Der Schießplatz Wahn lag in der Wahner Heide zwischen den Städten Köln Rösrath Troisdorf und Lohmar etwa südlich vom heu
Schießplatz Wahn

Der Schießplatz Wahn lag in der Wahner Heide zwischen den Städten Köln, Rösrath, Troisdorf und Lohmar, etwa südlich vom heutigen Flughafen Köln/Bonn.
Entstehung
Die preußische Militärverwaltung kaufte ab 1817 Teile der Wahner Heide für die Einrichtung eines Fußartillerie-Schießplatzes für die in Köln stationierte VII. königlich-preußische Artillerie-Brigade. 1818 begann die Ausbildung von Landwehr aus dem Raum Köln mit den sogenannten „Sonntagsübungen“. Ab 1833 fanden Schießübungen von Feld- und Festungsartillerie sowie reitender Brigaden in der Wahner Heide statt. Eine optische Telegrafenlinie zwischen Berlin und Koblenz wurde eingerichtet.
Wegen anhaltender Proteste gegen den Schießbetrieb gab es Überlegungen, die Heide als Truppenübungsplatz aufzugeben, doch 1856 entschied man sich endgültig für den Erhalt des Standortes Wahn. Der Schießplatz wurde im Laufe der Zeit durch Zukauf, zum Teil auch durch Enteignung der jeweiligen Grundeigentümer, erheblich erweitert.
Ab 1861 errichtete man massive Bauten. Das Felddepot wurde 1870 angelegt. Im gleichen Jahr während des Deutsch-Französischen Krieges wurde westlich des Mauspfades ein Barackenlager zur Unterbringung französischer Kriegsgefangener errichtet.
Ab 1877 wurde auf dem Artillerieschießplatz ein ausgedehntes Feldbahn-Streckennetz angelegt. Altenrath erhielt einen Militärbahnhof. Bereits 1916 betrug die Streckenlänge 24 Kilometer und acht Loks, sogenannte Illinge (halbe Zwillinge), waren im Einsatz. Die Soldaten nannten die Bahn, die auch bewegliche Artillerieziele schleppte, den Feurigen Elias.
Entwicklung bis 1918
1909 wurde Oberst z.D. Waldemar Christ Kommandant des Fußartillerie-Schießplatzes Wahn. Ab 1913 wurden auf dem Butzweilerhof ausgebildete Luftbeobachter auch zu Übungszwecken beim Artillerieschießen eingesetzt. Flugzeuge konnten den Schießplatz zur Wartung und Betankung nutzen. Dieser Flugbetrieb hieß „Artilleriefliegerstation Wahn“. 1917 errichtete man eine Luftschiffhalle in Spich. Außerdem gab es mehrere Ballonhallen und einen Feldflugplatz. Zum Standort gehörte nun auch ein Pionierlager. Etwa 10.000 Kriegsgefangene waren während des Ersten Weltkrieges bis 1917 im Nordlager untergebracht, anschließend verlegte man Kriegsgefangenenlager und Pioniereinheiten in andere Standorte. Der Übungsplatz wurde intensiv zu Übungen der Artillerie, für Versuche mit Kampfgasen sowie für Übungen der Flugabwehr gegen Luftschiffe und Kampfflugzeuge genutzt.
Infolge einer Meuterei auf den Schiffen der Kaiserlichen Marine im Sommer 1917 wurden Todesurteile gegen die Rädelsführer Max Reichpietsch und Albin Köbis am 5. September 1917 auf dem Schießplatz Wahn vollstreckt.
Entwicklung bis 1945
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde der Schießplatz von kanadischen Truppen besetzt, ab Januar 1919 von Briten und 1920 von Franzosen. Nach Abzug der Besatzungstruppen wurde die Wahner Heide wieder landwirtschaftlich genutzt. Auf dem Schießplatz wohnten ehemalige Arbeiter der stillgelegten Munitionsfabrik sowie ehemalige Angestellte des Schießplatzes. Ab 1926 begannen Planungen für die Errichtung eines Zivilflugplatzes. 1932 wurde in der Wahner Heide ein Naturschutzgebiet eingerichtet.
Ab 1933 erfolgte erneut eine Nutzung des Schießplatzes durch die kasernierte Landespolizei und 1936 übernahm die Wehrmacht die Liegenschaft. Sie wurde von 2035 Hektar auf 5200 ha erweitert. Ab 17. März 1936 errichtete die Luftwaffe einen Fliegerhorst mit der Bezeichnung E13/VI im Luftgau VI (Münster). Er unterstand dem Fliegerhorst Köln-Ostheim unter dem Kommando des Generals der Flieger Hugo Schmidt. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges flogen vom Feldflugplatz Wahn verschiedene Luftwaffeneinheiten Einsätze gegen Frankreich und England. Im Mai 1939 wurden Teile der 79. Infanterie-Division und am 12. November 1940 die 106. Infanterie-Division auf dem Truppenübungsplatz Wahn aufgestellt. 1940 errichtet man für polnische und französische Kriegsgefangene das Lager „Hoffnungsthal“, später kamen sowjetische Internierte dazu.
Die Ausdehnung des Truppenübungsplatzes erreichte bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges 52 Quadratkilometer. Das Verkehrsnetz umfasste 60 Kilometer befestigte Straßen, 160 Kilometer unbefestigte Wege, ein 16 Kilometer langes Feldbahnnetz sowie 20 Kilometer bewegliche Gleise.
Kommandanten des Übungsplatzes waren Generalmajor (1933–1940) und Oberst Max Ber (1940–1944).
Entwicklung ab 1945
Am 11. April 1945 besetzte die US-Armee den Truppenübungsplatz und errichtete ein Durchgangslager für etwa 15.000 ehemalige osteuropäische Zwangsarbeiter. Die britische RAF übernahm im Juni 1945 den Schießplatz, der bis 1957 ihre Haupteinsatzbasis in Deutschland war. Der Militärflugplatz wurde weiter ausgebaut und erhielt eine 1.830 Meter lange und 50 Meter breite Betonstartbahn. Ein Flugleitturm, eine Wetterwarte, mehrere Hallen, Nacht- und Hindernisbefeuerung sowie Funkanlagen kamen hinzu – daraus entwickelte sich später der Köln-Bonner Flughafen. Am 18. Juli 1957 wurde die Liegenschaft der Bundeswehr übergeben.
Bis zum Jahre 2005 nutzten die belgischen Streitkräfte den Standort Wahner Heide. Die Bundeswehr nutzt ebenfalls den Standort für Übungen. Außerdem ist die Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung hier stationiert.
Abgesehen von den Belastungen durch Truppenübungsplatz und Flughafenbetrieb gilt die Wahner Heide heute als bedeutendes Naturschutzgebiet.
Aufgestellte Verbände
Der Truppenübungsplatz wurde während des Zweiten Weltkriegs wiederkehrend für die Aufstellung von Verbänden verwendet.
Nicht abschließende eine Auflistung:
- 64. Infanterie-Division
Literatur
- Unser Porz, Heft 11: Die Garnison, Herausgeber: Heimatverein Porz, 1969.
Weblinks
- Jan Wenzel (27. Dezember 2012): Reise in die Vergangenheit
- Historisches Luftfahrtarchiv Köln Der Beginn des Flughafens Köln-Bonn
- Horst Felder (2023): Truppenübungsplatz Wahn
- Interaktive Karte zur Entwicklung des Truppenübungsplatzes Wahn 1818–1945
Einzelnachweise
- Munitionstransport und Kinderspaß: Feldbahnen durch die Wahner Heide. pigasus.de, 17. März 2008, abgerufen am 17. April 2013.
- Geschichte der Kölner Luftfahrt. Historisches Luftfahrtarchiv Köln, archiviert vom 1. Februar 2014; abgerufen am 17. April 2013. am
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Schiessplatz Wahn lag in der Wahner Heide zwischen den Stadten Koln Rosrath Troisdorf und Lohmar etwa sudlich vom heutigen Flughafen Koln Bonn EntstehungEntwicklung des Truppenubungsplatzes Wahn 1818 1945 Die preussische Militarverwaltung kaufte ab 1817 Teile der Wahner Heide fur die Einrichtung eines Fussartillerie Schiessplatzes fur die in Koln stationierte VII koniglich preussische Artillerie Brigade 1818 begann die Ausbildung von Landwehr aus dem Raum Koln mit den sogenannten Sonntagsubungen Ab 1833 fanden Schiessubungen von Feld und Festungsartillerie sowie reitender Brigaden in der Wahner Heide statt Eine optische Telegrafenlinie zwischen Berlin und Koblenz wurde eingerichtet Wegen anhaltender Proteste gegen den Schiessbetrieb gab es Uberlegungen die Heide als Truppenubungsplatz aufzugeben doch 1856 entschied man sich endgultig fur den Erhalt des Standortes Wahn Der Schiessplatz wurde im Laufe der Zeit durch Zukauf zum Teil auch durch Enteignung der jeweiligen Grundeigentumer erheblich erweitert Ab 1861 errichtete man massive Bauten Das Felddepot wurde 1870 angelegt Im gleichen Jahr wahrend des Deutsch Franzosischen Krieges wurde westlich des Mauspfades ein Barackenlager zur Unterbringung franzosischer Kriegsgefangener errichtet Ab 1877 wurde auf dem Artillerieschiessplatz ein ausgedehntes Feldbahn Streckennetz angelegt Altenrath erhielt einen Militarbahnhof Bereits 1916 betrug die Streckenlange 24 Kilometer und acht Loks sogenannte Illinge halbe Zwillinge waren im Einsatz Die Soldaten nannten die Bahn die auch bewegliche Artillerieziele schleppte den Feurigen Elias Entwicklung bis 19181909 wurde Oberst z D Waldemar Christ Kommandant des Fussartillerie Schiessplatzes Wahn Ab 1913 wurden auf dem Butzweilerhof ausgebildete Luftbeobachter auch zu Ubungszwecken beim Artillerieschiessen eingesetzt Flugzeuge konnten den Schiessplatz zur Wartung und Betankung nutzen Dieser Flugbetrieb hiess Artilleriefliegerstation Wahn 1917 errichtete man eine Luftschiffhalle in Spich Ausserdem gab es mehrere Ballonhallen und einen Feldflugplatz Zum Standort gehorte nun auch ein Pionierlager Etwa 10 000 Kriegsgefangene waren wahrend des Ersten Weltkrieges bis 1917 im Nordlager untergebracht anschliessend verlegte man Kriegsgefangenenlager und Pioniereinheiten in andere Standorte Der Ubungsplatz wurde intensiv zu Ubungen der Artillerie fur Versuche mit Kampfgasen sowie fur Ubungen der Flugabwehr gegen Luftschiffe und Kampfflugzeuge genutzt Infolge einer Meuterei auf den Schiffen der Kaiserlichen Marine im Sommer 1917 wurden Todesurteile gegen die Radelsfuhrer Max Reichpietsch und Albin Kobis am 5 September 1917 auf dem Schiessplatz Wahn vollstreckt Entwicklung bis 1945Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde der Schiessplatz von kanadischen Truppen besetzt ab Januar 1919 von Briten und 1920 von Franzosen Nach Abzug der Besatzungstruppen wurde die Wahner Heide wieder landwirtschaftlich genutzt Auf dem Schiessplatz wohnten ehemalige Arbeiter der stillgelegten Munitionsfabrik sowie ehemalige Angestellte des Schiessplatzes Ab 1926 begannen Planungen fur die Errichtung eines Zivilflugplatzes 1932 wurde in der Wahner Heide ein Naturschutzgebiet eingerichtet Ab 1933 erfolgte erneut eine Nutzung des Schiessplatzes durch die kasernierte Landespolizei und 1936 ubernahm die Wehrmacht die Liegenschaft Sie wurde von 2035 Hektar auf 5200 ha erweitert Ab 17 Marz 1936 errichtete die Luftwaffe einen Fliegerhorst mit der Bezeichnung E13 VI im Luftgau VI Munster Er unterstand dem Fliegerhorst Koln Ostheim unter dem Kommando des Generals der Flieger Hugo Schmidt Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges flogen vom Feldflugplatz Wahn verschiedene Luftwaffeneinheiten Einsatze gegen Frankreich und England Im Mai 1939 wurden Teile der 79 Infanterie Division und am 12 November 1940 die 106 Infanterie Division auf dem Truppenubungsplatz Wahn aufgestellt 1940 errichtet man fur polnische und franzosische Kriegsgefangene das Lager Hoffnungsthal spater kamen sowjetische Internierte dazu Die Ausdehnung des Truppenubungsplatzes erreichte bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges 52 Quadratkilometer Das Verkehrsnetz umfasste 60 Kilometer befestigte Strassen 160 Kilometer unbefestigte Wege ein 16 Kilometer langes Feldbahnnetz sowie 20 Kilometer bewegliche Gleise Kommandanten des Ubungsplatzes waren Generalmajor 1933 1940 und Oberst Max Ber 1940 1944 Entwicklung ab 1945Am 11 April 1945 besetzte die US Armee den Truppenubungsplatz und errichtete ein Durchgangslager fur etwa 15 000 ehemalige osteuropaische Zwangsarbeiter Die britische RAF ubernahm im Juni 1945 den Schiessplatz der bis 1957 ihre Haupteinsatzbasis in Deutschland war Der Militarflugplatz wurde weiter ausgebaut und erhielt eine 1 830 Meter lange und 50 Meter breite Betonstartbahn Ein Flugleitturm eine Wetterwarte mehrere Hallen Nacht und Hindernisbefeuerung sowie Funkanlagen kamen hinzu daraus entwickelte sich spater der Koln Bonner Flughafen Am 18 Juli 1957 wurde die Liegenschaft der Bundeswehr ubergeben Bis zum Jahre 2005 nutzten die belgischen Streitkrafte den Standort Wahner Heide Die Bundeswehr nutzt ebenfalls den Standort fur Ubungen Ausserdem ist die Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung hier stationiert Abgesehen von den Belastungen durch Truppenubungsplatz und Flughafenbetrieb gilt die Wahner Heide heute als bedeutendes Naturschutzgebiet Aufgestellte VerbandeDer Truppenubungsplatz wurde wahrend des Zweiten Weltkriegs wiederkehrend fur die Aufstellung von Verbanden verwendet Nicht abschliessende eine Auflistung 64 Infanterie DivisionLiteraturUnser Porz Heft 11 Die Garnison Herausgeber Heimatverein Porz 1969 WeblinksCommons Truppenubungsplatz Wahn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Jan Wenzel 27 Dezember 2012 Reise in die Vergangenheit Historisches Luftfahrtarchiv Koln Der Beginn des Flughafens Koln Bonn Horst Felder 2023 Truppenubungsplatz Wahn Interaktive Karte zur Entwicklung des Truppenubungsplatzes Wahn 1818 1945EinzelnachweiseMunitionstransport und Kinderspass Feldbahnen durch die Wahner Heide pigasus de 17 Marz 2008 abgerufen am 17 April 2013 Geschichte der Kolner Luftfahrt Historisches Luftfahrtarchiv Koln archiviert vom Original am 1 Februar 2014 abgerufen am 17 April 2013