Walter Rütt 12 September 1883 in Morsbach 23 Juni 1964 in Berlin war ein deutscher Radrennfahrer Walter Rütt 1901 Rütt a
Walter Rütt

Walter Rütt (* 12. September 1883 in Morsbach; † 23. Juni 1964 in Berlin) war ein deutscher Radrennfahrer.
Sportliche Laufbahn
Walter Rütt gehörte zusammen mit Thaddäus Robl, Willy Arend und August Lehr zu den deutschen Radsport-Stars der ersten Stunde. Am 21. Juni 1900 bestritt er im Alter von 17 Jahren sein erstes Radrennen als Flieger (heute: Sprinter), das er gewann. Seine Überlegenheit bei den nachfolgenden Rennen ließ ihn eine Lizenz als Berufsfahrer lösen. Sein erster Start als Berufsfahrer erfolgte am 14. August 1900 bei der in Köln ausgetragenen Meisterschaft von Europa, die von Franz Verheyen gewonnen wurde. Wenige Wochen später gewann Rütt sein erstes Rennen als Profi, einen Tandemwettbewerb in Aachen, den er gemeinsam mit Franz Verheyen bestritt. Später fuhr er auch Rennen im Ausdauerbereich.
1906 nahm Rütt gemeinsam mit dem niederländischen Fahrer John Stol am Sechstagerennen im Madison Square Garden in New York teil, das sie im Jahr darauf gemeinsam gewannen. Rütts Erfolge hatten wesentlichen Anteil daran, dass in Berlin im März 1909 das erste Sechstagerennen auf europäischem Boden veranstaltet wurde. Er selbst konnte daran nicht teilnehmen, da er sich wegen der versäumten Gestellungspflicht zum Wehrdienst im Ausland aufhielt und es nicht wagte, nach Deutschland zurückzukehren. Zum 2. Berliner Sechstagerennen hatten jedoch viele radsportinteressierte Persönlichkeiten (u. a. Fredy Budzinski) seine Rehabilitierung durchgesetzt, so dass er starten – und mit dem Australier Jack Clark siegen – konnte.
Insgesamt konnte Rütt 933 Siege in 25 Jahren als Berufsfahrer verbuchen, darunter neun Siege bei Sechstage-Rennen, aber auch 173 schwere Stürze. Den Grand Prix de l’UCI in Paris gewann er 1907, den Grand Prix d’Angers 1908. 1904 und 1909 gelangen dem vielseitigen Rütt Siege beim Grand Prix de l’UVF, beim Grand Prix de la République und 1913 ein Sieg beim Sprint-Klassiker Grand Prix de Paris sowie beim Großen Preis von Deutschland. 1908 gewann er den Grand Prix de Reims, einen der ältesten Wettkämpfe für Bahnsprinter in Frankreich. Fünfmal gewann er den Großen Preis von Berlin, viermal den Grand Prix Kopenhagen. 1919 siegte er in der ersten Auflage des Großen Preises von Thüringen nach dem Ersten Weltkrieg, dies war einer seiner vielen Siege in Grand Prix-Wettbewerben für Bahnsprinter. Am 12. Januar 1926 fuhr Rütt im Berliner Sportpalast seine Abschiedsrunde (nach anderen Quellen am 7. Oktober 1926).
Nur wenige Monate später erfüllte sich Rütt mit der Eröffnung einer eigenen Radrennbahn in Berlin-Hasenheide, der „Rütt-Arena“, einen Lebenstraum, der allerdings im Jahre 1931 den Flammen zum Opfer fiel. Zum 1. Mai 1937 trat der finanziell ruinierte Rütt der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 4.153.768). Durch die Mitgliedschaft erhielt er eine Anstellung als Reichssportlehrer, die seinen Unterhalt sicherte und ihm ermöglichte, im Radsport tätig zu bleiben. Zudem schrieb er in den 1940er und 1950er Jahren regelmäßig Kolumnen mit Tipps für Radrennfahrer („Jetzt spricht Rütt“).
Wie populär Rütt auch im Ausland war, kann man an der Tatsache erkennen, dass die Autoren des 1927 erschienenen französischen Tour-de-France-Romans Giganten der Landstraße dessen deutsche Ausgabe ihm widmeten mit den Worten: „André Reuze und widmen die deutsche Ausgabe dieses Werkes dem Weltmeister Walter Rütt, der durch das Beispiel seines sportlichen Lebens und durch die Schöpfung der Rütt-Arena den deutschen Rennfahrer-Nachwuchs entscheidend gefördert und der internationalen Klasse ebenbürtig gemacht hat.“
Familiäres
Bei seinen Starts in Dänemark hatte Rütt eine Schwester des ehemaligen schwedischen Radrennfahrers Orla Lund kennen gelernt. Im Jahr 1904 heirateten sie. Rütt hatte einen Sohn, den in Australien geborenen Oskar Rütt, der ebenfalls als Radsportler aktiv war und u. a. 1923 die Meisterschaft von Preußen im Sprint gewann. Er lebte in Kopenhagen und betrieb dort ein Geschäft für Radios.
Ehrungen
Im Jahre 2000 wurde in Morsbach, heute ein Stadtteil von Würselen, eine Sporthalle nach Walter Rütt benannt. Sein Grab auf dem Friedhof Steglitz in Berlin ist seit 2001 ein Ehrengrab der Stadt Berlin.
Literatur
- Walter Rütt im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- Hans Borowik: 300 Rennfahrer in einem Band, Berlin 1937
- Renate Franz: Fredy Budzinski, Köln 2007, ISBN 978-3-939390-43-5
Einzelnachweise
- Bund Deutscher Radfahrer (Hrsg.): Radsport. Nr. 26/1964. Deutscher Sportverlag Kurt Stoof, Köln 1964, S. 6.
- Interessengemeinschaft Radsport (Hrsg.): Der Radsport. Nr. 7/8/1948. Sportdienst Verlag Zademack und Noster, Köln 1948, S. 2.
- Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/35991388
- zitiert nach: Wolfgang Schoppe, Werner Ruttkus: Im Glanz und Schatten des Regenbogens. Eigenverlag, 2005, ISBN 3-00-005315-8, S. 92
- Interessengemeinschaft Radsport (Hrsg.): Der Radsport. Nr. 17/18/1948. Sportdienst Verlag Zademack und Noster, Köln 1948, S. 2.
- Interessengemeinschaft Radsport (Hrsg.): Der Radsport. Nr. 55/1948. Köln 1948, S. 2.
- Bund Deutscher Radfahrer (Hrsg.): Radsport. Nr. 9/1962. Deutscher Sportverlag Kurt Stoof, Köln 1962, S. 12.
- Illustrierter Radsportexpress. Nr. 1/1948. Express-Verlag, Berlin 1948, S. 5.
Weblinks
- Walter Rütt in der Datenbank von Radsportseiten.com
- Website zu Walter Rütt
Personendaten | |
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NAME | Rütt, Walter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Radrennfahrer |
GEBURTSDATUM | 12. September 1883 |
GEBURTSORT | Morsbach |
STERBEDATUM | 23. Juni 1964 |
STERBEORT | Berlin |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Walter Rutt 12 September 1883 in Morsbach 23 Juni 1964 in Berlin war ein deutscher Radrennfahrer Walter Rutt 1901 Rutt auf dem Tandem hinter Henry Mayer 1904 Sportliche LaufbahnWalter Rutt gehorte zusammen mit Thaddaus Robl Willy Arend und August Lehr zu den deutschen Radsport Stars der ersten Stunde Am 21 Juni 1900 bestritt er im Alter von 17 Jahren sein erstes Radrennen als Flieger heute Sprinter das er gewann Seine Uberlegenheit bei den nachfolgenden Rennen liess ihn eine Lizenz als Berufsfahrer losen Sein erster Start als Berufsfahrer erfolgte am 14 August 1900 bei der in Koln ausgetragenen Meisterschaft von Europa die von Franz Verheyen gewonnen wurde Wenige Wochen spater gewann Rutt sein erstes Rennen als Profi einen Tandemwettbewerb in Aachen den er gemeinsam mit Franz Verheyen bestritt Spater fuhr er auch Rennen im Ausdauerbereich 1906 nahm Rutt gemeinsam mit dem niederlandischen Fahrer John Stol am Sechstagerennen im Madison Square Garden in New York teil das sie im Jahr darauf gemeinsam gewannen Rutts Erfolge hatten wesentlichen Anteil daran dass in Berlin im Marz 1909 das erste Sechstagerennen auf europaischem Boden veranstaltet wurde Er selbst konnte daran nicht teilnehmen da er sich wegen der versaumten Gestellungspflicht zum Wehrdienst im Ausland aufhielt und es nicht wagte nach Deutschland zuruckzukehren Zum 2 Berliner Sechstagerennen hatten jedoch viele radsportinteressierte Personlichkeiten u a Fredy Budzinski seine Rehabilitierung durchgesetzt so dass er starten und mit dem Australier Jack Clark siegen konnte Insgesamt konnte Rutt 933 Siege in 25 Jahren als Berufsfahrer verbuchen darunter neun Siege bei Sechstage Rennen aber auch 173 schwere Sturze Den Grand Prix de l UCI in Paris gewann er 1907 den Grand Prix d Angers 1908 1904 und 1909 gelangen dem vielseitigen Rutt Siege beim Grand Prix de l UVF beim Grand Prix de la Republique und 1913 ein Sieg beim Sprint Klassiker Grand Prix de Paris sowie beim Grossen Preis von Deutschland 1908 gewann er den Grand Prix de Reims einen der altesten Wettkampfe fur Bahnsprinter in Frankreich Funfmal gewann er den Grossen Preis von Berlin viermal den Grand Prix Kopenhagen 1919 siegte er in der ersten Auflage des Grossen Preises von Thuringen nach dem Ersten Weltkrieg dies war einer seiner vielen Siege in Grand Prix Wettbewerben fur Bahnsprinter Am 12 Januar 1926 fuhr Rutt im Berliner Sportpalast seine Abschiedsrunde nach anderen Quellen am 7 Oktober 1926 Skizze des geplanten Flughafengelandes mit der bisherigen Gelandestruktur und der Rutt Arena nordlich des Tempelhofer Feldes Nur wenige Monate spater erfullte sich Rutt mit der Eroffnung einer eigenen Radrennbahn in Berlin Hasenheide der Rutt Arena einen Lebenstraum der allerdings im Jahre 1931 den Flammen zum Opfer fiel Zum 1 Mai 1937 trat der finanziell ruinierte Rutt der NSDAP bei Mitgliedsnummer 4 153 768 Durch die Mitgliedschaft erhielt er eine Anstellung als Reichssportlehrer die seinen Unterhalt sicherte und ihm ermoglichte im Radsport tatig zu bleiben Zudem schrieb er in den 1940er und 1950er Jahren regelmassig Kolumnen mit Tipps fur Radrennfahrer Jetzt spricht Rutt Wie popular Rutt auch im Ausland war kann man an der Tatsache erkennen dass die Autoren des 1927 erschienenen franzosischen Tour de France Romans Giganten der Landstrasse dessen deutsche Ausgabe ihm widmeten mit den Worten Andre Reuze und widmen die deutsche Ausgabe dieses Werkes dem Weltmeister Walter Rutt der durch das Beispiel seines sportlichen Lebens und durch die Schopfung der Rutt Arena den deutschen Rennfahrer Nachwuchs entscheidend gefordert und der internationalen Klasse ebenburtig gemacht hat FamiliaresBei seinen Starts in Danemark hatte Rutt eine Schwester des ehemaligen schwedischen Radrennfahrers Orla Lund kennen gelernt Im Jahr 1904 heirateten sie Rutt hatte einen Sohn den in Australien geborenen Oskar Rutt der ebenfalls als Radsportler aktiv war und u a 1923 die Meisterschaft von Preussen im Sprint gewann Er lebte in Kopenhagen und betrieb dort ein Geschaft fur Radios EhrungenIm Jahre 2000 wurde in Morsbach heute ein Stadtteil von Wurselen eine Sporthalle nach Walter Rutt benannt Sein Grab auf dem Friedhof Steglitz in Berlin ist seit 2001 ein Ehrengrab der Stadt Berlin LiteraturWalter Rutt im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Hans Borowik 300 Rennfahrer in einem Band Berlin 1937 Renate Franz Fredy Budzinski Koln 2007 ISBN 978 3 939390 43 5EinzelnachweiseBund Deutscher Radfahrer Hrsg Radsport Nr 26 1964 Deutscher Sportverlag Kurt Stoof Koln 1964 S 6 Interessengemeinschaft Radsport Hrsg Der Radsport Nr 7 8 1948 Sportdienst Verlag Zademack und Noster Koln 1948 S 2 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 35991388 zitiert nach Wolfgang Schoppe Werner Ruttkus Im Glanz und Schatten des Regenbogens Eigenverlag 2005 ISBN 3 00 005315 8 S 92 Interessengemeinschaft Radsport Hrsg Der Radsport Nr 17 18 1948 Sportdienst Verlag Zademack und Noster Koln 1948 S 2 Interessengemeinschaft Radsport Hrsg Der Radsport Nr 55 1948 Koln 1948 S 2 Bund Deutscher Radfahrer Hrsg Radsport Nr 9 1962 Deutscher Sportverlag Kurt Stoof Koln 1962 S 12 Illustrierter Radsportexpress Nr 1 1948 Express Verlag Berlin 1948 S 5 WeblinksCommons Walter Rutt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Walter Rutt in der Datenbank von Radsportseiten com Website zu Walter RuttNormdaten Person GND 134123514 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 38126677 Wikipedia Personensuche Weltmeister im Sprint 1895 Robert Protin 1896 Paul Bourillon 1897 Willy Arend 1898 George A Banker 1899 Major Taylor 1900 Edmond Jacquelin 1901 1903 1906 1908 1911 Thorvald Ellegaard 1904 Iver Lawson 1905 Gabriel Poulain 1907 1910 Emile Friol 1909 Victor Dupre 1912 Frank Kramer 1913 Walter Rutt 1914 1919 nicht ausgetragen 1920 Robert Spears 1921 1924 1926 Piet Moeskops 1925 Ernst Kaufmann 1927 1930 Lucien Michard 1931 Willy Falck Hansen 1932 1937 1947 Jef Scherens 1938 1948 1953 Arie van Vliet 1939 1945 Finale bzw WM nicht ausgetragen 1946 1957 Jan Derksen 1949 1951 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