Die Großmarkthalle München im Münchner Stadtteil Sendling ist ein seit 1912 bestehender Großhandelsmarkt für Lebensmitte
Blumengroßmarkt München

Die Großmarkthalle München im Münchner Stadtteil Sendling ist ein seit 1912 bestehender Großhandelsmarkt für Lebensmittel und Blumen nahe der Isar und in unmittelbarer Nähe des südlichen Mittleren Ringes. Seit dem 1. Januar 2007 werden die Markthallen München als ein kommunaler Betrieb der Landeshauptstadt München geführt. Der Kommunalbetrieb wurde aus den bis zu diesem Zeitpunkt selbständigen Betriebsteilen Großmarkthalle München und Schlachthof München gebildet. Seit dem 1. Januar 2014 sind die Betriebsteile Markthallen München (Großmarkthalle und Lebensmittelmärkte) und Schlacht- und Viehhof München wieder eigenständig, die Verwaltung obliegt jedoch weiterhin den Markthallen München.
Daten und Fakten
Die Großmarkthalle München ist Teil des Eigenbetriebs Markthallen München der Landeshauptstadt München. Hauptaufgabe des Betriebs ist es, die Großmarkthalle einschließlich des Umschlagplatzes und der Sortieranlage zur Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Blumen zu betreiben. Die zur Verfügung stehenden Flächen werden durch Flächen- und Objektmanagement einer gewerblichen Nutzung zugeführt.
Neun Hektar des 310.000 Quadratmeter großen Areals sind überbauter Raum, der sich aufteilt in sechs Verkaufshallen, sieben weitere Umschlag- und Lager- beziehungsweise Kühlhallen, den Blumengroßmarkt, die Gärtnerhalle, zwei Kontorhäuser mit knapp 300 Büroräumen, die frühere Sortieranlage, die Feinkosthalle und den Fruchthof, der Wohnen und Gewerbe verbindet.
Unternehmensziele
„Eine Gewinnerzielungsabsicht besteht nicht“, heißt es in der Betriebssatzung für die Markthallen München. Die Großmarkthalle wird als kostenrechnende Einrichtung betrieben und finanziert ihren Aufwand durch die von den Kunden erhobenen Gebühren und Entgelte.
Die Unternehmensleitlinien der Markthallen München definieren die Aufgaben und die Unternehmensziele der Großmarkthalle München.
- Aufgaben: Versorgungsauftrag, wirtschaftspolitischer Auftrag, Dienstleistungsauftrag, kultureller Auftrag, Wirtschaftlichkeit und Kostendeckung, Kostenverantwortung
- Ziele mit Außenwirkung: optimierte Ablauforganisation, Qualität und Zuverlässigkeit, Kundenorientierung, Verantwortung für die Umwelt, Informationspolitik, internationales Frischezentrum
- Ziele mit Innenwirkung: Motivation der Mitarbeiter, klare Aufgabenzuweisung, Einhaltung von Dienstvorschriften, Führungskultur, praktizierter Arbeitsschutz
Kunden und Nutzer
In der Großmarkthalle wird nur Großhandel betrieben, ein Verkauf an Privatkunden ist nicht vorgesehen.
Die Bezeichnung Kunde ist in der Großmarkthalle mehrdeutig:
- Nutzer des Eigenbetriebs Großmarkthalle sind dessen Mieter, also die Großhändler.
- Kunden der Großhändler sind die bei ihnen kaufenden Wiederverkäufer, die sich wie folgt einteilen lassen:
- Einzelhandelsgeschäfte im Lebensmittel- und Feinkostbereich
- Gastronomie und Catering
- Großküchen und Kantinen
- Pflegeheime, Krankenhäuser
- Schulen und Kitas
- Großhändler in kleineren Städten; dort gibt es meistens keine klassischen Großmärkte, sondern privat geführte Verteilzentren.
- Handelsketten: Diese umgehen meistens die Großmärkte, sie kaufen aufgrund ihrer Größe und Logistik die Ware direkt in den Anbaugebieten in großen Mengen auf und besitzen eigene Güterverteilzentren in ganz Deutschland. Im Bereich der Exoten, die ein großes Fachwissen bezüglich Transport und Lagerung erfordern, wie beispielsweise Papayas, kaufen die Ketten jedoch immer noch gerne im Großmarkt ein. Auch bei Lieferengpässen nutzen sie die Großmarkthalle.
- Kunden der Wiederverkäufer sind die Konsumenten oder Endverbraucher.
Betriebsablauf
Der Verkauf in den Hallen erfolgt von Montag bis Freitag (im Blumengroßmarkt auch am Samstag). Anliefer-Lastkraftwagen warten auf dem vorgeschalteten Parkplatz mit einer Kapazität von 150 LKW. Die Zentraleinfahrt an der Schäftlarnstraße 10 ist dafür 24 Stunden an jedem Tag der Woche besetzt.
Preisauszeichnungen sind nicht üblich, die für die Waren zu zahlenden Preise sind Verhandlungssache und hängen von verschiedenen Faktoren ab:
- Einkaufspreise der Großhändler
- Menge: Die Mindestabnahme beträgt immer eine Steige oder Kiste; werden größere Mengen gekauft, sinkt der Preis pro Einheit
- Uhrzeit: Früh am Morgen ist die Ware normalerweise teurer als mittags, wenn der Großhändler seine Restposten noch schnell loswerden will
- Gute Kontakte und persönliches Geschick: Gute persönliche Beziehungen zum Großhändler und das eigene Verhandlungsgeschick können die Höhe des Preises natürlich auch beeinflussen.
- Qualität: Auch bei Obst und Gemüse gibt es Qualitätsunterschiede.
Herkunft und Transport der Waren
Aufgrund der geografischen Lage kommen die meisten Waren aus dem Mittelmeerraum. Die Lieferungen aus Italien, Griechenland, Spanien und der Türkei machen zwei Drittel des Warenumschlags aus. Fast 99 Prozent der Lebensmittel werden mit dem LKW angeliefert. Exotische Waren (wie z. B. Mangos und Papayas) und hochwertige Spezialitäten kommen als Flugobst nach München, da ein Transport per Schiff oder Bahn zu lange dauern würde.
Verwaltung
Die Großmarkthalle München ist Teil des Eigenbetriebs Märkte München und wird vom Kommunalreferat der Stadt München betreut. Die Kommunalreferentin Jacqueline Charlier ist gleichzeitig „Erste Werkleiterin“ und bestimmt die wirtschaftspolitische Richtung.
Die Großmarkthalle München wird aus historischen und kommunalpolitischen Gründen als kommunaler Betrieb geführt. Andere Großmärkte in Deutschland werden als Regiebetriebe, Eigenbetriebe, GmbHs (rein städtisch oder mit Beteiligung), Genossenschaften (der Großhändler) oder als reine Privatunternehmen betrieben. Einen Großmarkt zu betreiben ist nicht gesetzliche Pflichtaufgabe einer Kommune, daher gibt es auch die oben genannten verschiedensten Rechtsformen.
Die Nutzung des Großmarkthallengeländes für Großhändler, Mieter und Einkäufer ist durch die Großmarkthallensatzung geregelt.
Die verschiedenen Gebühren für Stände, Parkplätze, Büros und weiteres richten sich nach der Gebührensatzung.
Generell erfolgt die Vergabe von Objekten durch eine Zuweisung (Verwaltungsakt). Die Nutzung von Groß- und Sonderobjekten wird meist durch Miet- oder Pachtverträge geregelt.
Die Sortieranlage, obwohl räumlich getrennt vom umschlossenen Betriebsgelände, gehört zum Satzungsgebiet. Der Fruchthof dagegen ist nicht mehr von den Großmarkthallensatzungen betroffen.
Abfallentsorgung
In früheren Zeiten wurde in der Sortieranlage aus der Ausschussware das noch Verzehrbare zum Weiterverkauf aussortiert. So genannte Klauberweiberl trennten damals in großen Wasserbottichen die gute von der schlechten Ware, was noch essbar war, wurde dann von ambulanten Händlern sehr günstig verkauft. Dieses System wurde aufgegeben. Inzwischen werden Lebensmittel, die nicht mehr verkäuflich, aber noch für den Verzehr geeignet sind, von der Münchner Tafel an Bedürftige verteilt. Ware, die nicht mehr für den menschlichen Verzehr geeignet ist, bekommt der Tierpark Hellabrunn. Der Rest wird zu Kompost verarbeitet.
Noch 1994 fielen auf dem Gelände der Großmarkthalle rund 10.000 Tonnen Restmüll an. Da zu dieser Zeit die Müllgebühren aufgrund des immer knapper werdenden Deponieraums extrem anstiegen, war die Müllentsorgung mittelfristig nicht mehr finanzierbar. Ein Umlegen dieser hohen Kosten auf die Händler hätte wahrscheinlich deren Auszug und damit das Ende der Großmarkthalle bedeutet. Um das Problem in den Griff zu bekommen, wurde von den Händlern eine Entsorgungsgenossenschaft gegründet, die mit der Abfallentsorgung beauftragt wurde. Der Müll wird jetzt in der Entsorgungsstation Hammermühle in wiederverwertbare Partien wie Holz, Kartonagen, Bioabfall, PET/PP und dergleichen einerseits und Restmüll andererseits getrennt.
Gleichzeitig führten die Großhändler mit Pfand belegte Transportbehältnisse aus Kunststoff für die Einkäufer ein, wodurch der Verpackungsmüll reduziert werden konnte. Zusätzlich wurde von der Großmarkthallenverwaltung eine Videoanlage auf dem Gelände installiert, um die Ablagerung von „wildem Müll“ besser kontrollieren zu können.
Alle diese Maßnahmen führten dazu, dass die Großmarkthalle 2004 insgesamt nur noch 3.000 Tonnen Müll produzierte, von denen lediglich um die 800 Tonnen nicht verwertbarer Restmüll waren.
Hallen und Gebäude
(Die Jahreszahlen beziehen sich auf das Jahr der Inbetriebnahme, soweit bekannt; die Ziffern in eckigen Klammern entsprechen der Nummerierung auf dem Luftbild)
- Blumengroßmarkt, 2000 [24]: betrieben durch die Neuer Blumengroßmarkt München Betriebsgesellschaft mbH. In dem neuen Gebäude an der Schäftlarnstraße auf dem Großmarktgelände bieten knapp 45 Händler eine reiche Auswahl an Blumen und Pflanzen an. Das Sortiment umfasst Frühjahrs- und Sommerblüher, Topfpflanzen, Schnittblumen, Beet- und Balkonpflanzen, Stauden, Baumschulware, Dekorations- und Gartenbau-Bedarfsartikel sowie Tannengrün und Bindereibedarf und wird in dem großzügig zugeschnittenen und lichtdurchfluteten Hallenbau auf zwei Ebenen präsentiert. Zum Einkauf berechtigt sind Blumengeschäfte, Dekorationsgeschäfte mit Verkaufsläden, Obst- und Gemüsehändler mit Blumen im Zusatzverkauf, die Hallenunternehmen des Großmarkts München, Gastronomiebetriebe sowie kirchliche und andere öffentliche Einrichtungen, die für Sonderveranstaltungen mit einem Tagesausweis im Blumengroßmarkt München einkaufen können.
- Feinkosthalle, 1977 [7]: Betreiber ist die Medi-Food Handels GmbH. Diese Halle war früher die Blumenhalle.
- Fruchthof, 1911 [15]: Dieses älteste zum Großmarkt gehörende Gebäude wird durch die Großmarkthalle München selbst betrieben. Es beheimatet Gewerbeflächen, Wohnungen, Ateliers und Einzelhandelsgeschäfte und wurde Ende der 1930er Jahre vom Großmarkt übernommen. Im Zweiten Weltkrieg wurde es stark zerstört, nach dem Krieg wieder aufgebaut und von 1995 bis 2005 komplett saniert. Der Fruchthof liegt direkt neben dem Großmarkt, aber nicht mehr auf dem Gelände.
- Gaststätte Großmarkthalle, 1912 [12]: Die Gaststätte wird von Metzgermeister Ludwig Wallner zusammen mit seiner Schwester Gabi Walter in den historischen Räumen betrieben und serviert typische bayrische Küche wie Münchner Weißwürste, gefüllte Kalbsbrust mit Brat- oder Semmel-Füllung oder die kälberne Briesmilzwurst.
- Gärtnerhalle, 1970 [10]: In dieser von der Erzeugergemeinschaft Großmarkt München e. V. betriebenen Halle vermarkten Berufsgärtner aus München und Umgebung von Montag bis Freitag ihre Eigenerzeugnisse direkt. Die Münchner Gärtnerhalle ist eine der letzten Einrichtungen ihrer Art auf deutschen Großmärkten.
- Halle 1 bis Halle 4, 1912 [1–4]: In den „Ur-Hallen“ des Großmarkts, betrieben von der Großmarkthalle München, findet bis heute der „klassische“ Verkauf von Obst und Gemüse an den Ständen der verschiedenen Händler statt.
- Halle 5, [5] wird ebenfalls durch die GMH selbst betrieben und ist an Großhändler vermietet.
- Halle 6, 1961 [6]: Betreiber GMH. In diesem auch als Kartoffelhalle bekannten Gebäude logieren hauptsächlich Kartoffel- und Zwiebelhändler.
- Halle 10, 2005 [8]: Auch diese neue Halle betreibt die Großmarkthalle selbst, sie ist vermietet an Großhändler.
- Halle 23, 2002 [9]: Betrieb durch GMH, vermietet an Großhändler.
- Hausladen, 1985 (?) [22]: wird durch das gleichnamige Unternehmen betrieben (Großhändler mit Bananenreiferei).
- Kontorhaus I, 1928 [16]: Das alte Kontorhaus wird durch die GMH betrieben und ist Sitz der meisten Fruchthandelsagenturen und verschiedener anderer Unternehmen.
- Kontorhaus II, 1953 [17]: Das in der Nachkriegszeit erbaute Kontorhaus II (früher auch Zollhof genannt) beherbergt weitere Büros für den Fruchthandel und sonstige Unternehmen.
- Ladenreihe, [11]: In der früheren Kartoffelhalle betreibt die Großmarkthalle heute Ladengeschäfte für den Großhandel und Büros.
- Postgebäude, 1912 [13]: In diesem mit der Gaststätte verbundenen Gebäude aus der Anfangszeit, das von der Großmarkthalle verwaltet wird, befinden sich ein Postamt, Büros und Dienstwohnungen.
- Sortieranlage, 1926 [14]: In dieser Anlage, die ebenfalls durch die GMH verwaltet wird, wurde früher aus der Ausschussware noch Verzehrbares zum Weiterverkauf aussortiert. Heute befinden sich dort Lagerräume von ambulanten Händlern und Geschäfte des Lebensmitteleinzelhandels sowie Gastronomie. Die Sortieranlage liegt räumlich getrennt neben dem Großmarkt, ist aber noch Teil des Satzungsgebiets.
- Tiefkühllager (TGM), 1997 [18]: Das Tiefkühlhaus wird durch die Doblinger-Unternehmensgruppe betrieben, die Kühlraum an verschiedene Großhändler und Umschlagfirmen vermietet.
- Umschlaghalle I (UGM I), 1987 [19]: Die Firma UGM GbR vermietet in den drei Umschlaghallen (I, II und III) Lager-, Kommissionier- und Kühlflächen für Frucht- und Gemüsehändler.
- Umschlaghalle II (UGM II), 1990 [20]: siehe UGM I.
- Umschlaghalle III (UGM III), 1979 [23]: siehe UGM I.
Geschichte
Bis 1945
Um 1869 wurde die Bahnverbindung von Italien über den Brenner nach Süddeutschland fertiggestellt. Infolge dieser Entwicklung kamen in immer größerem Umfang Waggonlieferungen mit Südfrüchten aus Italien in München an. Die Waren wurden am Südbahnhof entladen und mit Pferdefuhrwerken zur Schrannenhalle und zum Viktualienmarkt transportiert. Mit dem raschen Anstieg der Importe aus dem Süden zeigte sich bald, dass beide Einrichtungen mit dem Umschlag dieser Warenmenge überlastet waren, die logistischen Probleme wuchsen den Händlern und der Stadtverwaltung über den Kopf. Daher wurde bereits im Jahr 1893 beim Magistrat der königlichen Haupt- und Residenzstadt München die Errichtung einer „künftigen Großmarkthalle“ nach Berliner und Pariser Vorbild zur Sprache gebracht.
Obwohl sowohl die Fruchthändler, die lieber eine neue Halle an der Blumenstraße ohne Gleisanschluss gehabt hätten, als auch die Zollverwaltung, die keine zweite Außenstelle aufbauen wollte, gegen den neuen Standort waren, setzte sich die Stadtverwaltung durch. 1907 wurde der Bauplatz auf den ehemals städtischen Getreidelagerhallen festgelegt, im folgenden Jahr erteilte der Magistrat die Baugenehmigung, 1909 bewilligte er Baumittel in Höhe von 2,5 Millionen Goldmark.
1910 wurde mit den Bauarbeiten begonnen, die Pläne dazu stammten von dem städtischen Architekten Richard Schachner, der für dieses seinerzeit größte Bauprojekt in Eisenbetonbauweise zuvor ausgedehnte Studienreisen unter anderem nach Berlin und Paris unternommen hatte.
Am 14. Februar 1912 fand die Eröffnung der Großmarkthalle mit vier Markthallen und einer Gebäudegruppe an der Thalkirchner Straße durch Oberbürgermeister Wilhelm Ritter von Borscht statt.
Die Baukosten betrugen für die Halle 2,8 Millionen Goldmark, für den Gebäudekomplex 4,2 Millionen. Ursprünglich war die Großmarkthalle als Umschlaganlage für Fleisch, Butter, Eier, Schmalz, Obst und Gemüse und andere Lebensmittel gedacht. Im Laufe der Zeit ist der Fleischbereich fast verschwunden. Das Großmarkthallengelände wurde damals im Norden von der Lagerhausstraße, im Westen von der Tumblingerstraße, im Süden von der Valleystraße (heute Kochelseestraße) und im Osten von der alten Thalkirchner Straße (heute Teil des Großmarkthallengeländes) begrenzt und umfasste 46.500 Quadratmeter.
In den zwanziger Jahren entstanden der Gärtnerfreimarkt, der Umschlagbahnhof, die Sortieranlage und das Kontorhaus 1 (Architekt: Karl Meitinger) mit Büros. 1927 betrug die Menge der Warenanlieferungen per Bahn bereits über 20.000 Tonnen.
Durch die Luftangriffe der Alliierten im Zweiten Weltkrieg kam es im Bereich der Großmarkthallen zu schweren Schäden durch Luftminen und Brandbomben. In den letzten Kriegsjahren wurden 80 Prozent der Marktanlagen zerstört. Der Angriff mit den schwersten Folgen für die Großmarkthalle erfolgte in der Nacht vom 6. zum 7. September 1943 durch die britische Royal Air Force, doch auch die 8th Air Force flog mehrere Angriffe, die auch den Großmarkt trafen. Im November 1944 wurde auch die Eisenbahnverbindung zum Großmarkt vorübergehend unterbrochen.
- Großmarkthalle München, Hallen 2, 3 und 4 nach Luftangriff 1943
- Ruinen der Sortierhalle
- Die zerstörte Notkirche, im Hintergrund Linde-Kühlhaus
- Hallen 3 und 4 nach dem Angriff vom 6./7. September 1943
- Hallen 2, 3 und 4
- Zerstörte Hallen, September 1943
- Ruinen des ehemaligen Gärtner-Großmarkts
- Die Zoll- und die Eilguthalle nach Luftangriff
Wiederaufbau und Erweiterung nach 1945
Nach der schwierigen Phase der unmittelbaren Nachkriegszeit war mit dem Wiederaufbau in den fünfziger und sechziger Jahren eine großzügige Erweiterung der gesamten Anlage verbunden. Gegenüber dem Vorkriegsstand wurde die Zahl der Verkaufsstände, Büros, Lager und Parkplätze erheblich vermehrt. Die Kosten für den Wiederaufbau der Hallen 1 bis 4 betrugen 6,5 Millionen DM.
Zunächst wurde 1948 der Gärtnerfreimarkt instand gesetzt, 1949 begannen die weiteren Wiederaufbauarbeiten. Die Thalkirchner Straße wurde aus verkehrstechnischen Gründen verbreitert. Die gesamte Behelfsanlage östlich der Thalkirchner Straße wurde kanalisiert und mit einer Teer-Makadam-Decke versehen. In diese Zeit fällt auch die Errichtung eines 3.000 Quadratmeter großen Parkplatzes an der Kochelseestraße (angemietet von der Großmarkthalle).
1950 wurde in der Großmarkthalle eine Tankstelle eingerichtet, das Kontorhaus I um eine Etage aufgestockt, wodurch 36 neue Büros entstanden, die Halle 2 betriebsfertig hergestellt und die Halle 3 im Rohbau errichtet. Im Jahr darauf wurde Halle 3 fertiggestellt, die stark beschädigte Halle 1 renoviert und mit dem Rohbau der Halle 4 begonnen, die 1952 eröffnet werden konnte. 1953 wurde das Kontorhaus II errichtet, drei Jahre später der Umschlagbahnhof ausgebaut, das Lagervolumen und die Zahl der Parkplätze stark erweitert. In den Jahren 1958 und 59 wurde das neue Kontorhaus nochmals erweitert, wodurch noch einmal 32 neue Büros geschaffen wurden. 1959 war der zweite Bauabschnitt des Umschlagbahnhofes abgeschlossen.
1960er und 1970er Jahre
1960 wurde eine vollautomatische Doppelgleiswaage in Betrieb genommen, 1961 ein Blumengroßmarkt in der ehemaligen Kartoffelhalle (jetzt Ladenreihe) eingerichtet und die neue Halle 6 bezogen. 1962 feierte die Großmarkthalle ihr 50-jähriges Bestehen, das aus diesem Anlass herausgegebene Buch ist nur noch antiquarisch erhältlich. In den Jahren 1963 bis 1966 wurde der Abfertigungsplatz an der Schäftlarnstraße errichtet.
1970 wurde die Gärtnerhalle der Erzeugergemeinschaft München e. V. an Stelle der im Freien befindlichen Verkaufsstände des alten Gärtnerfreimarktes errichtet. Im Jahr 1971 wurde die Thalkirchner Straße in das Terrain der Großmarkthalle einbezogen und damit ein zusammenhängendes Betriebsgelände hergestellt.
In der zweiten Hälfte der 1970er Jahre wurde die erste Blumenhalle des Blumengroßmarktes München gebaut, deren Betrieb 1977 begann (heute befindet sich darin die Feinkosthalle). Die Behelfsanlagen östlich der alten Thalkirchner Straße wurden Ende der 1970er Jahre abgerissen.
1980 bis 1999
Am 28. Februar 1985 lehnte der Kommunalausschuss des Münchner Stadtrats eine geplante Verlagerung der Großmarkthalle ab und stimmte den geforderten Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in der Großmarkthalle ohne Gegenstimme zu. Diese Beschlüsse werden von der Stadtratsvollversammlung am 27. März 1986 bestätigt, worauf die Brücke über die Lagerhausstraße erneuert wurde. Ab 1986 wurden umfangreiche Bauarbeiten einschließlich Tunnelbaumaßnahmen zur Verkehrsverbesserung und zur Sanierung der Großmarkthalle durchgeführt. Unter der Bauträgerschaft der mit privater Beteiligung gegründeten UGM wurde mit dem Bau der Bahnrampenhalle (UGM I) begonnen, des Weiteren wurde die Hallenstraße in den Hallen 1 bis 4 auf das Niveau der Verkaufsstände angehoben. Mit diesen Maßnahmen war eine Erweiterung der Standflächen um etwa ein Drittel verbunden.
1987 feierte die Münchner Großmarkthalle ihr 75-jähriges Bestehen. Die neue Distributions- und Umschlaganlage der UGM wurde Anfang 1987 in Betrieb genommen, im Lauf des Jahres wurde eine Sanierung der Keller und der Heizungsanlagen durchgeführt. Vom LKW-Platz an der Schäftlarnstraße wurde ein Tunnel unter den Gleisanlagen des Umschlagbahnhofes zu den Verkaufsanlagen angelegt.
1990 wurde die zweite Distributions- und Umschlaghalle (UGM II) eingeweiht. 1995 nahm der Trailerport der Bayerischen Trailerzuggesellschaft als erste Einrichtung dieser Art in Europa den Betrieb auf, das Konzept bewährte sich allerdings nicht und das Unternehmen ging 2004 in Konkurs. 1997 wurde ein neues Kühl- und Tiefkühllager mit rund 6.000 Quadratmeter Fläche eröffnet. 1998 wurde die Rechtsform vom städtischen Regiebetrieb zum Eigenbetrieb der Landeshauptstadt München geändert.
1999 wurde der erste Tag der offenen Tür auf dem Großmarktgelände durchgeführt. Im selben Jahr wurde der Betrieb als erster Großmarkt in Deutschland nach ISO 9001 in den Bereichen Qualitäts- und Hygienemanagement zertifiziert und nach EMAS im Bereich Umweltmanagement validiert.
Entwicklung seit 2000
Im Jahr darauf wurde am 11. November die neue Blumenhalle eingeweiht. 2002 wurde im sanierten Gebäude der alten Blumenhalle wurde die neue Feinkosthalle eröffnet. Die Sanierungsplanung stammt von den Architekten Guggenbichler + Netzer, München. Außerdem wurden Sämmer- und Dußmannhalle durch den Neubau der Halle 23 ersetzt. 2003 ging auf dem Dach dieser Halle eine Solaranlage der Gehrlicher GmbH & Co Solarpark 2000 KG in Betrieb. 2004 konnte die Sanierungsarbeiten für den Fruchthof nach über zehn Jahren abgeschlossen werden.
Im Februar 2005 wurde die gelungene Fassadenrenovierung des Fruchthofs, geplant von den Münchener Architekten Guggenbichler + Netzer, mit dem Fassadenpreis der Landeshauptstadt München ausgezeichnet. Im selben Jahr wurde die neue Halle 10 als Ersatz für die alte Goldsteinhalle errichtet.
Am 14. Dezember 2005 beschloss der Stadtrat die Fusion der Großmarkthalle mit dem Schlachthof zu den Markthallen München, die am 1. Januar 2007 vollzogen wurde.
Ende 2008 legte die Werkleitung der Stadt München den Bedarf für eine Generalsanierung der Bauten vor. Im Oktober 2009 hat der Stadtrat beschlossen, dass die Großmarkthalle am Standort in Sendling bleiben soll.
Der Stadtrat hat das Kommunalreferat im Mai 2010 beauftragt, ein Nutzerbedarfsprogramm für ein Frischezentrum zu erarbeiten. Dieses Konzept ist auf starken Widerstand der Händler gestoßen. Daraufhin entschied sich der Stadtrat im Dezember 2012 gegen die Pläne des Frischezentrums und für eine ebenerdige Halle östlich der ehemaligen Thalkirchner Straße.
Aufgrund des negativen Votums des Fruchthandelsverbands für den Standort östlich der ehemaligen Thalkirchner Straße wurde eine vergleichende Standortuntersuchung durchgeführt. Der Alternativ-Standort wäre der LKW-Parkplatz gewesen, der aber ausgeschlossen werden konnte. Ergebnis des Vergleichs war eine angepasste Variante des Neubaus entlang der ehemaligen Thalkirchner Straße.
Der vorbereitete Beschluss zur Durchführung des Neubaus entsprechend dem abgestimmten Nutzerprogramm wurde durch die damalige Stadtratsmehrheit von CSU und SPD 2017 gekippt und stattdessen eine Ausschreibung an einen Investor beschlossen. Als Gründe wurden Kritik an Planungen durch die Händler und stockende Verhandlungen über die Freimachung der für das Bauvorhaben notwendigen Erbbaurechtsflächen genannt.
Da sich die Ausschreibung an einen Investor für eine Halle auf Grundlage der bisherigen Planungen als schwierig umsetzbar darstellte, wurde aus der Händlerschaft eine Umsetzung in einem alternativen Bereich ins Spiel gebracht. Im Jahr 2019 legte sich der Stadtrat auf den Investor UGM fest, der im südlichen Teil des Großmarktgeländes die neue Großmarkthalle errichten und betreiben soll. Die bereits erfolgten Planungen der UGM werden Grundlage für die weiteren Verhandlungen. Als Vorteile werden angesehen: Der Fruchthandelsverband stimmt den Planungen zu, der Betrieb der Großmarkthalle kann während der Bauphase weiterlaufen, die Stapelung der Nutzungen ermöglicht eine städtebaulich platzsparende Lösung und für die Landeshauptstadt München gibt es kein finanzielles Risiko.
Zwischen 2019 und 2021 wurde unter anderem ein Erbbaurechtsvertrag mit der UGM verhandelt. Ende 2021 allerdings übernahm die Investorengruppe Büschl aus Grünwald die UGM. Für die Stadt ergab sich damit eine neue rechtliche Konstellation. Die Juristen des zuständigen Kommunalreferates kamen zu dem Schluss, dass der Bau der neuen Großmarkthalle europaweit ausgeschrieben werden muss. Dem stimmte der Stadtrat am 27. April 2022 zu. Investor Büschl kann sich demnach um das Projekt bewerben, ebenso wie die Stadtwerke München (SWM), die ebenfalls Interesse an dem Grundstück haben.
Mit der Inbetriebnahme einer neuen Großmarkthalle ist voraussichtlich 2030 zu rechnen.
Sonstiges
- Der 1994 gegründete Verein Münchner Tafel e. V. (siehe Tafel) zur Verteilung von Lebensmitteln an Bedürftige hat seinen Sitz und zwei Verteilstationen in der Großmarkthalle München.
- Die Gegend um Großmarkthalle und Schlachthof wird im Volksmund als der „Bauch von München“ bezeichnet.
- Im Kontorhaus II befindet sich einer der letzten vier funktionierenden und befahrbaren Paternoster in München.
- Auf dem Gelände der Großmarkthalle logieren inzwischen auch Unternehmen, die nichts mit dem Thema Lebensmittel zu tun haben, wie Architekten, Künstler, Werbeagenturen, EDV-Unternehmen, Grafiker und weitere.
- Die Einfahrtstraße in das Gelände von der Zentraleinfahrt an der Schäftlarnstraße bis zur Kreuzung mit der ehemaligen Thalkirchner Straße ist wahrscheinlich der einzig existierende Linksverkehr in der Stadt München. Bei der Generalsanierung in den 80er Jahren wurde der Linksverkehr eingeführt, um den Verkehrsfluss durch den LKW-Parkplatz nicht komplett zu blockieren. Bei Rechtsverkehr würden die LKWs rechts einfahren und nach links in den LKW-Parkplatz abbiegen, damit wäre die Ausfahrt aus dem Gelände praktisch komplett gesperrt.
- Am Westtor der Großmarkthalle befindet sich das Klohäuschen an der Großmarkthalle, das seit 2006 ein Kunstraum ist.
Unternehmen
Die Großmarkthalle München handelt nicht selbstständig mit Lebensmitteln, sondern vergibt Flächen (Verkaufsstände, Hallen, Keller, Lagerräume, Parkplätze usw.) an entsprechende Unternehmen.
Literatur
Allgemeines, Geschichte
- Magistrat der Königlichen Haupt- und Residenzstadt München (Hrsg.): Die neue Großmarkthalle in München. München 1912.
- Direktorium der Großmarkthalle und der städtischen Lebensmittelmärkte (Hrsg.): Großmarkthalle und Umschlagplatz München. München 1927.
- Peter Neunhäuser: Der Gemüsegroßmarkt München. Sein Einfluß auf den marktnahen Gemüsebau. Institut für Gemüsebau der TH München in Weihenstephan. Bayer. Landwirtschaftsverl, München 1967.
- Marianne E. Haas: Die Großmarkthalle – Deutschlands größter Obstbahnhof. In: Rosel Termolen (Hrsg.): Sendling 1977 – 100 Jahre Eingemeindung. Eine Festschrift von Sendlingern für Sendlinger. Franz Fackler, München 1977.
- Wolfgang Peschel: Der „Bauch Bayerns“ – Die Münchner Großmarkthalle. In: Sendling – 111 Gründe, warum ein Münchner Stadtteil der Nabel Bayerns ist. Frisinga Verlag, Freising 1992, ISBN 3-88841-048-7, S. 8 ff.
- Hans Widmann: Münchener Großmarkthalle – Gründung, Entwicklung und Perspektiven (= Die Entwicklung der Münchner Großmarkthalle von ihren Anfängen bis in die Gegenwart. Diss. Universität Regensburg). eurotrans, Weiden 2003, ISBN 3-936400-03-2.
Architektur
- Die Großmarkthalle von Richard Schachner. In: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg.): Vom Glaspalast zum Gaskessel. Münchens Weg ins technische Zeitalter. Band 37. Arbeitsheft. Lipp, München 1978, S. 52–53.
- H. Schmidt: Ein Moderner Eisenbetonbau. Die Grossmarkthalle am Südbahnhof in München. in: Bauwelt. Gütersloh 8.1912, S. 31ff. ISSN 0931-6590.
- Der Neubau einer Grossmarkthalle in München. In: Deutsche Bauzeitung. 78, Heft 9 (44. Jahrgang). Berlin September 1910, S. 621–624, urn:nbn:de:kobv:co1-opus-23534 (Baubeschreibung mit Planunterlagen und Fotos).
- Der Neubau einer Grossmarkthalle in München. In: Deutsche Bauzeitung. 80, Heft 10 (44. Jahrgang). Berlin Oktober 1910, S. 645–651, urn:nbn:de:kobv:co1-opus-23540 (Baubeschreibung mit Planunterlagen und Fotos).
- Bauakten. Nr. 13 und 18 im Bestand Grossmarkthalle Stadtarchiv München.
- B. Rueb, A. Keller: Die Eisenbetonkonstruktionen der Grossmarkthalle in München. In: Beton und Eisen. Ernst, Berlin 1912,4, S. 97, ISSN 0365-9674.
- O. Domke, K. W. Mautner: Dachbauten. In: Fritz von Emperger (Hrsg.): Handbuch für Eisenbetonbau. 2. Auflage. Verlag Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin 1920, S. 330 ff.
Weblinks
- Großmarkthalle München bei www.muenchen.de
- Blumengroßmarkt
- Deutscher Fruchthandelsverband
- GFI Gemeinschaft der Deutschen Großmärkte
- University of Oregon ( vom 17. Juni 2012 im Internet Archive) architektonische Informationen zur Großmarkthalle München (englisch)
- Kultur in Sendling: Rund um die Großmarkthalle. In: Youtube. Abgerufen am 13. April 2023.
Einzelnachweise
- Struktur und Aufbau des kommunalen Betriebes Münchner Markthallen ( vom 29. September 2012 im Internet Archive), aufgerufen am 5. Juni 2012
- Landeshauptstadt München - Kommunalreferat - Markthallen München - Wir über uns. 7. März 2016, archiviert vom ; abgerufen am 20. Juni 2023.
- Blumengroßmarkt München. In: Blumengrossmarkt München. Abgerufen am 17. Juli 2025.
- Stadtgeschichte München: Fruchthof, abgerufen am 12. Mai 2024
- Sascha Karowski: Großmarkthalle: München sucht nach fünf Jahren wieder Investor - „Hätte doch schon alles fertig sein sollen“. In: www.merkur.de. 27. April 2022, abgerufen am 28. April 2022.
- Sascha Karowski: Wende bei der Großmarkthalle? Neubau muss ausgeschrieben werden - SWM könnten als Bauherr einspringen. In: www.merkur.de. Abgerufen am 28. April 2022.
Koordinaten: 48° 7′ 5″ N, 11° 33′ 20″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Grossmarkthalle Munchen im Munchner Stadtteil Sendling ist ein seit 1912 bestehender Grosshandelsmarkt fur Lebensmittel und Blumen nahe der Isar und in unmittelbarer Nahe des sudlichen Mittleren Ringes Seit dem 1 Januar 2007 werden die Markthallen Munchen als ein kommunaler Betrieb der Landeshauptstadt Munchen gefuhrt Der Kommunalbetrieb wurde aus den bis zu diesem Zeitpunkt selbstandigen Betriebsteilen Grossmarkthalle Munchen und Schlachthof Munchen gebildet Seit dem 1 Januar 2014 sind die Betriebsteile Markthallen Munchen Grossmarkthalle und Lebensmittelmarkte und Schlacht und Viehhof Munchen wieder eigenstandig die Verwaltung obliegt jedoch weiterhin den Markthallen Munchen Halle 1 der Grossmarkthalle Munchen Giebelhohe 20 m Breite 16 5 m Lange 98 mPostgebaude und Werkstatte vorne Daten und FaktenDie Grossmarkthalle Munchen ist Teil des Eigenbetriebs Markthallen Munchen der Landeshauptstadt Munchen Hauptaufgabe des Betriebs ist es die Grossmarkthalle einschliesslich des Umschlagplatzes und der Sortieranlage zur Versorgung der Bevolkerung mit Lebensmitteln und Blumen zu betreiben Die zur Verfugung stehenden Flachen werden durch Flachen und Objektmanagement einer gewerblichen Nutzung zugefuhrt Neun Hektar des 310 000 Quadratmeter grossen Areals sind uberbauter Raum der sich aufteilt in sechs Verkaufshallen sieben weitere Umschlag und Lager beziehungsweise Kuhlhallen den Blumengrossmarkt die Gartnerhalle zwei Kontorhauser mit knapp 300 Buroraumen die fruhere Sortieranlage die Feinkosthalle und den Fruchthof der Wohnen und Gewerbe verbindet UnternehmenszieleUmgebungsplan der Grossmarkthalle Eine Gewinnerzielungsabsicht besteht nicht heisst es in der Betriebssatzung fur die Markthallen Munchen Die Grossmarkthalle wird als kostenrechnende Einrichtung betrieben und finanziert ihren Aufwand durch die von den Kunden erhobenen Gebuhren und Entgelte Die Unternehmensleitlinien der Markthallen Munchen definieren die Aufgaben und die Unternehmensziele der Grossmarkthalle Munchen Aufgaben Versorgungsauftrag wirtschaftspolitischer Auftrag Dienstleistungsauftrag kultureller Auftrag Wirtschaftlichkeit und Kostendeckung Kostenverantwortung Ziele mit Aussenwirkung optimierte Ablauforganisation Qualitat und Zuverlassigkeit Kundenorientierung Verantwortung fur die Umwelt Informationspolitik internationales Frischezentrum Ziele mit Innenwirkung Motivation der Mitarbeiter klare Aufgabenzuweisung Einhaltung von Dienstvorschriften Fuhrungskultur praktizierter ArbeitsschutzKunden und NutzerIn der Grossmarkthalle wird nur Grosshandel betrieben ein Verkauf an Privatkunden ist nicht vorgesehen Die Bezeichnung Kunde ist in der Grossmarkthalle mehrdeutig Grosshandler und WiederverkauferNutzer des Eigenbetriebs Grossmarkthalle sind dessen Mieter also die Grosshandler Kunden der Grosshandler sind die bei ihnen kaufenden Wiederverkaufer die sich wie folgt einteilen lassen Einzelhandelsgeschafte im Lebensmittel und Feinkostbereich Gastronomie und Catering Grosskuchen und Kantinen Pflegeheime Krankenhauser Schulen und Kitas Grosshandler in kleineren Stadten dort gibt es meistens keine klassischen Grossmarkte sondern privat gefuhrte Verteilzentren Handelsketten Diese umgehen meistens die Grossmarkte sie kaufen aufgrund ihrer Grosse und Logistik die Ware direkt in den Anbaugebieten in grossen Mengen auf und besitzen eigene Guterverteilzentren in ganz Deutschland Im Bereich der Exoten die ein grosses Fachwissen bezuglich Transport und Lagerung erfordern wie beispielsweise Papayas kaufen die Ketten jedoch immer noch gerne im Grossmarkt ein Auch bei Lieferengpassen nutzen sie die Grossmarkthalle Kunden der Wiederverkaufer sind die Konsumenten oder Endverbraucher BetriebsablaufAm oberen Bildrand ist der LKW Parkplatz zu sehen unten die historischen Hallen 1 bis 4 Der Verkauf in den Hallen erfolgt von Montag bis Freitag im Blumengrossmarkt auch am Samstag Anliefer Lastkraftwagen warten auf dem vorgeschalteten Parkplatz mit einer Kapazitat von 150 LKW Die Zentraleinfahrt an der Schaftlarnstrasse 10 ist dafur 24 Stunden an jedem Tag der Woche besetzt Preisauszeichnungen sind nicht ublich die fur die Waren zu zahlenden Preise sind Verhandlungssache und hangen von verschiedenen Faktoren ab Einkaufspreise der Grosshandler Menge Die Mindestabnahme betragt immer eine Steige oder Kiste werden grossere Mengen gekauft sinkt der Preis pro Einheit Uhrzeit Fruh am Morgen ist die Ware normalerweise teurer als mittags wenn der Grosshandler seine Restposten noch schnell loswerden will Gute Kontakte und personliches Geschick Gute personliche Beziehungen zum Grosshandler und das eigene Verhandlungsgeschick konnen die Hohe des Preises naturlich auch beeinflussen Qualitat Auch bei Obst und Gemuse gibt es Qualitatsunterschiede Herkunft und Transport der WarenAufgrund der geografischen Lage kommen die meisten Waren aus dem Mittelmeerraum Die Lieferungen aus Italien Griechenland Spanien und der Turkei machen zwei Drittel des Warenumschlags aus Fast 99 Prozent der Lebensmittel werden mit dem LKW angeliefert Exotische Waren wie z B Mangos und Papayas und hochwertige Spezialitaten kommen als Flugobst nach Munchen da ein Transport per Schiff oder Bahn zu lange dauern wurde VerwaltungDie Grossmarkthalle Munchen ist Teil des Eigenbetriebs Markte Munchen und wird vom Kommunalreferat der Stadt Munchen betreut Die Kommunalreferentin Jacqueline Charlier ist gleichzeitig Erste Werkleiterin und bestimmt die wirtschaftspolitische Richtung Die Grossmarkthalle Munchen wird aus historischen und kommunalpolitischen Grunden als kommunaler Betrieb gefuhrt Andere Grossmarkte in Deutschland werden als Regiebetriebe Eigenbetriebe GmbHs rein stadtisch oder mit Beteiligung Genossenschaften der Grosshandler oder als reine Privatunternehmen betrieben Einen Grossmarkt zu betreiben ist nicht gesetzliche Pflichtaufgabe einer Kommune daher gibt es auch die oben genannten verschiedensten Rechtsformen Die Nutzung des Grossmarkthallengelandes fur Grosshandler Mieter und Einkaufer ist durch die Grossmarkthallensatzung geregelt Die verschiedenen Gebuhren fur Stande Parkplatze Buros und weiteres richten sich nach der Gebuhrensatzung Generell erfolgt die Vergabe von Objekten durch eine Zuweisung Verwaltungsakt Die Nutzung von Gross und Sonderobjekten wird meist durch Miet oder Pachtvertrage geregelt Die Sortieranlage obwohl raumlich getrennt vom umschlossenen Betriebsgelande gehort zum Satzungsgebiet Der Fruchthof dagegen ist nicht mehr von den Grossmarkthallensatzungen betroffen AbfallentsorgungIn fruheren Zeiten wurde in der Sortieranlage aus der Ausschussware das noch Verzehrbare zum Weiterverkauf aussortiert So genannte Klauberweiberl trennten damals in grossen Wasserbottichen die gute von der schlechten Ware was noch essbar war wurde dann von ambulanten Handlern sehr gunstig verkauft Dieses System wurde aufgegeben Inzwischen werden Lebensmittel die nicht mehr verkauflich aber noch fur den Verzehr geeignet sind von der Munchner Tafel an Bedurftige verteilt Ware die nicht mehr fur den menschlichen Verzehr geeignet ist bekommt der Tierpark Hellabrunn Der Rest wird zu Kompost verarbeitet Noch 1994 fielen auf dem Gelande der Grossmarkthalle rund 10 000 Tonnen Restmull an Da zu dieser Zeit die Mullgebuhren aufgrund des immer knapper werdenden Deponieraums extrem anstiegen war die Mullentsorgung mittelfristig nicht mehr finanzierbar Ein Umlegen dieser hohen Kosten auf die Handler hatte wahrscheinlich deren Auszug und damit das Ende der Grossmarkthalle bedeutet Um das Problem in den Griff zu bekommen wurde von den Handlern eine Entsorgungsgenossenschaft gegrundet die mit der Abfallentsorgung beauftragt wurde Der Mull wird jetzt in der Entsorgungsstation Hammermuhle in wiederverwertbare Partien wie Holz Kartonagen Bioabfall PET PP und dergleichen einerseits und Restmull andererseits getrennt Gleichzeitig fuhrten die Grosshandler mit Pfand belegte Transportbehaltnisse aus Kunststoff fur die Einkaufer ein wodurch der Verpackungsmull reduziert werden konnte Zusatzlich wurde von der Grossmarkthallenverwaltung eine Videoanlage auf dem Gelande installiert um die Ablagerung von wildem Mull besser kontrollieren zu konnen Alle diese Massnahmen fuhrten dazu dass die Grossmarkthalle 2004 insgesamt nur noch 3 000 Tonnen Mull produzierte von denen lediglich um die 800 Tonnen nicht verwertbarer Restmull waren Hallen und GebaudeLuftbild des Gelandes der Grossmarkthalle Munchen Blick nach Osten Fur eine Legende siehe die Bildbeschreibung Button rechts vergrossern Die Jahreszahlen beziehen sich auf das Jahr der Inbetriebnahme soweit bekannt die Ziffern in eckigen Klammern entsprechen der Nummerierung auf dem Luftbild Blumengrossmarkt 2000 24 betrieben durch die Neuer Blumengrossmarkt Munchen Betriebsgesellschaft mbH In dem neuen Gebaude an der Schaftlarnstrasse auf dem Grossmarktgelande bieten knapp 45 Handler eine reiche Auswahl an Blumen und Pflanzen an Das Sortiment umfasst Fruhjahrs und Sommerbluher Topfpflanzen Schnittblumen Beet und Balkonpflanzen Stauden Baumschulware Dekorations und Gartenbau Bedarfsartikel sowie Tannengrun und Bindereibedarf und wird in dem grosszugig zugeschnittenen und lichtdurchfluteten Hallenbau auf zwei Ebenen prasentiert Zum Einkauf berechtigt sind Blumengeschafte Dekorationsgeschafte mit Verkaufsladen Obst und Gemusehandler mit Blumen im Zusatzverkauf die Hallenunternehmen des Grossmarkts Munchen Gastronomiebetriebe sowie kirchliche und andere offentliche Einrichtungen die fur Sonderveranstaltungen mit einem Tagesausweis im Blumengrossmarkt Munchen einkaufen konnen Feinkosthalle 1977 7 Betreiber ist die Medi Food Handels GmbH Diese Halle war fruher die Blumenhalle Fruchthof 1911 15 Dieses alteste zum Grossmarkt gehorende Gebaude wird durch die Grossmarkthalle Munchen selbst betrieben Es beheimatet Gewerbeflachen Wohnungen Ateliers und Einzelhandelsgeschafte und wurde Ende der 1930er Jahre vom Grossmarkt ubernommen Im Zweiten Weltkrieg wurde es stark zerstort nach dem Krieg wieder aufgebaut und von 1995 bis 2005 komplett saniert Der Fruchthof liegt direkt neben dem Grossmarkt aber nicht mehr auf dem Gelande Gaststatte Grossmarkthalle 1912 12 Die Gaststatte wird von Metzgermeister Ludwig Wallner zusammen mit seiner Schwester Gabi Walter in den historischen Raumen betrieben und serviert typische bayrische Kuche wie Munchner Weisswurste gefullte Kalbsbrust mit Brat oder Semmel Fullung oder die kalberne Briesmilzwurst Die Sudostecke der Halle 1Ladenreihe von OstenGartnerhalle 1970 10 In dieser von der Erzeugergemeinschaft Grossmarkt Munchen e V betriebenen Halle vermarkten Berufsgartner aus Munchen und Umgebung von Montag bis Freitag ihre Eigenerzeugnisse direkt Die Munchner Gartnerhalle ist eine der letzten Einrichtungen ihrer Art auf deutschen Grossmarkten Halle 1 bis Halle 4 1912 1 4 In den Ur Hallen des Grossmarkts betrieben von der Grossmarkthalle Munchen findet bis heute der klassische Verkauf von Obst und Gemuse an den Standen der verschiedenen Handler statt Halle 5 5 wird ebenfalls durch die GMH selbst betrieben und ist an Grosshandler vermietet Halle 6 1961 6 Betreiber GMH In diesem auch als Kartoffelhalle bekannten Gebaude logieren hauptsachlich Kartoffel und Zwiebelhandler Halle 10 2005 8 Auch diese neue Halle betreibt die Grossmarkthalle selbst sie ist vermietet an Grosshandler Halle 23 2002 9 Betrieb durch GMH vermietet an Grosshandler Hausladen 1985 22 wird durch das gleichnamige Unternehmen betrieben Grosshandler mit Bananenreiferei Kontorhaus I 1928 16 Das alte Kontorhaus wird durch die GMH betrieben und ist Sitz der meisten Fruchthandelsagenturen und verschiedener anderer Unternehmen Kontorhaus II 1953 17 Das in der Nachkriegszeit erbaute Kontorhaus II fruher auch Zollhof genannt beherbergt weitere Buros fur den Fruchthandel und sonstige Unternehmen Ladenreihe 11 In der fruheren Kartoffelhalle betreibt die Grossmarkthalle heute Ladengeschafte fur den Grosshandel und Buros Postgebaude 1912 13 In diesem mit der Gaststatte verbundenen Gebaude aus der Anfangszeit das von der Grossmarkthalle verwaltet wird befinden sich ein Postamt Buros und Dienstwohnungen Sortieranlage 1926 14 In dieser Anlage die ebenfalls durch die GMH verwaltet wird wurde fruher aus der Ausschussware noch Verzehrbares zum Weiterverkauf aussortiert Heute befinden sich dort Lagerraume von ambulanten Handlern und Geschafte des Lebensmitteleinzelhandels sowie Gastronomie Die Sortieranlage liegt raumlich getrennt neben dem Grossmarkt ist aber noch Teil des Satzungsgebiets Tiefkuhllager TGM 1997 18 Das Tiefkuhlhaus wird durch die Doblinger Unternehmensgruppe betrieben die Kuhlraum an verschiedene Grosshandler und Umschlagfirmen vermietet Umschlaghalle I UGM I 1987 19 Die Firma UGM GbR vermietet in den drei Umschlaghallen I II und III Lager Kommissionier und Kuhlflachen fur Frucht und Gemusehandler Umschlaghalle II UGM II 1990 20 siehe UGM I Umschlaghalle III UGM III 1979 23 siehe UGM I GeschichteBis 1945 Um 1869 wurde die Bahnverbindung von Italien uber den Brenner nach Suddeutschland fertiggestellt Infolge dieser Entwicklung kamen in immer grosserem Umfang Waggonlieferungen mit Sudfruchten aus Italien in Munchen an Die Waren wurden am Sudbahnhof entladen und mit Pferdefuhrwerken zur Schrannenhalle und zum Viktualienmarkt transportiert Mit dem raschen Anstieg der Importe aus dem Suden zeigte sich bald dass beide Einrichtungen mit dem Umschlag dieser Warenmenge uberlastet waren die logistischen Probleme wuchsen den Handlern und der Stadtverwaltung uber den Kopf Daher wurde bereits im Jahr 1893 beim Magistrat der koniglichen Haupt und Residenzstadt Munchen die Errichtung einer kunftigen Grossmarkthalle nach Berliner und Pariser Vorbild zur Sprache gebracht Bananenhandler in der Grossmarkthalle um 1915Ensemble historischer Gebaude hinten Kontorhaus 1 davor Gaststatte Grossmarkthalle rechts Halle 1 Obwohl sowohl die Fruchthandler die lieber eine neue Halle an der Blumenstrasse ohne Gleisanschluss gehabt hatten als auch die Zollverwaltung die keine zweite Aussenstelle aufbauen wollte gegen den neuen Standort waren setzte sich die Stadtverwaltung durch 1907 wurde der Bauplatz auf den ehemals stadtischen Getreidelagerhallen festgelegt im folgenden Jahr erteilte der Magistrat die Baugenehmigung 1909 bewilligte er Baumittel in Hohe von 2 5 Millionen Goldmark 1910 wurde mit den Bauarbeiten begonnen die Plane dazu stammten von dem stadtischen Architekten Richard Schachner der fur dieses seinerzeit grosste Bauprojekt in Eisenbetonbauweise zuvor ausgedehnte Studienreisen unter anderem nach Berlin und Paris unternommen hatte Am 14 Februar 1912 fand die Eroffnung der Grossmarkthalle mit vier Markthallen und einer Gebaudegruppe an der Thalkirchner Strasse durch Oberburgermeister Wilhelm Ritter von Borscht statt Die Baukosten betrugen fur die Halle 2 8 Millionen Goldmark fur den Gebaudekomplex 4 2 Millionen Ursprunglich war die Grossmarkthalle als Umschlaganlage fur Fleisch Butter Eier Schmalz Obst und Gemuse und andere Lebensmittel gedacht Im Laufe der Zeit ist der Fleischbereich fast verschwunden Das Grossmarkthallengelande wurde damals im Norden von der Lagerhausstrasse im Westen von der Tumblingerstrasse im Suden von der Valleystrasse heute Kochelseestrasse und im Osten von der alten Thalkirchner Strasse heute Teil des Grossmarkthallengelandes begrenzt und umfasste 46 500 Quadratmeter In den zwanziger Jahren entstanden der Gartnerfreimarkt der Umschlagbahnhof die Sortieranlage und das Kontorhaus 1 Architekt Karl Meitinger mit Buros 1927 betrug die Menge der Warenanlieferungen per Bahn bereits uber 20 000 Tonnen Durch die Luftangriffe der Alliierten im Zweiten Weltkrieg kam es im Bereich der Grossmarkthallen zu schweren Schaden durch Luftminen und Brandbomben In den letzten Kriegsjahren wurden 80 Prozent der Marktanlagen zerstort Der Angriff mit den schwersten Folgen fur die Grossmarkthalle erfolgte in der Nacht vom 6 zum 7 September 1943 durch die britische Royal Air Force doch auch die 8th Air Force flog mehrere Angriffe die auch den Grossmarkt trafen Im November 1944 wurde auch die Eisenbahnverbindung zum Grossmarkt vorubergehend unterbrochen Grossmarkthalle Munchen Hallen 2 3 und 4 nach Luftangriff 1943 Ruinen der Sortierhalle Die zerstorte Notkirche im Hintergrund Linde Kuhlhaus Hallen 3 und 4 nach dem Angriff vom 6 7 September 1943 Hallen 2 3 und 4 Zerstorte Hallen September 1943 Ruinen des ehemaligen Gartner Grossmarkts Die Zoll und die Eilguthalle nach LuftangriffWiederaufbau und Erweiterung nach 1945 Nach der schwierigen Phase der unmittelbaren Nachkriegszeit war mit dem Wiederaufbau in den funfziger und sechziger Jahren eine grosszugige Erweiterung der gesamten Anlage verbunden Gegenuber dem Vorkriegsstand wurde die Zahl der Verkaufsstande Buros Lager und Parkplatze erheblich vermehrt Die Kosten fur den Wiederaufbau der Hallen 1 bis 4 betrugen 6 5 Millionen DM Nachkriegszustand Halle 1 in der ursprunglichen Form die Hallen 2 bis 4 wurden beim Wiederaufbau mit Flachdachern ausgestattet Zunachst wurde 1948 der Gartnerfreimarkt instand gesetzt 1949 begannen die weiteren Wiederaufbauarbeiten Die Thalkirchner Strasse wurde aus verkehrstechnischen Grunden verbreitert Die gesamte Behelfsanlage ostlich der Thalkirchner Strasse wurde kanalisiert und mit einer Teer Makadam Decke versehen In diese Zeit fallt auch die Errichtung eines 3 000 Quadratmeter grossen Parkplatzes an der Kochelseestrasse angemietet von der Grossmarkthalle 1950 wurde in der Grossmarkthalle eine Tankstelle eingerichtet das Kontorhaus I um eine Etage aufgestockt wodurch 36 neue Buros entstanden die Halle 2 betriebsfertig hergestellt und die Halle 3 im Rohbau errichtet Im Jahr darauf wurde Halle 3 fertiggestellt die stark beschadigte Halle 1 renoviert und mit dem Rohbau der Halle 4 begonnen die 1952 eroffnet werden konnte 1953 wurde das Kontorhaus II errichtet drei Jahre spater der Umschlagbahnhof ausgebaut das Lagervolumen und die Zahl der Parkplatze stark erweitert In den Jahren 1958 und 59 wurde das neue Kontorhaus nochmals erweitert wodurch noch einmal 32 neue Buros geschaffen wurden 1959 war der zweite Bauabschnitt des Umschlagbahnhofes abgeschlossen 1960er und 1970er Jahre Die Gartnerhalle im Hintergrund die Gotzinger Schule und die Turme von St Korbinian 1960 wurde eine vollautomatische Doppelgleiswaage in Betrieb genommen 1961 ein Blumengrossmarkt in der ehemaligen Kartoffelhalle jetzt Ladenreihe eingerichtet und die neue Halle 6 bezogen 1962 feierte die Grossmarkthalle ihr 50 jahriges Bestehen das aus diesem Anlass herausgegebene Buch ist nur noch antiquarisch erhaltlich In den Jahren 1963 bis 1966 wurde der Abfertigungsplatz an der Schaftlarnstrasse errichtet 1970 wurde die Gartnerhalle der Erzeugergemeinschaft Munchen e V an Stelle der im Freien befindlichen Verkaufsstande des alten Gartnerfreimarktes errichtet Im Jahr 1971 wurde die Thalkirchner Strasse in das Terrain der Grossmarkthalle einbezogen und damit ein zusammenhangendes Betriebsgelande hergestellt In der zweiten Halfte der 1970er Jahre wurde die erste Blumenhalle des Blumengrossmarktes Munchen gebaut deren Betrieb 1977 begann heute befindet sich darin die Feinkosthalle Die Behelfsanlagen ostlich der alten Thalkirchner Strasse wurden Ende der 1970er Jahre abgerissen 1980 bis 1999 Am 28 Februar 1985 lehnte der Kommunalausschuss des Munchner Stadtrats eine geplante Verlagerung der Grossmarkthalle ab und stimmte den geforderten Massnahmen zur Verbesserung der Verkehrsverhaltnisse in der Grossmarkthalle ohne Gegenstimme zu Diese Beschlusse werden von der Stadtratsvollversammlung am 27 Marz 1986 bestatigt worauf die Brucke uber die Lagerhausstrasse erneuert wurde Ab 1986 wurden umfangreiche Bauarbeiten einschliesslich Tunnelbaumassnahmen zur Verkehrsverbesserung und zur Sanierung der Grossmarkthalle durchgefuhrt Unter der Bautragerschaft der mit privater Beteiligung gegrundeten UGM wurde mit dem Bau der Bahnrampenhalle UGM I begonnen des Weiteren wurde die Hallenstrasse in den Hallen 1 bis 4 auf das Niveau der Verkaufsstande angehoben Mit diesen Massnahmen war eine Erweiterung der Standflachen um etwa ein Drittel verbunden 1987 feierte die Munchner Grossmarkthalle ihr 75 jahriges Bestehen Die neue Distributions und Umschlaganlage der UGM wurde Anfang 1987 in Betrieb genommen im Lauf des Jahres wurde eine Sanierung der Keller und der Heizungsanlagen durchgefuhrt Vom LKW Platz an der Schaftlarnstrasse wurde ein Tunnel unter den Gleisanlagen des Umschlagbahnhofes zu den Verkaufsanlagen angelegt 1990 wurde die zweite Distributions und Umschlaghalle UGM II eingeweiht 1995 nahm der Trailerport der Bayerischen Trailerzuggesellschaft als erste Einrichtung dieser Art in Europa den Betrieb auf das Konzept bewahrte sich allerdings nicht und das Unternehmen ging 2004 in Konkurs 1997 wurde ein neues Kuhl und Tiefkuhllager mit rund 6 000 Quadratmeter Flache eroffnet 1998 wurde die Rechtsform vom stadtischen Regiebetrieb zum Eigenbetrieb der Landeshauptstadt Munchen geandert 1999 wurde der erste Tag der offenen Tur auf dem Grossmarktgelande durchgefuhrt Im selben Jahr wurde der Betrieb als erster Grossmarkt in Deutschland nach ISO 9001 in den Bereichen Qualitats und Hygienemanagement zertifiziert und nach EMAS im Bereich Umweltmanagement validiert Entwicklung seit 2000 Die Fassade des Fruchthofs Im Jahr darauf wurde am 11 November die neue Blumenhalle eingeweiht 2002 wurde im sanierten Gebaude der alten Blumenhalle wurde die neue Feinkosthalle eroffnet Die Sanierungsplanung stammt von den Architekten Guggenbichler Netzer Munchen Ausserdem wurden Sammer und Dussmannhalle durch den Neubau der Halle 23 ersetzt 2003 ging auf dem Dach dieser Halle eine Solaranlage der Gehrlicher GmbH amp Co Solarpark 2000 KG in Betrieb 2004 konnte die Sanierungsarbeiten fur den Fruchthof nach uber zehn Jahren abgeschlossen werden Im Februar 2005 wurde die gelungene Fassadenrenovierung des Fruchthofs geplant von den Munchener Architekten Guggenbichler Netzer mit dem Fassadenpreis der Landeshauptstadt Munchen ausgezeichnet Im selben Jahr wurde die neue Halle 10 als Ersatz fur die alte Goldsteinhalle errichtet Am 14 Dezember 2005 beschloss der Stadtrat die Fusion der Grossmarkthalle mit dem Schlachthof zu den Markthallen Munchen die am 1 Januar 2007 vollzogen wurde Ende 2008 legte die Werkleitung der Stadt Munchen den Bedarf fur eine Generalsanierung der Bauten vor Im Oktober 2009 hat der Stadtrat beschlossen dass die Grossmarkthalle am Standort in Sendling bleiben soll Der Stadtrat hat das Kommunalreferat im Mai 2010 beauftragt ein Nutzerbedarfsprogramm fur ein Frischezentrum zu erarbeiten Dieses Konzept ist auf starken Widerstand der Handler gestossen Daraufhin entschied sich der Stadtrat im Dezember 2012 gegen die Plane des Frischezentrums und fur eine ebenerdige Halle ostlich der ehemaligen Thalkirchner Strasse Aufgrund des negativen Votums des Fruchthandelsverbands fur den Standort ostlich der ehemaligen Thalkirchner Strasse wurde eine vergleichende Standortuntersuchung durchgefuhrt Der Alternativ Standort ware der LKW Parkplatz gewesen der aber ausgeschlossen werden konnte Ergebnis des Vergleichs war eine angepasste Variante des Neubaus entlang der ehemaligen Thalkirchner Strasse Der vorbereitete Beschluss zur Durchfuhrung des Neubaus entsprechend dem abgestimmten Nutzerprogramm wurde durch die damalige Stadtratsmehrheit von CSU und SPD 2017 gekippt und stattdessen eine Ausschreibung an einen Investor beschlossen Als Grunde wurden Kritik an Planungen durch die Handler und stockende Verhandlungen uber die Freimachung der fur das Bauvorhaben notwendigen Erbbaurechtsflachen genannt Da sich die Ausschreibung an einen Investor fur eine Halle auf Grundlage der bisherigen Planungen als schwierig umsetzbar darstellte wurde aus der Handlerschaft eine Umsetzung in einem alternativen Bereich ins Spiel gebracht Im Jahr 2019 legte sich der Stadtrat auf den Investor UGM fest der im sudlichen Teil des Grossmarktgelandes die neue Grossmarkthalle errichten und betreiben soll Die bereits erfolgten Planungen der UGM werden Grundlage fur die weiteren Verhandlungen Als Vorteile werden angesehen Der Fruchthandelsverband stimmt den Planungen zu der Betrieb der Grossmarkthalle kann wahrend der Bauphase weiterlaufen die Stapelung der Nutzungen ermoglicht eine stadtebaulich platzsparende Losung und fur die Landeshauptstadt Munchen gibt es kein finanzielles Risiko Zwischen 2019 und 2021 wurde unter anderem ein Erbbaurechtsvertrag mit der UGM verhandelt Ende 2021 allerdings ubernahm die Investorengruppe Buschl aus Grunwald die UGM Fur die Stadt ergab sich damit eine neue rechtliche Konstellation Die Juristen des zustandigen Kommunalreferates kamen zu dem Schluss dass der Bau der neuen Grossmarkthalle europaweit ausgeschrieben werden muss Dem stimmte der Stadtrat am 27 April 2022 zu Investor Buschl kann sich demnach um das Projekt bewerben ebenso wie die Stadtwerke Munchen SWM die ebenfalls Interesse an dem Grundstuck haben Mit der Inbetriebnahme einer neuen Grossmarkthalle ist voraussichtlich 2030 zu rechnen SonstigesDer 1994 gegrundete Verein Munchner Tafel e V siehe Tafel zur Verteilung von Lebensmitteln an Bedurftige hat seinen Sitz und zwei Verteilstationen in der Grossmarkthalle Munchen Gaststatte Grossmarkthalle im Hintergrund das Kontorhaus IDie Gegend um Grossmarkthalle und Schlachthof wird im Volksmund als der Bauch von Munchen bezeichnet Im Kontorhaus II befindet sich einer der letzten vier funktionierenden und befahrbaren Paternoster in Munchen Paternosteraufzug im Kontorhaus IIAuf dem Gelande der Grossmarkthalle logieren inzwischen auch Unternehmen die nichts mit dem Thema Lebensmittel zu tun haben wie Architekten Kunstler Werbeagenturen EDV Unternehmen Grafiker und weitere Die Einfahrtstrasse in das Gelande von der Zentraleinfahrt an der Schaftlarnstrasse bis zur Kreuzung mit der ehemaligen Thalkirchner Strasse ist wahrscheinlich der einzig existierende Linksverkehr in der Stadt Munchen Bei der Generalsanierung in den 80er Jahren wurde der Linksverkehr eingefuhrt um den Verkehrsfluss durch den LKW Parkplatz nicht komplett zu blockieren Bei Rechtsverkehr wurden die LKWs rechts einfahren und nach links in den LKW Parkplatz abbiegen damit ware die Ausfahrt aus dem Gelande praktisch komplett gesperrt Am Westtor der Grossmarkthalle befindet sich das Klohauschen an der Grossmarkthalle das seit 2006 ein Kunstraum ist UnternehmenDie Grossmarkthalle Munchen handelt nicht selbststandig mit Lebensmitteln sondern vergibt Flachen Verkaufsstande Hallen Keller Lagerraume Parkplatze usw an entsprechende Unternehmen Schema Fernstrassenanbindung der Grossmarkthalle MunchenLiteraturAllgemeines Geschichte Magistrat der Koniglichen Haupt und Residenzstadt Munchen Hrsg Die neue Grossmarkthalle in Munchen Munchen 1912 Direktorium der Grossmarkthalle und der stadtischen Lebensmittelmarkte Hrsg Grossmarkthalle und Umschlagplatz Munchen Munchen 1927 Peter Neunhauser Der Gemusegrossmarkt Munchen Sein Einfluss auf den marktnahen Gemusebau Institut fur Gemusebau der TH Munchen in Weihenstephan Bayer Landwirtschaftsverl Munchen 1967 Marianne E Haas Die Grossmarkthalle Deutschlands grosster Obstbahnhof In Rosel Termolen Hrsg Sendling 1977 100 Jahre Eingemeindung Eine Festschrift von Sendlingern fur Sendlinger Franz Fackler Munchen 1977 Wolfgang Peschel Der Bauch Bayerns Die Munchner Grossmarkthalle In Sendling 111 Grunde warum ein Munchner Stadtteil der Nabel Bayerns ist Frisinga Verlag Freising 1992 ISBN 3 88841 048 7 S 8 ff Hans Widmann Munchener Grossmarkthalle Grundung Entwicklung und Perspektiven Die Entwicklung der Munchner Grossmarkthalle von ihren Anfangen bis in die Gegenwart Diss Universitat Regensburg eurotrans Weiden 2003 ISBN 3 936400 03 2 Architektur Historische Bausubstanz Halle 1 Architekt Richard SchachnerDie Grossmarkthalle von Richard Schachner In Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Vom Glaspalast zum Gaskessel Munchens Weg ins technische Zeitalter Band 37 Arbeitsheft Lipp Munchen 1978 S 52 53 H Schmidt Ein Moderner Eisenbetonbau Die Grossmarkthalle am Sudbahnhof in Munchen in Bauwelt Gutersloh 8 1912 S 31ff ISSN 0931 6590 Der Neubau einer Grossmarkthalle in Munchen In Deutsche Bauzeitung 78 Heft 9 44 Jahrgang Berlin September 1910 S 621 624 urn nbn de kobv co1 opus 23534 Baubeschreibung mit Planunterlagen und Fotos Der Neubau einer Grossmarkthalle in Munchen In Deutsche Bauzeitung 80 Heft 10 44 Jahrgang Berlin Oktober 1910 S 645 651 urn nbn de kobv co1 opus 23540 Baubeschreibung mit Planunterlagen und Fotos Bauakten Nr 13 und 18 im Bestand Grossmarkthalle Stadtarchiv Munchen B Rueb A Keller Die Eisenbetonkonstruktionen der Grossmarkthalle in Munchen In Beton und Eisen Ernst Berlin 1912 4 S 97 ISSN 0365 9674 O Domke K W Mautner Dachbauten In Fritz von Emperger Hrsg Handbuch fur Eisenbetonbau 2 Auflage Verlag Wilhelm Ernst amp Sohn Berlin 1920 S 330 ff WeblinksCommons Grossmarkthalle Munchen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grossmarkthalle Munchen bei www muenchen de Blumengrossmarkt Deutscher Fruchthandelsverband GFI Gemeinschaft der Deutschen Grossmarkte University of Oregon Memento vom 17 Juni 2012 im Internet Archive architektonische Informationen zur Grossmarkthalle Munchen englisch Kultur in Sendling Rund um die Grossmarkthalle In Youtube Abgerufen am 13 April 2023 EinzelnachweiseStruktur und Aufbau des kommunalen Betriebes Munchner Markthallen Memento vom 29 September 2012 im Internet Archive aufgerufen am 5 Juni 2012 Landeshauptstadt Munchen Kommunalreferat Markthallen Munchen Wir uber uns 7 Marz 2016 archiviert vom Original abgerufen am 20 Juni 2023 Blumengrossmarkt Munchen In Blumengrossmarkt Munchen Abgerufen am 17 Juli 2025 Stadtgeschichte Munchen Fruchthof abgerufen am 12 Mai 2024 Sascha Karowski Grossmarkthalle Munchen sucht nach funf Jahren wieder Investor Hatte doch schon alles fertig sein sollen In www merkur de 27 April 2022 abgerufen am 28 April 2022 Sascha Karowski Wende bei der Grossmarkthalle Neubau muss ausgeschrieben werden SWM konnten als Bauherr einspringen In www merkur de Abgerufen am 28 April 2022 Dieser Artikel ist als Audiodatei verfugbar source source Speichern 40 33 Minuten 17 8 MB Text der gesprochenen Version 20 April 2016 Mehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia 48 118055555556 11 555555555556 Koordinaten 48 7 5 N 11 33 20 O Dieser Artikel wurde am 25 Juni 2012 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Geografikum GND 4257676 3 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 246631781