Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Der Bahnhof Schiffbrücke auch Bergisch Märkischer Bahnhof oder Rechtsrheinischer Bahnhof war ein Bahnhof an der Deutzer

Bahnhof Schiffbrücke

  • Startseite
  • Bahnhof Schiffbrücke
Bahnhof Schiffbrücke
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

Der Bahnhof Schiffbrücke, auch Bergisch-Märkischer Bahnhof oder Rechtsrheinischer Bahnhof, war ein Bahnhof an der Deutzer Schiffbrücke in Deutz. Er wurde am 20. September 1882 von der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft in Betrieb genommen. Die zugehörige Eisenbahnstrecke wurde Anfang des 20. Jahrhunderts aufgegeben, das Bahngelände mitsamt dem Bahnhof 1913 verkauft. Beim Bau der Deutzer Brücke mussten der Bahnhof und das Bahnhotel weichen und wurden später abgerissen.

Schiffbrücke
Daten
Betriebsstellenart Bahnhof
Lage im Netz Zwischenbahnhof
Bauform Durchgangsbahnhof
Eröffnung 20. September 1882
Auflassung Anfang 20. Jahrhundert
Lage
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 56′ 16″ N, 6° 58′ 8″ O50.9378768930636.968795817886Koordinaten: 50° 56′ 16″ N, 6° 58′ 8″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Schiffbrücke
  • Haan-Gruiten–Köln-Deutz
Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen

Geschichte

Verkehrsentwicklung in Köln, Eröffnung des Bahnhofs „Schiffbrücke“ mit Bahnhotel „Belle-Vue“ 1882

Im 19. Jahrhundert wurde im Zuge der industriellen Entwicklung des Rheinlands ein verbindendes Eisenbahnnetz zur Versorgung des Umfeldes und des Personentransports notwendig. Von der „Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft“ wurde deshalb von 1843 bis 1847 eine Bahnstrecke von Minden nach Deutz gebaut. Der erste Bahnhof in Deutz, der „Mindener Bahnhof“ befand sich in der Constantinstraße, später kam dort noch eine weitere Eisenbahnstrecke von Gießen nach Köln dazu. Ein Konkurrenzunternehmen, die „Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft“ betrieb auch eine Strecke von Elberfeld nach Deutz, baute einen zweiten Güterbahnhof im Norden und verlängerte diese 1882 entlang des Rheins mit Hilfe eines Bahndamms bis zur Deutzer Schiffbrücke. An dieser Stelle wurde der Bahnhof „Schiffbrücke“ eingerichtet und das vorhandene ehemalige Luxushotel „Bellevue“ für diese Zwecke zum „Bahnhotel Belle-Vue“ umgebaut. Da das Hotel früher "Marienbildchen" hieß, nannten die Kölner den Bahnhof entsprechend "Marienbildchen".

Ursprung des „Bahnhotel Belle-Vue“

Das Deutzer Bahnhotel der Station „Schiffbrücke“ war das frühere Luxushotel „Bellevue“, welches in Teilen auf den Resten römischer Kastellmauern erbaut wurde. Es gehörte ehemals zur Deutzer Abtei St. Heribert und wurde nach der Säkularisation 1807 als „Marienbildchen“ bekannt. 1833 hat man es dann zum Nobelhotel für Adelige und vermögende Engländer umgebaut. Das Hotel war mit der Bahn und Dampfschiffen gut zu erreichen und lag direkt neben der Anlegestelle der Deutzer Schiffbrücke. Die Unterkunft war unübertroffen und mit umfangreichen Apartment Suiten und komfortablen Zimmern ausgestattet. Eine Aussichtsplattform vor dem Hotel ermöglichte einen wunderbaren Blick auf das Kölner Stadtpanorama. Es gehörte zu den besten Adressen, die Kölner Gesellschaft ging dort ein und aus, sogar Königin Victoria und Gemahl Albert mit Gefolge haben dort 1858 genächtigt.

Erweiterung der Bahnstrecke vom Bahnhof Schiffbrücke nach Süden und der „Deutzer Eisenbahnjammer“

Die Bergisch-Märkische-Eisenbahn entschloss sich einige Jahre später die Bahnstrecke, vom Bahnhof „Schiffbrücke“ aus, ab 1885 weiter in Richtung Süden zu verlängern, die dann in einem Bogen zum am 1. Juni 1886 eröffneten Bahnhof Kalk-Süd führte. Dazu musste ein weiterer Bahndamm entlang des Deutzer Ufers und eine Brücke über die Deutzer Freiheit gebaut werden. Gefreut haben sich die Deutzer Bürger über diese Baumaßnahmen nicht, denn der Bahndamm versperrte die berühmte Aussicht auf Köln und führte deshalb zum bekannten „Deutzer Eisenbahnjammer“. „Deutz war von nun an die schäl Sick.“

In der Kölnischen Zeitung erschien dazu am 23. April 1899 folgender Artikel:

„Was ist aus unserem schönen Deutz geworden! Einst ein blühendes Städtchen am Rheinufer mit drei unwiderstehlichen Anziehungspunkten für die Cölner von drüben und für unsere rechtsrheinische Umgebung: „Marienbildchen“, „Prinz Karl“ (zwei beliebte Restaurationen am Rhein) und Deutzer Kirmes; Endpunkt der Cöln-Mindener, der Cöln-Gießener und der Bergisch-Märkischen Personen- und Güterzüge; ein Dorado für Kürassiere, Pioniere und Artilleristen aller Chargen; der großen Colonia schmuckes fröhliches Schwesterlein! Kein Ort am ganzen Rheinstrom vermochte den malerischen Zauber, die behagliche Geselligkeit darzubieten, wie ein Sommerabend im Marienbildchen, wenn in musik- und weinfroher Stimmung beim Plätschern der Schiffe, beim Rauschen der Wellen und bei glitzerndem Mondeslicht der Blick hinüberschweifte auf das mächtige alte Cöln, auf das herrlichste Stadtbild am schönsten deutschen Strome, wo die hohe Domkirche, Groß St. Martin und Rathausturm in gewaltigem Dreiklang in die Lüfte ragen! Zwar ragen diese noch empor wie ehemals. Aber Marienbildchen und Prinz Karl sind verschwunden, und uns arme Deutzer hat man durch einen garstigen Eisenbahndamm vom Rheine abgetrennt.(...) Diese bergisch-märkische Eisenbahnzwangsjacke, sie war der Anfang unseres Eisenbahnjammers.“

Bahnhof „Schiffbrücke“ 1887

a) Außenansicht des Bahnhofs „Schiffbrücke“ mit „Bahnhotel Belle-Vue“

Ursprünglich war eine größere Ausdehnung der Bahnanlagen in Deutz geplant, schließlich wurden die angekauften Gebäude möglichst erhalten und für die Bahnanlagen genutzt. So auch das ehemalige Luxushotel „Bellevue“, welches zum Bahnhofsgebäude mit Wartesälen und Diensträumen im Erdgeschoss und mit Gasträumen im oberen Bereich umgebaut wurde. Um das Rheinpanorama zu genießen, wurden auf dem Dach der Bahnhalle sogar Wandelgänge errichtet, die vom Hotel aus zugänglich waren. Die Brücke daneben, welche die Deutzer Freiheit querte, wurde von der Gutehoffnungshütte in Oberhausen gefertigt, wog 150 Tonnen und kostete 54.000 Mark. Wie das Bahnhofsgebäude auch, wurde der Unterbau des Viaduktes mit roten und gelben Ziegelsteinen verblendet. Zeitgenössische französische Bahningenieure haben übrigens den Bahnhof damals als „fort coquette“, ziemlich eitel, bewertet.

b) Grundriss des Bahnhofs „Schiffbrücke“

Auf dem Grundriss des Bahnhofs „Schiffbrücke“ von 1887 lassen sich gut die Aufteilungen zum Umbau des alten Hotels Bellevue erkennen. Auf Erdgeschosshöhe des Hotels lagen Diensträume, Wartehalle, Toiletten und ein Gepäckaufzug, dahinter der Wartesaal der I. und II. Klasse und, abgetrennt durch eine Flurhalle, der Wartesaal der III. und IV. Klasse an der Inselstraße.

Zwei Meter höher, auf dem Viadukt, befand sich der Bahnsteig, welcher über drei Freitreppen zu erreichen war. Im schraffierten Gebäudeteil rechts an der Deutzer Freiheit lagen die Brauerei, bzw. das Restaurant von Sünner und Verwaltungsräume der Eisenbahn. Direkt daneben war ein Treppenaufgang, der zum Bahnsteig führte. Nördlich vom Bahnhof lag eine Drehscheibe, um die Lokomotiven zu wenden.

Bau der festen Deutzer Brücke, Verkauf des Bahngeländes und Abriss des Bahnhofs

Seit 1847 wurde vorgeschlagen, an Stelle der Deutzer Schiffbrücke eine feste Rheinbrücke zu bauen, was aber nicht finanzierbar war. Auch war die Brücke wegen der Anbindung der Brückenauffahrten auf der Deutzer Seite nicht zu realisieren. Nach der Verstaatlichung der Bergisch-Märkischen-Eisenbahngesellschaft Ende des 19. Jahrhunderts und der Inbetriebnahme des neuen Deutzer Bahnhofs im Jahr 1913 wurde der Bahnhof „Schiffbrücke“ aufgegeben und nur noch als Güterbahnhof genutzt. Die Eisenbahngesellschaft war jetzt bereit, das Bahngelände am Deutzer Ufer, und damit auch den Bahnhof „Schiffbrücke“, zu verkaufen. Im Zuge der folgenden Baumaßnahmen wurden dann auch die Gebäude des Bahnhofs und des Bahnhotels abgerissen.

Die neue Deutzer Brücke wurde in 50 Meter Entfernung südlich der Deutzer Schiffbrücke erbaut und nach einer Bauzeit von zwei Jahren für den Verkehr am 15. Juli 1915 freigegeben.

Heutiger Zustand

Heute erinnern nur noch wenige Relikte an den Deutzer Bahnhof „Schiffbrücke“. Zwei Bögen der alten Bahndammmauer sowie die Fundamente der Drehscheibe der „Bergisch-Märkischen-Eisenbahn“ sind seit der Fertigstellung des Rheinboulevards in der Nähe der Deutzer Brücke im Historischen Park Deutz zu besichtigen.

Literatur

  • Wolfram Erber: Die Deutzer Schiffbrücke 1822–1915, Eine verschwundene Kölnische Institution, Hrsg.: deutzkultur e.V., Förderverein Historischer Park Deutz e.V., Köln 2022
  • Michael Kriegel: Deutz, Vom Römischen Kastell zur Köln-Arena, Köln 2022
  • Hubert Kruppa: Ein Kölner Vorort mit großer Geschichte, Deutz, Köln 1978
  • Jörg Pfennig: Über Brücken, Köln und der Rhein, Köln 1994
  • Stefan Pohl, Georg Mölich: Das rechtsrheinische Köln, Seine Geschichte von der Antike bis zur Gegenwart, Köln 1998
  • Otto Sarrazin, Karl Schäfer: Bahnanlagen am Rheinufer in Deutz, in: Centralblatt der Bauverwaltung, Jahrgang VII, 17. September 1887
  • Peter Simons: Illustrierte Geschichte von Deutz, Kalk, Vingst und Poll, Ein Beitrag zur Geschichte des kurkölnischen Amtes Deutz, Köln 1913

Weblinks

Commons: Bahnhof Schiffbrücke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Meßtischblatt 2908: Köln. Reichsamt für Landesaufnahme, Berlin 1895 (deutschefotothek.de [abgerufen am 19. April 2023]). 
  2. Köln. Karte im Maßstab 1:16 000. In: Meyers Konversations-Lexikon. 5. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig (cuni.cz [abgerufen am 19. April 2023]). 
  3. Pohl, Stefan, Georg Mölich; Das rechtsrheinische Köln, Seine Geschichte von der Antike bis zur Gegenwart, Köln 1898
  4. Kruppa, Hubert; Ein Kölner Vorort mit großer Geschichte, Deutz, Köln 1978
  5. Kölnische Zeitung, 23. April 1899
  6. Sarrazin, Otto, Karl Schäfer; Bahnanlagen am Rheinufer in Deutz, in: Centralblatt der Bauverwaltung, Jahrgang VII, 17. September 1887
  7. Pfennig, Jörg; Über Brücken, Köln und der Rhein, Köln 1994
  8. Historischer Park Deutz – Förderverein Historischer Park Deutz e.V. Abgerufen am 16. April 2023. 

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 18:55

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Bahnhof Schiffbrücke, Was ist Bahnhof Schiffbrücke? Was bedeutet Bahnhof Schiffbrücke?

Der Bahnhof Schiffbrucke auch Bergisch Markischer Bahnhof oder Rechtsrheinischer Bahnhof war ein Bahnhof an der Deutzer Schiffbrucke in Deutz Er wurde am 20 September 1882 von der Bergisch Markischen Eisenbahn Gesellschaft in Betrieb genommen Die zugehorige Eisenbahnstrecke wurde Anfang des 20 Jahrhunderts aufgegeben das Bahngelande mitsamt dem Bahnhof 1913 verkauft Beim Bau der Deutzer Brucke mussten der Bahnhof und das Bahnhotel weichen und wurden spater abgerissen SchiffbruckeDer BahnhofDatenBetriebsstellenart BahnhofLage im Netz ZwischenbahnhofBauform DurchgangsbahnhofEroffnung 20 September 1882Auflassung Anfang 20 JahrhundertLageLand Nordrhein WestfalenStaat DeutschlandKoordinaten 50 56 16 N 6 58 8 O 50 937876893063 6 968795817886 Koordinaten 50 56 16 N 6 58 8 OEisenbahnstrecken Bahnstrecken bei SchiffbruckeHaan Gruiten Koln DeutzBahnhofe in Nordrhein Westfalen Bahnsteig Bahnhof Schiffbrucke Blick auf KolnGeschichteVerkehrsentwicklung in Koln Eroffnung des Bahnhofs Schiffbrucke mit Bahnhotel Belle Vue 1882 Im 19 Jahrhundert wurde im Zuge der industriellen Entwicklung des Rheinlands ein verbindendes Eisenbahnnetz zur Versorgung des Umfeldes und des Personentransports notwendig Von der Koln Mindener Eisenbahn Gesellschaft wurde deshalb von 1843 bis 1847 eine Bahnstrecke von Minden nach Deutz gebaut Der erste Bahnhof in Deutz der Mindener Bahnhof befand sich in der Constantinstrasse spater kam dort noch eine weitere Eisenbahnstrecke von Giessen nach Koln dazu Ein Konkurrenzunternehmen die Bergisch Markische Eisenbahn Gesellschaft betrieb auch eine Strecke von Elberfeld nach Deutz baute einen zweiten Guterbahnhof im Norden und verlangerte diese 1882 entlang des Rheins mit Hilfe eines Bahndamms bis zur Deutzer Schiffbrucke An dieser Stelle wurde der Bahnhof Schiffbrucke eingerichtet und das vorhandene ehemalige Luxushotel Bellevue fur diese Zwecke zum Bahnhotel Belle Vue umgebaut Da das Hotel fruher Marienbildchen hiess nannten die Kolner den Bahnhof entsprechend Marienbildchen Ursprung des Bahnhotel Belle Vue Ansicht Hotel Bellevue vor der Einrichtung als Bahnhofshotel Das Deutzer Bahnhotel der Station Schiffbrucke war das fruhere Luxushotel Bellevue welches in Teilen auf den Resten romischer Kastellmauern erbaut wurde Es gehorte ehemals zur Deutzer Abtei St Heribert und wurde nach der Sakularisation 1807 als Marienbildchen bekannt 1833 hat man es dann zum Nobelhotel fur Adelige und vermogende Englander umgebaut Das Hotel war mit der Bahn und Dampfschiffen gut zu erreichen und lag direkt neben der Anlegestelle der Deutzer Schiffbrucke Die Unterkunft war unubertroffen und mit umfangreichen Apartment Suiten und komfortablen Zimmern ausgestattet Eine Aussichtsplattform vor dem Hotel ermoglichte einen wunderbaren Blick auf das Kolner Stadtpanorama Es gehorte zu den besten Adressen die Kolner Gesellschaft ging dort ein und aus sogar Konigin Victoria und Gemahl Albert mit Gefolge haben dort 1858 genachtigt Erweiterung der Bahnstrecke vom Bahnhof Schiffbrucke nach Suden und der Deutzer Eisenbahnjammer Die Bergisch Markische Eisenbahn entschloss sich einige Jahre spater die Bahnstrecke vom Bahnhof Schiffbrucke aus ab 1885 weiter in Richtung Suden zu verlangern die dann in einem Bogen zum am 1 Juni 1886 eroffneten Bahnhof Kalk Sud fuhrte Dazu musste ein weiterer Bahndamm entlang des Deutzer Ufers und eine Brucke uber die Deutzer Freiheit gebaut werden Gefreut haben sich die Deutzer Burger uber diese Baumassnahmen nicht denn der Bahndamm versperrte die beruhmte Aussicht auf Koln und fuhrte deshalb zum bekannten Deutzer Eisenbahnjammer Deutz war von nun an die schal Sick In der Kolnischen Zeitung erschien dazu am 23 April 1899 folgender Artikel Deutz nach dem Bau des Bahndamms Was ist aus unserem schonen Deutz geworden Einst ein bluhendes Stadtchen am Rheinufer mit drei unwiderstehlichen Anziehungspunkten fur die Colner von druben und fur unsere rechtsrheinische Umgebung Marienbildchen Prinz Karl zwei beliebte Restaurationen am Rhein und Deutzer Kirmes Endpunkt der Coln Mindener der Coln Giessener und der Bergisch Markischen Personen und Guterzuge ein Dorado fur Kurassiere Pioniere und Artilleristen aller Chargen der grossen Colonia schmuckes frohliches Schwesterlein Kein Ort am ganzen Rheinstrom vermochte den malerischen Zauber die behagliche Geselligkeit darzubieten wie ein Sommerabend im Marienbildchen wenn in musik und weinfroher Stimmung beim Platschern der Schiffe beim Rauschen der Wellen und bei glitzerndem Mondeslicht der Blick hinuberschweifte auf das machtige alte Coln auf das herrlichste Stadtbild am schonsten deutschen Strome wo die hohe Domkirche Gross St Martin und Rathausturm in gewaltigem Dreiklang in die Lufte ragen Zwar ragen diese noch empor wie ehemals Aber Marienbildchen und Prinz Karl sind verschwunden und uns arme Deutzer hat man durch einen garstigen Eisenbahndamm vom Rheine abgetrennt Diese bergisch markische Eisenbahnzwangsjacke sie war der Anfang unseres Eisenbahnjammers Bahnhof Schiffbrucke 1887 a Aussenansicht des Bahnhofs Schiffbrucke mit Bahnhotel Belle Vue Bahnhof Schiffbrucke Seitenansicht mit Eisenbahnbrucke Brauerei Sunner Ursprunglich war eine grossere Ausdehnung der Bahnanlagen in Deutz geplant schliesslich wurden die angekauften Gebaude moglichst erhalten und fur die Bahnanlagen genutzt So auch das ehemalige Luxushotel Bellevue welches zum Bahnhofsgebaude mit Wartesalen und Dienstraumen im Erdgeschoss und mit Gastraumen im oberen Bereich umgebaut wurde Um das Rheinpanorama zu geniessen wurden auf dem Dach der Bahnhalle sogar Wandelgange errichtet die vom Hotel aus zuganglich waren Die Brucke daneben welche die Deutzer Freiheit querte wurde von der Gutehoffnungshutte in Oberhausen gefertigt wog 150 Tonnen und kostete 54 000 Mark Wie das Bahnhofsgebaude auch wurde der Unterbau des Viaduktes mit roten und gelben Ziegelsteinen verblendet Zeitgenossische franzosische Bahningenieure haben ubrigens den Bahnhof damals als fort coquette ziemlich eitel bewertet b Grundriss des Bahnhofs Schiffbrucke Grundriss Bahnhof Schiffbrucke Auf dem Grundriss des Bahnhofs Schiffbrucke von 1887 lassen sich gut die Aufteilungen zum Umbau des alten Hotels Bellevue erkennen Auf Erdgeschosshohe des Hotels lagen Dienstraume Wartehalle Toiletten und ein Gepackaufzug dahinter der Wartesaal der I und II Klasse und abgetrennt durch eine Flurhalle der Wartesaal der III und IV Klasse an der Inselstrasse Zwei Meter hoher auf dem Viadukt befand sich der Bahnsteig welcher uber drei Freitreppen zu erreichen war Im schraffierten Gebaudeteil rechts an der Deutzer Freiheit lagen die Brauerei bzw das Restaurant von Sunner und Verwaltungsraume der Eisenbahn Direkt daneben war ein Treppenaufgang der zum Bahnsteig fuhrte Nordlich vom Bahnhof lag eine Drehscheibe um die Lokomotiven zu wenden Bau der festen Deutzer Brucke Verkauf des Bahngelandes und Abriss des Bahnhofs Archaologischen Grabungen 2015 am Rheinboulevard Koln Deutz im Bereich des ehemaligen Kopfbahnhofs Schiffbrucke der Bergisch Markischen Eisenbahn in Deutz Hinten die Fundamente einer Drehscheibe und vorne die Reste der WC Anlage Seit 1847 wurde vorgeschlagen an Stelle der Deutzer Schiffbrucke eine feste Rheinbrucke zu bauen was aber nicht finanzierbar war Auch war die Brucke wegen der Anbindung der Bruckenauffahrten auf der Deutzer Seite nicht zu realisieren Nach der Verstaatlichung der Bergisch Markischen Eisenbahngesellschaft Ende des 19 Jahrhunderts und der Inbetriebnahme des neuen Deutzer Bahnhofs im Jahr 1913 wurde der Bahnhof Schiffbrucke aufgegeben und nur noch als Guterbahnhof genutzt Die Eisenbahngesellschaft war jetzt bereit das Bahngelande am Deutzer Ufer und damit auch den Bahnhof Schiffbrucke zu verkaufen Im Zuge der folgenden Baumassnahmen wurden dann auch die Gebaude des Bahnhofs und des Bahnhotels abgerissen Die neue Deutzer Brucke wurde in 50 Meter Entfernung sudlich der Deutzer Schiffbrucke erbaut und nach einer Bauzeit von zwei Jahren fur den Verkehr am 15 Juli 1915 freigegeben Heutiger ZustandMauerreste Bahnhof Schiffbrucke Stand 2018Mauerreste Bahnhof Schiffbrucke Stand 2022Drehscheibe Stand 2023 Heute erinnern nur noch wenige Relikte an den Deutzer Bahnhof Schiffbrucke Zwei Bogen der alten Bahndammmauer sowie die Fundamente der Drehscheibe der Bergisch Markischen Eisenbahn sind seit der Fertigstellung des Rheinboulevards in der Nahe der Deutzer Brucke im Historischen Park Deutz zu besichtigen LiteraturWolfram Erber Die Deutzer Schiffbrucke 1822 1915 Eine verschwundene Kolnische Institution Hrsg deutzkultur e V Forderverein Historischer Park Deutz e V Koln 2022 Michael Kriegel Deutz Vom Romischen Kastell zur Koln Arena Koln 2022 Hubert Kruppa Ein Kolner Vorort mit grosser Geschichte Deutz Koln 1978 Jorg Pfennig Uber Brucken Koln und der Rhein Koln 1994 Stefan Pohl Georg Molich Das rechtsrheinische Koln Seine Geschichte von der Antike bis zur Gegenwart Koln 1998 Otto Sarrazin Karl Schafer Bahnanlagen am Rheinufer in Deutz in Centralblatt der Bauverwaltung Jahrgang VII 17 September 1887 Peter Simons Illustrierte Geschichte von Deutz Kalk Vingst und Poll Ein Beitrag zur Geschichte des kurkolnischen Amtes Deutz Koln 1913WeblinksCommons Bahnhof Schiffbrucke Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweiseMesstischblatt 2908 Koln Reichsamt fur Landesaufnahme Berlin 1895 deutschefotothek de abgerufen am 19 April 2023 Koln Karte im Massstab 1 16 000 In Meyers Konversations Lexikon 5 Auflage Bibliographisches Institut Leipzig cuni cz abgerufen am 19 April 2023 Pohl Stefan Georg Molich Das rechtsrheinische Koln Seine Geschichte von der Antike bis zur Gegenwart Koln 1898 Kruppa Hubert Ein Kolner Vorort mit grosser Geschichte Deutz Koln 1978 Kolnische Zeitung 23 April 1899 Sarrazin Otto Karl Schafer Bahnanlagen am Rheinufer in Deutz in Centralblatt der Bauverwaltung Jahrgang VII 17 September 1887 Pfennig Jorg Uber Brucken Koln und der Rhein Koln 1994 Historischer Park Deutz Forderverein Historischer Park Deutz e V Abgerufen am 16 April 2023

Neueste Artikel
  • Juli 18, 2025

    Holger Hövelmann

  • Juli 18, 2025

    Hohennauener Wasserstraße

  • Juli 18, 2025

    Hohe Börde

  • Juli 18, 2025

    Hofgärtnerhaus Düsseldorf

  • Juli 18, 2025

    Hochwasserrückhaltebecken Straußfurt

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.