Das Kiewer Höhlenkloster ukrainisch Києво Печерська лавра liegt am hügelig aufragenden Westufer des Dnepr südlich des he
Kiewer Höhlenkloster

Das Kiewer Höhlenkloster (ukrainisch Києво-Печерська лавра) liegt am hügelig aufragenden Westufer des Dnepr südlich des heutigen Stadtzentrums von Kiew im Rajon Petschersk. Seit seiner Gründung im Jahr 1051 ist es eines der wichtigsten Zentren des orthodoxen Christentums. Der große von Mauern umgebene Klosterkomplex teilt sich in zwei Bereiche: die obere und die untere Lawra. Beide Teile umfassen eine Vielzahl von kulturell bedeutenden Kirchen, Klöstern und Museen sowie Mönchshöhlen in der unteren Lawra, die den historischen Kern der Anlage bilden. Die Anlage umfasst rund 140 Gebäude. Die bekanntesten Gebäude des Höhlenkloster-Komplexes sind der 88 Meter hohe Große Lawra-Glockenturm, die Dreifaltigkeitstor-Kirche und die wiederaufgebaute Mariä-Entschlafens-Kathedrale. Die Anlage gehört seit 1990 zum UNESCO-Welterbe.
Im Höhlenkloster hatte die Leitung der Ukrainisch Orthodoxen Kirche (Patriarchat Moskau) und deren wichtigste Bildungseinrichtung, die Theologische Akademie, ihren Sitz. Das Höhlenkloster gehört dem Ukrainischen Staat, der seit dem Beginn der Russischen Invasion gegen die Moskautreue UOK vorgeht. Das Kulturministerium ordnete am 10. März 2024 an, dass die UOK das Höhlenkloster zu verlassen habe, nachdem es den 2013 geschlossenen Pachtvertrags mit der Kirche gekündigt hatte.
Geschichte
Das Kiewer Höhlenkloster ist eines der ältesten orthodoxen Klöster der Kiewer Rus. Die nachweislich ältesten Erwähnungen der Höhlen finden sich in der bedeutenden Chronik der vergangenen Jahre (Anfang 12. Jahrhundert) (ukr. Повість временних літ) sowie im Paterikon des Höhlenklosters.
Den Aufzeichnungen nach ließ sich der Einsiedler Antonius von Kiew (Antonij) aus Ljubetsch 1013 am Ufer des Dnepr in den Waräger-Höhlen nieder. Zusammen mit dem Mönch Theodosius von Kiew (Feodosij), der 1062 Vorsteher der Asketengemeinschaft wurde, gründete er 1051 ein orthodoxes Kloster. Im ausgehenden 11. Jahrhundert erfolgte der erste Bau der Maria-Himmelfahrt-Kathedrale (ukr. Успенський собор). In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich der gesamte Klosterbereich zum führenden Kloster in der Kiewer Rus. Diese Tradition wurde auch nicht durch die Mongolenherrschaft von 1240 bis 1480 unterbrochen, obwohl Kiew in dieser Zeit seine Bedeutung als wichtige Handelsstadt mit Konstantinopel einbüßte. 1688 wurde dem Höhlenkloster der Ehrentitel einer „Lawra“ verliehen. Diese hohe Auszeichnung erhielten nur wenige bedeutende orthodoxe Klöster.
Die heutigen Kirchen- und Klosterbauten sind durch den ukrainischen Barock ab dem 18. Jahrhundert geprägt. Wichtige Bauten seit dieser Zeit sind die Maria-Himmelfahrt-Kathedrale, die Dreifaltigkeitstorkirche, die Allerheiligenkirche, die Kreuzerhöhungskirche und die Gottesmutter-Geburtskirche. Der Bau des großen Glockenturms erfolgte ab 1731. Als letzter großer Kirchenbau entstand 1893–1895 die Refektoriumskirche.
Nach der Russischen Revolution und den Wirren des Bürgerkriegs wurde das Höhlenkloster unter der jungen Sowjetmacht 1926 in ein staatliches Museum umgewandelt. Die Höhlen wurden 1929 geschlossen. Am Ende der Schlacht um Kiew im September 1941 wurde am 3. November 1941 die Maria-Himmelfahrt-Kathedrale (Uspenski-Kathedrale) von den deutschen Besatzern gesprengt. Reichskommissar der Ukraine Erich Koch gab als Grund an, dass unterworfene Völker keine identitätsstiftenden Kultstätten haben sollten, die ihre Unabhängigkeitsbestrebungen stärken.
1988, als in der Sowjetunion unter Michail Gorbatschow mit Glasnost und Perestroika eine Neuorientierung begonnen hatte, wurde das Mönchsleben im Höhlenkloster wiederbelebt. Seit dem Zerfall der Sowjetunion und der ukrainischen Unabhängigkeit erhielt die orthodoxe Kirche den unteren Klosterbereich zurück, hier siedeln auch wieder Mönche in den traditionellen Höhlen. Die Uspenski-Kathedrale wurde von 1998 bis 2000 wiederaufgebaut.
Nach der Verhängung des partiellen Kriegsrechts im November 2018 wurden gegen den Klostervorsteher, Metropolit Pawlo/Pawel, Ermittlungen wegen Aufwiegelung zu religiösem Hass eingeleitet, der Inlandsgeheimdienst SBU durchsuchte seine Wohnung.
Zu Beginn der COVID-19-Pandemie in der Ukraine erkrankten viele Bewohner des Höhlenklosters an COVID-19. Metropolit Pawlo weigerte sich, eine Quarantäne über das Kloster zu verhängen, bis er sich selbst infizierte und eine stationäre Behandlung benötigte.
Während des Russisch-Ukrainischen Krieges geriet das Kloster als Ort subversiver Aktivitäten russischer Spezialdienste in Verdacht. Der Vorwurf lautete: Sabotage für Russland. Für Empörung sorgte vor allem ein Video hervor, auf dem Gläubige im Höhlenkloster das „Erwachen“ von „Mutter Russland“ besingen. Ende 2022 kündigte die ukrainische Regierung den Pachtvertrag für das Höhlenkloster mit der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats (UOK). Diese hat sich zwar vom Moskauer Patriarchat abgespalten, unterhält aber nach Angaben der Behörden weiterhin enge Kontakte zu ihm. Zum orthodoxen Weihnachtsfest am 7. Januar 2023 zelebrierte dort erstmals Metropolit Epiphanius, das Oberhaupt der mit dem Moskauer Patriarchat rivalisierenden Orthodoxen Kirche der Ukraine den Festgottesdienst. Die Kreml-Propaganda griff Kiew deshalb an und sprach von einer „satanischen schwarzen Messe“.
Am Abend des 10. März 2023 wurde ein Schreiben bekannt, wonach die Ukrainische Orthodoxe Kirche das Kiewer Höhlenkloster bis zum 29. März 2023 vollständig räumen muss. Das Kulturministerium begründete dies mit der „Verletzung der Bestimmungen des Abkommens über die Nutzung von Staatseigentum durch das Kloster“. Am 6. Juli 2023 brach die für das Kloster zuständige staatliche Museumsverwaltung mit Hilfe der Polizei die Eingangstür zur Residenz von Metropolit Onufriy auf und versiegelte sie. Anfang April 2023 wurde Metropolit Pawlo Lebid verhaftet und 60 Tage unter Hausarrest gestellt, die meisten der 200 Mönche befanden sich jedoch immer noch im Höhlenkloster. Mehrere orthodoxe Kirchen solidarisierten sich mit der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche (UOK) und verurteilen das Vorgehen der Ukrainischen Regierung. Der serbisch-orthodoxe Patriarch Porfirije bezeichnete „die Vertreibung von 250 Mönchen und Hunderten Professoren und Theologiestudenten aus dem Kiewer Höhlenkloster“ als „bevorstehenden Höhepunkt des Terrors“ der ukrainischen Regierung. Das Höhlenkloster sei die Quelle des orthodoxen Christentums in der Ukraine, Russland und Belarus.
Am 10. August 2023 entschied ein Kiewer Wirtschaftsgericht, dass die Ukrainische Orthodoxe Kirche 79 Gebäude auf dem Gelände des Höhlenklosters an das Staatliche Klostermuseum zurückgeben müsse. Faktisch bedeutete diese Entscheidung, dass die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche das Höhlenkloster mit seinen Kirchen, dem Sitz des Metropoliten, der Schule sowie einem Hotel und weiteren Gebäuden verlassen musste.
Seitdem war das Kloster für externe Besucher geschlossen, Stand August 2024 scheint es ohne Einschränkungen geöffnet zu sein.
Höhlen
Das Kloster erhielt seinen Namen von ausgedehnten künstlich geschaffenen Höhlen, die seit der Gründungszeit als Einsiedeleien der Mönche dienten. Hier in größter Abgeschiedenheit von der Welt versuchen Mönche, sich durch Gebet Gott zu nähern. Die langen Höhlengänge umfassen in gewissen Abständen kleinste Mönchszellen und unterirdische Kirchen. Die Höhlen wurden aber auch als Bestattungsort verstorbener Mönche genutzt. Entlang aller Gänge stehen in Nischen die Särge vieler Mönche, deren Körper sich in den Särgen im Laufe der Jahrhunderte mumifizierten. Auch der berühmte Chronist Nestor ist in den Höhlen bestattet. Das Höhlensystem, das teilweise für Touristen zugänglich ist, wird in zwei Bereiche unterteilt: die nahen und die fernen Höhlen, die beide von der unteren Lawra zugänglich sind.
Bedeutung
Das Höhlenkloster ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Kiews. Der hohe Stellenwert wird auch dadurch untermauert, dass der Klosterkomplex seit 1990 zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt. Mehr als eine Million Touristen besuchen jährlich die ausgedehnten Anlagen und ihre Museen. Das wichtigste Museum ist das „Museum der historischen Kostbarkeiten der Ukraine“. Hier wird Kunsthandwerk aus dem Gebiet der heutigen Ukraine ausgestellt. Im Mittelpunkt stehen wertvollste Goldarbeiten aus der Zeit der Skythen, u. a. ein goldenes Pektoral (Brustschmuck) aus dem 4. Jh. v. Chr., sowie aus den Zeiten der Kiewer Rus und der Kosaken. Weitere Museen sind das „Museum der ukrainischen Volkskunst“ und eine Ausstellung von Miniaturkunstwerken, die unter Lupen und Mikroskopen zu betrachten sind.
In der Kunst
Das Gedicht Weißt du von jenen Heiligen von Rainer Maria Rilke bezieht sich auf die Mönche des Höhlenklosters.
Archimandriten (Auswahl)
- Nikephoros Tur (1593–1599)
- Zacharias Kopystenski (1624–1627)
- Innozenz Giesel (1656–1683)
Siehe auch
- Liste der höchsten orthodoxen Kirchenbauten
Literatur
- Bischof Silvester (Stojtschew): Das Kiewer Höhlenkloster in Geschichte und Gegenwart. In: Ost-West. Europäische Perspektiven, Jg. 2020, Heft 1: Klöster in Mittel- und Osteuropa. S. 17–25.
Weblinks
- Nationales Kulturhistorisches Reservat Kyjiw-Petschersk, offizielle Seite der staatlichen Museen
- Kyjiw Heiliges Mariä-Himmelfahrt-Kloster, offizielle Seite der ukrainisch-orthodoxen Kirche
- Video Kiewer Höhlenkloster (4k UltraHD).
Einzelnachweise
- Eintrag bei der UNESCO
- Serbischer Patriarch wirft Ukraine "Staatsterror" vor. 30. März 2023, abgerufen am 8. März 2025.
- Zitiert nach Helmut Krausnick und Hans-Heinrich Wilhelm: Die Truppen des Weltanschauungskrieges. Die Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD 1938–1942 (= Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte. Band 22). Stuttgart 1981, S. 545.
- Olena Vasina, Matthias Williams: Ukraine's security service raids home of Russian-backed monastery head. In: reuters.com. 30. November 2018, abgerufen am 13. März 2022.
- Kerstin Holm: Ist Gott der Chefarzt? In: FAZ.net. 12. Mai 2020, abgerufen am 13. März 2022.
- tagesschau.de: Kiew: Polizei durchsucht Kloster wegen Spionageverdacht. 22. November 2022, abgerufen am 23. November 2022.
- Niklas Zimmermann: „Moskauer“ Kirche muss Höhlenkloster in Kiew verlassen. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 27. März 2023]).
- Wie sich Russlands Klerus zur Propagandamaschine des Kreml macht spiegel.de, 14. Januar 2023.
- „Moskauer“ Kirche muss Kiewer Höhlenkloster verlassen
- Ukraine nimmt Teile des Kiewer Höhlenklosters in Besitz. In: domradio.de. 6. Juli 2023, abgerufen am 16. September 2023.
- Ukraine geht gegen orthodoxe Kirche vor: Selenskyjs Kampf gegen "Pascha Mercedes". In: t-online. 2. April 2023, abgerufen am 21. April 2024.
- Thomas Dudek: Kiewer Höhlenkloster: Nebenschauplatz des Krieges. In: ZDF heute. 10. April 2023, abgerufen am 21. April 2024.
- Niklas Zimmermann: Ukrainische Orthodoxe Kirche kämpft um ihre Existenz. In: Frankfurter Allgemeine. 22. Juli 2023, abgerufen am 21. April 2024.
- Bernhard Clasen: Kiewer Höhlenkloster: Zwist unter Glaubensbrüdern. In: www.nd-aktuell.de. 14. August 2023, abgerufen am 16. September 2023.
- Rainer Maria Rilke: Weißt du von jenen Heiligen. In: rainer-maria-rilke.de. 20. September 1901, abgerufen am 13. März 2022 (Textwiedergabe).
- Adrianna Hlukhovich: „… wie ein dunkler Sprung durch eine helle Tasse …“ Rainer Maria Rilkes Poetik des Blinden. Eine ukrainische Spur. Würzburg 2007, S. 37, Fn. 18 (Google Buch).
Koordinaten: 50° 26′ 6,3″ N, 30° 33′ 26,8″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Kiewer Hohlenkloster ukrainisch Kiyevo Pecherska lavra liegt am hugelig aufragenden Westufer des Dnepr sudlich des heutigen Stadtzentrums von Kiew im Rajon Petschersk Seit seiner Grundung im Jahr 1051 ist es eines der wichtigsten Zentren des orthodoxen Christentums Der grosse von Mauern umgebene Klosterkomplex teilt sich in zwei Bereiche die obere und die untere Lawra Beide Teile umfassen eine Vielzahl von kulturell bedeutenden Kirchen Klostern und Museen sowie Monchshohlen in der unteren Lawra die den historischen Kern der Anlage bilden Die Anlage umfasst rund 140 Gebaude Die bekanntesten Gebaude des Hohlenkloster Komplexes sind der 88 Meter hohe Grosse Lawra Glockenturm die Dreifaltigkeitstor Kirche und die wiederaufgebaute Maria Entschlafens Kathedrale Die Anlage gehort seit 1990 zum UNESCO Welterbe Kiewer Hohlenkloster Im Hohlenkloster hatte die Leitung der Ukrainisch Orthodoxen Kirche Patriarchat Moskau und deren wichtigste Bildungseinrichtung die Theologische Akademie ihren Sitz Das Hohlenkloster gehort dem Ukrainischen Staat der seit dem Beginn der Russischen Invasion gegen die Moskautreue UOK vorgeht Das Kulturministerium ordnete am 10 Marz 2024 an dass die UOK das Hohlenkloster zu verlassen habe nachdem es den 2013 geschlossenen Pachtvertrags mit der Kirche gekundigt hatte GeschichteKiewer Hohlenkloster Ende 19 Jh Grosser Lawra GlockenturmDreifaltigkeitstor KircheMaria Entschlafens KathedralePanorama des Kiewer Hohlenklosters Das Kiewer Hohlenkloster ist eines der altesten orthodoxen Kloster der Kiewer Rus Die nachweislich altesten Erwahnungen der Hohlen finden sich in der bedeutenden Chronik der vergangenen Jahre Anfang 12 Jahrhundert ukr Povist vremennih lit sowie im Paterikon des Hohlenklosters Den Aufzeichnungen nach liess sich der Einsiedler Antonius von Kiew Antonij aus Ljubetsch 1013 am Ufer des Dnepr in den Warager Hohlen nieder Zusammen mit dem Monch Theodosius von Kiew Feodosij der 1062 Vorsteher der Asketengemeinschaft wurde grundete er 1051 ein orthodoxes Kloster Im ausgehenden 11 Jahrhundert erfolgte der erste Bau der Maria Himmelfahrt Kathedrale ukr Uspenskij sobor In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich der gesamte Klosterbereich zum fuhrenden Kloster in der Kiewer Rus Diese Tradition wurde auch nicht durch die Mongolenherrschaft von 1240 bis 1480 unterbrochen obwohl Kiew in dieser Zeit seine Bedeutung als wichtige Handelsstadt mit Konstantinopel einbusste 1688 wurde dem Hohlenkloster der Ehrentitel einer Lawra verliehen Diese hohe Auszeichnung erhielten nur wenige bedeutende orthodoxe Kloster Die heutigen Kirchen und Klosterbauten sind durch den ukrainischen Barock ab dem 18 Jahrhundert gepragt Wichtige Bauten seit dieser Zeit sind die Maria Himmelfahrt Kathedrale die Dreifaltigkeitstorkirche die Allerheiligenkirche die Kreuzerhohungskirche und die Gottesmutter Geburtskirche Der Bau des grossen Glockenturms erfolgte ab 1731 Als letzter grosser Kirchenbau entstand 1893 1895 die Refektoriumskirche Nach der Russischen Revolution und den Wirren des Burgerkriegs wurde das Hohlenkloster unter der jungen Sowjetmacht 1926 in ein staatliches Museum umgewandelt Die Hohlen wurden 1929 geschlossen Am Ende der Schlacht um Kiew im September 1941 wurde am 3 November 1941 die Maria Himmelfahrt Kathedrale Uspenski Kathedrale von den deutschen Besatzern gesprengt Reichskommissar der Ukraine Erich Koch gab als Grund an dass unterworfene Volker keine identitatsstiftenden Kultstatten haben sollten die ihre Unabhangigkeitsbestrebungen starken 1988 als in der Sowjetunion unter Michail Gorbatschow mit Glasnost und Perestroika eine Neuorientierung begonnen hatte wurde das Monchsleben im Hohlenkloster wiederbelebt Seit dem Zerfall der Sowjetunion und der ukrainischen Unabhangigkeit erhielt die orthodoxe Kirche den unteren Klosterbereich zuruck hier siedeln auch wieder Monche in den traditionellen Hohlen Die Uspenski Kathedrale wurde von 1998 bis 2000 wiederaufgebaut Nach der Verhangung des partiellen Kriegsrechts im November 2018 wurden gegen den Klostervorsteher Metropolit Pawlo Pawel Ermittlungen wegen Aufwiegelung zu religiosem Hass eingeleitet der Inlandsgeheimdienst SBU durchsuchte seine Wohnung Zu Beginn der COVID 19 Pandemie in der Ukraine erkrankten viele Bewohner des Hohlenklosters an COVID 19 Metropolit Pawlo weigerte sich eine Quarantane uber das Kloster zu verhangen bis er sich selbst infizierte und eine stationare Behandlung benotigte Wahrend des Russisch Ukrainischen Krieges geriet das Kloster als Ort subversiver Aktivitaten russischer Spezialdienste in Verdacht Der Vorwurf lautete Sabotage fur Russland Fur Emporung sorgte vor allem ein Video hervor auf dem Glaubige im Hohlenkloster das Erwachen von Mutter Russland besingen Ende 2022 kundigte die ukrainische Regierung den Pachtvertrag fur das Hohlenkloster mit der Ukrainisch Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats UOK Diese hat sich zwar vom Moskauer Patriarchat abgespalten unterhalt aber nach Angaben der Behorden weiterhin enge Kontakte zu ihm Zum orthodoxen Weihnachtsfest am 7 Januar 2023 zelebrierte dort erstmals Metropolit Epiphanius das Oberhaupt der mit dem Moskauer Patriarchat rivalisierenden Orthodoxen Kirche der Ukraine den Festgottesdienst Die Kreml Propaganda griff Kiew deshalb an und sprach von einer satanischen schwarzen Messe Am Abend des 10 Marz 2023 wurde ein Schreiben bekannt wonach die Ukrainische Orthodoxe Kirche das Kiewer Hohlenkloster bis zum 29 Marz 2023 vollstandig raumen muss Das Kulturministerium begrundete dies mit der Verletzung der Bestimmungen des Abkommens uber die Nutzung von Staatseigentum durch das Kloster Am 6 Juli 2023 brach die fur das Kloster zustandige staatliche Museumsverwaltung mit Hilfe der Polizei die Eingangstur zur Residenz von Metropolit Onufriy auf und versiegelte sie Anfang April 2023 wurde Metropolit Pawlo Lebid verhaftet und 60 Tage unter Hausarrest gestellt die meisten der 200 Monche befanden sich jedoch immer noch im Hohlenkloster Mehrere orthodoxe Kirchen solidarisierten sich mit der Ukrainisch Orthodoxen Kirche UOK und verurteilen das Vorgehen der Ukrainischen Regierung Der serbisch orthodoxe Patriarch Porfirije bezeichnete die Vertreibung von 250 Monchen und Hunderten Professoren und Theologiestudenten aus dem Kiewer Hohlenkloster als bevorstehenden Hohepunkt des Terrors der ukrainischen Regierung Das Hohlenkloster sei die Quelle des orthodoxen Christentums in der Ukraine Russland und Belarus Am 10 August 2023 entschied ein Kiewer Wirtschaftsgericht dass die Ukrainische Orthodoxe Kirche 79 Gebaude auf dem Gelande des Hohlenklosters an das Staatliche Klostermuseum zuruckgeben musse Faktisch bedeutete diese Entscheidung dass die Ukrainisch Orthodoxe Kirche das Hohlenkloster mit seinen Kirchen dem Sitz des Metropoliten der Schule sowie einem Hotel und weiteren Gebauden verlassen musste Seitdem war das Kloster fur externe Besucher geschlossen Stand August 2024 scheint es ohne Einschrankungen geoffnet zu sein HohlenDas Kloster erhielt seinen Namen von ausgedehnten kunstlich geschaffenen Hohlen die seit der Grundungszeit als Einsiedeleien der Monche dienten Hier in grosster Abgeschiedenheit von der Welt versuchen Monche sich durch Gebet Gott zu nahern Die langen Hohlengange umfassen in gewissen Abstanden kleinste Monchszellen und unterirdische Kirchen Die Hohlen wurden aber auch als Bestattungsort verstorbener Monche genutzt Entlang aller Gange stehen in Nischen die Sarge vieler Monche deren Korper sich in den Sargen im Laufe der Jahrhunderte mumifizierten Auch der beruhmte Chronist Nestor ist in den Hohlen bestattet Das Hohlensystem das teilweise fur Touristen zuganglich ist wird in zwei Bereiche unterteilt die nahen und die fernen Hohlen die beide von der unteren Lawra zuganglich sind BedeutungDas Hohlenkloster ist eine der wichtigsten Sehenswurdigkeiten Kiews Der hohe Stellenwert wird auch dadurch untermauert dass der Klosterkomplex seit 1990 zum Weltkulturerbe der UNESCO zahlt Mehr als eine Million Touristen besuchen jahrlich die ausgedehnten Anlagen und ihre Museen Das wichtigste Museum ist das Museum der historischen Kostbarkeiten der Ukraine Hier wird Kunsthandwerk aus dem Gebiet der heutigen Ukraine ausgestellt Im Mittelpunkt stehen wertvollste Goldarbeiten aus der Zeit der Skythen u a ein goldenes Pektoral Brustschmuck aus dem 4 Jh v Chr sowie aus den Zeiten der Kiewer Rus und der Kosaken Weitere Museen sind das Museum der ukrainischen Volkskunst und eine Ausstellung von Miniaturkunstwerken die unter Lupen und Mikroskopen zu betrachten sind In der KunstKiewer Hohlenkloster Gemalde von Wassili Wereschtschagin 1905 Das Gedicht Weisst du von jenen Heiligen von Rainer Maria Rilke bezieht sich auf die Monche des Hohlenklosters Archimandriten Auswahl Nikephoros Tur 1593 1599 Zacharias Kopystenski 1624 1627 Innozenz Giesel 1656 1683 Siehe auchListe der hochsten orthodoxen KirchenbautenLiteraturBischof Silvester Stojtschew Das Kiewer Hohlenkloster in Geschichte und Gegenwart In Ost West Europaische Perspektiven Jg 2020 Heft 1 Kloster in Mittel und Osteuropa S 17 25 WeblinksCommons Kiewer Hohlenkloster Album mit Bildern Nationales Kulturhistorisches Reservat Kyjiw Petschersk offizielle Seite der staatlichen Museen Kyjiw Heiliges Maria Himmelfahrt Kloster offizielle Seite der ukrainisch orthodoxen Kirche Video Kiewer Hohlenkloster 4k UltraHD EinzelnachweiseEintrag bei der UNESCO Serbischer Patriarch wirft Ukraine Staatsterror vor 30 Marz 2023 abgerufen am 8 Marz 2025 Zitiert nach Helmut Krausnick und Hans Heinrich Wilhelm Die Truppen des Weltanschauungskrieges Die Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD 1938 1942 Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte Band 22 Stuttgart 1981 S 545 Olena Vasina Matthias Williams Ukraine s security service raids home of Russian backed monastery head In reuters com 30 November 2018 abgerufen am 13 Marz 2022 Kerstin Holm Ist Gott der Chefarzt In FAZ net 12 Mai 2020 abgerufen am 13 Marz 2022 tagesschau de Kiew 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Rainer Maria Rilke Weisst du von jenen Heiligen In rainer maria rilke de 20 September 1901 abgerufen am 13 Marz 2022 Textwiedergabe Adrianna Hlukhovich wie ein dunkler Sprung durch eine helle Tasse Rainer Maria Rilkes Poetik des Blinden Eine ukrainische Spur Wurzburg 2007 S 37 Fn 18 Google Buch Welterbestatten in der Ukraine Kulturerbe Sophienkathedrale und Hohlenkloster Lawra Petschersk in Kiew 1990 Historisches Zentrum von Lwiw Lemberg 1998 Struve Bogen 2005 Residenz der orthodoxen Metropoliten der Bukowina und Dalmatiens heute zentraler Campus der Universitat in Czernowitz 2011 Antike Stadt in der taurischen Chersones und ihre Chora 2013 Holzkirchen der Karpatenregion in Polen und der Ukraine 2013 Historisches Zentrum von Odessa 2023 Naturerbe Alte Buchenwalder und Buchenurwalder der Karpaten und anderer Regionen Europas 2007 Normdaten Korperschaft GND 16316753 9 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN n79045762 VIAF 207274866 50 435088888889 30 557441666667 Koordinaten 50 26 6 3 N 30 33 26 8 O