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Straßenbahn Abbazia

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Die Straßenbahn Abbazia, auch Kleinbahn Abbazia oder nach ihrer Endstation auch Lovraner Tramway, war eine meterspurige Überlandstraßenbahn in Istrien, die die Region um Abbazia (kroatisch Opatija) erschloss und mit dem Bahnhof der Südbahn-Gesellschaft in Mattuglie verband. Sie wurde von der Abbazianer Elektrizitäts- und Kleinbahn-Gesellschaft (A.E.K.) betrieben. Die Straßenbahn Abbazia war einer von sechs Straßenbahnbetrieben auf dem Gebiet des modernen Staates Kroatien, war aber aufgrund ihrer Einstellung im Jahr 1933 nie ein jugoslawischer oder kroatischer Betrieb.

Straßenbahn Abbazia
Wagen 6 in der Reichsstraße in Abbazia
Basisinformationen
Staat Österreich-Ungarn
Italien
Stadt Abbazia
Eröffnung 9. Februar 1908
Stilllegung 21. März 1933
Betreiber Abbazianer Elektrizitäts- und Kleinbahn-Gesellschaft

Società (Anonima) Ferrovie Elettriche Secondarie di Abbazia

Infrastruktur
Ehemals größte
Streckenlänge
12.004 m
Gleislänge 12.409 m
Spurweite 1.000 mm
Stromsystem 750 V =
Betriebsart Zweirichtungsbetrieb
Haltestellen 30
Betriebshöfe 2
Betrieb
Linien 1
Höchst­geschwindigkeit 22 km/h

Geschichte

Die Südbahn-Gesellschaft, deren 1873 eröffnete Zweigstrecke St. Peter in Krain – Fiume nahe Abbazia vorbeiführte, erkannte das touristische Potential des Küstenstreifens im Osten der Markgrafschaft Istrien und damit im damaligen Österreichischen Küstenland. Unter ihrem Direktor Friedrich Julius Schüler, der schon den Semmering bei Wien zum internationalen Kurort ausgebaut hatte, erwarb sie 1882 die Villa Angiolina, einen beliebten Treffpunkt vornehmer Gesellschaftskreise, samt ihren Parkanlagen und baute sie zu einem Luxushotel um. Von dieser „Keimzelle“ ausgehend, wuchs Abbazia rasch zu einem beliebten Aufenthaltsort von Adel und Großbürgertum an. Am 4. März 1889 wurde Abbazia per Landesgesetz zum Kurort erhoben. Kuranstalten und Hotels im Stil des Historismus sowie Pensionen für das bürgerliche Publikum prägten schon bald das Bild von der „istrischen Riviera“.

→ Hauptartikel: Opatija

Während die Anreise des Publikums mit der Südbahn rasch und komfortabel vonstattenging, standen als Zubringer zu den Unterkünften und Kuranstalten in den Küstenorten am Bahnhof Mattuglie (ab 1905: Mattuglie-Abbazia) Pferdedroschken als Vorläufer der Taxis sowie Stellwagen zur Verfügung, deren Fuhrwerker lautstark um Fahrgäste warben, was als dem mondänen Charakter des Ortes abträglich wahrgenommen wurde. Für das aus Fiume (kroat. Rijeka) anreisende Publikum und für Fahrten entlang der Küste wurde ein Linienenverkehr mit Dampfschiffen betrieben.

Vorprojekte

Der Bau einer Lokalbahn oder Straßenbahn entlang der Küste bei Abbazia erschien dank des florierenden Tourismus lukrativ und wurde über einen Zeitraum von knapp eineinhalb Jahrzehnten von einer Vielzahl von Interessenten verfolgt, die um Genehmigung für entsprechende Vorarbeiten angesucht hatten. Davon sind mehrere Bewerber überliefert, die die erforderliche Vorkonzession erhielten, um legal Vorbereitungsarbeiten wie Terrainvermessung und Trassierung durchführen zu dürfen. In der Regel scheiterten die Projekte daran, dass die Bewerber die finanziellen Mittel zur Verwirklichung nicht aufbringen konnten.

  • 1891 erteilte das Handelsministerium dem Budapester Bauunternehmer Ignaz Braun und dem Schriftsteller Gustav Fuchs die Genehmigung zu Vorbereitungen für eine normal- oder schmalspurige Bahn von einem geeigneten Punkte der Südbahnstrecke nach Abbazia. Das Projekt sah eine Spurweite von 760 mm und eine Ausführung als Zahnradbahn zwischen dem Bahnhof Mattuglie und Volosca vor.
  • Ende 1892 beantragte der Grazer Baurat Oskar Baron Lazarini bei den österreichischen und ungarischen Behörden eine Genehmigung für Vorbereitungen für eine schmalspurige Lokalbahn mit Dampf- oder Pferdebetrieb von Abbazia über Volosca und nach Fiume.
  • Die Quarnerogesellschaft, eine Aktiengesellschaft zur Entwicklung des touristischen Angebots, plante 1896 eine mit Dampflokomotiven betriebene normalspurige Bahn von Mattuglie nach Abbazia, die die Führung direkter Kurswagen nach Abbazia ermöglicht hätte, einschließlich einer schmalspurigen Fortsetzung bis Lovrana. Gegen einen Dampfbetrieb kam jedoch Widerstand von Hoteliers, die eine Störung ihrer Gäste durch Rauch und Lärm befürchteten.
  • Ebenfalls 1896 ersuchte ein Konsortium, bestehend aus Graf Rudolf Kinsky, dem Ingenieur Max Déri und Arthur Steinacker, dem Direktor der Fiumaner Creditbank, um eine Konzession für eine schmalspurige elektrische Bahn in Meterspur nach Lovrana. Da im selben Jahr auch das Elektrizitätswerk von Abbazia in Betrieb ging, wurde fortan bei allen Projekten am elektrischen Betrieb festgehalten.
  • Im Jahr 1900 warben Fürst Alfred Wrede und der Wiener Baumeister Jakob Ludwig Münz, Besitzer der Villa Münz in Ičići, um eine Konzession für eine schmalspurige elektrische Lokalbahn vom Bahnhof Mattuglie der Südbahn über Abbazia nach Lovrana. Auch wurden Vorbereitungen für eine Zweigstrecke in Richtung Fiume genehmigt. Uneinig war sich nun die lokale Bevölkerung über den Streckenverlauf, da man die Linienführung durch die engen Ortsdurchfahrten vermeiden wollte. Auch wurde die beabsichtigte Fahrdrahtspannung von 750 V, die als notwendig erachtet wurde, um die Steigung hinauf zum Bahnhof Mattuglie zu bewältigen, vom Eisenbahnministerium als zu gefährlich angesehen. Erst ein Gutachten, das die Ungefährlichkeit höherer Spannungen als 550 V in anderen Städten Europas bestätigte, stimmte das Ministerium um.
  • Im Jahr 1902 berichtete die Zeitschrift Der Bautechniker, dass die Straßenbahn Abbazia eine Zweiglinie zum Anschluss an die Fiumaner elektrische Straßenbahn erhalten solle.
  • Gegen Ende 1903 erteilte das k. k. Eisenbahnministerium dem Ingenieur Hugo Rzeppa, dem Villenbesitzer Josef Baumgartner aus Abbazia und dem Bauunternehmer Adolf Niedenthal die Bewilligung für technische Vorarbeiten für eine schmalspurige elektrische Lokalbahn Mattuglie – Abbazia – Lovran sowie einer Strecke von Lovrana auf den Monte Maggiore.
  • 1904 genehmigte das k. k. Eisenbahnministerium dem Baurat Rudolf Stummer von Traunfels ebenfalls Vorarbeiten für eine elektrische Schmalspurbahn Mattuglie – Lovrana einschließlich einer Zweigstrecke in Richtung Fiume.
  • Das Allgemeine Bade-Blatt für die Frauenwelt schrieb am 10. Juni 1913

„Zwischen Fiume und Abbazia soll eine elektrische Bahn gebaut werden. Die Bewilligung zum Bau wurde unter der Bedingung erteilt, dass die Landstraße gegen das Meer zu ausgebreitet werde. Die Bahn wird von der Linie Mattuglie – Abbazia in der Nähe von Prelucca abzweigen und bis zur Landesgrenze führen, wo sie sich an die Fiumaner elektrische Bahn anschließt. Mit dem Bau wird demnächst begonnen, der Betrieb dürfte schon im nächsten Frühjahre aufgenommen werden.“

– Allgemeines Bade-Blatt für die Frauenwelt, 10. Juni 1913, Seite 9
  • In der Zeitschrift Die Wasserwirtschaft war 1913 zu lesen, dass der Bauunternehmer Alfred Sirola beabsichtige diese Straßenbahnverbindung zu bauen. Genannt wurde hier allerdings eine Streckenlänge von nur 4 ¼ Kilometer.

Bau und Betrieb

Letztlich gelangte das Projekt von Wrede und Münz von 1900 zur Verwirklichung, nachdem Münz offiziell am 28. Dezember 1904 mit dem Bau begonnen hatte, um eine Finanzierungszusage durch die Kurkommission Abbazia nicht zu verlieren. Diese hatte die Übernahme von Stammaktien im Wert von 200.000 Kronen zugesagt, wenn der Baubeginn noch 1904 erfolgen würde. Im selben Jahr hatte Münz bereits die Straßenbahn Pola errichtet und war an deren Betreibergesellschaft beteiligt. Die politische Begehung der Trasse hatte zu diesem Zeitpunkt bereits stattgefunden und die notwendigen Genehmigungen des Eisenbahnministeriums lagen vor.

Die Übernahme von Prioritätsaktien im Wert von einer Million Kronen durch die Markgrafschaft Istrien kam mangels Einigung im Landtag nicht zustande, Ersatz konnte durch Beteiligungen der Südbahn-Gesellschaft, der Internationalen Schlafwagengesellschaft und der Quarnerogesellschaft gefunden werden. Als weitere Großaktionäre traten Münz’ eigenes Bauunternehmen und die Aktiengesellschaft für elektrotechnische Unternehmungen in München auf, denen am 20. November 1906 die Konzession für die Bahn auf 60 Jahre erteilt wurde, nachdem Fürst Wrede als Konzessionswerber zurückgetreten war. Das für die Kurkommission vorgesehene Aktienpaket erwarben nach Unstimmigkeiten letztlich die Österreichischen Siemens-Schuckert-Werke.

1907 wurde die Konzession an die in Wien neu gegründete Abbazianer Elektrizitäts- und Kleinbahn-Gesellschaft (A.E.K.) übertragen, die mit einem Kapital von 2.850.000 Kronen ausgestattet war. Es wurden 3.250 Stammaktien mit einem Nominal von 200 Kronen sowie 2.200 Prioritätsaktien zu 1.000 Kronen aufgelegt.

Nach knapp einem Jahr Bauzeit war die Bahn Anfang 1908 fertiggestellt, die Kosten betrugen etwa drei Millionen Kronen. Die behördlichen Probefahrten am 7. und 8. Jänner 1908 verliefen ohne Beanstandung und so konnte die Strecke zwischen Volosca und Lovrana am 9. Februar eröffnet werden. Die „Bergstrecke“ von Volosca hinauf zum Bahnhof Mattuglie-Abbazia ging am 15. Februar 1908 in Betrieb. Im August 1913 wurde die Strecke noch um ca. 400 Meter vom Endpunkt Hotel Villa Lovrana ins Ortszentrum von Lovrana verlängert. Weitere Projekte, wie eine Bergbahn zur Erschließung der Učka oder eine Verbindung mit der Straßenbahn Fiume, kamen nicht mehr zustande, wenn auch für derartige Projekte noch weiter Vorkonzessionen erteilt wurden.

Die Straßenbahn diente vorwiegend dem touristischen Publikum als Zubringer vom Bahnhof der Südbahn zu den Hotels und Pensionen, aber ebenso dem Ausflugsverkehr entlang der sogenannten „Istrischen Riviera“. Auch hatte sie den Posttransport zwischen Mattuglie und Lovrana inne, für den eigens zwei Post- und Gepäcktriebwagen angeschafft wurden. Zwischen Volosca und der Haltestelle Slatina wurde im 8-Minuten-Takt gefahren, bis Lovrana alle 16 Minuten. Die Steilstrecke zum Bahnhof Mattuglie-Abbazia bedienten nur Anschlüsse von und zu Zügen der Südbahn.

Bereits aus den ersten Wochen des Betriebs sind mehrere Entgleisungen überliefert und von einem ersten Unfall liegen vom April 1908 Berichte vor: Ein zurückschiebendes Fuhrwerk rammte einen Beiwagen der Straßenbahn, was drei Leichtverletzte zur Folge hatte. Im November entgleiste ein Wagen und prallte gegen ein Haus.

Am 4. März 1909 kam es zu einem schweren Unfall auf der Steilstrecke zwischen Mattuglie und Volosca, als bei Preluka ein talwärts fahrender Triebwagen auf das vorauslaufende Fahrzeug auffuhr. Beide Wagen waren neben dem Personal mit insgesamt 45 Fahrgästen besetzt. Ein Schaffner wurde von der Plattform geschleudert und schwer verletzt, 11 weitere Personen erlitten leichtere Verletzungen. Eine Sperre des Streckenabschnittes und eine Untersuchung des Vorfalles wurde behördlich veranlasst. Als Ursache wurde der schlechte Zustand des Materials vermutet, grundsätzlich stellte aber auch die Personalsituation der Bahn ein Sicherheitsrisiko dar. Da der Monatslohn nur zwischen 80 und 90 Kronen lag, war eine sehr hohe Personalfluktuation festzustellen. Es wurden daher auch Bewerber aus einer Vielzahl von betriebsfremden Berufen aufgenommen, die nach nur kurzer Ausbildung auf der anspruchsvollen Strecke fahren mussten, obwohl das Fahren und Bremsen mit den damals üblichen Schleifringfahrschaltern einiges an Übung und Geschick erforderte. Infolge des Unfalles organisierte sich das Personal der Bahn erstmals zu einem Streik.

Nach dem Ersten Weltkrieg

Infolge des Vertrags von Saint-Germain wurde Istrien nach dem Ersten Weltkrieg als Teil der Region Julisch Venetien Italien zugesprochen. Der Betreiber firmierte fortan italienisch als Società Anonima Ferrovie Elettriche Secondarie Abbazia.

In den folgenden Jahren erwuchs der Bahn im Straßenverkehr starke Konkurrenz. Das mondäne Publikum reiste nun vermehrt im eigenen Kraftfahrzeug. Die verhältnismäßig lange Fahrzeit ließ den Mitbewerber Omnibus attraktiver erscheinen, auch wurde die Straßenbahn wegen ihrer geringen Höchstgeschwindigkeit vermehrt als Verkehrshindernis angesehen. Notwendige Erneuerungen und Modernisierungen an Infrastruktur und Fahrzeugen erschienen dem Eigentümer wirtschaftlich nicht mehr vertretbar und die Umstellung auf einen Busbetrieb zeichnete sich schon zu Beginn der 1930er-Jahre ab.

Einstellung

Der 21. März 1933 war nach 25 Jahren der letzte Betriebstag der Straßenbahn Abbazia. Der Personenverkehr wurde von Bussen des Consorzio Intercomunale Servizi Automobilistici Fiume – Abbazia (C.I.S.A.) übernommen. Die Gleise wurden abgebaut und verwertbares Material nach Sizilien zur Verwendung bei den Straßenbahnen dort gebracht. An die Straßenbahn erinnern entlang ihrer Route noch einige Wandrosetten der Oberleitung, die an den Hausfassaden erhalten geblieben sind, und die Remise oberhalb von Volosko, die von einem Gewerbebetrieb genutzt wird. 2010 war der Straßenbahn eine Ausstellung im Hotel Imperial in Opatija gewidmet.

Strecke

Die Straßenbahn Abbazia verfügte im Endausbau über drei Stationen (Mattuglie Kleinbahn, Abbazia Kleinbahn und Lovrana Kleinbahn), an denen alle Dienste einschließlich Gepäcksabfertigung von und zu fremden Bahnhöfen angeboten wurden, sowie 27 Haltestellen für den Personen- und Reisegepäckverkehr. Die Maximalsteigung betrug 81 ‰, der Mindestradius 25 m. Die Höchstgeschwindigkeit war allgemein mit 22 km/h, auf der Steilstrecke aus Sicherheitsgründen mit 10 km/h festgelegt worden. Die Gleichspannung von 750 V wurde über einen Kupferfahrdraht mit 10 mm Durchmesser zugeführt, der abschnittsweise doppelt ausgeführt war.

Der Ausgangspunkt am Bahnhof Mattuglie-Abbazia, auf einer Höhe von 212 Meter über Adria, lag unter einem Perrondach parallel zum Hausbahnsteig, wo ein direktes Umsteigen von und zu den Zügen der Südbahn möglich war. Die Strecke unterquerte kurz danach die Gleise der Südbahn und folgte auf ihrem steilsten Abschnitt zunächst der Straße nach Fiume und nach einer Kehre in die Gegenrichtung der Straße nach Volosca. Auf dieser Steilstrecke bot sich den Fahrgästen ein Panorama über die Kvarner-Bucht und ihre Inseln, die Höchstgeschwindigkeit betrug hier nur 10 km/h. Unmittelbar um die Kehre wurde nach dem Ersten Weltkrieg die Grenze zwischen Italien und dem kurzlebigen Freistaat Fiume gezogen, die allerdings nur zwischen 1920 und 1924 bestand. Am folgenden Streckenstück hinab nach Volosca befanden sich die Wagenremise und das Kraftwerk der A.E.K., das über zwei Maschinensätze zu je 200 PS und eine Pufferbatterie mit 364 Elementen verfügte.

Ab Volosca folgte die Strecke im Wesentlichen der Reichsstraße (heute Ulica Maršala Tita) durch die Orte; das Zentrum von Abbazia war nach knapp halbstündiger Fahrt erreicht. Weiter führte sie entlang der Reichsstraße über Ičići und Ika mit einigen steilen Steigungs- und Gefälleabschnitten bis Lovrana, wo die Züge, nach knapp einer Stunde Fahrzeit, am Rand der Altstadt endeten. In Lovrana befand sich auch eine Remise für zwei Wagen.

Fahrzeuge

Zur Betriebsaufnahme standen elf Personentriebwagen, zwei kombinierte Triebwagen zur Post- und Gepäckbeförderung, sieben Beiwagen, davon fünf offene Sommerbeiwagen und zwei geschlossene Wagen, sowie ein Güterwagen für betriebsinterne Transporte zur Verfügung. Alle Fahrzeuge wurden fabriksneu bei der Grazer Waggonfabrik beschafft. Die elektrische Ausrüstung lieferten die Österreichischen Siemens-Schuckert-Werke (ÖSSW). Im Jahr 1910 wurden noch zwei geringfügig stärker motorisierte Personentriebwagen mit Gepäckabteil von denselben Herstellern erworben.

Die Personentriebwagen verfügten über 16 Sitz- und 14 Stehplätze. Alle Triebfahrzeuge waren, erstmals auf einer österreichischen Bahn, mit der erst kurz zuvor eingeführten Magnetschienenbremse der Bauart Westinghouse ausgestattet.Stromabnehmer war ein einfacher Lyrabügel. Ab 1910 wurden die Triebwagen 1 bis 11 auf eine stärkere Magnetschienenbremse umgebaut, zu deren Betriebssicherheit die Triebwagen mit einem zweiten Lyrabügel ausgestattet wurden. Die ausgebauten Bremsen wurden in Beiwagen eingebaut, die die Steilstrecke bisher nicht befahren durften.

Die beiden geschlossenen Beiwagen wurden vorzugsweise gemeinsam mit den Post- und Gepäcktriebwagen eingesetzt, in deren Kursen sie die Mitnahme von Fahrgästen ermöglichten. Die offenen Sommerwagen waren baugleich mit Wagen, die die Grazer Waggonfabrik an die Straßenbahn Dubrovnik, die Straßenbahn Pirano–Portorose und die Straßenbahn Unterach–See geliefert hat. Sie waren mit fünf Bänken mit umklappbaren Lehnen ausgestattet, die 20 Sitzplätze boten, und waren darüber hinaus für 12 Stehplätze zugelassen. Alle Fahrzeuge waren anfangs weiß-rot lackiert, später erhielten sie einen weiß-hellgrünen Anstrich.

Nach der Einstellung der Straßenbahn Abbazia wurden die Fahrzeuge an die Straßenbahn Ljubljana verkauft, wo sie bis zu deren Einstellung 1958 verkehrten. Davon kamen zwei der Sommerbeiwagen (aus der Reihe Nr. 101 bis 105) noch zur Straßenbahn Dubrovnik und blieben dort, auf 760 mm Spurweite umgespurt, bis zu deren Einstellung 1970 im Einsatz. Diese dort als Wagen 27 und 28 bezeichneten Fahrzeuge, deren ursprüngliche Nummern aus Abbazia nicht mehr nachvollziehbar sind, existieren noch und sind bei einem Hotel in Cavtat aufgestellt.

Übersicht über die Fahrzeuge der Abbazianer Elektrischen Kleinbahn:

Nr. Baujahr Fahrzeugtyp Mechanischer Teil Elektrischer Teil Leistung Bild
1–11 1906 Personentriebwagen Grazer Waggonfabrik Österreichische Siemens-Schuckert-Werke 2 × 38 PS
12–13 1910 Personentriebwagen mit Gepäckabteil Grazer Waggonfabrik Österreichische Siemens-Schuckert-Werke 2 × 40 PS
201–202 1906 Post- und Gepäcktriebwagen Grazer Waggonfabrik Österreichische Siemens-Schuckert-Werke 2 × 38 PS?
101–105 1906 Offener Sommerbeiwagen Grazer Waggonfabrik
151–152 1906 Geschlossener Beiwagen Grazer Waggonfabrik
251 1906 Offener Güterwagen Grazer Waggonfabrik

Literatur

  • Martin Harák: Straßenbahnen der k.u.k. Donaumonarchie. bahnmedien.at, Wien 2015, ISBN 978-3-9503304-9-6. 
  • Alfred Niel: Die k.u.k. Riviera – Von Abbazia bis Grado. Styria, Graz 1981, ISBN 3-222-11332-7. 
  • Egbert Peinhopf: Eisenbahnen in Istrien – einst und heute. bahnmedien.at, Wien 2017, ISBN 978-3-9503921-8-0. 

Weblinks

Commons: Straßenbahn Abbazia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Aleksandra Kućel Ilić: Po njemu si mogao navijati uru’: Jeste li znali da je početkom 20. stoljeća Opatijom vozio – tramvaj? in Novi list, 25. März 2019 (kroat.)
  • Boris Zakošek: Opatijski tramvai in Sušačka revija Nr. 61, Klub Sušačana (kroat.)
  • tramways.at von Bernhard Graf/Abbazia

Einzelnachweise

  1. Josef Pospichal: 80 Elektrische Straßenbahnen in Österreich-Ungarn – Statistische Angaben. In: Lokstatistik. Abgerufen am 10. Dezember 2021. 
  2. Egbert Peinhopf, Eisenbahnen in Istrien, S. 354
  3. Egbert Peinhopf, Eisenbahnen in Istrien, S. 352
  4. Boris Zakošek: opatijski tramwaj. In: sušačka revija. Klub Sušačana, abgerufen am 26. November 2021 (kroatisch). 
  5. Der Civiltechniker, 23/1891, S. 181 [1]
  6. Wiener Zeitung, 24. Juni 1892, S. 9 [2]
  7. Der Civiltechniker, 1/1893, S. 6 [3]
  8. Egbert Peinhopf, Eisenbahnen in Istrien, S. 350
  9. Der Bautechniker, 45/1896, S. 873 [4]
  10. Egbert Peinhopf, Eisenbahnen in Istrien, S. 351
  11. ÖNB-ANNO - Der Bautechniker. Abgerufen am 24. Februar 2024. 
  12. Der Bautechniker, 1/ 1904, S. 7 [5]
  13. Der Bautechniker, 12/1904, S. 252 [6]
  14. ANNO, Allgemeines Bade-Blatt für die Frauenwelt, 1913-06-10, Seite 9. Abgerufen am 24. Februar 2024. 
  15. ÖNB-ANNO - Die Wasserwirtschaft. Abgerufen am 26. Februar 2024. 
  16. Polaer Morgenblatt, 8. Mai 1906, S. 2 [7]
  17. Grazer Tagblatt, Deutsche Stimmen aus Krain, Triest und Küstenland, 25. November 1906, S. 14 [8]
  18. Dieter Geerkens, Wertpapiere österreichischer Eisenbahnen Teil 2, Österreichisch-ungarische Lokalbahnen, bahnmedien.at, Wien 2014, S. 23
  19. Elektrotechnik und Maschinenbau, 19/1913, S. 274 [9]
  20. Tages-Post, 24. Februar 1908, S. 7 [10]
  21. Illustrierte Kronen Zeitung, 2. Mai 1908, S. 7 [11]
  22. Polaer Tagblatt, 9. März 1909, S. 2 [12]
  23. Wiener Zeitung, 6. März 1909, S. 3 [13]
  24. Egbert Peinhopf, Eisenbahnen in Istrien, S. 357
  25. Opatija Tram. 28.11.2010. – 18.12.2010. Hotel Imperial, Opatija. In: opatija.net. Archiviert vom Original am 22. November 2021; abgerufen am 27. November 2021 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2 
  26. Elektrotechnik und Maschinenbau, 12/1913, S. 259 [14]
  27. Egbert Peinhopf, Eisenbahnen in Istrien, S. 371
  28. Josef Pospichal: Straßenbahn Opatija/Abbazia. In: Lokstatistik. Abgerufen am 28. November 2021. 

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 20 Jul 2025 / 06:11

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Die Strassenbahn Abbazia auch Kleinbahn Abbazia oder nach ihrer Endstation auch Lovraner Tramway war eine meterspurige Uberlandstrassenbahn in Istrien die die Region um Abbazia kroatisch Opatija erschloss und mit dem Bahnhof der Sudbahn Gesellschaft in Mattuglie verband Sie wurde von der Abbazianer Elektrizitats und Kleinbahn Gesellschaft A E K betrieben Die Strassenbahn Abbazia war einer von sechs Strassenbahnbetrieben auf dem Gebiet des modernen Staates Kroatien war aber aufgrund ihrer Einstellung im Jahr 1933 nie ein jugoslawischer oder kroatischer Betrieb Strassenbahn AbbaziaBild Wagen 6 in der Reichsstrasse in AbbaziaBasisinformationenStaat Osterreich Ungarn ItalienStadt AbbaziaEroffnung 9 Februar 1908Stilllegung 21 Marz 1933Betreiber Abbazianer Elektrizitats und Kleinbahn Gesellschaft Societa Anonima Ferrovie Elettriche Secondarie di AbbaziaInfrastrukturEhemals grosste Streckenlange 12 004 mGleislange 12 409 mSpurweite 1 000 mmStromsystem 750 V Betriebsart ZweirichtungsbetriebHaltestellen 30Betriebshofe 2BetriebLinien 1Hochst geschwindigkeit 22 km hGeschichteKarte der istrischen Kuste von Abbazia einschliesslich A E K und Detailkarte von Abbazia Die Sudbahn Gesellschaft deren 1873 eroffnete Zweigstrecke St Peter in Krain Fiume nahe Abbazia vorbeifuhrte erkannte das touristische Potential des Kustenstreifens im Osten der Markgrafschaft Istrien und damit im damaligen Osterreichischen Kustenland Unter ihrem Direktor Friedrich Julius Schuler der schon den Semmering bei Wien zum internationalen Kurort ausgebaut hatte erwarb sie 1882 die Villa Angiolina einen beliebten Treffpunkt vornehmer Gesellschaftskreise samt ihren Parkanlagen und baute sie zu einem Luxushotel um Von dieser Keimzelle ausgehend wuchs Abbazia rasch zu einem beliebten Aufenthaltsort von Adel und Grossburgertum an Am 4 Marz 1889 wurde Abbazia per Landesgesetz zum Kurort erhoben Kuranstalten und Hotels im Stil des Historismus sowie Pensionen fur das burgerliche Publikum pragten schon bald das Bild von der istrischen Riviera Hauptartikel Opatija Wahrend die Anreise des Publikums mit der Sudbahn rasch und komfortabel vonstattenging standen als Zubringer zu den Unterkunften und Kuranstalten in den Kustenorten am Bahnhof Mattuglie ab 1905 Mattuglie Abbazia Pferdedroschken als Vorlaufer der Taxis sowie Stellwagen zur Verfugung deren Fuhrwerker lautstark um Fahrgaste warben was als dem mondanen Charakter des Ortes abtraglich wahrgenommen wurde Fur das aus Fiume kroat Rijeka anreisende Publikum und fur Fahrten entlang der Kuste wurde ein Linienenverkehr mit Dampfschiffen betrieben Vorprojekte Kundmachung der Eroffnung und der Beforderungsbedingungen im Pester Lloyd 9 Februar 1908Die A E K hatte ihre Buros in der Villa Helios in Abbazia Der Bau einer Lokalbahn oder Strassenbahn entlang der Kuste bei Abbazia erschien dank des florierenden Tourismus lukrativ und wurde uber einen Zeitraum von knapp eineinhalb Jahrzehnten von einer Vielzahl von Interessenten verfolgt die um Genehmigung fur entsprechende Vorarbeiten angesucht hatten Davon sind mehrere Bewerber uberliefert die die erforderliche Vorkonzession erhielten um legal Vorbereitungsarbeiten wie Terrainvermessung und Trassierung durchfuhren zu durfen In der Regel scheiterten die Projekte daran dass die Bewerber die finanziellen Mittel zur Verwirklichung nicht aufbringen konnten 1891 erteilte das Handelsministerium dem Budapester Bauunternehmer Ignaz Braun und dem Schriftsteller Gustav Fuchs die Genehmigung zu Vorbereitungen fur eine normal oder schmalspurige Bahn von einem geeigneten Punkte der Sudbahnstrecke nach Abbazia Das Projekt sah eine Spurweite von 760 mm und eine Ausfuhrung als Zahnradbahn zwischen dem Bahnhof Mattuglie und Volosca vor Ende 1892 beantragte der Grazer Baurat Oskar Baron Lazarini bei den osterreichischen und ungarischen Behorden eine Genehmigung fur Vorbereitungen fur eine schmalspurige Lokalbahn mit Dampf oder Pferdebetrieb von Abbazia uber Volosca und nach Fiume Die Quarnerogesellschaft eine Aktiengesellschaft zur Entwicklung des touristischen Angebots plante 1896 eine mit Dampflokomotiven betriebene normalspurige Bahn von Mattuglie nach Abbazia die die Fuhrung direkter Kurswagen nach Abbazia ermoglicht hatte einschliesslich einer schmalspurigen Fortsetzung bis Lovrana Gegen einen Dampfbetrieb kam jedoch Widerstand von Hoteliers die eine Storung ihrer Gaste durch Rauch und Larm befurchteten Ebenfalls 1896 ersuchte ein Konsortium bestehend aus Graf Rudolf Kinsky dem Ingenieur Max Deri und Arthur Steinacker dem Direktor der Fiumaner Creditbank um eine Konzession fur eine schmalspurige elektrische Bahn in Meterspur nach Lovrana Da im selben Jahr auch das Elektrizitatswerk von Abbazia in Betrieb ging wurde fortan bei allen Projekten am elektrischen Betrieb festgehalten Im Jahr 1900 warben Furst Alfred Wrede und der Wiener Baumeister Jakob Ludwig Munz Besitzer der Villa Munz in Icici um eine Konzession fur eine schmalspurige elektrische Lokalbahn vom Bahnhof Mattuglie der Sudbahn uber Abbazia nach Lovrana Auch wurden Vorbereitungen fur eine Zweigstrecke in Richtung Fiume genehmigt Uneinig war sich nun die lokale Bevolkerung uber den Streckenverlauf da man die Linienfuhrung durch die engen Ortsdurchfahrten vermeiden wollte Auch wurde die beabsichtigte Fahrdrahtspannung von 750 V die als notwendig erachtet wurde um die Steigung hinauf zum Bahnhof Mattuglie zu bewaltigen vom Eisenbahnministerium als zu gefahrlich angesehen Erst ein Gutachten das die Ungefahrlichkeit hoherer Spannungen als 550 V in anderen Stadten Europas bestatigte stimmte das Ministerium um Im Jahr 1902 berichtete die Zeitschrift Der Bautechniker dass die Strassenbahn Abbazia eine Zweiglinie zum Anschluss an die Fiumaner elektrische Strassenbahn erhalten solle Gegen Ende 1903 erteilte das k k Eisenbahnministerium dem Ingenieur Hugo Rzeppa dem Villenbesitzer Josef Baumgartner aus Abbazia und dem Bauunternehmer Adolf Niedenthal die Bewilligung fur technische Vorarbeiten fur eine schmalspurige elektrische Lokalbahn Mattuglie Abbazia Lovran sowie einer Strecke von Lovrana auf den Monte Maggiore 1904 genehmigte das k k Eisenbahnministerium dem Baurat Rudolf Stummer von Traunfels ebenfalls Vorarbeiten fur eine elektrische Schmalspurbahn Mattuglie Lovrana einschliesslich einer Zweigstrecke in Richtung Fiume Das Allgemeine Bade Blatt fur die Frauenwelt schrieb am 10 Juni 1913 Zwischen Fiume und Abbazia soll eine elektrische Bahn gebaut werden Die Bewilligung zum Bau wurde unter der Bedingung erteilt dass die Landstrasse gegen das Meer zu ausgebreitet werde Die Bahn wird von der Linie Mattuglie Abbazia in der Nahe von Prelucca abzweigen und bis zur Landesgrenze fuhren wo sie sich an die Fiumaner elektrische Bahn anschliesst Mit dem Bau wird demnachst begonnen der Betrieb durfte schon im nachsten Fruhjahre aufgenommen werden Allgemeines Bade Blatt fur die Frauenwelt 10 Juni 1913 Seite 9 In der Zeitschrift Die Wasserwirtschaft war 1913 zu lesen dass der Bauunternehmer Alfred Sirola beabsichtige diese Strassenbahnverbindung zu bauen Genannt wurde hier allerdings eine Streckenlange von nur 4 Kilometer Bau und Betrieb Abfahrtstelle der A E K am Bahnhof Mattuglie Abbazia Wagen 4 wurde bereits umlackiertDie Unterfuhrung unter den Gleisen der Sudbahn bei Matuliji dient heute noch dem Strassenverkehr Letztlich gelangte das Projekt von Wrede und Munz von 1900 zur Verwirklichung nachdem Munz offiziell am 28 Dezember 1904 mit dem Bau begonnen hatte um eine Finanzierungszusage durch die Kurkommission Abbazia nicht zu verlieren Diese hatte die Ubernahme von Stammaktien im Wert von 200 000 Kronen zugesagt wenn der Baubeginn noch 1904 erfolgen wurde Im selben Jahr hatte Munz bereits die Strassenbahn Pola errichtet und war an deren Betreibergesellschaft beteiligt Die politische Begehung der Trasse hatte zu diesem Zeitpunkt bereits stattgefunden und die notwendigen Genehmigungen des Eisenbahnministeriums lagen vor Die Ubernahme von Prioritatsaktien im Wert von einer Million Kronen durch die Markgrafschaft Istrien kam mangels Einigung im Landtag nicht zustande Ersatz konnte durch Beteiligungen der Sudbahn Gesellschaft der Internationalen Schlafwagengesellschaft und der Quarnerogesellschaft gefunden werden Als weitere Grossaktionare traten Munz eigenes Bauunternehmen und die Aktiengesellschaft fur elektrotechnische Unternehmungen in Munchen auf denen am 20 November 1906 die Konzession fur die Bahn auf 60 Jahre erteilt wurde nachdem Furst Wrede als Konzessionswerber zuruckgetreten war Das fur die Kurkommission vorgesehene Aktienpaket erwarben nach Unstimmigkeiten letztlich die Osterreichischen Siemens Schuckert Werke Prioritatsaktie Abbazianer Elektrizitats und Kleinbahngesellschaft mit Nennwert von 1000 Kronen 1907 wurde die Konzession an die in Wien neu gegrundete Abbazianer Elektrizitats und Kleinbahn Gesellschaft A E K ubertragen die mit einem Kapital von 2 850 000 Kronen ausgestattet war Es wurden 3 250 Stammaktien mit einem Nominal von 200 Kronen sowie 2 200 Prioritatsaktien zu 1 000 Kronen aufgelegt Nach knapp einem Jahr Bauzeit war die Bahn Anfang 1908 fertiggestellt die Kosten betrugen etwa drei Millionen Kronen Die behordlichen Probefahrten am 7 und 8 Janner 1908 verliefen ohne Beanstandung und so konnte die Strecke zwischen Volosca und Lovrana am 9 Februar eroffnet werden Die Bergstrecke von Volosca hinauf zum Bahnhof Mattuglie Abbazia ging am 15 Februar 1908 in Betrieb Im August 1913 wurde die Strecke noch um ca 400 Meter vom Endpunkt Hotel Villa Lovrana ins Ortszentrum von Lovrana verlangert Weitere Projekte wie eine Bergbahn zur Erschliessung der Ucka oder eine Verbindung mit der Strassenbahn Fiume kamen nicht mehr zustande wenn auch fur derartige Projekte noch weiter Vorkonzessionen erteilt wurden Die Reichsstrasse mit Strassenbahn in VoloscaZwei Wagen in der Ausweiche beim neuen Gemeindehaus von Volosca heute Rathaus von Opatija Die Strassenbahn diente vorwiegend dem touristischen Publikum als Zubringer vom Bahnhof der Sudbahn zu den Hotels und Pensionen aber ebenso dem Ausflugsverkehr entlang der sogenannten Istrischen Riviera Auch hatte sie den Posttransport zwischen Mattuglie und Lovrana inne fur den eigens zwei Post und Gepacktriebwagen angeschafft wurden Zwischen Volosca und der Haltestelle Slatina wurde im 8 Minuten Takt gefahren bis Lovrana alle 16 Minuten Die Steilstrecke zum Bahnhof Mattuglie Abbazia bedienten nur Anschlusse von und zu Zugen der Sudbahn Bereits aus den ersten Wochen des Betriebs sind mehrere Entgleisungen uberliefert und von einem ersten Unfall liegen vom April 1908 Berichte vor Ein zuruckschiebendes Fuhrwerk rammte einen Beiwagen der Strassenbahn was drei Leichtverletzte zur Folge hatte Im November entgleiste ein Wagen und prallte gegen ein Haus Am 4 Marz 1909 kam es zu einem schweren Unfall auf der Steilstrecke zwischen Mattuglie und Volosca als bei Preluka ein talwarts fahrender Triebwagen auf das vorauslaufende Fahrzeug auffuhr Beide Wagen waren neben dem Personal mit insgesamt 45 Fahrgasten besetzt Ein Schaffner wurde von der Plattform geschleudert und schwer verletzt 11 weitere Personen erlitten leichtere Verletzungen Eine Sperre des Streckenabschnittes und eine Untersuchung des Vorfalles wurde behordlich veranlasst Als Ursache wurde der schlechte Zustand des Materials vermutet grundsatzlich stellte aber auch die Personalsituation der Bahn ein Sicherheitsrisiko dar Da der Monatslohn nur zwischen 80 und 90 Kronen lag war eine sehr hohe Personalfluktuation festzustellen Es wurden daher auch Bewerber aus einer Vielzahl von betriebsfremden Berufen aufgenommen die nach nur kurzer Ausbildung auf der anspruchsvollen Strecke fahren mussten obwohl das Fahren und Bremsen mit den damals ublichen Schleifringfahrschaltern einiges an Ubung und Geschick erforderte Infolge des Unfalles organisierte sich das Personal der Bahn erstmals zu einem Streik Nach dem Ersten Weltkrieg Strassenbahn in Abbazia mit italienischsprachigem Zielschild Laurana nach dem Ersten Weltkrieg Infolge des Vertrags von Saint Germain wurde Istrien nach dem Ersten Weltkrieg als Teil der Region Julisch Venetien Italien zugesprochen Der Betreiber firmierte fortan italienisch als Societa Anonima Ferrovie Elettriche Secondarie Abbazia In den folgenden Jahren erwuchs der Bahn im Strassenverkehr starke Konkurrenz Das mondane Publikum reiste nun vermehrt im eigenen Kraftfahrzeug Die verhaltnismassig lange Fahrzeit liess den Mitbewerber Omnibus attraktiver erscheinen auch wurde die Strassenbahn wegen ihrer geringen Hochstgeschwindigkeit vermehrt als Verkehrshindernis angesehen Notwendige Erneuerungen und Modernisierungen an Infrastruktur und Fahrzeugen erschienen dem Eigentumer wirtschaftlich nicht mehr vertretbar und die Umstellung auf einen Busbetrieb zeichnete sich schon zu Beginn der 1930er Jahre ab Einstellung Der 21 Marz 1933 war nach 25 Jahren der letzte Betriebstag der Strassenbahn Abbazia Der Personenverkehr wurde von Bussen des Consorzio Intercomunale Servizi Automobilistici Fiume Abbazia C I S A ubernommen Die Gleise wurden abgebaut und verwertbares Material nach Sizilien zur Verwendung bei den Strassenbahnen dort gebracht An die Strassenbahn erinnern entlang ihrer Route noch einige Wandrosetten der Oberleitung die an den Hausfassaden erhalten geblieben sind und die Remise oberhalb von Volosko die von einem Gewerbebetrieb genutzt wird 2010 war der Strassenbahn eine Ausstellung im Hotel Imperial in Opatija gewidmet StreckeTriebwagen 5 an einer Haltestelle und Betriebsausweiche im Zentrum von AbbaziaKreuzung zweier Zuge in der Betriebsausweiche in Ika Die Strassenbahn Abbazia verfugte im Endausbau uber drei Stationen Mattuglie Kleinbahn Abbazia Kleinbahn und Lovrana Kleinbahn an denen alle Dienste einschliesslich Gepacksabfertigung von und zu fremden Bahnhofen angeboten wurden sowie 27 Haltestellen fur den Personen und Reisegepackverkehr Die Maximalsteigung betrug 81 der Mindestradius 25 m Die Hochstgeschwindigkeit war allgemein mit 22 km h auf der Steilstrecke aus Sicherheitsgrunden mit 10 km h festgelegt worden Die Gleichspannung von 750 V wurde uber einen Kupferfahrdraht mit 10 mm Durchmesser zugefuhrt der abschnittsweise doppelt ausgefuhrt war Der Ausgangspunkt am Bahnhof Mattuglie Abbazia auf einer Hohe von 212 Meter uber Adria lag unter einem Perrondach parallel zum Hausbahnsteig wo ein direktes Umsteigen von und zu den Zugen der Sudbahn moglich war Die Strecke unterquerte kurz danach die Gleise der Sudbahn und folgte auf ihrem steilsten Abschnitt zunachst der Strasse nach Fiume und nach einer Kehre in die Gegenrichtung der Strasse nach Volosca Auf dieser Steilstrecke bot sich den Fahrgasten ein Panorama uber die Kvarner Bucht und ihre Inseln die Hochstgeschwindigkeit betrug hier nur 10 km h Unmittelbar um die Kehre wurde nach dem Ersten Weltkrieg die Grenze zwischen Italien und dem kurzlebigen Freistaat Fiume gezogen die allerdings nur zwischen 1920 und 1924 bestand Am folgenden Streckenstuck hinab nach Volosca befanden sich die Wagenremise und das Kraftwerk der A E K das uber zwei Maschinensatze zu je 200 PS und eine Pufferbatterie mit 364 Elementen verfugte Ab Volosca folgte die Strecke im Wesentlichen der Reichsstrasse heute Ulica Marsala Tita durch die Orte das Zentrum von Abbazia war nach knapp halbstundiger Fahrt erreicht Weiter fuhrte sie entlang der Reichsstrasse uber Icici und Ika mit einigen steilen Steigungs und Gefalleabschnitten bis Lovrana wo die Zuge nach knapp einer Stunde Fahrzeit am Rand der Altstadt endeten In Lovrana befand sich auch eine Remise fur zwei Wagen FahrzeugeZur Betriebsaufnahme standen elf Personentriebwagen zwei kombinierte Triebwagen zur Post und Gepackbeforderung sieben Beiwagen davon funf offene Sommerbeiwagen und zwei geschlossene Wagen sowie ein Guterwagen fur betriebsinterne Transporte zur Verfugung Alle Fahrzeuge wurden fabriksneu bei der Grazer Waggonfabrik beschafft Die elektrische Ausrustung lieferten die Osterreichischen Siemens Schuckert Werke OSSW Im Jahr 1910 wurden noch zwei geringfugig starker motorisierte Personentriebwagen mit Gepackabteil von denselben Herstellern erworben Die Personentriebwagen verfugten uber 16 Sitz und 14 Stehplatze Alle Triebfahrzeuge waren erstmals auf einer osterreichischen Bahn mit der erst kurz zuvor eingefuhrten Magnetschienenbremse der Bauart Westinghouse ausgestattet Stromabnehmer war ein einfacher Lyrabugel Ab 1910 wurden die Triebwagen 1 bis 11 auf eine starkere Magnetschienenbremse umgebaut zu deren Betriebssicherheit die Triebwagen mit einem zweiten Lyrabugel ausgestattet wurden Die ausgebauten Bremsen wurden in Beiwagen eingebaut die die Steilstrecke bisher nicht befahren durften Die beiden geschlossenen Beiwagen wurden vorzugsweise gemeinsam mit den Post und Gepacktriebwagen eingesetzt in deren Kursen sie die Mitnahme von Fahrgasten ermoglichten Die offenen Sommerwagen waren baugleich mit Wagen die die Grazer Waggonfabrik an die Strassenbahn Dubrovnik die Strassenbahn Pirano Portorose und die Strassenbahn Unterach See geliefert hat Sie waren mit funf Banken mit umklappbaren Lehnen ausgestattet die 20 Sitzplatze boten und waren daruber hinaus fur 12 Stehplatze zugelassen Alle Fahrzeuge waren anfangs weiss rot lackiert spater erhielten sie einen weiss hellgrunen Anstrich Nach der Einstellung der Strassenbahn Abbazia wurden die Fahrzeuge an die Strassenbahn Ljubljana verkauft wo sie bis zu deren Einstellung 1958 verkehrten Davon kamen zwei der Sommerbeiwagen aus der Reihe Nr 101 bis 105 noch zur Strassenbahn Dubrovnik und blieben dort auf 760 mm Spurweite umgespurt bis zu deren Einstellung 1970 im Einsatz Diese dort als Wagen 27 und 28 bezeichneten Fahrzeuge deren ursprungliche Nummern aus Abbazia nicht mehr nachvollziehbar sind existieren noch und sind bei einem Hotel in Cavtat aufgestellt Ubersicht uber die Fahrzeuge der Abbazianer Elektrischen Kleinbahn Nr Baujahr Fahrzeugtyp Mechanischer Teil Elektrischer Teil Leistung Bild1 11 1906 Personentriebwagen Grazer Waggonfabrik Osterreichische Siemens Schuckert Werke 2 38 PS12 13 1910 Personentriebwagen mit Gepackabteil Grazer Waggonfabrik Osterreichische Siemens Schuckert Werke 2 40 PS201 202 1906 Post und Gepacktriebwagen Grazer Waggonfabrik Osterreichische Siemens Schuckert Werke 2 38 PS 101 105 1906 Offener Sommerbeiwagen Grazer Waggonfabrik151 152 1906 Geschlossener Beiwagen Grazer Waggonfabrik251 1906 Offener Guterwagen Grazer WaggonfabrikLiteraturMartin Harak Strassenbahnen der k u k Donaumonarchie bahnmedien at Wien 2015 ISBN 978 3 9503304 9 6 Alfred Niel Die k u k Riviera Von Abbazia bis Grado Styria Graz 1981 ISBN 3 222 11332 7 Egbert Peinhopf Eisenbahnen in Istrien einst und heute bahnmedien at Wien 2017 ISBN 978 3 9503921 8 0 WeblinksCommons Strassenbahn Abbazia Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Aleksandra Kucel Ilic Po njemu si mogao navijati uru Jeste li znali da je pocetkom 20 stoljeca Opatijom vozio tramvaj in Novi list 25 Marz 2019 kroat Boris Zakosek Opatijski tramvai in Susacka revija Nr 61 Klub Susacana kroat tramways at von Bernhard Graf AbbaziaEinzelnachweiseJosef Pospichal 80 Elektrische Strassenbahnen in Osterreich Ungarn Statistische Angaben In Lokstatistik Abgerufen am 10 Dezember 2021 Egbert Peinhopf Eisenbahnen in Istrien S 354 Egbert Peinhopf Eisenbahnen in Istrien S 352 Boris Zakosek opatijski tramwaj In susacka revija Klub Susacana abgerufen am 26 November 2021 kroatisch Der Civiltechniker 23 1891 S 181 1 Wiener Zeitung 24 Juni 1892 S 9 2 Der Civiltechniker 1 1893 S 6 3 Egbert Peinhopf Eisenbahnen in Istrien S 350 Der Bautechniker 45 1896 S 873 4 Egbert Peinhopf Eisenbahnen in Istrien S 351 ONB ANNO Der Bautechniker Abgerufen am 24 Februar 2024 Der Bautechniker 1 1904 S 7 5 Der Bautechniker 12 1904 S 252 6 ANNO Allgemeines Bade Blatt fur die Frauenwelt 1913 06 10 Seite 9 Abgerufen am 24 Februar 2024 ONB ANNO Die Wasserwirtschaft Abgerufen am 26 Februar 2024 Polaer Morgenblatt 8 Mai 1906 S 2 7 Grazer Tagblatt Deutsche Stimmen aus Krain Triest und Kustenland 25 November 1906 S 14 8 Dieter Geerkens Wertpapiere osterreichischer Eisenbahnen Teil 2 Osterreichisch ungarische Lokalbahnen bahnmedien at Wien 2014 S 23 Elektrotechnik und Maschinenbau 19 1913 S 274 9 Tages Post 24 Februar 1908 S 7 10 Illustrierte Kronen Zeitung 2 Mai 1908 S 7 11 Polaer Tagblatt 9 Marz 1909 S 2 12 Wiener Zeitung 6 Marz 1909 S 3 13 Egbert Peinhopf Eisenbahnen in Istrien S 357 Opatija Tram 28 11 2010 18 12 2010 Hotel Imperial Opatija In opatija net Archiviert vom Original am 22 November 2021 abgerufen am 27 November 2021 englisch Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Elektrotechnik und Maschinenbau 12 1913 S 259 14 Egbert Peinhopf Eisenbahnen in Istrien S 371 Josef Pospichal Strassenbahn Opatija Abbazia In Lokstatistik Abgerufen am 28 November 2021

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