Die Armfüßer Brachiopoda oder Armfüßler seltener auch Armkiemer genannt sind die Angehörigen eines Tierstamms ausschließ
Armfüßer

Die Armfüßer (Brachiopoda) oder Armfüßler, seltener auch Armkiemer genannt, sind die Angehörigen eines Tierstamms ausschließlich aus meereslebenden bilateral-symmetrischen Tieren mit zweiklappigem Gehäuse. Sie ernähren sich von Kleinstlebewesen und ähneln äußerlich den Muscheln (Bivalvia), haben aber anstatt einer linken und rechten Schale (Klappe) eine obere und eine untere, wobei die bauchseitige Schale meist größer als die Rückenschale ist. Brachiopoden besitzen ferner einen Stiel zum Festklammern und an beiden Seiten des Mundes armförmige Tentakel. Die größten heute lebenden Arten erreichen Schalenbreiten bis sieben Zentimeter, die größten fossilen Schalen sind etwa 30 Zentimeter breit.
Armfüßer | ||||||||||||
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Cincinnetina meeki aus dem Oberdevon von Ohio | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Brachiopoda | ||||||||||||
Duméril, 1806 | ||||||||||||
Unterstämme | ||||||||||||
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Merkmale
Äußere Anatomie
Schale
Das auffälligste Merkmal der Armfüßer ist die zweiklappige Schale, die in eine Dorsal- und eine Ventralschale unterteilt wird. Man kann auch von einer oberen und einer unteren Schale sprechen, wobei letztere meist etwas größer als die obere ist. Die dorsale Schale wird auch Armklappe, die ventrale Schale Stielklappe genannt.
Obwohl sie äußerlich dadurch den Muscheln ähneln, kann man sie auf Anhieb an der Lage der Symmetrieebene erkennen. Diese geht bei ihnen senkrecht durch die Einzelklappe und teilt sie in jeweils zwei symmetrische Hälften, während sie bei Muscheln entlang des Schalenrandes verläuft. Vor allem bei den fossilen Vertretern können die Schalen sehr unterschiedlich geformt sein. So gibt es neben den in beide Richtungen gewölbten bikonvexen Schalen der Mehrheit der Tiere auch konkav-konvexe und von der normalen Form abweichende Formen. Bei einigen Arten ändert sich die Form im Laufe der Entwicklung von einer konvex-konkaven Form zu einer bikonvexen, man spricht dabei man von resupinaten Gehäusen.
Bei den meisten Arten sind beide Klappen stark verkalkt und mit einer organischen Schicht, dem Periostracum, bedeckt. Darunter befinden sich abwechselnd Schichten aus Calciumcarbonat (Calcit) und Proteinhäutchen. Bei einigen Arten liegt darunter noch eine Schicht aus prismenförmigen Calcitkristallen. Die Schalen können feine Kanälchen aufweisen, durch die Ausstülpungen des mit Sekretzellen, die sogenannten Caeca, reichen. Eine solche Schale wird als punctate Schale bezeichnet. Einige ursprüngliche Arten, wie Lingula, haben dagegen eine wenig verkalkte und biegsame Schale aus Chitinlamellen und Calciumphosphat.
Zusammengehalten werden die beiden Schalenhälften durch eine starke Muskulatur, deren wichtigste Teile der „Öffner“ und der „Schließer“ sind. Diese Muskeln arbeiten gegeneinander und ermöglichen die Öffnung bzw. die Schließung der Schalen. Bei den Articulata existiert außerdem ein Scharnier, die beiden Schalen sind also miteinander artikuliert (daher die Bezeichnung Articulata). Am Schalenaußenrand befinden sich Borsten (Setae). Der Öffnungswinkel der Klappen ist abhängig von der jeweiligen Art und kann zwischen 7° bei Gryphus-Arten und 45° bei Platidia-Arten betragen.
Armapparat
Im Zentrum des Tieres ist der namensgebende Armapparat (Lophophor) befestigt, der häufig (bei den Testicardines) durch ein kalkiges Armskelett an der Dorsal- oder Armschale gestützt wird, dem Lophophorskelett oder , und mit dem das Tier Nahrung aus dem Wasser sammelt und atmet. Die Nahrung gelangt über den zentral gelegenen und schlitzförmigen Mund in das Verdauungssystem. Der Körper ist von einem zweilappigen Mantel umgeben, der an der Außenseite die Schalenmaterialien absondert. Der Weichkörper einschließlich der Lophophoren ist vollständig von beiden Gehäuseklappen umschlossen. Die inneren Organe liegen im hinteren Gehäusebereich, der vordere besteht aus einer Mantelhöhle, in welche die Lophophoren hineinragen. Bei geschlossenen Klappen wird der Lophophor in die Filterkammer eingelegt und stellt sich erst wieder auf, wenn die Klappen wieder geöffnet werden.
Stiel
Aus der Ventralklappe, der Stielklappe oder zwischen beiden tritt am hinteren Ende des Tieres häufig ein muskulöser Stiel mit zäher, chitiniger Cuticula aus, mit dem das Tier am oder im Substrat festgewachsen ist. Dieser Stiel ist beweglich und erlaubt den Tieren, eine optimale Position im Wasser einzunehmen. Bei den noch heute in den Meeren vorkommenden wie der Gattung Lingula kann der Stiel bis zu 30 Zentimeter lang werden. Der muskulöse Stiel wird in den Staaten Südostasiens und in der Südsee von den Menschen gegessen.
Wenige Arten besitzen keinen Stiel und kleben mit der Ventralklappe am Substrat, andere sind nicht festgewachsen (sessil) und bewegen sich mit Hilfe des Stieles durch das Substrat (vagil).
Innere Anatomie
Das Nervensystem der Armfüßer ist sehr einfach aufgebaut. Es besitzt Ganglienkonzentrationen zur neuronalen Versorgung des Lophophors und der Klappenmuskulatur. Als Sinnesorgane sind nur Statocysten und einfache Lichtsinneszellen der Larven sowie bei Ligula bekannt. Der Darm ist bei den verschiedenen Taxa der Armfüßer unterschiedlich aufgebaut. Er folgt bei allen Arten einem erweiterten Magen mit einer paarigen Mitteldarmdrüse, verläuft dann jedoch entweder u-förmig zu einem vorn gelegenen After (Crania), auf die rechte Körperseite ausführend (alle Inarticulata) oder er endet blind (bei allen Testicardines).
Die Leibeshöhle, das Coelom, ist bei den Armfüßern dreiteilig, wobei die einzelnen Teile vollkommen voneinander abgetrennt sind. So besitzen sie ein röhrenförmiges am Innenrand des Lophophors, das als „großer Armsinus“ oder Labialkanal benannt wird. Das stellt ebenfalls einen Kanal am Lophophor dar, dieser liegt allerdings als „kleiner Armsinus“ an der Außenseite und besitzt Seitenzweige in den Tentakeln. Das ist paarig und bildet im Körperzentrum der Tiere Mesenterien mit darin enthaltenen Gefäßen sowie zwei Paar seitliche Bänder, das Gastroparietal- und das Ilioparietalband. Außerdem verzweigt es sich im Mantel. Das Gefäßsystem ist geschlossen und besteht aus einem Sinus und mehreren Blutkanälen, das hämoglobinhaltige Blut wird von einem kontraktilen Herzen, das oberhalb des Magens liegt, durch den Körper gepumpt. Besonders gut versorgt werden die Außenbereiche des Mantels sowie der Lophophor, da hier der Sauerstoff zur Atmung aus dem Wasser aufgenommen wird.
Die Entsorgung von Stoffwechselendprodukten (Exkreten) erfolgt über ein Paar Metanephridien im Ilioparietalband, bei den Rhynchonellidae über zwei Paare im Gastroparietalband. Durch die Nephridien werden auch die Keimzellen ausgeleitet, die Gonaden liegen dabei im Bereich des Metacoels, entweder an den Mesentherien oder in den Mantelkanälen.
Lebensweise
Ernährung
Armfüßer sind typische sessile Filtrierer, sie filtern also als Strudeler ihre Nahrung aus dem vorbeiströmenden Wasser. Dabei bilden sie keine Kolonien, sind also solitär, liegen jedoch sehr häufig nahe beieinander. Die Nahrung der Tiere besteht hauptsächlich aus Dinoflagellaten und Kieselalgen (Bacillariophyta), die sie mit Tentakeln an den Lophophoren heranstrudeln. Der Lophophor hat zu diesem Zweck an der Oberseite einseitig angeordnete Rinnen und Tentakel mit einer reusenartigen Bewimperung. Durch die Bewegung des Lophophors wird entsprechend ein Wasserstrom erzeugt, der seitlich in die geöffneten Klappen eintritt, und die Nahrungspartikel aus dem Wasser gefiltert. Über die Nahrungsrinne wird die Nahrung zur zentral gelegenen Mundöffnung geleitet.
Fortpflanzung und Entwicklung
Armfüßer sind mit Ausnahme der Vertreter der Gattung Argyrotheca getrenntgeschlechtlich und pflanzen sich ausschließlich sexuell fort. Dabei entwickeln sich die Keimzellen in den Gonaden und werden durch die Nephridien in das freie Wasser entlassen, wo die Befruchtung stattfindet. Bei einigen Arten verbleiben die Eizellen im Bereich des Lophophors oder sogar noch in den Nephridien und werden hier von freischwimmenden Spermien befruchtet, die Larvalentwicklung erfolgt bei ihnen anschließend in der Schale (Brutpflege).
Nach der Befruchtung beginnt die Keimesentwicklung durch eine bis zum Stadium der Gastrula. Das Mesoderm wird durch eine Enterocoelie des Darmes gebildet, es schnüren sich also Bläschen des Urdarms ab und bilden die drei paarigen Leibeshöhlen (Coelom). Bei den Inarticulata findet die Larvalentwicklung weitestgehend in der Eihülle statt und die Tiere schlüpfen als Larve, die den ausgewachsenen Tieren weitestgehend ähnelt und sich in dieser Form festsetzen kann. Bei den Articulata entwickelt sich eine freischwimmende Larve mit einer morphologischen Zweiteilung, wobei der Vorderteil mit Zilien ausgestattet ist und der Fortbewegung dient.
Nach etwa zwei Tagen heftet sich die Larve mit dem Hinterteil an das Substrat und es beginnt eine Metamorphose, bei der sich aus dem Hinterteil der Stiel und der Mantel bilden. Letzterer stülpt sich über das Vorderende, das sich zum eigentlichen Körper des Tieres mit dem Lophophor entwickelt. Die Schalen werden abschließend vom Mantel sezerniert, indem sich erst eine Vorschale aus Proteinen bildet (). Die eigentliche Schale bildet sich von diesen Protegula ausgehend, die später den zentralen Wirbel bilden. Der Zuwachs kann anhand von Zuwachslinien abgelesen werden, wodurch sich das Alter der Tiere an der Schale abschätzen lässt. Das Lebensalter kann von wenigen Monaten bei Kleinformen bis zu mehreren Jahren reichen, eine ähnliche Altersspanne wird auch für fossile Formen angenommen.
Stammesgeschichte
Phylogenie
Entstehung der Armfüßer
Die Armfüßer sind fossil bereits seit dem frühen Kambrium vor etwa 530 Millionen Jahren bekannt. Dabei sind bis heute Fossilien von mehr als 30.000 ausgestorbenen Arten gefunden worden, die in mehr als 4000 Gattungen eingeordnet werden. Besonders artenreich war das Taxon im Devon (siehe hierzu Abschnitt „Entfaltung der Armfüßer“).
Man geht davon aus, dass die Armfüßer einen gemeinsamen Vorfahren haben und entsprechend monophyletisch sind. Zu möglichen fossilen Vertretern dieser Vorfahren gibt es allerdings keine überzeugenden Kandidaten, folglich ist die evolutionäre Entstehung des Armfüßer-Bauplanes ein umstrittenes Problem. Auf paläontologischer Basis wurden Beziehungen zu den frühkambrischen hergestellt, einer ausgestorbenen Tiergruppe, welche zwei Schalen auf der Rückenseite trägt. Die Gegner dieser Hypothese bezweifeln unter anderem, dass aus zwei rückenseitig gelegenen Schalen allmählich die Rücken- und Bauchklappe der Armfüßer geworden sein könnte.
Im Vergleich mit heutigen Tierstämmen wurde aufgrund des charakteristischen Lophophor-Organs eine nahe Verwandtschaft mit den Hufeisenwürmern und Moostierchen vermutet, diese beiden Gruppen wurden mit den Armfüßern zu einem Taxon Lophophorata oder Tentaculata vereinigt. Mittels molekularbiologischer Methoden konnte bisher nur die Vermutung eines Schwestergruppenverhältnisses zu den Hufeisenwürmern bekräftigt werden. Im Rahmen der ebenfalls molekularbiologisch begründeten Lophotrochozoa-Hypothese wurde eine Abstammung der Armfüßer und Hufeisenwürmer von ringelwurmartigen Vorfahren (Annelida) in Betracht gezogen – eine Hypothese, die bereits 1871 von E. S. Morse auf morphologischer Basis vertreten worden war. Als morphologische Indizien, die für eine Beziehung der Armfüßer zu den Ringelwürmern sprechen, werden unter anderem identisch aufgebaute Borsten genannt.
Entfaltung der Armfüßer
Im Kambrium lebten vor allem inartikulate Brachiopoden. Dies änderte sich im Ordovizium, als artikulate Formen eine erste große Radiation durchmachten und die inartikulaten in der Artenzahl überflügelten. Eine weitere Zunahme der Artenzahlen erfolgte, mit einem leichten Einbruch im Silur, bis zum Devon, wo die höchsten Artenzahlen in insgesamt sieben Ordnungen bekannt sind. Nach dem Devon kam es zu einem erneuten Einschnitt, nach dem sich vor allem die Strophomeniden stark vermehrten. Der größte Einschnitt in die Artenvielfalt erfolgte zum Abschluss des Perm vor 251 Millionen Jahren. Bei diesem größten bekannten Massenaussterben verschwanden etwa 95 Prozent der marinen Invertebraten wie etwa die Großforaminiferen, die paläozoischen Korallen, die Trilobiten und die Eurypteriden, während die Armfüßer ebenso wie die Bryozoen, die Crinoiden und die Ammoniten stark dezimiert wurden. Bei den Armfüßern wird angenommen, dass das Aufkommen neuer Fressfeinde, der hochangepassten Seesterne, nach der Perm-Trias-Grenze das Aussterben noch verstärkt haben könnte.
In der Trias existierten nur noch sehr wenige Armfüßer-Gruppen, die größtenteils bis heute existieren. Das Massenaussterben am Ende der Kreidezeit vor etwa 65 Millionen Jahren, bei dem neben Wirbeltiergruppen wie Dinosaurier und Flugsaurier vor allem auch die Ammoniten vollständig ausstarben, hatte auf die Armfüßer nur wenig Einfluss. Andererseits entwickelten sich seit der Trias auch die Muscheln, die teilweise als direkte Konkurrenten auftraten, sodass es zu keiner weiteren Radiation kam. Heute leben noch etwa 300 Arten artikulater Brachiopoden, die 75 Gattungen zugeordnet werden. Bei den inartikulaten Formen starben die meisten Formen bereits im Ordovizium und Devon aus. Bis heute haben nur wenige Arten der Ligulidae und der Discinidae in fünf Gattungen und der Craniidae mit kalkiger Schale in drei Gattungen überlebt.
Stratigraphie
Aufgrund ihres zeitlich sehr gut einzuordnenden Vorkommens und ihrer Merkmalskombinationen sowie ihres zahlenmäßig häufigen Vorkommens stellen die Armfüßer wichtige Leitfossilien dar, anhand derer sich das Alter von anderen Fossilfunden aus gleichen Schichten sehr gut abschätzen lässt. Sie sind außerdem vor allem da häufig zu finden, wo andere wichtige Leitfossilien wie die Graptolithen oder die Goniatiten fehlen.
Systematik
Taxonomie der Armfüßer Taxa mit rezenten Arten in grün, mit ausschließlich fossilen Arten in weiß | |||
Unterstamm | Klasse | Ordnung | Ausgestorben |
nein | |||
Ordovizium | |||
Acrotretida | Devon | ||
Ordovizium | |||
nein | |||
Karbon | |||
Silur | |||
Rhynchonelliformea | Kambrium | ||
Perm | |||
Kambrium | |||
Kambrium | |||
Perm | |||
Silur | |||
Ordovizium | |||
Ordovizium | |||
Strophomenida | Karbon | ||
Productida | Perm | ||
Kambrium | |||
Orthida | Karbon | ||
Pentamerida | Devon | ||
Rhynchonellida | nein | ||
Atrypida | Devon | ||
Spiriferida | Jura | ||
nein | |||
Athyridida | Kreide | ||
Terebratulida | nein |
Heute existieren etwa 83 Gattungen mit etwa 375 Arten von Armfüßern. Die Systematik dieser Tiergruppe ist bis heute nicht vollständig geklärt. Klassisch werden die rezenten Arten ohne Schalenschloss zu den zusammengefasst, während alle schlosstragenden Armfüßer die Articulata bzw. Testicardines bilden. Letztere haben sich jedoch aus Vertretern der Inarticulata entwickelt, wodurch die Inarticulata eine paraphyletische Gruppe bilden und nicht mehr als Taxon gelten. Die klassische Einteilung sieht entsprechend folgendermaßen aus:
- Inarticulata oder Ecardines
- – mit chitiniger Schale, unter anderem und
- – mit kalkiger Schale, unter anderem
- Articulata oder Testicardines
- Rhynchonellida
- Terebratulida
Vor allem in der Paläontologie wird heute auf der Basis rezenter und fossiler Arten ein Stammbaum diskutiert, der die Phylogenese darstellt. Dieser wurde 1996 von Williams et al. entwickelt:
Brachiopoda |
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Die Articulata bilden auch hier eine monophyletische Gruppe, allerdings innerhalb der Rhynchonelliformea. Sie umfassen die Klassen und , letztere bilden die einzige überlebende Gruppe der Rhynchonelliformea. Die Inarticulata werden als paraphyletische Gruppe aufgelöst in die und die .
Eine vollständigere Darstellung stellten Williams, Carlson und Brunton 2000 vor, die in der nebenstehenden Tabelle dargestellt wird.
Literatur
- Sievert Lorenzen: Brachiopoda, Armfüßer. In: W. Westheide, R. Rieger (Hrsg.): Spezielle Zoologie Teil 1: Einzeller und Wirbellose Tiere. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart/Jena.
- Bernhard Ziegler: Einführung in die Paläobiologie. Teil 3. ISBN 3-510-65179-0.
- E.N.K. Clarkson: Invertebrate Palaeontology and Evolution. ISBN 0-632-05238-4.
- U. Lehmann, G. Hillmer: Wirbellose Tiere der Vorzeit. ISBN 3-432-90653-6.
- A. Williams, S.J. Carlson, C.H.C. Brunton, L.E. Holmer, L. Popov: A supra-ordinal classification of the Brachiopoda. In: Philosophical Transactions of the Royal Society of London. Series B 351, 1996, S. 1171–1193.
- Heinz Sulser: Die fossilen Brachiopoden der Schweiz und der angrenzenden Gebiete. Juragebirge und Alpen. 1999, ISBN 3-9520766-1-9.
- S.J. Carlson, M.R. Sandy (Hrsg.): Brachiopods Ancient and Modern: A Tribute to G. Arthur Cooper. In: The Paleontological Society Special Publications. 7, New Haven, 2001, ISSN 1089-3326.
- A. Williams, S.J. Carlson und C.H.C. Brunton: Brachiopod classification. In: A. Williams et al.: Brachiopoda (revised), Treatise on Invertebrate Paleontology (Kaesler, R.L., ed.). Boulder, Colorado: Geological Society of America and Lawrence, Kansas: The University of Kansas, 2000, ISBN 0-8137-3108-9.
Weblinks
- Brachiopoden am UCMP (englisch)
- BrachNet (englisch)
- Brachiopoden bei palaeos.com
Einzelnachweise
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Armfusser Brachiopoda oder Armfussler seltener auch Armkiemer genannt sind die Angehorigen eines Tierstamms ausschliesslich aus meereslebenden bilateral symmetrischen Tieren mit zweiklappigem Gehause Sie ernahren sich von Kleinstlebewesen und ahneln ausserlich den Muscheln Bivalvia haben aber anstatt einer linken und rechten Schale Klappe eine obere und eine untere wobei die bauchseitige Schale meist grosser als die Ruckenschale ist Brachiopoden besitzen ferner einen Stiel zum Festklammern und an beiden Seiten des Mundes armformige Tentakel Die grossten heute lebenden Arten erreichen Schalenbreiten bis sieben Zentimeter die grossten fossilen Schalen sind etwa 30 Zentimeter breit ArmfusserCincinnetina meeki aus dem Oberdevon von OhioSystematikohne Rang Vielzellige Tiere Metazoa ohne Rang Gewebetiere Eumetazoa ohne Rang Bilateriaohne Rang Urmunder Protostomia Uberstamm Lophotrochozoen Lophotrochozoa Stamm ArmfusserWissenschaftlicher NameBrachiopodaDumeril 1806UnterstammeRhynchonelliformeaMerkmaleAussere Anatomie Schale Das auffalligste Merkmal der Armfusser ist die zweiklappige Schale die in eine Dorsal und eine Ventralschale unterteilt wird Man kann auch von einer oberen und einer unteren Schale sprechen wobei letztere meist etwas grosser als die obere ist Die dorsale Schale wird auch Armklappe die ventrale Schale Stielklappe genannt Obwohl sie ausserlich dadurch den Muscheln ahneln kann man sie auf Anhieb an der Lage der Symmetrieebene erkennen Diese geht bei ihnen senkrecht durch die Einzelklappe und teilt sie in jeweils zwei symmetrische Halften wahrend sie bei Muscheln entlang des Schalenrandes verlauft Vor allem bei den fossilen Vertretern konnen die Schalen sehr unterschiedlich geformt sein So gibt es neben den in beide Richtungen gewolbten bikonvexen Schalen der Mehrheit der Tiere auch konkav konvexe und von der normalen Form abweichende Formen Bei einigen Arten andert sich die Form im Laufe der Entwicklung von einer konvex konkaven Form zu einer bikonvexen man spricht dabei man von resupinaten Gehausen Aufbau eines Vertreters der Rhynchonelliformea Bei den meisten Arten sind beide Klappen stark verkalkt und mit einer organischen Schicht dem Periostracum bedeckt Darunter befinden sich abwechselnd Schichten aus Calciumcarbonat Calcit und Proteinhautchen Bei einigen Arten liegt darunter noch eine Schicht aus prismenformigen Calcitkristallen Die Schalen konnen feine Kanalchen aufweisen durch die Ausstulpungen des mit Sekretzellen die sogenannten Caeca reichen Eine solche Schale wird als punctate Schale bezeichnet Einige ursprungliche Arten wie Lingula haben dagegen eine wenig verkalkte und biegsame Schale aus Chitinlamellen und Calciumphosphat Zusammengehalten werden die beiden Schalenhalften durch eine starke Muskulatur deren wichtigste Teile der Offner und der Schliesser sind Diese Muskeln arbeiten gegeneinander und ermoglichen die Offnung bzw die Schliessung der Schalen Bei den Articulata existiert ausserdem ein Scharnier die beiden Schalen sind also miteinander artikuliert daher die Bezeichnung Articulata Am Schalenaussenrand befinden sich Borsten Setae Der Offnungswinkel der Klappen ist abhangig von der jeweiligen Art und kann zwischen 7 bei Gryphus Arten und 45 bei Platidia Arten betragen Lophophoren eines rezenten Brachiopoden Terebratalia transversa Armapparat Im Zentrum des Tieres ist der namensgebende Armapparat Lophophor befestigt der haufig bei den Testicardines durch ein kalkiges Armskelett an der Dorsal oder Armschale gestutzt wird dem Lophophorskelett oder und mit dem das Tier Nahrung aus dem Wasser sammelt und atmet Die Nahrung gelangt uber den zentral gelegenen und schlitzformigen Mund in das Verdauungssystem Der Korper ist von einem zweilappigen Mantel umgeben der an der Aussenseite die Schalenmaterialien absondert Der Weichkorper einschliesslich der Lophophoren ist vollstandig von beiden Gehauseklappen umschlossen Die inneren Organe liegen im hinteren Gehausebereich der vordere besteht aus einer Mantelhohle in welche die Lophophoren hineinragen Bei geschlossenen Klappen wird der Lophophor in die Filterkammer eingelegt und stellt sich erst wieder auf wenn die Klappen wieder geoffnet werden Stiel Lingula anatina im Aquarium Der Stiel ist bei dieser Art nicht festgewachsen Aus der Ventralklappe der Stielklappe oder zwischen beiden tritt am hinteren Ende des Tieres haufig ein muskuloser Stiel mit zaher chitiniger Cuticula aus mit dem das Tier am oder im Substrat festgewachsen ist Dieser Stiel ist beweglich und erlaubt den Tieren eine optimale Position im Wasser einzunehmen Bei den noch heute in den Meeren vorkommenden wie der Gattung Lingula kann der Stiel bis zu 30 Zentimeter lang werden Der muskulose Stiel wird in den Staaten Sudostasiens und in der Sudsee von den Menschen gegessen Wenige Arten besitzen keinen Stiel und kleben mit der Ventralklappe am Substrat andere sind nicht festgewachsen sessil und bewegen sich mit Hilfe des Stieles durch das Substrat vagil Innere Anatomie Das Nervensystem der Armfusser ist sehr einfach aufgebaut Es besitzt Ganglienkonzentrationen zur neuronalen Versorgung des Lophophors und der Klappenmuskulatur Als Sinnesorgane sind nur Statocysten und einfache Lichtsinneszellen der Larven sowie bei Ligula bekannt Der Darm ist bei den verschiedenen Taxa der Armfusser unterschiedlich aufgebaut Er folgt bei allen Arten einem erweiterten Magen mit einer paarigen Mitteldarmdruse verlauft dann jedoch entweder u formig zu einem vorn gelegenen After Crania auf die rechte Korperseite ausfuhrend alle Inarticulata oder er endet blind bei allen Testicardines Die Leibeshohle das Coelom ist bei den Armfussern dreiteilig wobei die einzelnen Teile vollkommen voneinander abgetrennt sind So besitzen sie ein rohrenformiges am Innenrand des Lophophors das als grosser Armsinus oder Labialkanal benannt wird Das stellt ebenfalls einen Kanal am Lophophor dar dieser liegt allerdings als kleiner Armsinus an der Aussenseite und besitzt Seitenzweige in den Tentakeln Das ist paarig und bildet im Korperzentrum der Tiere Mesenterien mit darin enthaltenen Gefassen sowie zwei Paar seitliche Bander das Gastroparietal und das Ilioparietalband Ausserdem verzweigt es sich im Mantel Das Gefasssystem ist geschlossen und besteht aus einem Sinus und mehreren Blutkanalen das hamoglobinhaltige Blut wird von einem kontraktilen Herzen das oberhalb des Magens liegt durch den Korper gepumpt Besonders gut versorgt werden die Aussenbereiche des Mantels sowie der Lophophor da hier der Sauerstoff zur Atmung aus dem Wasser aufgenommen wird Die Entsorgung von Stoffwechselendprodukten Exkreten erfolgt uber ein Paar Metanephridien im Ilioparietalband bei den Rhynchonellidae uber zwei Paare im Gastroparietalband Durch die Nephridien werden auch die Keimzellen ausgeleitet die Gonaden liegen dabei im Bereich des Metacoels entweder an den Mesentherien oder in den Mantelkanalen LebensweiseErnahrung Armfusser mit sichtbarem Lophophor Armfusser sind typische sessile Filtrierer sie filtern also als Strudeler ihre Nahrung aus dem vorbeistromenden Wasser Dabei bilden sie keine Kolonien sind also solitar liegen jedoch sehr haufig nahe beieinander Die Nahrung der Tiere besteht hauptsachlich aus Dinoflagellaten und Kieselalgen Bacillariophyta die sie mit Tentakeln an den Lophophoren heranstrudeln Der Lophophor hat zu diesem Zweck an der Oberseite einseitig angeordnete Rinnen und Tentakel mit einer reusenartigen Bewimperung Durch die Bewegung des Lophophors wird entsprechend ein Wasserstrom erzeugt der seitlich in die geoffneten Klappen eintritt und die Nahrungspartikel aus dem Wasser gefiltert Uber die Nahrungsrinne wird die Nahrung zur zentral gelegenen Mundoffnung geleitet Fortpflanzung und Entwicklung Lebende BrachiopodenDer Armfusser Punctospirella Spiriferina fragilis wanderte nur unter gunstigen Bedingungen ins Germanische Becken ein hier an der Oberflache der Spiriferinabank des Oberen Muschelkalks Armfusser sind mit Ausnahme der Vertreter der Gattung Argyrotheca getrenntgeschlechtlich und pflanzen sich ausschliesslich sexuell fort Dabei entwickeln sich die Keimzellen in den Gonaden und werden durch die Nephridien in das freie Wasser entlassen wo die Befruchtung stattfindet Bei einigen Arten verbleiben die Eizellen im Bereich des Lophophors oder sogar noch in den Nephridien und werden hier von freischwimmenden Spermien befruchtet die Larvalentwicklung erfolgt bei ihnen anschliessend in der Schale Brutpflege Nach der Befruchtung beginnt die Keimesentwicklung durch eine bis zum Stadium der Gastrula Das Mesoderm wird durch eine Enterocoelie des Darmes gebildet es schnuren sich also Blaschen des Urdarms ab und bilden die drei paarigen Leibeshohlen Coelom Bei den Inarticulata findet die Larvalentwicklung weitestgehend in der Eihulle statt und die Tiere schlupfen als Larve die den ausgewachsenen Tieren weitestgehend ahnelt und sich in dieser Form festsetzen kann Bei den Articulata entwickelt sich eine freischwimmende Larve mit einer morphologischen Zweiteilung wobei der Vorderteil mit Zilien ausgestattet ist und der Fortbewegung dient Nach etwa zwei Tagen heftet sich die Larve mit dem Hinterteil an das Substrat und es beginnt eine Metamorphose bei der sich aus dem Hinterteil der Stiel und der Mantel bilden Letzterer stulpt sich uber das Vorderende das sich zum eigentlichen Korper des Tieres mit dem Lophophor entwickelt Die Schalen werden abschliessend vom Mantel sezerniert indem sich erst eine Vorschale aus Proteinen bildet Die eigentliche Schale bildet sich von diesen Protegula ausgehend die spater den zentralen Wirbel bilden Der Zuwachs kann anhand von Zuwachslinien abgelesen werden wodurch sich das Alter der Tiere an der Schale abschatzen lasst Das Lebensalter kann von wenigen Monaten bei Kleinformen bis zu mehreren Jahren reichen eine ahnliche Altersspanne wird auch fur fossile Formen angenommen StammesgeschichtePhylogenie Entstehung der Armfusser Die Armfusser sind fossil bereits seit dem fruhen Kambrium vor etwa 530 Millionen Jahren bekannt Dabei sind bis heute Fossilien von mehr als 30 000 ausgestorbenen Arten gefunden worden die in mehr als 4000 Gattungen eingeordnet werden Besonders artenreich war das Taxon im Devon siehe hierzu Abschnitt Entfaltung der Armfusser Man geht davon aus dass die Armfusser einen gemeinsamen Vorfahren haben und entsprechend monophyletisch sind Zu moglichen fossilen Vertretern dieser Vorfahren gibt es allerdings keine uberzeugenden Kandidaten folglich ist die evolutionare Entstehung des Armfusser Bauplanes ein umstrittenes Problem Auf palaontologischer Basis wurden Beziehungen zu den fruhkambrischen hergestellt einer ausgestorbenen Tiergruppe welche zwei Schalen auf der Ruckenseite tragt Die Gegner dieser Hypothese bezweifeln unter anderem dass aus zwei ruckenseitig gelegenen Schalen allmahlich die Rucken und Bauchklappe der Armfusser geworden sein konnte Im Vergleich mit heutigen Tierstammen wurde aufgrund des charakteristischen Lophophor Organs eine nahe Verwandtschaft mit den Hufeisenwurmern und Moostierchen vermutet diese beiden Gruppen wurden mit den Armfussern zu einem Taxon Lophophorata oder Tentaculata vereinigt Mittels molekularbiologischer Methoden konnte bisher nur die Vermutung eines Schwestergruppenverhaltnisses zu den Hufeisenwurmern bekraftigt werden Im Rahmen der ebenfalls molekularbiologisch begrundeten Lophotrochozoa Hypothese wurde eine Abstammung der Armfusser und Hufeisenwurmer von ringelwurmartigen Vorfahren Annelida in Betracht gezogen eine Hypothese die bereits 1871 von E S Morse auf morphologischer Basis vertreten worden war Als morphologische Indizien die fur eine Beziehung der Armfusser zu den Ringelwurmern sprechen werden unter anderem identisch aufgebaute Borsten genannt Neospirifer condor aus dem Karbon Entfaltung der Armfusser Im Kambrium lebten vor allem inartikulate Brachiopoden Dies anderte sich im Ordovizium als artikulate Formen eine erste grosse Radiation durchmachten und die inartikulaten in der Artenzahl uberflugelten Eine weitere Zunahme der Artenzahlen erfolgte mit einem leichten Einbruch im Silur bis zum Devon wo die hochsten Artenzahlen in insgesamt sieben Ordnungen bekannt sind Nach dem Devon kam es zu einem erneuten Einschnitt nach dem sich vor allem die Strophomeniden stark vermehrten Der grosste Einschnitt in die Artenvielfalt erfolgte zum Abschluss des Perm vor 251 Millionen Jahren Bei diesem grossten bekannten Massenaussterben verschwanden etwa 95 Prozent der marinen Invertebraten wie etwa die Grossforaminiferen die palaozoischen Korallen die Trilobiten und die Eurypteriden wahrend die Armfusser ebenso wie die Bryozoen die Crinoiden und die Ammoniten stark dezimiert wurden Bei den Armfussern wird angenommen dass das Aufkommen neuer Fressfeinde der hochangepassten Seesterne nach der Perm Trias Grenze das Aussterben noch verstarkt haben konnte In der Trias existierten nur noch sehr wenige Armfusser Gruppen die grosstenteils bis heute existieren Das Massenaussterben am Ende der Kreidezeit vor etwa 65 Millionen Jahren bei dem neben Wirbeltiergruppen wie Dinosaurier und Flugsaurier vor allem auch die Ammoniten vollstandig ausstarben hatte auf die Armfusser nur wenig Einfluss Andererseits entwickelten sich seit der Trias auch die Muscheln die teilweise als direkte Konkurrenten auftraten sodass es zu keiner weiteren Radiation kam Heute leben noch etwa 300 Arten artikulater Brachiopoden die 75 Gattungen zugeordnet werden Bei den inartikulaten Formen starben die meisten Formen bereits im Ordovizium und Devon aus Bis heute haben nur wenige Arten der Ligulidae und der Discinidae in funf Gattungen und der Craniidae mit kalkiger Schale in drei Gattungen uberlebt Stratigraphie Aufgrund ihres zeitlich sehr gut einzuordnenden Vorkommens und ihrer Merkmalskombinationen sowie ihres zahlenmassig haufigen Vorkommens stellen die Armfusser wichtige Leitfossilien dar anhand derer sich das Alter von anderen Fossilfunden aus gleichen Schichten sehr gut abschatzen lasst Sie sind ausserdem vor allem da haufig zu finden wo andere wichtige Leitfossilien wie die Graptolithen oder die Goniatiten fehlen SystematikTaxonomie der Armfusser Taxa mit rezenten Arten in grun mit ausschliesslich fossilen Arten in weiss nach Williams Carlson und Brunton 2000Unterstamm Klasse Ordnung AusgestorbenneinOrdoviziumAcrotretida DevonOrdoviziumneinKarbonSilurRhynchonelliformea KambriumPermKambriumKambriumPermSilurOrdoviziumOrdoviziumStrophomenida KarbonProductida PermKambriumOrthida KarbonPentamerida DevonRhynchonellida neinAtrypida DevonSpiriferida JuraneinAthyridida KreideTerebratulida nein Heute existieren etwa 83 Gattungen mit etwa 375 Arten von Armfussern Die Systematik dieser Tiergruppe ist bis heute nicht vollstandig geklart Klassisch werden die rezenten Arten ohne Schalenschloss zu den zusammengefasst wahrend alle schlosstragenden Armfusser die Articulata bzw Testicardines bilden Letztere haben sich jedoch aus Vertretern der Inarticulata entwickelt wodurch die Inarticulata eine paraphyletische Gruppe bilden und nicht mehr als Taxon gelten Die klassische Einteilung sieht entsprechend folgendermassen aus Inarticulata oder Ecardines mit chitiniger Schale unter anderem und mit kalkiger Schale unter anderem Articulata oder Testicardines Rhynchonellida Terebratulida Vor allem in der Palaontologie wird heute auf der Basis rezenter und fossiler Arten ein Stammbaum diskutiert der die Phylogenese darstellt Dieser wurde 1996 von Williams et al entwickelt Brachiopoda Rhynchonelliformea Chileata N N Obolellata Kutorginata Articulata Strophomenata Rhynchonellata Craniformea mit Craniata Linguliformea Lingulata Paterinata Die Articulata bilden auch hier eine monophyletische Gruppe allerdings innerhalb der Rhynchonelliformea Sie umfassen die Klassen und letztere bilden die einzige uberlebende Gruppe der Rhynchonelliformea Die Inarticulata werden als paraphyletische Gruppe aufgelost in die und die Eine vollstandigere Darstellung stellten Williams Carlson und Brunton 2000 vor die in der nebenstehenden Tabelle dargestellt wird LiteraturSievert Lorenzen Brachiopoda Armfusser In W Westheide R Rieger Hrsg Spezielle Zoologie Teil 1 Einzeller und Wirbellose Tiere Gustav Fischer Verlag Stuttgart Jena Bernhard Ziegler Einfuhrung in die Palaobiologie Teil 3 ISBN 3 510 65179 0 E N K Clarkson Invertebrate Palaeontology and Evolution ISBN 0 632 05238 4 U Lehmann G Hillmer Wirbellose Tiere der Vorzeit ISBN 3 432 90653 6 A Williams S J Carlson C H C Brunton L E Holmer L Popov A supra ordinal classification of the Brachiopoda In Philosophical Transactions of the Royal Society of London Series B 351 1996 S 1171 1193 Heinz Sulser Die fossilen Brachiopoden der Schweiz und der angrenzenden Gebiete Juragebirge und Alpen 1999 ISBN 3 9520766 1 9 S J Carlson M R Sandy Hrsg Brachiopods Ancient and Modern A Tribute to G Arthur Cooper In The Paleontological Society Special Publications 7 New Haven 2001 ISSN 1089 3326 A Williams S J Carlson und C H C Brunton Brachiopod classification In A Williams et al Brachiopoda revised Treatise on Invertebrate Paleontology Kaesler R L ed Boulder Colorado Geological Society of America and Lawrence Kansas The University of Kansas 2000 ISBN 0 8137 3108 9 WeblinksCommons Armfusser Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Brachiopoden am UCMP englisch BrachNet englisch Brachiopoden bei palaeos comEinzelnachweiseDieser Artikel wurde am 19 Februar 2006 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4143034 7 GND Explorer lobid OGND AKS