Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Der Truppenübungsplatz Ohrdruf militärische Kurzform TrÜbPl Ohrdruf zivil auch TÜP Ohrdruf ist ein bereits 1906 angelegt

Truppenübungsplatz Ohrdruf

  • Startseite
  • Truppenübungsplatz Ohrdruf
Truppenübungsplatz Ohrdruf
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

Der Truppenübungsplatz Ohrdruf (militärische Kurzform TrÜbPl Ohrdruf, zivil auch TÜP Ohrdruf) ist ein bereits 1906 angelegter und seitdem fast ununterbrochen genutzter Truppenübungsplatz in Thüringen. Am 26. Oktober 2011 wurde infolge des Stationierungskonzeptes 2011 die Auflösung des TrÜbPl Ohrdruf beschlossen und dieser Anfang Dezember 2013 in einen Standortübungsplatz umgewandelt.

Truppenübungsplatz Ohrdruf


internes Verbandsabzeichen
Aktiv ab 1871 bis 31. Dezember 2013
Staat Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Organisationsbereich Streitkräftebasis
Unterstellung Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr
Standort Ohrdruf, Thüringen

Geographie

Der Truppenübungsplatz liegt in Mittelthüringen im Städtedreieck Gotha–Arnstadt–Ohrdruf, dicht südlich der Bundesautobahn 4 im Landkreis Gotha und zum geringeren Teil im Ilm-Kreis. Angrenzende Orte sind (im Uhrzeigersinn): Schwabhausen, Drei Gleichen mit den Ortsteilen Günthersleben, Mühlberg und Wechmar, die Gemeinde Amt Wachsenburg mit den Ortsteilen Holzhausen, Bittstädt und Röhrensee, die Landgemeinde Geratal mit den Ortsteilen Gossel, Liebenstein und Frankenhain, der Arnstädter Ortsteil Espenfeld, die Stadt Ohrdruf, die Georgenthaler Ortsteile Hohenkirchen und Petriroda sowie die Gemeinde Emleben.

Die Nord-Süd-Ausdehnung des Truppenübungsplatzes Ohrdruf beträgt circa 8,5 Kilometer, seine Ost-West-Ausdehnung rund 11,5 Kilometer. Höchste Erhebungen sind der Kalahari genannte Berg (500,2 m ü. NN) im Südosten und der Musketierberg (460,3 m ü. NN) im Norden.

Geschichte

Die Anfänge bis 1918

Das für die landwirtschaftliche Bearbeitung ungünstige Gebiet im Bereich der Ohrdrufer Platte wurde seit dem 19. Jahrhundert auch als Manövergelände der Thüringischen Staaten genutzt. Nach der Gründung des Deutschen Kaiserreiches bemühte sich das Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha auch auf militärischem Gebiet an Bedeutung zu gewinnen. Im Süden der Stadt Gotha wurde auf dem Boxberg eine ausgedehnte Rennbahn angelegt (auch zur Kavallerieausbildung). Im Osten von Gotha entstand später ein Luftschiffhafen, der am 9. Juli 1910 mit der Eröffnung der Carl-Eduard-Luftschiffhalle feierlich eingeweiht wurde und auch von Militärluftschiffen genutzt werden durfte. In den Folgejahren trafen zahlreiche Luftschiffe „auf der Durchreise“ in Gotha ein. Im März 1914 befahl die Heeresverwaltung, auf einem Grundstück neben der Gothaer Waggonbaufabrik die Militärfliegerkaserne Gotha mit eigenem Flugplatz zu errichten. Sie wurde am 18. Februar 1915 in Dienst gestellt.

Kleinere Schießplätze für die Infanterie befanden sich am Krahnberg und am Seeberg. Thüringen wurde in dieser Zeit dem XI. Armee-Korps zugeteilt. Die von der Reichsregierung beschlossene Anlage von Manövergebieten wurde in Mittelthüringen kontrovers diskutiert. Die zu Preußen gehörende Stadt Langensalza bemühte sich ebenfalls um den Zuschlag als Garnisonsstadt; Großgrundbesitzer im Raum Arnstadt fürchteten um ihre Existenz und lehnten die Pläne des Gothaer Staatsministeriums ab. Das Manövergelände wurde überwiegend auf gothaischen Hoheitsgebiet um die Stadt Ohrdruf angelegt. Die angeführten Beispiele belegen, dass der Truppenübungsplatz Ohrdruf als Manövergelände bis zum Ersten Weltkrieg stets an Bedeutung gewann.

Am 21. Mai 1908 traf mit dem I. Bataillon des Infanterieregimentes Nr. 95 die erste Militäreinheit im Gelände ein. Der kommandierende General Reinhard von Scheffer-Boyadel verfügte den Aufbau einer Lagerstadt als Standquartier; bis 1912 wurden feste Unterkünfte für ein Infanterieregiment und ein Kavallerieregiment errichtet. Gleichzeitig wurde die Räumung der Güter Heerda und Hundsbrunn erforderlich, die in dem ausgedehnten Gelände durch Schießübungen bedroht waren. Die Grenze des Militärgeländes wurde durch Warnschilder markiert; bei Schießübungen wurden zusätzlich Schlagbäume und Signalmasten aufgestellt, um die Sicherheit der Zivilisten zu erhöhen.

Während des Ersten Weltkrieges erfolgte die Frontausbildung der Thüringer Rekruten auf dem Ohrdrufer Übungsgelände. Am 29. Januar 1915 besuchte Kaiser Wilhelm II. das Lager, um sich über die Ausbildung von Reservisten zu informieren.

Bereits seit 1914 bestand in einem separierten Teil des Truppenübungsplatzes ein Lager für 10.000 Kriegsgefangene. Die Bedingungen des als Nordlager bezeichneten Ortes wurden von Zeitgenossen als „human“ geschildert. Die Mehrzahl der Gefangenen waren französische Militärangehörige, sie wurden von den angrenzenden Orten zu Arbeitskommandos für die Feldarbeit oder beim Straßenbau angefordert. Für die Betreuung der Verwundeten wurde ein Feldlazarett errichtet sowie ein Friedhof für Verstorbene, ein eigens errichteter Gedenkstein ist noch vorhanden. Das Kriegsgefangenenlager wurde im April 1916 aufgelöst, weil die meisten Gefangenen ohnehin bereits dauerhaft auf Arbeitskommandos außerhalb des Lagers untergebracht waren. Die noch im Lager befindlichen Gefangenen wurden in das verlegt. Anschließend diente das Lager zur Aufnahme verwundeter deutscher Soldaten. Nach dem Waffenstillstand 1918 hatte sich die politische Situation auch in Thüringen zugespitzt. Es kam zur Bildung von Arbeiter- und Soldatenräten; die bisherige militärische Lagerführung wurde entmachtet. Die in Ohrdruf stationierten Einheiten lösten sich auf; es kam zu Plünderungen und Vandalismus.

1933 bis 1945

Nach der Machtergreifung im Januar 1933 wurde im Mai 1934 mit dem Bau von Mannschaftsbaracken begonnen als Unterkünfte für die gleichzeitig aufgestellte I. Abteilung Kraftfahr-Lehrkommando II – Ohrdruf nebst Stab; am 1. Juli 1934 kam das Kraftfahr-Lehrkommando II mit zwei Abteilungen hinzu. Aufgrund der Bedingungen im Friedensvertrag von Versailles, der u. a. ein Verbot von schweren Waffen wie Panzer, Mobilmachungsmaßnahmen sowie eine Beschränkung der Reichswehr auf maximal 100.000 Mann vorsah, wurde zunächst verdeckt ausgebildet.

Am 15. Oktober 1935 kam es zur Aufstellung größerer motorisierter Verbände, nämlich der Panzer-Regimenter 1 Erfurt und 2 Eisenach (die sich zu einem großen Teil aus den beiden Kraftfahr-Lehrkommandos rekrutierten), sowie den Artillerie-Regimentern 73, 74 und 75. Des Weiteren wurde das PzReg 7 aufgestellt, welches dann in den bayerischen Raum verlegt wurde.

Am 1. August 1936 wurde Kommandant des Truppenübungsplatzes Ohrdruf (bis 30. November 1943). Unter seinem Kommando wurden noch im gleichen Jahr eine geheime Fernmeldeführungsanlage der Reichspost ( bzw. ) eingerichtet und das Panzer-Regiment 7 aufgestellt. 1937 wurde mit dem Bau der Kasernengebäude im nordwestlichen Bereich des Areals begonnen, ab Frühjahr 1939 kamen Luftschutzanlagen hinzu.

Aufgrund des taktischen Bedarfs der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg kam es von August bis November 1940 in Ohrdruf zur Umbildung der 16. Infanterie-Division zur 16. Panzer-Division.

1941/42 wurde auf dem Truppenübungsplatz Ohrdruf zunächst ein kleines Lager für sowjetische Kriegsgefangene eingerichtet; dieses wurde im Herbst 1944 von der SS übernommen und als Außenlager des KZ Buchenwald geführt.

Auf dem heute zum Truppenübungsplatz gehörenden Jonastal wurden ab November 1944 im Rahmen des Sonderbauvorhabens S III mit dem Bau unterirdischer Stollenanlagen begonnen, zu einer Fertigstellung kam es jedoch nicht mehr.

1945 bis 1947

Am 5. April 1945 wurde Ohrdruf von der 4. US-Panzerdivision erobert. Auf dem Truppenübungsplatz wurde zunächst ein Durchgangslager für entlassene sowjetische Kriegsgefangene eingerichtet.

1947 bis 1991

Ab 1947 nutzten zunächst die sowjetischen Streitkräfte, später die NVA der DDR das Areal als Truppenübungsplatz. Hauptsächlich Einheiten des Panzerregiment 4 (PR-4) und des Instandsetzungsbataillon 4 (IB-4) aus der nahegelegenen heutigen Friedenstein-Kaserne in Gotha wurden hier ausgebildet. Infolge der deutschen Wiedervereinigung ging der Truppenübungsplatz Ohrdruf 1991 in das Eigentum der Bundesrepublik Deutschland über.

Seit 1991

Nach dem endgültigen Abzug der Truppen des Warschauer Paktes wurde der Platz am 22. Dezember 1993 von der Bundeswehr übernommen. Im Herbst 2011 wurde bekannt, dass der Truppenübungsplatz Ohrdruf aufgegeben werden soll. Seit Anfang Dezember 2013 ist der Platz kein Truppenübungsplatz mehr, sondern ein Standortübungsplatz für die Friedenstein-Kaserne in Gotha.

Siehe auch

  • Zwangsarbeitslager Ohrdruf

Literatur

  • Adrian Ermel: Nachbarschaft zwischen Übung und Ernstfall. Die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen militärischer Präsenz am Beispiel des Militärstandortes Ohrdruf in Thüringen zwischen 1906 und 2009. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2010. 
  • Peter Schmidt; Manfred Ständer: 100 Jahre Truppenübungsplatz Ohrdruf 1906–2006. Horb am Neckar 2006. 
  • Peter Cramer und Dieter Zeigert u. a.: Truppenübungsplatz Ohrdruf. 2. überarbeitete Auflage, hrsg. von der Interessengemeinschaft Schloß Ehrenstein e. V., Heinrich Jung Verlagsgesellschaft, Zella-Mehlis u. a. 1997, ISBN 3-930588-23-4.

Weblinks

Commons: Truppenübungsplatz Ohrdruf – Sammlung von Bildern
  • @1@2Jonastal (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2021. Suche in Webarchiven)
  • Jonastalverein e. V. (Memento vom 6. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)
  • „Die Geschichte des Panzerregiments 4 der NVA in Gotha“

Einzelnachweise

  1. Stationierungskonzept 2011 (Memento vom 30. Oktober 2011 im Internet Archive) (PDF; 146 kB), 4.3.16 Thüringen.
  2. Amtliche topographische Karten Thüringen 1:10.000. Wartburgkreis, LK Gotha, kreisfreie Stadt Eisenach. In: Thüringer Landesvermessungsamt (Hrsg.): CD-ROM Reihe Top10. CD 2. Erfurt 1999. 
  3. Der erste Besuch eines Luftschiffes, es war die Parsival, erfolgte am Abend des 14. November 1909. Der Anflug in einem aufziehenden Schneesturm zwang die Besatzung zur Notlandung und nachfolgenden Demontage des Fluggerätes.
  4. Heiko Stasjulevics: Gotha – die Fliegerstadt. In: Gothaer Kultur- und Fremdenverkehrsbetrieb (Hrsg.): Das Gothaer Museumsheft zur Regionalgeschichte. 1992, ISSN 0863-2421, S. 64–78. 
  5. Peter Cramer, Thomas Franke et al.: Truppenübungsplatz Ohrdruf. Heinrich-Jung Verlagsgesellschaft, Zella-Mehlis/Meiningen 1995, ISBN 3-930588-23-4, S. 28–54. 
  6. Bundeswehr will Truppenübungsplatz Ohrdruf aufgeben. In: TA. 28. Oktober 2011
  7. thueringer-allgemeine.de

50.8586110.7695Koordinaten: 50° 51′ 31″ N, 10° 46′ 10,2″ O

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 20 Jul 2025 / 01:43

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Truppenübungsplatz Ohrdruf, Was ist Truppenübungsplatz Ohrdruf? Was bedeutet Truppenübungsplatz Ohrdruf?

Der Truppenubungsplatz Ohrdruf militarische Kurzform TrUbPl Ohrdruf zivil auch TUP Ohrdruf ist ein bereits 1906 angelegter und seitdem fast ununterbrochen genutzter Truppenubungsplatz in Thuringen Am 26 Oktober 2011 wurde infolge des Stationierungskonzeptes 2011 die Auflosung des TrUbPl Ohrdruf beschlossen und dieser Anfang Dezember 2013 in einen Standortubungsplatz umgewandelt Truppenubungsplatz Ohrdrufinternes VerbandsabzeichenAktiv ab 1871 bis 31 Dezember 2013Staat DeutschlandStreitkrafte BundeswehrOrganisationsbereich StreitkraftebasisUnterstellung Kommando Territoriale Aufgaben der BundeswehrStandort Ohrdruf Thuringen Postkarte etwa 1910 GeographieDer Truppenubungsplatz liegt in Mittelthuringen im Stadtedreieck Gotha Arnstadt Ohrdruf dicht sudlich der Bundesautobahn 4 im Landkreis Gotha und zum geringeren Teil im Ilm Kreis Angrenzende Orte sind im Uhrzeigersinn Schwabhausen Drei Gleichen mit den Ortsteilen Gunthersleben Muhlberg und Wechmar die Gemeinde Amt Wachsenburg mit den Ortsteilen Holzhausen Bittstadt und Rohrensee die Landgemeinde Geratal mit den Ortsteilen Gossel Liebenstein und Frankenhain der Arnstadter Ortsteil Espenfeld die Stadt Ohrdruf die Georgenthaler Ortsteile Hohenkirchen und Petriroda sowie die Gemeinde Emleben Die Nord Sud Ausdehnung des Truppenubungsplatzes Ohrdruf betragt circa 8 5 Kilometer seine Ost West Ausdehnung rund 11 5 Kilometer Hochste Erhebungen sind der Kalahari genannte Berg 500 2 m u NN im Sudosten und der Musketierberg 460 3 m u NN im Norden GeschichteDie Anfange bis 1918 Das fur die landwirtschaftliche Bearbeitung ungunstige Gebiet im Bereich der Ohrdrufer Platte wurde seit dem 19 Jahrhundert auch als Manovergelande der Thuringischen Staaten genutzt Nach der Grundung des Deutschen Kaiserreiches bemuhte sich das Herzogtum Sachsen Coburg und Gotha auch auf militarischem Gebiet an Bedeutung zu gewinnen Im Suden der Stadt Gotha wurde auf dem Boxberg eine ausgedehnte Rennbahn angelegt auch zur Kavallerieausbildung Im Osten von Gotha entstand spater ein Luftschiffhafen der am 9 Juli 1910 mit der Eroffnung der Carl Eduard Luftschiffhalle feierlich eingeweiht wurde und auch von Militarluftschiffen genutzt werden durfte In den Folgejahren trafen zahlreiche Luftschiffe auf der Durchreise in Gotha ein Im Marz 1914 befahl die Heeresverwaltung auf einem Grundstuck neben der Gothaer Waggonbaufabrik die Militarfliegerkaserne Gotha mit eigenem Flugplatz zu errichten Sie wurde am 18 Februar 1915 in Dienst gestellt Kleinere Schiessplatze fur die Infanterie befanden sich am Krahnberg und am Seeberg Thuringen wurde in dieser Zeit dem XI Armee Korps zugeteilt Die von der Reichsregierung beschlossene Anlage von Manovergebieten wurde in Mittelthuringen kontrovers diskutiert Die zu Preussen gehorende Stadt Langensalza bemuhte sich ebenfalls um den Zuschlag als Garnisonsstadt Grossgrundbesitzer im Raum Arnstadt furchteten um ihre Existenz und lehnten die Plane des Gothaer Staatsministeriums ab Das Manovergelande wurde uberwiegend auf gothaischen Hoheitsgebiet um die Stadt Ohrdruf angelegt Die angefuhrten Beispiele belegen dass der Truppenubungsplatz Ohrdruf als Manovergelande bis zum Ersten Weltkrieg stets an Bedeutung gewann Am 21 Mai 1908 traf mit dem I Bataillon des Infanterieregimentes Nr 95 die erste Militareinheit im Gelande ein Der kommandierende General Reinhard von Scheffer Boyadel verfugte den Aufbau einer Lagerstadt als Standquartier bis 1912 wurden feste Unterkunfte fur ein Infanterieregiment und ein Kavallerieregiment errichtet Gleichzeitig wurde die Raumung der Guter Heerda und Hundsbrunn erforderlich die in dem ausgedehnten Gelande durch Schiessubungen bedroht waren Die Grenze des Militargelandes wurde durch Warnschilder markiert bei Schiessubungen wurden zusatzlich Schlagbaume und Signalmasten aufgestellt um die Sicherheit der Zivilisten zu erhohen Wahrend des Ersten Weltkrieges erfolgte die Frontausbildung der Thuringer Rekruten auf dem Ohrdrufer Ubungsgelande Am 29 Januar 1915 besuchte Kaiser Wilhelm II das Lager um sich uber die Ausbildung von Reservisten zu informieren Bereits seit 1914 bestand in einem separierten Teil des Truppenubungsplatzes ein Lager fur 10 000 Kriegsgefangene Die Bedingungen des als Nordlager bezeichneten Ortes wurden von Zeitgenossen als human geschildert Die Mehrzahl der Gefangenen waren franzosische Militarangehorige sie wurden von den angrenzenden Orten zu Arbeitskommandos fur die Feldarbeit oder beim Strassenbau angefordert Fur die Betreuung der Verwundeten wurde ein Feldlazarett errichtet sowie ein Friedhof fur Verstorbene ein eigens errichteter Gedenkstein ist noch vorhanden Das Kriegsgefangenenlager wurde im April 1916 aufgelost weil die meisten Gefangenen ohnehin bereits dauerhaft auf Arbeitskommandos ausserhalb des Lagers untergebracht waren Die noch im Lager befindlichen Gefangenen wurden in das verlegt Anschliessend diente das Lager zur Aufnahme verwundeter deutscher Soldaten Nach dem Waffenstillstand 1918 hatte sich die politische Situation auch in Thuringen zugespitzt Es kam zur Bildung von Arbeiter und Soldatenraten die bisherige militarische Lagerfuhrung wurde entmachtet Die in Ohrdruf stationierten Einheiten losten sich auf es kam zu Plunderungen und Vandalismus 1933 bis 1945 Nach der Machtergreifung im Januar 1933 wurde im Mai 1934 mit dem Bau von Mannschaftsbaracken begonnen als Unterkunfte fur die gleichzeitig aufgestellte I Abteilung Kraftfahr Lehrkommando II Ohrdruf nebst Stab am 1 Juli 1934 kam das Kraftfahr Lehrkommando II mit zwei Abteilungen hinzu Aufgrund der Bedingungen im Friedensvertrag von Versailles der u a ein Verbot von schweren Waffen wie Panzer Mobilmachungsmassnahmen sowie eine Beschrankung der Reichswehr auf maximal 100 000 Mann vorsah wurde zunachst verdeckt ausgebildet Am 15 Oktober 1935 kam es zur Aufstellung grosserer motorisierter Verbande namlich der Panzer Regimenter 1 Erfurt und 2 Eisenach die sich zu einem grossen Teil aus den beiden Kraftfahr Lehrkommandos rekrutierten sowie den Artillerie Regimentern 73 74 und 75 Des Weiteren wurde das PzReg 7 aufgestellt welches dann in den bayerischen Raum verlegt wurde Am 1 August 1936 wurde Kommandant des Truppenubungsplatzes Ohrdruf bis 30 November 1943 Unter seinem Kommando wurden noch im gleichen Jahr eine geheime Fernmeldefuhrungsanlage der Reichspost bzw eingerichtet und das Panzer Regiment 7 aufgestellt 1937 wurde mit dem Bau der Kasernengebaude im nordwestlichen Bereich des Areals begonnen ab Fruhjahr 1939 kamen Luftschutzanlagen hinzu Aufgrund des taktischen Bedarfs der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg kam es von August bis November 1940 in Ohrdruf zur Umbildung der 16 Infanterie Division zur 16 Panzer Division 1941 42 wurde auf dem Truppenubungsplatz Ohrdruf zunachst ein kleines Lager fur sowjetische Kriegsgefangene eingerichtet dieses wurde im Herbst 1944 von der SS ubernommen und als Aussenlager des KZ Buchenwald gefuhrt Auf dem heute zum Truppenubungsplatz gehorenden Jonastal wurden ab November 1944 im Rahmen des Sonderbauvorhabens S III mit dem Bau unterirdischer Stollenanlagen begonnen zu einer Fertigstellung kam es jedoch nicht mehr 1945 bis 1947 Am 5 April 1945 wurde Ohrdruf von der 4 US Panzerdivision erobert Auf dem Truppenubungsplatz wurde zunachst ein Durchgangslager fur entlassene sowjetische Kriegsgefangene eingerichtet 1947 bis 1991 Ab 1947 nutzten zunachst die sowjetischen Streitkrafte spater die NVA der DDR das Areal als Truppenubungsplatz Hauptsachlich Einheiten des Panzerregiment 4 PR 4 und des Instandsetzungsbataillon 4 IB 4 aus der nahegelegenen heutigen Friedenstein Kaserne in Gotha wurden hier ausgebildet Infolge der deutschen Wiedervereinigung ging der Truppenubungsplatz Ohrdruf 1991 in das Eigentum der Bundesrepublik Deutschland uber Seit 1991 Nach dem endgultigen Abzug der Truppen des Warschauer Paktes wurde der Platz am 22 Dezember 1993 von der Bundeswehr ubernommen Im Herbst 2011 wurde bekannt dass der Truppenubungsplatz Ohrdruf aufgegeben werden soll Seit Anfang Dezember 2013 ist der Platz kein Truppenubungsplatz mehr sondern ein Standortubungsplatz fur die Friedenstein Kaserne in Gotha Siehe auchZwangsarbeitslager OhrdrufLiteraturAdrian Ermel Nachbarschaft zwischen Ubung und Ernstfall Die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen militarischer Prasenz am Beispiel des Militarstandortes Ohrdruf in Thuringen zwischen 1906 und 2009 Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 2010 Peter Schmidt Manfred Stander 100 Jahre Truppenubungsplatz Ohrdruf 1906 2006 Horb am Neckar 2006 Peter Cramer und Dieter Zeigert u a Truppenubungsplatz Ohrdruf 2 uberarbeitete Auflage hrsg von der Interessengemeinschaft Schloss Ehrenstein e V Heinrich Jung Verlagsgesellschaft Zella Mehlis u a 1997 ISBN 3 930588 23 4 WeblinksCommons Truppenubungsplatz Ohrdruf Sammlung von Bildern 1 2 Jonastal Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Januar 2021 Suche in Webarchiven Jonastalverein e V Memento vom 6 Februar 2013 im Webarchiv archive today Die Geschichte des Panzerregiments 4 der NVA in Gotha EinzelnachweiseStationierungskonzept 2011 Memento vom 30 Oktober 2011 im Internet Archive PDF 146 kB 4 3 16 Thuringen Amtliche topographische Karten Thuringen 1 10 000 Wartburgkreis LK Gotha kreisfreie Stadt Eisenach In Thuringer Landesvermessungsamt Hrsg CD ROM Reihe Top10 CD 2 Erfurt 1999 Der erste Besuch eines Luftschiffes es war die Parsival erfolgte am Abend des 14 November 1909 Der Anflug in einem aufziehenden Schneesturm zwang die Besatzung zur Notlandung und nachfolgenden Demontage des Fluggerates Heiko Stasjulevics Gotha die Fliegerstadt In Gothaer Kultur und Fremdenverkehrsbetrieb Hrsg Das Gothaer Museumsheft zur Regionalgeschichte 1992 ISSN 0863 2421 S 64 78 Peter Cramer Thomas Franke et al Truppenubungsplatz Ohrdruf Heinrich Jung Verlagsgesellschaft Zella Mehlis Meiningen 1995 ISBN 3 930588 23 4 S 28 54 Bundeswehr will Truppenubungsplatz Ohrdruf aufgeben In TA 28 Oktober 2011 thueringer allgemeine de 50 85861 10 7695 Koordinaten 50 51 31 N 10 46 10 2 O

Neueste Artikel
  • Juli 20, 2025

    Bildende Künstlerin

  • Juli 20, 2025

    Bigbox Allgäu

  • Juli 20, 2025

    Berthold Pürstinger

  • Juli 20, 2025

    Bernhard Mühlig

  • Juli 20, 2025

    Bernhard Luginbühl

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.