Die altsüdarabische Schrift ist ein im südlichen Arabien heutiger Jemen insbesondere im Reich Saba vom 8 Jahrhundert v C
Altsüdarabische Schrift

Die altsüdarabische Schrift ist ein im südlichen Arabien (heutiger Jemen), insbesondere im Reich Saba vom 8. Jahrhundert v. Chr. bis zum 6. Jahrhundert n. Chr. benutztes, meist linksläufiges Konsonantenalphabet mit 29 Zeichen, in einer vom phönizischen Alphabet abweichenden Reihenfolge.
Altsüdarabische Schrift | ||
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Schrifttyp | Abdschad, südsemitische Alphabetordnung | |
Sprachen | Altsüdarabische Sprache | |
Entstehung | Ende 2. Jt. v. Chr. | |
Verwendet in | heutiger Jemen | |
Abstammung | Ägyptische Hieroglyphen → Protosinaitische Schrift → Altsüdarabische Schrift | |
Abgeleitete | Äthiopische Schrift | |
Verwandte | Altnordarabische Schrift, Phönizische Schrift | |
Besonderheiten | waagerecht von rechts nach links, manchmal auch von links nach rechts | |
Unicodeblock | U+10A60 bis U+10A7F | |
ISO 15924 | Sarb |
Entstehung
Die altsüdarabische Schrift entstand wohl Ende des 2. Jahrtausends v. Chr. aus der protosinaitischen Schrift und wurde zum Ursprung der äthiopischen Schrift. Mit der altsüdarabischen Schrift wurde die altsüdarabische Sprache geschrieben, gewöhnlich von rechts nach links. Sie konnte aber auch von links nach rechts geschrieben werden, dann wurden waagerecht gespiegelte Buchstaben verwendet. Auffällig ist das Streben der Zeichen nach Symmetrie und Ausgewogenheit. Die Worttrennung erfolgt durch senkrechte Striche, Zahlzeichen wurden eingeklammert. Neben den unten dargestellten Monumentalzeichen, die in Steininschriften benutzt wurden, wurden für kurze Inschriften auf Holz Kursivbuchstaben verwendet.
Die letzte bekannte südarabische Inschrift stammt von etwa 554 n. Chr. Nachdem der Jemen zu Beginn des 7. Jahrhunderts den Islam übernommen hatte, wurde die südarabische Schrift recht schnell von der arabischen Schrift verdrängt, mit der sie nicht näher verwandt ist.
Nach den ersten Berichten über antike Inschriften im Jemen gelang 1841/42 Wilhelm Gesenius und Emil Rödiger die Entzifferung der südarabischen Schrift.
- Altsüdarabische Inschrift
- Sabäische Inschrift
Zeichen
Die altsüdarabischen Zeichen zeigen eine große Breite an Variationen; die folgende Tabelle zeigt standardisierte Formen.
Zeichen | |||||||||||||||||||||||||||||
𐩠 | 𐩡 | 𐩢 | 𐩣 | 𐩤 | 𐩥 | 𐩦 | 𐩧 | 𐩨 | 𐩩 | 𐩪 | 𐩫 | 𐩬 | 𐩭 | 𐩯 | 𐩰 | 𐩱 | 𐩲 | 𐩳 | 𐩴 | 𐩵 | 𐩶 | 𐩷 | 𐩸 | 𐩹 | 𐩺 | 𐩻 | 𐩮 | 𐩼 | |
Transkription | h | l | ḥ | m | q | w | s2 (ś) | r | b | t | s1 (š) | k | n | ḫ | s3 (s) | f | ʾ | ʿ | ḍ | g | d | ġ | ṭ | z | ḏ | y | ṯ | ṣ | ẓ |
IPA | [h] | [l] | [ħ] | [m] | [q] | [w] | [ɬ] | [r] | [b] | [t] | [s] | [k] | [n] | [x] | [s̪] | [f] | [ʔ] | [ʕ] | [ɬʼ] | [g] | [d] | [ɣ] | [tʼ] | [z] | [ð] | [j] | [θ] | [tˢʼ] | [θʼ] |
Wörter wurden mit dem Zeichen getrennt.
Zahlzeichen
Das Zahlensystem ähnelt stark dem römischen: sowohl für die Potenzen von 10 (1, 10, 100 etc.) als auch für deren Fünffaches (5, 50 etc.) waren eigene Zeichen vorhanden:
1 | |
5 | |
10 | |
50 | |
100 | |
1000 |
Die dazwischen liegenden Zahlen wurden durch Addition der direkt darstellbaren Zahlen geschrieben, wobei bei den Zahlen bis 999 die Zehner rechts (d. h. vor) den Einern standen:
17 = = 10 + 5 + 1 + 1
99 = = 50 + 10 + 10 + 10 + 10 + 5 + 1 + 1 + 1 + 1
Die Tausender wurden auf zwei verschiedene Weisen geschrieben: sind sie nicht zu groß, wurde einfach das Zeichen so oft aneinandergereiht, wie Tausender darzustellen waren:
8000 = = 8 × 1000.
Höhere Tausender dagegen wurden dargestellt, indem für 10.000, für 50.000 und für 100.000 verwendet wurde:
31.000 = = 3 × 10.000 + 1000 (und nicht 1030)
40.000 = = 4 × 10.000 (und nicht 40)
253.000 = = 2 × 100.000 + 50.000 + 3 × 1000 (und nicht 3250)
Vielleicht aufgrund dieser Mehrdeutigkeit wurden Zahlzeichen, wenigstens in monumentalen Inschriften, immer durch das phonetisch geschriebene entsprechende Zahlwort verdeutlicht. Um Zahlen von Buchstaben abzutrennen werden Ziffernfolgen durch umgeben: = 16.000.
Die meisten altsüdarabischen Zahlzeichen waren gleichzeitig Buchstaben, wobei = 50 das halbierte = 100 ist.
Literatur
- Maria Höfner: Altsüdarabische Grammatik (= Porta linguarum Orientalium. Band 24). Leipzig 1943.
- Jacqueline Pirenne: Paléographie des Inscriptions sud-arabes, Bd. 1 (Verhandelingen van de Koninklijke Vlaamse Academie voor Wetenschappen, Letteren en Schone Kunsten van België. Klasse der Letteren; Nr. 26) Brüssel 1956 (nicht unumstrittene Einteilung der altsüdarabischen Schrift in paläographische Phasen).
Weblinks
- Himyarische Schrift
- Einige altsüdarabische Inschriften
- Altsüdarabische Inschriften aus Baynun
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die altsudarabische Schrift ist ein im sudlichen Arabien heutiger Jemen insbesondere im Reich Saba vom 8 Jahrhundert v Chr bis zum 6 Jahrhundert n Chr benutztes meist linkslaufiges Konsonantenalphabet mit 29 Zeichen in einer vom phonizischen Alphabet abweichenden Reihenfolge Altsudarabische SchriftSchrifttyp Abdschad sudsemitische AlphabetordnungSprachen Altsudarabische SpracheEntstehung Ende 2 Jt v Chr Verwendet in heutiger JemenAbstammung Agyptische Hieroglyphen Protosinaitische Schrift Altsudarabische SchriftAbgeleitete Athiopische SchriftVerwandte Altnordarabische Schrift Phonizische SchriftBesonderheiten waagerecht von rechts nach links manchmal auch von links nach rechtsUnicodeblock U 10A60 bis U 10A7FISO 15924 SarbEntstehungDie altsudarabische Schrift entstand wohl Ende des 2 Jahrtausends v Chr aus der protosinaitischen Schrift und wurde zum Ursprung der athiopischen Schrift Mit der altsudarabischen Schrift wurde die altsudarabische Sprache geschrieben gewohnlich von rechts nach links Sie konnte aber auch von links nach rechts geschrieben werden dann wurden waagerecht gespiegelte Buchstaben verwendet Auffallig ist das Streben der Zeichen nach Symmetrie und Ausgewogenheit Die Worttrennung erfolgt durch senkrechte Striche Zahlzeichen wurden eingeklammert Neben den unten dargestellten Monumentalzeichen die in Steininschriften benutzt wurden wurden fur kurze Inschriften auf Holz Kursivbuchstaben verwendet Die letzte bekannte sudarabische Inschrift stammt von etwa 554 n Chr Nachdem der Jemen zu Beginn des 7 Jahrhunderts den Islam ubernommen hatte wurde die sudarabische Schrift recht schnell von der arabischen Schrift verdrangt mit der sie nicht naher verwandt ist Nach den ersten Berichten uber antike Inschriften im Jemen gelang 1841 42 Wilhelm Gesenius und Emil Rodiger die Entzifferung der sudarabischen Schrift Altsudarabische Inschrift Sabaische InschriftZeichenDie altsudarabischen Zeichen zeigen eine grosse Breite an Variationen die folgende Tabelle zeigt standardisierte Formen Das altsudarabische Alphabet Zeichen𐩠 𐩡 𐩢 𐩣 𐩤 𐩥 𐩦 𐩧 𐩨 𐩩 𐩪 𐩫 𐩬 𐩭 𐩯 𐩰 𐩱 𐩲 𐩳 𐩴 𐩵 𐩶 𐩷 𐩸 𐩹 𐩺 𐩻 𐩮 𐩼Transkription h l ḥ m q w s2 s r b t s1 s k n ḫ s3 s f ʾ ʿ ḍ g d ġ ṭ z ḏ y ṯ ṣ ẓIPA h l ħ m q w ɬ r b t s k n x s f ʔ ʕ ɬʼ g d ɣ tʼ z d j 8 tˢʼ 8ʼ Worter wurden mit dem Zeichen getrennt ZahlzeichenDas Zahlensystem ahnelt stark dem romischen sowohl fur die Potenzen von 10 1 10 100 etc als auch fur deren Funffaches 5 50 etc waren eigene Zeichen vorhanden 1510501001000 Die dazwischen liegenden Zahlen wurden durch Addition der direkt darstellbaren Zahlen geschrieben wobei bei den Zahlen bis 999 die Zehner rechts d h vor den Einern standen 17 10 5 1 1 99 50 10 10 10 10 5 1 1 1 1 Die Tausender wurden auf zwei verschiedene Weisen geschrieben sind sie nicht zu gross wurde einfach das Zeichen so oft aneinandergereiht wie Tausender darzustellen waren 8000 8 1000 Hohere Tausender dagegen wurden dargestellt indem fur 10 000 fur 50 000 und fur 100 000 verwendet wurde 31 000 3 10 000 1000 und nicht 1030 40 000 4 10 000 und nicht 40 253 000 2 100 000 50 000 3 1000 und nicht 3250 Vielleicht aufgrund dieser Mehrdeutigkeit wurden Zahlzeichen wenigstens in monumentalen Inschriften immer durch das phonetisch geschriebene entsprechende Zahlwort verdeutlicht Um Zahlen von Buchstaben abzutrennen werden Ziffernfolgen durch umgeben 16 000 Die meisten altsudarabischen Zahlzeichen waren gleichzeitig Buchstaben wobei 50 das halbierte 100 ist LiteraturMaria Hofner Altsudarabische Grammatik Porta linguarum Orientalium Band 24 Leipzig 1943 Jacqueline Pirenne Paleographie des Inscriptions sud arabes Bd 1 Verhandelingen van de Koninklijke Vlaamse Academie voor Wetenschappen Letteren en Schone Kunsten van Belgie Klasse der Letteren Nr 26 Brussel 1956 nicht unumstrittene Einteilung der altsudarabischen Schrift in palaographische Phasen WeblinksCommons Altsudarabische Inschriften Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Himyarische Schrift Einige altsudarabische Inschriften Altsudarabische Inschriften aus Baynun