Tanja Christina Brühl 10 Mai 1969 in Marburg ist eine deutsche Politologin und ehemalige Professorin für Internationale
Tanja Brühl

Tanja Christina Brühl (* 10. Mai 1969 in Marburg) ist eine deutsche Politologin und ehemalige Professorin für Internationale Institutionen und Friedensprozesse an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seit dem 1. Oktober 2019 ist sie Präsidentin der Technischen Universität Darmstadt.
Leben
Brühl studierte Biologie und Sozialkunde auf Lehramt an Gymnasien an der Goethe-Universität und schloss dieses Studium 1994 mit dem Staatsexamen ab. Ihre Examensarbeit wurde später unter dem Titel Der Verlust der biologischen Vielfalt. Ein neues Problem der internationalen Beziehungen veröffentlicht. Anschließend arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Franz Nuscheler am Lehrstuhl für Vergleichende und Internationale Politik an der Mercator-Universität in Duisburg (heute Universität Duisburg-Essen). Ab 1997 war sie zusätzlich am Institut für Entwicklung und Frieden (ebenfalls in Duisburg) aktiv. Danach übernahm sie ab 1999 eine Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Volker Rittberger am Lehrstuhl für Internationale Politik an der Eberhard Karls Universität in Tübingen.
Im Jahre 2001 kehrte sie zurück an die Goethe-Universität und wurde wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Lothar Brock am Institut für Vergleichende Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen. Dort wurde sie im November 2002 mit einer Arbeit zu Nichtregierungsorganisationen als Akteure internationaler Umweltverhandlungen promoviert (Dr. phil.). Im Dezember 2002 übernahm sie die Juniorprofessur für Friedens- und Konfliktforschung. Im Oktober 2007 wird sie zur Professorin für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt internationale Institutionen und Friedensprozesse berufen.
Im Juni 2008 wurde ihr der mit 15.000 Euro dotierte 1822- und Universitätspreis für exzellente Lehre an der Goethe-Universität verliehen. Im Jahr 2009 folgte der mit 150.000 Euro dotierte Hessische Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre für sie und ihre Arbeitsgruppe.
2010 wurde Tanja Brühl in das Kuratorium der Fridtjof-Nansen-Akademie für politische Bildung im Weiterbildungszentrum Ingelheim berufen.
Am 29. August 2012 wurde Brühl zur Vizepräsidentin der Goethe-Universität Frankfurt am Main gewählt. Sie trat das Amt am 1. Oktober 2012 an und folgte so der Physikerin Roser Valentí nach.
Am 6. März 2019 wurde Brühl zur Präsidentin der TU Darmstadt gewählt. Ihre Amtszeit begann am 1. Oktober 2019. Sie löste damit Hans Jürgen Prömel nach seiner zweiten Amtszeit, sprich zwölfjähriger Präsidentschaft, ab. Die Universitätsversammlung der TU Darmstadt bestätigte Tanja Brühl am 14. Mai 2025 im Amt bis 2031. Als Schwerpunkte für ihre zweite Amtszeit formulierte sie die Vernetzung und Zusammenarbeit in Forschung, Lehre und der Dritten Mission der TUDa im RMU-Verbund, UNITE! und darüber hinaus, sowie jene innerhalb der TU Darmstadt.
Interessen
Ein zentrales Thema der wissenschaftlichen Arbeiten Tanja Brühls ist die internationale Umweltpolitik; so zum Beispiel ihre Aufsätze Vom Naturschutz zum Ressourcenmanagement. Der Erhalt der biologischen Vielfalt und Von der Grünen zur Genetischen Revolution? Zum Einsatz von Biotechnologien in der Landwirtschaft oder bereits in ihrer Examensarbeit, welche in leicht überarbeiteter Fassung von 1995 unter dem Titel Der Verlust der biologischen Vielfalt. Ein neues Problem in den internationalen Beziehungen vorliegt.
In dieser Schrift beschäftigt sich Brühl mit der Bedeutung des Erhalts der biologischen Vielfalt und entsprechenden politischen Maßnahmen sowie Abkommen und Vereinbarungen auf internationaler Ebene. Hier sieht sie die Notwendigkeit der Etablierung eines globalen Regimes, welches über eine bloß unverbindliche und kooperative Regelung einzelner Staaten hinausgehen müsse. Neben damit verbundenen Problemen wie etwa hohen Kosten, wird auf die unterschiedlichen Interessen der Industrie- und die der Entwicklungsländer verwiesen.
So haben die reicheren Industrieländer laut Brühl „ein Interesse am langfristigen Erhalt der (überwiegend in Entwicklungsländern auftretenden) biologischen Vielfalt“, welches primär ökonomischen Verwertungsvorstellungen zugrunde liege (z. B. im Bereich der Pharmazie), weshalb der Zugang zu den entsprechenden Gebieten allen Staaten zugänglich sein müsse. Die Entwicklungsländer sähen in der Biodiversität wiederum eine standortgebundene, vermarktbare Ressource. Daraus ergäbe sich die Notwendigkeit zur Kooperation von welcher beide Seiten profitieren könnten, was den Industrieländern zur Zeit (wohl aufgrund größerer ökonomischer Sicherheit) besser gelänge. Nichtregierungsorganisationen (NGOs) spielten bei der Identifizierung des Problems der Erhaltung der biologischen Vielfalt und der Schaffung eines damit verbundenen Bewusstseins eine bedeutende Rolle.
Der Sammelband Privatisierung der Weltpolitik, dessen Mit-Herausgeberin Brühl ist (mit Tobias Debiel, Brigitte Hamm, Hartwig Hummel und Jens Martens), beschäftigt sich unter anderem mit den oben genannten (internationalen) Nichtregierungsorganisationen. An dieser Stelle wird auf die zunehmende Bedeutung der nichtstaatlichen Organisationen bei Umweltverhandlungen auf internationaler Ebene verwiesen, welche durch eine umfangreiche Kompetenz, Sachkenntnis und Kontakte auf sich aufmerksam machen. Es werden aber auch auf die bei „prekären“ Themen schnell aufkommenden Grenzen und eventuellen Bedeutungsverluste aufgezeigt, mit welchen diese zu kämpfen haben.
Schriften (Auswahl)
- Nichtregierungsorganisationen als Akteure internationaler Umweltverhandlungen. Ein Erklärungsmodell auf der Basis der situationsspezifischen Ressourcennachfrage, Frankfurt /New York: Campus, 2003. ISBN 3-593-37353-X.
- Der Verlust der biologischen Vielfalt. Ein neues Problem der internationalen Beziehungen. Mosbach: AFES-PRESS, 1995. ISBN 3-926979-58-5.
- Unternehmen in der Weltpolitik, Dietz, 2004, ISBN 3-8012-0348-4.
Weblinks
- Literatur von und über Tanja Brühl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Offizielle Webpräsenz – bei der TU Darmstadt
Einzelnachweise
- Hessischer Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre. Website der Goethe-Universität Frankfurt. Abgerufen am 20. Juli 2013.
- Goethe-Universität: Präsidium der Goethe-Universität erhält Verstärkung. Prof. Tanja Brühl wurde heute vom Senat der Universität zur Vizepräsidentin gewählt. Pressemitteilung. 29. August 2012. Abgerufen am 29. August 2012.
- TU Darmstadt: Die neue Präsidentin der TU Darmstadt steht fest: Tanja Brühl wurde mit 51 Stimmen gewählt. Mehr in Kürze unter https://www.tu-darmstadt.de. In: Twitter @TUDarmstadt. 6. März 2019, abgerufen am 6. März 2019.
- Unite! University Alliance for Innovation and Technology. Abgerufen am 17. Mai 2025 (englisch).
- Technische Universität Darmstadt: TU-Präsidentin Brühl im Amt bestätigt. 14. Mai 2025, abgerufen am 17. Mai 2025.
Personendaten | |
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NAME | Brühl, Tanja |
ALTERNATIVNAMEN | Brühl, Tanja Christina |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Politologin |
GEBURTSDATUM | 10. Mai 1969 |
GEBURTSORT | Marburg |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Tanja Christina Bruhl 10 Mai 1969 in Marburg ist eine deutsche Politologin und ehemalige Professorin fur Internationale Institutionen und Friedensprozesse an der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main Seit dem 1 Oktober 2019 ist sie Prasidentin der Technischen Universitat Darmstadt LebenBruhl studierte Biologie und Sozialkunde auf Lehramt an Gymnasien an der Goethe Universitat und schloss dieses Studium 1994 mit dem Staatsexamen ab Ihre Examensarbeit wurde spater unter dem Titel Der Verlust der biologischen Vielfalt Ein neues Problem der internationalen Beziehungen veroffentlicht Anschliessend arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Franz Nuscheler am Lehrstuhl fur Vergleichende und Internationale Politik an der Mercator Universitat in Duisburg heute Universitat Duisburg Essen Ab 1997 war sie zusatzlich am Institut fur Entwicklung und Frieden ebenfalls in Duisburg aktiv Danach ubernahm sie ab 1999 eine Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Volker Rittberger am Lehrstuhl fur Internationale Politik an der Eberhard Karls Universitat in Tubingen Im Jahre 2001 kehrte sie zuruck an die Goethe Universitat und wurde wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Lothar Brock am Institut fur Vergleichende Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen Dort wurde sie im November 2002 mit einer Arbeit zu Nichtregierungsorganisationen als Akteure internationaler Umweltverhandlungen promoviert Dr phil Im Dezember 2002 ubernahm sie die Juniorprofessur fur Friedens und Konfliktforschung Im Oktober 2007 wird sie zur Professorin fur Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt internationale Institutionen und Friedensprozesse berufen Im Juni 2008 wurde ihr der mit 15 000 Euro dotierte 1822 und Universitatspreis fur exzellente Lehre an der Goethe Universitat verliehen Im Jahr 2009 folgte der mit 150 000 Euro dotierte Hessische Hochschulpreis fur Exzellenz in der Lehre fur sie und ihre Arbeitsgruppe 2010 wurde Tanja Bruhl in das Kuratorium der Fridtjof Nansen Akademie fur politische Bildung im Weiterbildungszentrum Ingelheim berufen Am 29 August 2012 wurde Bruhl zur Vizeprasidentin der Goethe Universitat Frankfurt am Main gewahlt Sie trat das Amt am 1 Oktober 2012 an und folgte so der Physikerin Roser Valenti nach Am 6 Marz 2019 wurde Bruhl zur Prasidentin der TU Darmstadt gewahlt Ihre Amtszeit begann am 1 Oktober 2019 Sie loste damit Hans Jurgen Promel nach seiner zweiten Amtszeit sprich zwolfjahriger Prasidentschaft ab Die Universitatsversammlung der TU Darmstadt bestatigte Tanja Bruhl am 14 Mai 2025 im Amt bis 2031 Als Schwerpunkte fur ihre zweite Amtszeit formulierte sie die Vernetzung und Zusammenarbeit in Forschung Lehre und der Dritten Mission der TUDa im RMU Verbund UNITE und daruber hinaus sowie jene innerhalb der TU Darmstadt InteressenEin zentrales Thema der wissenschaftlichen Arbeiten Tanja Bruhls ist die internationale Umweltpolitik so zum Beispiel ihre Aufsatze Vom Naturschutz zum Ressourcenmanagement Der Erhalt der biologischen Vielfalt und Von der Grunen zur Genetischen Revolution Zum Einsatz von Biotechnologien in der Landwirtschaft oder bereits in ihrer Examensarbeit welche in leicht uberarbeiteter Fassung von 1995 unter dem Titel Der Verlust der biologischen Vielfalt Ein neues Problem in den internationalen Beziehungen vorliegt In dieser Schrift beschaftigt sich Bruhl mit der Bedeutung des Erhalts der biologischen Vielfalt und entsprechenden politischen Massnahmen sowie Abkommen und Vereinbarungen auf internationaler Ebene Hier sieht sie die Notwendigkeit der Etablierung eines globalen Regimes welches uber eine bloss unverbindliche und kooperative Regelung einzelner Staaten hinausgehen musse Neben damit verbundenen Problemen wie etwa hohen Kosten wird auf die unterschiedlichen Interessen der Industrie und die der Entwicklungslander verwiesen So haben die reicheren Industrielander laut Bruhl ein Interesse am langfristigen Erhalt der uberwiegend in Entwicklungslandern auftretenden biologischen Vielfalt welches primar okonomischen Verwertungsvorstellungen zugrunde liege z B im Bereich der Pharmazie weshalb der Zugang zu den entsprechenden Gebieten allen Staaten zuganglich sein musse Die Entwicklungslander sahen in der Biodiversitat wiederum eine standortgebundene vermarktbare Ressource Daraus ergabe sich die Notwendigkeit zur Kooperation von welcher beide Seiten profitieren konnten was den Industrielandern zur Zeit wohl aufgrund grosserer okonomischer Sicherheit besser gelange Nichtregierungsorganisationen NGOs spielten bei der Identifizierung des Problems der Erhaltung der biologischen Vielfalt und der Schaffung eines damit verbundenen Bewusstseins eine bedeutende Rolle Der Sammelband Privatisierung der Weltpolitik dessen Mit Herausgeberin Bruhl ist mit Tobias Debiel Brigitte Hamm Hartwig Hummel und Jens Martens beschaftigt sich unter anderem mit den oben genannten internationalen Nichtregierungsorganisationen An dieser Stelle wird auf die zunehmende Bedeutung der nichtstaatlichen Organisationen bei Umweltverhandlungen auf internationaler Ebene verwiesen welche durch eine umfangreiche Kompetenz Sachkenntnis und Kontakte auf sich aufmerksam machen Es werden aber auch auf die bei prekaren Themen schnell aufkommenden Grenzen und eventuellen Bedeutungsverluste aufgezeigt mit welchen diese zu kampfen haben Schriften Auswahl Nichtregierungsorganisationen als Akteure internationaler Umweltverhandlungen Ein Erklarungsmodell auf der Basis der situationsspezifischen Ressourcennachfrage Frankfurt New York Campus 2003 ISBN 3 593 37353 X Der Verlust der biologischen Vielfalt Ein neues Problem der internationalen Beziehungen Mosbach AFES PRESS 1995 ISBN 3 926979 58 5 Unternehmen in der Weltpolitik Dietz 2004 ISBN 3 8012 0348 4 WeblinksLiteratur von und uber Tanja Bruhl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Offizielle Webprasenz bei der TU DarmstadtEinzelnachweiseHessischer Hochschulpreis fur Exzellenz in der Lehre Website der Goethe Universitat Frankfurt Abgerufen am 20 Juli 2013 Goethe Universitat Prasidium der Goethe Universitat erhalt Verstarkung Prof Tanja Bruhl wurde heute vom Senat der Universitat zur Vizeprasidentin gewahlt Pressemitteilung 29 August 2012 Abgerufen am 29 August 2012 TU Darmstadt Die neue Prasidentin der TU Darmstadt steht fest Tanja Bruhl wurde mit 51 Stimmen gewahlt Mehr in Kurze unter https www tu darmstadt de In Twitter TUDarmstadt 6 Marz 2019 abgerufen am 6 Marz 2019 Unite University Alliance for Innovation and Technology Abgerufen am 17 Mai 2025 englisch Technische Universitat Darmstadt TU Prasidentin Bruhl im Amt bestatigt 14 Mai 2025 abgerufen am 17 Mai 2025 Normdaten Person GND 128521090 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n96018001 VIAF 28125404 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bruhl TanjaALTERNATIVNAMEN Bruhl Tanja ChristinaKURZBESCHREIBUNG deutsche PolitologinGEBURTSDATUM 10 Mai 1969GEBURTSORT Marburg