Der Bahnhof Sömmerda ist der Bahnhof der thüringischen Kreisstadt Sömmerda Er ist Knotenpunkt des ÖPNV im gesamten Landk
Bahnhof Sömmerda

Der Bahnhof Sömmerda ist der Bahnhof der thüringischen Kreisstadt Sömmerda. Er ist Knotenpunkt des ÖPNV im gesamten Landkreis Sömmerda und der einzige Turmbahnhof Thüringens. Im Jahre 1874 wurde er eröffnet. Durch die Inbetriebnahme der Bahnstrecke Erfurt–Sangerhausen 1881 kreuzen sich dort zwei Strecken.
Sömmerda | |
---|---|
Empfangsgebäude | |
Daten | |
Betriebsstellenart | Bahnhof |
Lage im Netz | Kreuzungsbahnhof |
Bauform | Turmbahnhof |
Bahnsteiggleise | 5 |
Abkürzung | USD |
IBNR | 8010328 |
Preisklasse | 4 |
Eröffnung | 14. August 1874 |
Profil auf bahnhof.de | Soemmerda |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Sömmerda |
Land | Thüringen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 51° 9′ 56″ N, 11° 7′ 41″ O |
Eisenbahnstrecken | |
| |
Bahnhöfe in Thüringen |
Lage und Aufbau
Der Bahnhof Sömmerda befindet sich am Streckenkilometer 12,6 der Bahnstrecke Straußfurt–Großheringen (Pfefferminzbahn). An der kreuzenden Bahnstrecke Sangerhausen–Erfurt liegt er an Kilometer 44,9. Hinsichtlich der Lage im Netz spricht man von einem Kreuzungsbahnhof. Bei der Bauform handelt es sich um einen Turmbahnhof. Auf südwestlicher Seite des Bahnhofs ist die Pfefferminzbahn mit der Erfurt-Sangerhäuser Strecke über eine Verbindungskurve miteinander verbunden.
Der Bahnhof liegt gut einen Kilometer nordöstlich des Sömmerdaer Stadtkerns. In der unmittelbaren Umgebung befinden sich Wohn- und Industriegebiete. Die anliegenden Straßen sind die Bahnhofstraße, die Schillerstraße und die Lessingstraße.
An der Pfefferminzbahn sind die benachbarten Stationen der nicht mehr im Personenverkehr bediente Bahnhof Weißensee, etwa fünf Kilometer weiter westlich. In östlicher Richtung ist dies der Haltepunkt Kiebitzhöhe, knapp sechs Kilometer entfernt gelegen. An der anderen Strecke liegt der Haltepunkt Großrudestedt ungefähr acht Kilometer südlich entfernt, in nördlicher Richtung der Haltepunkt Leubingen, rund fünf Kilometer entfernt.
Geschichte
Die erste Eisenbahnstrecke erreichte Sömmerda am 14. August 1874. Es war die Pfefferminzbahn, die Straußfurt im Westen über Sömmerda mit Großheringen im Osten verband. Eine besondere verkehrstechnische Bedeutung hatte der Sömmerdaer Bahnhof zu dieser Zeit noch nicht. Kölleda war als betrieblicher Mittelpunkt der Strecke anzusehen. Das Ausmaß der Gleisanlagen war eher bescheiden. Es gab das durchgehende Hauptgleis sowie ein Umfahrgleis und zwei Ladegleise. Eines dieser Ladegleise besaß eine Rampe. Es standen neben einem kleinen Empfangsgebäude ein Haus- und ein Zwischenbahnsteig sowie ein kleiner Güterschuppen zur Verfügung.
Als am 24. Oktober 1881 die zweite und wichtigere Bahnstrecke Sangerhausen–Erfurt durch Sömmerda eröffnet wurde, musste man den Bahnhof zu einem Turmbahnhof erweitern, um beide Strecken verknüpfen zu können. Der Erfurt-Sangerhäuser Strecke errichtete man auf einem Damm, da sie durch ein Feuchtgebiet verlief. Dies war günstiger als eine Trockenlegung. Der nicht-niveaugleiche Bau der Strecken war auch für das Militär von großem Nutzen, da es bei einem Truppenaufmarsch nicht durch Gleisblockaden aufgehalten werden konnte. Um die beiden Strecken miteinander verbinden zu können, entstand in diesem Zusammenhang eine Verbindungskurve. An ihr wurden weitere Güterverkehrsanlagen wie ein Güterschuppen, ein Freiladegleis und eine Rampe neu errichtet.
Das an der Pfefferminzbahn errichtete Empfangsgebäude blieb erhalten. An der Hauptbahn (Sangerhausen–Erfurt) entstand lediglich ein kleinerer Holzschuppen. Durch die fortschreitende Industrialisierung nahmen sowohl die Fahrgastzahlen als auch das Güterverkehrsaufkommen rapide zu. Dies machte einen Umbau der Gleisanlagen im oberen Teil notwendig, der im Jahre 1898 stattfand. Der Holzschuppen der Hauptbahn wurde durch ein halbmassives Gebäude mit größerem Warteraum ersetzt. Zusätzlich kam es zur Verlängerung des Haus- und des Zwischenbahnsteiges.
1936 fanden weitere wesentliche Veränderungen am Bahnhof statt. Im Zuge der Kriegsvorbereitungen wurden die Dreyse-Werke ausgebaut. Damit ging auch ein erneuter Ausbau des Bahnhofs einher. Es pendelten viele Werktätige nach Sömmerda, aber auch nach Erfurt und Kölleda. Die Züge sollten durch den Ausbau zügiger abgefertigt werden. Im oberen Bahnhofsteil verlegte man das Gleis 3. Dabei entstand auch ein Mittelbahnsteig mit hölzerner Überdachung. Es folgte der Ausbau des Empfangsgebäudes an der Hauptbahn zum Gebäude des gesamten Bahnhofs. Auch am Bahnsteig der Pfefferminzbahn kam eine Holzüberdachung hinzu. Allerdings fungierte sein Gebäude nur noch als Warteraum. Die Gütergleise wurden erweitert und zwei Gleisanschlüsse neu errichtet. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges ergaben sich keine weiteren Veränderungen an den Bahnhofs- und Gleisanlagen.
Nach Kriegsende fielen Reparationsleistungen an die Sowjetunion an. Dies betraf in Sömmerda besonders den oberen Bahnhofsteil. Gleis 3 wurde entfernt. Auch Weichen an der Bahnhofsausfahrt in Richtung Erfurt waren davon betroffen. Flankenfahrt-Schutzweichen mussten demontiert werden. Dieser Zustand dauerte bis in die 1970er Jahre an.
1961 erfolgten Gleis- und Weichenerneuerungen im unteren Bahnhofsteil. Ebenso fand eine Modernisierung der dortigen Bahnsteige statt. Zu einem weiteren Aufschwung des Bahnverkehrs kam es durch den Ausbau eines Büromaschinenwerkes, dessen Belegschaft fast zur Hälfte mit der Bahn anreiste. Auch viele Arbeiter, die nach Erfurt oder Kölleda unterwegs waren, nutzten den Bahnhof. Das nach 1945 demontierte Gleis 3 wurde 1972 wieder aufgebaut und in erster Linie als Güter- und Umfahrgleis genutzt. Es kam auch wieder zum Einbau von Flankenschutzweichen.
1974 fand anlässlich des 100-jährigen Streckenjubiläums der Pfefferminzbahn eine Fahrzeugschau im Bahnhof statt.
Zu Beginn der 1980er Jahre wurde der Wasserturm des Bahnhofs abgerissen. Die damals noch verbliebenen Wasserkräne wurden ebenso entfernt. Zu Modernisierungen des Empfangsgebäudes kam es erst wieder 1986. Man verputzte es auch neu. Empfangshalle, Warteräume und Bahnhofsgaststätte wurden umgestaltet. Die Bahnsteige erhielten neben Bänken und Papierkörben modern wirkende Stationsschilder und Informationstafeln. Auch der Bahnhofsvorplatz wurde neu gestaltet.
In den Jahren 1993/94 zeigten sich mehr und mehr Risse in der Empfangshalle. Anfang 1995 musste sie baupolizeilich gesperrt werden. Der Grund dafür waren Bodenverschiebungen, die auf eine zu schwere Bodenplatte und das Entfernen einer Stützmauer 1986 zurückzuführen waren. So wurde die Halle im Frühjahr 1996 abgerissen. Es war danach geplant, eine moderne Glas-Stahl-Konstruktion entstehen zu lassen. Diese sollte eine Fahrkartenausgabe und einige kleinere Geschäfte beherbergen. Die geplanten Kosten von etwa 300.000 Mark erschienen zu hoch, sodass ein Jahr lang erst einmal keine Bauarbeiten begannen.
Weitere Rückbaumaßnahmen fanden im September und Oktober 1996 statt. Es wurde die doppelte Kreuzungsweiche am Rampengleis des Güterbahnhofs sowie die Gleisverbindung vom Güterbahnhof in Richtung Großheringen entfernt. Diese Maßnahmen sollten vermutlich hohe Kosten zur Instandhaltung der Weichen verringern.
Neue Planungen bezüglich des Empfangsgebäudes kamen im Jahre 1997 auf. Die Planungen der Stahl-Glas-Konstruktion waren offenbar verworfen worden. Stattdessen starteten Arbeiten an der Straßenseite des Gebäudes, um unschöne Stellen nach dem Abriss zu kaschieren. Weitere Abrisspläne gab es für die Bahnhofsgaststätte und für einen 1898 errichteten Mittelbau, denn es fanden sich keine Nutzer. Es war geplant, dass Fahrkartenausgabe und Bahnhofsmanagement in den verbliebenen Klinkerbau einzogen.
Seit dem 30. Juni 1997 ist der obere Bahnhofsteil aufgrund von Rationalisierungsmaßnahmen bis auf die Fahrkartenausgabe unbesetzt. Der Fahrdienstleiter ist seit dem Zeitpunkt im ehemaligen Empfangsgebäude der Pfefferminzbahn untergebracht. In diesem Zusammenhang wurden auch die Weichen zu den Aufstellgleisen aus Richtung Sangerhausen entfernt. Lichtsignale ersetzten nun Formsignale. Anfang 1998 zog die Fahrkartenausgabe um. Da man die Sicherheit der Reisenden erhöhen wollte, wurde im Frühjahr 1998 bei laufendem Betrieb mit dem Bau einer Bahnsteigunterführung zum Mittelbahnsteig begonnen. Am Bahnhofsvorplatz war die nötige Baufreiheit dafür geschaffen worden, nachdem einige Nebengebäude abgerissen worden waren. Am 19. November 1998 konnte die neue Unterführung der Öffentlichkeit übergeben werden. Auch Aufzüge wurden errichtet, um Barrierefreiheit zu schaffen. Der Posten des „Reisendensicherers“, der mit einer Handschranke den Übergang von Gleis 1 zu Gleis 2 im oberen Teil sicherte, konnte dadurch gestrichen werden.
Im Januar 1999 wurden weitere Nebengebäude abgerissen und das Gelände planiert. Während dieser Bauarbeiten war Gleis 1 für den Verkehr gesperrt. Zusätzlich wurde der Bahnhofsplatz umgestaltet und eine überdachte Fahrradabstellanlage errichtet. Das Investitionsvolumen betrug 5,5 Millionen DM.
Die Elektrifizierung der Strecke erfolgte bis Ende der 1990er Jahre. Am 9. Dezember 2007 wurde der Personenverkehr auf dem Abschnitt Straußfurt–Sömmerda eingestellt, der Abschnitt Buttstädt–Großheringen folgte am 9. Dezember 2017. Die Regionalbahnen verkehren auf der Pfefferminzbahn seitdem nur noch zwischen Sömmerda und Buttstädt.
Verkehrszahlen
Jahr | verkaufte Fahrkarten | Stückgut Empfang | Stückgut Versand | Wagenladungen Empfang | Wagenladungen Versand |
---|---|---|---|---|---|
1895 | 77.000 | 1.200 t | 1.700 t | 16.000 t | 12.300 t |
1900 | 88.800 | 1.700 t | 1.200 t | 31.100 t | 19.900 t |
1913 | 134.000 | 3.600 t | 2.300 t | 49.800 t | 54.800 t |
1924 | 184.700 | 2.500 t | 1.800 t | 40.000 t | 25.600 t |
1938 waren 255.000 Reisende und ein Güterumschlag von 133.000 t zu verzeichnen.
Anlagen
Bahnsteige
Zur Barrierefreiheit ist der Bahnsteig 1 über eine Rampe und der Bahnsteig 2/3 (Inselbahnsteig) über einen Aufzug zu erreichen. Die Bahnsteige 4 und 5 sind barrierefrei erreichbar, allerdings haben sie eine deutlich geringere Höhe als die Fahrzeugböden der eingesetzten Triebwagen. Der Bahnsteig 5 ist durch einen Überweg zu erreichen.
Gleis | Länge in m | Höhe in cm |
---|---|---|
1 | 146 | 55 |
2 | 146 | 55 |
3 | 146 | 55 |
4 | 85 | 28 |
5 | 80 | 26 |
Stellwerke
Im Laufe der Zeit entstanden folgenden Stellwerke in Sömmerda:
Bezeichnung | Funktion | Typ | Inbetriebnahme | Außerbetriebnahme | Anmerkungen |
---|---|---|---|---|---|
Sö | El | 28. Juni 1997 | in Betrieb | ||
Sr | Fdl | mech | 28. Juni 1997 | ob Bf | |
Ss | Ww | mech | 28. Juni 1997 | ob Bf | |
Su | Fdl | mech, Bauart Jüdel | 27. August 2008 | unt Bf; bis 26. August 1997 Ww | |
Suf | Fdl | E 12/78 | 27. August 2008 | in Betrieb | |
Sw | Ww | mech, Bauart Jüdel | 27. August 2008 | und Bf |
Verkehrsanbindung
Im Fahrplanjahr 2023/224 verkehren in Sömmerda folgende Linien.
Linie | Linienverlauf | Takt min | EVU |
---|---|---|---|
RE 10 | Erfurt – Sömmerda – Sangerhausen – Güsten – Magdeburg | 120 | Start |
RB 59 | Erfurt – Sömmerda – Sangerhausen | 120 | Abellio |
RB 27 | Sömmerda – Kölleda – Buttstädt | 120 60 (HVZ) | Erfurter Bahn |
- Kreuzungsbereich im Turmbahnhof
- Gleise 1–3 (oben)
- Gleise 4–5 (unten)
Literatur
- Günter Fromm, Michael U. Kratzsch-Leichsenring: Der Bahnknoten Sömmerda und seine Strecken. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 1999, ISBN 3-932554-59-0, S. 167–181.
- Erich Preuß: Sömmerda. In: Oliver Strüber [vorm. Erich Preuß] (Hrsg.): Das große Archiv der deutschen Bahnhöfe (= 38. Ergänzungsausgabe). GeraNova Zeitschriftenverlag, München 2002, ISSN 0949-2127 (1 Bl., 4 S.).
Weblinks
Einzelnachweise
- Michael Dittrich: Abkürzungsverzeichnis. Abgerufen am 17. August 2017.
- Michael Dittrich: IBNR-Verzeichnis. Abgerufen am 17. August 2017.
- DB Station&Service AG: Stationspreisliste 2017. (PDF) S. 81, archiviert vom am 6. August 2017; abgerufen am 17. August 2017.
- Günter Fromm, Michael U. Kratzsch-Leichsenring: Der Bahnknoten Sömmerda und seine Strecken. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 1999, ISBN 3-932554-59-0, S. 28.
- Stationsausstattung Sömmerda. DB Station&Service, abgerufen am 18. September 2019.
- Stellwerksliste. Einträge S. In: stellwerke.de. Abgerufen am 18. August 2017.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Bahnhof Sömmerda, Was ist Bahnhof Sömmerda? Was bedeutet Bahnhof Sömmerda?
Der Bahnhof Sommerda ist der Bahnhof der thuringischen Kreisstadt Sommerda Er ist Knotenpunkt des OPNV im gesamten Landkreis Sommerda und der einzige Turmbahnhof Thuringens Im Jahre 1874 wurde er eroffnet Durch die Inbetriebnahme der Bahnstrecke Erfurt Sangerhausen 1881 kreuzen sich dort zwei Strecken SommerdaEmpfangsgebaudeEmpfangsgebaudeDatenBetriebsstellenart BahnhofLage im Netz KreuzungsbahnhofBauform TurmbahnhofBahnsteiggleise 5Abkurzung USDIBNR 8010328Preisklasse 4Eroffnung 14 August 1874Profil auf bahnhof de SoemmerdaLageStadt Gemeinde SommerdaLand ThuringenStaat DeutschlandKoordinaten 51 9 56 N 11 7 41 O 51 165556 11 128056 Koordinaten 51 9 56 N 11 7 41 OEisenbahnstrecken Bahnstrecken bei SommerdaStraussfurt Grossheringen km 12 6 Sangerhausen Erfurt km 44 486 Bahnhofe in ThuringenLage und AufbauDer Bahnhof Sommerda befindet sich am Streckenkilometer 12 6 der Bahnstrecke Straussfurt Grossheringen Pfefferminzbahn An der kreuzenden Bahnstrecke Sangerhausen Erfurt liegt er an Kilometer 44 9 Hinsichtlich der Lage im Netz spricht man von einem Kreuzungsbahnhof Bei der Bauform handelt es sich um einen Turmbahnhof Auf sudwestlicher Seite des Bahnhofs ist die Pfefferminzbahn mit der Erfurt Sangerhauser Strecke uber eine Verbindungskurve miteinander verbunden Der Bahnhof liegt gut einen Kilometer nordostlich des Sommerdaer Stadtkerns In der unmittelbaren Umgebung befinden sich Wohn und Industriegebiete Die anliegenden Strassen sind die Bahnhofstrasse die Schillerstrasse und die Lessingstrasse An der Pfefferminzbahn sind die benachbarten Stationen der nicht mehr im Personenverkehr bediente Bahnhof Weissensee etwa funf Kilometer weiter westlich In ostlicher Richtung ist dies der Haltepunkt Kiebitzhohe knapp sechs Kilometer entfernt gelegen An der anderen Strecke liegt der Haltepunkt Grossrudestedt ungefahr acht Kilometer sudlich entfernt in nordlicher Richtung der Haltepunkt Leubingen rund funf Kilometer entfernt GeschichteDie erste Eisenbahnstrecke erreichte Sommerda am 14 August 1874 Es war die Pfefferminzbahn die Straussfurt im Westen uber Sommerda mit Grossheringen im Osten verband Eine besondere verkehrstechnische Bedeutung hatte der Sommerdaer Bahnhof zu dieser Zeit noch nicht Kolleda war als betrieblicher Mittelpunkt der Strecke anzusehen Das Ausmass der Gleisanlagen war eher bescheiden Es gab das durchgehende Hauptgleis sowie ein Umfahrgleis und zwei Ladegleise Eines dieser Ladegleise besass eine Rampe Es standen neben einem kleinen Empfangsgebaude ein Haus und ein Zwischenbahnsteig sowie ein kleiner Guterschuppen zur Verfugung Als am 24 Oktober 1881 die zweite und wichtigere Bahnstrecke Sangerhausen Erfurt durch Sommerda eroffnet wurde musste man den Bahnhof zu einem Turmbahnhof erweitern um beide Strecken verknupfen zu konnen Der Erfurt Sangerhauser Strecke errichtete man auf einem Damm da sie durch ein Feuchtgebiet verlief Dies war gunstiger als eine Trockenlegung Der nicht niveaugleiche Bau der Strecken war auch fur das Militar von grossem Nutzen da es bei einem Truppenaufmarsch nicht durch Gleisblockaden aufgehalten werden konnte Um die beiden Strecken miteinander verbinden zu konnen entstand in diesem Zusammenhang eine Verbindungskurve An ihr wurden weitere Guterverkehrsanlagen wie ein Guterschuppen ein Freiladegleis und eine Rampe neu errichtet Das an der Pfefferminzbahn errichtete Empfangsgebaude blieb erhalten An der Hauptbahn Sangerhausen Erfurt entstand lediglich ein kleinerer Holzschuppen Durch die fortschreitende Industrialisierung nahmen sowohl die Fahrgastzahlen als auch das Guterverkehrsaufkommen rapide zu Dies machte einen Umbau der Gleisanlagen im oberen Teil notwendig der im Jahre 1898 stattfand Der Holzschuppen der Hauptbahn wurde durch ein halbmassives Gebaude mit grosserem Warteraum ersetzt Zusatzlich kam es zur Verlangerung des Haus und des Zwischenbahnsteiges 1936 fanden weitere wesentliche Veranderungen am Bahnhof statt Im Zuge der Kriegsvorbereitungen wurden die Dreyse Werke ausgebaut Damit ging auch ein erneuter Ausbau des Bahnhofs einher Es pendelten viele Werktatige nach Sommerda aber auch nach Erfurt und Kolleda Die Zuge sollten durch den Ausbau zugiger abgefertigt werden Im oberen Bahnhofsteil verlegte man das Gleis 3 Dabei entstand auch ein Mittelbahnsteig mit holzerner Uberdachung Es folgte der Ausbau des Empfangsgebaudes an der Hauptbahn zum Gebaude des gesamten Bahnhofs Auch am Bahnsteig der Pfefferminzbahn kam eine Holzuberdachung hinzu Allerdings fungierte sein Gebaude nur noch als Warteraum Die Gutergleise wurden erweitert und zwei Gleisanschlusse neu errichtet Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges ergaben sich keine weiteren Veranderungen an den Bahnhofs und Gleisanlagen Nach Kriegsende fielen Reparationsleistungen an die Sowjetunion an Dies betraf in Sommerda besonders den oberen Bahnhofsteil Gleis 3 wurde entfernt Auch Weichen an der Bahnhofsausfahrt in Richtung Erfurt waren davon betroffen Flankenfahrt Schutzweichen mussten demontiert werden Dieser Zustand dauerte bis in die 1970er Jahre an 1961 erfolgten Gleis und Weichenerneuerungen im unteren Bahnhofsteil Ebenso fand eine Modernisierung der dortigen Bahnsteige statt Zu einem weiteren Aufschwung des Bahnverkehrs kam es durch den Ausbau eines Buromaschinenwerkes dessen Belegschaft fast zur Halfte mit der Bahn anreiste Auch viele Arbeiter die nach Erfurt oder Kolleda unterwegs waren nutzten den Bahnhof Das nach 1945 demontierte Gleis 3 wurde 1972 wieder aufgebaut und in erster Linie als Guter und Umfahrgleis genutzt Es kam auch wieder zum Einbau von Flankenschutzweichen 1974 fand anlasslich des 100 jahrigen Streckenjubilaums der Pfefferminzbahn eine Fahrzeugschau im Bahnhof statt Zu Beginn der 1980er Jahre wurde der Wasserturm des Bahnhofs abgerissen Die damals noch verbliebenen Wasserkrane wurden ebenso entfernt Zu Modernisierungen des Empfangsgebaudes kam es erst wieder 1986 Man verputzte es auch neu Empfangshalle Warteraume und Bahnhofsgaststatte wurden umgestaltet Die Bahnsteige erhielten neben Banken und Papierkorben modern wirkende Stationsschilder und Informationstafeln Auch der Bahnhofsvorplatz wurde neu gestaltet In den Jahren 1993 94 zeigten sich mehr und mehr Risse in der Empfangshalle Anfang 1995 musste sie baupolizeilich gesperrt werden Der Grund dafur waren Bodenverschiebungen die auf eine zu schwere Bodenplatte und das Entfernen einer Stutzmauer 1986 zuruckzufuhren waren So wurde die Halle im Fruhjahr 1996 abgerissen Es war danach geplant eine moderne Glas Stahl Konstruktion entstehen zu lassen Diese sollte eine Fahrkartenausgabe und einige kleinere Geschafte beherbergen Die geplanten Kosten von etwa 300 000 Mark erschienen zu hoch sodass ein Jahr lang erst einmal keine Bauarbeiten begannen Weitere Ruckbaumassnahmen fanden im September und Oktober 1996 statt Es wurde die doppelte Kreuzungsweiche am Rampengleis des Guterbahnhofs sowie die Gleisverbindung vom Guterbahnhof in Richtung Grossheringen entfernt Diese Massnahmen sollten vermutlich hohe Kosten zur Instandhaltung der Weichen verringern Neue Planungen bezuglich des Empfangsgebaudes kamen im Jahre 1997 auf Die Planungen der Stahl Glas Konstruktion waren offenbar verworfen worden Stattdessen starteten Arbeiten an der Strassenseite des Gebaudes um unschone Stellen nach dem Abriss zu kaschieren Weitere Abrissplane gab es fur die Bahnhofsgaststatte und fur einen 1898 errichteten Mittelbau denn es fanden sich keine Nutzer Es war geplant dass Fahrkartenausgabe und Bahnhofsmanagement in den verbliebenen Klinkerbau einzogen Seit dem 30 Juni 1997 ist der obere Bahnhofsteil aufgrund von Rationalisierungsmassnahmen bis auf die Fahrkartenausgabe unbesetzt Der Fahrdienstleiter ist seit dem Zeitpunkt im ehemaligen Empfangsgebaude der Pfefferminzbahn untergebracht In diesem Zusammenhang wurden auch die Weichen zu den Aufstellgleisen aus Richtung Sangerhausen entfernt Lichtsignale ersetzten nun Formsignale Anfang 1998 zog die Fahrkartenausgabe um Da man die Sicherheit der Reisenden erhohen wollte wurde im Fruhjahr 1998 bei laufendem Betrieb mit dem Bau einer Bahnsteigunterfuhrung zum Mittelbahnsteig begonnen Am Bahnhofsvorplatz war die notige Baufreiheit dafur geschaffen worden nachdem einige Nebengebaude abgerissen worden waren Am 19 November 1998 konnte die neue Unterfuhrung der Offentlichkeit ubergeben werden Auch Aufzuge wurden errichtet um Barrierefreiheit zu schaffen Der Posten des Reisendensicherers der mit einer Handschranke den Ubergang von Gleis 1 zu Gleis 2 im oberen Teil sicherte konnte dadurch gestrichen werden Im Januar 1999 wurden weitere Nebengebaude abgerissen und das Gelande planiert Wahrend dieser Bauarbeiten war Gleis 1 fur den Verkehr gesperrt Zusatzlich wurde der Bahnhofsplatz umgestaltet und eine uberdachte Fahrradabstellanlage errichtet Das Investitionsvolumen betrug 5 5 Millionen DM Die Elektrifizierung der Strecke erfolgte bis Ende der 1990er Jahre Am 9 Dezember 2007 wurde der Personenverkehr auf dem Abschnitt Straussfurt Sommerda eingestellt der Abschnitt Buttstadt Grossheringen folgte am 9 Dezember 2017 Die Regionalbahnen verkehren auf der Pfefferminzbahn seitdem nur noch zwischen Sommerda und Buttstadt Verkehrszahlen Jahr verkaufte Fahrkarten Stuckgut Empfang Stuckgut Versand Wagenladungen Empfang Wagenladungen Versand1895 77 000 1 200 t 1 700 t 16 000 t 12 300 t1900 88 800 1 700 t 1 200 t 31 100 t 19 900 t1913 134 000 3 600 t 2 300 t 49 800 t 54 800 t1924 184 700 2 500 t 1 800 t 40 000 t 25 600 t 1938 waren 255 000 Reisende und ein Guterumschlag von 133 000 t zu verzeichnen AnlagenBahnsteige Zur Barrierefreiheit ist der Bahnsteig 1 uber eine Rampe und der Bahnsteig 2 3 Inselbahnsteig uber einen Aufzug zu erreichen Die Bahnsteige 4 und 5 sind barrierefrei erreichbar allerdings haben sie eine deutlich geringere Hohe als die Fahrzeugboden der eingesetzten Triebwagen Der Bahnsteig 5 ist durch einen Uberweg zu erreichen Gleis Lange in m Hohe in cm1 146 552 146 553 146 554 85 285 80 26Stellwerke Im Laufe der Zeit entstanden folgenden Stellwerke in Sommerda Bezeichnung Funktion Typ Inbetriebnahme Ausserbetriebnahme AnmerkungenSo El 28 Juni 1997 in BetriebSr Fdl mech 28 Juni 1997 ob BfSs Ww mech 28 Juni 1997 ob BfSu Fdl mech Bauart Judel 27 August 2008 unt Bf bis 26 August 1997 WwSuf Fdl E 12 78 27 August 2008 in BetriebSw Ww mech Bauart Judel 27 August 2008 und BfVerkehrsanbindungIm Fahrplanjahr 2023 224 verkehren in Sommerda folgende Linien Linie Linienverlauf Takt min EVURE 10 Erfurt Sommerda Sangerhausen Gusten Magdeburg 120 StartRB 59 Erfurt Sommerda Sangerhausen 120 AbellioRB 27 Sommerda Kolleda Buttstadt 120 60 HVZ Erfurter BahnKreuzungsbereich im Turmbahnhof Gleise 1 3 oben Gleise 4 5 unten LiteraturGunter Fromm Michael U Kratzsch Leichsenring Der Bahnknoten Sommerda und seine Strecken Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 1999 ISBN 3 932554 59 0 S 167 181 Erich Preuss Sommerda In Oliver Struber vorm Erich Preuss Hrsg Das grosse Archiv der deutschen Bahnhofe 38 Erganzungsausgabe GeraNova Zeitschriftenverlag Munchen 2002 ISSN 0949 2127 1 Bl 4 S WeblinksCommons Bahnhof Sommerda Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweiseMichael Dittrich Abkurzungsverzeichnis Abgerufen am 17 August 2017 Michael Dittrich IBNR Verzeichnis Abgerufen am 17 August 2017 DB Station amp Service AG Stationspreisliste 2017 PDF S 81 archiviert vom Original am 6 August 2017 abgerufen am 17 August 2017 Gunter Fromm Michael U Kratzsch Leichsenring Der Bahnknoten Sommerda und seine Strecken Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 1999 ISBN 3 932554 59 0 S 28 Stationsausstattung Sommerda DB Station amp Service abgerufen am 18 September 2019 Stellwerksliste Eintrage S In stellwerke de Abgerufen am 18 August 2017