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Alexander Vömel genannt Alex Vömel 23 September 1897 in Emmishofen 20 Juni 1985 in Düsseldorf war ein deutscher Galerist

Alex Vömel

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Alexander Vömel, genannt Alex Vömel (* 23. September 1897 in Emmishofen; † 20. Juni 1985 in Düsseldorf), war ein deutscher Galerist und Kunsthändler in Düsseldorf. Er war bis 1933 Geschäftsführer der Galerie Alfred Flechtheim und gründete dann in den Räumen eine eigene Galerie. Die Umstände des Geschäftsübergangs sind ungeklärt und es ist umstritten, ob Alex Vömel direkt von den Repressalien gegen Alfred Flechtheim profitierte. 1941 wurde der Galeriebestand durch die Gestapo beschlagnahmt. 1946 eröffnete Vömel die im Jahr 1943 zerstörte Galerie neu.

Leben

Vömel war der Sohn des evangelischen Pfarrers Alexander Vömel (1863–1949) aus Frankfurt und der Elisabeth, geborene Bartels (1863–1922). Von 1908 bis 1912 besuchte er zunächst ein Gymnasium in Konstanz, sodann im Jahr 1916 eine Höhere Privatschule in Frankfurt, die er mit Kriegsabitur abschloss. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Offizier und wurde verwundet. Früh wurde er Mitglied im Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten.

Nach einer Lehre als Buchhändler, die er von 1920 bis 1922 in Frankfurt bei „Reitz & Koehler“ in der Schillerstraße 15 absolvierte, wurde er im Dezember 1922 Mitarbeiter des Galeristen Alfred Flechtheim für dessen im Jahr 1919 wiedereröffnete Galerie in Düsseldorf auf der Königsallee 44. Zwecks Einarbeitung wurde Alex Vömel 1924 für ein halbes Jahr in die Galerie von Daniel-Henry Kahnweiler nach Paris entsandt. Dort kam er mit den großen französischen Malern in Berührung, persönliche Kontakte hatte er zu Picasso, Braque, Leger und Pascin.

Zurück in Düsseldorf übernahm Vömel in der Galerie Flechtheim schon bald eine führende Rolle. Auch wurde er Mitglied des Rotary Club.

Als Alfred Flechtheim nach Berlin zog, vertraute er die Düsseldorfer Galerie Alex Vömel an, 1926 bestellte er ihn zum Geschäftsführer. Vömel vertrat nun deutsche Expressionisten wie Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Emil Nolde, Karl Schmidt-Rottluff, Alexej von Jawlensky und Gabriele Münter. Mit Walter Kaesbach, der 1924 als Direktor an die Düsseldorfer Akademie berufen worden war, und mit den von ihn berufenen Künstlern kam Vömel rasch in Kontakt. Neben Heinrich Campendonk und Alexander Zschokke war es vor allem Paul Klee, mit dem er in enge Verbindung trat. Auch mit dem Bildhauer Ewald Mataré stand er in nahem Austausch und stellte als einer der ersten später dessen Aquarelle aus. Als Vömel sein Haus in Büderich in der Dückersstraße, genau gegenüber Mataré, erbaute, festigte sich die Beziehung.

1927 heiratete Vömel Martha Suermondt (1897–1976), eine geborene Compes und Witwe des Kunstsammlers Edwin Suermondt, dessen Sammlung später unter dem Namen „Sammlung Suermondt-Vömel“ firmierte und in den Handel kam.

Trotz der Entfernung zu Berlin blieb Vömel mit Flechtheim in engstem Kontakt, wie sich vor allem in Zeiten der Krise zeigte. Als die finanziellen Probleme in Folge der Weltwirtschaftskrise wuchsen, arbeiteten beide in einer „konzertierten Aktion“ an der Rettung des Unternehmens, waren dabei jedoch nur bedingt erfolgreich. War der deutsche Kunsthandel insgesamt durch die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise bereits finanziell angeschlagen, führten ab 1933 insbesondere die Anfeindungen gegen Flechtheim zum Niedergang der Galerie. Hierzu trug bei, dass der aufkommende Nationalsozialismus Flechtheim als Juden und als Verfechter der kurz darauf als „entartet“ und „verfemt“ denunzierten Kunst mit rassistisch und politisch motivierten öffentlichen Verunglimpfungen überzog.

Vömel, der durch die Ehe mit Martha Suermondt finanziell gut ausgestattet war, übernahm im März 1933 die von Flechtheim bis dato angemieteten Räumlichkeiten und eröffnete dort seine eigene Galerie. Im Mai 1933 erlosch Vömels Prokura für die Galerie Flechtheim. Alfred Flechtheim floh im selben Monat über die Schweiz zunächst nach Paris, 1934 nach London, und schrieb an George Grosz:

„[…] jetzt bin ich so zieml. über ½ Jahr draußen. Meine deutschen Galerien sind finanziell völlig zusammengebrochen u. nur mit Mühe und viel Aufregung ist es meinem Liquidator [Alfred Schulte] gelungen, einen Concours zu vermeiden. Meine Gläubiger bekommen 20%. Es ist ihm gelungen mich vor voelligem Concurs zu retten. […]“

Vömel hielt mit Flechtheim weiterhin Kontakt und belieferte ihn in London mit Kunst. Nach der Eröffnung seiner Galerie sorgte er für die Deckung eines Teils der von Flechtheim hinterlassenen Schulden. So könnte man den Vorgang des Wechsels von Galerie Flechtheim zu Vömel auch als stille Übergabevereinbarung bezeichnen. Mit dem Kunsthändler Christoph Bernoulli (1897–1981) verband Vömel eine langjährige, sehr enge Beziehung, die den Krieg überdauerte. Vömel lieferte ihm u. a. Werke in die Schweiz. In den 1930er Jahren fungierte Bernoulli teilweise als Depot und Drehscheibe für Kunstwerke von Emigranten. Seine damalige Situation schilderte Vömel in einem Brief an Bernoulli:

„Ich arbeite aber 14 Stunden. Wir treffen grosse Änderungen; wenn sie vorbei sein werden und in einigen Tagen die Düsseldorfer Galerie A. F. Galerie Alex Vömel heissen wird, dann will ich ein paar Tage nach Drove fahren und mich des Frühlings freuen und dann will ich von da meinen guten Ford wieder mit nach hier bringen. Ein grosser Hausputz wird in Deutschland gehalten; dem kann keiner entgehen. Jeden trifft es; uns hat es hart getroffen, als die Nationalsozialistische Abordnung uns verbot, die Auktion, welche famos eingesetzt hatte, weiter zu führen. Doch nun bin ich froh und habe wieder Mut und glaube, dass es so kommen musste. – […] Leid tun mir die Juden, die sich als Menschen zweiter Klasse fühlen müssen – A. F. ist regelrecht zusammengebrochen (zum Glück war er am Auktionstag nicht in Düsseldorf).“

– Vömel an Bernoulli

Der schnelle Wechsel und die Neugründung trugen Vömel in späterer Zeit den öffentlich geäußerten Vorwurf ein, ein Ariseur zu sein. Nach eigenen Angaben war Vömel Stahlhelmer und erst durch Aufnahme des Stahlhelms in die SA zu deren Mitglied geworden. Noch während des NS-Regimes sei er aus der SA ausgetreten. In die NSDAP sei er erst im Mai 1937 eingetreten.

In der eigenen Galerie setzte Vömel den Schwerpunkt auf die Moderne Kunst. Auch stellte er weiterhin von den Nazis verfolgte Künstler aus, solange diese nicht unter Ausstellungsverbot standen, darunter Karl Hofer, Hans Reichel, Oskar Kokoschka, Max Beckmann, Otto Dix, Otto Pankok, Werner Gilles, Eduard Bargheer. Die heutige Galerie Vömel feiert ihren Gründer als einen Heroen im Bilderkampf: „Um die von den Nazis verfolgten Künstler, wenn auch mit großen Schwierigkeiten, weiter ausstellen und verkaufen zu können“, heißt es auf der Homepage. 1941 wurde Vömel als Nachfolger Flechtheims angegriffen und erfuhr die Beschlagnahme im Galeriebestand durch die Gestapo im Rahmen der Aktion „Entartete Kunst“. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Galerie dreimal ausgebombt. Ein Luftangriff 1943 zerstörte die Galerie inklusive seiner Wohnung komplett, sodass alle Geschäftsunterlagen vernichtet wurden.

1946 startete Vömel die Galerie wieder neu, zunächst im ersten Stock über dem Porzellangeschäft Franzen auf der Königsallee 42. 1953 stieg sein Sohn Edwin (* 1928) in das Galeriegeschäft ein. 1969 eröffnete die Galerie im damals neu gebauten Kö-Center. Nach Alex Vömels Tod verlegte sein Sohn die Galerie im Jahre 1996 in die Orangeriestraße 6 (Carlstadt).

Publikationen

  • Alex Vömel in WorldCat
  • Alex Vömel, Daniel-Henry Kahnweiler, Fritz Nathan: Freuden und Leiden eines Kunsthändlers. Düsseldorf 1964.

Literatur

  • Andrea Bambi, Axel Drecoll: Alfred Flechtheim: Raubkunst und Restitution, De Gruyter, Mai 2015, ISBN 978-3-11-040497-5.
  • Yvo Theumissen: Entartete Kunst und privates Ausstellungswesen. Die Galerie Alex Vömel in Düsseldorf, in: Verfolgung und Widerstand im Rheinland und in Westfalen 1933–1945. Hrsg. v. Anselm Faust, Köln/Stuttgart/Berlin 1992, S. 234–244.
  • Roswitha Neu-Kock: Alfred Flechtheim, Alexander Vömel und die Verhältnisse in Düsseldorf 1930 bis 1934, in: Kunst sammeln, Kunst handeln. Beiträge des internationalen Symposiums in Wien. Hrsg. v. Eva Blimlinger und Monika Mayer, Wien 2012, S. 155–166.

Weblinks

  • Alex Vömel, auf Whos Who, alfred-flechtheim.com, abgerufen am 5. Februar 2016.
  • Stefan Koldehoff: Was aus dem Zwang der Nazis folgt, in: Die Welt. 24. Oktober 2011, abgerufen am 5. Februar 2016.
  • Bildliste Restitutionen Flechtheim/Glaser - Ankauf Josef Haubrich über Galerie Alex Vömel, 1946, Zeichnungen aus der Sammlung Haubrich im Museum Ludwig Köln, die an die Erben Alfred Flechtheims restituiert worden sind, abgerufen am 5. Februar 2016.
  • Ira Mazzini: Schweres Erbe, Süddeutsche Zeitung, vom 28. August 2015, abgerufen am 2. April 2017.

Einzelnachweise

  1. Philobiblon, Jg. 29, September 1985, Hauswedell & Co., Stuttgart, S. 242.
  2. Beteiligte Privatpersonen und Körperschaften am NS-Kulturgutraub: Vömel, Alexander (Alex) (Memento vom 31. Dezember 2016 im Internet Archive), auf lostart.de, Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste - 2017. Abgerufen am 2. April 2024.
  3. Stefan Koldehoff: Bildrückgabe: Flechtheim, seine Erben und die Frage der Restitution. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 9. April 2013, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 27. Dezember 2016]). 
  4. Private Genealogie-Internet-Site mit Familie Vömel, auf familienbuch-euregio.eu, abgerufen am 9. Februar 2016
  5. Alfred Flechtheim und Gustav Kahnweiler eröffneten am 9. August 1921 zunächst eine Zweigniederlassung im Gärtnerweg 63 in Frankfurt und gingen im folgenden Jahr eine Ladengemeinschaft mit Mario Uzielli und Heinrich Tiedemann ein, die die Buchhandlung Reitz & Koehler in der Schillerstraße 15 führten – in dieser Buchhandlung hatte Alex Vömel eine Lehre abgeschlossen. Die Leitung der Galerie oblag Gustav Kahnweiler, so firmierten sie alsbald unter dem Namen „Flechtheim & Kahnweiler“. Das Geschäft bestand bis 1925.
  6. Schriftgut der insgesamt 56 zwischen 1925 und 1937 gegründeten deutschen und österreichischen Rotary Clubs, die dem zum 1. Juli 1929 eingerichteten 73. Distrikt von Rotary International angehört hatten (Memento vom 5. Februar 2016 im Internet Archive). Abgerufen am 2. April 2024.
  7. Galerie Vömel History
  8. Anna Klapheck: Ein Grandseigneur, Erinnerung an Alex Vömel, Artikel Rheinische Post. Düsseldorfer Feuilleton, vom 26. Juni 1985, abgerufen am 5. Februar 2016.
  9. Besuch bei Mataré, der spätere Leiter der Hamburger Kunsthalle Alfred Hentzen (1903–1985) berichtet von einem Besuch bei Ewald Mataré gemeinsam mit dem Galeristen Alex Vömel im Kälte- und Hungerwinter 1947 (Memento vom 5. Februar 2016 im Internet Archive). Abgerufen am 2. April 2024.
  10. Familienbuch Euregio: Suermondt, Compes, Vömel
  11. Ira Mazzoni: Schweres Erbe, auf SZ.de vom 28. August 2015, abgerufen am 6. Februar 2016.
  12. Die Sprengung einer Auktion in Düsseldorf am 11. März 1933 durch einen SA-Trupp löste bei Flechtheim einen physischen Zusammenbruch aus.
  13. Universitätsbibliothek Basel, Handschriften Nachlässe/Privatarchive NL 322 BI 377 Nr. 1, Brief vom 15.3.1933
  14. Vömel, Alexander (Alex) (Memento vom 5. Februar 2016 im Internet Archive), auf Lost Art, abgerufen am 5. Februar 2016. Abgerufen am 2. April 2024.
Normdaten (Person): GND: 172438640 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | VIAF: 216444406 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Vömel, Alex
ALTERNATIVNAMEN Vömel, Paul Alexander (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Galerist und Kunsthändler
GEBURTSDATUM 23. September 1897
GEBURTSORT Emmishofen
STERBEDATUM 20. Juni 1985
STERBEORT Düsseldorf

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 21 Jul 2025 / 06:33

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Alexander Vomel genannt Alex Vomel 23 September 1897 in Emmishofen 20 Juni 1985 in Dusseldorf war ein deutscher Galerist und Kunsthandler in Dusseldorf Er war bis 1933 Geschaftsfuhrer der Galerie Alfred Flechtheim und grundete dann in den Raumen eine eigene Galerie Die Umstande des Geschaftsubergangs sind ungeklart und es ist umstritten ob Alex Vomel direkt von den Repressalien gegen Alfred Flechtheim profitierte 1941 wurde der Galeriebestand durch die Gestapo beschlagnahmt 1946 eroffnete Vomel die im Jahr 1943 zerstorte Galerie neu LebenGalerie Vomel Orangeriestrasse 6 2020 Vomel war der Sohn des evangelischen Pfarrers Alexander Vomel 1863 1949 aus Frankfurt und der Elisabeth geborene Bartels 1863 1922 Von 1908 bis 1912 besuchte er zunachst ein Gymnasium in Konstanz sodann im Jahr 1916 eine Hohere Privatschule in Frankfurt die er mit Kriegsabitur abschloss Im Ersten Weltkrieg kampfte er als Offizier und wurde verwundet Fruh wurde er Mitglied im Stahlhelm Bund der Frontsoldaten Nach einer Lehre als Buchhandler die er von 1920 bis 1922 in Frankfurt bei Reitz amp Koehler in der Schillerstrasse 15 absolvierte wurde er im Dezember 1922 Mitarbeiter des Galeristen Alfred Flechtheim fur dessen im Jahr 1919 wiedereroffnete Galerie in Dusseldorf auf der Konigsallee 44 Zwecks Einarbeitung wurde Alex Vomel 1924 fur ein halbes Jahr in die Galerie von Daniel Henry Kahnweiler nach Paris entsandt Dort kam er mit den grossen franzosischen Malern in Beruhrung personliche Kontakte hatte er zu Picasso Braque Leger und Pascin Zuruck in Dusseldorf ubernahm Vomel in der Galerie Flechtheim schon bald eine fuhrende Rolle Auch wurde er Mitglied des Rotary Club Als Alfred Flechtheim nach Berlin zog vertraute er die Dusseldorfer Galerie Alex Vomel an 1926 bestellte er ihn zum Geschaftsfuhrer Vomel vertrat nun deutsche Expressionisten wie Ernst Ludwig Kirchner Erich Heckel Emil Nolde Karl Schmidt Rottluff Alexej von Jawlensky und Gabriele Munter Mit Walter Kaesbach der 1924 als Direktor an die Dusseldorfer Akademie berufen worden war und mit den von ihn berufenen Kunstlern kam Vomel rasch in Kontakt Neben Heinrich Campendonk und Alexander Zschokke war es vor allem Paul Klee mit dem er in enge Verbindung trat Auch mit dem Bildhauer Ewald Matare stand er in nahem Austausch und stellte als einer der ersten spater dessen Aquarelle aus Als Vomel sein Haus in Buderich in der Duckersstrasse genau gegenuber Matare erbaute festigte sich die Beziehung 1927 heiratete Vomel Martha Suermondt 1897 1976 eine geborene Compes und Witwe des Kunstsammlers Edwin Suermondt dessen Sammlung spater unter dem Namen Sammlung Suermondt Vomel firmierte und in den Handel kam Trotz der Entfernung zu Berlin blieb Vomel mit Flechtheim in engstem Kontakt wie sich vor allem in Zeiten der Krise zeigte Als die finanziellen Probleme in Folge der Weltwirtschaftskrise wuchsen arbeiteten beide in einer konzertierten Aktion an der Rettung des Unternehmens waren dabei jedoch nur bedingt erfolgreich War der deutsche Kunsthandel insgesamt durch die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise bereits finanziell angeschlagen fuhrten ab 1933 insbesondere die Anfeindungen gegen Flechtheim zum Niedergang der Galerie Hierzu trug bei dass der aufkommende Nationalsozialismus Flechtheim als Juden und als Verfechter der kurz darauf als entartet und verfemt denunzierten Kunst mit rassistisch und politisch motivierten offentlichen Verunglimpfungen uberzog Vomel der durch die Ehe mit Martha Suermondt finanziell gut ausgestattet war ubernahm im Marz 1933 die von Flechtheim bis dato angemieteten Raumlichkeiten und eroffnete dort seine eigene Galerie Im Mai 1933 erlosch Vomels Prokura fur die Galerie Flechtheim Alfred Flechtheim floh im selben Monat uber die Schweiz zunachst nach Paris 1934 nach London und schrieb an George Grosz jetzt bin ich so zieml uber Jahr draussen Meine deutschen Galerien sind finanziell vollig zusammengebrochen u nur mit Muhe und viel Aufregung ist es meinem Liquidator Alfred Schulte 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Stefan Koldehoff Was aus dem Zwang der Nazis folgt in Die Welt 24 Oktober 2011 abgerufen am 5 Februar 2016 Bildliste Restitutionen Flechtheim Glaser Ankauf Josef Haubrich uber Galerie Alex Vomel 1946 Zeichnungen aus der Sammlung Haubrich im Museum Ludwig Koln die an die Erben Alfred Flechtheims restituiert worden sind abgerufen am 5 Februar 2016 Ira Mazzini Schweres Erbe Suddeutsche Zeitung vom 28 August 2015 abgerufen am 2 April 2017 EinzelnachweisePhilobiblon Jg 29 September 1985 Hauswedell amp Co Stuttgart S 242 Beteiligte Privatpersonen und Korperschaften am NS Kulturgutraub Vomel Alexander Alex Memento vom 31 Dezember 2016 im Internet Archive auf lostart de Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste 2017 Abgerufen am 2 April 2024 Stefan Koldehoff Bildruckgabe Flechtheim seine Erben und die Frage der Restitution In Frankfurter Allgemeine Zeitung 9 April 2013 ISSN 0174 4909 faz net abgerufen am 27 Dezember 2016 Private Genealogie Internet Site mit Familie Vomel auf familienbuch euregio eu abgerufen am 9 Februar 2016 Alfred Flechtheim und Gustav Kahnweiler eroffneten am 9 August 1921 zunachst eine Zweigniederlassung im Gartnerweg 63 in Frankfurt und gingen im folgenden Jahr eine Ladengemeinschaft mit Mario Uzielli und Heinrich Tiedemann ein die die Buchhandlung Reitz amp Koehler in der Schillerstrasse 15 fuhrten in dieser Buchhandlung hatte Alex Vomel eine Lehre abgeschlossen Die Leitung der Galerie oblag Gustav Kahnweiler so firmierten sie alsbald unter dem Namen Flechtheim amp Kahnweiler Das Geschaft bestand bis 1925 Schriftgut der insgesamt 56 zwischen 1925 und 1937 gegrundeten deutschen und osterreichischen Rotary Clubs die dem zum 1 Juli 1929 eingerichteten 73 Distrikt von Rotary International angehort hatten Memento vom 5 Februar 2016 im Internet Archive Abgerufen am 2 April 2024 Galerie Vomel History Anna Klapheck Ein Grandseigneur Erinnerung an Alex Vomel Artikel Rheinische Post Dusseldorfer Feuilleton vom 26 Juni 1985 abgerufen am 5 Februar 2016 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KunsthandlerGEBURTSDATUM 23 September 1897GEBURTSORT EmmishofenSTERBEDATUM 20 Juni 1985STERBEORT Dusseldorf

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