Dieser Artikel behandelt den Film Zum Roman siehe Märkische Forschungen Roman Märkische Forschungen ist eine deutsche Li
Märkische Forschungen

Märkische Forschungen ist eine deutsche Literaturverfilmung der DEFA von Roland Gräf aus dem Jahr 1982.
Film | |
Titel | Märkische Forschungen |
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Produktionsland | DDR |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 1982 |
Länge | 96 Minuten |
Produktionsunternehmen | DEFA |
Stab | |
Regie | Roland Gräf |
Drehbuch | Roland Gräf |
Musik | Günther Fischer |
Kamera | Peter Brand |
Schnitt | Monika Schindler |
Besetzung | |
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Handlung
Bei regnerischem Wetter rutscht ein Auto auf einer nicht befestigten Straße halbseitig in einen Straßengraben. Ein Radfahrer kommt grußlos vorbei, holt aber Hilfe, denn in der nächsten Einstellung sieht man den Wagen am Abschleppseil eines Traktors.
So kommen der Dorfschullehrer Ernst Pötsch und der Berliner Literaturwissenschaftler Professor Winfried Menzel ins Gespräch, das bald so anregend wird, dass Pötsch sein Fahrrad am Wegesrand liegen lässt und Menzel zum Kaffee bei seiner Familie in dem kleinen Flecken Liepros/Mark einlädt. Alleiniges Thema ist der Autor Max von Schwedenow. Menzel, der durch häufige Fernsehauftritte sogar im Dorfgasthaus kein Unbekannter ist, zeigt reges Interesse an den „Forschungen“ Pötschs, will er doch in nächster Zeit eine große Monographie über den vergessenen Dichter veröffentlichen. Schwedenow soll, rechtzeitig zur Feier des 165. Geburtstages, in das Bewusstsein der Bevölkerung zurückkehren.
Was er von dem Lehrer erfährt, elektrisiert Menzel: Pötsch behauptet, dass der fortschrittliche Max von Schwedenow und der konservative, ja reaktionäre Friedrich Wilhelm Maximilian Massow, der sich nach den Karlsbader Beschlüssen selbst als Mitarbeiter des preußischen „Oberzensurkollegiums“ betätigte, dieselbe Person seien. Könnte Pötsch seine These belegen, wäre das 600 Seiten umfassende Buch Menzels noch vor Drucklegung Makulatur.
Menzel lässt sich nichts anmerken, gibt sich jovial und gönnerhaft-herablassend und lädt Pötsch zu sich nach Berlin ein. Hier trinken die beiden Brüderschaft und der Lehrer bekommt eine Assistentenstelle im Institut angeboten. Als Pötsch auf immer neue Indizien stößt, die seine These untermauern, lädt ihn Menzel wiederum in die Hauptstadt ein. Doch im Institut mangelt es nicht an Stimmen, die ihn vor der Rolle als Leibeigener des Professors mahnen, in die er sich freiwillig begebe. Aber Pötsch will die Provinz hinter sich lassen, will mit Frau und Kindern nach Berlin ziehen. Frau Unverloren, eine Mitarbeiterin am Institut und alleinerziehende Mutter, ist sogleich zum Wohnungstausch bereit. Pötsch will sich jedoch nicht vereinnahmen lassen. Deshalb schenkt er den Zwischenbericht seiner bisherigen Forschungen nicht nur Menzel zum 50. Geburtstag, sondern schickt ihn auch an eine DDR-Fachzeitschrift sowie an einen Professor in Braunschweig, nachdem dieser ihm geholfen hat, einige Wissenslücken zu schließen.
Als Menzel von Pötschs Unternehmungen erfährt, zeigt er sein wahres Gesicht: Er duldet keine Konkurrenten neben sich, nur ein längst vereinbarter gemeinsamer Vortrag mit dem „Hobby-Historiker“ vor der Berliner Urania kann nicht mehr abgesagt werden. Schlichtungsversuche fruchten nicht, der Lehrer wird fallengelassen und bleibt in seinem Dorf. Pötschs Bruder Fritz zieht dafür nach Berlin zu Frau Unverloren, in die er sich inzwischen verliebt hat. Dann erscheint der Braunschweiger Hochschullehrer in der Mark und bestärkt Pötsch in seiner Forschung, lehnt aber eine Publizierung im Westen dennoch zu diesem Zeitpunkt ab: Pötsch fehle die „vorurteilsfreie Sicht“ auf die Karlsbader Zensur-Beschlüsse.
Pötsch, der sich in seinen Märkischen Forschungen kein ideologisches Korsett aufzwingen lassen will, steigt schließlich aus, hängt seinen Lehrerberuf an den Nagel und gräbt nach dem fehlenden Stein zu seinem Mosaik: In den Mauersteinen eines alten, verfallenen Hauses sollen sich Inschriften befinden, die seine Theorie bestätigen, und wenn er sie nicht in der Ruine finden kann, weiß er ja, wo die restlichen Steine verbaut wurden.
Produktion
Märkische Forschungen wurde nach der gleichnamigen Romanvorlage von Günter de Bruyn von der Gruppe „Roter Kreis“ auf ORWO-Color gedreht und hatte am 21. April 1982 in der Stadthalle Chemnitz (Karl-Marx-Stadt) Premiere.
Kritik
Renate Holland-Moritz bezeichnete den Film in der satirischen Zeitschrift Eulenspiegel als eine faszinierende Tragikomödie, die sich ganz auf Vermögen und Ausstrahlung der Schauspieler verlässt. Hermann Beyer versehe den Dorfschullehrer Pötsch mit allen Nuancen des scheuen, weltfremden, kauzigen, aber selbstbewussten Eigenbrötlers, unanfällig für eitles Blendwerk und modischen Zynismus, aber nicht ungefährdet von sektiererhafter Besessenheit. Die DDR-Zeitschrift Film und Fernsehen stellte fest, dass der Film das Leben erzählt und keine Problem-Polemik betreibt. Gelobt wurde die höchst kräftig-individuelle Besetzung, die eine spannungsvolle Ensembleleistung ergebe.
Auszeichnungen
Auf dem 2. Nationalen Spielfilmfestival der DDR Karl-Marx-Stadt erhielt 1982 den Preis für Szenographie; Hermann Beyer wurde als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Zudem erhielt Märkische Forschungen den extra für den Film ins Leben gerufenen Preis der Filmclubs, Der Findling, als wirkungsvollster Film. Im Jahr 1983 gewann Märkische Forschungen zudem den Kritikerpreis der DDR.
Literatur
- Frank-Burkhard Habel: Das große Lexikon der DEFA-Spielfilme. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2000, ISBN 3-89602-349-7, S. 382–383.
Weblinks
- Märkische Forschungen bei IMDb
- Märkische Forschungen bei filmportal.de
- Märkische Forschungen bei der DEFA-Stiftung
- Märkische Forschungen (DEFA-Trailer) auf der Seite der DEFA-Stiftung auf YouTube
Einzelnachweise
- Renate Holland-Moritz: Kino Eule. In: Eulenspiegel, Nummer 22/1982.
- Klaus Wischnewski: Abschweifungen zum Thema In: Film und Fernsehen Nr. 5/1982, S. 17f.
- Frank-Burkhard Habel: Das große Lexikon der DEFA-Spielfilme. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2000, ISBN 3-89602-349-7, S. 383.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Dieser Artikel behandelt den Film Zum Roman siehe Markische Forschungen Roman Markische Forschungen ist eine deutsche Literaturverfilmung der DEFA von Roland Graf aus dem Jahr 1982 FilmTitel Markische ForschungenProduktionsland DDROriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1982Lange 96 MinutenProduktions unternehmen DEFAStabRegie Roland GrafDrehbuch Roland GrafMusik Gunther FischerKamera Peter BrandSchnitt Monika SchindlerBesetzungHermann Beyer Ernst Potsch Kurt Bowe Prof Menzel Jutta Wachowiak Frau Potsch Dieter Franke Fritz Trude Bechmann Oma Alwine Eberhard Esche Bradtke Marylu Poolman Frau Eggenfels Michael Gwisdek Dr Albin Simone von Zglinicki Frau Unverloren Horst Schulze Lepetit Gunter Schubert Stammiger Christa Loser Frau Segebrecht Jaecki Schwarz Offizier Barbara Dittus Frau Menzel Hilmar Baumann Minister Fritz Doris Thalmer Frau Spiessbauch Joachim Tomaschewsky Historiker Walter Lendrich Alterer Bibliothekar Carl Heinz Choynski Erschopfter Ludwig Dorette Stefan Sina Fiedler Journalistin Joachim Pape Bibliotheksleiter Horst Papke Lehrer Theresia Wider Lehrerin Ruth Gloss Menzels Ex Frau Angela Brunner Dolmetscherin Jochen Diestelmann ein Herr Johannes Maus SchulhausmeisterHandlungBei regnerischem Wetter rutscht ein Auto auf einer nicht befestigten Strasse halbseitig in einen Strassengraben Ein Radfahrer kommt grusslos vorbei holt aber Hilfe denn in der nachsten Einstellung sieht man den Wagen am Abschleppseil eines Traktors So kommen der Dorfschullehrer Ernst Potsch und der Berliner Literaturwissenschaftler Professor Winfried Menzel ins Gesprach das bald so anregend wird dass Potsch sein Fahrrad am Wegesrand liegen lasst und Menzel zum Kaffee bei seiner Familie in dem kleinen Flecken Liepros Mark einladt Alleiniges Thema ist der Autor Max von Schwedenow Menzel der durch haufige Fernsehauftritte sogar im Dorfgasthaus kein Unbekannter ist zeigt reges Interesse an den Forschungen Potschs will er doch in nachster Zeit eine grosse Monographie uber den vergessenen Dichter veroffentlichen Schwedenow soll rechtzeitig zur Feier des 165 Geburtstages in das Bewusstsein der Bevolkerung zuruckkehren Was er von dem Lehrer erfahrt elektrisiert Menzel Potsch behauptet dass der fortschrittliche Max von Schwedenow und der konservative ja reaktionare Friedrich Wilhelm Maximilian Massow der sich nach den Karlsbader Beschlussen selbst als Mitarbeiter des preussischen Oberzensurkollegiums betatigte dieselbe Person seien Konnte Potsch seine These belegen ware das 600 Seiten umfassende Buch Menzels noch vor Drucklegung Makulatur Menzel lasst sich nichts anmerken gibt sich jovial und gonnerhaft herablassend und ladt Potsch zu sich nach Berlin ein Hier trinken die beiden Bruderschaft und der Lehrer bekommt eine Assistentenstelle im Institut angeboten Als Potsch auf immer neue Indizien stosst die seine These untermauern ladt ihn Menzel wiederum in die Hauptstadt ein Doch im Institut mangelt es nicht an Stimmen die ihn vor der Rolle als Leibeigener des Professors mahnen in die er sich freiwillig begebe Aber Potsch will die Provinz hinter sich lassen will mit Frau und Kindern nach Berlin ziehen Frau Unverloren eine Mitarbeiterin am Institut und alleinerziehende Mutter ist sogleich zum Wohnungstausch bereit Potsch will sich jedoch nicht vereinnahmen lassen Deshalb schenkt er den Zwischenbericht seiner bisherigen Forschungen nicht nur Menzel zum 50 Geburtstag sondern schickt ihn auch an eine DDR Fachzeitschrift sowie an einen Professor in Braunschweig nachdem dieser ihm geholfen hat einige Wissenslucken zu schliessen Als Menzel von Potschs Unternehmungen erfahrt zeigt er sein wahres Gesicht Er duldet keine Konkurrenten neben sich nur ein langst vereinbarter gemeinsamer Vortrag mit dem Hobby Historiker vor der Berliner Urania kann nicht mehr abgesagt werden Schlichtungsversuche fruchten nicht der Lehrer wird fallengelassen und bleibt in seinem Dorf Potschs Bruder Fritz zieht dafur nach Berlin zu Frau Unverloren in die er sich inzwischen verliebt hat Dann erscheint der Braunschweiger Hochschullehrer in der Mark und bestarkt Potsch in seiner Forschung lehnt aber eine Publizierung im Westen dennoch zu diesem Zeitpunkt ab Potsch fehle die vorurteilsfreie Sicht auf die Karlsbader Zensur Beschlusse Potsch der sich in seinen Markischen Forschungen kein ideologisches Korsett aufzwingen lassen will steigt schliesslich aus hangt seinen Lehrerberuf an den Nagel und grabt nach dem fehlenden Stein zu seinem Mosaik In den Mauersteinen eines alten verfallenen Hauses sollen sich Inschriften befinden die seine Theorie bestatigen und wenn er sie nicht in der Ruine finden kann weiss er ja wo die restlichen Steine verbaut wurden ProduktionMarkische Forschungen wurde nach der gleichnamigen Romanvorlage von Gunter de Bruyn von der Gruppe Roter Kreis auf ORWO Color gedreht und hatte am 21 April 1982 in der Stadthalle Chemnitz Karl Marx Stadt Premiere KritikRenate Holland Moritz bezeichnete den Film in der satirischen Zeitschrift Eulenspiegel als eine faszinierende Tragikomodie die sich ganz auf Vermogen und Ausstrahlung der Schauspieler verlasst Hermann Beyer versehe den Dorfschullehrer Potsch mit allen Nuancen des scheuen weltfremden kauzigen aber selbstbewussten Eigenbrotlers unanfallig fur eitles Blendwerk und modischen Zynismus aber nicht ungefahrdet von sektiererhafter Besessenheit Die DDR Zeitschrift Film und Fernsehen stellte fest dass der Film das Leben erzahlt und keine Problem Polemik betreibt Gelobt wurde die hochst kraftig individuelle Besetzung die eine spannungsvolle Ensembleleistung ergebe AuszeichnungenAuf dem 2 Nationalen Spielfilmfestival der DDR Karl Marx Stadt erhielt 1982 den Preis fur Szenographie Hermann Beyer wurde als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet Zudem erhielt Markische Forschungen den extra fur den Film ins Leben gerufenen Preis der Filmclubs Der Findling als wirkungsvollster Film Im Jahr 1983 gewann Markische Forschungen zudem den Kritikerpreis der DDR LiteraturFrank Burkhard Habel Das grosse Lexikon der DEFA Spielfilme Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2000 ISBN 3 89602 349 7 S 382 383 WeblinksMarkische Forschungen bei IMDb Markische Forschungen bei filmportal de Markische Forschungen bei der DEFA Stiftung Markische Forschungen DEFA Trailer auf der Seite der DEFA Stiftung auf YouTubeEinzelnachweiseRenate Holland Moritz Kino Eule In Eulenspiegel Nummer 22 1982 Klaus Wischnewski Abschweifungen zum Thema In Film und Fernsehen Nr 5 1982 S 17f Frank Burkhard Habel Das grosse Lexikon der DEFA Spielfilme Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2000 ISBN 3 89602 349 7 S 383