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Als Arbeitsproduktivität englisch labour productivity wird in der Volkswirtschaftslehre und Betriebswirtschaftslehre die

Arbeitsproduktivität

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Arbeitsproduktivität
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Als Arbeitsproduktivität (englisch labour productivity) wird in der Volkswirtschaftslehre und Betriebswirtschaftslehre die volkswirtschaftliche oder betriebswirtschaftliche Kennzahl für die Produktivität des Produktionsfaktors Arbeit bezeichnet.

Allgemeines

Die Produktivität wird bei allen Produktionsfaktoren gemessen. Beim Boden ist es die Bodenproduktivität und beim Kapital die Kapitalproduktivität.

Produktionsfaktor Faktorproduktivität Faktorpreis
Arbeit Arbeitsproduktivität Arbeitseinkommen
Boden Bodenproduktivität Bodenertrag
Kapital Kapitalproduktivität Kapitalzins

Das Zusammenwirken aller Teilproduktivitäten wird totale Faktorproduktivität genannt, wobei der technische Fortschritt berücksichtigt wird.

Anwendung findet die Arbeitsproduktivität vor allem in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung als gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität sowie in der Außenwirtschaft (siehe Ricardo-Modell), mitunter auch im Personalwesen.

Die Arbeitsproduktivität wird weiterhin definiert als

  • Kenngröße für die Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft, eines Wirtschaftszweigs oder eines Unternehmens,
  • Maßstab für die internationale Wettbewerbsfähigkeit eines Landes.

Als betriebswirtschaftliche Kennzahl misst sie die Produktivität von Arbeitskräften in einem Unternehmen (siehe Arbeitseinsatz).

Berechnung

Allgemeine Kennzahl

Die Arbeitsproduktivität AP{\displaystyle AP} gilt als bekannteste und meistgenutzte Teilproduktivität. Dies liegt insbesondere daran, dass die für die Produktivitätsmessung erforderlichen Daten relativ leicht verfügbar sind:

AP=AusbringungsmengeArbeitseinsatzmenge{\displaystyle AP={\frac {\text{Ausbringungsmenge}}{\text{Arbeitseinsatzmenge}}}}.

Weiterhin differenziert die Volkswirtschaftstheorie verschiedene Arten:

  • Die Durchschnittliche Arbeitsproduktivität gibt das produzierte Arbeitsvolumen pro eingesetzte Einheit des Faktors Arbeit an.
  • Die Marginale Arbeitsproduktivität zeigt den mengenmäßigen Produktionszuwachs, der auf dem Einsatz einer zusätzlichen Einheit des Faktors Arbeit beruht.

Arbeitsproduktivität pro Arbeitsstunde Die Arbeitsproduktivität pro Arbeitsstunde wird durch Gegenüberstellung des realen Bruttoinlandsproduktes BIP{\displaystyle BIP} mit einer geleisteten Arbeitsstunde As{\displaystyle As} ermittelt:

APges.=BIPrealAs{\displaystyle AP_{\text{ges.}}={\frac {BIP_{\text{real}}}{\text{As}}}}.

Die volkswirtschaftliche Formel für die Arbeitsproduktivität je Arbeitsstunde lautet:

APPi=BIPrealArbeitsvolumen=BIPrealEt⋅h{\displaystyle {\text{AP}}Pi={\frac {BIP_{\mathrm {real} }}{\text{Arbeitsvolumen}}}={\frac {BIP_{\mathrm {real} }}{Et\cdot h}}},

wobei BIPreal{\displaystyle BIP_{\mathrm {real} }} das reale Bruttoinlandsprodukt, Et{\displaystyle Et} die Anzahl Erwerbstätiger und h{\displaystyle h} die Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden je Erwerbstätigen ist (siehe Produktivität#Arbeitsproduktivität).

Arbeitsproduktivität je Erwerbstätigem

Die volkswirtschaftliche Formel für die Arbeitsproduktivität je Erwerbstätigem lautet:

APPi=BIPrealEt{\displaystyle {\text{AP}}Pi={\frac {BIP_{\mathrm {real} }}{Et}}}

oder

AP=ErgebnisArbeitsaufwand{\displaystyle {\text{AP}}={\frac {\text{Ergebnis}}{\text{Arbeitsaufwand}}}}.
Arbeitskoeffizient

Der Kehrwert der Arbeitsproduktivität ist der Arbeitskoeffizient. Der Arbeitskoeffizient beschreibt das Verhältnis des Arbeitseinsatzes (Input) an Arbeitsleistung zu dem damit erzielten Produktionsergebnis. Er gibt somit an, wie viel Arbeitsleistung benötigt wird, um eine Gütereinheit herzustellen. Diese Kennzahl spielt unter anderem eine bedeutende Rolle bei der Grundidee des komparativen Vorteils, die David Ricardo (Ricardo-Modell) im Jahre 1817 begründet hat.

Betriebswirtschaftslehre

Die betriebliche Arbeitsproduktivität AP{\displaystyle AP} kann durch Gegenüberstellung der Wertschöpfung oder der Umsatzerlöse U{\displaystyle U} mit der Zahl der Mitarbeiter M{\displaystyle M} berechnet werden:

AP=UM{\displaystyle AP={\frac {U}{M}}}.

Die Arbeitsproduktivität pro Mitarbeiter nimmt zu, wenn bei konstanter Mitarbeiterzahl die Umsatzerlöse steigen. Um Inflationseffekte zu vermeiden, kann anstatt der Umsatzerlöse die Ausbringungsmenge gewählt werden.

Arbeitsproduktivitätsindex

Der Arbeitsproduktivitätsindex wird als Produktionsergebnis je Input-Komponente des Arbeitsvolumens definiert und in der amtlichen Statistik bei der Berechnung der Arbeitsproduktivität im Bergbau und im verarbeitenden Gewerbe (Industrie) verwendet. Hierbei werden Produktionsindizes herangezogen. Diese dienen zur Messung der mengenmäßigen Leistung oder des Produktionsergebnisses und werden im Zähler eingesetzt. Im Nenner wird eine geeignete Messzahl des Arbeitseinsatzes (Input-Komponente) verwendet. Je nachdem, welche Messzahl dabei verwendet wird, lassen sich zwei Arbeitsproduktivitätsindizes berechnen:

  • Arbeitsproduktivitätsindex je Beschäftigtem,
  • Arbeitsproduktivitätsindex je geleisteter Arbeitsstunde.

Die Formel für diese Berechnung lautet:

AP0t=Q0tMA0t{\displaystyle AP_{0t}={\frac {Q_{0t}}{MA_{0t}}}},

wobei

AP0t{\displaystyle AP_{0t}}: Arbeitsproduktivitätsindex,
Q0t{\displaystyle Q_{0t}}: Produktionsindex,
MA0t{\displaystyle MA_{0t}}: Messzahl des Arbeitseinsatzes,
0{\displaystyle 0}: Basisperiode,
t{\displaystyle t}: Berichtsperiode.

Wenn der Arbeitsproduktivitätsindex größer als 1 ist, kann davon ausgegangen werden, dass die Produktion stärker gestiegen ist als der Arbeitseinsatz: Die Arbeitsproduktivität hat sich erhöht.

Gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität

In der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ist die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität der Quotient aus Bruttoinlandsprodukt (BIP{\displaystyle BIP}) und der Menge der eingesetzten Arbeitseinheiten. Diese kann die Anzahl der Erwerbstätigen oder der Arbeitnehmer sein, die Anzahl der geleisteten Stunden oder der bezahlten Stunden. Die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität gibt an, welchen Beitrag ein Erwerbstätiger durchschnittlich zum Bruttoinlandsprodukt leistet:

APges.=BIPrealArbeitsvolumen{\displaystyle AP_{\text{ges.}}={\frac {BIP_{\text{real}}}{\text{Arbeitsvolumen}}}}.

Durchschnittliche Arbeitsproduktivität

Die durchschnittliche Arbeitsproduktivität (Durchschnittsproduktivität der Arbeit), beschreibt die Outputmenge, die in einer Arbeitsstunde im Durchschnitt erzeugt wird. Dies ist der Quotient aus der Produktionsmenge und dem Arbeitsvolumen. Die durchschnittliche Arbeitsproduktivität steigt, wenn die Produktionsmenge Q{\displaystyle Q} schneller wächst als das Arbeitsvolumen A{\displaystyle A}; das heißt, dass im Durchschnitt zur Erzeugung einer Outputeinheit weniger Arbeitsstunden benötigt werden.

APd=Produktionsmenge (Q)Arbeitsvolumen (A){\displaystyle AP_{d}={\frac {\text{Produktionsmenge (Q)}}{\text{Arbeitsvolumen (A)}}}}.

Berechnung über die Wertschöpfung

Eine weitere Berechnungsmöglichkeit ist über die Wertschöpfung, bezogen auf produktionsrelevante Einheiten, so etwa:

  • Wertschöpfung je Mitarbeiter (betriebswirtschaftlich, etwa als Wertschöpfung pro Anwesenheitsstunde) respektive Wertschöpfung pro Kopf (Pro-Kopf-Wertschöpfung) Wertschöpfung pro Erwerbstätigem (volkswirtschaftlich, meist über ein Wirtschaftsjahr gemessen) – zur Beurteilung von Personalproduktivität (Einzelpersonen wie Abteilungen oder Firmen bis hin zu ganzen Wirtschaftszweigen);
  • Wertschöpfung je Maschinenstunde – zur Beurteilung der Maschinenproduktivität.

Anwendung

Die Arbeitsproduktivität bestimmt den realen Lebensstandard, den ein Staat für seine Bürger erzielen kann. Der Wert, den eine Volkswirtschaft an Gütern und Dienstleistungen produziert, entspricht dem Wert, der an alle Produktionsfaktoren (z. B. Löhne und Unternehmergewinne) gezahlt wurde. Die Konsumenten können also ihren Konsum nur steigern, indem sie ihre produzierte Gesamtmenge erhöhen.

Arbeitsproduktivität in einer Volkswirtschaft

Zur Betrachtung der Entwicklung der Arbeitsproduktivität einer Volkswirtschaft wird in der Regel das reale Bruttoinlandsprodukt verwendet. Bei Vergleichen von Wirtschaftszweigen innerhalb eines Landes können die Wertschöpfungen der Wirtschaftszweige in jeweiligen Preisen, bezogen auf einen Erwerbstätigen, verwendet werden.

Zu beachten ist jedoch, dass ein Vergleich der Arbeitsproduktivität zwischen verschiedenen Wirtschaftszweigen nicht immer sinnvoll ist. In vielen Branchen wird ein Großteil der Wertschöpfung über den Einsatz des Faktors Kapital generiert (kapitalintensive Unternehmen).

Eine aufschlussreiche Betrachtung ist hingegen die Entwicklung der Arbeitsproduktivität in einem Wirtschaftszweig. Einer Veränderung der Kennzahl geht entweder eine Veränderung der Output- oder Input-Menge voraus. Daraus lassen sich Stärken und Schwächen und Reaktionen der Branchen in bestimmten konjunkturellen Phasen ableiten, und es können krisenfeste bzw. krisenanfällige Branchen ermittelt werden. Diese Informationen sind wichtig für die Ausrichtung der Wirtschaftspolitik während einer Rezession. Zum Beispiel sank das Produktionsergebnis je Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe zum Beginn der Staatsschuldenkrise 2009 um 14,2 %. Diese Information diente der Politik mit als Entscheidungsgrundlage, um das Instrument der Kurzarbeit einzusetzen, wodurch zahlreiche Entlassungen vermieden werden konnten.

In Deutschland wird die Arbeitsproduktivität vom Statistischen Bundesamt für das produzierende Gewerbe monatlich ermittelt. Dafür erheben die Statistischen Landesämter bundesweit bei den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten die monatliche Produktion von über 5400 industriellen Erzeugnissen nach Wert und Menge.

Internationale Vergleiche

→ Hauptartikel: Liste der Länder nach Arbeitsproduktivität

Bei internationalen Vergleichen können die Bruttoinlandsprodukte zu jeweiligen Wechselkursen in eine Inlandswährung umgerechnet, etwa US-Dollar oder Euro, verwendet werden. Des Weiteren kann die Bruttoinlandsprodukte über Kaufkraftparitäten vergleichbar gemacht werden. Bei letzterem soll der unterschiedlichen Kaufkraft der verschiedenen Währungen Rechnung getragen werden. Das bedeutet, dass für unterschiedliche geografische Räume gleich hohe Geldbeträge für Waren und Dienstleistungen eines Warenkorbs angenommen werden.

Welche entsprechenden Daten zum Vergleich der Arbeitsproduktivität verschiedener Volkswirtschaften gewählt werden, hängt im Wesentlichen vom Zweck der Analyse ab. Um die Arbeitsproduktivität einzelner Jahre zu vergleichen, wird das Bruttoinlandsprodukt zu aktuellen Preisen und aktueller Kaufkraftparität herangezogen, wohingegen bei Vergleichen der Arbeitsproduktivität über einen gewissen Zeitraum konstante Preise eines Basisjahres angenommen werden sollten.

Es stellt sich die Frage, inwieweit derartige Indikatoren miteinander vergleichbar sind. So hatten zum Beispiel die USA und Europa über eine lange Zeit hinweg unterschiedliche Berechnungsformen des Bruttoinlandprodukts. Die USA haben ihr Bruttoinlandsprodukt lange Zeit im Rahmen der „National Income and Product Accounts“ (NIPA) berechnet, wohingegen in Europa eher mit dem „System of National Accounts“ (SNA) gearbeitet wurde. NIPA und SNA weichen in Teilen erheblich voneinander ab. Für die Kennzahl der Arbeitsproduktivität bedeutet dies, unterschiedliche Berechnungen der Output-Größe im Zähler. Das Ergebnis ist eine geringe Vergleichbarkeit von Kennzahlen, die auf eben diesen Bruttoinlandsprodukt aufbauen. Der Autor Hartwig beschreibt in seiner Arbeit „Messprobleme bei der Ermittlung des Wachstums der Arbeitsproduktivität – dargestellt anhand eines Vergleichs der Schweiz mit den USA“ auch die Probleme bei der Ermittlung der Inputgrößen. Die Inputgröße wird meist als Erwerbspersonen im erwerbsfähigen Alter angegeben oder auch in Arbeitsstunden. Vergleichbarkeitsprobleme können zum Beispiel entstehen, wenn nicht alle Personen im erwerbsfähigen Alter am Produktionsprozess beteiligt sind (Arbeitslosigkeit) oder auch, wenn nicht nur der erwerbsfähige Bevölkerungsanteil am Produktionsprozess beteiligt ist, sondern auch beispielsweise Rentner. Des Weiteren stehen dem Arbeitsmarkt auch nicht 100 % der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zur Verfügung (Arbeitsunfähigkeit oder Arbeitsunwilligkeit). Zu beachten ist auch der Anteil an Teilzeitbeschäftigungen. Beim Statistischen Bundesamt spielt der zeitliche Umfang einer Tätigkeit keine Rolle.

Im Jahr 2014 fand eine Generalrevision der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung auf Basis der SNA 2008 und der ESVG 2010 (Europäisches System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen) statt. Diese soll die internationale Vergleichbarkeit vor allem auch des BIP verbessern. Allerdings gibt es auch Ländergruppen die nicht einmal die Standards des SNA 1993 erfüllen. Eine weltweit einheitliche Berechnung des BIP und damit ja auch der Arbeitsproduktivität liegt demnach bis zum heutigen Tag nicht vor.

Wird die Anzahl der Arbeitskräfte als Arbeitseinheit eingesetzt, lässt sich dies mit dem Pro-Kopf-Einkommen einer Volkswirtschaft vergleichen.

Produktivitätsorientierte Lohnpolitik

Das Konzept der produktivitätsorientierten Lohnpolitik beruht auf einer Orientierung der Nominallöhne an der gesamtwirtschaftlichen Arbeitsproduktivität oder der jeweiligen Branchenproduktivität. Dabei sollen die Löhne und Gehälter im gleichen Verhältnis wie die Arbeitsproduktivität wachsen. Das Ziel stellt eine Stabilisierung des Preisniveaus dar. Die Lohnkosten je Produkteinheit (Lohnstückkosten) bleiben konstant. Damit Preissteigerungen nicht zu Lasten der Arbeitnehmer gehen, wird in die Lohnanpassung neben der Produktivitätsentwicklung auch die Preisentwicklung einbezogen (Meinhold-Formel).

w˙n=π˙+P˙{\displaystyle {\dot {w}}_{n}={\dot {\pi }}+{\dot {P}}}.

Der Nominallohn wn{\displaystyle w_{n}} erhöht sich dann im gleichen Maße wie die reale Arbeitsproduktivität π{\displaystyle \pi } und das Preisniveau P{\displaystyle P} gewachsen ist.

Gewerkschaften kritisieren, dass die relative Einkommensverteilung zwischen Arbeitnehmern und Unternehmern gefestigt wird und keine Umverteilung ermöglicht wird. Ebenso bleiben andere Kostenfaktoren, welche die Preisbildung beeinflussen, hier unberücksichtigt. Gewerkschaftliche Lohnpolitik ist nicht dazu geeignet, die Einkommensverteilung zu verändern. Wird die Inflation in der gewerkschaftlichen Lohnpolitik berücksichtigt, kann dies die Lohn-Preis-Spirale und damit weitere Inflation in Gang setzen. Lohnsteigerungen sind so lange beschäftigungs- und inflationsneutral, wie der Nominallohnsatz mit der gleichen Rate wie die durchschnittliche reale Arbeitsproduktivität wächst.

Arbeitsproduktivität in Industriestaaten

Arbeitsproduktivität in ausgewählten Ländern gemäß OECD (2014)
Land BIPreal
pro Jahr
(in Mrd. USD)
Erwerbstätige
(in Mio.)
Arbeitsstunden
pro Jahr
(in Mrd.)
BIP in USD
je Jahr
je Erwerbstätigen
BIP in USD
je Arbeitsstunde
absolut relativ zu den USA absolut relativ zu den USA
USA 17.419 149 258 117.209 100 % 67,44 100 %
Japan 4.687 65 112 71.959 64 % 41,48 62 %
Frankreich 2.526 27 40 93.446 80 % 62,75 93 %
Deutschland 3.642 43 58 85.379 73 % 62,27 92 %
Großbritannien 2.552 30 50 84.478 72 % 50,55 75 %
Wachstumsrate der Arbeitsproduktivität pro Erwerbstätigem und pro Stunde in ausgewählten Ländern gemäß OECD
Land 1970–1980 1980–1985 1985–1990 1990–1995 1995–2001 2001–2007 2007–2009 2009–2012
BIP / Erw. BIP / Std. BIP / Erw. BIP / Std. BIP / Erw. BIP / Std. BIP / Erw. BIP / Std. BIP / Erw. BIP / Std. BIP / Erw. BIP / Std. BIP / Erw. BIP / Std. BIP / Erw. BIP / Std.
USA 1,0 1,5 2,0 1,7 1,3 1,4 1,4 1,3 2,1 2,3 2,0 2,1 1,0 1,8 1,7 1,3
Japan 3,7 4,3 3,5 3,7 3,9 4,5 0,6 2,1 1,3 2,0 1,4 1,6 −2,3 −0,3 2,3 1,7
Frankreich 3,1 4,0 1,7 3,5 2,2 2,2 1,3 2,0 1,0 1,8 1,2 1,5 −1,2 −0,8 1,0 0,9
Deutschland 2,6 3,8 1,2 2,2 1,4 2,5 2,1 2,5 1,1 1,6 1,2 1,6 −2,7 −1,3 1,6 1,4
Großbritannien 1,8 2,7 2,5 2,6 1,5 1,4 3,2 3,6 2,3 2,5 2,2 2,5 −2,5 −1,8 0,3 0,3

Die USA hatten 2001 ein höheres Produktionsniveau pro beschäftigte Person als die anderen Industriestaaten. Das hohe Wachstum der US-amerikanischen Arbeitsproduktivität ist die Folge des raschen technologischen Wandels der 1990er Jahre. So bewirkte der vermehrte Einsatz von Computern und Robotern, Computerrevolution genannt, neue Wachstumsmöglichkeiten. Generell lässt sich sagen, dass der zunehmende Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien die Arbeitsproduktivität pro Erwerbstätigen und pro Arbeitsstunde weiter steigern wird, obwohl dies nicht tatsächlich auf qualifiziertere Erwerbstätige, sondern auf die zunehmende Automatisierung von Arbeitsprozessen zurückzuführen ist. In den Jahrzehnten davor war das Wachstum in den USA viel geringer als in anderen Industrieländern. Von 1974 bis 2001 war es in den Industrieländern allgemein kleiner als von 1960 bis 1973. Japan hatte von 1960 bis 1991 die höchste Wachstumsrate der Arbeitsproduktivität, gefolgt von Deutschland und Frankreich. Das Wachstum in den USA war im Vergleich zu den übrigen großen Wirtschaftsmächten am niedrigsten und ging Mitte 2016 drei Quartale in Folge zurück. Dies lässt sich teilweise auf Unterschiede der Investitionsraten und des Wachstums des Kapitalstocks in diesen Ländern zurückführen. Die höheren Wachstumsraten Japans, Deutschlands und Frankreichs resultierten aus dem Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg, wobei ein hohes Kapitalwachstum eine Rolle spielte. Bei diesen Staaten fand also ein Aufholprozess statt.

In den Jahren von 2001 bis 2007 konnte Großbritannien den vergleichsweise höchsten Zuwachs der Arbeitsproduktivität pro Erwerbstätigen und pro Arbeitsstunde verzeichnen, hatte dafür in den Jahren der Finanz- und Wirtschaftskrise 2007–2009 aber auch mit den stärksten Einbruch zu verkraften. Bemerkenswert ist, dass die USA im Gegensatz zu allen anderen oben genannten Staaten genau in diesen Krisenjahren eine positive Entwicklung ihrer Arbeitsproduktivität verzeichnen konnten. Dem Statistischen Bundesamt zufolge ist die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität je Erwerbstätigen in Deutschland von 1991 bis 2011 um 22,7 % gestiegen. Die Arbeitsproduktivität je Erwerbstätigenstunde ist um 34,48 % gestiegen. Dies spiegelt die Verringerung der je Erwerbstätigen durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden um 7,5 % wider.

Das in einer Arbeitsstunde erwirtschaftete BIP aus folgender Statistik ablesbar:

Staat Arbeitsproduktivität
in US-Dollar
je Arbeitsstunde
Irland Irland 114,8
Luxemburg Luxemburg 109,6
Norwegen Norwegen 95,6
Danemark Dänemark 86,9
Frankreich Frankreich 77,9
Niederlande Niederlande 75,4
Deutschland Deutschland 75,0
Island Island 73,2
Italien Italien 63,4
Spanien Spanien 58,6
Europaische Union Europäische Union 58,1

Die produktivsten Arbeitsstunden werden in Irland geleistet, sie sind fast doppelt so produktiv wie der Durchschnitt in der EU.

Wirtschaftliche Aspekte

Arbeitsproduktivität und Bodenproduktivität

Eine hohe Bevölkerungsdichte im Verhältnis zur landwirtschaftlichen Nutzfläche zwingt zu hoher Bodenproduktivität, insbesondere wenn ein hoher Selbstversorgungsgrad durch Subsistenzwirtschaft erreicht werden soll. Falls Boden- und Arbeitsproduktivität gleichermaßen erhöht werden sollen, müssen die Kapitalkosten gering sein, so dass durch Mechanisierung die Arbeitsproduktivität und durch Intensivierung die Bodenproduktivität gesteigert werden kann. Wo die Bodenpreise hoch sind und die Arbeitskosten steigen, kann diesen Kostenstrukturen nur durch eine hohe Boden- und Arbeitsproduktivität entgegengewirkt werden, was jedoch mit sinkender Kapitalproduktivität erkauft werden muss. Der Körnerfruchtbau gewährleistet generell eine höhere Arbeitsproduktivität, der Hackfruchtbau eine höhere Bodenproduktivität. Unter den gleichen ökologischen Verhältnissen müssen deshalb dichtbesiedelte Staaten den Hackfruchtbau stärker bevorzugen als dünnbesiedelte.

Arbeitsproduktivität und Kapitalproduktivität

Das Zusammenspiel von Arbeits- und Kapitalproduktivität wird vor allem im Zusammenhang mit der Automatisierung und Mechanisierung diskutiert, wenn es darum geht, Arbeitskräfte durch Maschinen zu ersetzen. Dichtbesiedelte Agrarstaaten müssen sich mit einer geringen Arbeitsproduktivität begnügen, doch müssen die Boden- und Kapitalproduktivität hoch sein, was durch arbeitsintensive und kapitalintensive Wirtschaft herbeigeführt wird. Einige dieser Staaten verwandeln sich zunächst in Agrar-Industriestaaten, in denen eine hohe Boden- und wachsende Arbeitsproduktivität vorhanden ist, wobei die Kapitalproduktivität sinkt. In Industriestaaten schließlich sorgt ein reichlicher Kapitaleinsatz zu hoher Boden- und Arbeitsproduktivität. Die Industrialisierung hat ein hohes Lohnniveau zur Folge, so dass eine hohe Arbeitsproduktivität angestrebt werden muss. Arbeits- und Kapitalproduktivität sind mithin als voneinander abhängige Größen zu betrachten.

Kritik

Da sich die Arbeitsproduktivität ausschließlich auf den Einsatzfaktor Arbeit bezieht, werden andere Faktoren, die zur Produktion notwendig sind, vernachlässigt (Boden, Umwelt und Kapital). Eine Änderung der Ausbringungsmenge beruht nicht unbedingt auf einer Änderung der Arbeitsleistung. So lässt sich aus einer hohen Arbeitsproduktivität nicht zwangsläufig auf eine hohe Bedeutung des Faktors Arbeit schließen. Ein Anstieg der Arbeitsproduktivität könnte sogar durch eine abnehmende Bedeutung des Faktors Arbeit bedingt sein, z. B. durch technischen Fortschritt. Weiterhin kann eine Zunahme der Arbeitsproduktivität aus der Erhöhung des eingesetzten Kapitals oder einer verbesserten Ausbildung der Arbeitskräfte resultieren. Zudem ist zu beachten, dass die Arbeitsproduktivität als relative Zahl angegeben wird und sich dabei nur auf das Vorjahr bezieht. Dadurch wird lediglich ersichtlich, ob ein Wert „besser“ oder „schlechter“ ist, nicht aber ein konkreter Abstand (ordinale Messung).

Literatur

  • Verlag F. A. Brockhaus (Hrsg.): Der Brockhaus Wirtschaft, Arbeitsproduktivität: Leipzig, Mannheim 2004, ISBN 3-7653-0311-9.
  • Adolf E. Luger: Allgemeine Betriebswirtschaftslehre. (Bd. 1), 5. Auflage, München 2004, ISBN 3-446-22539-0.
  • Franz Haslinger: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung. 6. Auflage, München 1992, ISBN 3-486-22406-9.
  • Uwe Westphal: Makroökonomik. 2. Auflage, Heidelberg 1994, ISBN 3-540-57934-6.
  • Robert S. Pindyck, Daniel L. Rubinfeld: Mikroökonomie. 6. Auflage, München 2005, ISBN 3-8273-7164-3.
  • Heinz-Josef Bontrup: Volkswirtschaftslehre – Grundlagen der Mikro- und Makroökonomie. München, Wien 1998, ISBN 3-486-24233-4.
  • Thomas Weiß: Arbeitsproduktivität, nicht nur eine zentrale arbeitsmarktökonomische und makroökonomische Kategorie, in: Institut für Interdisziplinäre Arbeitswissenschaft, Stephan Laske, Manfred Schweres (Hrsg.): Arbeitsorientierung in den Wirtschaftswissenschaften – Vielfalt als Krisenindikator oder als Potenzial? Schriftenreihe zur interdisziplinären Arbeitswissenschaft. Band 2. München und Mering 2014, ISBN 978-3-86618-880-8 (Print), ISBN 978-3-86618-980-5 (E-Book).

Siehe auch

  • Flächenproduktivität
  • Leistungsgesellschaft
  • totale Faktorproduktivität
  • Zeitgrad

Weblinks

Commons: Arbeitsproduktivität – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialkybernetik/Wissenschaftliche Jahrestagung (Hrsg.), Betriebswirtschaftliche Systemforschung und ökonomische Kybernetik. 1987, S. 124 (google.de).
  2. Der Brockhaus Wirtschaft, Arbeitsproduktivität: Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig / Mannheim 2004, S. 52.
  3. Arbeitsproduktivität. In: Gabler Wirtschaftslexikon. Springer Gabler Verlag (wirtschaftslexikon.gabler.de).
  4. Verlag Th. Gabler (Hrsg.), Gabler Wirtschafts-Lexikon (A-E), 1993, S. 182.
  5. Arthur Woll, Wirtschaftslexikon, 2000, S. 37.
  6. David Ricardo: The Principles of Political Economy and Taxation. 1817, S. 1 ff.
  7. Michael Griga: Übungsbuch Bilanzen erstellen und lesen für Dummies. 2013, S. 345 (google.de).
  8. Universität Hamburg: Indizes der Arbeitsproduktivität im Produzierenden Gewerbe. (PDF) Archiviert vom Original am 21. September 2011; abgerufen am 26. März 2021. 
  9. Uwe Westphal, Makroökonomik. 2. Auflage, Heidelberg 1994, S. 7.
  10. Robert S. Pindyck, Daniel L. Rubinfeld, Mikroökonomie. 6. Auflage, München, 2005, S. 273.
  11. Thomas Weiß, Arbeitsproduktivität, nicht nur eine zentrale arbeitsökonomische und makroökonomische Kategorie. In: Zeitschrift für Arbeitswissenschaft. 01, 2011.
  12. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Stichwort: Indizes der Produktion und der Arbeitsproduktivität im Produzierenden Gewerbe, abgerufen am 15. Juni 2015.
  13. Jochen Hartwig, Messprobleme bei der Ermittlung des Wachstums der Arbeitsproduktivität – dargestellt anhand eines Vergleichs der Schweiz mit den USA. In: Lucius & Lucius (Hrsg.), Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik. Stuttgart, 2006.
  14. Statistische Bundesamt: Arbeitsmarkt: Methoden, 2012, abgerufen am 4. Januar 2016.
  15. Statistische Bundesamt: Europäisches System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen: Internationale Vergleichbarkeit, 2014, abgerufen am 4. Januar 2016
  16. Springer Gabler Verlag (Hrsg.): Gabler Wirtschafts-Lexikon, Stichwort: Arbeitsproduktivität, abgerufen am 9. Juni 2015
  17. Thomas Apolte, Notburga Ott, Roland Menges, Mathias Erlei, André Schmidt, Matthias Göcke: Kompendium der Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik III. 2019, S. 108 (google.de).
  18. Datenbank der OECD; Level of GDP per capita and productivity, Total employment, Average annual hours actually worked per worker
  19. Datenbank der OECD; "Labour productivity growth in the total economy"stats.oecd.org
  20. ntv.de, Digitalisierung bedroht Arbeitsplätze, abgerufen am 4. Januar 2016
  21. Winand von Petersdorff-Campen, Philip Plickert: Vereinigte Staaten: Wie Amerikas sinkende Produktivität den Wohlstand gefährdet. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 8. September 2016, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 9. September 2016]). 
  22. Robert S. Pindyck/Daniel L. Rubinfeld, Mikroökonomie, 2005, S. 274 f.
  23. Statistisches Bundesamt, Arbeitsproduktivität je Erwerbstätigen seit 1991 um fast 23% gestiegen (Memento vom 21. März 2008 im Internet Archive)
  24. Statista/OECD, Arbeitsproduktivität im Berichtsjahr 2020
  25. Bernd Andreae: Agrarsysteme. In: Willi Albers (Hrsg.): Handwörterbuch der Wirtschaftswissenschaft. Band 1, 1977, S. 158 f. (books.google.de).
  26. Bernd Andreae: Agrargeographie. 1977, S. 280 (google.de).
  27. Bernd Andreae: Agrargeographie. 1977, S. 114.
  28. Bernd Andreae: Agrarsysteme. In: Willi Albers (Hrsg.): Handwörterbuch der Wirtschaftswissenschaft. Band 1, 1977, S. 158 (books.google.de).
  29. Harald Scherf: Beschäftigungsprobleme hochentwickelter Volkswirtschaften. 1989, S. 61 (google.de).
  30. Adolf E. Luger: Allgemeine Betriebswirtschaftslehre. Band 1, 5. Auflagr, München, 2004, S. 55 ff.
  31. Franz Haslinger, Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, 6. Auflage, München, 1992, S. 149.
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4002766-1 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 25 Jun 2025 / 10:41

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Als Arbeitsproduktivitat englisch labour productivity wird in der Volkswirtschaftslehre und Betriebswirtschaftslehre die volkswirtschaftliche oder betriebswirtschaftliche Kennzahl fur die Produktivitat des Produktionsfaktors Arbeit bezeichnet AllgemeinesDie Produktivitat wird bei allen Produktionsfaktoren gemessen Beim Boden ist es die Bodenproduktivitat und beim Kapital die Kapitalproduktivitat Produktionsfaktor Faktorproduktivitat FaktorpreisArbeit Arbeitsproduktivitat ArbeitseinkommenBoden Bodenproduktivitat BodenertragKapital Kapitalproduktivitat Kapitalzins Das Zusammenwirken aller Teilproduktivitaten wird totale Faktorproduktivitat genannt wobei der technische Fortschritt berucksichtigt wird Anwendung findet die Arbeitsproduktivitat vor allem in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung als gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivitat sowie in der Aussenwirtschaft siehe Ricardo Modell mitunter auch im Personalwesen Die Arbeitsproduktivitat wird weiterhin definiert als Kenngrosse fur die Leistungsfahigkeit einer Volkswirtschaft eines Wirtschaftszweigs oder eines Unternehmens Massstab fur die internationale Wettbewerbsfahigkeit eines Landes Als betriebswirtschaftliche Kennzahl misst sie die Produktivitat von Arbeitskraften in einem Unternehmen siehe Arbeitseinsatz BerechnungAllgemeine Kennzahl Die Arbeitsproduktivitat AP displaystyle AP gilt als bekannteste und meistgenutzte Teilproduktivitat Dies liegt insbesondere daran dass die fur die Produktivitatsmessung erforderlichen Daten relativ leicht verfugbar sind AP AusbringungsmengeArbeitseinsatzmenge displaystyle AP frac text Ausbringungsmenge text Arbeitseinsatzmenge Weiterhin differenziert die Volkswirtschaftstheorie verschiedene Arten Die Durchschnittliche Arbeitsproduktivitat gibt das produzierte Arbeitsvolumen pro eingesetzte Einheit des Faktors Arbeit an Die Marginale Arbeitsproduktivitat zeigt den mengenmassigen Produktionszuwachs der auf dem Einsatz einer zusatzlichen Einheit des Faktors Arbeit beruht Arbeitsproduktivitat pro Arbeitsstunde Die Arbeitsproduktivitat pro Arbeitsstunde wird durch Gegenuberstellung des realen Bruttoinlandsproduktes BIP displaystyle BIP mit einer geleisteten Arbeitsstunde As displaystyle As ermittelt APges BIPrealAs displaystyle AP text ges frac BIP text real text As Die volkswirtschaftliche Formel fur die Arbeitsproduktivitat je Arbeitsstunde lautet APPi BIPrealArbeitsvolumen BIPrealEt h displaystyle text AP Pi frac BIP mathrm real text Arbeitsvolumen frac BIP mathrm real Et cdot h wobei BIPreal displaystyle BIP mathrm real das reale Bruttoinlandsprodukt Et displaystyle Et die Anzahl Erwerbstatiger und h displaystyle h die Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden je Erwerbstatigen ist siehe Produktivitat Arbeitsproduktivitat Arbeitsproduktivitat je Erwerbstatigem Die volkswirtschaftliche Formel fur die Arbeitsproduktivitat je Erwerbstatigem lautet APPi BIPrealEt displaystyle text AP Pi frac BIP mathrm real Et oder AP ErgebnisArbeitsaufwand displaystyle text AP frac text Ergebnis text Arbeitsaufwand Arbeitskoeffizient Der Kehrwert der Arbeitsproduktivitat ist der Arbeitskoeffizient Der Arbeitskoeffizient beschreibt das Verhaltnis des Arbeitseinsatzes Input an Arbeitsleistung zu dem damit erzielten Produktionsergebnis Er gibt somit an wie viel Arbeitsleistung benotigt wird um eine Gutereinheit herzustellen Diese Kennzahl spielt unter anderem eine bedeutende Rolle bei der Grundidee des komparativen Vorteils die David Ricardo Ricardo Modell im Jahre 1817 begrundet hat BetriebswirtschaftslehreDie betriebliche Arbeitsproduktivitat AP displaystyle AP kann durch Gegenuberstellung der Wertschopfung oder der Umsatzerlose U displaystyle U mit der Zahl der Mitarbeiter M displaystyle M berechnet werden AP UM displaystyle AP frac U M Die Arbeitsproduktivitat pro Mitarbeiter nimmt zu wenn bei konstanter Mitarbeiterzahl die Umsatzerlose steigen Um Inflationseffekte zu vermeiden kann anstatt der Umsatzerlose die Ausbringungsmenge gewahlt werden ArbeitsproduktivitatsindexDer Arbeitsproduktivitatsindex wird als Produktionsergebnis je Input Komponente des Arbeitsvolumens definiert und in der amtlichen Statistik bei der Berechnung der Arbeitsproduktivitat im Bergbau und im verarbeitenden Gewerbe Industrie verwendet Hierbei werden Produktionsindizes herangezogen Diese dienen zur Messung der mengenmassigen Leistung oder des Produktionsergebnisses und werden im Zahler eingesetzt Im Nenner wird eine geeignete Messzahl des Arbeitseinsatzes Input Komponente verwendet Je nachdem welche Messzahl dabei verwendet wird lassen sich zwei Arbeitsproduktivitatsindizes berechnen Arbeitsproduktivitatsindex je Beschaftigtem Arbeitsproduktivitatsindex je geleisteter Arbeitsstunde Die Formel fur diese Berechnung lautet AP0t Q0tMA0t displaystyle AP 0t frac Q 0t MA 0t wobei AP0t displaystyle AP 0t Arbeitsproduktivitatsindex Q0t displaystyle Q 0t Produktionsindex MA0t displaystyle MA 0t Messzahl des Arbeitseinsatzes 0 displaystyle 0 Basisperiode t displaystyle t Berichtsperiode Wenn der Arbeitsproduktivitatsindex grosser als 1 ist kann davon ausgegangen werden dass die Produktion starker gestiegen ist als der Arbeitseinsatz Die Arbeitsproduktivitat hat sich erhoht Gesamtwirtschaftliche ArbeitsproduktivitatIn der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ist die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivitat der Quotient aus Bruttoinlandsprodukt BIP displaystyle BIP und der Menge der eingesetzten Arbeitseinheiten Diese kann die Anzahl der Erwerbstatigen oder der Arbeitnehmer sein die Anzahl der geleisteten Stunden oder der bezahlten Stunden Die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivitat gibt an welchen Beitrag ein Erwerbstatiger durchschnittlich zum Bruttoinlandsprodukt leistet APges BIPrealArbeitsvolumen displaystyle AP text ges frac BIP text real text Arbeitsvolumen Durchschnittliche Arbeitsproduktivitat Die durchschnittliche Arbeitsproduktivitat Durchschnittsproduktivitat der Arbeit beschreibt die Outputmenge die in einer Arbeitsstunde im Durchschnitt erzeugt wird Dies ist der Quotient aus der Produktionsmenge und dem Arbeitsvolumen Die durchschnittliche Arbeitsproduktivitat steigt wenn die Produktionsmenge Q displaystyle Q schneller wachst als das Arbeitsvolumen A displaystyle A das heisst dass im Durchschnitt zur Erzeugung einer Outputeinheit weniger Arbeitsstunden benotigt werden APd Produktionsmenge Q Arbeitsvolumen A displaystyle AP d frac text Produktionsmenge Q text Arbeitsvolumen A Berechnung uber die Wertschopfung Eine weitere Berechnungsmoglichkeit ist uber die Wertschopfung bezogen auf produktionsrelevante Einheiten so etwa Wertschopfung je Mitarbeiter betriebswirtschaftlich etwa als Wertschopfung pro Anwesenheitsstunde respektive Wertschopfung pro Kopf Pro Kopf Wertschopfung Wertschopfung pro Erwerbstatigem volkswirtschaftlich meist uber ein Wirtschaftsjahr gemessen zur Beurteilung von Personalproduktivitat Einzelpersonen wie Abteilungen oder Firmen bis hin zu ganzen Wirtschaftszweigen Wertschopfung je Maschinenstunde zur Beurteilung der Maschinenproduktivitat AnwendungDie Arbeitsproduktivitat bestimmt den realen Lebensstandard den ein Staat fur seine Burger erzielen kann Der Wert den eine Volkswirtschaft an Gutern und Dienstleistungen produziert entspricht dem Wert der an alle Produktionsfaktoren z B Lohne und Unternehmergewinne gezahlt wurde Die Konsumenten konnen also ihren Konsum nur steigern indem sie ihre produzierte Gesamtmenge erhohen Arbeitsproduktivitat in einer Volkswirtschaft Zur Betrachtung der Entwicklung der Arbeitsproduktivitat einer Volkswirtschaft wird in der Regel das reale Bruttoinlandsprodukt verwendet Bei Vergleichen von Wirtschaftszweigen innerhalb eines Landes konnen die Wertschopfungen der Wirtschaftszweige in jeweiligen Preisen bezogen auf einen Erwerbstatigen verwendet werden Zu beachten ist jedoch dass ein Vergleich der Arbeitsproduktivitat zwischen verschiedenen Wirtschaftszweigen nicht immer sinnvoll ist In vielen Branchen wird ein Grossteil der Wertschopfung uber den Einsatz des Faktors Kapital generiert kapitalintensive Unternehmen Eine aufschlussreiche Betrachtung ist hingegen die Entwicklung der Arbeitsproduktivitat in einem Wirtschaftszweig Einer Veranderung der Kennzahl geht entweder eine Veranderung der Output oder Input Menge voraus Daraus lassen sich Starken und Schwachen und Reaktionen der Branchen in bestimmten konjunkturellen Phasen ableiten und es konnen krisenfeste bzw krisenanfallige Branchen ermittelt werden Diese Informationen sind wichtig fur die Ausrichtung der Wirtschaftspolitik wahrend einer Rezession Zum Beispiel sank das Produktionsergebnis je Beschaftigten im verarbeitenden Gewerbe zum Beginn der Staatsschuldenkrise 2009 um 14 2 Diese Information diente der Politik mit als Entscheidungsgrundlage um das Instrument der Kurzarbeit einzusetzen wodurch zahlreiche Entlassungen vermieden werden konnten In Deutschland wird die Arbeitsproduktivitat vom Statistischen Bundesamt fur das produzierende Gewerbe monatlich ermittelt Dafur erheben die Statistischen Landesamter bundesweit bei den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschaftigten die monatliche Produktion von uber 5400 industriellen Erzeugnissen nach Wert und Menge Internationale Vergleiche Hauptartikel Liste der Lander nach Arbeitsproduktivitat Bei internationalen Vergleichen konnen die Bruttoinlandsprodukte zu jeweiligen Wechselkursen in eine Inlandswahrung umgerechnet etwa US Dollar oder Euro verwendet werden Des Weiteren kann die Bruttoinlandsprodukte uber Kaufkraftparitaten vergleichbar gemacht werden Bei letzterem soll der unterschiedlichen Kaufkraft der verschiedenen Wahrungen Rechnung getragen werden Das bedeutet dass fur unterschiedliche geografische Raume gleich hohe Geldbetrage fur Waren und Dienstleistungen eines Warenkorbs angenommen werden Welche entsprechenden Daten zum Vergleich der Arbeitsproduktivitat verschiedener Volkswirtschaften gewahlt werden hangt im Wesentlichen vom Zweck der Analyse ab Um die Arbeitsproduktivitat einzelner Jahre zu vergleichen wird das Bruttoinlandsprodukt zu aktuellen Preisen und aktueller Kaufkraftparitat herangezogen wohingegen bei Vergleichen der Arbeitsproduktivitat uber einen gewissen Zeitraum konstante Preise eines Basisjahres angenommen werden sollten Es stellt sich die Frage inwieweit derartige Indikatoren miteinander vergleichbar sind So hatten zum Beispiel die USA und Europa uber eine lange Zeit hinweg unterschiedliche Berechnungsformen des Bruttoinlandprodukts Die USA haben ihr Bruttoinlandsprodukt lange Zeit im Rahmen der National Income and Product Accounts NIPA berechnet wohingegen in Europa eher mit dem System of National Accounts SNA gearbeitet wurde NIPA und SNA weichen in Teilen erheblich voneinander ab Fur die Kennzahl der Arbeitsproduktivitat bedeutet dies unterschiedliche Berechnungen der Output Grosse im Zahler Das Ergebnis ist eine geringe Vergleichbarkeit von Kennzahlen die auf eben diesen Bruttoinlandsprodukt aufbauen Der Autor Hartwig beschreibt in seiner Arbeit Messprobleme bei der Ermittlung des Wachstums der Arbeitsproduktivitat dargestellt anhand eines Vergleichs der Schweiz mit den USA auch die Probleme bei der Ermittlung der Inputgrossen Die Inputgrosse wird meist als Erwerbspersonen im erwerbsfahigen Alter angegeben oder auch in Arbeitsstunden Vergleichbarkeitsprobleme konnen zum Beispiel entstehen wenn nicht alle Personen im erwerbsfahigen Alter am Produktionsprozess beteiligt sind Arbeitslosigkeit oder auch wenn nicht nur der erwerbsfahige Bevolkerungsanteil am Produktionsprozess beteiligt ist sondern auch beispielsweise Rentner Des Weiteren stehen dem Arbeitsmarkt auch nicht 100 der Bevolkerung im erwerbsfahigen Alter zur Verfugung Arbeitsunfahigkeit oder Arbeitsunwilligkeit Zu beachten ist auch der Anteil an Teilzeitbeschaftigungen Beim Statistischen Bundesamt spielt der zeitliche Umfang einer Tatigkeit keine Rolle Im Jahr 2014 fand eine Generalrevision der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung auf Basis der SNA 2008 und der ESVG 2010 Europaisches System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen statt Diese soll die internationale Vergleichbarkeit vor allem auch des BIP verbessern Allerdings gibt es auch Landergruppen die nicht einmal die Standards des SNA 1993 erfullen Eine weltweit einheitliche Berechnung des BIP und damit ja auch der Arbeitsproduktivitat liegt demnach bis zum heutigen Tag nicht vor Wird die Anzahl der Arbeitskrafte als Arbeitseinheit eingesetzt lasst sich dies mit dem Pro Kopf Einkommen einer Volkswirtschaft vergleichen Produktivitatsorientierte Lohnpolitik Das Konzept der produktivitatsorientierten Lohnpolitik beruht auf einer Orientierung der Nominallohne an der gesamtwirtschaftlichen Arbeitsproduktivitat oder der jeweiligen Branchenproduktivitat Dabei sollen die Lohne und Gehalter im gleichen Verhaltnis wie die Arbeitsproduktivitat wachsen Das Ziel stellt eine Stabilisierung des Preisniveaus dar Die Lohnkosten je Produkteinheit Lohnstuckkosten bleiben konstant Damit Preissteigerungen nicht zu Lasten der Arbeitnehmer gehen wird in die Lohnanpassung neben der Produktivitatsentwicklung auch die Preisentwicklung einbezogen Meinhold Formel w n p P displaystyle dot w n dot pi dot P Der Nominallohn wn displaystyle w n erhoht sich dann im gleichen Masse wie die reale Arbeitsproduktivitat p displaystyle pi und das Preisniveau P displaystyle P gewachsen ist Gewerkschaften kritisieren dass die relative Einkommensverteilung zwischen Arbeitnehmern und Unternehmern gefestigt wird und keine Umverteilung ermoglicht wird Ebenso bleiben andere Kostenfaktoren welche die Preisbildung beeinflussen hier unberucksichtigt Gewerkschaftliche Lohnpolitik ist nicht dazu geeignet die Einkommensverteilung zu verandern Wird die Inflation in der gewerkschaftlichen Lohnpolitik berucksichtigt kann dies die Lohn Preis Spirale und damit weitere Inflation in Gang setzen Lohnsteigerungen sind so lange beschaftigungs und inflationsneutral wie der Nominallohnsatz mit der gleichen Rate wie die durchschnittliche reale Arbeitsproduktivitat wachst Arbeitsproduktivitat in IndustriestaatenArbeitsproduktivitat in ausgewahlten Landern gemass OECD 2014 Land BIPreal pro Jahr in Mrd USD Erwerbstatige in Mio Arbeitsstunden pro Jahr in Mrd BIP in USD je Jahr je Erwerbstatigen BIP in USD je Arbeitsstundeabsolut relativ zu den USA absolut relativ zu den USAUSA 17 419 149 258 117 209 100 67 44 100 Japan 4 687 65 112 71 959 64 41 48 62 Frankreich 2 526 27 40 93 446 80 62 75 93 Deutschland 3 642 43 58 85 379 73 62 27 92 Grossbritannien 2 552 30 50 84 478 72 50 55 75 Wachstumsrate der Arbeitsproduktivitat pro Erwerbstatigem und pro Stunde in ausgewahlten Landern gemass OECD Land 1970 1980 1980 1985 1985 1990 1990 1995 1995 2001 2001 2007 2007 2009 2009 2012BIP Erw BIP Std BIP Erw BIP Std BIP Erw BIP Std BIP Erw BIP Std BIP Erw BIP Std BIP Erw BIP Std BIP Erw BIP Std BIP Erw BIP Std USA 1 0 1 5 2 0 1 7 1 3 1 4 1 4 1 3 2 1 2 3 2 0 2 1 1 0 1 8 1 7 1 3Japan 3 7 4 3 3 5 3 7 3 9 4 5 0 6 2 1 1 3 2 0 1 4 1 6 2 3 0 3 2 3 1 7Frankreich 3 1 4 0 1 7 3 5 2 2 2 2 1 3 2 0 1 0 1 8 1 2 1 5 1 2 0 8 1 0 0 9Deutschland 2 6 3 8 1 2 2 2 1 4 2 5 2 1 2 5 1 1 1 6 1 2 1 6 2 7 1 3 1 6 1 4Grossbritannien 1 8 2 7 2 5 2 6 1 5 1 4 3 2 3 6 2 3 2 5 2 2 2 5 2 5 1 8 0 3 0 3Arbeitsproduktivitat von Bundesrepublik Deutschland und Japan im Vergleich zu USA laufende Preise und Wechselkurse Eigene Berechnungen nach Daten der Europaischen Kommission Die USA hatten 2001 ein hoheres Produktionsniveau pro beschaftigte Person als die anderen Industriestaaten Das hohe Wachstum der US amerikanischen Arbeitsproduktivitat ist die Folge des raschen technologischen Wandels der 1990er Jahre So bewirkte der vermehrte Einsatz von Computern und Robotern Computerrevolution genannt neue Wachstumsmoglichkeiten Generell lasst sich sagen dass der zunehmende Einsatz von Informations und Kommunikationstechnologien die Arbeitsproduktivitat pro Erwerbstatigen und pro Arbeitsstunde weiter steigern wird obwohl dies nicht tatsachlich auf qualifiziertere Erwerbstatige sondern auf die zunehmende Automatisierung von Arbeitsprozessen zuruckzufuhren ist In den Jahrzehnten davor war das Wachstum in den USA viel geringer als in anderen Industrielandern Von 1974 bis 2001 war es in den Industrielandern allgemein kleiner als von 1960 bis 1973 Japan hatte von 1960 bis 1991 die hochste Wachstumsrate der Arbeitsproduktivitat gefolgt von Deutschland und Frankreich Das Wachstum in den USA war im Vergleich zu den ubrigen grossen Wirtschaftsmachten am niedrigsten und ging Mitte 2016 drei Quartale in Folge zuruck Dies lasst sich teilweise auf Unterschiede der Investitionsraten und des Wachstums des Kapitalstocks in diesen Landern zuruckfuhren Die hoheren Wachstumsraten Japans Deutschlands und Frankreichs resultierten aus dem Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg wobei ein hohes Kapitalwachstum eine Rolle spielte Bei diesen Staaten fand also ein Aufholprozess statt In den Jahren von 2001 bis 2007 konnte Grossbritannien den vergleichsweise hochsten Zuwachs der Arbeitsproduktivitat pro Erwerbstatigen und pro Arbeitsstunde verzeichnen hatte dafur in den Jahren der Finanz und Wirtschaftskrise 2007 2009 aber auch mit den starksten Einbruch zu verkraften Bemerkenswert ist dass die USA im Gegensatz zu allen anderen oben genannten Staaten genau in diesen Krisenjahren eine positive Entwicklung ihrer Arbeitsproduktivitat verzeichnen konnten Dem Statistischen Bundesamt zufolge ist die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivitat je Erwerbstatigen in Deutschland von 1991 bis 2011 um 22 7 gestiegen Die Arbeitsproduktivitat je Erwerbstatigenstunde ist um 34 48 gestiegen Dies spiegelt die Verringerung der je Erwerbstatigen durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden um 7 5 wider Das in einer Arbeitsstunde erwirtschaftete BIP aus folgender Statistik ablesbar Staat Arbeitsproduktivitat in US Dollar je ArbeitsstundeIrland Irland 114 8Luxemburg Luxemburg 109 6Norwegen Norwegen 95 6Danemark Danemark 86 9Frankreich Frankreich 77 9Niederlande Niederlande 75 4Deutschland Deutschland 75 0Island Island 73 2Italien Italien 63 4Spanien Spanien 58 6Europaische Union Europaische Union 58 1 Die produktivsten Arbeitsstunden werden in Irland geleistet sie sind fast doppelt so produktiv wie der Durchschnitt in der EU Wirtschaftliche AspekteArbeitsproduktivitat und Bodenproduktivitat Eine hohe Bevolkerungsdichte im Verhaltnis zur landwirtschaftlichen Nutzflache zwingt zu hoher Bodenproduktivitat insbesondere wenn ein hoher Selbstversorgungsgrad durch Subsistenzwirtschaft erreicht werden soll Falls Boden und Arbeitsproduktivitat gleichermassen erhoht werden sollen mussen die Kapitalkosten gering sein so dass durch Mechanisierung die Arbeitsproduktivitat und durch Intensivierung die Bodenproduktivitat gesteigert werden kann Wo die Bodenpreise hoch sind und die Arbeitskosten steigen kann diesen Kostenstrukturen nur durch eine hohe Boden und Arbeitsproduktivitat entgegengewirkt werden was jedoch mit sinkender Kapitalproduktivitat erkauft werden muss Der Kornerfruchtbau gewahrleistet generell eine hohere Arbeitsproduktivitat der Hackfruchtbau eine hohere Bodenproduktivitat Unter den gleichen okologischen Verhaltnissen mussen deshalb dichtbesiedelte Staaten den Hackfruchtbau starker bevorzugen als dunnbesiedelte Arbeitsproduktivitat und Kapitalproduktivitat Das Zusammenspiel von Arbeits und Kapitalproduktivitat wird vor allem im Zusammenhang mit der Automatisierung und Mechanisierung diskutiert wenn es darum geht Arbeitskrafte durch Maschinen zu ersetzen Dichtbesiedelte Agrarstaaten mussen sich mit einer geringen Arbeitsproduktivitat begnugen doch mussen die Boden und Kapitalproduktivitat hoch sein was durch arbeitsintensive und kapitalintensive Wirtschaft herbeigefuhrt wird Einige dieser Staaten verwandeln sich zunachst in Agrar Industriestaaten in denen eine hohe Boden und wachsende Arbeitsproduktivitat vorhanden ist wobei die Kapitalproduktivitat sinkt In Industriestaaten schliesslich sorgt ein reichlicher Kapitaleinsatz zu hoher Boden und Arbeitsproduktivitat Die Industrialisierung hat ein hohes Lohnniveau zur Folge so dass eine hohe Arbeitsproduktivitat angestrebt werden muss Arbeits und Kapitalproduktivitat sind mithin als voneinander abhangige Grossen zu betrachten Kritik Da sich die Arbeitsproduktivitat ausschliesslich auf den Einsatzfaktor Arbeit bezieht werden andere Faktoren die zur Produktion notwendig sind vernachlassigt Boden Umwelt und Kapital Eine Anderung der Ausbringungsmenge beruht nicht unbedingt auf einer Anderung der Arbeitsleistung So lasst sich aus einer hohen Arbeitsproduktivitat nicht zwangslaufig auf eine hohe Bedeutung des Faktors Arbeit schliessen Ein Anstieg der Arbeitsproduktivitat konnte sogar durch eine abnehmende Bedeutung des Faktors Arbeit bedingt sein z B durch technischen Fortschritt Weiterhin kann eine Zunahme der Arbeitsproduktivitat aus der Erhohung des eingesetzten Kapitals oder einer verbesserten Ausbildung der Arbeitskrafte resultieren Zudem ist zu beachten dass die Arbeitsproduktivitat als relative Zahl angegeben wird und sich dabei nur auf das Vorjahr bezieht Dadurch wird lediglich ersichtlich ob ein Wert besser oder schlechter ist nicht aber ein konkreter Abstand ordinale Messung LiteraturVerlag F A Brockhaus Hrsg Der Brockhaus Wirtschaft Arbeitsproduktivitat Leipzig Mannheim 2004 ISBN 3 7653 0311 9 Adolf E Luger Allgemeine Betriebswirtschaftslehre Bd 1 5 Auflage Munchen 2004 ISBN 3 446 22539 0 Franz Haslinger Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung 6 Auflage Munchen 1992 ISBN 3 486 22406 9 Uwe Westphal Makrookonomik 2 Auflage Heidelberg 1994 ISBN 3 540 57934 6 Robert S Pindyck Daniel L Rubinfeld Mikrookonomie 6 Auflage Munchen 2005 ISBN 3 8273 7164 3 Heinz Josef Bontrup Volkswirtschaftslehre Grundlagen der Mikro und Makrookonomie Munchen Wien 1998 ISBN 3 486 24233 4 Thomas Weiss Arbeitsproduktivitat nicht nur eine zentrale arbeitsmarktokonomische und makrookonomische Kategorie in Institut fur Interdisziplinare Arbeitswissenschaft Stephan Laske Manfred Schweres Hrsg Arbeitsorientierung in den Wirtschaftswissenschaften Vielfalt als Krisenindikator oder als Potenzial Schriftenreihe zur interdisziplinaren Arbeitswissenschaft Band 2 Munchen und Mering 2014 ISBN 978 3 86618 880 8 Print ISBN 978 3 86618 980 5 E Book Siehe auchFlachenproduktivitat Leistungsgesellschaft totale Faktorproduktivitat ZeitgradWeblinksCommons Arbeitsproduktivitat Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweiseGesellschaft fur Wirtschafts und Sozialkybernetik Wissenschaftliche Jahrestagung Hrsg Betriebswirtschaftliche Systemforschung und okonomische Kybernetik 1987 S 124 google de Der Brockhaus Wirtschaft Arbeitsproduktivitat Verlag F A Brockhaus Leipzig Mannheim 2004 S 52 Arbeitsproduktivitat In Gabler Wirtschaftslexikon Springer Gabler Verlag wirtschaftslexikon gabler de Verlag Th Gabler Hrsg Gabler Wirtschafts Lexikon A E 1993 S 182 Arthur Woll Wirtschaftslexikon 2000 S 37 David Ricardo The Principles of Political Economy and Taxation 1817 S 1 ff Michael Griga Ubungsbuch Bilanzen erstellen und lesen fur Dummies 2013 S 345 google de Universitat Hamburg Indizes der Arbeitsproduktivitat im Produzierenden Gewerbe PDF Archiviert vom Original am 21 September 2011 abgerufen am 26 Marz 2021 Uwe Westphal Makrookonomik 2 Auflage Heidelberg 1994 S 7 Robert S Pindyck Daniel L Rubinfeld Mikrookonomie 6 Auflage Munchen 2005 S 273 Thomas Weiss Arbeitsproduktivitat nicht nur eine zentrale arbeitsokonomische und makrookonomische Kategorie In Zeitschrift fur Arbeitswissenschaft 01 2011 Statistisches Bundesamt Hrsg Stichwort Indizes der Produktion und der Arbeitsproduktivitat im Produzierenden Gewerbe abgerufen am 15 Juni 2015 Jochen Hartwig Messprobleme bei der Ermittlung des Wachstums der Arbeitsproduktivitat dargestellt anhand eines Vergleichs der Schweiz mit den USA In Lucius amp Lucius Hrsg Jahrbucher fur Nationalokonomie und Statistik Stuttgart 2006 Statistische Bundesamt Arbeitsmarkt Methoden 2012 abgerufen am 4 Januar 2016 Statistische Bundesamt Europaisches System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen Internationale Vergleichbarkeit 2014 abgerufen am 4 Januar 2016 Springer Gabler Verlag Hrsg Gabler Wirtschafts Lexikon Stichwort Arbeitsproduktivitat abgerufen am 9 Juni 2015 Thomas Apolte Notburga Ott Roland Menges Mathias Erlei Andre Schmidt Matthias Gocke Kompendium der Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik III 2019 S 108 google de Datenbank der OECD Level of GDP per capita and productivity Total employment Average annual hours actually worked per worker Datenbank der OECD Labour productivity growth in the total economy stats oecd org ntv de Digitalisierung bedroht Arbeitsplatze abgerufen am 4 Januar 2016 Winand von Petersdorff Campen Philip Plickert Vereinigte Staaten Wie Amerikas sinkende Produktivitat den Wohlstand gefahrdet In Frankfurter Allgemeine Zeitung 8 September 2016 ISSN 0174 4909 faz net abgerufen am 9 September 2016 Robert S Pindyck Daniel L Rubinfeld Mikrookonomie 2005 S 274 f Statistisches Bundesamt Arbeitsproduktivitat je Erwerbstatigen seit 1991 um fast 23 gestiegen Memento vom 21 Marz 2008 im Internet Archive Statista OECD Arbeitsproduktivitat im Berichtsjahr 2020 Bernd Andreae Agrarsysteme In Willi Albers Hrsg Handworterbuch der Wirtschaftswissenschaft Band 1 1977 S 158 f books google de Bernd Andreae Agrargeographie 1977 S 280 google de Bernd Andreae Agrargeographie 1977 S 114 Bernd Andreae Agrarsysteme In Willi Albers Hrsg Handworterbuch der Wirtschaftswissenschaft Band 1 1977 S 158 books google de Harald Scherf Beschaftigungsprobleme hochentwickelter Volkswirtschaften 1989 S 61 google de Adolf E Luger Allgemeine Betriebswirtschaftslehre Band 1 5 Auflagr Munchen 2004 S 55 ff Franz Haslinger Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung 6 Auflage Munchen 1992 S 149 Normdaten Sachbegriff GND 4002766 1 GND Explorer lobid OGND AKS

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