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Die Sondermülldeponie Kölliken SMDK war eine von 1978 bis 1985 betriebene Deponie für Sonderabfälle in der Schweizer Gem

Sondermülldeponie Kölliken

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Die Sondermülldeponie Kölliken (SMDK) war eine von 1978 bis 1985 betriebene Deponie für Sonderabfälle in der Schweizer Gemeinde Kölliken.

Vorgeschichte

Um die Deponie einzurichten und zu betreiben, wurde zunächst ein Konsortium gegründet, an dem die Kantone Aargau und Zürich, die Stadt Zürich und die einfache Gesellschaft (BCI, ein Zusammenschluss heute unter anderem bestehend aus Novartis, Syngenta, BASF (ex. Ciba AG), Clariant, und Roche) beteiligt waren. Das Ziel des Konsortiums war es, der Industrie und dem Gewerbe eine saubere Entsorgung von Sonderabfällen zu ermöglichen. Ob dies in der alten Kölliker Tongrube möglich ist, war von Beginn an umstritten.

Der Betrieb

Die SMDK wurde am 16. Mai 1978 in einer alten Tongrube bei Kölliken eröffnet. Die Bedingungen für die Einlagerung von Abfällen waren für die damalige Zeit streng, allerdings ohne dass sich die Betreiber der Probleme einer langfristigen Lagerung der Sonderabfälle bewusst waren. So wurden auch Abfallstoffe deponiert, die aus heutiger Sicht nicht hätten eingelagert werden dürfen, wie zum Beispiel leicht lösliche Salze. Auch der biologische Abbauprozess wurde unterschätzt.

So mehrten sich mit der Zeit Beschwerden von Anwohnern bezüglich der Geruchsbelästigung, und es kam zu einem Fischsterben in der Umgebung. Da das Betriebskonsortium auf die Beschwerden nicht reagierte, verfügte der Gemeinderat von Kölliken am 25. April 1985 die Schliessung der Deponie.

Sanierung

Bald stellte man fest, dass die grossteils in Fässern deponierten Giftstoffe nicht einfach im Boden verbleiben konnten. Das Konsortium liess deshalb zwischen 1986 und 1990 den Ist-Zustand der Deponie erfassen. Im Anschluss daran wurden von 1991 bis 2001 Sicherungsmassnahmen durchgeführt. Ab 2002 war der Rückbau der Deponie vorgesehen. Im Januar 2005 begann dann schliesslich die Gesamtsanierung. Insgesamt mussten 664'100 Tonnen Material abgeführt werden. Um beim Rückbau Lärm und Geruchsbelästigung zu vermeiden, entstand über der ehemaligen Deponie die grösste Halle der Schweiz. Aufgrund eines Brandes im Juni 2008 mussten die Sanierungsarbeiten bis zum Januar 2009 unterbrochen werden, um das Sicherheitskonzept zu überarbeiten. Die geplante Tagesleistung von 500 Tonnen zu entsorgendem Sondermüll war seither auf 250 bis 450 Tonnen pro Tag gesunken. Die Sanierungskosten betrugen über 900 Millionen Schweizer Franken. Im Jahr 2016 wurde die Sohle der Grube bewässert, um restliche Belastungen nach dem Abführen von kontaminiertem Fels unter der Deponie auszuwaschen und zu klären.

Sicherheitsvorkehrungen

In der gesamten Halle herrschte ein Unterdruck von 10 Pascal. Der Zutritt war wegen des Gestanks und giftigen Dämpfen nur im luftdichten Schutzanzug mit Gasmaske und Atemluftflasche möglich. Sämtliche Fahrzeuge verfügten über luftdichte Kabinen.

Museale Rezeption

Ein Teil der sogenannten weissen Zone des nicht-kontaminierten Bereichs wurde nach Abschluss der Arbeiten abgebaut und im Ebianum-Baggermuseum in Fisibach in die Dauerausstellung integriert. Neben den Schleusensystemen zum gefahrlosen Einstieg in die Spezialbaumaschinen ohne umfangreiche persönliche Sicherheitsausrüstung werden auch Dokumentationsfilme aus der Geschichte der SMDK präsentiert.

Rekultivierung

Die ehemalige Deponie wurde nach der Sanierung rund zur Hälfte mit dem Aushubmaterial des Eppenbergtunnels aufgefüllt.

Aushubmaterial

Im Frühjahr 2018 wurde bekannt, dass Teile des Aushubmaterials dauerhaft in eine für Kehrichtschlacke vorgesehene Deponie bei Lufingen verbracht wurden. Widersprüchliche Gutachten zur Rechtmässigkeit dieses Vorgehens spielen in einem aktuellen Rechtsstreit zwischen Kanton und Bund eine Rolle.

Rückbau

Ab Mitte April 2018 wurde die Halle zurückgebaut. Bis 2023 soll die ganze Grube mit Bauschutt und Erde gefüllt werden, so dass zum Schluss eine grüne Wiese übrigbleiben wird. Mit Stand April 2021 ist noch nicht entschieden, was anschliessend mit der rund sieben Hektar grossen Wiese passieren wird. Möglicherweise gibt es eine Mischung aus Landwirtschaftsland mit Fruchtfolgeflächen und Naturschutzgebiet.

Literatur

  • Seminararbeit zur Bodensanierung in Kölliken, Departement Geowissenschaften, Universität Basel, WS 2004/05.
  • Walter Hess: Sondermülldeponie Kölliken: Das inszenierte Riesendebakel.

Weblinks

  • Website der Sondermülldeponie Kölliken (SMDK)
  • Walter Hess: Kölliker Bodenschatz: Zuerst war der gute Ton. In: Aargauer Zeitung vom 26. November 2012
  • Walter Hess: Explosive ökologische und politische Fehlleistung. In: Aargauer Zeitung vom 27. November 2012
  • Hans Lüthi: Schmutzwasser aus der Deponie floss in die Kanalisation. In: Aargauer Zeitung vom 28. November 2012
  • Daniel Bütler: Apokalypse im Aargau. In: Die Zeit 10/2014 vom 27. Februar 2014
  • Tiefster Punkt erreicht. Video in: SRF 1, 10vor10 vom 21. Juli 2014 (4 min)

Einzelnachweise

  1. Martin Forter: Farbenspiel. Ein Jahrhundert Umweltnutzung durch die Basler chemische Industrie. Chronos, Zürich 2000, ISBN 978-3-905313-46-8, S. 258–260.
  2. Badener Tagblatt: «Töffli-Drama: Gerhard Vogel (†86) schloss als Politiker die Sondermülldeponie»
  3. Aargauer Zeitung vom 16. Juli 2009, S. 17
  4. Martin Forter: Falsches Spiel. Die Umweltsünden der Basler Chemie vor und nach «Schweizerhalle». Chronos, Zürich 2010, ISBN 978-3-0340-1007-8, S. 126.
  5. Deponie in Kölliken ist geräumt. Neue Zürcher Zeitung, 25. Juni 2015, abgerufen am 25. Juni 2015. 
  6. Wie der Kanton Jura die Basler Chemie in die Knie zwang – Druckausgabe: Ein jurassisches Märchen, NZZ, 2. September 2016
  7. Sondermülldeponie Kölliken: Chef der Leitzentrale. Video in: Schweizer Fernsehen vom 25. Februar 2009
  8. Sondermülldeponie Kölliken: Gerätewart. Video in: Schweizer Fernsehen vom 24. Februar 2009
  9. Sondermülldeponie Kölliken – EBIANUM Baggermuseum & Events. Abgerufen am 30. August 2017. 
  10. Zeitungsbericht über die Deponie
  11. Marius Huber: Schlacke aus der Sondermülldeponie. In: Tages-Anzeiger. 28. März 2018 (tagesanzeiger.ch [abgerufen am 9. April 2018]). 
  12. Superkran baut Bögen ab – Bilder einer spektakulären Baustelle. Schweizer Radio und Fernsehen (SRF), 17. April 2018, abgerufen am 6. April 2021. 
  13. Früher Sondermüll, bald Naturparadies? Schweizer Radio und Fernsehen (SRF), 6. April 2021, abgerufen am 6. April 2021. 

47.324288.01144Koordinaten: 47° 19′ 27,4″ N, 8° 0′ 41,2″ O; CH1903: 643303 / 241648

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 21 Jul 2025 / 04:50

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Die Sondermulldeponie Kolliken SMDK war eine von 1978 bis 1985 betriebene Deponie fur Sonderabfalle in der Schweizer Gemeinde Kolliken Die Halle zur Sanierung der Deponie 2008 VorgeschichteUm die Deponie einzurichten und zu betreiben wurde zunachst ein Konsortium gegrundet an dem die Kantone Aargau und Zurich die Stadt Zurich und die einfache Gesellschaft BCI ein Zusammenschluss heute unter anderem bestehend aus Novartis Syngenta BASF ex Ciba AG Clariant und Roche beteiligt waren Das Ziel des Konsortiums war es der Industrie und dem Gewerbe eine saubere Entsorgung von Sonderabfallen zu ermoglichen Ob dies in der alten Kolliker Tongrube moglich ist war von Beginn an umstritten Der BetriebDie SMDK wurde am 16 Mai 1978 in einer alten Tongrube bei Kolliken eroffnet Die Bedingungen fur die Einlagerung von Abfallen waren fur die damalige Zeit streng allerdings ohne dass sich die Betreiber der Probleme einer langfristigen Lagerung der Sonderabfalle bewusst waren So wurden auch Abfallstoffe deponiert die aus heutiger Sicht nicht hatten eingelagert werden durfen wie zum Beispiel leicht losliche Salze Auch der biologische Abbauprozess wurde unterschatzt So mehrten sich mit der Zeit Beschwerden von Anwohnern bezuglich der Geruchsbelastigung und es kam zu einem Fischsterben in der Umgebung Da das Betriebskonsortium auf die Beschwerden nicht reagierte verfugte der Gemeinderat von Kolliken am 25 April 1985 die Schliessung der Deponie SanierungBald stellte man fest dass die grossteils in Fassern deponierten Giftstoffe nicht einfach im Boden verbleiben konnten Das Konsortium liess deshalb zwischen 1986 und 1990 den Ist Zustand der Deponie erfassen Im Anschluss daran wurden von 1991 bis 2001 Sicherungsmassnahmen durchgefuhrt Ab 2002 war der Ruckbau der Deponie vorgesehen Im Januar 2005 begann dann schliesslich die Gesamtsanierung Insgesamt mussten 664 100 Tonnen Material abgefuhrt werden Um beim Ruckbau Larm und Geruchsbelastigung zu vermeiden entstand uber der ehemaligen Deponie die grosste Halle der Schweiz Aufgrund eines Brandes im Juni 2008 mussten die Sanierungsarbeiten bis zum Januar 2009 unterbrochen werden um das Sicherheitskonzept zu uberarbeiten Die geplante Tagesleistung von 500 Tonnen zu entsorgendem Sondermull war seither auf 250 bis 450 Tonnen pro Tag gesunken Die Sanierungskosten betrugen uber 900 Millionen Schweizer Franken Im Jahr 2016 wurde die Sohle der Grube bewassert um restliche Belastungen nach dem Abfuhren von kontaminiertem Fels unter der Deponie auszuwaschen und zu klaren Sicherheitsvorkehrungen In der gesamten Halle herrschte ein Unterdruck von 10 Pascal Der Zutritt war wegen des Gestanks und giftigen Dampfen nur im luftdichten Schutzanzug mit Gasmaske und Atemluftflasche moglich Samtliche Fahrzeuge verfugten uber luftdichte Kabinen Museale Rezeption Ein Teil der sogenannten weissen Zone des nicht kontaminierten Bereichs wurde nach Abschluss der Arbeiten abgebaut und im Ebianum Baggermuseum in Fisibach in die Dauerausstellung integriert Neben den Schleusensystemen zum gefahrlosen Einstieg in die Spezialbaumaschinen ohne umfangreiche personliche Sicherheitsausrustung werden auch Dokumentationsfilme aus der Geschichte der SMDK prasentiert Rekultivierung Die ehemalige Deponie wurde nach der Sanierung rund zur Halfte mit dem Aushubmaterial des Eppenbergtunnels aufgefullt Aushubmaterial Im Fruhjahr 2018 wurde bekannt dass Teile des Aushubmaterials dauerhaft in eine fur Kehrichtschlacke vorgesehene Deponie bei Lufingen verbracht wurden Widerspruchliche Gutachten zur Rechtmassigkeit dieses Vorgehens spielen in einem aktuellen Rechtsstreit zwischen Kanton und Bund eine Rolle Ruckbau Ab Mitte April 2018 wurde die Halle zuruckgebaut Bis 2023 soll die ganze Grube mit Bauschutt und Erde gefullt werden so dass zum Schluss eine grune Wiese ubrigbleiben wird Mit Stand April 2021 ist noch nicht entschieden was anschliessend mit der rund sieben Hektar grossen Wiese passieren wird Moglicherweise gibt es eine Mischung aus Landwirtschaftsland mit Fruchtfolgeflachen und Naturschutzgebiet LiteraturSeminararbeit zur Bodensanierung in Kolliken Departement Geowissenschaften Universitat Basel WS 2004 05 Walter Hess Sondermulldeponie Kolliken Das inszenierte Riesendebakel WeblinksWebsite der Sondermulldeponie Kolliken SMDK Walter Hess Kolliker Bodenschatz Zuerst war der gute Ton In Aargauer Zeitung vom 26 November 2012 Walter Hess Explosive okologische und politische Fehlleistung In Aargauer Zeitung vom 27 November 2012 Hans Luthi Schmutzwasser aus der Deponie floss in die Kanalisation In Aargauer Zeitung vom 28 November 2012 Daniel Butler Apokalypse im Aargau In Die Zeit 10 2014 vom 27 Februar 2014 Tiefster Punkt erreicht Video in SRF 1 10vor10 vom 21 Juli 2014 4 min EinzelnachweiseMartin Forter Farbenspiel Ein Jahrhundert Umweltnutzung durch die Basler chemische Industrie Chronos Zurich 2000 ISBN 978 3 905313 46 8 S 258 260 Badener Tagblatt Toffli Drama Gerhard Vogel 86 schloss als Politiker die 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