Arno Wüstenhöfer 9 Oktober 1920 in Karlsruhe 19 Juli 2003 in Wuppertal war ein deutscher Schauspieler Regisseur und Inte
Arno Wüstenhöfer

Arno Wüstenhöfer (* 9. Oktober 1920 in Karlsruhe; † 19. Juli 2003 in Wuppertal) war ein deutscher Schauspieler, Regisseur und Intendant.
Biografie
Wüstenhöfer war der Sohn des Bergwerkdirektors Paul Wüstenhöfer. Nach dem Schulabschluss studierte er fünf Semester Rechtswissenschaften und Germanistik und ließ sich zudem zum Schauspieler ausbilden.
Intendant in Lübeck
Wüstenhöfer arbeitete von 1946 bis 1959 als freier Schauspieler und Regisseur an verschiedenen Bühnen von Lübeck. Er war von 1959 bis 1964 als Intendant des Lübecker Theaters tätig.
Generalintendant in Wuppertal
Von 1964 bis 1975 war er Generalintendant der Wuppertaler Bühnen. Unter Wüstenhöfers Leitung hat sich das Wuppertaler Theater zu einer der führenden Bühnen in Deutschland entwickelt.
Zu Wüstenhöfers großen Verdiensten gehört die Förderung von Pina Bausch, die er 1973 als Ballettdirektorin und Chefchoreographin an die Wuppertaler Bühnen holte, woraufhin das Wuppertaler Ballett fortan in Tanztheater Wuppertal Pina Bausch umbenannt wurde. Mit ihrer Berufung legte er den Grundstein für Bauschs internationale Karriere.
Wüstenhöfer wurde zwei Mal zum Berliner Theatertreffen eingeladen, wo er 1968 mit seiner Inszenierung von Peter Hacks Moritz Tassow und 1972 mit seiner Inszenierung von Frank Wedekinds Schloss Wetterstein teilnahm.
Im Sommer 1976 wurde er zum Leiter des Theaters Basel berufen, lehnte die Stelle jedoch auf Grund von Kürzungen der staatlichen Subventionen ab.
Generalintendant in Bremen
Von 1978 bis 1985 war er als Nachfolger von Peter Stoltzenberg Generalintendant am Bremer Theater.
Er verpflichtete 1978 die Tänzerin und Choreografin Reinhild Hoffmann und den Tänzer und Choreografen Gerhard Bohner als Direktoren des Bremer Tanztheaters, das sich dadurch weiter entfaltete. Das Theater am Goetheplatz wurde fast ausschließlich für das hochklassige Musiktheater genutzt. In seiner ersten Spielzeit 1978/79 hatte das Schauspiel, das im beengten Kammerspielhaus auftrat, große Erfolge. Zwei Schauspielproduktionen erhielten eine Einladung zum Berliner Theatertreffen. 1979 kürte die Fachzeitschrift Theater heute das Bremer Theater zum Theater des Jahres.
1980 weigerte sich das Schauspielensemble, weiterhin in den Kammerspielen aufzutreten und forderte eine eigene Direktion mit eigenem Etat. Stattdessen wurde der Etat gekürzt. Ein Rücktrittsangebot von Wüstenhöfer lehnte der zuständige Senator Horst Werner Franke ab; aber es wurde später der Vertrag mit ihm bis 1985 verlängert. 1981 fand eine Demonstration Gegen den Bremer Theatertod statt. Gegen dessen Schließung protestierten auch zahlreiche nationale Theatergrößen, unter anderem Claus Peymann und Bernhard Minetti. Nach der Spielzeit 1980/81 verließen viele Ensemblemitglieder und Regisseure das Theater; die Schauspielsparte lag nahezu brach.
1981/82 konnten, trotz strikten Sparkurses, bekannte Gastspiele stattfinden. Wüstenhöfer erhielt Spitznamen wie „Sparno“ und „Sir Arno“ für seinen geschickten Sparkurs und für die edle, selbstkritische Art der Leitung. Für die Spielzeit 1982/83 wurde ein neues Schauspielensemble verpflichtet. Im November 1984 fand die Eröffnung des Neuen Schauspielhauses statt, das die Kapazitätsprobleme des Theaters löste; auch ein Erfolg Wüstenhöfers. Er schied aus Altersgründen nach Ende der Spielzeit 1984/85 beim Theater Bremen aus. Ihm folgte Tobias Richter im Amt.
Er war danach für einige Jahre als freier Regisseur und Schauspieler tätig und wohnte weiterhin in Bremen in der Violenstraße Nr. 22. In der Spielzeit 1985/86 inszenierte er am Theater Basel die Oper Eugen Onegin. In der Spielzeit 1987/88 trat er am Theater Bremen, seiner früheren Wirkungsstätte, in einer Neuinszenierung des Musicals My Fair Lady auf; er spielte einen „witzigen, leutselig-skurrilen“ Oberst Pickering. In der Spielzeit 1989/90 inszenierte er am Theater Bremen die deutsche Erstaufführung der Oper Charlotte Corday des italienischen Komponisten Lorenzo Ferrero.
Wüstenhöfer gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft, welche im Herbst 1990 ins Leben gerufen wurde.
Ehrungen
Wüstenhöfer erhielt 1971 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.
Er wurde 1973 von der Berliner Dramatiker Union mit dem Silbernen Blatt für seine Verdienste um die Förderung des zeitgenössischen dramatischen Schaffens ausgezeichnet.
Am 8. Juli 1985 wurde ihm die Senatsmedaille für Kunst und Wissenschaft der Freien Hansestadt Bremen verliehen.
Für seine Arbeit als Generalintendant der Wuppertaler Bühnen wurde er 1989 vom damaligen NRW-Ministerpräsidenten Johannes Rau mit dem Professorentitel ausgezeichnet.
Wuppertal hat zu seinen Ehren den Arno-Wüstenhöfer-Weg nach ihm benannt.
Weblinks
- Arno Wüstenhöfer. ( vom 28. September 2007 im Internet Archive) In: iti-germany.de
- Vereinsinterna. Wir trauern um Arno Wüstenhöfer. ( vom 9. Mai 2006 im Internet Archive) In: els.gesellschaft.wtal.de
Einzelnachweise
- Heinz W. Koch: Onegins Wandlung. Aufführungskritik. In: Opernwelt. Ausgabe Mai 1986. Seite 47.
- Wolfgang Denker: ZU WENIG PFEFFER IM :::. Aufführungskritik. In: Orpheus. Ausgabe 3. März 1988. Seite 198.
- Wolfgang Denker: NEO-VERISMO. Aufführungskritik. In: Orpheus. Ausgabe 7. Juli 1990. Seite 39/40.
Personendaten | |
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NAME | Wüstenhöfer, Arno |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler, Theaterregisseur und Intendant |
GEBURTSDATUM | 9. Oktober 1920 |
GEBURTSORT | Karlsruhe |
STERBEDATUM | 19. Juli 2003 |
STERBEORT | Wuppertal |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Arno Wustenhofer 9 Oktober 1920 in Karlsruhe 19 Juli 2003 in Wuppertal war ein deutscher Schauspieler Regisseur und Intendant BiografieWustenhofer war der Sohn des Bergwerkdirektors Paul Wustenhofer Nach dem Schulabschluss studierte er funf Semester Rechtswissenschaften und Germanistik und liess sich zudem zum Schauspieler ausbilden Intendant in Lubeck Wustenhofer arbeitete von 1946 bis 1959 als freier Schauspieler und Regisseur an verschiedenen Buhnen von Lubeck Er war von 1959 bis 1964 als Intendant des Lubecker Theaters tatig Generalintendant in Wuppertal Von 1964 bis 1975 war er Generalintendant der Wuppertaler Buhnen Unter Wustenhofers Leitung hat sich das Wuppertaler Theater zu einer der fuhrenden Buhnen in Deutschland entwickelt Zu Wustenhofers grossen Verdiensten gehort die Forderung von Pina Bausch die er 1973 als Ballettdirektorin und Chefchoreographin an die Wuppertaler Buhnen holte woraufhin das Wuppertaler Ballett fortan in Tanztheater Wuppertal Pina Bausch umbenannt wurde Mit ihrer Berufung legte er den Grundstein fur Bauschs internationale Karriere Wustenhofer wurde zwei Mal zum Berliner Theatertreffen eingeladen wo er 1968 mit seiner Inszenierung von Peter Hacks Moritz Tassow und 1972 mit seiner Inszenierung von Frank Wedekinds Schloss Wetterstein teilnahm Im Sommer 1976 wurde er zum Leiter des Theaters Basel berufen lehnte die Stelle jedoch auf Grund von Kurzungen der staatlichen Subventionen ab Generalintendant in Bremen Von 1978 bis 1985 war er als Nachfolger von Peter Stoltzenberg Generalintendant am Bremer Theater Er verpflichtete 1978 die Tanzerin und Choreografin Reinhild Hoffmann und den Tanzer und Choreografen Gerhard Bohner als Direktoren des Bremer Tanztheaters das sich dadurch weiter entfaltete Das Theater am Goetheplatz wurde fast ausschliesslich fur das hochklassige Musiktheater genutzt In seiner ersten Spielzeit 1978 79 hatte das Schauspiel das im beengten Kammerspielhaus auftrat grosse Erfolge Zwei Schauspielproduktionen erhielten eine Einladung zum Berliner Theatertreffen 1979 kurte die Fachzeitschrift Theater heute das Bremer Theater zum Theater des Jahres 1980 weigerte sich das Schauspielensemble weiterhin in den Kammerspielen aufzutreten und forderte eine eigene Direktion mit eigenem Etat Stattdessen wurde der Etat gekurzt Ein Rucktrittsangebot von Wustenhofer lehnte der zustandige Senator Horst Werner Franke ab aber es wurde spater der Vertrag mit ihm bis 1985 verlangert 1981 fand eine Demonstration Gegen den Bremer Theatertod statt Gegen dessen Schliessung protestierten auch zahlreiche nationale Theatergrossen unter anderem Claus Peymann und Bernhard Minetti Nach der Spielzeit 1980 81 verliessen viele Ensemblemitglieder und Regisseure das Theater die Schauspielsparte lag nahezu brach 1981 82 konnten trotz strikten Sparkurses bekannte Gastspiele stattfinden Wustenhofer erhielt Spitznamen wie Sparno und Sir Arno fur seinen geschickten Sparkurs und fur die edle selbstkritische Art der Leitung Fur die Spielzeit 1982 83 wurde ein neues Schauspielensemble verpflichtet Im November 1984 fand die Eroffnung des Neuen Schauspielhauses statt das die Kapazitatsprobleme des Theaters loste auch ein Erfolg Wustenhofers Er schied aus Altersgrunden nach Ende der Spielzeit 1984 85 beim Theater Bremen aus Ihm folgte Tobias Richter im Amt Er war danach fur einige Jahre als freier Regisseur und Schauspieler tatig und wohnte weiterhin in Bremen in der Violenstrasse Nr 22 In der Spielzeit 1985 86 inszenierte er am Theater Basel die Oper Eugen Onegin In der Spielzeit 1987 88 trat er am Theater Bremen seiner fruheren Wirkungsstatte in einer Neuinszenierung des Musicals My Fair Lady auf er spielte einen witzigen leutselig skurrilen Oberst Pickering In der Spielzeit 1989 90 inszenierte er am Theater Bremen die deutsche Erstauffuhrung der Oper Charlotte Corday des italienischen Komponisten Lorenzo Ferrero Wustenhofer gehorte zu den Grundungsmitgliedern der Else Lasker Schuler Gesellschaft welche im Herbst 1990 ins Leben gerufen wurde EhrungenWustenhofer erhielt 1971 das Bundesverdienstkreuz 1 Klasse Er wurde 1973 von der Berliner Dramatiker Union mit dem Silbernen Blatt fur seine Verdienste um die Forderung des zeitgenossischen dramatischen Schaffens ausgezeichnet Am 8 Juli 1985 wurde ihm die Senatsmedaille fur Kunst und Wissenschaft der Freien Hansestadt Bremen verliehen Fur seine Arbeit als Generalintendant der Wuppertaler Buhnen wurde er 1989 vom damaligen NRW Ministerprasidenten Johannes Rau mit dem Professorentitel ausgezeichnet Wuppertal hat zu seinen Ehren den Arno Wustenhofer Weg nach ihm benannt WeblinksArno Wustenhofer Memento vom 28 September 2007 im Internet Archive In iti germany de Vereinsinterna Wir trauern um Arno Wustenhofer Memento vom 9 Mai 2006 im Internet Archive In els gesellschaft wtal deEinzelnachweiseHeinz W Koch Onegins Wandlung Auffuhrungskritik In Opernwelt Ausgabe Mai 1986 Seite 47 Wolfgang Denker ZU WENIG PFEFFER IM Auffuhrungskritik In Orpheus Ausgabe 3 Marz 1988 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