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Der Bahnhof Glöwen ist der Bahnhof des gleichnamigen Ortes in der Gemeinde Plattenburg Er liegt an der Berlin Hamburger

Bahnhof Glöwen

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Bahnhof Glöwen
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Der Bahnhof Glöwen ist der Bahnhof des gleichnamigen Ortes in der Gemeinde Plattenburg. Er liegt an der Berlin-Hamburger Eisenbahn und wurde 1846 eröffnet. Von 1890 bis 1971 zweigte im Bahnhof die Bahnstrecke Glöwen–Havelberg ab, von 1900 bis 1967 endete in Glöwen eine Strecke der schmalspurigen Westprignitzer Kreisbahn von Viesecke. Das klassizistische Empfangsgebäude aus der Entstehungszeit der Strecke steht unter Denkmalschutz.

Glöwen
Empfangsgebäude des Bahnhofs, Straßenseite. Rechts vom Gebäude liegen die Gleisanlagen.
Daten
Lage im Netz Ehemaliger Anschlussbahnhof
Bauform Durchgangsbahnhof
Abkürzung WGF
IBNR 8011641
Preisklasse 6
Eröffnung 15. Oktober 1846
Profil auf bahnhof.de Gloewen
Architektonische Daten
Baustil Klassizismus
Architekt Friedrich Neuhaus
Ferdinand Wilhelm Holz
Lage
Stadt/Gemeinde Plattenburg
Ort/Ortsteil Glöwen
Land Brandenburg
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 54′ 12″ N, 12° 5′ 2″ O52.9032112.08384Koordinaten: 52° 54′ 12″ N, 12° 5′ 2″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Glöwen
  • Berlin–Hamburg (km 101,81)
  • Glöwen–Havelberg (km 0,0)
  • Westprignitzer Kreisbahnen (Viesecke–Glöwen) (km 0,0)
Bahnhöfe in Brandenburg

Lage

Der Bahnhof liegt am Kilometer 101,8 der Bahnstrecke Berlin–Hamburg am südlichen Ortsrand von Glöwen, etwa einen Kilometer südlich des Ortszentrums entfernt. Die Bahnstrecke verläuft in diesem Bereich annähernd in Ost-West-Richtung und kreuzt im Bahnhofsbereich die Bundesstraße 107. Ungefähr zehn Kilometer in Richtung Süden liegt die Stadt Havelberg.

Geschichte

Die Berlin-Hamburger Bahn zwischen Berlin und Boizenburg wurde am 15. Oktober 1846 eröffnet, an diesem Tag ging auch der Bahnhof Glöwen in Betrieb. Die Station war von Anfang nicht nur für den vergleichsweise kleinen Ort Glöwen gedacht, sondern als Umsteigepunkt für Havelberg und eine Reihe von weiteren Orten. In den ersten Jahren nach der Eröffnung des Bahnhofs 1846 verkehrten zwei Personenpostkurse am Tag nach Havelberg, dazu ein Kurs am Tag weiter bis Genthin und ein Personenkurs sogar bis nach Rostock. Der Bahnhof in Glöwen stand 1847 von den Fahrgastzahlen her hinter Berlin, Hamburg, Hagenow, Wittenberge und Ludwigslust an sechster Stelle der Bahnhöfe der Berlin-Hamburger-Bahn.

In der Folgezeit gab es verschiedene Pläne, in Glöwen weitere Eisenbahnstrecken anzuschließen. 1872 überlegte die Berlin-Anhaltische Eisenbahn-Gesellschaft, Vorarbeiten für eine Eisenbahn von Glöwen in Richtung Jüterbog oder Wittenberg über Brandenburg und weiter nach Sachsen aufzunehmen. Im Zuge des Gründerkrachs wurden diese Planungen wieder aufgegeben.

Am 15. Februar 1890 ging die Eisenbahn nach Havelberg in Betrieb. Ursprüngliche Pläne für eine weitergehende Nord-Süd-Verbindung wurden nicht weiter verfolgt. Einerseits war die topographische Situation im Bereich Havelberg, wo eine Havelüberquerung nötig gewesen wäre schwierig, andererseits entstand um 1900 ein Netz von Schmalspurbahnen in der Prignitz nördlich der Hamburger Bahn. Damit waren durchgehende Verbindungen von Havelberg nach Norden nicht mehr möglich. Eine Strecke dieses Schmalspurnetzes verband seit 1900 Glöwen mit Viesecke und über weitere Strecken mit Pritzwalk, Kyritz und Perleberg.

Um 1940 entstanden südlich von Glöwen umfangreiche militärische Anlagen. Südlich des Bahnhofs entstand ein Werk, unter anderem zur Munitionsaufarbeitung, in dem in den letzten Kriegsjahren auch Häftling aus dem KZ-Außenlager Glöwen arbeiten mussten. Das Werk erhielt einen Gleisanschluss von der Strecke nach Havelberg abzweigend.

Nach Kriegsende wurde die Bahn nach Havelberg als Reparationsleistung an die Sowjetunion demontiert. Nach heftigen Protesten aus der Region wurde sie daraufhin wieder neu aufgebaut, allerdings als Schmalspurbahn mit 750 Millimeter Spurweite. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg blieb Glöwen ein wichtiger militärischer Standort, wofür auch der Bahnhof genutzt wurde. Dies äußerte sich auch darin, das Glöwen bis Anfang der 1990er Jahre auch Halt einiger Schnellzüge zwischen Schwerin und Berlin war. 1967 wurde die Schmalspurbahn nach Viesecke eingestellt und wenig später abgebaut, 1971 geschah das gleiche mit der Strecke nach Havelberg.

Mitte der 1990er Jahre wurde der Verkehr vertaktet. Nahverkehrszüge verbanden Glöwen alle zwei Stunden mit Wittenberge und Nauen, wo Anschluss nach Berlin bestand; ab 1996 direkt mit Berlin Westkreuz. 1997 wurde zwischen Wittenberge und Berlin der Verkehr auf einen Stundentakt verdichtet. In zwei Etappen wurde in den 1990er und 2000er Jahren die Strecke zwischen Berlin und Hamburg ausgebaut. In der ersten Ausbaustufe wurde die Strecke elektrifiziert und der Bahnhof Glöwen wurde umgebaut und mit Außenbahnsteigen versehen. In der zweiten Stufe wurde die Strecke auf eine Maximalgeschwindigkeit von 230 km/h ausgebaut, in diesem Zusammenhang wurde auch der Bahnübergang der Bundesstraße am Bahnhof Glöwen durch eine Unterführung ersetzt.

Anlagen

Empfangsgebäude

Das Bahnhofsgebäude aus der Erbauungszeit der Strecke steht westlich der Chaussee nach Havelberg und südlich der Gleise, auf der ortsabgewandten Seite. Entworfen wurde es vermutlich vom Baudirektor der Berlin-Hamburger Eisenbahn, Friedrich Neuhaus zusammen mit Ferdinand Wilhelm Holz. Die Grundgestaltung des Gebäudes ähnelt dem Bahnhof Ludwigslust und dem heute nicht mehr erhalten früheren Boizenburger Bahnhofsgebäude. Das zweistöckige Gebäude mit einem flachen Walmdach besitzt einen L-förmigen Grundriss, die Außenseiten weisen nach Norden zur Gleisseite mit sechs und nach Osten zur Straßenseite mit neun Achsen. Die asymmetrische Anlage unterscheidet es deutlich von den meisten anderen Gebäuden der Berlin-Hamburger Bahn. Die Gestalt des Gebäudes wurde anders als bei manchen anderen Bahnhöfen der Berlin-Hamburger Bahn nicht durch spätere Anbauten verändert mit Ausnahme einer spätestens 1859 auf der Innenseite zum Hof hin angebauten Loggia. Im längeren Flügel des Gebäudes wurden Wohnräume eingerichtet, im kürzeren befanden sich unter anderem die Warteräume.

Die Fassade ist mit verschiedenen Schmuckelementen gestaltet. Dazu zählen ein Mäanderband auf dem Traufgesims und eine Reihe von Dekorelementen an Fenstern und Türen, wie beispielsweise Lüftungsrosetten im Simsband über den Fensterachsen. Die bahnseitigen Fensterelemente sind reich verziert.Manfred Berger führte 1980 aus, mit dem Gebäude wäre „ein sachlicher, aber doch schöner Zweckbau geschaffen […], der in diesem kleinen Ort der Mark Brandenburg Verblüffung hervorruft“.

Bereits 1982 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt. Nachdem in den 1990er Jahren das örtliche Personal abgezogen worden war, war das Gebäude ungenutzt und stand leer. Schäden durch Verfall waren deutlich sichtbar. An vielen Stellen war der Putz abgebröckelt, die Schmuckelemente waren teilweise zerstört. Auch in den heutigen Denkmallisten ist das „Bahnhofsempfangsgebäude“ verzeichnet. Seit 2013 befindet sich das Empfangsgebäude in Privatbesitz und wurde saniert. Es befinden sich nun fünf Wohnungen in dem Gebäude und der erhaltene historische Wartesaal. Für die Mitropa-Gaststätte wird noch ein Nutzer gesucht.

Weitere Anlagen

Ursprünglich waren beide Bahnsteige vom Empfangsgebäude aus zugänglich. Seit dem Umbau in den 1990er Jahren verfügt der Bahnhof über zwei Außenbahnsteige, die durch einen Fußgängertunnel miteinander verbunden sind. Zwischen den beiden Bahnsteiggleisen liegen die beiden durchgehenden Hauptgleise. Im Rahmen des weiteren Streckenausbaus wurde nach 2000 eine Unterführung für die Bundesstraße gebaut, welche früher auf einem beschrankten Bahnübergangs die Strecke gekreuzt hatte.

Auf der Nordseite der Gleise liegen die Anlagen für den Güterverkehr. Das Abfertigungsgebäude ebenfalls aus der Frühzeit des Bahnhofs, das in der damals für die Region typischen Ziegelbauweise mit Fachwerk „mit weit auskragendem Dach über der Ladebühne“ ausgeführt war und einen Kontrast zum Empfangsgebäude bildete, existiert nicht mehr. Drei Gleise sind noch im Bereich nördlich der Bahnsteige vorhanden und aus Richtung Westen angebunden. Östlich der Bundesstraße gibt es noch ein Gleis zur Be- und Entladung.

Westlich des Empfangsgebäudes befanden sich die Gleise für die Strecke in Richtung Havelberg mit einem Bahnsteig.

Die Anlagen der Schmalspurbahn in Richtung Pritzwalk und Lindenberg waren nördlich der Gleise der Hauptbahn angeordnet. Östlich der heutigen Bundesstraße lag am Streckengleis in Richtung Lindenberg der Bahnsteig mit einem kleinen Empfangsgebäude, das heute (Stand 2012) von einem örtlichen Verein genutzt wird. Die Anlagen für den Güterverkehr und zum Umsetzen der Lokomotiven lagen westlich der Straße neben den Güteranlagen der Hauptbahn. Ein Gleisverbindung zwischen den Schmalspurgleisen und der nach dem Zweiten Weltkrieg ebenfalls schmalspurig wieder aufgebauten Strecke nach Havelberg bestand nicht, die Fahrzeuge wurden mit regelspurigen Überführungswagen zwischen beiden Bahnhofsteilen transportiert.

Im April 2015 wurde der neue P+R-Platz auf dem Bahnhofsvorplatz in Betrieb genommen, der 134 Parkplätze bietet, davon fünf Parkplätze für behinderte Menschen und vier Kurzzeitparkplätze. Finanziert wurde der Bau abzüglich Fördermittel jeweils zur Hälfte von der Gemeinde Plattenburg und der Stadt Havelberg.

Verkehrsanbindung

Der Bahnhof Glöwen wird derzeit im Personenverkehr durch eine Regional-Express-Linie bedient.

Linie Linienverlauf Takt (min) EVU
RE 8 Flughafen BER – Berlin Ostbahnhof – Berliner Stadtbahn – Berlin-Spandau – Falkensee – Nauen – Glöwen – Wittenberge – Ludwigslust – Holthusen – Schwerin Hbf – Bad Kleinen – Wismar 60
(BER – Wittenberge)
120
(Wittenberge – Wismar)
ODEG
Stand: 10. Dezember 2023

Am Bahnhof hält außerdem die Buslinie 900 von Stendalbus nach Havelberg mit Anschluss bis nach Stendal.

Weblinks

Commons: Bahnhof Glöwen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09160098 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg

Einzelnachweise

  1. Amtsblatt des Königlichen Post-Departements. Berlin, 8. Januar 1847, S. 3.
  2. Elke Dittrich: Berlin-Hamburger Eisenbahn, Bahnhofsbauten des Klassizismus in Brandenburg. (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) (PDF; 5,7 MB). In: Berlin-Hamburger Eisenbahn : Bahnhofsbauten des Klassizismus in Brandenburg. Potsdam 2006, DNB 982902328, S. 36–38.
  3. Peter Bley: 150 Jahre Eisenbahn Berlin – Hamburg. alba, Düsseldorf 1996, ISBN 3-87094-229-0, S. 39.
  4. Sabine Bohle-Heintzenberg, Manfred Hamm: Architektur & Schönheit: die Schinkelschule in Berlin und Brandenburg. Transit, Berlin 1997, ISBN 3-88747-121-0, S. 231.
  5. Sabine Bohle-Heintzenberg, Manfred Hamm: Architektur & Schönheit: die Schinkelschule in Berlin und Brandenburg. Transit, Berlin 1997, ISBN 3-88747-121-0, S. 168.
  6. Manfred Berger: Historische Bahnhofsbauten. Bd. 1: Sachsen, Preußen, Mecklenburg und Thüringen. Transpress-Verlag, 1980, S. 178–179.
  7. Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Prignitz (PDF). Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum Stand: 31. Dezember 2013.
  8. Investor Roland Wierling möchte Bäckerei, Eiscafé, Arztpraxis und Wohnungen im altehrwürdigen Gebäude in Glöwen ansiedeln (Memento vom 12. April 2013 im Webarchiv archive.today), In: Märkische Allgemeine Zeitung. 27. Februar 2013.
  9. Wolfgang Masur: Bahnhof Glöwen: 170-Jähriger fühlt sich jung. Volksstimme, abgerufen am 26. Oktober 2017. 
  10. Klaus Kieper, Reiner Preuß, Elfriede Rehbein: Schmalspurbahn-Archiv. transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1980, S. 151.
  11. Deutsche Bahn: Gleise in Serviceeinrichtungen, Bahnhof Glöwen, Stand 1. Oktober 2012. (stredax.dbnetze.com PDF) abgerufen am 8. Januar 2013.
  12. Klaus Kieper, Reiner Preuß, Elfriede Rehbein: Schmalspurbahn-Archiv. transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1980, S. 160.
  13. Dieter Haase: Feierliche Inbetriebnahme des Bahnhofs in Glöwen. Abgerufen am 26. Oktober 2017. 

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 21 Jul 2025 / 04:59

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Der Bahnhof Glowen ist der Bahnhof des gleichnamigen Ortes in der Gemeinde Plattenburg Er liegt an der Berlin Hamburger Eisenbahn und wurde 1846 eroffnet Von 1890 bis 1971 zweigte im Bahnhof die Bahnstrecke Glowen Havelberg ab von 1900 bis 1967 endete in Glowen eine Strecke der schmalspurigen Westprignitzer Kreisbahn von Viesecke Das klassizistische Empfangsgebaude aus der Entstehungszeit der Strecke steht unter Denkmalschutz GlowenEmpfangsgebaude des Bahnhofs Strassenseite Rechts vom Gebaude liegen die Gleisanlagen Empfangsgebaude des Bahnhofs Strassenseite Rechts vom Gebaude liegen die Gleisanlagen DatenLage im Netz Ehemaliger AnschlussbahnhofBauform DurchgangsbahnhofAbkurzung WGFIBNR 8011641Preisklasse 6Eroffnung 15 Oktober 1846Profil auf bahnhof de GloewenArchitektonische DatenBaustil KlassizismusArchitekt Friedrich Neuhaus Ferdinand Wilhelm HolzLageStadt Gemeinde PlattenburgOrt Ortsteil GlowenLand BrandenburgStaat DeutschlandKoordinaten 52 54 12 N 12 5 2 O 52 90321 12 08384 Koordinaten 52 54 12 N 12 5 2 OEisenbahnstrecken Bahnstrecken bei GlowenBerlin Hamburg km 101 81 Glowen Havelberg km 0 0 Westprignitzer Kreisbahnen Viesecke Glowen km 0 0 Bahnhofe in BrandenburgLageDer Bahnhof liegt am Kilometer 101 8 der Bahnstrecke Berlin Hamburg am sudlichen Ortsrand von Glowen etwa einen Kilometer sudlich des Ortszentrums entfernt Die Bahnstrecke verlauft in diesem Bereich annahernd in Ost West Richtung und kreuzt im Bahnhofsbereich die Bundesstrasse 107 Ungefahr zehn Kilometer in Richtung Suden liegt die Stadt Havelberg GeschichteDie Berlin Hamburger Bahn zwischen Berlin und Boizenburg wurde am 15 Oktober 1846 eroffnet an diesem Tag ging auch der Bahnhof Glowen in Betrieb Die Station war von Anfang nicht nur fur den vergleichsweise kleinen Ort Glowen gedacht sondern als Umsteigepunkt fur Havelberg und eine Reihe von weiteren Orten In den ersten Jahren nach der Eroffnung des Bahnhofs 1846 verkehrten zwei Personenpostkurse am Tag nach Havelberg dazu ein Kurs am Tag weiter bis Genthin und ein Personenkurs sogar bis nach Rostock Der Bahnhof in Glowen stand 1847 von den Fahrgastzahlen her hinter Berlin Hamburg Hagenow Wittenberge und Ludwigslust an sechster Stelle der Bahnhofe der Berlin Hamburger Bahn Fruheres Empfangsgebaude der Schmalspurbahn In der Folgezeit gab es verschiedene Plane in Glowen weitere Eisenbahnstrecken anzuschliessen 1872 uberlegte die Berlin Anhaltische Eisenbahn Gesellschaft Vorarbeiten fur eine Eisenbahn von Glowen in Richtung Juterbog oder Wittenberg uber Brandenburg und weiter nach Sachsen aufzunehmen Im Zuge des Grunderkrachs wurden diese Planungen wieder aufgegeben Am 15 Februar 1890 ging die Eisenbahn nach Havelberg in Betrieb Ursprungliche Plane fur eine weitergehende Nord Sud Verbindung wurden nicht weiter verfolgt Einerseits war die topographische Situation im Bereich Havelberg wo eine Haveluberquerung notig gewesen ware schwierig andererseits entstand um 1900 ein Netz von Schmalspurbahnen in der Prignitz nordlich der Hamburger Bahn Damit waren durchgehende Verbindungen von Havelberg nach Norden nicht mehr moglich Eine Strecke dieses Schmalspurnetzes verband seit 1900 Glowen mit Viesecke und uber weitere Strecken mit Pritzwalk Kyritz und Perleberg Um 1940 entstanden sudlich von Glowen umfangreiche militarische Anlagen Sudlich des Bahnhofs entstand ein Werk unter anderem zur Munitionsaufarbeitung in dem in den letzten Kriegsjahren auch Haftling aus dem KZ Aussenlager Glowen arbeiten mussten Das Werk erhielt einen Gleisanschluss von der Strecke nach Havelberg abzweigend Nach Kriegsende wurde die Bahn nach Havelberg als Reparationsleistung an die Sowjetunion demontiert Nach heftigen Protesten aus der Region wurde sie daraufhin wieder neu aufgebaut allerdings als Schmalspurbahn mit 750 Millimeter Spurweite Auch nach dem Zweiten Weltkrieg blieb Glowen ein wichtiger militarischer Standort wofur auch der Bahnhof genutzt wurde Dies ausserte sich auch darin das Glowen bis Anfang der 1990er Jahre auch Halt einiger Schnellzuge zwischen Schwerin und Berlin war 1967 wurde die Schmalspurbahn nach Viesecke eingestellt und wenig spater abgebaut 1971 geschah das gleiche mit der Strecke nach Havelberg Mitte der 1990er Jahre wurde der Verkehr vertaktet Nahverkehrszuge verbanden Glowen alle zwei Stunden mit Wittenberge und Nauen wo Anschluss nach Berlin bestand ab 1996 direkt mit Berlin Westkreuz 1997 wurde zwischen Wittenberge und Berlin der Verkehr auf einen Stundentakt verdichtet In zwei Etappen wurde in den 1990er und 2000er Jahren die Strecke zwischen Berlin und Hamburg ausgebaut In der ersten Ausbaustufe wurde die Strecke elektrifiziert und der Bahnhof Glowen wurde umgebaut und mit Aussenbahnsteigen versehen In der zweiten Stufe wurde die Strecke auf eine Maximalgeschwindigkeit von 230 km h ausgebaut in diesem Zusammenhang wurde auch der Bahnubergang der Bundesstrasse am Bahnhof Glowen durch eine Unterfuhrung ersetzt AnlagenEmpfangsgebaude Hofseite des Empfangsgebaudes Das Bahnhofsgebaude aus der Erbauungszeit der Strecke steht westlich der Chaussee nach Havelberg und sudlich der Gleise auf der ortsabgewandten Seite Entworfen wurde es vermutlich vom Baudirektor der Berlin Hamburger Eisenbahn Friedrich Neuhaus zusammen mit Ferdinand Wilhelm Holz Die Grundgestaltung des Gebaudes ahnelt dem Bahnhof Ludwigslust und dem heute nicht mehr erhalten fruheren Boizenburger Bahnhofsgebaude Das zweistockige Gebaude mit einem flachen Walmdach besitzt einen L formigen Grundriss die Aussenseiten weisen nach Norden zur Gleisseite mit sechs und nach Osten zur Strassenseite mit neun Achsen Die asymmetrische Anlage unterscheidet es deutlich von den meisten anderen Gebauden der Berlin Hamburger Bahn Die Gestalt des Gebaudes wurde anders als bei manchen anderen Bahnhofen der Berlin Hamburger Bahn nicht durch spatere Anbauten verandert mit Ausnahme einer spatestens 1859 auf der Innenseite zum Hof hin angebauten Loggia Im langeren Flugel des Gebaudes wurden Wohnraume eingerichtet im kurzeren befanden sich unter anderem die Warteraume Die Fassade ist mit verschiedenen Schmuckelementen gestaltet Dazu zahlen ein Maanderband auf dem Traufgesims und eine Reihe von Dekorelementen an Fenstern und Turen wie beispielsweise Luftungsrosetten im Simsband uber den Fensterachsen Die bahnseitigen Fensterelemente sind reich verziert Manfred Berger fuhrte 1980 aus mit dem Gebaude ware ein sachlicher aber doch schoner Zweckbau geschaffen der in diesem kleinen Ort der Mark Brandenburg Verbluffung hervorruft Bereits 1982 wurde das Gebaude unter Denkmalschutz gestellt Nachdem in den 1990er Jahren das ortliche Personal abgezogen worden war war das Gebaude ungenutzt und stand leer Schaden durch Verfall waren deutlich sichtbar An vielen Stellen war der Putz abgebrockelt die Schmuckelemente waren teilweise zerstort Auch in den heutigen Denkmallisten ist das Bahnhofsempfangsgebaude verzeichnet Seit 2013 befindet sich das Empfangsgebaude in Privatbesitz und wurde saniert Es befinden sich nun funf 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transportiert Im April 2015 wurde der neue P R Platz auf dem Bahnhofsvorplatz in Betrieb genommen der 134 Parkplatze bietet davon funf Parkplatze fur behinderte Menschen und vier Kurzzeitparkplatze Finanziert wurde der Bau abzuglich Fordermittel jeweils zur Halfte von der Gemeinde Plattenburg und der Stadt Havelberg VerkehrsanbindungDer Bahnhof Glowen wird derzeit im Personenverkehr durch eine Regional Express Linie bedient Linie Linienverlauf Takt min EVURE 8 Flughafen BER Berlin Ostbahnhof Berliner Stadtbahn Berlin Spandau Falkensee Nauen Glowen Wittenberge Ludwigslust Holthusen Schwerin Hbf Bad Kleinen Wismar 60 BER Wittenberge 120 Wittenberge Wismar ODEGStand 10 Dezember 2023 Am Bahnhof halt ausserdem die Buslinie 900 von Stendalbus nach Havelberg mit Anschluss bis nach Stendal WeblinksCommons Bahnhof Glowen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09160098 in der Denkmaldatenbank des Landes BrandenburgEinzelnachweiseAmtsblatt des Koniglichen Post Departements Berlin 8 Januar 1847 S 3 Elke Dittrich Berlin Hamburger Eisenbahn Bahnhofsbauten des Klassizismus in Brandenburg Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive PDF 5 7 MB In Berlin Hamburger Eisenbahn Bahnhofsbauten des Klassizismus in Brandenburg Potsdam 2006 DNB 982902328 S 36 38 Peter Bley 150 Jahre Eisenbahn Berlin Hamburg alba Dusseldorf 1996 ISBN 3 87094 229 0 S 39 Sabine Bohle Heintzenberg Manfred Hamm Architektur amp Schonheit die Schinkelschule in Berlin und Brandenburg Transit Berlin 1997 ISBN 3 88747 121 0 S 231 Sabine Bohle Heintzenberg Manfred Hamm Architektur amp Schonheit die Schinkelschule in Berlin und Brandenburg Transit Berlin 1997 ISBN 3 88747 121 0 S 168 Manfred Berger Historische Bahnhofsbauten Bd 1 Sachsen Preussen Mecklenburg und Thuringen Transpress Verlag 1980 S 178 179 Denkmalliste des Landes Brandenburg Landkreis Prignitz PDF Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum Stand 31 Dezember 2013 Investor Roland Wierling mochte Backerei Eiscafe Arztpraxis und Wohnungen im altehrwurdigen Gebaude in Glowen ansiedeln Memento vom 12 April 2013 im Webarchiv archive today In Markische Allgemeine Zeitung 27 Februar 2013 Wolfgang Masur Bahnhof Glowen 170 Jahriger fuhlt sich jung Volksstimme abgerufen am 26 Oktober 2017 Klaus Kieper Reiner Preuss Elfriede Rehbein Schmalspurbahn Archiv transpress VEB Verlag fur Verkehrswesen Berlin 1980 S 151 Deutsche Bahn Gleise in Serviceeinrichtungen Bahnhof Glowen Stand 1 Oktober 2012 stredax dbnetze com PDF abgerufen am 8 Januar 2013 Klaus Kieper Reiner Preuss Elfriede Rehbein Schmalspurbahn Archiv transpress VEB Verlag fur Verkehrswesen Berlin 1980 S 160 Dieter Haase Feierliche Inbetriebnahme des Bahnhofs in Glowen Abgerufen am 26 Oktober 2017

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