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Günter Haußwald 11 März 1908 in Rochlitz Mulde 23 April 1974 in Stuttgart war ein deutscher Musikwissenschaftler Porträt

Günter Haußwald

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Günter Haußwald (* 11. März 1908 in Rochlitz/Mulde; † 23. April 1974 in Stuttgart) war ein deutscher Musikwissenschaftler.

Er war ein Sohn von Charlotte (geb. Burkhardt) und Alfred Theodor Haußwald, von 1947 bis 1953 Dramaturg der Staatsoper Dresden (vor ihrem Wiederaufbau als Semperoper), Seite an Seite mit Joseph Keilberth als musikalischem Direktor. Er hat zahlreiche musikwissenschaftliche Schriften verfasst. An den Gesamtausgaben von Johann Sebastian Bach, Willibald Gluck, Wolfgang Amadeus Mozart und anderen hat er mitgearbeitet, war Herausgeber der Musica (Bärenreiter-Verlag, Kassel) und beim Süddeutschen Rundfunk verantwortlicher Redakteur für den Bereich Oper. Sein Neues Opernbuch wurde mehrfach überarbeitet und neu aufgelegt.

Leben und Wirken

In Rochlitz besuchte er die Volks- und Realschule, von 1924 bis 1928 das dortige Lehrerseminar, das er mit der Bescheinigung seiner „Lehrbefähigung“ für Volksschulen wie für den kirchenmusikalischen Dienst verließ. In der Zeit von 1924 bis 1928 hat er an den beiden evangelischen Kirchen in Rochlitz „den Kantor beim Gottesdienst unterstützt, auch mehrfach, besonders in Ferienzeiten, den ganzen musikalischen Teil des Gottesdienstes in St. Kunigunde wie auch in St. Petri übernommen, auch gelegentlich den Begräbnischor geleitet“, so steht es in einem Zeugnis, das ihm Alfred Otto Meyer, Superintendent des evangelisch-lutherischen Pfarramts Rochlitz, 1928 ausstellte.

Von 1928 bis 1933 studierte er in Leipzig: Musikwissenschaft an der Universität Leipzig und ab 1929 am damaligen Landeskonservatorium der Musik zu Leipzig Klavier bei Max von Pauer und Hans Grisch, Komposition bei Sigfrid Karg-Elert, Musikpädagogik bei Fritz Reuter, Musikwissenschaft bei Theodor Kroyer, Hermann Zenck und Helmut Schultz, außerdem die Fächer, Germanistik, Philosophie, Pädagogik und Zeitungswissenschaften.

Im Frühjahr 1933 legte er das Staatsexamen für das höhere Lehramt ab und arbeitete in Rochlitz (staatliche Oberschule) als Studienreferendar, in Pirna (staatliche Oberschule für Jungen) erst als Assessor, dann als Studienrat. Von April 1933 bis April 1934 hat er die Organistenstelle in St. Petri „vertretungsweise verwaltet“, wie ein weiteres Zeugnis von Superintendent Meyer bescheinigt.

Am 8. Oktober 1935 heiratete er in Rochlitz Brunhilde Schmeisser, Tochter von Alfred Schmeisser, der damals in dritter Generation die 1844 gegründete Firma Orgelbau Schmeisser, Rochlitz, führte.

1937 promovierte Günter Haußwald mit einer Arbeit über Johann David Heinichens Instrumentalwerke an der Universität Leipzig bei Helmut Schultz. Am 19. Januar 1949 erfolgte die Habilitation an der damaligen Technische Hochschule Dresden mit seiner Arbeit über Mozarts Serenaden. Ein Beitrag zur Stilkritik des 18. Jahrhunderts.

Von Januar 1948 bis Dezember 1953 war er Dozent für Musikgeschichte am Konservatorium der Landeshauptstadt Dresden – damals die Akademie für Musik und Theater. Die Akademie wurde 1952 in die staatliche Hochschule für Musik Dresden umgewandelt. Gleichzeitig war er von September 1947 bis Oktober 1953 Dramaturg der Oper am Staatstheater Dresden (Semperoper), im ersten Jahr unter der Intendanz von Karl von Appen, ab Juni 1950 unter der Intendanz von Martin Hellberg. Damit ging von Anfang an auch die Herausgabe der Jahresberichte der Dresdner Staatstheater, der Dramaturgischen Blätter der Bühnen der Landeshauptstadt Dresden, einher. Die hat Haußwald in dieser Zeit redaktionell betreut. Generalmusikdirektor der Oper Dresden war von 1945 bis 1950 Joseph Keilberth. Zu den Ur- und Erstaufführungen dieser Nachkriegs-Ära gehörten unter anderem die deutsche Uraufführung der Antigonae von Carl Orff (1950) und mehrerer Opern von Richard Strauss: bereits 1945 eine Neuinszenierung der Ariadne auf Naxos, die Wiederaufführung der Schweigsamen Frau (1946) und der Salome (1947) im Kurhaus Bühlau, einem Ausweichquartier der Staatsoper Dresden. 1948: eine Neuinszenierung des „Rosenkavaliers“, 1952: Die Liebe der Danae. In dieser Zeit war Haußwald nicht nur für Koordination, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Dresdner Oper zuständig, sondern arbeitete eng mit Chor, Solisten und der Staatskapelle Dresden zusammen. Außerdem veröffentlichte er mehrere Musikausgaben, Opernbearbeitungen und Übersetzungen, die von verschiedenen Bühnen aufgeführt wurden. Etwa: Le postillon de Lonjumeau von Adolphe Adam in einer szenischen Fassung 1950 in Dresden zu sehen.

Musikwissenschaft in Ost- und Westdeutschland

Günter Haußwald hat sich immer als Musikwissenschaftler verstanden. Unter Umständen wurde ihm das zum Verhängnis. Das legt zumindest die Studie der Musikwissenschaftlerin Kateryna Schöning nahe, die mit aufzeigt, wie er ins Visier der Justiz der DDR geriet, als es um Personalentscheidungen an der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Universität Rostock ging. Letztere hätte ihn gern zum Professor mit vollem Lehrauftrag berufen. In Jena hatte Haußwald seit Oktober 1950 eine Anstellung als Dozent inne – mit der Verpflichtung, „das Fach Musikwissenschaften in Vorlesungen und Übungen zu vertreten“. So steht es im Arbeitsvertrag, unterschrieben von der Personalabteilung der Universität Jena. Wie Schöning darlegt, wurden ab 1952 mehrere Kollegen zur politischen Haltung Haußwalds befragt – er galt allen als unpolitischer Mensch und verdienstvoller Musikwissenschaftler. Doch ob er den „wissenschaftlichen Sozialismus“ angemessen vertreten könne, blieb ungeklärt. Das und eine – genehmigte – Dienstreise in den Westen brachten ihm eine Haftstrafe von drei Jahren ein. Der Vorwurf, Devisen außer Landes bringen zu wollen, erwies sich – was deren Höhe betraf – als teilweise falsch, an der Haftstrafe änderte das nichts. Immerhin wurde Haußwald gestattet, im Gefängnis musikwissenschaftliche Arbeiten an Bach- und Telemann-Ausgaben fortzusetzen.

Arbeit in Westdeutschland

Nach der Haft in Bautzen (1953–1956) siedelte Günter Haußwald mit seiner Familie durch Vermittlung von Karl Vötterle, dem Inhaber des Bärenreiter-Verlags, erst nach Kassel, dann nach Stuttgart über. In Westdeutschland wandte er sich – neben umfangreichen Schriften, Aufsätzen und weiteren Büchern – verstärkt der Arbeit mit Schallplatten und im Rundfunk zu. Ab 1959 war er beim Süddeutschen Rundfunk, Stuttgart, als Redakteur für den Bereich Oper zuständig und arbeitete weiterhin für den Bärenreiter-Verlag.

Er schrieb Monografien, Essays, Buchbesprechungen, Schallplattenkritiken und Aufsätze. Die meisten für den Bärenreiter-Verlag, Kassel. Für dessen Zeitschrift Musica war Haußwald ab 1956 Schriftleiter und Herausgeber, später ebenso für die Zeitschriften Musica Schallplatte und phonoprisma. Ab 1968 arbeitete er für die Musica gemeinsam mit Richard Baum und Wolfram Schwinger. Haußwalds Spektrum war breit: In den genannten Publikationen erinnerte er auch an weniger bekannte Menschen, die mit Musik in Verbindung standen. Beispielsweise den Theologen und Kantor Johann Quirsfeld, der aus Dresden stammte, ein musikalisches Breviarium geschrieben hatte und 1686 in Pirna starb. Außerdem arbeitete Haußwald an mehreren Enzyklopädien mit, etwa Der Musik in Geschichte und Gegenwart oder an der Enciclopedia dello Spettacolo und der Storia dell’Opera. Er hielt Vorträge und übernahm für verschiedene Rundfunksender Features, Porträts, Buchbesprechungen und ganze Sendereihen – etwa Berühmte Opernhäuser für den Süddeutschen Rundfunk 1963. Auch bei der Deutschen Welle, Radio Salzburg, im Bayerischen und im Westdeutschen Rundfunk war er zwischen 1958 und 1966 zu hören.

Am 23. April 1974 starb Günter Haußwald in Stuttgart an seinem zweiten Herzinfarkt.

Publikationen in Schriftform

Die wichtigsten Publikationen in Buchform

  • Im Lexikon: Die Musik in Geschichte und Gegenwart
  • Johann David Heinichens Instrumentalwerke, 1937
  • Mozarts Serenaden. Ein Beitrag zur Stilkritik des 18. Jahrhunderts. Nachdruck der Ausgabe von 1951. Mit Vorwort und neuer Bibliogr. von Ekkehart Kroher. 1975
  • Das Neue Opernbuch. Mehrfach erweitert und neu aufgelegt. Erstausgabe von 1951
  • Die Bauten der Staatstheater Dresden, 1948 im Auftrag der Generalintendanz der Staatstheater Dresden
  • Dirigenten in Bild und Schrift / Fotografiert von Werner Neumeister. Hrsg. von Günter Haußwald, 1965
  • Die Orchesterserenade, 1970
  • Musikalische Stilkunde, 1973
  • Die Musik des Generalbass-Zeitalters, 1975
  • Carl Maria von Weber – Eine Gedenkschrift
  • Dresdner Kapellbuch

Weitere Arbeiten

Übersetzungen, Bühnenbearbeitungen, Fassungen für szenische Lesungen oder Rundfunkaufnahmen

Überarbeitungen von Opern für bestimmte Bühnen, szenische Lesungen oder für Rundfunkaufführungen erstellte Günter Haußwald immer wieder, etwa:

  • die Übersetzung des Textes vonMerlins Insel oder Die verkehrte Welt von Christoph Willibald Gluck, das der Westdeutsche Rundfunk und RIAS Berlin 1960 sendeten. Eine szenische Fassung der Oper gemäß Haußwalds Bearbeitung wurde sowohl in Köln und München 1958 wie in Berlin 1966 aufgeführt.
  • La muette de Portici von Daniel-François-Esprit Auber 1951.
  • Die Oper Alcina von Georg Friedrich Händel: In einer von Günter Haußwald speziell für das Radio überarbeiteten Fassung 1959 sowohl vom Westdeutschen Rundfunk wie von RIAS Berlin und Radio Basel ausgestrahlt, ähnlich Händels Israel in Ägypten: 1959 von Süddeutschen und Bayerischen Rundfunk ausgestrahlt, im gleichen Jahr in Berlin, Stockholm und Wien aufgeführt, 1960 in Mailand, 1963 in Buenos Aires und 1967 in Wien.
  • Dazu kamen andere Werke wie Mozarts Ascanio in Alba (als szenische Lesung in Bern 1961 aufgeführt), Jean-Philippe Rameaus Castor et Pollux (Süddeutscher Rundfunk 1962), Henry Purcells Fairy Queen (Süddeutscher Rundfunk 1962), Luigi Cherubinis Wasserträger (Süddeutscher Rundfunk 1963, Westdeutscher Rundfunk 1964, Bayerischer Rundfunk 1964) oder François-Adrien Boieldieus Johann von Paris (Süddeutscher Rundfunk 1964).

Alles, was Günter Haußwald geschrieben und vor allem auch an Noten editiert hat, lässt sich in der Deutschen Nationalbibliothek einsehen.

Literatur

  • Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945. CD-ROM-Lexikon, Kiel 2009, 2. Auflage, S. 2914. online

Weblinks

  • Mozarts Serenaden
  • Carl Maria von Weber – Gesamtausgabe. Biografische Notizen zu Günter Haußwald
  • Der Fall H. Günter Hausswald und die Veränderungen im Fach Musikwissenschaft in der DDR 1949–1956. Kateryna Schöning, 2013

Einzelnachweise

  1. Pfarrerbuch Sachsen. Abgerufen am 23. Juli 2021. 
  2. Willkommen. Abgerufen am 23. Juli 2021 (deutsch). 
  3. Günter Haußwald: Die Musik in Geschichte und Gegenwart: allgemeine Enzyklopädie der Musik. Unter Mitarbeit zahlreicher Musikforscher des In- und Auslandes. 17 Bände. In: Friedrich Blume (Hrsg.): MGG. 1. Auflage. Band 5. Bärenreiter, Kassel 1956, DNB 550439609, S. 1854 - 1846. 
  4. Personal- und Vorlesungsverzeichnis – Sommersemester 1947 (S. 8) – Technische Hochschule Dresden – Universitätsarchiv der Technischen Universität Dresden
  5. Der Fall H.': Günter Hausswald und die Veränderungen im Fach Musikwissenschaft in der DDR 1949–1956. In: Jahrbuch für Universitätsgeschichte, Bd. 16, Stuttgart 2013, S. 111–141
  6. Günter Haußwald: Die Musik in Geschichte und Gegenwart: allgemeine Enzyklopädie der Musik. Unter Mitarbeit zahlreicher Musikforscher des In- und Auslandes. 17 Bände. In: Friedrich Blume (Hrsg.): MGG. 1. Auflage. Band 5. Bärenreiter, Kassel 1956, S. 1854–1846. 
  7. Günter Haußwald: Johann David Heinichens Instrumentalwerke. DNB 573693129. 
  8. Günter Haußwald: Mozarts Serenaden. Heinrichshofen, Wilhelmshaven 1975, DNB 760087415. 
  9. Günter Haußwald: Das Neue Opernbbuch. 1. Auflage. Dresdner Verlagsanstalt, Dresden 1951, DNB 760087415. 
  10. Günter Haußwald: Die Bauten der Staatstheater Dresden. Hrsg.: Staatstheater Dresden. 1948, DNB 577061992. 
  11. Günter Haußwald (Hrsg.): Dirigenten in Wort und Schrift. Rembrandt-Verlag, Berlin 1965, DNB 453568602. 
  12. Günter Haußwald: Die Orchesterserenade. Volk-Verlag, Köln 1970. 
  13. Günter Haußwald: Musikalische Stilkunde. Heinrichshofen, Wilhelmshaven 1973. 
  14. Günter Haußwald: Die Musik des Generalbass-Zeitalters. Volk-Verlag, Köln 1975. 
  15. Günter Haußwald: Carl Maria von Weber. Dresdner Verlag, Dresden 1951. 
  16. Generalintendanz der Staatstheater Dresden / Günter Haußwald (Hrsg.): Dresdner Kapellbuch. Dresden 1948. 
  17. L’Ile de Merlin ou Le monde renversé
Normdaten (Person): GND: 116549394 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: n82059303 | VIAF: 22404396 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Haußwald, Günter
KURZBESCHREIBUNG deutscher Musikwissenschaftler
GEBURTSDATUM 11. März 1908
GEBURTSORT Rochlitz, Mulde
STERBEDATUM 23. April 1974
STERBEORT Stuttgart

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 20 Jul 2025 / 02:42

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Gunter Hausswald 11 Marz 1908 in Rochlitz Mulde 23 April 1974 in Stuttgart war ein deutscher Musikwissenschaftler Portrat des Musikwissenschaftlers Gunter Hausswald Er war ein Sohn von Charlotte geb Burkhardt und Alfred Theodor Hausswald von 1947 bis 1953 Dramaturg der Staatsoper Dresden vor ihrem Wiederaufbau als Semperoper Seite an Seite mit Joseph Keilberth als musikalischem Direktor Er hat zahlreiche musikwissenschaftliche Schriften verfasst An den Gesamtausgaben von Johann Sebastian Bach Willibald Gluck Wolfgang Amadeus Mozart und anderen hat er mitgearbeitet war Herausgeber der Musica Barenreiter Verlag Kassel und beim Suddeutschen Rundfunk verantwortlicher Redakteur fur den Bereich Oper Sein Neues Opernbuch wurde mehrfach uberarbeitet und neu aufgelegt Leben und WirkenIn Rochlitz besuchte er die Volks und Realschule von 1924 bis 1928 das dortige Lehrerseminar das er mit der Bescheinigung seiner Lehrbefahigung fur Volksschulen wie fur den kirchenmusikalischen Dienst verliess In der Zeit von 1924 bis 1928 hat er an den beiden evangelischen Kirchen in Rochlitz den Kantor beim Gottesdienst unterstutzt auch mehrfach besonders in Ferienzeiten den ganzen musikalischen Teil des Gottesdienstes in St Kunigunde wie auch in St Petri ubernommen auch gelegentlich den Begrabnischor geleitet so steht es in einem Zeugnis das ihm Alfred Otto Meyer Superintendent des evangelisch lutherischen Pfarramts Rochlitz 1928 ausstellte Von 1928 bis 1933 studierte er in Leipzig Musikwissenschaft an der Universitat Leipzig und ab 1929 am damaligen Landeskonservatorium der Musik zu Leipzig Klavier bei Max von Pauer und Hans Grisch Komposition bei Sigfrid Karg Elert Musikpadagogik bei Fritz Reuter Musikwissenschaft bei Theodor Kroyer Hermann Zenck und Helmut Schultz ausserdem die Facher Germanistik Philosophie Padagogik und Zeitungswissenschaften Im Fruhjahr 1933 legte er das Staatsexamen fur das hohere Lehramt ab und arbeitete in Rochlitz staatliche Oberschule als Studienreferendar in Pirna staatliche Oberschule fur Jungen erst als Assessor dann als Studienrat Von April 1933 bis April 1934 hat er die Organistenstelle in St Petri vertretungsweise verwaltet wie ein weiteres Zeugnis von Superintendent Meyer bescheinigt Am 8 Oktober 1935 heiratete er in Rochlitz Brunhilde Schmeisser Tochter von Alfred Schmeisser der damals in dritter Generation die 1844 gegrundete Firma Orgelbau Schmeisser Rochlitz fuhrte 1937 promovierte Gunter Hausswald mit einer Arbeit uber Johann David Heinichens Instrumentalwerke an der Universitat Leipzig bei Helmut Schultz Am 19 Januar 1949 erfolgte die Habilitation an der damaligen Technische Hochschule Dresden mit seiner Arbeit uber Mozarts Serenaden Ein Beitrag zur Stilkritik des 18 Jahrhunderts Von Januar 1948 bis Dezember 1953 war er Dozent fur Musikgeschichte am Konservatorium der Landeshauptstadt Dresden damals die Akademie fur Musik und Theater Die Akademie wurde 1952 in die staatliche Hochschule fur Musik Dresden umgewandelt Gleichzeitig war er von September 1947 bis Oktober 1953 Dramaturg der Oper am Staatstheater Dresden Semperoper im ersten Jahr unter der Intendanz von Karl von Appen ab Juni 1950 unter der Intendanz von Martin Hellberg Damit ging von Anfang an auch die Herausgabe der Jahresberichte der Dresdner Staatstheater der Dramaturgischen Blatter der Buhnen der Landeshauptstadt Dresden einher Die hat Hausswald in dieser Zeit redaktionell betreut Generalmusikdirektor der Oper Dresden war von 1945 bis 1950 Joseph Keilberth Zu den Ur und Erstauffuhrungen dieser Nachkriegs Ara gehorten unter anderem die deutsche Urauffuhrung der Antigonae von Carl Orff 1950 und mehrerer Opern von Richard Strauss bereits 1945 eine Neuinszenierung der Ariadne auf Naxos die Wiederauffuhrung der Schweigsamen Frau 1946 und der Salome 1947 im Kurhaus Buhlau einem Ausweichquartier der Staatsoper Dresden 1948 eine Neuinszenierung des Rosenkavaliers 1952 Die Liebe der Danae In dieser Zeit war Hausswald nicht nur fur Koordination Presse und Offentlichkeitsarbeit der Dresdner Oper zustandig sondern arbeitete eng mit Chor Solisten und der Staatskapelle Dresden zusammen Ausserdem veroffentlichte er mehrere Musikausgaben Opernbearbeitungen und Ubersetzungen die von verschiedenen Buhnen aufgefuhrt wurden Etwa Le postillon de Lonjumeau von Adolphe Adam in einer szenischen Fassung 1950 in Dresden zu sehen Musikwissenschaft in Ost und WestdeutschlandGunter Hausswald hat sich immer als Musikwissenschaftler verstanden Unter Umstanden wurde ihm das zum Verhangnis Das legt zumindest die Studie der Musikwissenschaftlerin Kateryna Schoning nahe die mit aufzeigt wie er ins Visier der Justiz der DDR geriet als es um Personalentscheidungen an der Philosophischen Fakultat der Friedrich Schiller Universitat Jena und der Universitat Rostock ging Letztere hatte ihn gern zum Professor mit vollem Lehrauftrag berufen In Jena hatte Hausswald seit Oktober 1950 eine Anstellung als Dozent inne mit der Verpflichtung das Fach Musikwissenschaften in Vorlesungen und Ubungen zu vertreten So steht es im Arbeitsvertrag unterschrieben von der Personalabteilung der Universitat Jena Wie Schoning darlegt wurden ab 1952 mehrere Kollegen zur politischen Haltung Hausswalds befragt er galt allen als unpolitischer Mensch und verdienstvoller Musikwissenschaftler Doch ob er den wissenschaftlichen Sozialismus angemessen vertreten konne blieb ungeklart Das und eine genehmigte Dienstreise in den Westen brachten ihm eine Haftstrafe von drei Jahren ein Der Vorwurf Devisen ausser Landes bringen zu wollen erwies sich was deren Hohe betraf als teilweise falsch an der Haftstrafe anderte das nichts Immerhin wurde Hausswald gestattet im Gefangnis musikwissenschaftliche Arbeiten an Bach und Telemann Ausgaben fortzusetzen Arbeit in WestdeutschlandNach der Haft in Bautzen 1953 1956 siedelte Gunter Hausswald mit seiner Familie durch Vermittlung von Karl Votterle dem Inhaber des Barenreiter Verlags erst nach Kassel dann nach Stuttgart uber In Westdeutschland wandte er sich neben umfangreichen Schriften Aufsatzen und weiteren Buchern verstarkt der Arbeit mit Schallplatten und im Rundfunk zu Ab 1959 war er beim Suddeutschen Rundfunk Stuttgart als Redakteur fur den Bereich Oper zustandig und arbeitete weiterhin fur den Barenreiter Verlag Er schrieb Monografien Essays Buchbesprechungen Schallplattenkritiken und Aufsatze Die meisten fur den Barenreiter Verlag Kassel Fur dessen Zeitschrift Musica war Hausswald ab 1956 Schriftleiter und Herausgeber spater ebenso fur die Zeitschriften Musica Schallplatte und phonoprisma Ab 1968 arbeitete er fur die Musica gemeinsam mit Richard Baum und Wolfram Schwinger Hausswalds Spektrum war breit In den genannten Publikationen erinnerte er auch an weniger bekannte Menschen die mit Musik in Verbindung standen Beispielsweise den Theologen und Kantor Johann Quirsfeld der aus Dresden stammte ein musikalisches Breviarium geschrieben hatte und 1686 in Pirna starb Ausserdem arbeitete Hausswald an mehreren Enzyklopadien mit etwa Der Musik in Geschichte und Gegenwart oder an der Enciclopedia dello Spettacolo und der Storia dell Opera Er hielt Vortrage und ubernahm fur verschiedene Rundfunksender Features Portrats Buchbesprechungen und ganze Sendereihen etwa Beruhmte Opernhauser fur den Suddeutschen Rundfunk 1963 Auch bei der Deutschen Welle Radio Salzburg im Bayerischen und im Westdeutschen Rundfunk war er zwischen 1958 und 1966 zu horen Am 23 April 1974 starb Gunter Hausswald in Stuttgart an seinem zweiten Herzinfarkt Publikationen in SchriftformDie wichtigsten Publikationen in Buchform Im Lexikon Die Musik in Geschichte und Gegenwart Johann David Heinichens Instrumentalwerke 1937 Mozarts Serenaden Ein Beitrag zur Stilkritik des 18 Jahrhunderts Nachdruck der Ausgabe von 1951 Mit Vorwort und neuer Bibliogr von Ekkehart Kroher 1975 Das Neue Opernbuch Mehrfach erweitert und neu aufgelegt Erstausgabe von 1951 Die Bauten der Staatstheater Dresden 1948 im Auftrag der Generalintendanz der Staatstheater Dresden Dirigenten in Bild und Schrift Fotografiert von Werner Neumeister Hrsg von Gunter Hausswald 1965 Die Orchesterserenade 1970 Musikalische Stilkunde 1973 Die Musik des Generalbass Zeitalters 1975 Carl Maria von Weber Eine Gedenkschrift Dresdner KapellbuchWeitere ArbeitenUbersetzungen Buhnenbearbeitungen Fassungen fur szenische Lesungen oder Rundfunkaufnahmen Uberarbeitungen von Opern fur bestimmte Buhnen szenische Lesungen oder fur Rundfunkauffuhrungen erstellte Gunter Hausswald immer wieder etwa die Ubersetzung des Textes vonMerlins Insel oder Die verkehrte Welt von Christoph Willibald Gluck das der Westdeutsche Rundfunk und RIAS Berlin 1960 sendeten Eine szenische Fassung der Oper gemass Hausswalds Bearbeitung wurde sowohl in Koln und Munchen 1958 wie in Berlin 1966 aufgefuhrt La muette de Portici von Daniel Francois Esprit Auber 1951 Die Oper Alcina von Georg Friedrich Handel In einer von Gunter Hausswald speziell fur das Radio uberarbeiteten Fassung 1959 sowohl vom Westdeutschen Rundfunk wie von RIAS Berlin und Radio Basel ausgestrahlt ahnlich Handels Israel in Agypten 1959 von Suddeutschen und Bayerischen Rundfunk ausgestrahlt im gleichen Jahr in Berlin Stockholm und Wien aufgefuhrt 1960 in Mailand 1963 in Buenos Aires und 1967 in Wien Dazu kamen andere Werke wie Mozarts Ascanio in Alba als szenische Lesung in Bern 1961 aufgefuhrt Jean Philippe Rameaus Castor et Pollux Suddeutscher Rundfunk 1962 Henry Purcells Fairy Queen Suddeutscher Rundfunk 1962 Luigi Cherubinis Wassertrager Suddeutscher Rundfunk 1963 Westdeutscher Rundfunk 1964 Bayerischer Rundfunk 1964 oder Francois Adrien Boieldieus Johann von Paris Suddeutscher Rundfunk 1964 Alles was Gunter Hausswald geschrieben und vor allem auch an Noten editiert hat lasst sich in der Deutschen Nationalbibliothek einsehen LiteraturFred K Prieberg Handbuch Deutsche Musiker 1933 1945 CD ROM Lexikon Kiel 2009 2 Auflage S 2914 onlineWeblinksMozarts Serenaden Carl Maria von Weber Gesamtausgabe Biografische Notizen zu Gunter Hausswald Der Fall H Gunter Hausswald und die Veranderungen im Fach Musikwissenschaft in der DDR 1949 1956 Kateryna Schoning 2013EinzelnachweisePfarrerbuch Sachsen Abgerufen am 23 Juli 2021 Willkommen Abgerufen am 23 Juli 2021 deutsch Gunter Hausswald Die Musik in Geschichte und Gegenwart allgemeine Enzyklopadie der Musik Unter Mitarbeit zahlreicher Musikforscher des In und Auslandes 17 Bande In Friedrich Blume Hrsg MGG 1 Auflage Band 5 Barenreiter Kassel 1956 DNB 550439609 S 1854 1846 Personal und Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 1947 S 8 Technische Hochschule Dresden Universitatsarchiv der Technischen Universitat Dresden Der Fall H Gunter Hausswald und die Veranderungen im Fach Musikwissenschaft in der DDR 1949 1956 In Jahrbuch fur Universitatsgeschichte Bd 16 Stuttgart 2013 S 111 141 Gunter Hausswald Die Musik in Geschichte und Gegenwart allgemeine Enzyklopadie der Musik Unter Mitarbeit zahlreicher Musikforscher des In und Auslandes 17 Bande In Friedrich Blume Hrsg MGG 1 Auflage Band 5 Barenreiter Kassel 1956 S 1854 1846 Gunter Hausswald Johann David Heinichens Instrumentalwerke DNB 573693129 Gunter Hausswald Mozarts Serenaden Heinrichshofen Wilhelmshaven 1975 DNB 760087415 Gunter Hausswald Das Neue Opernbbuch 1 Auflage Dresdner Verlagsanstalt Dresden 1951 DNB 760087415 Gunter Hausswald Die Bauten der Staatstheater Dresden Hrsg Staatstheater Dresden 1948 DNB 577061992 Gunter Hausswald Hrsg Dirigenten in Wort und Schrift Rembrandt Verlag Berlin 1965 DNB 453568602 Gunter Hausswald Die Orchesterserenade Volk Verlag Koln 1970 Gunter Hausswald Musikalische Stilkunde Heinrichshofen Wilhelmshaven 1973 Gunter Hausswald Die Musik des Generalbass Zeitalters Volk Verlag Koln 1975 Gunter Hausswald Carl Maria von Weber Dresdner Verlag Dresden 1951 Generalintendanz der Staatstheater Dresden Gunter Hausswald Hrsg Dresdner Kapellbuch Dresden 1948 L Ile de Merlin ou Le monde renverseNormdaten Person GND 116549394 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n82059303 VIAF 22404396 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hausswald GunterKURZBESCHREIBUNG deutscher MusikwissenschaftlerGEBURTSDATUM 11 Marz 1908GEBURTSORT Rochlitz MuldeSTERBEDATUM 23 April 1974STERBEORT Stuttgart

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