Der Burgstall Schlosshügel bei Weidenberg ist eine abgegangene Höhenburganlage bzw eine Ringwallanlage vom Typus einer T
Burgstall Schlosshügel

Der Burgstall Schlosshügel bei Weidenberg ist eine abgegangene Höhenburganlage bzw. eine Ringwallanlage vom Typus einer Turmhügelburg (Motte) aus dem frühen Mittelalter. Er liegt am Südrand des Fichtelgebirges auf 699 m ü. NHN oberhalb von Sophienthal, eines Gemeindeteils des Marktes Weidenberg im oberfränkischen Landkreis Bayreuth in Bayern. Der Burgstall wurde mittels Sondagen teilweise erkundet und in der Vergangenheit wiederholt kartographiert.
Burgstall Schlosshügel | ||
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Plan der Burganlage nach Johann Christoph Stierlein aus dem Jahr 1791 | ||
Alternativname(n) | Gurtstein? | |
Staat | Deutschland | |
Ort | Weidenberg-Sophienthal-„Schlosshügel“ | |
Entstehungszeit | vermutlich während des 11. Jahrhunderts | |
Burgentyp | Höhenburg, Spornlage, Motte | |
Erhaltungszustand | Burgstall mit gut sichtbaren Gräben und Wällen | |
Ständische Stellung | Unbekannt | |
Bauweise | Holzpalisaden, Blockbauweise | |
Geographische Lage | 49° 57′ N, 11° 46′ O | |
Höhenlage | 699 m ü. NHN | |
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Geschichte
Es wurden bisher keine Niederschriften über die Burganlage gefunden, auch ist ihr Name nicht überliefert. Es könnte sich jedoch um die seit 1412 in Lehensurkunden genannte Befestigung „Gurtstein mitsamt dem Walde“ handeln. Auf einer strategisch günstigen Geländeerhebung baute man einen Turm zur Überwachung des Umlandes mit Blickkontakt zu benachbarten Signalhügeln im Weidenberger Tal, ins obere Steinachtal und in die nördlichen Oberpfalz (große Burganlage: Rauher Kulm). Im Laufe der Zeit wurde dieser Turmhügel zu einer Ringwallanlage ausgebaut.
Der Heimatforscher Joachim Kröll schrieb dazu:
„Man kann die Reste besonders gut erkennen, die zeigen wie ursprünglich ein Turmhügel auf der Höhe allein stand und an ihn heran weitere Teile einer Befestigung gebaut wurden, die durch Gräben und Wälle gesichert war. Man versetzt die Anlage in romanische Zeit, was im Vergleich mit anderen Turmhügeln spätestens in das frühe 11. Jahrhundert weisen würde.“
Aufgaben und Verwendungszweck
Die Burg diente ursprünglich als Turmhügelburg (Motte) der Überwachung und Sicherung der Altstraßen und als Stützpunkt für militärischen Geleitschutz. Wahrscheinlich erfüllte sie auch die Funktion einer Grenzbefestigung im fränkisch-baierischen Grenzsaum. Dazu wurde sie mit mehreren Sicherungswällen weiter ausgebaut, um Platz für Truppenlager zu schaffen. Spuren dieser äußeren Wälle sind noch sichtbar. Die Versorgung dieser Truppen könnte vom Weiler Neuhaus aus erfolgt sein, zu dem ein noch vorhandener Wassergraben aus dem Gebiet des Kreuzsteins angelegt wurde.
Die Burg könnte aufgrund ihrer Lage ein in Urkunden erwähnte Verwaltung, genannt „Gurtstein mitsamt dem Walde“ gewesen sein. Vielleicht war sie der erste Verwaltungsstützpunkt der königlichen Waldwirtschaft und der mittelalterlichen Eisenerzgewinnung mit Verhüttung und Verarbeitung im Steinachtal, der später nach Weidenberg verlagert wurde. Die zur Eisengewinnung notwendige Holzkohle wurde im waldreichen Fichtelgebirge mit Kohlenmeilern vor Ort erzeugt. Ein sogenannter Rennofen zur Gewinnung von Roheisen befand sich im Bereich des heutigen Sophienthal. Die Verarbeitung des Eisens erfolgte in Hammerwerken an der Warmen Steinach.
Beschreibung der Anlage
Die Anlage besteht aus einem ovalen Kernhügel mit den Abmessungen 30 × 40 Meter, der von einem 6 bis 10 Meter breiten Außenwall mit Graben umgeben ist. Bergseitig sind noch zwei zusätzliche Wallreihen mit Gräben erkennbar. Damit entstanden innerhalb der Befestigungswälle zwei getrennte Bereiche, deren gemeinsamer Zugang auf der Westseite lag. Im oberen, inneren Bereich stand der Turm. Die Gesamtanlage hatte eine Abmessung von 200 × 90 Metern.
Die aufgeworfenen Wälle könnten, wie damals üblich, durch Palisadenreihen mit dazwischen liegendem losen Gestein erhöht worden sein. Im inneren Bereich befindet sich eine Grube, wo der Historische Verein für Oberfranken in den Jahren 1888/89 Ausgrabungen durchgeführt hat. Dabei stieß man in etwa drei Metern Tiefe auf den Felsboden, zu dem eine in den anstehenden Glimmerschiefer gehauene Treppe mit acht Stufen führt. Möglicherweise handelt es sich um die Stelle des Turms. Im inneren und im nördlich gelegenen äußeren Bereich befanden sich wahrscheinlich Wirtschaftsgebäude. Diese und der Turm waren aus Holz gebaut.
Die Größe der Anlage deutet auf ihre überregionale Bedeutung hin. Sie liegt auf einer bewaldeten Höhenkuppe mit heute durch den Wald eingeschränkter Sicht ins Weidenberger Tal, in die Nordoberpfalz (Rauher Kulm) und zur gegenüberliegenden Bocksleite, einem Höhenzug, auf dem im späten 8. und im 9. Jahrhundert eine Handels- und Heerstraße verlief. Diese führte von Bamberg und dem Obermainland ins Egerland. Weitere Altstraßen führten in Nord-Süd-Richtung ins Innere des Fichtelgebirges und in Ost-West-Richtung nach Eger.
Der Historische Verein für Oberfranken besitzt in seinem Archiv einige Funde aus Sondierungsgrabungen am Schlosshügel in den Jahren 1846 und 1888/89. Man fand Tongefäßscherben mit Wellenlinien, Kohle, Knochen und Eisenreste. Der Privatdozent an der Universität Bamberg Hans Losert veröffentlichte Bilder von Tonscherben, die am Schlosshügel gefunden wurden.
Grundrisszeichnungen
Die erste Zeichnung des Burgstalles stammt von Johann Christoph Stierlein aus dem Jahre 1791 und befindet sich in der Bayerischen Staatsbibliothek München. Es gibt auch Lageskizzen von Erich von Guttenberg aus dem Jahre 1921 und Joachim Kröll aus dem Jahre 1966 in seinem Buch Geschichte des Marktes Weidenberg. Eine geodätische Vermessung der Anlage wurde 1989 von Hermann Kerscher vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege durchgeführt.
In seinem Werk zur Denkmalvermessung vergleicht Hermann Kerscher die Zeichnung des Ringwalles von Stierlein von 1791 mit der neuzeitlichen Vermessung aus dem Jahre 1989.
Der Burgstall Schlosshügel wurde vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege als „mittelalterlicher Burgstall“ beschrieben und als Bodendenkmal unter der Denkmalnummer 171622 Aktennummer D-4-6036-0002 erfasst.
Rekonstruktion der Burganlage
Diese frühe Burganlage aus dem Mittelalter war vollständig aus Holz gebaut. An der höchsten Stelle stand ein Wohn- und Wehrturm. Die Sicherung erfolgte durch einen umlaufenden Graben mit Palisadenreihen.
Bei der der Bergseite zugewandten Vorburg handelte es sich wahrscheinlich um eine spätere Erweiterung, die ebenfalls mit einem weiteren Graben und Palisaden abgesichert war. Dort befanden sich vermutlich weitere Wohn- und Wirtschaftsgebäude. Die Bodenspuren sind in ihrer ursprünglichen Form noch gut erhalten, sodass diese für die Rekonstruktion gute Anhaltspunkte lieferten. So waren vermutlich die Palisaden an den besonders gefährdeten Stellen zweireihig und gestuft ausgeführt. (Dafür finden sich noch Bodenspuren, die vielleicht darauf hinweisen könnten.)
Für die Gestaltung der Gebäude, Palisaden und Brücken war man auch auf die Vorbilder vergleichbarer Anlagen angewiesen.
Besichtigung der Anlage
Der Zugang zur Burganlage ist zu Fuß und mit dem Fahrrad möglich. Man beginnt ab dem Wanderparkplatz Sophienthal auf dem Rundwanderweg Sophienthal 5 des Fichtelgebirgsvereins Weidenberg. Nach drei Kilometern erreicht man die Einöde Neuhaus, einen abgegangenen Weiler mit ehemals fünf Bauernhäusern in einer idyllisch gelegenen Waldlichtung, von dem nur noch ein Gebäude als Diensthütte der Forstverwaltung existiert.
Dann weicht man an der Informationstafel vom Rundweg ab und geht, den Wegweisern folgend, ca. 500 Meter nach Süden auf gleicher Höhe bis zum Burgstall links vom Weg.
Von Neuhaus aus kann man auch zur nahegelegenen Burgruine Wurzstein auf einer direkten Verbindung über den sogenannten Rosssteig gelangen. Außerdem gibt es noch einen Weg zum abgegangenen Weiler Sonnengrün.
Unter dem Titel Mittelalter im Steinachtal wurden vom Verein Naturpark Fichtelgebirge Informationstafeln am Wanderparkplatz Sophienthal, in Neuhaus und am Schlosshügel aufgestellt.
- Ansicht des Burgstalles von Norden
- Der innere Bereich mit umlaufendem Wallgraben
- Die Grube, der vermutliche Standort des Turmes
- Die Grube mit der Treppenschräge
- Informationstafel am Burgstall
- Bereich des Zugangs an der Westseite der Anlage
- Blick vom inneren Bereich zur Informationstafel
- Blick von Süden zur Informationstafel
Literatur
- Rüdiger Bauriedel, Ruprecht Konrad-Röder: Mittelalterliche Befestigungen und niederadelige Ansitze im Landkreis Bayreuth. Ellwanger Druck und Verlag, Bayreuth 2007, ISBN 978-3-925361-63-0, S. 98 und 104.
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Bayreuth (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 6). Deutscher Kunstverlag, München 1959, DNB 451450914, S. 137.
- Historischer Verein für Oberfranken: Jahresbericht der Jahre 1846/47; Beschreibung einer Begehung der Ringwallanlage am Schlosshügel durch eine Kommission des Vereins im Jahre 1843.
- Hermann Kerscher (Landesamt für Denkmalpflege): Zweihundert Jahre topografische Denkmalvermessung in Bayern. Anmerkungen zu frühen archäologisch-topographischen Plänen des Ruinenkartographen Johann Christoph Stierlein, Archäologisches Jahr Bayern, Stuttgart 1989.
- Joachim Kröll: Geschichte des Marktes Weidenberg. Verlag Marktgemeinde Weidenberg, Gesamtherstellung Julius Steeger & Co. GmbH, Bayreuth 1967.
- Werner Schamel: Geheimnisse des Schlosshügels, In: „Seinerzeit…“. Heimatkundliche Serie im Amtlichen Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Weidenberg Nummer 14, 30. September 2008.
Einzelnachweise
- Joachim Kröll: Die Geschichte des Marktes Weidenberg. 1967, S. 52
- Joachim Kröll: Die Geschichte des Marktes Weidenberg. 1967, S. 24–26
- Heimatbeilage zum Oberfränkischen Schulanzeiger Nr. 309 vom November 2003: Gustav Schmidt: Einstiger Erzbergbau und entsprechende Verhüttung in Nordost- und Ostoberfranken auf der Seite 34 im Bild: „Das Bergbaugebiet auf Eisenerz im Einzugsbereich der Steinach“
- Hermann Kerscher (Landesamt für Denkmalpflege): Zweihundert Jahre topografischer Denkmalvermessung in Bayern, Anmerkungen zu frühen archäologisch-topographischen Plänen des Ruinenkartographen Johann Christoph Stierlein, Archäologisches Jahr Bayern, Stuttgart 1989, S. 207
- Karte der Handelsroute
- Joachim Kröll: Die Geschichte des Marktes Weidenberg. 1967, S. 18–21
- Hans Losert: Die früh- bis hochmittelalterliche Keramik in Oberfranken. Zeitschrift für Archäologie des Mittelalters, Beiheft Nr. 8 von 1993
- Hermann Kerscher: „Zweihundert Jahre topografischer Denkmalvermessung in Bayern“. Anmerkungen zu frühen archäologisch-topographischen Plänen des Ruinenkartographen Johann Christoph Stierlein. Arch. Jahr Bayern 1989, S. 203–207
- Route des Wegenetzes ( vom 5. März 2014 im Internet Archive) (PDF; 502 kB)
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Burgstall Schlosshugel bei Weidenberg ist eine abgegangene Hohenburganlage bzw eine Ringwallanlage vom Typus einer Turmhugelburg Motte aus dem fruhen Mittelalter Er liegt am Sudrand des Fichtelgebirges auf 699 m u NHN oberhalb von Sophienthal eines Gemeindeteils des Marktes Weidenberg im oberfrankischen Landkreis Bayreuth in Bayern Der Burgstall wurde mittels Sondagen teilweise erkundet und in der Vergangenheit wiederholt kartographiert Burgstall SchlosshugelPlan der Burganlage nach Johann Christoph Stierlein aus dem Jahr 1791 Plan der Burganlage nach Johann Christoph Stierlein aus dem Jahr 1791Alternativname n Gurtstein Staat DeutschlandOrt Weidenberg Sophienthal Schlosshugel Entstehungszeit vermutlich wahrend des 11 JahrhundertsBurgentyp Hohenburg Spornlage MotteErhaltungszustand Burgstall mit gut sichtbaren Graben und WallenStandische Stellung UnbekanntBauweise Holzpalisaden BlockbauweiseGeographische Lage 49 57 N 11 46 O 49 95348 11 7712 699 Koordinaten 49 57 12 5 N 11 46 16 3 OHohenlage 699 m u NHNBurgstall Schlosshugel Bayern GeschichteEs wurden bisher keine Niederschriften uber die Burganlage gefunden auch ist ihr Name nicht uberliefert Es konnte sich jedoch um die seit 1412 in Lehensurkunden genannte Befestigung Gurtstein mitsamt dem Walde handeln Auf einer strategisch gunstigen Gelandeerhebung baute man einen Turm zur Uberwachung des Umlandes mit Blickkontakt zu benachbarten Signalhugeln im Weidenberger Tal ins obere Steinachtal und in die nordlichen Oberpfalz grosse Burganlage Rauher Kulm Im Laufe der Zeit wurde dieser Turmhugel zu einer Ringwallanlage ausgebaut Der Heimatforscher Joachim Kroll schrieb dazu Man kann die Reste besonders gut erkennen die zeigen wie ursprunglich ein Turmhugel auf der Hohe allein stand und an ihn heran weitere Teile einer Befestigung gebaut wurden die durch Graben und Walle gesichert war Man versetzt die Anlage in romanische Zeit was im Vergleich mit anderen Turmhugeln spatestens in das fruhe 11 Jahrhundert weisen wurde Aufgaben und VerwendungszweckDas von der Burganlage aus kontrollierte Altstrassennetz um Weidenberg Die Burg diente ursprunglich als Turmhugelburg Motte der Uberwachung und Sicherung der Altstrassen und als Stutzpunkt fur militarischen Geleitschutz Wahrscheinlich erfullte sie auch die Funktion einer Grenzbefestigung im frankisch baierischen Grenzsaum Dazu wurde sie mit mehreren Sicherungswallen weiter ausgebaut um Platz fur Truppenlager zu schaffen Spuren dieser ausseren Walle sind noch sichtbar Die Versorgung dieser Truppen konnte vom Weiler Neuhaus aus erfolgt sein zu dem ein noch vorhandener Wassergraben aus dem Gebiet des Kreuzsteins angelegt wurde Eisenbergbau im oberen Steinachtal Die Burg konnte aufgrund ihrer Lage ein in Urkunden erwahnte Verwaltung genannt Gurtstein mitsamt dem Walde gewesen sein Vielleicht war sie der erste Verwaltungsstutzpunkt der koniglichen Waldwirtschaft und der mittelalterlichen Eisenerzgewinnung mit Verhuttung und Verarbeitung im Steinachtal der spater nach Weidenberg verlagert wurde Die zur Eisengewinnung notwendige Holzkohle wurde im waldreichen Fichtelgebirge mit Kohlenmeilern vor Ort erzeugt Ein sogenannter Rennofen zur Gewinnung von Roheisen befand sich im Bereich des heutigen Sophienthal Die Verarbeitung des Eisens erfolgte in Hammerwerken an der Warmen Steinach Beschreibung der AnlageDie Anlage besteht aus einem ovalen Kernhugel mit den Abmessungen 30 40 Meter der von einem 6 bis 10 Meter breiten Aussenwall mit Graben umgeben ist Bergseitig sind noch zwei zusatzliche Wallreihen mit Graben erkennbar Damit entstanden innerhalb der Befestigungswalle zwei getrennte Bereiche deren gemeinsamer Zugang auf der Westseite lag Im oberen inneren Bereich stand der Turm Die Gesamtanlage hatte eine Abmessung von 200 90 Metern Die aufgeworfenen Walle konnten wie damals ublich durch Palisadenreihen mit dazwischen liegendem losen Gestein erhoht worden sein Im inneren Bereich befindet sich eine Grube wo der Historische Verein fur Oberfranken in den Jahren 1888 89 Ausgrabungen durchgefuhrt hat Dabei stiess man in etwa drei Metern Tiefe auf den Felsboden zu dem eine in den anstehenden Glimmerschiefer gehauene Treppe mit acht Stufen fuhrt Moglicherweise handelt es sich um die Stelle des Turms Im inneren und im nordlich gelegenen ausseren Bereich befanden sich wahrscheinlich Wirtschaftsgebaude Diese und der Turm waren aus Holz gebaut Die Grosse der Anlage deutet auf ihre uberregionale Bedeutung hin Sie liegt auf einer bewaldeten Hohenkuppe mit heute durch den Wald eingeschrankter Sicht ins Weidenberger Tal in die Nordoberpfalz Rauher Kulm und zur gegenuberliegenden Bocksleite einem Hohenzug auf dem im spaten 8 und im 9 Jahrhundert eine Handels und Heerstrasse verlief Diese fuhrte von Bamberg und dem Obermainland ins Egerland Weitere Altstrassen fuhrten in Nord Sud Richtung ins Innere des Fichtelgebirges und in Ost West Richtung nach Eger Der Historische Verein fur Oberfranken besitzt in seinem Archiv einige Funde aus Sondierungsgrabungen am Schlosshugel in den Jahren 1846 und 1888 89 Man fand Tongefassscherben mit Wellenlinien Kohle Knochen und Eisenreste Der Privatdozent an der Universitat Bamberg Hans Losert veroffentlichte Bilder von Tonscherben die am Schlosshugel gefunden wurden GrundrisszeichnungenDer Burgstall heute mit den Graben und Wallen nach einer topografischen Vermessung von 1989 Die erste Zeichnung des Burgstalles stammt von Johann Christoph Stierlein aus dem Jahre 1791 und befindet sich in der Bayerischen Staatsbibliothek Munchen Es gibt auch Lageskizzen von Erich von Guttenberg aus dem Jahre 1921 und Joachim Kroll aus dem Jahre 1966 in seinem Buch Geschichte des Marktes Weidenberg Eine geodatische Vermessung der Anlage wurde 1989 von Hermann Kerscher vom Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege durchgefuhrt In seinem Werk zur Denkmalvermessung vergleicht Hermann Kerscher die Zeichnung des Ringwalles von Stierlein von 1791 mit der neuzeitlichen Vermessung aus dem Jahre 1989 Der Burgstall Schlosshugel wurde vom Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege als mittelalterlicher Burgstall beschrieben und als Bodendenkmal unter der Denkmalnummer 171622 Aktennummer D 4 6036 0002 erfasst Rekonstruktion der BurganlageVersuch der Rekonstruktion der BurganlageBeispiel eines Tores mit gestuften Palisaden von innen Diese fruhe Burganlage aus dem Mittelalter war vollstandig aus Holz gebaut An der hochsten Stelle stand ein Wohn und Wehrturm Die Sicherung erfolgte durch einen umlaufenden Graben mit Palisadenreihen Bei der der Bergseite zugewandten Vorburg handelte es sich wahrscheinlich um eine spatere Erweiterung die ebenfalls mit einem weiteren Graben und Palisaden abgesichert war Dort befanden sich vermutlich weitere Wohn und Wirtschaftsgebaude Die Bodenspuren sind in ihrer ursprunglichen Form noch gut erhalten sodass diese fur die Rekonstruktion gute Anhaltspunkte lieferten So waren vermutlich die Palisaden an den besonders gefahrdeten Stellen zweireihig und gestuft ausgefuhrt Dafur finden sich noch Bodenspuren die vielleicht darauf hinweisen konnten Fur die Gestaltung der Gebaude Palisaden und Brucken war man auch auf die Vorbilder vergleichbarer Anlagen angewiesen Besichtigung der AnlageInformationstafel bei der Einode Neuhaus am Wege zum Burgstall Schlosshugel Der Zugang zur Burganlage ist zu Fuss und mit dem Fahrrad moglich Man beginnt ab dem Wanderparkplatz Sophienthal auf dem Rundwanderweg Sophienthal 5 des Fichtelgebirgsvereins Weidenberg Nach drei Kilometern erreicht man die Einode Neuhaus einen abgegangenen Weiler mit ehemals funf Bauernhausern in einer idyllisch gelegenen Waldlichtung von dem nur noch ein Gebaude als Diensthutte der Forstverwaltung existiert Dann weicht man an der Informationstafel vom Rundweg ab und geht den Wegweisern folgend ca 500 Meter nach Suden auf gleicher Hohe bis zum Burgstall links vom Weg Von Neuhaus aus kann man auch zur nahegelegenen Burgruine Wurzstein auf einer direkten Verbindung uber den sogenannten Rosssteig gelangen Ausserdem gibt es noch einen Weg zum abgegangenen Weiler Sonnengrun Unter dem Titel Mittelalter im Steinachtal wurden vom Verein Naturpark Fichtelgebirge Informationstafeln am Wanderparkplatz Sophienthal in Neuhaus und am Schlosshugel aufgestellt Siehe auch Liste deutscher Turmhugelburgen Ansicht des Burgstalles von Norden Der innere Bereich mit umlaufendem Wallgraben Die Grube der vermutliche Standort des Turmes Die Grube mit der Treppenschrage Informationstafel am Burgstall Bereich des Zugangs an der Westseite der Anlage Blick vom inneren Bereich zur Informationstafel Blick von Suden zur InformationstafelLiteraturRudiger Bauriedel Ruprecht Konrad Roder Mittelalterliche Befestigungen und niederadelige Ansitze im Landkreis Bayreuth Ellwanger Druck und Verlag Bayreuth 2007 ISBN 978 3 925361 63 0 S 98 und 104 August Gebessler Stadt und Landkreis Bayreuth Bayerische Kunstdenkmale Band 6 Deutscher Kunstverlag Munchen 1959 DNB 451450914 S 137 Historischer Verein fur 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Verhuttung in Nordost und Ostoberfranken auf der Seite 34 im Bild Das Bergbaugebiet auf Eisenerz im Einzugsbereich der Steinach Hermann Kerscher Landesamt fur Denkmalpflege Zweihundert Jahre topografischer Denkmalvermessung in Bayern Anmerkungen zu fruhen archaologisch topographischen Planen des Ruinenkartographen Johann Christoph Stierlein Archaologisches Jahr Bayern Stuttgart 1989 S 207 Karte der Handelsroute Joachim Kroll Die Geschichte des Marktes Weidenberg 1967 S 18 21 Hans Losert Die fruh bis hochmittelalterliche Keramik in Oberfranken Zeitschrift fur Archaologie des Mittelalters Beiheft Nr 8 von 1993 Hermann Kerscher Zweihundert Jahre topografischer Denkmalvermessung in Bayern Anmerkungen zu fruhen archaologisch topographischen Planen des Ruinenkartographen Johann Christoph Stierlein Arch Jahr Bayern 1989 S 203 207 Route des Wegenetzes Memento vom 5 Marz 2014 im Internet Archive PDF 502 kB Burgen und Schlosser im Landkreis Bayreuth Schlosser Schloss Adlitz Schloss Aichig 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