Die Zeitschrift Die neue Fußballwoche abgekürzt als fuwo bezeichnet war eine wöchentlich erscheinende Fachzeitschrift in
Neue Fußballwoche

Die Zeitschrift Die neue Fußballwoche, abgekürzt als fuwo bezeichnet, war eine wöchentlich erscheinende Fachzeitschrift in der DDR. Neben dem Deutschen Sportecho war sie die auflagenstärkste Sportzeitung.
Die neue Fußballwoche | |
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Beschreibung | Fachzeitschrift |
Fachgebiet | Sport/Fußball |
Sprache | Deutsch |
Verlag | Sportverlag Berlin (DDR) |
Erstausgabe | 11. Oktober 1949 |
Einstellung | 15. Februar 1993 |
Erscheinungsweise | wöchentlich |
ISSN (Print) | 0323-8407 |
Historie
Sie wurde erstmals am 11. Oktober 1949 in einer Auflage von 51.000 Exemplaren herausgegeben. Über 200.000 Stück erreichte sie mit schließlich 300.000 Stück ihre höchste, bis 1989/90 gedruckte Auflage. In den meisten Jahren der DDR war ein Abonnement dank eines Sperrvermerks kaum möglich. Der Startumfang von 16 Seiten wurde nur zu Beginn der 1950er-Jahre kurz erhöht, bis er dann bis 1990 bei den ursprünglichen 16 Seiten verharrte. Zunächst noch mit farbigen Titelseiten gedruckt, verschwand 1983 mit der roten Farbe der letzte Rest Farbigkeit im Blatt. Die Neue Fußballwoche erschien zu einem Preis von 50 Pfennig jeden Dienstag und war in Ost-Berlin bereits am Montagnachmittag erhältlich. Zunächst wurde die Zeitung von den Sportjournalisten des Berliner Sportverlages und herausgegeben. Später war der Herausgeber der Deutsche Fußball-Verband der DDR. Zwischen 1960 und 1985 fungierte Klaus Schlegel als Chefredakteur. Krankheitsbedingt wurde er 1985 nach einer Interimsphase unter Günter Simon von Jürgen Nöldner abgelöst. 1989/90 galt das Blatt als Informationsquelle für neue Strukturen im DDR-Fußball. Ab der ersten Ausgabe 1990 erschien die Neue Fußballwoche als unabhängiges Fachmagazin, nur wieder farbig. Nach Nöldners Wechsel zum kicker Sportmagazin 1990, bei dem er gemeinsam mit Horst Friedemann die Redaktion Ost aufbaute, war Simon 1990/91 Chefredakteur. Für die letzten Jahre der Existenz des Blattes übernahm vom Springer-Verlag, der 1990/91 den Sportverlag Berlin übernommen hatte, diese Position.
Die fuwo erschien im Berliner Sportverlag. Sie berichtete umfangreich über Oberliga und die Liga, veröffentlichte den aktuellen Tabellenstand in den 15 Bezirksligen und informierte über den internationalen Fußball. Die Redaktion widmete den Begegnungen der höchsten Spielklasse des DDR-Fußballs ausführliche Spielberichte und analytische Betrachtungen. Sie sparte, was ebenso für die groß angelegte Berichterstattung über die A-Nationalelf und Olympiaauswahl galt, nicht mit Kritik an den Leistungen des heimischen Fußballsports. Allerdings wurden politische Entscheidungen, wie die Bevorzugung des BFC Dynamo in den 1980er-Jahren und auch die Ausschlüsse von Spielern wie Peter Kotte, Matthias Müller und Gerd Weber aus dem (höherklassigen) Fußball der DDR, kritiklos übernommen.
Ebenso Bestandteil der redaktionellen Arbeit waren umfangreiche statistische Auswertungen. Unter anderem erstellte die fuwo regelmäßig – jeweils zur Winterpause und nach Saisonende – eine Bestenliste der ostdeutschen Erstligakicker auf Basis ihrer Benotungen, mit denen die Leistungen der Spieler zwischen 0 (niedrigster Wert) und 10 (höchster Wert) bewertet wurden. In der DDR vergab die Zeitung von 1963 bis 1991 die Auszeichnung Fußballer des Jahres. Wähler waren jedoch nicht die Leser, sondern die Sportredaktionen der Tageszeitungen, während die Leser deren Wahl voraussagen sollten. Einmalig im Jahr 1972 spielten die Oberligaclubs- und gemeinschaften in der DDR um den Fuwo-Pokal.
Ab der Saison 1969/70 bis zur Saison 1989/90 erschienen jeweils im August „Sonderausgaben“ zur neuen Fußballsaison mit Vorstellungen der Oberliga-Mannschaften (ab 1978 in anderem Format als die Wochenzeitschrift und mit vierfarbigem Cover auf Glanzpapier). Zur Saison 1991/92 und 1992/93 erschienen Sonderausgaben zur neuen Bundesligasaison, zudem ein Sonderheft anlässlich der EM 1992. Zur letzten Saison der DDR-Oberliga 1990/91 erschien keine fuwo-Sonderausgabe, allerdings erschien zu dieser Saison das Sonderheft des kicker mit einem entsprechenden farbigen Extra-Teil zur Oberliga, der nur in den auf dem Gebiet der DDR vertriebenen Exemplaren enthalten war. 1991 erschien mit „Das war unser Fußball im Osten“ eine Sonderausgabe mit einer Retrospektive zum DDR-Fußball.
Zum 1. Januar 1993 wurde die fuwo (letzte Auflage 85.000 Exemplare) vom kicker Sportmagazin übernommen und zunächst als reine Abonnementszeitung mit Doppeltitel „fuwo/kicker“ weitergeführt, jedoch schon nach sieben Ausgaben eingestellt. Die letzte Ausgabe erschien am 15. Februar 1993.
Trivia
Die im Raum Berlin erscheinende „Berliner Fußballwoche“ hat mit der ostdeutschen fuwo nichts zu tun. Sie erschien schon vor dem Zweiten Weltkrieg und nach 1945 in West-Berlin. Ihre Existenz ist vermutlich der Grund dafür, weshalb die fuwo aus dem Sportverlag die Vokabel „Neue“ vorangestellt bekam.
Bis zum Frühjahr 1983 hatte die Fachzeitung eine rote Auszeichnungsfarbe, ab Januar 1990 – ab da als „Die Fachzeitung“ im Untertitel geführt – wurde das Schwarz-Weiß der fuwo im Layout nun um die Farbe Blau ergänzt. Ab Sommer 1990 waren für den Titel und auch für die Innenseiten Farbfotos technisch möglich.
Am 10. Oktober 1991 erschien, analog zum kicker Sportmagazin, die erste Donnerstagsausgabe der fuwo. Den Erscheinungsrhythmus Montag und Donnerstag, also zweimal pro Woche, hielt das bis Dezember 1992 den Untertitel „Die Fußball-Zeitung“ tragenden Medium bis zu seiner Verschmelzung mit dem kicker Anfang 1993 bei.
Weblinks
- Supporters Club im FC Carl Zeiss JENA e. V.: Digitalisate der Ausgaben 1949–1992 und Sonderausgaben 1969–1991 (teils mit Zugriffsbeschränkung)
Literatur
- Bernd Rohr, Günter Simon: Fussball-Lexikon. Verlag Copress, München 1991, ISBN 3-7679-0330-X, S. 154.
- Bernd Rohr, Günter Simon: Fussball-Lexikon. Verlag Copress, München 1993, ISBN 3-7679-0410-1, S. 168.
- Michael Horn, Gottfried Weise: Das große Lexikon des DDR-Fußballs. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-536-8, S. 317.
- Andreas Morgenstern: Die Neue Fußballwoche (fuwo) im Existenzkampf 1989–1992. In: h-und-g.info. 30. Juni 2025, abgerufen am 30. Juni 2025.
Einzelnachweise
- Andreas Morgenstern: Die Neue Fußballwoche (fuwo) im Existenzkampf 1989–1992. In: h-und-g.info. 30. Juni 2025, abgerufen am 30. Juni 2025.
- Berliner Zeitung. 16. Oktober 1949, S. 6.
- fuwo – Die neue Fußballwoche. 14. Oktober 1991, S. 22.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Zeitschrift Die neue Fussballwoche abgekurzt als fuwo bezeichnet war eine wochentlich erscheinende Fachzeitschrift in der DDR Neben dem Deutschen Sportecho war sie die auflagenstarkste Sportzeitung Die neue FussballwocheBeschreibung FachzeitschriftFachgebiet Sport FussballSprache DeutschVerlag Sportverlag Berlin DDR Erstausgabe 11 Oktober 1949Einstellung 15 Februar 1993Erscheinungsweise wochentlichISSN Print 0323 8407HistorieSie wurde erstmals am 11 Oktober 1949 in einer Auflage von 51 000 Exemplaren herausgegeben Uber 200 000 Stuck erreichte sie mit schliesslich 300 000 Stuck ihre hochste bis 1989 90 gedruckte Auflage In den meisten Jahren der DDR war ein Abonnement dank eines Sperrvermerks kaum moglich Der Startumfang von 16 Seiten wurde nur zu Beginn der 1950er Jahre kurz erhoht bis er dann bis 1990 bei den ursprunglichen 16 Seiten verharrte Zunachst noch mit farbigen Titelseiten gedruckt verschwand 1983 mit der roten Farbe der letzte Rest Farbigkeit im Blatt Die Neue Fussballwoche erschien zu einem Preis von 50 Pfennig jeden Dienstag und war in Ost Berlin bereits am Montagnachmittag erhaltlich Zunachst wurde die Zeitung von den Sportjournalisten des Berliner Sportverlages und herausgegeben Spater war der Herausgeber der Deutsche Fussball Verband der DDR Zwischen 1960 und 1985 fungierte Klaus Schlegel als Chefredakteur Krankheitsbedingt wurde er 1985 nach einer Interimsphase unter Gunter Simon von Jurgen Noldner abgelost 1989 90 galt das Blatt als Informationsquelle fur neue Strukturen im DDR Fussball Ab der ersten Ausgabe 1990 erschien die Neue Fussballwoche als unabhangiges Fachmagazin nur wieder farbig Nach Noldners Wechsel zum kicker Sportmagazin 1990 bei dem er gemeinsam mit Horst Friedemann die Redaktion Ost aufbaute war Simon 1990 91 Chefredakteur Fur die letzten Jahre der Existenz des Blattes ubernahm vom Springer Verlag der 1990 91 den Sportverlag Berlin ubernommen hatte diese Position Die fuwo erschien im Berliner Sportverlag Sie berichtete umfangreich uber Oberliga und die Liga veroffentlichte den aktuellen Tabellenstand in den 15 Bezirksligen und informierte uber den internationalen Fussball Die Redaktion widmete den Begegnungen der hochsten Spielklasse des DDR Fussballs ausfuhrliche Spielberichte und analytische Betrachtungen Sie sparte was ebenso fur die gross angelegte Berichterstattung uber die A Nationalelf und Olympiaauswahl galt nicht mit Kritik an den Leistungen des heimischen Fussballsports Allerdings wurden politische Entscheidungen wie die Bevorzugung des BFC Dynamo in den 1980er Jahren und auch die Ausschlusse von Spielern wie Peter Kotte Matthias Muller und Gerd Weber aus dem hoherklassigen Fussball der DDR kritiklos ubernommen Ebenso Bestandteil der redaktionellen Arbeit waren umfangreiche statistische Auswertungen Unter anderem erstellte die fuwo regelmassig jeweils zur Winterpause und nach Saisonende eine Bestenliste der ostdeutschen Erstligakicker auf Basis ihrer Benotungen mit denen die Leistungen der Spieler zwischen 0 niedrigster Wert und 10 hochster Wert bewertet wurden In der DDR vergab die Zeitung von 1963 bis 1991 die Auszeichnung Fussballer des Jahres Wahler waren jedoch nicht die Leser sondern die Sportredaktionen der Tageszeitungen wahrend die Leser deren Wahl voraussagen sollten Einmalig im Jahr 1972 spielten die Oberligaclubs und gemeinschaften in der DDR um den Fuwo Pokal Ab der Saison 1969 70 bis zur Saison 1989 90 erschienen jeweils im August Sonderausgaben zur neuen Fussballsaison mit Vorstellungen der Oberliga Mannschaften ab 1978 in anderem Format als die Wochenzeitschrift und mit vierfarbigem Cover auf Glanzpapier Zur Saison 1991 92 und 1992 93 erschienen Sonderausgaben zur neuen Bundesligasaison zudem ein Sonderheft anlasslich der EM 1992 Zur letzten Saison der DDR Oberliga 1990 91 erschien keine fuwo Sonderausgabe allerdings erschien zu dieser Saison das Sonderheft des kicker mit einem entsprechenden farbigen Extra Teil zur Oberliga der nur in den auf dem Gebiet der DDR vertriebenen Exemplaren enthalten war 1991 erschien mit Das war unser Fussball im Osten eine Sonderausgabe mit einer Retrospektive zum DDR Fussball Zum 1 Januar 1993 wurde die fuwo letzte Auflage 85 000 Exemplare vom kicker Sportmagazin ubernommen und zunachst als reine Abonnementszeitung mit Doppeltitel fuwo kicker weitergefuhrt jedoch schon nach sieben Ausgaben eingestellt Die letzte Ausgabe erschien am 15 Februar 1993 TriviaDie im Raum Berlin erscheinende Berliner Fussballwoche hat mit der ostdeutschen fuwo nichts zu tun Sie erschien schon vor dem Zweiten Weltkrieg und nach 1945 in West Berlin Ihre Existenz ist vermutlich der Grund dafur weshalb die fuwo aus dem Sportverlag die Vokabel Neue vorangestellt bekam Bis zum Fruhjahr 1983 hatte die Fachzeitung eine rote Auszeichnungsfarbe ab Januar 1990 ab da als Die Fachzeitung im Untertitel gefuhrt wurde das Schwarz Weiss der fuwo im Layout nun um die Farbe Blau erganzt Ab Sommer 1990 waren fur den Titel und auch fur die Innenseiten Farbfotos technisch moglich Am 10 Oktober 1991 erschien analog zum kicker Sportmagazin die erste Donnerstagsausgabe der fuwo Den Erscheinungsrhythmus Montag und Donnerstag also zweimal pro Woche hielt das bis Dezember 1992 den Untertitel Die Fussball Zeitung tragenden Medium bis zu seiner Verschmelzung mit dem kicker Anfang 1993 bei WeblinksSupporters Club im FC Carl Zeiss JENA e V Digitalisate der Ausgaben 1949 1992 und Sonderausgaben 1969 1991 teils mit Zugriffsbeschrankung LiteraturBernd Rohr Gunter Simon Fussball Lexikon Verlag Copress Munchen 1991 ISBN 3 7679 0330 X S 154 Bernd Rohr Gunter Simon Fussball Lexikon Verlag Copress Munchen 1993 ISBN 3 7679 0410 1 S 168 Michael Horn Gottfried Weise Das grosse Lexikon des DDR Fussballs Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2004 ISBN 3 89602 536 8 S 317 Andreas Morgenstern Die Neue Fussballwoche fuwo im Existenzkampf 1989 1992 In h und g info 30 Juni 2025 abgerufen am 30 Juni 2025 EinzelnachweiseAndreas Morgenstern Die Neue Fussballwoche fuwo im Existenzkampf 1989 1992 In h und g info 30 Juni 2025 abgerufen am 30 Juni 2025 Berliner Zeitung 16 Oktober 1949 S 6 fuwo Die neue Fussballwoche 14 Oktober 1991 S 22