Die Bahnstrecke Güsen Jerichow war eine eingleisige Nebenbahn im heutigen Landkreis Jerichower Land in Sachsen Anhalt Vo
Bahnstrecke Güsen–Jerichow

Die Bahnstrecke Güsen–Jerichow war eine eingleisige Nebenbahn im heutigen Landkreis Jerichower Land in Sachsen-Anhalt. Von Güsen aus wird ein kurzer Abschnitt der Strecke im Güterverkehr betrieben.
Güsen–Jerichow | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Bahnhof Jerichow 1999 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckennummer: | 6884 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (DB): | 263 (1999) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke: | 183k (1934) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 21,1 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckenbeschreibung
Die 21 Kilometer lange Strecke verband den Bahnknoten Güsen an der Bahnstrecke Berlin–Magdeburg mit der Kleinstadt Jerichow. In Güsen begann die Strecke im südlich der Bahnanlagen der Strecke Berlin–Magdeburg gelegenen Kleinbahnhof, der auch Ausgangspunkt Bahnstrecke Güsen–Ziesar war. Die Strecke nach Jerichow kreuzt östlich des Bahnhofs mit einer Überführung die Gleise in Richtung Berlin. Die Trasse verläuft östlich der Ortslage von Güsen, wo auch ein ortsnaher Haltepunkt bestand. Südlich von Zerben wird der Elbe-Havel-Kanal gekreuzt. Der Abschnitt bis Zerben wird weiterhin im Güterverkehr bedient. Die Strecke verlief nun nordwärts am östlichen Rand des Elbe-Urstromtals durch meist flaches, teilweise bewaldetes Land. Bei Parey überquerte die Strecke den Pareyer Verbindungskanal, die Brücke wurde 2015 abgerissen. Weiter führt die Trasse über Neuderben, Derben, Ferchland und Klietznick nach Norden. Südlich von Jerichow traf die Strecke auf die Bahnstrecke Genthin–Schönhausen und führte mit ihr gemeinsam in die Stadt. Der Bahnhof lag östlich des Stadtkerns.
Industrielle Anschließer an der Strecke waren bzw. sind:
- Betonschwellen Werk Güsen (Leonhard Moll Betonwerke · Werk Güsen (noch aktiv, Stand Februar 2025)) – km 4,650
- VEB Metallleichtbaukombinat Werk Magdeburg, Werkteil Parey – MLK (aktuell: WIEGEL Parey GmbH & Co KG) – km 6,750 bzw. km 7,195 (Gleise vor 2017 abgebaut)
- VEB Metallaufbereitung Magdeburg (bis 1945 – Wirtschaftliche Forschungsgesellschaft GmbH) (JK Schrotthandel Ferchland) – km 12,3 bzw. km 13,4 (Gleise vor 2017 abgebaut)
Geschichte
Am 2. April 1917 nahm die Ziesarer Kleinbahn AG die Strecke von Güsen nach Ziesar in Betrieb. Bereits 1899 war durch die Genthiner Kleinbahn AG die Strecke Genthin–Schönhausen eröffnet worden. Der Erste Weltkrieg wirkte sich nachteilig auf die Entwicklung beider Bahnen aus. Der Bau der schon seit längerem von den Dörfern südlich von Jerichow geforderten Verbindung zwischen beiden Bahnen verzögerte sich. Auch nach Beginn der Bauarbeiten im Frühling 1919 dauerte es weitere fünf Jahre, bis am 25. Oktober 1924 Züge auf der Strecke verkehren konnten. Offiziell waren die Bauarbeiten erst am 23. März 1925 beendet. Mittlerweile waren beide Bahngesellschaften am 28. März 1923 zur Kleinbahn AG Genthin–Ziesar mit Sitz in Genthin fusioniert.
Anfang der 1930er Jahre wurde ein Teil der Zugleistungen auf der Strecke durch kleinbahneigene Busse ersetzt. Von 1935 bis 1939 übernahmen sie den gesamten Personenverkehr auf der Strecke, erst nach Kriegsausbruch verkehrten wieder Personenzüge.
Am 1. April 1949 wurde die Strecke in den Bestand der Deutschen Reichsbahn eingegliedert. Zum Kriegsende wurde die Brücke über den Elbe-Havel-Kanal zerstört. Sie konnte erst 1952 wiederaufgebaut werden. Bis dahin gab es Personenverkehr nur zwischen Jerichow und Neuderben. Nachdem der Verkehr auf der Gesamtstrecke wieder aufgenommen worden war, verkehrten zunächst sieben Zugpaare täglich.
Der Personenverkehr erfolgte seit den 1970er Jahren zumeist mit Schienenbussen, die bis zur Einstellung des Personenverkehrs 1999 auf der Strecke verkehrten, zuletzt als Baureihe 771 und 772 bezeichnet. Sie wurden im Bahnbetriebswerk Jerichow unterhalten. Während Ende der 1970er Jahre werktags noch bis zu elf Züge pro Richtung verkehrten, wurde in den 1980er Jahren das Angebot wieder auf etwa sieben Zugpaare ausgedünnt. 1995 wurde der Verkehr vertaktet und ein Zweistundentakt (mit einer Lücke vormittags) eingeführt. Zum 29. Mai 1999 wurde der Verkehr auf der Strecke durch das Land Sachsen-Anhalt abbestellt. Der Güterverkehr zwischen Zerben und Jerichow war bereits zum 1. Januar 1994 eingestellt worden.
Am 1. Januar 2005 wurde die Bahnstrecke Güsen–Jerichow durch das Eisenbahnbundesamt stillgelegt. Allerdings blieb der vier Kilometer lange Abschnitt von Güsen bis Zerben als Bahnhofsnebengleis des Bahnhofes Güsen in Betrieb. Bis heute findet dort Güterverkehr zu einem Betonschwellenwerk statt. Zuvor wurde auch ein Metallbetrieb, welcher große Bedeutung bei der Herstellung von Gittermasten hatte, in Parey bedient.
Nördlich von Zerben ist die Strecke abgebaut.
Die Strecke war unter verschiedenen Kursbuchnummern verzeichnet. In der DDR trug sie lange die Nummer 708, bis zum Ende der Bedienung unter Regie der Deutschen Bahn die Nummer 263.
Weblinks
- Informationen zur Strecke
- Kilometrierung Güsen-Jerichow (Private Seite)
- lothar-specht-parey.de/Güsen-Brücke
- lothar-specht-parey.de/Parey-Kleinbahnhof und Stahlbau Flachbauten um 1980
- lothar-specht-parey.de/Parey-Kleinbahnhof-Gleise um 1980
Einzelnachweise
- wna-magdeburg.wsv.de/EHK/B09 Neubau der Brücke von 2024 bis 2026
- moll-betonwerke.de/Güsen
- WIEGEL Parey GmbH & Co KG Logistikzentrum Parey
- schrottplatz-info.de/JK-Schrotthandel-Ferchland
- List, Röper, Zieglgänsberger, Archiv Deutscher Klein- und Privatbahnen Sachsen-Anhalt. S. 61, Transpress 1998, ISBN 3-613-71087-0.
- List, Röper, Zieglgänsberger, S. 62.
- List, Röper, Zieglgänsberger, S. 63.
- Kursbuch 1952, Deutsche Reichsbahn
- Bahn-Report 2/2008, ISSN 0178-4528
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Bahnstrecke Gusen Jerichow war eine eingleisige Nebenbahn im heutigen Landkreis Jerichower Land in Sachsen Anhalt Von Gusen aus wird ein kurzer Abschnitt der Strecke im Guterverkehr betrieben Gusen JerichowBahnhof Jerichow 1999Bahnhof Jerichow 1999Streckennummer 6884Kursbuchstrecke DB 263 1999 Kursbuchstrecke 183k 1934 Streckenlange 21 1 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Legende von Magdeburg0 0 Gusen Kr Genthin nach ZiesarBerlin Magdeburg2 3 Gusen DorfElbe Havel Kanalehemaliges Betriebsgleis3 9 Zerben6 2 PareyPareyer Verbindungskanal8 3 Neuderben10 6 Derben13 6 Ferchland17 3 Klietznickvon Genthin21 1 Jerichownach Schonhausen Elbe StreckenbeschreibungTrasse bei Parey 2017 Die 21 Kilometer lange Strecke verband den Bahnknoten Gusen an der Bahnstrecke Berlin Magdeburg mit der Kleinstadt Jerichow In Gusen begann die Strecke im sudlich der Bahnanlagen der Strecke Berlin Magdeburg gelegenen Kleinbahnhof der auch Ausgangspunkt Bahnstrecke Gusen Ziesar war Die Strecke nach Jerichow kreuzt ostlich des Bahnhofs mit einer Uberfuhrung die Gleise in Richtung Berlin Die Trasse verlauft ostlich der Ortslage von Gusen wo auch ein ortsnaher Haltepunkt bestand Sudlich von Zerben wird der Elbe Havel Kanal gekreuzt Der Abschnitt bis Zerben wird weiterhin im Guterverkehr bedient Die Strecke verlief nun nordwarts am ostlichen Rand des Elbe Urstromtals durch meist flaches teilweise bewaldetes Land Bei Parey uberquerte die Strecke den Pareyer Verbindungskanal die Brucke wurde 2015 abgerissen Weiter fuhrt die Trasse uber Neuderben Derben Ferchland und Klietznick nach Norden Sudlich von Jerichow traf die Strecke auf die Bahnstrecke Genthin Schonhausen und fuhrte mit ihr gemeinsam in die Stadt Der Bahnhof lag ostlich des Stadtkerns Industrielle Anschliesser an der Strecke waren bzw sind Betonschwellen Werk Gusen Leonhard Moll Betonwerke Werk Gusen noch aktiv Stand Februar 2025 km 4 650 VEB Metallleichtbaukombinat Werk Magdeburg Werkteil Parey MLK aktuell WIEGEL Parey GmbH amp Co KG km 6 750 bzw km 7 195 Gleise vor 2017 abgebaut VEB Metallaufbereitung Magdeburg bis 1945 Wirtschaftliche Forschungsgesellschaft GmbH JK Schrotthandel Ferchland km 12 3 bzw km 13 4 Gleise vor 2017 abgebaut GeschichteAnlagen des ehemaligen Kleinbahnhofs in Gusen 2019 Am 2 April 1917 nahm die Ziesarer Kleinbahn AG die Strecke von Gusen nach Ziesar in Betrieb Bereits 1899 war durch die Genthiner Kleinbahn AG die Strecke Genthin Schonhausen eroffnet worden Der Erste Weltkrieg wirkte sich nachteilig auf die Entwicklung beider Bahnen aus Der Bau der schon seit langerem von den Dorfern sudlich von Jerichow geforderten Verbindung zwischen beiden Bahnen verzogerte sich Auch nach Beginn der Bauarbeiten im Fruhling 1919 dauerte es weitere funf Jahre bis am 25 Oktober 1924 Zuge auf der Strecke verkehren konnten Offiziell waren die Bauarbeiten erst am 23 Marz 1925 beendet Mittlerweile waren beide Bahngesellschaften am 28 Marz 1923 zur Kleinbahn AG Genthin Ziesar mit Sitz in Genthin fusioniert Anfang der 1930er Jahre wurde ein Teil der Zugleistungen auf der Strecke durch kleinbahneigene Busse ersetzt Von 1935 bis 1939 ubernahmen sie den gesamten Personenverkehr auf der Strecke erst nach Kriegsausbruch verkehrten wieder Personenzuge Abriss der Brucke Parey Neuderben 2015Anschluss Betonwerk Gusen 2019 Am 1 April 1949 wurde die Strecke in den Bestand der Deutschen Reichsbahn eingegliedert Zum Kriegsende wurde die Brucke uber den Elbe Havel Kanal zerstort Sie konnte erst 1952 wiederaufgebaut werden Bis dahin gab es Personenverkehr nur zwischen Jerichow und Neuderben Nachdem der Verkehr auf der Gesamtstrecke wieder aufgenommen worden war verkehrten zunachst sieben Zugpaare taglich Der Personenverkehr erfolgte seit den 1970er Jahren zumeist mit Schienenbussen die bis zur Einstellung des Personenverkehrs 1999 auf der Strecke verkehrten zuletzt als Baureihe 771 und 772 bezeichnet Sie wurden im Bahnbetriebswerk Jerichow unterhalten Wahrend Ende der 1970er Jahre werktags noch bis zu elf Zuge pro Richtung verkehrten wurde in den 1980er Jahren das Angebot wieder auf etwa sieben Zugpaare ausgedunnt 1995 wurde der Verkehr vertaktet und ein Zweistundentakt mit einer Lucke vormittags eingefuhrt Zum 29 Mai 1999 wurde der Verkehr auf der Strecke durch das Land Sachsen Anhalt abbestellt Der Guterverkehr zwischen Zerben und Jerichow war bereits zum 1 Januar 1994 eingestellt worden Am 1 Januar 2005 wurde die Bahnstrecke Gusen Jerichow durch das Eisenbahnbundesamt stillgelegt Allerdings blieb der vier Kilometer lange Abschnitt von Gusen bis Zerben als Bahnhofsnebengleis des Bahnhofes Gusen in Betrieb Bis heute findet dort Guterverkehr zu einem Betonschwellenwerk statt Zuvor wurde auch ein Metallbetrieb welcher grosse Bedeutung bei der Herstellung von Gittermasten hatte in Parey bedient Nordlich von Zerben ist die Strecke abgebaut Die Strecke war unter verschiedenen Kursbuchnummern verzeichnet In der DDR trug sie lange die Nummer 708 bis zum Ende der Bedienung unter Regie der Deutschen Bahn die Nummer 263 WeblinksCommons Bahnstrecke Gusen Jerichow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zur Strecke Kilometrierung Gusen Jerichow Private Seite lothar specht parey de Gusen Brucke lothar specht parey de Parey Kleinbahnhof und Stahlbau Flachbauten um 1980 lothar specht parey de Parey Kleinbahnhof Gleise um 1980Einzelnachweisewna magdeburg wsv de EHK B09 Neubau der Brucke von 2024 bis 2026 moll betonwerke de Gusen WIEGEL Parey GmbH amp Co KG Logistikzentrum Parey schrottplatz info de JK Schrotthandel Ferchland List Roper Zieglgansberger Archiv Deutscher Klein und Privatbahnen Sachsen Anhalt S 61 Transpress 1998 ISBN 3 613 71087 0 List Roper Zieglgansberger S 62 List Roper Zieglgansberger S 63 Kursbuch 1952 Deutsche Reichsbahn Bahn Report 2 2008 ISSN 0178 4528