Das Schloßbergmuseum ist das Museum für Stadtgeschichte der Stadt Chemnitz Es befindet sich im Stadtteil Schloßchemnitz
Schloßbergmuseum Chemnitz

Das Schloßbergmuseum ist das Museum für Stadtgeschichte der Stadt Chemnitz. Es befindet sich im Stadtteil Schloßchemnitz auf dem Gelände eines alten Benediktinerklosters, das Kaiser Lothar III. um 1136 auf einem Berg in der Nähe der Chemnitz anlegen ließ. Die Burg Rabenstein ist eine Außenstelle.
Geschichte
Das Kloster St. Marien bestand fast 400 Jahre lang und wurde wiederholt umgebaut. Der letzte Umbau im Stile der Spätgotik fand unter dem vorletzten Abt zwischen 1488 und 1522 statt. Das Kloster wurde als eine der Folgen der Reformation aufgelöst. Um 1540 verließen die Benediktiner das Gebäude, das an den sächsischen Kurfürsten fiel. Einige der ehemaligen Mönche, die bleiben wollten, durften den Orden verlassen und dort auf Lebenszeit leben. Der ehemalige Abt Hilarius übernahm die Besitzverwaltung bis 1546. Ihm folgte der kurfürstliche Amtsschösser Barthel Lauterbach. Unter Moritz wurden durch Lauterbach umfangreiche Umbauten veranlasst, das Gebäude wurde Gebietsverwaltung und Jagdschloss.
Anfang des 18. Jahrhunderts gingen die Gebäude in Privateigentum über. Es entwickelte sich auf Grund seiner reizvollen Lage zu einem beliebten Ausflugsort mit Biergarten und Kegelbahnen.
1928 überließ die Stadt Chemnitz dem 1872 gegründeten „Verein für Chemnitzer Geschichte“ das Schloss nach aufwendigen Restaurierungen als Ausstellungsort für die Vereinssammlung. 1931 wurde das neue Stadtmuseum eröffnet.
Die Schloßkirche erlitt 1945 Bombenschäden am neogotischen Turmhelm, am Dach und der Nordfassade. Schadenbeseitigung und vereinfachter Turmabschluss erfolgten 1946 bis 1949, die Restaurierung des Innenraums 1950 bis 1957. Alle anderen Anlagen überstanden den Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschädigt, wurden jedoch 1979 im Zuge von Renovierungsarbeiten geschlossen.
Nach einer Neukonzeption unter Thomas Schuler öffnete das Museum 1995 erneut seine Tore. Direktor ist bis Juli 2024 Uwe Fiedler, ihm folgt Stefan Thiele.
Sammlung und ausgewählte Exponate
Das Museum beherbergt eine bedeutende Sammlung gotischer sakraler Kunst.
Heiliges Grab
Als Heiliges Grab werden Kenotaphe Christi bezeichnet. Im Schloßbergmuseum Chemnitz steht ein Heiliges Grab aus der Stadtkirche St. Jakobi, das einer gotischen Kathedrale nachempfunden ist. Es wurde um 1500 für die Jakobikirche hergestellt. An ihm stehen auf Konsolen vollplastische Figuren: Josef von Arimathäa, Nikodemus, Maria, ihre Schwester Maria Kleophae, Maria Magdalena und die beiden Apostel Johannes Evangelista und Petrus. Die Figuren auf den Eckkonsolen sind nicht erhalten. Außerdem fehlt der Korpus Christi, der mit beweglichen Armen und Beinen ausgestattet war, damit er symbolisch gekreuzigt, vom Kreuz abgenommen und beigesetzt werden konnte. Dieses war wohl ursprünglich mobil und konnte von seinem Standort, vermutlich in einem der Nebenräume, anlässlich der Kar-Liturgie in den kirchlichen Hauptraum gezogen werden.
Epitaph des Hauptmanns Peter Pfefferkorn
Peter Pfefferkorn war ein in der Mitte des 16. Jahrhunderts aktiver Hauptmann, der auf Grund seiner Verdienste in den Türkenkriegen von Kaiser Karl V. geadelt wurde. Sein Epitaph gehört zu den kunsthistorisch bedeutenden Renaissance-Plastiken im Freistaat Sachsen. Sie besteht aus Chemnitzer Porphyrtuff und zeigt Pfefferkorn in einem ganzfigürlichen Relief als Feldhauptmann. Die Platte ist 180 cm hoch, 97 cm breit und 22 cm tief. Pfefferkorn wird als selbstbewusster, bärtiger, alter Mann in Rüstung dargestellt. Unten rechts zu seinen Füßen steht der abgesetzte Visierhelm mit Helmbusch. Die Figur tritt aus einem als Relief ausgeführten Rundbogen mit Renaissanceornament. Die linke Hand greift nach dem Dolchgehänge, die rechte stützt sich auf den Schwertknauf. Oben links am „Portal“ ist das Wappen des Verstorbenen angebracht, das Adler, Halbmond und drei Sterne mit Helmzier zeigt und so auf seine Erhebung in den Adelsstand verweist.
Das Werk ist von seiner stadt- und kunstgeschichtlichen Bedeutung her vergleichbar mit der Platte des Bürgermeisters Matthes Arnold. Hier ist ebenso die gute Qualität der Plastik hervorzuheben, die auf einen überdurchschnittlichen Bildhauer hinweist. Vergleiche bieten sich in stilistischer Hinsicht zur Grabplatte des Tham Pflugk in der Laurentiuskirche zu Pegau und zu der des Andreas Pflugk in Knauthain an, die ebenfalls eine ganzfigürliche „Rittergestalt“ mit Visierhelm zu Füßen zeigt. Die kunsthistorische Forschung schreibt das Werk daher zumeist dem kursächsischen Bildhauer und Baumeister Paul Speck zu.
Weblinks
- Schloßbergmuseum auf kunstsammlungen-chemnitz.de
Einzelnachweise
- Das Benediktinerkloster Chemnitz (Schloßberg). Geschichte. In: tu-chemnitz.de, abgerufen am 4. März 2018.
- Heinrich Magirius in: Schicksale Deutscher Baudenkmale im Zweiten Weltkrieg. Eine Dokumentation der Schäden und Totalverluste auf dem Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik. Band 2: Bezirke Halle, Leipzig, Dresden, Karl-Marx-Stadt, Erfurt, Gera, Suhl. Hrsg. und bearb. von Götz Eckardt. Henschel-Verlag, Berlin 1978, OCLC 989590393, S. 453.
- Grit Krause: Chemnitz: Ausstellung zeigt gotische Kunstschätze mit bewegter Geschichte. In: mdr.de. 27. März 2023, abgerufen am 19. September 2023.
- Gotische Skulptur in Sachsen. In: kunstsammlungen-chemnitz.de. Abgerufen am 19. September 2023.
- Erich Brandenburg (Hrsg.): Politische Korrespondenz des Herzogs und Kurfürsten Moritz von Sachsen. Bd. 5: 9. Januar 1551 – 1. Mai 1552. Bearb. von Johannes Herrmann und Günther Wartenberg (= Abhandlungen der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Philologisch-Historische Klasse. Band 68,5). Akademie Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-05-003086-0.
- [1] Epitaph des Tham Pflugk zu Groitzsch in der Laurentiuskirche zu Pegau bei der Deutschen Fotothek
Koordinaten: 50° 50′ 42,2″ N, 12° 54′ 54,5″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Schlossbergmuseum ist das Museum fur Stadtgeschichte der Stadt Chemnitz Es befindet sich im Stadtteil Schlosschemnitz auf dem Gelande eines alten Benediktinerklosters das Kaiser Lothar III um 1136 auf einem Berg in der Nahe der Chemnitz anlegen liess Die Burg Rabenstein ist eine Aussenstelle Schlossbergmuseum und SchlosskircheBlick uber den Schlossteich zum Schlossberg um 1900 links das Restaurant Schloss Miramar mittig die Kloster und SchlosskirchePortal der SchlosskircheGeschichteDas Kloster St Marien bestand fast 400 Jahre lang und wurde wiederholt umgebaut Der letzte Umbau im Stile der Spatgotik fand unter dem vorletzten Abt zwischen 1488 und 1522 statt Das Kloster wurde als eine der Folgen der Reformation aufgelost Um 1540 verliessen die Benediktiner das Gebaude das an den sachsischen Kurfursten fiel Einige der ehemaligen Monche die bleiben wollten durften den Orden verlassen und dort auf Lebenszeit leben Der ehemalige Abt Hilarius ubernahm die Besitzverwaltung bis 1546 Ihm folgte der kurfurstliche Amtsschosser Barthel Lauterbach Unter Moritz wurden durch Lauterbach umfangreiche Umbauten veranlasst das Gebaude wurde Gebietsverwaltung und Jagdschloss Anfang des 18 Jahrhunderts gingen die Gebaude in Privateigentum uber Es entwickelte sich auf Grund seiner reizvollen Lage zu einem beliebten Ausflugsort mit Biergarten und Kegelbahnen 1928 uberliess die Stadt Chemnitz dem 1872 gegrundeten Verein fur Chemnitzer Geschichte das Schloss nach aufwendigen Restaurierungen als Ausstellungsort fur die Vereinssammlung 1931 wurde das neue Stadtmuseum eroffnet Die Schlosskirche erlitt 1945 Bombenschaden am neogotischen Turmhelm am Dach und der Nordfassade Schadenbeseitigung und vereinfachter Turmabschluss erfolgten 1946 bis 1949 die Restaurierung des Innenraums 1950 bis 1957 Alle anderen Anlagen uberstanden den Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschadigt wurden jedoch 1979 im Zuge von Renovierungsarbeiten geschlossen Nach einer Neukonzeption unter Thomas Schuler offnete das Museum 1995 erneut seine Tore Direktor ist bis Juli 2024 Uwe Fiedler ihm folgt Stefan Thiele Sammlung und ausgewahlte ExponateDas Museum beherbergt eine bedeutende Sammlung gotischer sakraler Kunst Heiliges Grab Als Heiliges Grab werden Kenotaphe Christi bezeichnet Im Schlossbergmuseum Chemnitz steht ein Heiliges Grab aus der Stadtkirche St Jakobi das einer gotischen Kathedrale nachempfunden ist Es wurde um 1500 fur die Jakobikirche hergestellt An ihm stehen auf Konsolen vollplastische Figuren Josef von Arimathaa Nikodemus Maria ihre Schwester Maria Kleophae Maria Magdalena und die beiden Apostel Johannes Evangelista und Petrus Die Figuren auf den Eckkonsolen sind nicht erhalten Ausserdem fehlt der Korpus Christi der mit beweglichen Armen und Beinen ausgestattet war damit er symbolisch gekreuzigt vom Kreuz abgenommen und beigesetzt werden konnte Dieses war wohl ursprunglich mobil und konnte von seinem Standort vermutlich in einem der Nebenraume anlasslich der Kar Liturgie in den kirchlichen Hauptraum gezogen werden Epitaph des Hauptmanns Peter Pfefferkorn Epitaph des Hauptmanns Peter Pfefferkorn Peter Pfefferkorn war ein in der Mitte des 16 Jahrhunderts aktiver Hauptmann der auf Grund seiner Verdienste in den Turkenkriegen von Kaiser Karl V geadelt wurde Sein Epitaph gehort zu den kunsthistorisch bedeutenden Renaissance Plastiken im Freistaat Sachsen Sie besteht aus Chemnitzer Porphyrtuff und zeigt Pfefferkorn in einem ganzfigurlichen Relief als Feldhauptmann Die Platte ist 180 cm hoch 97 cm breit und 22 cm tief Pfefferkorn wird als selbstbewusster bartiger alter Mann in Rustung dargestellt Unten rechts zu seinen Fussen steht der abgesetzte Visierhelm mit Helmbusch Die Figur tritt aus einem als Relief ausgefuhrten Rundbogen mit Renaissanceornament Die linke Hand greift nach dem Dolchgehange die rechte stutzt sich auf den Schwertknauf Oben links am Portal ist das Wappen des Verstorbenen angebracht das Adler Halbmond und drei Sterne mit Helmzier zeigt und so auf seine Erhebung in den Adelsstand verweist Das Werk ist von seiner stadt und kunstgeschichtlichen Bedeutung her vergleichbar mit der Platte des Burgermeisters Matthes Arnold Hier ist ebenso die gute Qualitat der Plastik hervorzuheben die auf einen uberdurchschnittlichen Bildhauer hinweist Vergleiche bieten sich in stilistischer Hinsicht zur Grabplatte des Tham Pflugk in der Laurentiuskirche zu Pegau und zu der des Andreas Pflugk in Knauthain an die ebenfalls eine ganzfigurliche Rittergestalt mit Visierhelm zu Fussen zeigt Die kunsthistorische Forschung schreibt das Werk daher zumeist dem kursachsischen Bildhauer und Baumeister Paul Speck zu WeblinksCommons Schlossbergmuseum Chemnitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schlossbergmuseum auf kunstsammlungen chemnitz deEinzelnachweiseDas Benediktinerkloster Chemnitz Schlossberg Geschichte In tu chemnitz de abgerufen am 4 Marz 2018 Heinrich Magirius in Schicksale Deutscher Baudenkmale im Zweiten Weltkrieg Eine Dokumentation der 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