Der Gewöhnliche Liguster Ligustrum vulgare auch Gemeiner Liguster Rainweide Beinholz Tintenbeerstrauch Tintenbeertraube
Gewöhnlicher Liguster

Der Gewöhnliche Liguster (Ligustrum vulgare), auch Gemeiner Liguster, Rainweide, Beinholz, Tintenbeerstrauch, Tintenbeertraube, Zaunriegel, Hartriegel genannt (Verwechslungsgefahr mit Arten der Gattung Cornus, vgl. Hartriegel) ist eine Pflanzenart in der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae).
Gewöhnlicher Liguster | ||||||||||||
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Gewöhnlicher Liguster (Ligustrum vulgare) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ligustrum vulgare | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
Der Gewöhnliche Liguster wächst als laubabwerfender oder halbimmergrüner Strauch, der Wuchshöhen von 1,5 bis 4,5 Meter erreicht. In milden Klimalagen, wie sie beispielsweise in Südeuropa vorherrschen, fallen die Blätter erst zum Laubaustrieb im nächsten Frühjahr ab.
Wuchsform
Der Gewöhnliche Liguster wächst als reich verzweigter Strauch. Er besitzt aufrecht wachsende, biegsame Zweige, seine Kurztriebe sind häufig quirlig angeordnet. Junge Zweige besitzen eine olivgrünbräunlich gefärbte Rinde, die kahl oder zur Spitze fein kurz behaart sein kann. Die graubraune, kahle Rinde älterer Zweige ist mit hellen Lentizellen besetzt.
Blätter
Die gegenständig (selten in dreizähligen Wirteln) angeordneten Laubblätter sind kurz gestielt (1 bis 3 mm). Die einfache, etwas ledrige und kahle, ganzrandige, spitze bis stumpfe, manchmal feinstachelspitzige Blattspreite ist bei einer Länge von 2,5 bis 8 cm und einer Breite von 0,8 bis 2 cm breit lanzettförmig bis elliptisch oder schmal-eiförmig bis verkehrt-eiförmig. Die breiteste Stelle des Blattes befindet sich ungefähr in der Mitte – im Gegensatz zum Ovalblättrigen Liguster, bei dem sie deutlich näher am Spreitengrund liegt. Im Herbst geht die gewöhnlich dunkelgrün gehaltene Blattfärbung häufig ins Violette über.
Blüten
Die Blüten stehen in länglichen, pyramidenförmigen, rispigen Blütenständen an den Spitzen des Neuaustriebs. Die duftenden, zwittrigen Blüten sind vierzählig mit doppelter Blütenhülle. Die vier Kelchblätter sind bis 2 mm lang und becherförmig verwachsen mit winzigen Kelchlappen. Die vier weißen bis cremefarbenen Kronblätter sind zu einer bis 2 mm langen Kronröhre verwachsen, die in vier etwa 3 mm langen, ausladenden Kronlappen endet. Die zwei Staubblätter besitzen etwa 2 mm lange Staubfäden, ragen etwas aus der Kronröhre heraus und übergipfeln die zweilappige Narbe. Zwei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten mit relativ kurzem Griffel verwachsen. Die Blütezeit beginnt im Mai und zieht sich bis in den Juli hinein. Am Fruchtknoten wird Nektar abgeschieden.
Früchte
Die befruchteten Blüten wachsen zu eiförmigen bis kugeligen, glänzend schwarzen, ein- bis viersamigen, beerenartigen Steinfrüchte heran. Die außen intensiv schwarze Farbe der Früchte beruht auf einer hohen Anthocyankonzentration.
Chromosomenzahl
Die Art hat die Chromosomenzahl 2n = 46.
Bilder
- Habitus
- Blüten
- Winterknospen
- Fruchtstand
Vorkommen
Der Gewöhnliche Liguster ist die einzige in Europa heimische Art der Gattung Liguster (Ligustrum). Er kommt in Nordwestafrika und in Europa bis zu den Kaukasusländern und bis zum nordwestlichen Iran vor. Er wächst gern auf sommerwarmen, mäßig trockenen, kalkhaltigen Ton- oder Lehmböden. Er ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Pruno-Ligustretum.
In den Allgäuer Alpen steigt er am Südfuß des Grünten bis zu 1200 Metern Meereshöhe auf. Im Wallis und im Kaukasus steigt er bis 1500 Meter Meereshöhe auf.
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2+w+ (frisch aber stark wechselnd), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 4 (kollin), Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).
Giftigkeit
Die Beeren des Ligusters sind giftig, der Verzehr kann zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Leibschmerzen führen. Die Wirkung tritt sicher ein, wenn eine größere Menge gegessen wurde. In den Blättern ist das Glucosid Syringin enthalten, wodurch sie ebenfalls giftig sind. Hautkontakt beim Schneiden der Pflanze kann zu Hautreizungen, dem sogenannten Liguster-Ekzem, führen.
Als giftige Inhaltsstoffe des Ligusters werden mindestens die drei Glykoside und und Syringin genannt. Weitere Alkaloide entstehen aus diesen Stoffen bei der Aufarbeitung mit Ammoniak (Artefakte). Es wird vermutet, dass ähnliche Reaktionen auch im Organismus (in vivo) stattfinden können.
Nutzung
Zierpflanze
Man kultiviert diese Strauch-Art, wie auch mehrere japanische Ligustrum-Arten, in Gärten zur Anlage von Hecken. Dazu werden meist wintergrüne Sorten wie 'Atrovirens' verwendet. Liguster ist sehr schnittfest und wird daher auch gerne für Formhecken verwendet.
Holz
Das außerordentlich harte Holz des gewöhnlichen Ligusters zeichnet sich durch einen violett gefärbten Kern aus. Es ist glatt, zäh und fest und eignet sich für Drechsler- und Schnitzarbeiten sowie zur Herstellung von Werkzeuggriffen. Früher verwendete man es für Pflöcke für Schuhmacher und Rebstangen für den Weinbau. Die biegsamen jungen Zweige benutzte man zu Korbarbeiten.
Färberei
Die reifen Beeren des Gemeinen Ligusters wurden nach Frosteinwirkung auch als Farbstoff verwendet. Auf Wolle bildet sich ein tiefblauer Farbton. Dabei wurde mit Eisen- oder Aluminiumsalzen oder mit Soda vorgebeizt. In dieser Funktion wurden die Beeren bereits im Oberdeutschen Färbebüchlein aus dem 15. Jahrhundert erwähnt (Cgm.317, Bayerische Staatsbibliothek München). Neben den reifen Beeren werden aber auch die Blätter, die gelben Zweige und die Rinde zum Färben verwendet.
Die Beeren enthalten Glukoside als färbenden Bestandteil; die Blätter und die Rinde sind reich an Flavonoidfarbstoffen und enthalten außerdem einen geringen Anteil an Gerbstoffen. Durch die Verwendung unterschiedlicher Beizen und unterschiedliche Färbevorgänge können Farbtöne von gelb über grün bis blau erreicht werden.
Der rote bis blaue Saft der Ligusterbeeren wurde auch zum Malen verwendet. Der rote Farbton wurde durch Zusatz von Sulfaten, der purpurne durch Hinzufügen von Urin, der blaue durch Mischen mit Kalk und Pottasche erreicht. Regional wurde der Beerensaft auch zum Färben von Wein benutzt.
Die Bedeutung des Ligusters für das Tierleben
(Quelle:)
Blütenbesucher
Die Ligusterblüten werden von Bienen und einigen Fliegenarten aufgesucht. Als Pollenquelle nutzen Honigbienen sowie Sandbienen- und Furchenbienenarten die Blüten. Pollen wird von der Blüte ganztags angeboten, mit der Bestzeit zwischen 6 und 8 Uhr.
Die Blüten werden auch von verschiedenen Schmetterlingsarten aufgesucht, darunter Weißlinge, Kleiner Fuchs, Gemeiner Scheckenfalter, Großes Ochsenauge, Brauner Waldvogel, Weißbindiges Wiesenvögelchen, Pflaumen-Zipfelfalter und mehrere Widderchenarten.
Der Liguster als Nahrungspflanze für Insekten
Der Liguster dient als Nahrungspflanze für eine Reihe von Spannerarten wie Nachtschwalbenschwanz, Fliederspanner, Frühlings-Kreuzflügel sowie etwa ein Dutzend Kleinschmetterlingsarten. Gelegentlich wird der Strauch auch von der Raupe des Totenkopfschwärmers besiedelt, der meist auf Nachtschattengewächsen lebt.
Namensgebend wurde der Liguster für den 9–12 cm großen Ligusterschwärmer (Sphinx ligustri), der als Raupe oft, aber nicht ausschließlich an Liguster frisst, sowie für die Ligusterblattlaus.
Weitere Insekten, die sich von Liguster ernähren, sind die Südliche Strauchzirpe (eine Zikade), die Afterraupen mancher Blattwespen, wie (weisspunktierte Eschenwespe) und Berauschte Blattwespe, sowie die Imagines der Spanischen Fliege, eine Käferart.
Ligusterbeeren als Tiernahrung
Insgesamt 20 Vogelarten wurden beim Verzehren der Ligusterbeeren beobachtet, etwa Amsel, Singdrossel und Dompfaff. Die schwarzen Beeren werden oft erst im Spätwinter verzehrt und dann auch ausgeschieden und dadurch verbreitet. Die Keimung der Samen wird durch Frost gefördert.
Außerdem fressen eine Reihe von Nagetieren die Früchte.
Literatur
- Marilena Idžojtic: Dendrology. Academic Press, 2019, ISBN 978-0-444-64175-5, S. 381.
Quellen
- Beschreibung in der Flora of New South Wales. (engl.)
- Das Oberdeutsche Färbebüchlein, Handschrift, Ende 15. Jahrhundert, Gm. 317, Bayerische Staatsbibliothek München. Färberezepte.
- Gerhard Stinglwagner, Ilse Haseder, Reinhold Erlbeck: Das Kosmos Wald- und Forstlexikon. Kosmos-Verlag, ISBN 978-3-440-10375-3.
- Ligustrum vulgare ’Atrovirens’.
Einzelnachweise
- Friedrich Gottlob Hayne: Darstellung und Beschreibung der Arzneigewächse. Fünfter Band, Abel, 1855, Nr. 25.
- Gewöhnlicher Liguster – Kurzbeschreibung heimischer Gehölze (Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft).
- Focko Weberling: Morphology of Flowers and Inflorescences. Cambridge Univ. Press, 1989, ISBN 0-521-25134-6, S. 198.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 748.
- Degeneria. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 9. Dezember 2017.
- Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 328.
- Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1. Auflage, unveränderter Textnachdruck Band V, Teil 3, Seite 1946–1949. Verlag Carl Hanser, München 1966.
- Ligustrum vulgare L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 16. Dezember 2022.
- Liguster, Gemeiner bei Giftzentrale Bonn.
- Ligustrum vulgare im Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen.
- Helmut Hintermeier: Der Liguster und seine Gäste. In: Allgemeine Deutsche Imkerzeitung. November 2008, S. 30, 31.
Weblinks
- Gewöhnlicher Liguster. auf FloraWeb.de
- Gewöhnlicher Liguster. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Thomas Meyer: Liguster Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).
- Die Giftpflanze Liguster.
- Gewöhnlicher Liguster bei Baumkunde.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Gewohnliche Liguster Ligustrum vulgare auch Gemeiner Liguster Rainweide Beinholz Tintenbeerstrauch Tintenbeertraube Zaunriegel Hartriegel genannt Verwechslungsgefahr mit Arten der Gattung Cornus vgl Hartriegel ist eine Pflanzenart in der Familie der Olbaumgewachse Oleaceae Gewohnlicher LigusterGewohnlicher Liguster Ligustrum vulgare SystematikAsteridenEuasteriden IOrdnung Lippenblutlerartige Lamiales Familie Olbaumgewachse Oleaceae Gattung Liguster Ligustrum Art Gewohnlicher LigusterWissenschaftlicher NameLigustrum vulgareL BlutenstandBeschreibungIllustration Der Gewohnliche Liguster wachst als laubabwerfender oder halbimmergruner Strauch der Wuchshohen von 1 5 bis 4 5 Meter erreicht In milden Klimalagen wie sie beispielsweise in Sudeuropa vorherrschen fallen die Blatter erst zum Laubaustrieb im nachsten Fruhjahr ab Wuchsform Der Gewohnliche Liguster wachst als reich verzweigter Strauch Er besitzt aufrecht wachsende biegsame Zweige seine Kurztriebe sind haufig quirlig angeordnet Junge Zweige besitzen eine olivgrunbraunlich gefarbte Rinde die kahl oder zur Spitze fein kurz behaart sein kann Die graubraune kahle Rinde alterer Zweige ist mit hellen Lentizellen besetzt Blatter Die gegenstandig selten in dreizahligen Wirteln angeordneten Laubblatter sind kurz gestielt 1 bis 3 mm Die einfache etwas ledrige und kahle ganzrandige spitze bis stumpfe manchmal feinstachelspitzige Blattspreite ist bei einer Lange von 2 5 bis 8 cm und einer Breite von 0 8 bis 2 cm breit lanzettformig bis elliptisch oder schmal eiformig bis verkehrt eiformig Die breiteste Stelle des Blattes befindet sich ungefahr in der Mitte im Gegensatz zum Ovalblattrigen Liguster bei dem sie deutlich naher am Spreitengrund liegt Im Herbst geht die gewohnlich dunkelgrun gehaltene Blattfarbung haufig ins Violette uber Bluten Die Bluten stehen in langlichen pyramidenformigen rispigen Blutenstanden an den Spitzen des Neuaustriebs Die duftenden zwittrigen Bluten sind vierzahlig mit doppelter Blutenhulle Die vier Kelchblatter sind bis 2 mm lang und becherformig verwachsen mit winzigen Kelchlappen Die vier weissen bis cremefarbenen Kronblatter sind zu einer bis 2 mm langen Kronrohre verwachsen die in vier etwa 3 mm langen ausladenden Kronlappen endet Die zwei Staubblatter besitzen etwa 2 mm lange Staubfaden ragen etwas aus der Kronrohre heraus und ubergipfeln die zweilappige Narbe Zwei Fruchtblatter sind zu einem oberstandigen Fruchtknoten mit relativ kurzem Griffel verwachsen Die Blutezeit beginnt im Mai und zieht sich bis in den Juli hinein Am Fruchtknoten wird Nektar abgeschieden Fruchte Die befruchteten Bluten wachsen zu eiformigen bis kugeligen glanzend schwarzen ein bis viersamigen beerenartigen Steinfruchte heran Die aussen intensiv schwarze Farbe der Fruchte beruht auf einer hohen Anthocyankonzentration Chromosomenzahl Die Art hat die Chromosomenzahl 2n 46 BilderHabitus Bluten Winterknospen FruchtstandVorkommenDer Gewohnliche Liguster ist die einzige in Europa heimische Art der Gattung Liguster Ligustrum Er kommt in Nordwestafrika und in Europa bis zu den Kaukasuslandern und bis zum nordwestlichen Iran vor Er wachst gern auf sommerwarmen massig trockenen kalkhaltigen Ton oder Lehmboden Er ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Pruno Ligustretum In den Allgauer Alpen steigt er am Sudfuss des Grunten bis zu 1200 Metern Meereshohe auf Im Wallis und im Kaukasus steigt er bis 1500 Meter Meereshohe auf Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 2 w frisch aber stark wechselnd Lichtzahl L 3 halbschattig Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 4 kollin Nahrstoffzahl N 3 massig nahrstoffarm bis massig nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental GiftigkeitDie Beeren des Ligusters sind giftig der Verzehr kann zu Ubelkeit Erbrechen Durchfall und Leibschmerzen fuhren Die Wirkung tritt sicher ein wenn eine grossere Menge gegessen wurde In den Blattern ist das Glucosid Syringin enthalten wodurch sie ebenfalls giftig sind Hautkontakt beim Schneiden der Pflanze kann zu Hautreizungen dem sogenannten Liguster Ekzem fuhren Als giftige Inhaltsstoffe des Ligusters werden mindestens die drei Glykoside und und Syringin genannt Weitere Alkaloide entstehen aus diesen Stoffen bei der Aufarbeitung mit Ammoniak Artefakte Es wird vermutet dass ahnliche Reaktionen auch im Organismus in vivo stattfinden konnen NutzungLigusterheckeZierpflanze Man kultiviert diese Strauch Art wie auch mehrere japanische Ligustrum Arten in Garten zur Anlage von Hecken Dazu werden meist wintergrune Sorten wie Atrovirens verwendet Liguster ist sehr schnittfest und wird daher auch gerne fur Formhecken verwendet Holz Das ausserordentlich harte Holz des gewohnlichen Ligusters zeichnet sich durch einen violett gefarbten Kern aus Es ist glatt zah und fest und eignet sich fur Drechsler und Schnitzarbeiten sowie zur Herstellung von Werkzeuggriffen Fruher verwendete man es fur Pflocke fur Schuhmacher und Rebstangen fur den Weinbau Die biegsamen jungen Zweige benutzte man zu Korbarbeiten Farberei Die reifen Beeren des Gemeinen Ligusters wurden nach Frosteinwirkung auch als Farbstoff verwendet Auf Wolle bildet sich ein tiefblauer Farbton Dabei wurde mit Eisen oder Aluminiumsalzen oder mit Soda vorgebeizt In dieser Funktion wurden die Beeren bereits im Oberdeutschen Farbebuchlein aus dem 15 Jahrhundert erwahnt Cgm 317 Bayerische Staatsbibliothek Munchen Neben den reifen Beeren werden aber auch die Blatter die gelben Zweige und die Rinde zum Farben verwendet Die Beeren enthalten Glukoside als farbenden Bestandteil die Blatter und die Rinde sind reich an Flavonoidfarbstoffen und enthalten ausserdem einen geringen Anteil an Gerbstoffen Durch die Verwendung unterschiedlicher Beizen und unterschiedliche Farbevorgange konnen Farbtone von gelb uber grun bis blau erreicht werden Der rote bis blaue Saft der Ligusterbeeren wurde auch zum Malen verwendet Der rote Farbton wurde durch Zusatz von Sulfaten der purpurne durch Hinzufugen von Urin der blaue durch Mischen mit Kalk und Pottasche erreicht Regional wurde der Beerensaft auch zum Farben von Wein benutzt Die Bedeutung des Ligusters fur das Tierleben Quelle Blutenbesucher Die Ligusterbluten werden von Bienen und einigen Fliegenarten aufgesucht Als Pollenquelle nutzen Honigbienen sowie Sandbienen und Furchenbienenarten die Bluten Pollen wird von der Blute ganztags angeboten mit der Bestzeit zwischen 6 und 8 Uhr Die Bluten werden auch von verschiedenen Schmetterlingsarten aufgesucht darunter Weisslinge Kleiner Fuchs Gemeiner Scheckenfalter Grosses Ochsenauge Brauner Waldvogel Weissbindiges Wiesenvogelchen Pflaumen Zipfelfalter und mehrere Widderchenarten Raupe des Ligusterschwarmers an LigusterDer Liguster als Nahrungspflanze fur Insekten Der Liguster dient als Nahrungspflanze fur eine Reihe von Spannerarten wie Nachtschwalbenschwanz Fliederspanner Fruhlings Kreuzflugel sowie etwa ein Dutzend Kleinschmetterlingsarten Gelegentlich wird der Strauch auch von der Raupe des Totenkopfschwarmers besiedelt der meist auf Nachtschattengewachsen lebt Namensgebend wurde der Liguster fur den 9 12 cm grossen Ligusterschwarmer Sphinx ligustri der als Raupe oft aber nicht ausschliesslich an Liguster frisst sowie fur die Ligusterblattlaus Weitere Insekten die sich von Liguster ernahren sind die Sudliche Strauchzirpe eine Zikade die Afterraupen mancher Blattwespen wie weisspunktierte Eschenwespe und Berauschte Blattwespe sowie die Imagines der Spanischen Fliege eine Kaferart Ligusterbeeren als Tiernahrung Insgesamt 20 Vogelarten wurden beim Verzehren der Ligusterbeeren beobachtet etwa Amsel Singdrossel und Dompfaff Die schwarzen Beeren werden oft erst im Spatwinter verzehrt und dann auch ausgeschieden und dadurch verbreitet Die Keimung der Samen wird durch Frost gefordert Ausserdem fressen eine Reihe von Nagetieren die Fruchte LiteraturMarilena Idzojtic Dendrology Academic Press 2019 ISBN 978 0 444 64175 5 S 381 QuellenBeschreibung in der Flora of New South Wales engl Das Oberdeutsche Farbebuchlein Handschrift Ende 15 Jahrhundert Gm 317 Bayerische Staatsbibliothek Munchen Farberezepte Gerhard Stinglwagner Ilse Haseder Reinhold Erlbeck Das Kosmos Wald und Forstlexikon Kosmos Verlag ISBN 978 3 440 10375 3 Ligustrum vulgare Atrovirens Einzelnachweise Friedrich Gottlob Hayne Darstellung und Beschreibung der Arzneigewachse Funfter Band Abel 1855 Nr 25 Gewohnlicher Liguster Kurzbeschreibung heimischer Geholze Bayerische Landesanstalt fur Landwirtschaft Focko Weberling Morphology of Flowers and Inflorescences Cambridge Univ Press 1989 ISBN 0 521 25134 6 S 198 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Stuttgart Verlag Eugen Ulmer 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 748 Degeneria In POWO Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew Kew Science abgerufen am 9 Dezember 2017 Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 2 IHW Eching 2004 ISBN 3 930167 61 1 S 328 Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 1 Auflage unveranderter Textnachdruck Band V Teil 3 Seite 1946 1949 Verlag Carl Hanser Munchen 1966 Ligustrum vulgareL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 16 Dezember 2022 Liguster Gemeiner bei Giftzentrale Bonn Ligustrum vulgare im Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen Helmut Hintermeier Der Liguster und seine Gaste In Allgemeine Deutsche Imkerzeitung November 2008 S 30 31 WeblinksCommons Gewohnlicher Liguster Ligustrum vulgare Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gewohnlicher Liguster auf FloraWeb de Gewohnlicher Liguster In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Thomas Meyer Liguster Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Die Giftpflanze Liguster Gewohnlicher Liguster bei 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