vollstrecken zu lassen was Luitpold aber schroff ablehnte Kneissl wurde am 21 Februar 1902 kurz nach 7 Uhr morgens im Hof des Landgerichtsgefangnisses Augsburg an der Karmelitengasse mit dem 80 Pfund schweren Fallbeil einer Guillotine hingerichtet Zuvor hatte er sich als Henkersmahlzeit sechs Glas Bier bestellt Sein Scharfrichter war Franz Xaver Reichhart Der Prozess wurde von der Bevolkerung genauestens verfolgt und es kam zu dem bekannten Spruch In Geisenhofen hams ihn zuagricht in Munchen hergricht und in Augsburg hingricht Auch kurz zuagricht hergricht higricht kommentierte der Volksmund das Vorgehen der Behorden RezeptionUnter Zeitgenossen Schon zu Lebzeiten wurde Kneissl als Volksheld verehrt zahlreiche Legenden ranken sich um den Rauber Das Volk vor allem die Kleinbauern sahen in seinem rauberischen Leben ein Aufbegehren gegen die Obrigkeit Breite Teile der Bevolkerung verhohnten die Staatsmacht auf Spottpostkarten in Spottgedichten und in Theaterstucken Es entstanden Spottgedichte und Lieder Ein vielstrophiges Kneissl Lied enthalt die Verse Vom Zuchthaus bin i entlassen worn war wieder a frischer Bua i hab aa wieder g arbat d Leit lassn mir koa Ruah da Moasta der werd zwunga muass mir mei Zeugnis gebn und i muass wieder rutschn ins Vagabundenlebn Rezeption und kunstlerische Umsetzung Reinhard Hauff inszenierte 1970 den Film Mathias Kneissl mit Hans Brenner in der Titelrolle Georg Ringsgwandl schrieb eine Kneissl Ballade 1980 stellte Oliver Herbrich auf den Hofer Filmtagen seine Kinoversion des Kneissl als chancenloser Volksheld dem Kinopublikum vor Am Munchner Volkstheater war die Geschichte von Mathias Kneissl in der Regiefassung von Christian Stuckl bis zum Mai 2007 zu sehen Marcus H Rosenmullers Film Rauber Kneissl hatte am 24 Juni 2008 beim 26 Filmfest Munchen Premiere und kam am 21 August 2008 in die deutschen Kinos Die Hauptrolle spielte Maximilian Bruckner der bereits schon am Munchner Volkstheater von 2004 bis 2007 den Mathias Kneissl spielte Sein Bruder Florian der die Rolle von Kneissls Bruder Alois ebenfalls am Munchner Volkstheater gespielt hatte spielt ihn auch im Film Die Legendenbildung um Kneissl ist nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Erzahlungen um Matthias Klostermayr den Bayerischen Hiasl entstanden Die Journalistin Ulrike Frick bezeichnete Kneissl als Rebellen und Volkshelden sowie als Voralpen Robin Hood In der wenige Kilometer vom Geburtsort Kneissls entfernten Gemeinde Maisach braut die Brauerei Maisach ein Rauber Kneissl Bier Im Braustuberl der Brauerei gibt es ein Rauber Kneissl Museum Seit 1991 ist eine Oldtimer Rallye Rauber Kneissl Classics nach ihm benannt Sie fand z B 2014 und 2016 statt 2018 wurde bekannt dass die WestAllianz Arbeitsgruppe Tourismus und Naherholung einen Rauber Kneissl Weg anlegen mochte der die Gemeinden Karlsfeld Bergkirchen Maisach Grobenzell Pfaffenhofen a d Glonn Odelzhausen und Sulzemoos verbinden soll Im Mai 2020 wurde der 110 Kilometer lange Rauber Kneissl Radweg eroffnet LiteraturManfred Bockl Mathias Kneissl Der Raubschutz von der Schachermuhle ISBN 3 89251 258 2 4 Auflage 1998 Toni Drexler Im Wald da sind die Rauber Kneissl Hiasl amp Co Rauberromantik und Realitat Bauernhofmuseum Jexhof Schongeising 2002 ISBN 3 932368 07 X Michael Farin Polizeireport Munchen 1799 1999 2001 ISBN 3 933510 25 2 Hugo Friedlander Der Prozess gegen den Rauberhauptmann Kneissl In ders Interessante Kriminal Prozesse von kulturhistorischer Bedeutung Darstellung merkwurdiger Strafrechtsfalle aus Gegenwart und Jungstvergangenheit Nach eigenen Erlebnissen Berlin 1911 S 198 228 Textarchiv Internet Archive Anm Friedlander war Gerichtsreporter Hugo Friedlander Rauberhauptmann Kneissl vor dem Schwurgericht In Interessante Kriminal Prozesse von kulturhistorischer Bedeutung Volltext Wikisource Martin A Klaus Der Rauber Kneissl oder Leben Tod und Erhohung des Schachermuller Hiasl Munchenverlag Munchen 2000 ISBN 3 86615 695 2 ISBN 3 934036 14 7 Wilhelm L Kristl Das traurige und stolze Leben des Mathias Kneissl 2002 ISBN 3 935877 51 X Marlene Reidel Der Rauber Kneissl ISBN 3 7846 0176 6 Marlene Reidel Wilhelm L Kristl Der Rauber Kneissl 44 Holzschnitte das Lied und eine Chronik der wirklichen Ereignisse von Wilhelm Lukas Kristl C H Beck Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60736 3 Oliver Herbrich Mathias Kneissl Theo Berger Volkshelden wider Willen Drehbuch Fiction Non Fiction Film Edition 2018 ISBN 978 3 00 059239 3 Christian Jansen Mathias Kneissl der gefurchtete Rauber und Bandit des bayrischen Hochlandes oder die Geheimnisse der Schachermuhle von Sulzemoos H G Munchmeyer Dresden 1901 02 1916 verboten und makuliert Wolfgang Uchatius Morder Volksheld der Bayern In Die Zeit Nr 15 2000 zeit deMedienOtto Gottler und Sepp Raith Aufbegehren fuhrt zu Kopfverlust Die Lieder aus dem Programm uber das Leben und Sterben des Mathias Kneissl 2004 Audio CD LC 07975 Verfilmung Mathias Kneissl von Reinhard Hauff im Jahr 1970 mit Hans Brenner Gustl Bayrhammer Eva Mattes und Ruth Drexel Verfilmung Das stolze und traurige Leben des Mathias Kneissl von Oliver Herbrich im Jahr 1979 80 Georg Ringsgwandl Titel Kneissl Album Staffabruck 1993 Schandmaul Titel Schachermuller Hiasl Album LeuchtFeuer 2016 Biografische Verfilmung Rauber Kneissl 2008 von Marcus H Rosenmuller Animationskurzfilm Drei Knodel fur Kneissl der Hochschule fur Film und Fernsehen Potsdam Babelsberg amp FR Entertainment 2010 Horspiel Mutter Kneissl Bayerischer Rundfunk 1976 98 Minuten Stereo von Fritz Meingast Regisseur Wolf Euba Mit Elfie Pertramer und Hans Brenner Musical Rauber Kneissl Revival Das Musical Hofspielhaus Munchen 2020WeblinksCommons Mathias Kneissl Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Mathias Kneissl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Christoph Bachmann Mathias Kneissl Rauber und Volksheld In Historisches Lexikon Bayerns 22 August 2012 Bayerns beliebtester Morder sueddeutsche de 17 Mai 2010 Wie die Oberbayern den Rauber Kneissl versteckten Merkur Online 2 November 2016 Rauber Kneissl Lied Mathias Kneissl oder Die Kleinen hangt man In Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern Einzelnachweisekneisl In genealogie kiening de Abgerufen am 2 November 2022 Toni Drexler Im Wald da sind die Rauber Kneissl Hiasl amp Co Rauberromantik und Realitat Bauernhofmuseum Jexhof Schongeising 2002 ISBN 3 932368 07 X S 95 Der Rauber Kneissl Gemeinde Sulzemoos abgerufen am 12 Januar 2020 Wo der Rauber Kneissl aufwuchs Augsburger Allgemeine abgerufen am 12 Januar 2020 Vor der Hinrichtung sechs Glas Bier In Onetz de 22 Februar 2002 abgerufen am 12 Januar 2020 Jochen Lehbrink Rauber Kneissl Romantischer Held oder kaltblutiger Morder In merkur de 21 Februar 2006 abgerufen am 13 Januar 2020 Gefeiert und gefurchtet In Augsburger Allgemeine erschienen am 10 Mai 2025 Seite 6 Hans Kratzer Bayerns beliebtester Morder Abgerufen am 12 Januar 2020 Hugo Friedlander Rauberhauptmann Kneissl vor dem Schwurgericht In Interessante Kriminal Prozesse von kulturhistorischer Bedeutung Band 2 1911 1921 S 192 221 Digitalisat zeno org Wie die Oberbayern den Rauber Kneissl versteckten Abgerufen am 2 November 2022 Hugo Friedlander Rauberhauptmann Kneissl vor dem Schwurgericht In Interessante Kriminal Prozesse von kulturhistorischer Bedeutung Volltext Wikisource Abschnitt 4 Durch Sulzemoos Odelzhausen und Pfaffenhofen a d Glonn In rauber kneissl radweg bzb de Abgerufen am 15 Dezember 2021 Toni Drexler Im Wald da sind die Rauber Kneissl Hiasl amp Co Rauberromantik und Realitat Bauernhofmuseum Jexhof Schongeising 2002 ISBN 3 932368 07 X S 98 Matthias Blazek Scharfrichter in Preussen und im Deutschen Reich 1866 1945 ibidem Stuttgart 2010 ISBN 978 3 8382 0107 8 S 91 Das Kneissl Lied In literaturportal bayern de Abgerufen am 2 November 2022 Mathias Kneissl Informationen zum Film auf filmportal de abgerufen am 2 September 2014 Mathias Kneissl In Oliver Herbrich Filmarchiv Abgerufen am 2 November 2022 Rauber Kneissl In efi de com Abgerufen am 2 November 2022 Western aus Bayern Mit dusterem Heiligenschein In Munchner Merkur 21 August 2008 S 18 Brauerei Maisach unter neuer Fuhrung Suddeutsche Zeitung abgerufen am 2 November 2022 Valentina Finger Kneissl Museum in Maisach Auf den Spuren des Raubers Abgerufen am 2 November 2022 Oldtimer Rallye in Grobenzell Die Bilder Abgerufen am 2 November 2022 Aktueller Sachstand zum Rauber Kneissl Weg Gemeinde Pfaffenhofen a d Glonn abgerufen am 12 Januar 2020 Rauber Kneissl Radweg Abgerufen am 2 November 2022 Rauber Kneissl Radweg ist eroffnet In Munchner Merkur 19 Mai 2020 merkur de abgerufen am 24 Mai 2020 Normdaten Person GND 118563688 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n2003112291 VIAF 804074 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kneissl MathiasALTERNATIVNAMEN Kneissl Hias Rauber Kneissl Schachenmuller HiaslKURZBESCHREIBUNG bayerischer RauberGEBURTSDATUM 12 Mai 1875GEBURTSORT UnterweikertshofenSTERBEDATUM 21 Februar 1902STERBEORT Augsburg

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