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Der Sinto Karl Höllenreiner 9 März 1914 in Fürth 1 September 1984 war ein Überlebender des Porajmos Er sagte als Zeuge u

Karl Höllenreiner

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Der Sinto Karl Höllenreiner (* 9. März 1914 in Fürth; † 1. September 1984) war ein Überlebender des Porajmos. Er sagte als Zeuge und Opfer der Meerwasserversuche beim Nürnberger Ärzteprozess aus und ohrfeigte den Angeklagten.

Leben

Höllenreiner wurde am 29. Mai 1944 verhaftet und ins bis August 1944 bestehende Zigeunerlager Auschwitz deportiert. Er wurde dort mit der Häftlingsnummer Z 10062 tätowiert und registriert.

Von dort wurde er in das KZ Buchenwald weiterdeportiert. Mitte Juli 1944 erfolgte der Weitertransport ins KZ Dachau, wo er unfreiwilliger Proband der Meerwasserversuche von Wilhelm Beiglböck wurde. Anschließend wurde er in einem KZ-Außenkommando der Messerschmitt GmbH als Zwangsarbeiter eingesetzt.

Nach Kriegsende arbeitete er als Textilwaren- und Musikinstrumentehändler. Während seiner Zeugenaussage am 17. Juni 1947 beim Ärzteprozess ohrfeigte er den Angeklagten, er wurde hierfür zu 90 Tagen Haft verurteilt, kurz darauf auf Bewährung freigelassen.

„In der folgenden Woche begannen die eigentlichen Experimente. Wir erhielten überhaupt keine Nahrung mehr und nur Seewasser oder chemisch präpariertes Seewasser zu trinken. Nach meiner Erinnerung war unsere Gruppe von 40 Zigeunern in drei ungefähr gleichstarke Untergruppen aufgeteilt. Gruppe 1 erhielt nur richtiges Seewasser. Gruppe 2 erhielt nur chemisch präpariertes Seewasser, welches eine dunkel-gelbe Farbe hatte und bestimmt noch viel schlimmer war als reines Seewasser. Gruppe 3 erhielt nur präpariertes Seewasser, welches ungefähr aussah wie richtiges Trinkwasser. Ich gehörte zu Gruppe 2. [...] Während dieser Experimente hatte ich furchtbare Durstanfälle, fühlte mich sehr krank, verlor stark an Gewicht und zum Schluss bekam ich Fieber und fühlte mich so schwach, dass ich mich nicht mehr auf den Beinen halten konnte. [...]

Ich erinnere mich noch genau an eine Szene, wo ein tschechoslowakischer Zigeuner den Doktor der Luftwaffe gebeten hat, dass er unmöglich noch mehr Wasser trinken könnte. Dieser tschechoslowakische Zigeuner wurde daraufhin auf Anordnung von dem Doktor der Luftwaffe an ein Bett festgebunden, der Doktor der Luftwaffe goss diesem Zigeuner persönlich mittels einer Magenpumpe gewalttätig das Seewasser herunter. Während der Experimente erhielten die meisten Zigeuner Leber- und Rückenmarkpunktionen. Ich selbst habe eine Leberpunktion erhalten und weiß aus meiner eigenen Erfahrung, dass diese Punktionen furchtbar schmerzhaft waren. Noch heute, wenn das Wetter wechselt, fühle ich starke Schmerzen, wo die Leberpunktion durchgeführt wurde. Alle Leber- sowie Rückenmarkpunktionen wurden von dem Doktor der Luftwaffe persönlich durchgeführt ... [...] Von den ursprünglich 40 Mann hat einer, wie bereits erwähnt, die Versuche nur wenige Tage mitgemacht. Drei waren so dem Tode nah, dass man sie am selben Abend auf Tragbahren, mit weißen Tüchern abgedeckt, herausgetragen hat. Von diesen drei habe ich niemals wieder etwas gehört.“

– Karl Höllenreiner (17. Juni 1947)

Einzelnachweise

  1. Ausstellung des Hauses der Bayerischen Geschichte, Ausstellung KZ-Gedenkstätte Dachau (PDF; 387 kB)
  2. Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V. Biografie
  3. Karl Höllenreiner, Artikel in FürthWiki, online abgerufen am 7. Juli 2022 | 12:09 Uhr
  4. Der Nürnberger Ärzteprozess 1946/47. Erschließungsband zur Mikrofiche-Edition. Walter de Gruyter, 2000. S. 105, S. 292
  5. Der Nürnberger Ärzteprozess 1946/47. Erschließungsband zur Mikrofiche-Edition. Walter de Gruyter, 2000. S. 105
  6. Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau in Zusammenarbeit mit dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Heidelberg: Gedenkbuch: Die Sinti und Roma im Konzentrationslager Auschwitz Birkenau. Saur-Verlag, München u. a. 1993, ISBN 3-598-11162-2. S. 1326f (Druckfassung) = S. 299 des Dokumentes, ein Datum fehlt, das nächstfrühere Datum ist bei Z 10053 der 7. Juni 1944, bis zur letzten Häftlingsnummer, Z 10094 folgt keine weitere Datumsangabe
  7. Der Nürnberger Ärzteprozess 1946/47. Erschließungsband zur Mikrofiche-Edition. Walter de Gruyter, 2000. S. 105
  8. Der Nürnberger Ärzteprozess 1946/47. Erschließungsband zur Mikrofiche-Edition. Walter de Gruyter, 2000. S. 105, S. 292
  9. Teile seiner Aussage:
Personendaten
NAME Höllenreiner, Karl
KURZBESCHREIBUNG deutscher KZ-Häftling und Zwangsarbeiter
GEBURTSDATUM 9. März 1914
GEBURTSORT Fürth
STERBEDATUM 1. September 1984

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 20 Jul 2025 / 15:02

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Der Sinto Karl Hollenreiner 9 Marz 1914 in Furth 1 September 1984 war ein Uberlebender des Porajmos Er sagte als Zeuge und Opfer der Meerwasserversuche beim Nurnberger Arzteprozess aus und ohrfeigte den Angeklagten LebenHollenreiner wurde am 29 Mai 1944 verhaftet und ins bis August 1944 bestehende Zigeunerlager Auschwitz deportiert Er wurde dort mit der Haftlingsnummer Z 10062 tatowiert und registriert Von dort wurde er in das KZ Buchenwald weiterdeportiert Mitte Juli 1944 erfolgte der Weitertransport ins KZ Dachau wo er unfreiwilliger Proband der Meerwasserversuche von Wilhelm Beiglbock wurde Anschliessend wurde er in einem KZ Aussenkommando der Messerschmitt GmbH als Zwangsarbeiter eingesetzt Nurnberger Arzteprozess Wilhelm Beiglbock bekennt sich Nicht schuldig Nach Kriegsende arbeitete er als Textilwaren und Musikinstrumentehandler Wahrend seiner Zeugenaussage am 17 Juni 1947 beim Arzteprozess ohrfeigte er den Angeklagten er wurde hierfur zu 90 Tagen Haft verurteilt kurz darauf auf Bewahrung freigelassen In der folgenden Woche begannen die eigentlichen Experimente Wir erhielten uberhaupt keine Nahrung mehr und nur Seewasser oder chemisch prapariertes Seewasser zu trinken Nach meiner Erinnerung war unsere Gruppe von 40 Zigeunern in drei ungefahr gleichstarke Untergruppen aufgeteilt Gruppe 1 erhielt nur richtiges Seewasser Gruppe 2 erhielt nur chemisch prapariertes Seewasser welches eine dunkel gelbe Farbe hatte und bestimmt noch viel schlimmer war als reines Seewasser Gruppe 3 erhielt nur prapariertes Seewasser welches ungefahr aussah wie richtiges Trinkwasser Ich gehorte zu Gruppe 2 Wahrend dieser Experimente hatte ich furchtbare Durstanfalle fuhlte mich sehr krank verlor stark an Gewicht und zum Schluss bekam ich Fieber und fuhlte mich so schwach dass ich mich nicht mehr auf den Beinen halten konnte Ich erinnere mich noch genau an eine Szene wo ein tschechoslowakischer Zigeuner den Doktor der Luftwaffe gebeten hat dass er unmoglich noch mehr Wasser trinken konnte Dieser tschechoslowakische Zigeuner wurde daraufhin auf Anordnung von dem Doktor der Luftwaffe an ein Bett festgebunden der Doktor der Luftwaffe goss diesem Zigeuner personlich mittels einer Magenpumpe gewalttatig das Seewasser herunter Wahrend der Experimente erhielten die meisten Zigeuner Leber und Ruckenmarkpunktionen Ich selbst habe eine Leberpunktion erhalten und weiss aus meiner eigenen Erfahrung dass diese Punktionen furchtbar schmerzhaft waren Noch heute wenn das Wetter wechselt fuhle ich starke Schmerzen wo die Leberpunktion durchgefuhrt wurde Alle Leber sowie Ruckenmarkpunktionen wurden von dem Doktor der Luftwaffe personlich durchgefuhrt Von den ursprunglich 40 Mann hat einer wie bereits erwahnt die Versuche nur wenige Tage mitgemacht Drei waren so dem Tode nah dass man sie am selben Abend auf Tragbahren mit weissen Tuchern abgedeckt herausgetragen hat Von diesen drei habe ich niemals wieder etwas gehort Karl Hollenreiner 17 Juni 1947 EinzelnachweiseAusstellung des Hauses der Bayerischen Geschichte Ausstellung KZ Gedenkstatte Dachau PDF 387 kB Deutsche Gesellschaft fur Innere Medizin e V Biografie Karl Hollenreiner Artikel in FurthWiki online abgerufen am 7 Juli 2022 12 09 Uhr Der Nurnberger Arzteprozess 1946 47 Erschliessungsband zur Mikrofiche Edition Walter de Gruyter 2000 S 105 S 292 Der Nurnberger Arzteprozess 1946 47 Erschliessungsband zur Mikrofiche Edition Walter de Gruyter 2000 S 105 Staatliches Museum Auschwitz Birkenau in Zusammenarbeit mit dem Dokumentations und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma Heidelberg Gedenkbuch Die Sinti und Roma im Konzentrationslager Auschwitz Birkenau Saur Verlag Munchen u a 1993 ISBN 3 598 11162 2 S 1326f Druckfassung S 299 des Dokumentes ein Datum fehlt das nachstfruhere Datum ist bei Z 10053 der 7 Juni 1944 bis zur letzten Haftlingsnummer Z 10094 folgt keine weitere Datumsangabe Der Nurnberger Arzteprozess 1946 47 Erschliessungsband zur Mikrofiche Edition Walter de Gruyter 2000 S 105 Der Nurnberger Arzteprozess 1946 47 Erschliessungsband zur Mikrofiche Edition Walter de Gruyter 2000 S 105 S 292 Teile seiner Aussage PersonendatenNAME Hollenreiner KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher KZ Haftling und ZwangsarbeiterGEBURTSDATUM 9 Marz 1914GEBURTSORT FurthSTERBEDATUM 1 September 1984

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