Der Sauerländische Gebirgsverein SGV ist ein Verein für Wandersport Radwandern und Nordic Walking Er ist eingetragen in
Sauerländischer Gebirgsverein

Der Sauerländische Gebirgsverein (SGV), ist ein Verein für Wandersport, Radwandern und Nordic Walking. Er ist eingetragen in das Vereinsregister des Amtsgerichts Arnsberg (VR 264). Das Vereinsgebiet umfasst neben dem Sauerland auch das Ruhrgebiet, das Münsterland, das Bergische Land sowie das Siegerland. Er hat 2022 etwa 31.000 Mitglieder.
Sauerländischer Gebirgsverein (SGV) | |
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Rechtsform | eingetragener Verein |
Gründung | 1891 |
Sitz | Arnsberg |
Zweck | Wanderverein |
Vorsitz | Thomas Gemke |
Mitglieder | 31.000 (2022) |
Website | www.sgv.de |
Vereinszweck
Der SGV organisiert Veranstaltungen und engagiert sich im Bereich des Naturschutzes. Der Verein betreut mehrere tausend Wanderwege, darunter zahlreiche Weitwanderwege. Er ist in seinem Wirkungsbereich, neben den Verwaltungen der Naturparke, durch das Land Nordrhein-Westfalen exklusiv legitimiert, in der freien Landschaft Wanderwege mit Wegzeichen zu markieren. Das Wanderwegenetz umfasst eine Länge von rund 34.000 km, wovon rund 4.300 km als SGV-Hauptwanderwege ausgewiesen sind. Im Vereinsbesitz sind mehrere Dutzend Hektar Wald, die erworben wurden, um sie als Naturschutzgebiet widmen zu lassen.
Für die Mitglieder wird vierteljährlich mit einer Auflage von 28.000 Exemplaren das Magazin „Kreuz & Quer“ herausgegeben.
Geschichte
Am 25. Mai 1890 wurde durch den Forstrat Ernst Ehmsen und den Oberlehrer Karl Féaux de Lacroix aus Arnsberg ein Gründungsaufruf zu einem „Sauerländischen Touristenverein“ verfasst, nachdem sie neben Personen aus dem Kollegium von de Lacroix, namentlich die Lehrer Busch, Daldrup, Rosbücker und Stöcker, die Unterstützung zahlreicher sauerländischer Honoratioren gewonnen hatten, darunter Rechtsanwalt Hesse, Amtsgerichtsrat Wilhelm Müller, Apotheker Schwarz und später auch der Arnsberger Bürgermeister Max Löcke.
Mitglieder des offiziellen Gründungskomitee des „Sauerländischen Touristenvereins“ waren neben Ehmsen und de Lacroix der Arnsberger Regierungspräsident Wilhelm Winzer, der Erste Staatsanwalt Spengler (Arnsberg), der Unternehmer und Geheime Kommerzienrat Wilhelm Bergenthal (Warstein), Landrat Hans Carl Federath (Brilon) und Fabrikant Otto Schütte (Schmallenberg-Oberkirchen).
Ehmsen und de Lacroix bildeten kurz darauf eine „Sektion Arnsberg des Sauerländischen Touristenvereins“. In den folgenden Monaten gründete Ehmsen auf seinen forstamtlichen Dienstreisen weitere 44 Abteilungen, wovon 27 bis Anfang 1891 schon soweit waren, dass sie offizielle Aufnahme im Verein fanden; ein Kriterium dafür war ein geordnetes Kassenwesen. Ehmsen gewann dafür in den Orten erneut die Honoratiorenschaft wie Pastoren, Lehrer und Ortsvorsteher sowie vor allem Gastwirte. 1891 wurde der Vereinsname in Sauerländischer Gebirgsverein geändert.
Die erste Generalversammlung trat am 19. Juli 1891 zusammen, mit bereits 54 offiziellen Abteilungen. Aus deren Reihen kamen weitere bekannte Funktionsträger wie der Landgerichtsrat Wiethaut (Hagen), Karl Kneebusch (Dortmund), Rektor R. Rebling (Altena), die neben de Lacroix, Schütte und Müller den ersten Vorstand unter dem Vorsitzenden Ehmsen bildeten. Abteilungen entstanden auch weit außerhalb der Sauerlands, so zum Beispiel in Berlin und in Warschau.
Der Verein förderte die Errichtung zahlreicher Aussichtstürme auf den Sauerländer Höhen. Bereits 1894 waren von den 25 Aussichtstürmen im Sauerland 24 im Besitz des SGV, einzig der Astenturm zählte nicht dazu. Unter Teilen des Vereins wurde dieser Turmbau auch kritisch gesehen, da in diese Projekte umfangreiche finanzielle Mittel des Vereins flossen, die anderweitig nicht mehr zur Verfügung standen. Viele Türme, insbesondere die aus Holz, hielten den Witterungsbedingungen nicht lange stand.
Der Verein entwickelte ein erstes Wanderwegenetz und markierte beliebte Wanderwege mittels Wegzeichen in der Landschaft. 1905 schuf der damalige Vorsitzende der Wegekommission des Hauptvereins und gleichzeitig der Erste Vorsitzende des Ortsabteilung Hagen, der Ingenieur Robert Kolb, eine einheitliche Zeichensystematik und ein Hauptwegenetz, das einheitlich mit dem Wegzeichen Andreaskreuz versehen wurde. Diese Wegzeichen wurden mit weißer Farbe auf Bäumen und anderen geeigneten Stellen aufgetragen.
Seit 1903 veröffentlichte der SGV Beiträge zu dem Themenbereich Naturschutz. Diese Gedanken führten bereits 1911 zum Erwerb von Waldflächen, um sie unter Schutz zu stellen. Im Laufe der Jahrzehnte wurden zu diesem Zweck zahlreiche weitere Flächen von dem Verein erworben. Aus den Reihen des SGV stammte mit Wilhelm Münker ein Mitbegründer der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald.
Unter der Führung der SGV-Funktionäre Richard Schirrmann, Wilhelm Münker und Julius Schult wurde 1919 zur Unterstützung der SGV-Jugendarbeit das Deutsche Jugendherbergswerk gegründet.
Einzelne Ortsabteilungen im Ruhrgebiet und dem Bergischen Land gründeten sich bereits um die Wende von 19. zum 20. Jahrhundert und wirkten außerhalb des ursprünglichen Vereinsgebietes. Als in diesen Bereichen flächendeckend Ortsabteilungen bestanden, wurden diese in Gaue und Bezirke zusammengefasst. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Gau-Ebene aufgelöst. Vor allem bis in die 1930er Jahre weitete sich das Vereinsgebiet, auch begünstigt durch politische Weichenstellungen in der Zeit des Nationalsozialismus, auf Nachbarregionen des Sauerlands aus.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Verein von den Machthabern gefördert, da zum einen die Naturverbundenheit und Traditionalität des bürgerlichen Vereins mit den ideologischen Vorstellungen des Nationalsozialismus in Übereinstimmung zu bringen war und zum anderen der Verein im Gegensatz zur sozialistischen Wanderbewegung, wie die aus der Arbeiterbewegung hervorgegangenen Naturfreunde, eher unpolitische Ziele verfolgte. So kam es zu Enteignungen von Liegenschaften anderer Wandervereine, die anschließend dem SGV zugeschlagen wurden.
In den 1930er Jahren war der Hauptvorsitzende Karl Eugen Dellenbusch als Vizepräsident des Regierungsbezirks Arnsberg und Vizeoberpräsident der Rheinprovinz aktives Parteimitglied der NSDAP und während des Zweiten Weltkriegs als SS-Brigadeführer im Führungsstab von Josef Terboven maßgeblich an der Besetzung Norwegens beteiligt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er erneut als Hauptvorsitzender gewählt.
Mit der Schaffung der Autofahrerrundwanderwege in den 1960er in Zusammenarbeit mit dem ADAC Jahren entstand im Vereinsgebiet ein dichtmaschiges Wanderwegenetz, das kaum Lücken aufweist. Die ehrenamtliche Pflege dieses Netzes gestaltete sich zum Ende des 20. Jahrhunderts und darüber hinaus durch einen anhaltenden Mitgliederschwund schwierig. Grund dafür ist eine zunehmende Überalterung in der Mitgliederstruktur. In einzelnen Ortsabteilungen finden sich keine aktiven Mitglieder mehr, die die ehrenamtliche Wegearbeit leisten können oder wollen, so dass Teile des Wegenetzes zu zerfallen drohen.
Der Verein versucht dieser Entwicklung unter anderem durch neue Kampagnen wie das Jugendportal S’Ourland und Reformen wie die Strukturreform, bei der Bezirke zu Regionen zusammengefasst werden sollen, sowie die Wegequalitätsreform 2:1 entgegenzukommen. Bei der 2:1-Wegenetzreform werden viele Wege aus dem Netz gestrichen und dafür andere aufgewertet.
Hauptvorsitzende/Präsidenten
Eine chronologische Übersicht über alle Präsidenten der SGV seit Gründung:
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Struktur
Das Vereinsgebiet war in 21 Bezirke untergliedert, die sich wiederum aus 259 einzelnen Ortsabteilungen zusammensetzten. Diese Untergruppierungen des Gesamtvereins sind wiederum teilweise rechtlich eigenständig in die Vereinsregister eingetragene Vereine, teilweise aber auch nicht rechtliche eigenständige Abteilungen des Hauptvereins. Die Bezirke und Ortsabteilungen stellen die Delegierten für die Hauptversammlung des Gesamtvereins.
Seit 2005 findet eine Umstrukturierung statt, in deren Rahmen die Bezirke zu neun Regionen zusammengefasst wurden. Am Ende dieses Prozesses soll die Bezirksebene durch die Regionsebene vollständig ersetzt werden und so eine Verschlankung der Strukturen stattfinden.
Die Gliederung der Regionen (neu) in Bezirke (alt) stellt sich aktuell wie folgt dar:
- Region Mittleres Sauerland
- Bezirk Mittelruhr
- Region Hochsauerland
- Bezirk Oberruhr
- Bezirk Astenberg
- Bezirk Hunau-Wilzenberg
- Region Märkisches Sauerland
- Bezirk Mark
- Bezirk Volme
- Bezirk Unterlenne
- Region Südsauerland
- Bezirk Südsauerland
- Region Hellweg-Lippe-Möhne
- Bezirk Hellweg-Lippe
- Bezirk Möhne
- Region Ruhrgebiet West/Münsterland
- Bezirk Emscher-Lippe
- Bezirk Unterruhr
- Bezirk Münster
- Region Ruhrgebiet Ost
- Bezirk Hagen
- Bezirk Ennepe
- Bezirk Dortmund-Ardey
- Bezirk Bochum
- Region Bergisches Land/Rheinland
- Bezirk Bergisches Land
- Bezirk Niederberg
- Region Siegerland/Wittgenstein
- Bezirk Siegerland
- Bezirk Wittgenstein
Dem Präsidium des Gesamtvereins gehören ein Präsident, drei Vizepräsidenten, ein Schatzmeister und die neun Regionalvertreter an. Zum Vorstand gehören Referenten für die Fachreferate Wandern + Freizeit, Wege, Kultur, Medien, Deutsche Wanderjugend, Familie, Naturschutz & Landschaftspflege, Heime & Hütten.
Der Beirat setzt sich aus Honoratioren und Vertretern befreundeter Verbände zusammen. Der Gesamtverein betreibt eine Hauptgeschäftsstelle mit hauptamtlichen Geschäftsführer, der für die Vereinsverwaltung, die Jugendbildungsstätte und die vereinseigene Wanderakademie zuständig ist.
Der Verein ist Gesellschafter einer Marketing GmbH, die für Marketing, Kommunikation, Veranstaltungsmanagement und Sponsoring zuständig ist.
Auszeichnungen
Die folgenden Abteilungen erhielten die Eichendorff-Plakette:
- 1990 Abteilung Altena
- 1990 Abteilung Attendorn
- 1990 Abteilung Bad Berleburg
- 1990 Abteilung Bochum
- 1990 Abteilung Herscheid
- 1990 Abteilung Hohenlimburg
- 1990 Abteilung Iserlohn
- 1990 Abteilung Lippstadt
- 1990 Abteilung Menden
- 1990 Abteilung Meschede
- 1990 Abteilung Neheim
- 1990 Abteilung Oberkirchen
- 1990 Abteilung Plettenberg
- 1990 Abteilung Soest
- 1990 Abteilung Warstein
- 1990 Abteilung Werdohl
- 1990 Abteilung Witten
- 1991 Abteilung Allendorf
- 1991 Abteilung Arnsberg
- 1991 Abteilung Assinghausen
- 1991 Abteilung Balve
- 1991 Abteilung Brilon
- 1991 Abteilung Dahl
- 1991 Abteilung Dortmund-Hörde
- 1991 Abteilung Fleckenberg
- 1991 Abteilung Hagen
- 1991 Abteilung Halver
- 1991 Abteilung Hamm
- 1991 Abteilung Hemer
- 1991 Abteilung Hörde
- 1991 Abteilung Hüsten
- 1991 Abteilung Iserlohn
- 1991 Abteilung Lüdenscheid
- 1991 Abteilung Münster
- 1991 Abteilung Olsberg
- 1991 Abteilung Siedlinghausen
- 1991 Abteilung Sundern
- 1991 Abteilung Unna
- 1992 Abteilung Dahle
- 1992 Abteilung Freienohl
- 1992 Abteilung Siegen
- 1992 Abteilung Westhofen
- 1993 Abteilung Heinsberg
- 1993 Abteilung Kierspe
- 1993 Abteilung Krombach
- 1993 Abteilung Nuttlar
- 1995 Abteilung Grüne
- 1995 Abteilung Welschen-Ennest
- 1996 Abteilung Klafeld-Geisweid
- 1997 Abteilung Belecke
- 1997 Abteilung Hattingen
- 1997 Abteilung Hirschberg
- 1997 Abteilung Netphen
- 2001 Bezirk Unterlenne
- 2002 Abteilung Meggen
- 2005 Abteilung Evigsen
- 2006 Abteilung Bruchhausen
- 2006 Abteilung Oeventrop
- 2007 Abteilung Dahlerbrück
- 2007 Abteilung Hallenberg
- 2008 Abteilung Müsen
- 2010 Abteilung Weidenau
- 2011 Abteilung Düsseldorf
- 2011 Abteilung Ferndorf-Kreuztal
- 2012 Abteilung Letmathe
- 2013 Abteilung Duisburg
- 2015 Abteilung Zinse
- 2016 Abteilung Oberhundem
Siehe auch
- Wanderwege im Bergischen Land
- Wanderwege im Oberbergischen Land
- Hauptwanderstrecken des Sauerländischen Gebirgsvereins
- Liste der Wegzeichen des Sauerländischen Gebirgsvereins
- Liste der Vereine im Deutschen Wanderverband
- Kategorie:Person (Sauerländischer Gebirgsverein)
Literatur
- Walter Hostert: Geschichte des Sauerländischen Gebirgsvereins. Idee und Tat. Gestern – Heute – Morgen. Hrsg.: Sauerländischer Gebirgsverein e. V. Arnsberg 1966.
- Susanne Falk: Der Sauerländische Gebirgsverein. Vielleicht sind wir die Modernen von übermorgen. Bouvier Verlag, Bonn 1990, ISBN 3-416-80653-0.
- Walter Hostert: Geschichte des Sauerländischen Gebirgsvereins. Teil 1: 1890–1965. Hrsg.: Sauerländischer Gebirgsverein e. V. Arnsberg 2005.
- Günter Cronau: Geschichte des Sauerländischen Gebirgsvereins. Teil 2: 1965–2005. Hrsg.: Sauerländischer Gebirgsverein e. V. Arnsberg 2005.
Weblinks
- sgv.de – Offizielle Website des Sauerländischen Gebirgsvereins
Einzelnachweise
- SGV.de: Startseite
- S’Ourland – Über Uns. Archiviert vom 4. Oktober 2013; abgerufen am 29. August 2013. (nicht mehr online verfügbar) am
- Gemeinsames Papier zur Wegenetzreform (2:1) unterzeichnet. ( vom 4. Oktober 2013 im Internet Archive) Website des SGV, abgerufen am 7. April 2016.
- Regionen und Bezirke des Sauerländischen Gebirgsvereins
- Gegründet im Mai 2010
- Mit der Regionsgründung im Mai 2010 aufgelöst
- Eichendorff-Plaketten seit 1983 (PDF) ( vom 1. März 2016 im Internet Archive)
- Wandern Sie mit! - SGV Hörde lädt ein - Dortmund-Süd. In: lokalkompass.de. 30. Januar 2013, abgerufen am 11. Februar 2024.
- Horst-Dieter Czembor: Lektüre für die Wandervögel. In: ikz-online.de. 28. Mai 2012, abgerufen am 11. Februar 2024.
- SGV auf den Spuren Eichendorffs ( vom 2. Oktober 2016 im Internet Archive)
- http://www.plettenberg-lexikon.de/rueckblick/2001.htm
- Hartmut Becker: „Eichendorff-Plakette“ für den Letmather SGV. In: ikz-online.de. 30. Januar 2012, abgerufen am 11. Februar 2024.
- Wanderzeit (Dezember 2013; PDF) ( vom 2. Oktober 2016 im Internet Archive).
- SGV Zinse feiert 100-Jähriges. In: wp.de. 17. November 2015, abgerufen am 11. Februar 2024.
- Nicole Voss: Gebirgsverein feiert 125. Geburtstag. In: wp.de. 30. August 2016, abgerufen am 11. Februar 2024.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Sauerlandische Gebirgsverein SGV ist ein Verein fur Wandersport Radwandern und Nordic Walking Er ist eingetragen in das Vereinsregister des Amtsgerichts Arnsberg VR 264 Das Vereinsgebiet umfasst neben dem Sauerland auch das Ruhrgebiet das Munsterland das Bergische Land sowie das Siegerland Er hat 2022 etwa 31 000 Mitglieder Sauerlandischer Gebirgsverein SGV Rechtsform eingetragener VereinGrundung 1891Sitz ArnsbergZweck WandervereinVorsitz Thomas GemkeMitglieder 31 000 2022 Website www sgv deVereinszweckBeschilderung von Wanderwegen des Sauerlandischen Gebirgsvereins Der SGV organisiert Veranstaltungen und engagiert sich im Bereich des Naturschutzes Der Verein betreut mehrere tausend Wanderwege darunter zahlreiche Weitwanderwege Er ist in seinem Wirkungsbereich neben den Verwaltungen der Naturparke durch das Land Nordrhein Westfalen exklusiv legitimiert in der freien Landschaft Wanderwege mit Wegzeichen zu markieren Das Wanderwegenetz umfasst eine Lange von rund 34 000 km wovon rund 4 300 km als SGV Hauptwanderwege ausgewiesen sind Im Vereinsbesitz sind mehrere Dutzend Hektar Wald die erworben wurden um sie als Naturschutzgebiet widmen zu lassen Fur die Mitglieder wird vierteljahrlich mit einer Auflage von 28 000 Exemplaren das Magazin Kreuz amp Quer herausgegeben GeschichteEhmsendenkmal in Arnsberg Am 25 Mai 1890 wurde durch den Forstrat Ernst Ehmsen und den Oberlehrer Karl Feaux de Lacroix aus Arnsberg ein Grundungsaufruf zu einem Sauerlandischen Touristenverein verfasst nachdem sie neben Personen aus dem Kollegium von de Lacroix namentlich die Lehrer Busch Daldrup Rosbucker und Stocker die Unterstutzung zahlreicher sauerlandischer Honoratioren gewonnen hatten darunter Rechtsanwalt Hesse Amtsgerichtsrat Wilhelm Muller Apotheker Schwarz und spater auch der Arnsberger Burgermeister Max Locke Mitglieder des offiziellen Grundungskomitee des Sauerlandischen Touristenvereins waren neben Ehmsen und de Lacroix der Arnsberger Regierungsprasident Wilhelm Winzer der Erste Staatsanwalt Spengler Arnsberg der Unternehmer und Geheime Kommerzienrat Wilhelm Bergenthal Warstein Landrat Hans Carl Federath Brilon und Fabrikant Otto Schutte Schmallenberg Oberkirchen Ehmsen und de Lacroix bildeten kurz darauf eine Sektion Arnsberg des Sauerlandischen Touristenvereins In den folgenden Monaten grundete Ehmsen auf seinen forstamtlichen Dienstreisen weitere 44 Abteilungen wovon 27 bis Anfang 1891 schon soweit waren dass sie offizielle Aufnahme im Verein fanden ein Kriterium dafur war ein geordnetes Kassenwesen Ehmsen gewann dafur in den Orten erneut die Honoratiorenschaft wie Pastoren Lehrer und Ortsvorsteher sowie vor allem Gastwirte 1891 wurde der Vereinsname in Sauerlandischer Gebirgsverein geandert Die erste Generalversammlung trat am 19 Juli 1891 zusammen mit bereits 54 offiziellen Abteilungen Aus deren Reihen kamen weitere bekannte Funktionstrager wie der Landgerichtsrat Wiethaut Hagen Karl Kneebusch Dortmund Rektor R Rebling Altena die neben de Lacroix Schutte und Muller den ersten Vorstand unter dem Vorsitzenden Ehmsen bildeten Abteilungen entstanden auch weit ausserhalb der Sauerlands so zum Beispiel in Berlin und in Warschau Der Verein forderte die Errichtung zahlreicher Aussichtsturme auf den Sauerlander Hohen Bereits 1894 waren von den 25 Aussichtsturmen im Sauerland 24 im Besitz des SGV einzig der Astenturm zahlte nicht dazu Unter Teilen des Vereins wurde dieser Turmbau auch kritisch gesehen da in diese Projekte umfangreiche finanzielle Mittel des Vereins flossen die anderweitig nicht mehr zur Verfugung standen Viele Turme insbesondere die aus Holz hielten den Witterungsbedingungen nicht lange stand Der Verein entwickelte ein erstes Wanderwegenetz und markierte beliebte Wanderwege mittels Wegzeichen in der Landschaft 1905 schuf der damalige Vorsitzende der Wegekommission des Hauptvereins und gleichzeitig der Erste Vorsitzende des Ortsabteilung Hagen der Ingenieur Robert Kolb eine einheitliche Zeichensystematik und ein Hauptwegenetz das einheitlich mit dem Wegzeichen Andreaskreuz versehen wurde Diese Wegzeichen wurden mit weisser Farbe auf Baumen und anderen geeigneten Stellen aufgetragen Seit 1903 veroffentlichte der SGV Beitrage zu dem Themenbereich Naturschutz Diese Gedanken fuhrten bereits 1911 zum Erwerb von Waldflachen um sie unter Schutz zu stellen Im Laufe der Jahrzehnte wurden zu diesem Zweck zahlreiche weitere Flachen von dem Verein erworben Aus den Reihen des SGV stammte mit Wilhelm Munker ein Mitbegrunder der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Unter der Fuhrung der SGV Funktionare Richard Schirrmann Wilhelm Munker und Julius Schult wurde 1919 zur Unterstutzung der SGV Jugendarbeit das Deutsche Jugendherbergswerk gegrundet Einzelne Ortsabteilungen im Ruhrgebiet und dem Bergischen Land grundeten sich bereits um die Wende von 19 zum 20 Jahrhundert und wirkten ausserhalb des ursprunglichen Vereinsgebietes Als in diesen Bereichen flachendeckend Ortsabteilungen bestanden wurden diese in Gaue und Bezirke zusammengefasst Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Gau Ebene aufgelost Vor allem bis in die 1930er Jahre weitete sich das Vereinsgebiet auch begunstigt durch politische Weichenstellungen in der Zeit des Nationalsozialismus auf Nachbarregionen des Sauerlands aus In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Verein von den Machthabern gefordert da zum einen die Naturverbundenheit und Traditionalitat des burgerlichen Vereins mit den ideologischen Vorstellungen des Nationalsozialismus in Ubereinstimmung zu bringen war und zum anderen der Verein im Gegensatz zur sozialistischen Wanderbewegung wie die aus der Arbeiterbewegung hervorgegangenen Naturfreunde eher unpolitische Ziele verfolgte So kam es zu Enteignungen von Liegenschaften anderer Wandervereine die anschliessend dem SGV zugeschlagen wurden In den 1930er Jahren war der Hauptvorsitzende Karl Eugen Dellenbusch als Vizeprasident des Regierungsbezirks Arnsberg und Vizeoberprasident der Rheinprovinz aktives Parteimitglied der NSDAP und wahrend des Zweiten Weltkriegs als SS Brigadefuhrer im Fuhrungsstab von Josef Terboven massgeblich an der Besetzung Norwegens beteiligt Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er erneut als Hauptvorsitzender gewahlt Mit der Schaffung der Autofahrerrundwanderwege in den 1960er in Zusammenarbeit mit dem ADAC Jahren entstand im Vereinsgebiet ein dichtmaschiges Wanderwegenetz das kaum Lucken aufweist Die ehrenamtliche Pflege dieses Netzes gestaltete sich zum Ende des 20 Jahrhunderts und daruber hinaus durch einen anhaltenden Mitgliederschwund schwierig Grund dafur ist eine zunehmende Uberalterung in der Mitgliederstruktur In einzelnen Ortsabteilungen finden sich keine aktiven Mitglieder mehr die die ehrenamtliche Wegearbeit leisten konnen oder wollen so dass Teile des Wegenetzes zu zerfallen drohen Der Verein versucht dieser Entwicklung unter anderem durch neue Kampagnen wie das Jugendportal S Ourland und Reformen wie die Strukturreform bei der Bezirke zu Regionen zusammengefasst werden sollen sowie die Wegequalitatsreform 2 1 entgegenzukommen Bei der 2 1 Wegenetzreform werden viele Wege aus dem Netz gestrichen und dafur andere aufgewertet Hauptvorsitzende PrasidentenEine chronologische Ubersicht uber alle Prasidenten der SGV seit Grundung Amtszeit Name1891 1893 Ernst Ehmsen1893 1903 Geh Justizrat Muller1903 1919 Max Locke1919 1923 Waldemar Perker1923 1933 Paul Schneider1933 1945 Karl Eugen Dellenbusch Amtszeit Prasident1945 1946 Hugo Kracht kommissarisch 1946 1947 Josef Heidbuchel1947 1953 Karl Guttmann1953 1958 Karl Eugen Dellenbusch1958 1971 Karl Jellinghaus Amtszeit Prasident1979 1991 Gunter Cronau1991 2006 Eberhard Schule2006 2013 Aloys Steppuhn2013 2018 Andreas HollsteinSeit 2018 Thomas GemkeStrukturEmblem am Aussichtsturm Karlshohe in Halver Das Vereinsgebiet war in 21 Bezirke untergliedert die sich wiederum aus 259 einzelnen Ortsabteilungen zusammensetzten Diese Untergruppierungen des Gesamtvereins sind wiederum teilweise rechtlich eigenstandig in die Vereinsregister eingetragene Vereine teilweise aber auch nicht rechtliche eigenstandige Abteilungen des Hauptvereins Die Bezirke und Ortsabteilungen stellen die Delegierten fur die Hauptversammlung des Gesamtvereins Seit 2005 findet eine Umstrukturierung statt in deren Rahmen die Bezirke zu neun Regionen zusammengefasst wurden Am Ende dieses Prozesses soll die Bezirksebene durch die Regionsebene vollstandig ersetzt werden und so eine Verschlankung der Strukturen stattfinden Die Gliederung der Regionen neu in Bezirke alt stellt sich aktuell wie folgt dar Region Mittleres Sauerland Bezirk Mittelruhr Region Hochsauerland Bezirk Oberruhr Bezirk Astenberg Bezirk Hunau Wilzenberg Region Markisches Sauerland Bezirk Mark Bezirk Volme Bezirk Unterlenne Region Sudsauerland Bezirk Sudsauerland Region Hellweg Lippe Mohne Bezirk Hellweg Lippe Bezirk Mohne Region Ruhrgebiet West Munsterland Bezirk Emscher Lippe Bezirk Unterruhr Bezirk Munster Region Ruhrgebiet Ost Bezirk Hagen Bezirk Ennepe Bezirk Dortmund Ardey Bezirk Bochum Region Bergisches Land RheinlandBezirk Bergisches Land Bezirk Niederberg Region Siegerland Wittgenstein Bezirk Siegerland Bezirk Wittgenstein Dem Prasidium des Gesamtvereins gehoren ein Prasident drei Vizeprasidenten ein Schatzmeister und die neun Regionalvertreter an Zum Vorstand gehoren Referenten fur die Fachreferate Wandern Freizeit Wege Kultur Medien Deutsche Wanderjugend Familie Naturschutz amp Landschaftspflege Heime amp Hutten Der Beirat setzt sich aus Honoratioren und Vertretern befreundeter Verbande zusammen Der Gesamtverein betreibt eine Hauptgeschaftsstelle mit hauptamtlichen Geschaftsfuhrer der fur die Vereinsverwaltung die Jugendbildungsstatte und die vereinseigene Wanderakademie zustandig ist Der Verein ist Gesellschafter einer Marketing GmbH die fur Marketing Kommunikation Veranstaltungsmanagement und Sponsoring zustandig ist AuszeichnungenDie folgenden Abteilungen erhielten die Eichendorff Plakette 1990 Abteilung Altena 1990 Abteilung Attendorn 1990 Abteilung Bad Berleburg 1990 Abteilung Bochum 1990 Abteilung Herscheid 1990 Abteilung Hohenlimburg 1990 Abteilung Iserlohn 1990 Abteilung Lippstadt 1990 Abteilung Menden 1990 Abteilung Meschede 1990 Abteilung Neheim 1990 Abteilung Oberkirchen 1990 Abteilung Plettenberg 1990 Abteilung Soest 1990 Abteilung Warstein 1990 Abteilung Werdohl 1990 Abteilung Witten 1991 Abteilung Allendorf 1991 Abteilung Arnsberg 1991 Abteilung Assinghausen 1991 Abteilung Balve 1991 Abteilung Brilon 1991 Abteilung Dahl 1991 Abteilung Dortmund Horde 1991 Abteilung Fleckenberg 1991 Abteilung Hagen 1991 Abteilung Halver 1991 Abteilung Hamm 1991 Abteilung Hemer 1991 Abteilung Horde 1991 Abteilung Husten 1991 Abteilung Iserlohn 1991 Abteilung Ludenscheid 1991 Abteilung Munster 1991 Abteilung Olsberg 1991 Abteilung Siedlinghausen 1991 Abteilung Sundern 1991 Abteilung Unna 1992 Abteilung Dahle 1992 Abteilung Freienohl 1992 Abteilung Siegen 1992 Abteilung Westhofen 1993 Abteilung Heinsberg 1993 Abteilung Kierspe 1993 Abteilung Krombach 1993 Abteilung Nuttlar 1995 Abteilung Grune 1995 Abteilung Welschen Ennest 1996 Abteilung Klafeld Geisweid 1997 Abteilung Belecke 1997 Abteilung Hattingen 1997 Abteilung Hirschberg 1997 Abteilung Netphen 2001 Bezirk Unterlenne 2002 Abteilung Meggen 2005 Abteilung Evigsen 2006 Abteilung Bruchhausen 2006 Abteilung Oeventrop 2007 Abteilung Dahlerbruck 2007 Abteilung Hallenberg 2008 Abteilung Musen 2010 Abteilung Weidenau 2011 Abteilung Dusseldorf 2011 Abteilung Ferndorf Kreuztal 2012 Abteilung Letmathe 2013 Abteilung Duisburg 2015 Abteilung Zinse 2016 Abteilung OberhundemSiehe auchErinnerungsstein im Grossen TiergartenWanderwege im Bergischen Land Wanderwege im Oberbergischen Land Hauptwanderstrecken des Sauerlandischen Gebirgsvereins Liste der Wegzeichen des Sauerlandischen Gebirgsvereins Liste der Vereine im Deutschen Wanderverband Kategorie Person Sauerlandischer Gebirgsverein LiteraturWalter Hostert Geschichte des Sauerlandischen Gebirgsvereins Idee und Tat Gestern Heute Morgen Hrsg Sauerlandischer Gebirgsverein e V Arnsberg 1966 Susanne Falk Der Sauerlandische Gebirgsverein Vielleicht sind wir die Modernen von ubermorgen Bouvier Verlag Bonn 1990 ISBN 3 416 80653 0 Walter Hostert Geschichte des Sauerlandischen Gebirgsvereins Teil 1 1890 1965 Hrsg Sauerlandischer Gebirgsverein e V Arnsberg 2005 Gunter Cronau Geschichte des Sauerlandischen Gebirgsvereins Teil 2 1965 2005 Hrsg Sauerlandischer Gebirgsverein e V Arnsberg 2005 WeblinksCommons Sauerlandischer Gebirgsverein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien sgv de Offizielle Website des Sauerlandischen GebirgsvereinsEinzelnachweiseSGV de Startseite S Ourland Uber Uns Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 4 Oktober 2013 abgerufen am 29 August 2013 Gemeinsames Papier zur Wegenetzreform 2 1 unterzeichnet Memento vom 4 Oktober 2013 im Internet Archive Website des SGV abgerufen am 7 April 2016 Regionen und Bezirke des Sauerlandischen Gebirgsvereins Gegrundet im Mai 2010 Mit der Regionsgrundung im Mai 2010 aufgelost Eichendorff Plaketten seit 1983 PDF Memento vom 1 Marz 2016 im Internet Archive Wandern Sie mit SGV Horde ladt ein Dortmund Sud In lokalkompass de 30 Januar 2013 abgerufen am 11 Februar 2024 Horst Dieter Czembor Lekture fur die Wandervogel In ikz online de 28 Mai 2012 abgerufen am 11 Februar 2024 SGV auf den Spuren Eichendorffs Memento vom 2 Oktober 2016 im Internet Archive http www plettenberg lexikon de rueckblick 2001 htm Hartmut Becker Eichendorff Plakette fur den Letmather SGV In ikz online de 30 Januar 2012 abgerufen am 11 Februar 2024 Wanderzeit Dezember 2013 PDF Memento vom 2 Oktober 2016 im Internet Archive SGV Zinse feiert 100 Jahriges In wp de 17 November 2015 abgerufen am 11 Februar 2024 Nicole Voss Gebirgsverein feiert 125 Geburtstag In wp de 30 August 2016 abgerufen am 11 Februar 2024 Normdaten Korperschaft GND 2021345 1 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN n91089373 VIAF 157754281