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Das Ausbesserungswerk Görlitz ursprünglich Bahnbetriebswerk Schlauroth später Raw Reichsbahnausbesserungswerk Schlauroth

Ausbesserungswerk Görlitz

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Ausbesserungswerk Görlitz
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Das Ausbesserungswerk Görlitz (ursprünglich Bahnbetriebswerk Schlauroth, später Raw, Reichsbahnausbesserungswerk Schlauroth bzw. Reichsbahnausbesserungswerk „Deutsch-Sowjetische Freundschaft“ Görlitz) war eine Eisenbahninstandhaltungswerkstatt im Westen der Stadt Görlitz in der Oberlausitz. Das Werk existierte bereits seit der Länderbahnzeit. In ihm wurden preußische und sächsische Güterzuglokomotiven gewartet und instand gesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Bahnbetriebswerk zum eigenständigen Reichsbahnausbesserungswerk erhoben und schloss schließlich Mitte der 1990er Jahre.

Lage und Anbindung

Die Instandhaltungswerkstatt lag nördlich der Görlitzer Stadt- bzw. Ortsteile Rauschwalde und Schlauroth. Die Bahnstrecke Görlitz–Dresden und später auch das Erprobungszentrum für die automatische Mittelpufferkupplung (heute: TÜV Süd Rail) im Süden sowie der Verschiebebahnhof Schlauroth im Norden umschlossen das Werksgelände komplett. Über die Bahnstrecke Görlitz–Dresden führte eine Fußgängerbrücke bis zur heutigen Friedrich-List-Straße (früher: Straße der Eisenbahner). Dort befand sich eine Pforte, die heute noch vorhanden ist. Von Osten führte eine Verbindungsstraße vorbei am Wasserturm hinauf zur Brücke an der Maxim-Gorki-Straße. Heute nutzt noch der TÜV die Straßenanbindung, die heute jedoch zur Wiesbadener Straße führt. Die Brücken an der Maxim-Gorki-Straße aus dem Jahr 1912 wurden 2011 abgerissen.

Geschichte

Anfänge

Bereits zur Jahrhundertwende reichten die Kapazitäten des erst Mitte des 19. Jahrhunderts erweiterten Bahnhofs Görlitz nicht mehr aus, um täglich 112 Reisezüge und 72 planmäßige Güterzüge abzufertigen. Hinzu kamen an Feiertagen und in der Urlaubszeit noch bis zu 26 weitere Sonderzüge sowie 24 Bedarfsgüterzüge. Den größten Engpass stellte der zunehmende Güterverkehr dar, weil einzelne Güterabfertigungsbereiche nicht mehr genutzt werden durften, so die Freiladegleise an der Äußeren Bahnhofstraße, da die Rangierabteilungen die Hauptstrecke hätten kreuzen müssen. Vor der nächsten Bahnhofserweiterung des Personenbahnhofs sollte zur Entlastung ein neuer Rangier- und Güterbahnhof entstehen und somit der Güterverkehr am Personenbahnhof eingestellt werden können. Es gab Erwägungen, den Vorortbahnhof Görlitz Vorstadt im Süden als Güterbahnhof auszubauen. Wegen der schwierigen Geländeverhältnisse erhielt der Standort bei Schlauroth und Rauschwalde den Vorzug. Die Bauarbeiten am Verschiebebahnhof Schlauroth im Westen der Stadt wurden 1906 aufgenommen. Am 1. November 1909 wurde er dem Verkehr übergeben.

Zur gleichen Zeit nahm die Betriebswerkstätte Schlauroth ihren Betrieb auf. Wie auch den Güterbahnhof teilten sich die sächsischen und die preußischen Staatsbahn das Werk, da im damals preußischen Görlitz die sächsische Eisenbahnlinie aus Dresden und die preußischen Eisenbahnlinien aus Berlin, Kohlfurt, Lauban und Seidenberg aufeinander trafen. Beide Staatsbahnen besaßen in etwa identische Anlagen in der Betriebswerkstätte. So führten auf jeder Seite jeweils zwei Gleise auf die getrennten Schiebebühnen. Eine Drahtziegelwand trennte den preußischen vom sächsischen Teil des gemeinsamen Lokschuppens. In der Schuppenmitte befanden sich jeweils 10 Lokstände mit einer jeweils 17 Meter langen Arbeitsgrube und Rauchabzug. Auf der preußischen östlichen Einfahrtseite waren weitere sieben Stände vorhanden. Auf sächsischer Seite behielt man sich den Raum für Erweiterungen vor. Weiterhin befanden sich auf preußischer Seite eine Betriebswerkstatt, eine Stellmacherei, eine Schmiede, das Magazin sowie das Dienstzimmer des Werkführers. Auf sächsischer Seite lagen Werkstatt, Kleidertrocken-, Wasch- und Aufenthaltsraum für die Werkstattarbeiter und Schuppenfeuermänner.

Jede Bahnverwaltung besaß vor ihrem Schuppenteil seine eigene Drehscheibe. Von der preußischen Drehscheibe im Osten führten zwei Stumpfgleise (Gleis 10o und 11o) an die Kohlebansen. Am dritten Gleis 12o (o steht für die preußische Ostseite) lag die Kohleladebühne, die Löschgrube und der Wasserkran. Gleichzeitig diente es auch als Einfahrgleis in die Halle. Am Ausfahrgleis 9o befand sich das preußische Übernachtungsgebäude. In dem Gebäude zwischen Aus- und Einfahrgleis war wiederum das Materialienmagazin untergebracht.

Auf preußischer wie auf sächsischer Seite befanden sich Außenaborte und Aufenthaltsräume für die Kohlelader. Die sächsische 16,2-Meter-Drehscheibe wurde nur genutzt, wenn die Lokomotiven gedreht werden mussten, um mit ihrem Schlot unter dem Rauchabzug zu stehen. Sonst konnten die Lokomotiven direkt aus der E-Gruppe kommend über das Gleis 1w (w steht für die sächsische Westseite) in den sächsischen Teil einfahren. Auch am sächsischen Einfahrgleis befanden sich eine Kohleladebühne, eine Löschgrube und der Wasserkran. Das Ausfahrgleis war Gleis 4w. Auf westlicher Seite waren das sächsische Magazin und das Übernachtungsgebäude direkt mit der Betriebswerkstätte verbunden. Die jeweiligen Verwaltungsgebäude befanden sich etwas abseits des Werks.

Die Betriebswerkstätte diente nur der Instandhaltung von Güterzuglokomotiven. In ihr waren preußische Lokomotiven der Gattungen G5, G8, G82, G10 und T92, T13 sowie T16 stationiert. Auf sächsischer Seite kamen Lokomotiven der Gattungen V V, IX V und XI V hinzu.

Weimarer Republik und Nationalsozialismus

Mit dem Inkrafttreten des Staatsvertrags zur Gründung der Deutschen Reichseisenbahnen am 1. April 1920 gingen die einzelnen Länderbahnen in Hoheit des Deutschen Reiches über. Nun unterstand das gesamte Werk als Bahnbetriebswerk (Bw) Schlauroth dem Eisenbahnmaschinenamt (EMA) Görlitz (ab 1927: Reichsbahn-Maschinenamt (RMA) Görlitz) innerhalb der Eisenbahndirektion Breslau (ab 1922: Reichsbahndirektion Breslau). Nach der Auflösung des RMA Görlitz 1936 wurde das Werk dem RMA Hirschberg (Riesengeb) unterstellt.

Mit der Eingliederung der Länderbahnen in die Reichsbahn wurde auch die trennende Drahtziegelwand im Rechteckschuppen abgetragen. Im Bw Schlauroth waren von nun an hauptsächlich ehemalige preußische Baureihen beheimatet, so z. B. Baureihe 942–4 (ehem. T 16) für den Verschub, Baureihe 925–10 (ehem. T 13) für Übergabezüge und 5525–56 (ehem. G 81), 562–8 (ehem. G 81 mit Laufachse) sowie 5710–35 (ehem. G 10). Auch die ersten 5810–21 (ehem. G 12) erweiterten bald den Bw-Bestand.

Mit dem Lückenschluss zwischen Görlitz und dem Verschiebebahnhofs Schlauroth war auch das Bw an das elektrifizierte schlesische Netz in Richtung Lauban auf der schlesischen Gebirgsbahn angebunden. Die Oberleitung überspannte die östliche Drehscheibe, wohingegen sie vor der westlichen Drehscheibe endete. Innerhalb des Rechteckschuppens führte der Fahrdraht von beiden Seiten bis an die Schiebebühnen. Seit der Elektrifizierung waren auch Elektrolokomotiven im Schlaurother Werk stationiert. Auch die Reisezugelektrolokomotiven fuhren bis nach Schlauroth, da das Bw Görlitz lediglich über zwei mit Fahrdraht überspannte Gleise für die Wendelokomotiven verfügte. Damit endete in Schlauroth die Zeit als reines Güterzuglokbahnbetriebswerk.

Stationiert waren im Schlaurother Werk folgende Ellokbaureihen: E 17, E 21.0, , , E 91 und E 94. Auch mehrere Dampflokomotiven der Baureihen 0310, 1710, 3810–40, 41, 50, 52, 5710, 5810, 64, 74, 86, 913 und 925 waren noch in Schlauroth beheimatet.

Nachkriegs- und DDR-Zeit

Die Stadt Görlitz und das Bw Schlauroth blieben von Angriffen während des Zweiten Weltkriegs weitgehend verschont. Am letzten Kriegstag – dem 7. Mai 1945 – wurden das Neißeviadukt über die Lausitzer Neiße und zahlreiche weitere Eisenbahnbrücken von der Wehrmacht rund um Görlitz gesprengt. Der war somit am Kriegsende weitgehend vom Eisenbahnnetz abgeschnitten. Auch der elektrische Bahnbetrieb wurde bereits in den letzten Kriegswochen durch den Vorstoß der Roten Armee eingestellt. Durch die Sprengung des Neißeviadukts und die Besetzung der Gebiete östlich der Neiße durch Polen verblieb nur noch das elektrifizierte Restnetz zwischen Bahnhof Görlitz und Verschiebebahnhof unter deutscher Verwaltung. Jedoch kam es auch hier zu sowjetischen Reparationsleistungen, somit zum Abbau der Fahrleitungen.

Der Verschiebebahnhof wurde nach dem Krieg für etwa fünf Jahre stillgelegt und für zwei Bahnbetriebswerke in unmittelbarer Nachbarschaft gab es durch den erst langsam wieder einsetzenden Verkehr nicht genügend Aufgaben. Das einstige Bw Schlauroth wurde von der Reichsbahndirektion Dresden zu einer Lokabteilung des Bw Görlitz degradiert. In der Lokabteilung Schlauroth wurden nun die auf dem Verschiebebahnhof abgestellten Schad- und Beutelokomotiven sowie Wagen ausgebessert. Die Schlaurother Lokabteilung war für die sogenannten Schadgruppen L2 und L3 zuständig und entwickelte sich in der Folgezeit immer mehr zu einem Ausbesserungswerk.

1945 wurden bereits 23 Lokomotiven und zahlreiche Güterwagen aufgearbeitet. In den folgenden drei Jahren durchliefen mehr als 100 ausgebesserte Lokomotiven das Werk. Zum 1. Januar 1950 entschieden sich die Reichsbahndirektion Dresden und die Generaldirektion der Deutschen Reichsbahn für die Loslösung der Lokabteilung vom Bw Görlitz und zur Gründung des Reichsbahnausbesserungswerks (Raw) Schlauroth. Zu den Hauptaufgabengebieten sollte die Aufarbeitung von Schmalspurlokomotiven gehören, aber auch Normalspurlokomotiven wurden weiter ausgebessert. So zählten lange Zeit die Baureihen 3810–40, 562–8, 5810–21, 754, 755, 8970–75, 913–18, 925–10, 945–17 und 9420–21. Hinzu kamen weiterhin zahlreiche Werkloks, u. a. des Waggonbaus Görlitz und des Braunkohletagebaus Berzdorf.

Für die zahlreichen Spurweiten (600, 750, 900, 1000 und 1450 mm) mussten die Reparatur- und Schiebebühnengleise angepasst werden. Das Gleis 7w wurde als Vierschienengleis für zusätzlich 750 und 1000 mm ausgebaut. Somit konnten auf etwa 300 Metern Probefahrten durchgeführt werden. Die sächsische Drehscheibe und zahlreiche weitere Gleisanlagen auf sächsischer Seite wurden abgebaut.

Am 8. September 1955 wurde dem Raw der Ehrenname Deutsch-Sowjetische Freundschaft verliehen. Seitdem trug das Werk den Namen Reichsbahnausbesserungswerk „Deutsch-Sowjetische Freundschaft“ Görlitz (kurz Raw „DSF“ Görlitz). Mitte der 1950er Jahre wurden jährlich etwa 200 Schmalspurlokomotiven aufgearbeitet. In den 1960er Jahren sank die Zahl auf jährlich 170, da die Rekonstruktion mancher Baureihen vom Arbeitsumfang einem Neubau glichen. Anfang bis Mitte der 1960er Jahre baute das Raw vier Kessel und 35 Lokrahmen. Weitere Kessel lieferten das und das . In den 1970er Jahren sank die Anzahl der ausgebesserten Schmalspurlokomotiven auf 120 Stück pro Jahr. Ein Grund war auch die Stilllegung zahlreicher Schmalspurstrecken der Deutschen Reichsbahn. Auch Dampflokomotiven der Pioniereisenbahnen aus Dresden und Leipzig sowie die der Waldeisenbahn Muskau waren regelmäßig zu Gast im Schlaurother Werk.

Mitte der 1960er Jahre kam eine weitere Aufgabe hinzu. Das Raw übernahm die Aufarbeitung von Transportwagen für die Schmalspurloks. Weiterhin wurden normalspurige Rollwagen und Rollböcke für den Transport schmalspuriger Güterwagen aufgearbeitet. Auch die Wiederherstellung von rollbaren Kleincontainern für den Haus-zu-Haus-Güterverkehr gehörte zu den neuen Aufgaben. Zwischen 1970 und 1978 arbeitete das Werk Dampfspeicherlokomotiven für die Industrie auf. Ab 1974 wurden die ersten Lokomotiven der Harzquerbahn mit Druckluftbremsen ausgestattet. Weitere zwei Jahre später begann die Umrüstung von Schmalspurlokomotiven auf Ölhauptfeuerung. 1982 waren bereits alle 17 Lokomotiven umgerüstet, jedoch beschloss die DDR auf Grund der zweiten Ölkrise den Rückbau auf Kohlefeuerung. Dieser war 1984 abgeschlossen.

Seit 1971 war das Schlaurother Raw ein Werkteil des Raw „Hermann Matern“ Cottbus, jedoch erlangte es bereits 1978 seine Eigenständigkeit wieder. Während der Zugehörigkeit zum Cottbuser Raw gehörte die Aufarbeitung von Zylinderköpfen der Großdiesellokomotivbaureihen 120, 130, 131 und 132 mit zum Aufgabengebiet der Schlaurother. In den Jahren 1980/1981 musste das Raw kurzfristig 380 Zementbehälterwagen der Gattung Ucv aufarbeiten.

Ende der 1970er Jahre begann das FEW Blankenburg auf dem benachbarten Rangierbahnhof mit der Erprobung der FEW-Dreikraftbremsen. Zur späteren Produktion der Balkengleisbremsen in Form der FEW-Dreikraftbremsen erhielt das Raw die neue Halle III, die Halle IV im Ostteil und die Traglufthalle auf dem Areal der ehemaligen sächsischen Drehscheibe. Neben der Produktion der Dreikraftbremsen kam in den Folgejahren auch die Aufarbeitung der verschlissenen Bremsen hinzu. Diese Zusatzaufgabe machte eine verstärkte Umschulung der Mitarbeiter erforderlich, da für sie mehr Zerspanungsfacharbeiter (Dreher und Fräser) als Schlosser benötigt wurden. Bei der Fertigung kamen auch Industrieroboter zum Einsatz.

Nach der Wende

Nach der politischen Wende und der anschließenden Wiedervereinigung ging der Güterverkehr in den östlichen Bundesländern stark zurück, so dass die Produktion bzw. Instandhaltung der Dreikraftbremsen immer geringer wurde. Im Jahr 1992 wurden die Schmalspurdampflokomotiven der Zittauer Schmalspurbahn auf Leichtölfeuerung umgestellt. Auch übernahm das Werk ab 1992 die Aufarbeitung schmalspuriger Personenwagen zunächst für den Freistaat Sachsen, ein Jahr später für alle neuen Bundesländer. Es kamen auch wieder Regelspurdampflokomotiven – z. B. die 52 8029 (MaLoWa Klostermansfeld) und die 52 5933 (Museumspoorlijn S•T•A•R-NL "TE-5933") – zur Instandsetzung in das Görlitzer Werk. Die letzte aufgearbeitete Regelspurdampflok war die 03 204 aus Cottbus, die letzte Schmalspurdampflok die 99 568 der Preßnitztalbahn.

Mit einer Umstrukturierung der Werke innerhalb der Deutschen Bahn AG gab die Bahn das Werk 1996 auf. Die Aufarbeitung der Schmalspurlokomotiven übernahm nun das Dampflokwerk Meiningen. Einige Mitarbeiter waren noch am Rückbau des Werkes beteiligt, traten in den Ruhestand, wechselten zum Görlitzer Waggonbau oder wurden arbeitslos.

Heutige Nutzung

Nach der Schließung des Güterbahnhofs und des Ausbesserungswerks wurden die ausgedehnten Gleisanlagen zurückgebaut. Das Grundstück und die Bauwerke gehörten im Jahr 2004 noch der Deutschen Bahn, die die Fenster und Türen der Gebäude zum Großteil verschließen, vermauern oder durch Metallplatten abdecken ließ. Durch Vandalismus sind die Gebäude des einstigen Raw stark beschädigt worden. Auch der Leerstand der Gebäude und die Witterung wirken sich negativ auf die Bausubstanz aus. So erwiesen sich beispielsweise einige Zwischendecken bei den regelmäßigen Begehungen als einsturzgefährdet.

Lediglich die Firma Brunel GmbH Railmotive nutzte das ehemalige Erprobungszentrum für die automatische Mittelpufferkupplung. Die Firma wurde 2008 vom TÜV Süd aufgekauft, der den Standort Görlitz in die Tochter TÜV Süd Rail integrierte. Der TÜV führt hier unter anderem Crashprüfungen an Wagen durch. Auch dynamische und statische Festigkeitsprüfungen, Prüfungen der Sicherheit gegen Entgleisen sowie die Bestimmung von Fahrzeugparametern wie Wankpol, Neigungskoeffizient, Schwerpunkt, Torsionssteifigkeit und Tankcontainerprüfungen gehören zum Aufgabenbereich der Prüfanlage.

Literatur

  • Wilfried Rettig: Eisenbahnknoten Görlitz. 1. Auflage. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1994, ISBN 3-922138-53-5. 
  • Wilfried Rettig: Eisenbahn im Dreiländereck. Ostsachsen (D)/Niederschlesien (PL)/Nordböhmen (CZ). Teil 2: Neben-, Klein- und Schmalspurbahnen, Bahnbetriebs- und Ausbesserungswerke, Bahnpost. EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2011, ISBN 978-3-88255-733-6. 
  • Siegfried Bufe: Eisenbahnen in Schlesien. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham, München 1989, ISBN 3-922138-37-3. 
  • M. Weisbrod: 40 Jahre Raw Görlitz-Schlauroth. In: Eisenbahn-Journal. Nr. 16, 1990, S. 22–26. 
  • Klaus Henschel: Das Raw „DSF“ Görlitz gestern und heute. In: Modelleisenbahner. Nr. 36, 1987, S. 6–9. 
  • Jürgen-Ulrich Ebel: Die Kleinbahnwerkstatt: Ein Besuch im Raw „Deutsch-sowjetische Freundschaft“ Görlitz. In: Eisenbahn-Kurier. Nr. 3/4/5, 1991, S. 18–23. 
  • Torsten Bartsch: Das Raw Görlitz-Schlauroth. In: Interessenverband der Zittauer Schmalspurbahnen: Vereinsinformation. Nr. 30, 2005, S. 23–26. 
  • Wilfried Rettig: Das Raw Görlitz. EK-Verlag, Freiburg 2013, ISBN 978-3-88255-771-8. 

Weblinks

Commons: Bahnbetriebswerk Schlauroth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Zahlreiche Bilder auf Drehscheibe online
  • bvm-berlin.de: Raw DSF Görlitz Schlauroth

Einzelnachweise

  1. Frank Seibel: Geduldsspiel mit Diamanten. In: Sächsische Zeitung. 2. September 2011 (Online [abgerufen am 16. Mai 2012]). 
  2. Brückenabriss startet am 18. Mai. In: Sächsische Zeitung. 6. Mai 2011 (Online [abgerufen am 16. Mai 2012]). 
  3. Rettig, Wilfried: Eisenbahnknoten Görlitz. 1994, S. 20. 
  4. Rettig, Wilfried: Eisenbahnknoten Görlitz. 1994, S. 144. 
  5. Rettig, Wilfried: Eisenbahn im Dreiländereck, Teil 2. 2011, S. 148 ff. 
  6. Rettig, Wilfried: Eisenbahn im Dreiländereck, Teil 2. 2011, S. 150. 
  7. Rettig, Wilfried: Eisenbahnknoten Görlitz. 1994, S. 20, 169. 
  8. Rettig, Wilfried: Eisenbahnknoten Görlitz. 1994, S. 169. 
  9. bahnstatistik.de: Königliche Eisenbahndirektion zu Breslau. Abgerufen am 21. Mai 2012. 
  10. Rettig, Wilfried: Eisenbahn im Dreiländereck, Teil 2. 2011, S. 150 f. 
  11. Rettig, Wilfried: Eisenbahn im Dreiländereck, Teil 2. 2011, S. 151. 
  12. Siegfried Bufe: Ostdeutsche Eisenbahngeschichte 4. 1. Auflage. Egglham : Bufe-Fachbuchverlag, 1989, ISBN 3-922138-37-3, S. 155. 
  13. Rettig, Wilfried: Eisenbahn im Dreiländereck, Teil 2. 2011, S. 151 f. 
  14. Rettig, Wilfried: Eisenbahnknoten Görlitz. 1994, S. 9, 39. 
  15. Rettig, Wilfried: Eisenbahn im Dreiländereck, Teil 2. 2011, S. 152. 
  16. Rettig, Wilfried: Eisenbahn im Dreiländereck, Teil 2. 2011, S. 153 ff. 
  17. Rettig, Wilfried: Eisenbahnknoten Görlitz. 1994, S. 170. 
  18. Rettig, Wilfried: Eisenbahn im Dreiländereck, Teil 2. 2011, S. 155 f. 
  19. Rettig, Wilfried: Eisenbahn im Dreiländereck, Teil 2. 2011, S. 156 f. 
  20. bvm-berlin.de: Raw "DSF" Görlitz Schlauroth. Abgerufen am 22. Mai 2012. 
  21. Rettig, Wilfried: Eisenbahn im Dreiländereck, Teil 2. 2011, S. 157. 
  22. Ralph Schermann: Ungebetene Gäste belagern alte Gleise. In: Sächsische Zeitung. 29. September 2004 (Online [abgerufen am 22. Mai 2012]). 
  23. tuev-sued.de: Standort Görlitz. Abgerufen am 30. September 2018. 

51.15133314.942733Koordinaten: 51° 9′ 4,8″ N, 14° 56′ 33,8″ O

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 17 Jul 2025 / 16:39

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zur heutigen Friedrich List Strasse fruher Strasse der Eisenbahner Dort befand sich eine Pforte die heute noch vorhanden ist Von Osten fuhrte eine Verbindungsstrasse vorbei am Wasserturm hinauf zur Brucke an der Maxim Gorki Strasse Heute nutzt noch der TUV die Strassenanbindung die heute jedoch zur Wiesbadener Strasse fuhrt Die Brucken an der Maxim Gorki Strasse aus dem Jahr 1912 wurden 2011 abgerissen GeschichteAnfange Bereits zur Jahrhundertwende reichten die Kapazitaten des erst Mitte des 19 Jahrhunderts erweiterten Bahnhofs Gorlitz nicht mehr aus um taglich 112 Reisezuge und 72 planmassige Guterzuge abzufertigen Hinzu kamen an Feiertagen und in der Urlaubszeit noch bis zu 26 weitere Sonderzuge sowie 24 Bedarfsguterzuge Den grossten Engpass stellte der zunehmende Guterverkehr dar weil einzelne Guterabfertigungsbereiche nicht mehr genutzt werden durften so die Freiladegleise an der Ausseren Bahnhofstrasse da die Rangierabteilungen die Hauptstrecke hatten kreuzen mussen Vor der nachsten Bahnhofserweiterung des Personenbahnhofs sollte zur Entlastung ein neuer Rangier und Guterbahnhof entstehen und somit der Guterverkehr am Personenbahnhof eingestellt werden konnen Es gab Erwagungen den Vorortbahnhof Gorlitz Vorstadt im Suden als Guterbahnhof auszubauen Wegen der schwierigen Gelandeverhaltnisse erhielt der Standort bei Schlauroth und Rauschwalde den Vorzug Die Bauarbeiten am Verschiebebahnhof Schlauroth im Westen der Stadt wurden 1906 aufgenommen Am 1 November 1909 wurde er dem Verkehr ubergeben Einstiges preussisches Materialmagazin Zur gleichen Zeit nahm die Betriebswerkstatte Schlauroth ihren Betrieb auf Wie auch den Guterbahnhof teilten sich die sachsischen und die preussischen Staatsbahn das Werk da im damals preussischen Gorlitz die sachsische Eisenbahnlinie aus Dresden und die preussischen Eisenbahnlinien aus Berlin Kohlfurt Lauban und Seidenberg aufeinander trafen Beide Staatsbahnen besassen in etwa identische Anlagen in der Betriebswerkstatte So fuhrten auf jeder Seite jeweils zwei Gleise auf die getrennten Schiebebuhnen Eine Drahtziegelwand trennte den preussischen vom sachsischen Teil des gemeinsamen Lokschuppens In der Schuppenmitte befanden sich jeweils 10 Lokstande mit einer jeweils 17 Meter langen Arbeitsgrube und Rauchabzug Auf der preussischen ostlichen Einfahrtseite waren weitere sieben Stande vorhanden Auf sachsischer Seite behielt man sich den Raum fur Erweiterungen vor Weiterhin befanden sich auf preussischer Seite eine Betriebswerkstatt eine Stellmacherei eine Schmiede das Magazin sowie das Dienstzimmer des Werkfuhrers Auf sachsischer Seite lagen Werkstatt Kleidertrocken Wasch und Aufenthaltsraum fur die Werkstattarbeiter und Schuppenfeuermanner Jede Bahnverwaltung besass vor ihrem Schuppenteil seine eigene Drehscheibe Von der preussischen Drehscheibe im Osten fuhrten zwei Stumpfgleise Gleis 10o und 11o an die Kohlebansen Am dritten Gleis 12o o steht fur die preussische Ostseite lag die Kohleladebuhne die Loschgrube und der Wasserkran Gleichzeitig diente es auch als Einfahrgleis in die Halle Am Ausfahrgleis 9o befand sich das preussische Ubernachtungsgebaude In dem Gebaude zwischen Aus und Einfahrgleis war wiederum das Materialienmagazin untergebracht Auf preussischer wie auf sachsischer Seite befanden sich Aussenaborte und Aufenthaltsraume fur die Kohlelader Die sachsische 16 2 Meter Drehscheibe wurde nur genutzt wenn die Lokomotiven gedreht werden mussten um mit ihrem Schlot unter dem Rauchabzug zu stehen Sonst konnten die Lokomotiven direkt aus der E Gruppe kommend uber das Gleis 1w w steht fur die sachsische Westseite in den sachsischen Teil einfahren Auch am sachsischen Einfahrgleis befanden sich eine Kohleladebuhne eine Loschgrube und der Wasserkran Das Ausfahrgleis war Gleis 4w Auf westlicher Seite waren das sachsische Magazin und das Ubernachtungsgebaude direkt mit der Betriebswerkstatte verbunden Die jeweiligen Verwaltungsgebaude befanden sich etwas abseits des Werks Die Betriebswerkstatte diente nur der Instandhaltung von Guterzuglokomotiven In ihr waren preussische Lokomotiven der Gattungen G5 G8 G82 G10 und T92 T13 sowie T16 stationiert Auf sachsischer Seite kamen Lokomotiven der Gattungen V V IX V und XI V hinzu Weimarer Republik und Nationalsozialismus Einer der letzten erhaltenen Oberleitungsmasten auf der westlichen Seite Mit dem Inkrafttreten des Staatsvertrags zur Grundung der Deutschen Reichseisenbahnen am 1 April 1920 gingen die einzelnen Landerbahnen in Hoheit des Deutschen Reiches uber Nun unterstand das gesamte Werk als Bahnbetriebswerk Bw Schlauroth dem Eisenbahnmaschinenamt EMA Gorlitz ab 1927 Reichsbahn Maschinenamt RMA Gorlitz innerhalb der Eisenbahndirektion Breslau ab 1922 Reichsbahndirektion Breslau Nach der Auflosung des RMA Gorlitz 1936 wurde das Werk dem RMA Hirschberg Riesengeb unterstellt Mit der Eingliederung der Landerbahnen in die Reichsbahn wurde auch die trennende Drahtziegelwand im Rechteckschuppen abgetragen Im Bw Schlauroth waren von nun an hauptsachlich ehemalige preussische Baureihen beheimatet so z B Baureihe 942 4 ehem T 16 fur den Verschub Baureihe 925 10 ehem T 13 fur Ubergabezuge und 5525 56 ehem G 81 562 8 ehem G 81 mit Laufachse sowie 5710 35 ehem G 10 Auch die ersten 5810 21 ehem G 12 erweiterten bald den Bw Bestand Mit dem Luckenschluss zwischen Gorlitz und dem Verschiebebahnhofs Schlauroth war auch das Bw an das elektrifizierte schlesische Netz in Richtung Lauban auf der schlesischen Gebirgsbahn angebunden Die Oberleitung uberspannte die ostliche Drehscheibe wohingegen sie vor der westlichen Drehscheibe endete Innerhalb des Rechteckschuppens fuhrte der Fahrdraht von beiden Seiten bis an die Schiebebuhnen Seit der Elektrifizierung waren auch Elektrolokomotiven im Schlaurother Werk stationiert Auch die Reisezugelektrolokomotiven fuhren bis nach Schlauroth da das Bw Gorlitz lediglich uber zwei mit Fahrdraht uberspannte Gleise fur die Wendelokomotiven verfugte Damit endete in Schlauroth die Zeit als reines Guterzuglokbahnbetriebswerk Stationiert waren im Schlaurother Werk folgende Ellokbaureihen E 17 E 21 0 E 91 und E 94 Auch mehrere Dampflokomotiven der Baureihen 0310 1710 3810 40 41 50 52 5710 5810 64 74 86 913 und 925 waren noch in Schlauroth beheimatet Nachkriegs und DDR Zeit Die Stadt Gorlitz und das Bw Schlauroth blieben von Angriffen wahrend des Zweiten Weltkriegs weitgehend verschont Am letzten Kriegstag dem 7 Mai 1945 wurden das Neisseviadukt uber die Lausitzer Neisse und zahlreiche weitere Eisenbahnbrucken von der Wehrmacht rund um Gorlitz gesprengt Der war somit am Kriegsende weitgehend vom Eisenbahnnetz abgeschnitten Auch der elektrische Bahnbetrieb wurde bereits in den letzten Kriegswochen durch den Vorstoss der Roten Armee eingestellt Durch die Sprengung des Neisseviadukts und die Besetzung der Gebiete ostlich der Neisse durch Polen verblieb nur noch das elektrifizierte Restnetz zwischen Bahnhof Gorlitz und Verschiebebahnhof unter deutscher Verwaltung Jedoch kam es auch hier zu sowjetischen Reparationsleistungen somit zum Abbau der Fahrleitungen Der Verschiebebahnhof wurde nach dem Krieg fur etwa funf Jahre stillgelegt und fur zwei Bahnbetriebswerke in unmittelbarer Nachbarschaft gab es durch den erst langsam wieder einsetzenden Verkehr nicht genugend Aufgaben Das einstige Bw Schlauroth wurde von der Reichsbahndirektion Dresden zu einer Lokabteilung des Bw Gorlitz degradiert In der Lokabteilung Schlauroth wurden nun die auf dem Verschiebebahnhof abgestellten Schad und Beutelokomotiven sowie Wagen ausgebessert Die Schlaurother Lokabteilung war fur die sogenannten Schadgruppen L2 und L3 zustandig und entwickelte sich in der Folgezeit immer mehr zu einem Ausbesserungswerk 1945 wurden bereits 23 Lokomotiven und zahlreiche Guterwagen aufgearbeitet In den folgenden drei Jahren durchliefen mehr als 100 ausgebesserte Lokomotiven das Werk Zum 1 Januar 1950 entschieden sich die Reichsbahndirektion Dresden und die Generaldirektion der Deutschen Reichsbahn fur die Loslosung der Lokabteilung vom Bw Gorlitz und zur Grundung des Reichsbahnausbesserungswerks Raw Schlauroth Zu den Hauptaufgabengebieten sollte die Aufarbeitung von Schmalspurlokomotiven gehoren aber auch Normalspurlokomotiven wurden weiter ausgebessert So zahlten lange Zeit die Baureihen 3810 40 562 8 5810 21 754 755 8970 75 913 18 925 10 945 17 und 9420 21 Hinzu kamen weiterhin zahlreiche Werkloks u a des Waggonbaus Gorlitz und des Braunkohletagebaus Berzdorf Fur die zahlreichen Spurweiten 600 750 900 1000 und 1450 mm mussten die Reparatur und Schiebebuhnengleise angepasst werden Das Gleis 7w wurde als Vierschienengleis fur zusatzlich 750 und 1000 mm ausgebaut Somit konnten auf etwa 300 Metern Probefahrten durchgefuhrt werden Die sachsische Drehscheibe und zahlreiche weitere Gleisanlagen auf sachsischer Seite wurden abgebaut Der langjahrige Name Reichsbahnausbesserungswerk Deutsch Sowjetische Freundschaft Gorlitz stand uber dem Tor der Pforte an der Strasse der Eisenbahner Am 8 September 1955 wurde dem Raw der Ehrenname Deutsch Sowjetische Freundschaft verliehen Seitdem trug das Werk den Namen Reichsbahnausbesserungswerk Deutsch Sowjetische Freundschaft Gorlitz kurz Raw DSF Gorlitz Mitte der 1950er Jahre wurden jahrlich etwa 200 Schmalspurlokomotiven aufgearbeitet In den 1960er Jahren sank die Zahl auf jahrlich 170 da die Rekonstruktion mancher Baureihen vom Arbeitsumfang einem Neubau glichen Anfang bis Mitte der 1960er Jahre baute das Raw vier Kessel und 35 Lokrahmen Weitere Kessel lieferten das und das In den 1970er Jahren sank die Anzahl der ausgebesserten Schmalspurlokomotiven auf 120 Stuck pro Jahr Ein Grund war auch die Stilllegung zahlreicher Schmalspurstrecken der Deutschen Reichsbahn Auch Dampflokomotiven der Pioniereisenbahnen aus Dresden und Leipzig sowie die der Waldeisenbahn Muskau waren regelmassig zu Gast im Schlaurother Werk Mitte der 1960er Jahre kam eine weitere Aufgabe hinzu Das Raw ubernahm die Aufarbeitung von Transportwagen fur die Schmalspurloks Weiterhin wurden normalspurige Rollwagen und Rollbocke fur den Transport schmalspuriger Guterwagen aufgearbeitet Auch die Wiederherstellung von rollbaren Kleincontainern fur den Haus zu Haus Guterverkehr gehorte zu den neuen Aufgaben Zwischen 1970 und 1978 arbeitete das Werk Dampfspeicherlokomotiven fur die Industrie auf Ab 1974 wurden die ersten Lokomotiven der Harzquerbahn mit Druckluftbremsen ausgestattet Weitere zwei Jahre spater begann die Umrustung von Schmalspurlokomotiven auf Olhauptfeuerung 1982 waren bereits alle 17 Lokomotiven umgerustet jedoch beschloss die DDR auf Grund der zweiten Olkrise den Ruckbau auf Kohlefeuerung Dieser war 1984 abgeschlossen Seit 1971 war das Schlaurother Raw ein Werkteil des Raw Hermann Matern Cottbus jedoch erlangte es bereits 1978 seine Eigenstandigkeit wieder Wahrend der Zugehorigkeit zum Cottbuser Raw gehorte die Aufarbeitung von Zylinderkopfen der Grossdiesellokomotivbaureihen 120 130 131 und 132 mit zum Aufgabengebiet der Schlaurother In den Jahren 1980 1981 musste das Raw kurzfristig 380 Zementbehalterwagen der Gattung Ucv aufarbeiten Ende der 1970er Jahre begann das FEW Blankenburg auf dem benachbarten Rangierbahnhof mit der Erprobung der FEW Dreikraftbremsen Zur spateren Produktion der Balkengleisbremsen in Form der FEW Dreikraftbremsen erhielt das Raw die neue Halle III die Halle IV im Ostteil und die Traglufthalle auf dem Areal der ehemaligen sachsischen Drehscheibe Neben der Produktion der Dreikraftbremsen kam in den Folgejahren auch die Aufarbeitung der verschlissenen Bremsen hinzu Diese Zusatzaufgabe machte eine verstarkte Umschulung der Mitarbeiter erforderlich da fur sie mehr Zerspanungsfacharbeiter Dreher und Fraser als Schlosser benotigt wurden Bei der Fertigung kamen auch Industrieroboter zum Einsatz Nach der Wende Die verfallenen Gebaude des Raw Nach der politischen Wende und der anschliessenden Wiedervereinigung ging der Guterverkehr in den ostlichen Bundeslandern stark zuruck so dass die Produktion bzw Instandhaltung der Dreikraftbremsen immer geringer wurde Im Jahr 1992 wurden die Schmalspurdampflokomotiven der Zittauer Schmalspurbahn auf Leichtolfeuerung umgestellt Auch ubernahm das Werk ab 1992 die Aufarbeitung schmalspuriger Personenwagen zunachst fur den Freistaat Sachsen ein Jahr spater fur alle neuen Bundeslander Es kamen auch wieder Regelspurdampflokomotiven z B die 52 8029 MaLoWa Klostermansfeld und die 52 5933 Museumspoorlijn S T A R NL TE 5933 zur Instandsetzung in das Gorlitzer Werk Die letzte aufgearbeitete Regelspurdampflok war die 03 204 aus Cottbus die letzte Schmalspurdampflok die 99 568 der Pressnitztalbahn Mit einer Umstrukturierung der Werke innerhalb der Deutschen Bahn AG gab die Bahn das Werk 1996 auf Die Aufarbeitung der Schmalspurlokomotiven ubernahm nun das Dampflokwerk Meiningen Einige Mitarbeiter waren noch am Ruckbau des Werkes beteiligt traten in den Ruhestand wechselten zum Gorlitzer Waggonbau oder wurden arbeitslos Heutige NutzungNach der Schliessung des Guterbahnhofs und des Ausbesserungswerks wurden die ausgedehnten Gleisanlagen zuruckgebaut Das Grundstuck und die Bauwerke gehorten im Jahr 2004 noch der Deutschen Bahn die die Fenster und Turen der Gebaude zum Grossteil verschliessen vermauern oder durch Metallplatten abdecken liess Durch Vandalismus sind die Gebaude des einstigen Raw stark beschadigt worden Auch der Leerstand der Gebaude und die Witterung wirken sich negativ auf die Bausubstanz aus So erwiesen sich beispielsweise einige Zwischendecken bei den regelmassigen Begehungen als einsturzgefahrdet Lediglich die Firma Brunel GmbH Railmotive nutzte das ehemalige Erprobungszentrum fur die automatische Mittelpufferkupplung Die Firma wurde 2008 vom TUV Sud aufgekauft der den Standort Gorlitz in die Tochter TUV Sud Rail integrierte Der TUV fuhrt hier unter anderem Crashprufungen an Wagen durch Auch dynamische und statische Festigkeitsprufungen Prufungen der Sicherheit gegen Entgleisen sowie die Bestimmung von Fahrzeugparametern wie Wankpol Neigungskoeffizient Schwerpunkt Torsionssteifigkeit und Tankcontainerprufungen gehoren zum Aufgabenbereich der Prufanlage LiteraturWilfried Rettig Eisenbahnknoten Gorlitz 1 Auflage Bufe Fachbuch Verlag Egglham 1994 ISBN 3 922138 53 5 Wilfried Rettig Eisenbahn im Dreilandereck Ostsachsen D Niederschlesien PL Nordbohmen CZ Teil 2 Neben Klein und Schmalspurbahnen Bahnbetriebs und Ausbesserungswerke Bahnpost EK Verlag Freiburg Breisgau 2011 ISBN 978 3 88255 733 6 Siegfried Bufe Eisenbahnen in Schlesien Bufe Fachbuch Verlag Egglham Munchen 1989 ISBN 3 922138 37 3 M Weisbrod 40 Jahre Raw Gorlitz Schlauroth In Eisenbahn Journal Nr 16 1990 S 22 26 Klaus Henschel Das Raw DSF Gorlitz gestern und heute In Modelleisenbahner Nr 36 1987 S 6 9 Jurgen Ulrich Ebel Die Kleinbahnwerkstatt Ein Besuch im Raw Deutsch sowjetische Freundschaft Gorlitz In Eisenbahn Kurier Nr 3 4 5 1991 S 18 23 Torsten Bartsch Das Raw Gorlitz Schlauroth In Interessenverband der Zittauer Schmalspurbahnen Vereinsinformation Nr 30 2005 S 23 26 Wilfried Rettig Das Raw Gorlitz EK Verlag Freiburg 2013 ISBN 978 3 88255 771 8 WeblinksCommons Bahnbetriebswerk Schlauroth Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zahlreiche Bilder auf Drehscheibe online bvm berlin de Raw DSF Gorlitz SchlaurothEinzelnachweiseFrank Seibel Geduldsspiel mit Diamanten In Sachsische Zeitung 2 September 2011 Online abgerufen am 16 Mai 2012 Bruckenabriss startet am 18 Mai In Sachsische Zeitung 6 Mai 2011 Online abgerufen am 16 Mai 2012 Rettig Wilfried Eisenbahnknoten Gorlitz 1994 S 20 Rettig Wilfried Eisenbahnknoten Gorlitz 1994 S 144 Rettig Wilfried Eisenbahn im Dreilandereck Teil 2 2011 S 148 ff Rettig Wilfried Eisenbahn im Dreilandereck Teil 2 2011 S 150 Rettig Wilfried Eisenbahnknoten Gorlitz 1994 S 20 169 Rettig Wilfried Eisenbahnknoten Gorlitz 1994 S 169 bahnstatistik de Konigliche Eisenbahndirektion zu Breslau Abgerufen am 21 Mai 2012 Rettig Wilfried Eisenbahn im Dreilandereck Teil 2 2011 S 150 f Rettig Wilfried Eisenbahn im Dreilandereck Teil 2 2011 S 151 Siegfried Bufe Ostdeutsche Eisenbahngeschichte 4 1 Auflage Egglham Bufe Fachbuchverlag 1989 ISBN 3 922138 37 3 S 155 Rettig Wilfried Eisenbahn im Dreilandereck Teil 2 2011 S 151 f Rettig Wilfried Eisenbahnknoten Gorlitz 1994 S 9 39 Rettig Wilfried Eisenbahn im Dreilandereck Teil 2 2011 S 152 Rettig Wilfried Eisenbahn im Dreilandereck Teil 2 2011 S 153 ff Rettig Wilfried Eisenbahnknoten Gorlitz 1994 S 170 Rettig Wilfried Eisenbahn im Dreilandereck Teil 2 2011 S 155 f Rettig Wilfried Eisenbahn im Dreilandereck Teil 2 2011 S 156 f bvm berlin de Raw DSF Gorlitz Schlauroth Abgerufen am 22 Mai 2012 Rettig Wilfried Eisenbahn im Dreilandereck Teil 2 2011 S 157 Ralph Schermann Ungebetene Gaste belagern alte Gleise In Sachsische Zeitung 29 September 2004 Online abgerufen am 22 Mai 2012 tuev sued de Standort Gorlitz Abgerufen am 30 September 2018 51 151333 14 942733 Koordinaten 51 9 4 8 N 14 56 33 8 O

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