Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  Lietuvaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkiyə  Türkiyə
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Unter dem Notnamen Österreichischer Bibelübersetzer ÖBü ist der Verfasser einer mittelhochdeutschen Bibelübertragung des

Österreichischer Bibelübersetzer

  • Startseite
  • Österreichischer Bibelübersetzer
Österreichischer Bibelübersetzer
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

Unter dem Notnamen Österreichischer Bibelübersetzer (ÖBü) ist der Verfasser einer mittelhochdeutschen Bibelübertragung des frühen 14. Jahrhunderts bekannt, die sich in das Klosterneuburger Evangelienwerk und das Schlierbacher Alte Testament aufgliedert. Seiner kommentierten Bibelübersetzung wird aufgrund des Umfangs und der sprachlichen Finesse eine bedeutende Rolle in der Geschichte der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen volkssprachlichen Laienbibeln eingeräumt, die ihren Höhepunkt in der Lutherbibel fand. In programmatischen Schriften forderte er 200 Jahre vor Luther, dass „die heilig schrifft den seligen krissten wirt geöffent“ und „ze deutsch pracht“ wird.

Werküberblick und Verfasserfrage

Heute werden dem österreichischen Anonymus Übersetzungen und Bearbeitungen des biblischen Stoffes sowie eine Reihe von apologetischen Traktaten und ein Fürstenspiegel zugeschrieben. Sein Werk umfasst nach derzeitigem Forschungsstand einerseits das sogenannte Klosterneuburger Evangelienwerk (KEW), das Schlierbacher Alte Testament (SAT), einen Psalmenkommentar; andererseits Schriften, die sich energisch gegen damalige häretische Umtriebe, vermutlich der Waldenser, zugleich gegen Orthodoxie und Aberglaube, aber auch gegen Juden richten: „Vom Antichrist“, „Vom Jüngsten Tag und Gottes Gericht“, „Vom Irrtum der Juden und dem Unglauben der Philosophen und Ketzer“ und weitere Contra-Judaeos- und sich gegen Irrglauben richtende Traktate. Es handelt sich jedoch nach neueren Erkenntnissen dabei um exzerpierende Übertragungen aus dem lateinischen Werk des Mitte des 12. Jahrhunderts wirkenden Passauer Anonymus. Zur ersten Werkgruppe gehören wohl auch die eigenständig überlieferten glossierten Übertragungen der alttestamentlichen Bücher Proverbia und Ecclesiastes. Als Teil der Bibelübertragungen haben die Vorreden, die als Rechtfertigungsschriften des Autors für seine volkssprachlichen Übertragungen anzusehen sind, eine eigene Überlieferungsgeschichte. Beim Psalmenkommentar sind Kenntnisse des Verfassers über die exegetische Postilla litteralis von Nikolaus von Lyra evident.

Der anonyme Verfasser rechnet sich selbst zu den „vngelernt layn“ (ungelernten Laien) und bezeichnet sich außerdem als nicht ordiniert: „wann ih niht geweiht pin vnd geordent gots wort zu predigen“ – es ist allerdings fraglich, inwieweit dies nur dem Bescheidenheitstopos entspricht. Der Verfasser muss ob seines eleganten Stils und seiner Lateinkenntnisse über eine umfassende Bildung verfügt haben, so galt als möglicher Verfasser lange Zeit auch der bedeutende Dichter Heinrich von Mügeln. Besonders für den Psalmenkommentar wurde eine Urheberschaft von Mügelns vermutet, die schon in einer alten Abschrift proklamiert wurde.Textkritische Befunde legen jedoch eine Fehlannahme nahe.

Die Fundorte der meisten Handschriften und sprachliche Eigenheiten sprechen für eine Herkunft aus dem Herzogtum Österreich; Krems wird im Text erwähnt. Der Urheber, selbst kein ausgewiesener Theologe, verteidigt in den Vorreden zu einzelnen Kapiteln seinen Beweggrund, die Bibel dem Laien in der Volkssprache Deutsch zugänglich zu machen, wohl als Reaktion auf konkrete Angriffe. Der Verfasser intendierte wohl die Schaffung einer größeren Volksnähe der katholischen Kirche, was ketzerischen Strömungen der Zeit entgegenwirken sollte. Der Anonymus scheint mächtige weltliche und geistliche Unterstützer gehabt haben, vermutet wird eine Nähe zu den Franziskanern. Die Verfasserfrage ist weiterhin ungeklärt. Ein Wolfhart wird in frühen Ausgaben genannt, unklar bleibt jedoch, ob es sich dabei um den Urheber oder nur um einen Überliefernden handelt.

Klosterneuburger Evangelienwerk

Das Klosterneuburger Evangelienwerk (KEW) wird in der mediävistischen Forschung auf etwa 1330 datiert. Die früheste erhaltene Handschrift aus der Schaffhausener Stadtbibliothek (etwa 1340) gilt nicht als Erstfassung.

Das Klosterneuburger Evangelienwerk ist eine harmonisierte Evangeliendarstellung, deren inhaltlicher Aufbau chronologisch dem Leben Jesu folgt. Anders als Luther stützte sich der Übersetzer nicht auf die hebräischen und griechischen Originalquellen, sondern auf lateinische Übersetzungen wie die Vulgata, räumt jedoch auch nichtkanonischen Heiligenlegenden (Legenda aurea) und z. B. dem apokryphen Nikodemusevangelium einen relativ hohen Stellenwert ein. Das Evangelienwerk beinhaltet auch die ersten fünf Kapitel der Apostelgeschichte. Die Handschriften sind rubriziert, den Perikopen ist eine Rubrik mit kurzer deutscher Inhaltsdarstellung des folgenden Abschnitts und der lateinische Anfang der Perikope vorangestellt, eine kommentierende Glosse folgt.

Textbeispiel:

VAter vnser der
du pist yn hym-
eln Geheiligt we(r)d
dein nam Zu kum
dein reich Dein will gescheh
Als yn himel vnd in erde
Vnser tagleichs prot Gib vns
hewt Vnd vergib vns vnser
schuld Als vnd wir uergeb(e)n
vnss(er)n schuldig(er)n Vnd ynlaid
vns nicht yn v(er))uchu(n)g Sund(er)
los vns von ubel Amen

Schlierbacher Altes Testament

Das Schlierbacher Alte Testament (SAT) liegt in zwei Handschriften vor: In einer früheren aus der Stiftsbibliothek Schlierbach, und einer später entdeckten, aber vollständigeren aus der Stiftsbibliothek Melk. In der Schlierbacher Fassung sind die Bücher Genesis, Exodus, Tobias und Daniel enthalten, die Melker Handschrift erweitert das Inhaltsbild um das Buch Hiob. Es wird vermutet, dass auch die separat überlieferten Bücher Proverbia und Ecclesiastes zum Korpus gehört haben. Die Glossierung ist weniger umfangreich als im KEW.

Forschungsgeschichte

Alfred Bergeler wies die Einzelwerke erstmals einem Verfasser zu, den er als Heinrich von Mügeln identifizierte, was nach dem heutigen Forschungsstand nicht zu halten ist. Kurt Gärtner machte sich um weitere Handschriftenfunde und Überblicksdarstellungen verdient, er sprach dem Klosterneuburger Evangelienwerk auch erstmals seine bedeutende Rolle zu: „Ihn dürfte man [...] mit einigen Einschränkungen sogar den Schöpfer einer ‚ersten deutschen Bibel‘ nennen.“ Weitere bedeutsame Quellenfunde sind unter anderem Gisela Kornrumpf zuzusprechen.

Die Werke des Österreichischen Bibelübersetzers sind momentan Gegenstand von Forschungsprojekten. Von 2005 bis 2012 fand an der Universität Augsburg unter Leitung von Freimut Löser ein Forschungsprojekt an den Traktaten und dem SAT statt. 2016 begann ein von der GWK mit einem Budget von 4,5 Millionen Euro gefördertes Projekt zur Erforschung und Edierung des KEW. Es wird von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaft betreut und geleitet von Freimut Löser (Augsburg), (Essen-Duisburg) und Jens Haustein (Jena). Bis 2027 soll das Projekt ans Ziel kommen. 2023 erschien die kritische Ausgabe seines Alttestamentlichen Werks als erste der deutschen Bibelbearbeitungen des Österreichischen Bibelübersetzers in der Reihe Deutsche Texte des Mittelalters.

Literatur

  • Gisela Kornrumpf: Österreichischer Bibelübersetzer. In: Wilhelm Kühlmann (Hrsg.): Killy Literaturlexikon. De Gruyter, Berlin 2010, S. 682 f.

Weblinks

Commons: Bilder der Schaffhausener Handschrift des KEW – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • „Der Österreichische Bibelübersetzer“ – Vorstellung des Forschungs- und Editionsprojektes
  • Handschriftenverzeichnis des KEW
  • Handschriftenverzeichnis des SAT
  • Digitalisat der Schaffhauser Handschrift Gen. 8 auf E-codices.

Einzelnachweise

  1. Michael Hollenbach: Bibel fürs Volk – 200 Jahre vor Luther, Deutschlandfunk, 21. April 2016, abgerufen am 10. Januar 2024.
  2. nach Freimut Löser, Christine Stöllinger-Löser: Verteidigung der Laienbibel. Zwei programmatische Vorreden des österreichischen Bibelübersetzers der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. In: Konrad Kunze, Johannes G. Mayer, Bernhard Schnell (Hrsg.): Überlieferungsgeschichtliche Editionen und Studien zur deutschen Literatur des Mittelalters. De Gruyter, Berlin 1989, S. 245 ff. (online bei Google Books, abgerufen am 25. März 2016)
  3. Kurt Gärtner: Klosterneuburger Evangelienwerk. In: Verfasserlexikon, Band 4, De Gruyter, Berlin 1983 (online bei Google Books, abgerufen am 25. März 2016)
  4. Freimut Löser: Augsburger DFG-Projekt–Antrag (Auszug), abgerufen am 25. März 2016
  5. nach Georg Steer: Die deutsche ‚Rechtssumme‘ des Dominikaners Berthold – ein Dokument der spätmittelalterlichen Laienchristlichkeit. In: Klaus Schreiner, Elisabeth Müller-Luckner (Hrsg.): Laienfrömmigkeit im späten Mittelalter. Formen, Funktionen, politisch-soziale Zusammenhänge., S. 236 (online bei Google Books, abgerufen am 25. März 2016)
  6. Freimut Löser: Neues vom Österreichischen Bibelübersetzer. In: Ralf Plate, Martin Schubert (Hrsg.): Mittelhochdeutsch. Beiträge zur Überlieferung, Sprache und Literatur. De Gruyter, Berlin 2011 (Online als PDF, abgerufen am 25. März 2016)
  7. Kathrin Zinkant: Bibelübersetzung aus Mittelalter war Luther voraus. Süddeutsche Zeitung vom 25. März 2016, abgerufen am 25. März 2016
  8. Das Evangelienwerk des Österreichischen Bibelübersetzers. Transkription der Handschrift Gö, Arbeitsversion, Stand Juni 2018, PDF-Seite 400
  9. Kurt Gärtner: Die erste deutsche Bibel? Zum Bibelwerk des Österreichischen Bibelübersetzers aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. In: Horst Brunner, Norbert Richard Wolf (Hrsg.): Wissensliteratur im Mittelalter und in der frühen Neuzeit. In: Wissensliteratur im Mittelalter. Bedingungen, Typen, Publikum, Sprache (= Schriften des Sonderforschungsbereichs 226, Bd. 13). Reichert, Wiesbaden 1993, S. 289, zitiert nach Freimut Löser: Neues vom Österreichischen Bibelübersetzer. In: Ralf Plate, Martin Schubert (Hrsg.): Mittelhochdeutsch. Beiträge zur Überlieferung, Sprache und Literatur. De Gruyter, Berlin 2011 (Online als PDF, abgerufen am 25. März 2016)
  10. DFG-Projekt: Österreichischer Bibelübersetzer auf der Website der Uni Augsburg, abgerufen am 10. Januar 2024.
  11. „Alttestamentliches Werk“ erschienen, abgerufen am 10. Januar 2024.
Normdaten (Person): GND: 1108787355 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | VIAF: 278146998528618942246 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Österreichischer Bibelübersetzer
ALTERNATIVNAMEN Österreichischer Anonymus
KURZBESCHREIBUNG mittelhochdeutscher Bibelübersetzer
GEBURTSDATUM vor 1320
GEBURTSORT unsicher: Herzogtum Österreich
STERBEDATUM 14. Jahrhundert

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 29 Jul 2025 / 06:27

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Österreichischer Bibelübersetzer, Was ist Österreichischer Bibelübersetzer? Was bedeutet Österreichischer Bibelübersetzer?

Unter dem Notnamen Osterreichischer Bibelubersetzer OBu ist der Verfasser einer mittelhochdeutschen Bibelubertragung des fruhen 14 Jahrhunderts bekannt die sich in das Klosterneuburger Evangelienwerk und das Schlierbacher Alte Testament aufgliedert Seiner kommentierten Bibelubersetzung wird aufgrund des Umfangs und der sprachlichen Finesse eine bedeutende Rolle in der Geschichte der mittelalterlichen und fruhneuzeitlichen volkssprachlichen Laienbibeln eingeraumt die ihren Hohepunkt in der Lutherbibel fand In programmatischen Schriften forderte er 200 Jahre vor Luther dass die heilig schrifft den seligen krissten wirt geoffent und ze deutsch pracht wird Werkuberblick und VerfasserfrageHeute werden dem osterreichischen Anonymus Ubersetzungen und Bearbeitungen des biblischen Stoffes sowie eine Reihe von apologetischen Traktaten und ein Furstenspiegel zugeschrieben Sein Werk umfasst nach derzeitigem Forschungsstand einerseits das sogenannte Klosterneuburger Evangelienwerk KEW das Schlierbacher Alte Testament SAT einen Psalmenkommentar andererseits Schriften die sich energisch gegen damalige haretische Umtriebe vermutlich der Waldenser zugleich gegen Orthodoxie und Aberglaube aber auch gegen Juden richten Vom Antichrist Vom Jungsten Tag und Gottes Gericht Vom Irrtum der Juden und dem Unglauben der Philosophen und Ketzer und weitere Contra Judaeos und sich gegen Irrglauben richtende Traktate Es handelt sich jedoch nach neueren Erkenntnissen dabei um exzerpierende Ubertragungen aus dem lateinischen Werk des Mitte des 12 Jahrhunderts wirkenden Passauer Anonymus Zur ersten Werkgruppe gehoren wohl auch die eigenstandig uberlieferten glossierten Ubertragungen der alttestamentlichen Bucher Proverbia und Ecclesiastes Als Teil der Bibelubertragungen haben die Vorreden die als Rechtfertigungsschriften des Autors fur seine volkssprachlichen Ubertragungen anzusehen sind eine eigene Uberlieferungsgeschichte Beim Psalmenkommentar sind Kenntnisse des Verfassers uber die exegetische Postilla litteralis von Nikolaus von Lyra evident Der anonyme Verfasser rechnet sich selbst zu den vngelernt layn ungelernten Laien und bezeichnet sich ausserdem als nicht ordiniert wann ih niht geweiht pin vnd geordent gots wort zu predigen es ist allerdings fraglich inwieweit dies nur dem Bescheidenheitstopos entspricht Der Verfasser muss ob seines eleganten Stils und seiner Lateinkenntnisse uber eine umfassende Bildung verfugt haben so galt als moglicher Verfasser lange Zeit auch der bedeutende Dichter Heinrich von Mugeln Besonders fur den Psalmenkommentar wurde eine Urheberschaft von Mugelns vermutet die schon in einer alten Abschrift proklamiert wurde Textkritische Befunde legen jedoch eine Fehlannahme nahe Die Fundorte der meisten Handschriften und sprachliche Eigenheiten sprechen fur eine Herkunft aus dem Herzogtum Osterreich Krems wird im Text erwahnt Der Urheber selbst kein ausgewiesener Theologe verteidigt in den Vorreden zu einzelnen Kapiteln seinen Beweggrund die Bibel dem Laien in der Volkssprache Deutsch zuganglich zu machen wohl als Reaktion auf konkrete Angriffe Der Verfasser intendierte wohl die Schaffung einer grosseren Volksnahe der katholischen Kirche was ketzerischen Stromungen der Zeit entgegenwirken sollte Der Anonymus scheint machtige weltliche und geistliche Unterstutzer gehabt haben vermutet wird eine Nahe zu den Franziskanern Die Verfasserfrage ist weiterhin ungeklart Ein Wolfhart wird in fruhen Ausgaben genannt unklar bleibt jedoch ob es sich dabei um den Urheber oder nur um einen Uberliefernden handelt Klosterneuburger EvangelienwerkDas Klosterneuburger Evangelienwerk KEW wird in der mediavistischen Forschung auf etwa 1330 datiert Die fruheste erhaltene Handschrift aus der Schaffhausener Stadtbibliothek etwa 1340 gilt nicht als Erstfassung Das Klosterneuburger Evangelienwerk ist eine harmonisierte Evangeliendarstellung deren inhaltlicher Aufbau chronologisch dem Leben Jesu folgt Anders als Luther stutzte sich der Ubersetzer nicht auf die hebraischen und griechischen Originalquellen sondern auf lateinische Ubersetzungen wie die Vulgata raumt jedoch auch nichtkanonischen Heiligenlegenden Legenda aurea und z B dem apokryphen Nikodemusevangelium einen relativ hohen Stellenwert ein Das Evangelienwerk beinhaltet auch die ersten funf Kapitel der Apostelgeschichte Die Handschriften sind rubriziert den Perikopen ist eine Rubrik mit kurzer deutscher Inhaltsdarstellung des folgenden Abschnitts und der lateinische Anfang der Perikope vorangestellt eine kommentierende Glosse folgt Textbeispiel VAter vnser der du pist yn hym eln Geheiligt we r d dein nam Zu kum dein reich Dein will gescheh Als yn himel vnd in erde Vnser tagleichs prot Gib vns hewt Vnd vergib vns vnser schuld Als vnd wir uergeb e n vnss er n schuldig er n Vnd ynlaid vns nicht yn v er uchu n g Sund er los vns von ubel AmenSchlierbacher Altes TestamentDas Schlierbacher Alte Testament SAT liegt in zwei Handschriften vor In einer fruheren aus der Stiftsbibliothek Schlierbach und einer spater entdeckten aber vollstandigeren aus der Stiftsbibliothek Melk In der Schlierbacher Fassung sind die Bucher Genesis Exodus Tobias und Daniel enthalten die Melker Handschrift erweitert das Inhaltsbild um das Buch Hiob Es wird vermutet dass auch die separat uberlieferten Bucher Proverbia und Ecclesiastes zum Korpus gehort haben Die Glossierung ist weniger umfangreich als im KEW ForschungsgeschichteAlfred Bergeler wies die Einzelwerke erstmals einem Verfasser zu den er als Heinrich von Mugeln identifizierte was nach dem heutigen Forschungsstand nicht zu halten ist Kurt Gartner machte sich um weitere Handschriftenfunde und Uberblicksdarstellungen verdient er sprach dem Klosterneuburger Evangelienwerk auch erstmals seine bedeutende Rolle zu Ihn durfte man mit einigen Einschrankungen sogar den Schopfer einer ersten deutschen Bibel nennen Weitere bedeutsame Quellenfunde sind unter anderem Gisela Kornrumpf zuzusprechen Die Werke des Osterreichischen Bibelubersetzers sind momentan Gegenstand von Forschungsprojekten Von 2005 bis 2012 fand an der Universitat Augsburg unter Leitung von Freimut Loser ein Forschungsprojekt an den Traktaten und dem SAT statt 2016 begann ein von der GWK mit einem Budget von 4 5 Millionen Euro gefordertes Projekt zur Erforschung und Edierung des KEW Es wird von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaft betreut und geleitet von Freimut Loser Augsburg Essen Duisburg und Jens Haustein Jena Bis 2027 soll das Projekt ans Ziel kommen 2023 erschien die kritische Ausgabe seines Alttestamentlichen Werks als erste der deutschen Bibelbearbeitungen des Osterreichischen Bibelubersetzers in der Reihe Deutsche Texte des Mittelalters LiteraturGisela Kornrumpf Osterreichischer Bibelubersetzer In Wilhelm Kuhlmann Hrsg Killy Literaturlexikon De Gruyter Berlin 2010 S 682 f WeblinksCommons Bilder der Schaffhausener Handschrift des KEW Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Osterreichische Bibelubersetzer Vorstellung des Forschungs und Editionsprojektes Handschriftenverzeichnis des KEW Handschriftenverzeichnis des SAT Digitalisat der Schaffhauser Handschrift Gen 8 auf E codices EinzelnachweiseMichael Hollenbach Bibel furs Volk 200 Jahre vor Luther Deutschlandfunk 21 April 2016 abgerufen am 10 Januar 2024 nach Freimut Loser Christine Stollinger Loser Verteidigung der Laienbibel Zwei programmatische Vorreden des osterreichischen Bibelubersetzers der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts In Konrad Kunze Johannes G Mayer Bernhard Schnell Hrsg Uberlieferungsgeschichtliche Editionen und Studien zur deutschen Literatur des Mittelalters De Gruyter Berlin 1989 S 245 ff online bei Google Books abgerufen am 25 Marz 2016 Kurt Gartner Klosterneuburger Evangelienwerk In Verfasserlexikon Band 4 De Gruyter Berlin 1983 online bei Google Books abgerufen am 25 Marz 2016 Freimut Loser Augsburger DFG Projekt Antrag Auszug abgerufen am 25 Marz 2016 nach Georg Steer Die deutsche Rechtssumme des Dominikaners Berthold ein Dokument der spatmittelalterlichen Laienchristlichkeit In Klaus Schreiner Elisabeth Muller Luckner Hrsg Laienfrommigkeit im spaten Mittelalter Formen Funktionen politisch soziale Zusammenhange S 236 online bei Google Books abgerufen am 25 Marz 2016 Freimut Loser Neues vom Osterreichischen Bibelubersetzer In Ralf Plate Martin Schubert Hrsg Mittelhochdeutsch Beitrage zur Uberlieferung Sprache und Literatur De Gruyter Berlin 2011 Online als PDF abgerufen am 25 Marz 2016 Kathrin Zinkant Bibelubersetzung aus Mittelalter war Luther voraus Suddeutsche Zeitung vom 25 Marz 2016 abgerufen am 25 Marz 2016 Das Evangelienwerk des Osterreichischen Bibelubersetzers Transkription der Handschrift Go Arbeitsversion Stand Juni 2018 PDF Seite 400 Kurt Gartner Die erste deutsche Bibel Zum Bibelwerk des Osterreichischen Bibelubersetzers aus der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts In Horst Brunner Norbert Richard Wolf Hrsg Wissensliteratur im Mittelalter und in der fruhen Neuzeit In Wissensliteratur im Mittelalter Bedingungen Typen Publikum Sprache Schriften des Sonderforschungsbereichs 226 Bd 13 Reichert Wiesbaden 1993 S 289 zitiert nach Freimut Loser Neues vom Osterreichischen Bibelubersetzer In Ralf Plate Martin Schubert Hrsg Mittelhochdeutsch Beitrage zur Uberlieferung Sprache und Literatur De Gruyter Berlin 2011 Online als PDF abgerufen am 25 Marz 2016 DFG Projekt Osterreichischer Bibelubersetzer auf der Website der Uni Augsburg abgerufen am 10 Januar 2024 Alttestamentliches Werk erschienen abgerufen am 10 Januar 2024 Normdaten Person GND 1108787355 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 278146998528618942246 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Osterreichischer BibelubersetzerALTERNATIVNAMEN Osterreichischer AnonymusKURZBESCHREIBUNG mittelhochdeutscher BibelubersetzerGEBURTSDATUM vor 1320GEBURTSORT unsicher Herzogtum OsterreichSTERBEDATUM 14 Jahrhundert

Neueste Artikel
  • Juli 20, 2025

    Sächsischer Musikbund

  • Juli 21, 2025

    Sächsische Wanderbücher

  • Juli 20, 2025

    Sächsische Staatskapelle

  • Juli 21, 2025

    Sächsische Staatseisenbahn

  • Juli 20, 2025

    Sächsische Schuldatenbank

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.