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Mit baltischen Staaten werden als politischer Oberbegriff die drei in Nordosteuropa liegenden und an die Ostsee grenzend

Baltische Länder

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Mit baltischen Staaten werden als politischer Oberbegriff die drei in Nordosteuropa liegenden und an die Ostsee grenzenden Staaten Estland, Lettland und Litauen bezeichnet, während im Unterschied dazu der Begriff Baltikum für die geografische Region steht. Die drei Staaten waren nach dem Ersten Weltkrieg beim Zerfall des Russischen Reiches entstanden, wurden aber 1940 von der Sowjetunion im Rahmen des Hitler-Stalin-Paktes völkerrechtswidrig annektiert. Im Jahr 1990 erklärten sie sich erneut für unabhängig und trugen damit zum Zerfall der Sowjetunion bei. Alle drei Länder erlangten schließlich im September 1991 ihre Eigenständigkeit zurück und wurden im Rahmen der EU-Erweiterung 2004 Mitglieder der Europäischen Union, der Eurozone, der OECD und der NATO.

Übersicht

Die nachfolgende Tabelle listet die drei baltischen Staaten von Norden nach Süden:

Staat Fläche
[km²]
Einwohner
(Stand: Jan. 2019)
Bevölkerungs­dichte
[Einw./km²]
Haupt­stadt
Estland Estland 045.339 1.323.824 29 Tallinn
Lettland Lettland 064.589 1.934.379 30 Riga
Litauen Litauen 065.300 2.794.000 43 Vilnius
Gesamt 175.228 6.052.203 35

Geschichte

Diese deutsche Begriffsbildung hat ihren Ursprung in der deutschen Ostsiedlung des Mittelalters. Russland übte zwar seit dem 18. Jahrhundert die Macht in seinen Ostseeprovinzen und Polen-Litauen aus, duldete jedoch in Estland und Lettland die im 13. Jahrhundert etablierte Dominanz der Baltendeutschen. Diese waren bis Ende des Ersten Weltkriegs dort auch die wirtschaftlich und gesellschaftliche Oberschicht. Die Masse der Bevölkerung waren Esten, Letten und Litauer. In Litauen, das eine polnische Oberschicht hatte, lebten viele Polen und Juden.

Als die Region im Ersten Weltkrieg durch deutsche Truppen besetzt war, wurden die Einflüsse der russischen Oktoberrevolution von 1917 in den baltischen Staaten konsequent unterdrückt.

Der Friedensvertrag von Brest-Litowsk brachte den baltischen Staaten die politische Selbständigkeit. Nach der Niederlage Deutschlands ging 1918 die vollständige Staatsverwaltung an die Bevölkerungsmehrheiten der Staaten über. Diese konnten sich 1919 nur mit Hilfe der deutschen Freikorps (sogenannte Ostsee-Division) unter General Rüdiger Graf von der Goltz dem Angriff der Roten Armee erwehren. Nach anfänglichem Misstrauen der Regierungen entwickelte sich insbesondere in Estland eine enge antisowjetische Zusammenarbeit der deutschen und estnischen Geheimdienste. Diese langjährige Zusammenarbeit wurde durch den Hitler-Stalin-Pakt vom August 1939 durch die deutsche Seite beendet, da die Absteckung der Interessensphären durch die Sowjetunion und Deutschland die baltischen Staaten dem sowjetischen Einflussbereich überließ.

Mit der Parole „Heim ins Reich“ wurde zur Jahreswende 1939/1940 die baltendeutsche Bevölkerung zunächst besonders in den Warthegau und später ins Kernland verschoben. Aus diesen Reihen setzte sich später innerhalb der Wehrmacht ein Großteil der für Spezialaufgaben eingesetzten Division Brandenburg zusammen, dies aufgrund der exzellenten Russischkenntnisse.

Im Frühjahr 1940 besetzte die Rote Armee die drei baltischen Staaten. Teile der Bevölkerung wurden in Massendeportationen in das Innere der Sowjetunion und in Arbeitslager gebracht. Die einsetzende Russifizierung wurde im Sommer 1941 durch den deutschen Überfall auf die Sowjetunion unterbrochen. Teile der Bevölkerung empfingen anfangs aufgrund der vorherrschenden antisowjetischen Stimmung freudig die deutschen Truppenverbände und waren im Weiteren kooperationsbereit. Vor allem die jüdische Bevölkerung der baltischen Staaten wurde bis 1944/1945 fast vollständig durch den nationalsozialistischen Massenmord deportiert und vor allem im von Deutschland besetzten Polen ermordet, dies teils unter Mithilfe der baltischen Bevölkerung. Aus den einheimischen Gegnern der Sowjetunion rekrutierte die Waffen-SS Soldaten. Vielen war jedoch klar, dass nur die eine Besetzung einer anderen Platz gemacht hatte. Nach der Wiedereroberung der drei Staaten durch die Sowjetarmee nahm Stalin an der Bevölkerung grausame Vergeltung und setzte die Russifizierung im größeren Ausmaß als zuvor durch.

Der Widerstand durch Untergrundorganisationen, vor allem sogenannte „Waldbrüder“, hielt zwar nach der erneuten Besetzung durch die Rote Armee noch einige Jahre an. Britische und US-amerikanische Kommandounternehmen versuchten nach dem Zweiten Weltkrieg mit Hilfe ehemaliger deutscher Kriegsmarine-Soldaten und von ihnen übernommenen Schiffen in der British Baltic Fishery Protection Service diese Untergrundkämpfer zunächst zu unterstützen und brachten später einige Angehörige außer Landes. Ab 1952 wurde der Widerstand durch bessere Kenntnis der sowjetischen Behörden geschwächt und nach dem Tod Stalins durch eine Amnestie größtenteils liquidiert.

Die drei baltischen Staaten nahmen im Dezember 1991 an der Gründung der GUS nicht teil, da sie sich nicht auf die Tradition der drei 1940 gegründeten Sowjetrepubliken beriefen, sondern als Fortsetzung der 1918–1920 unabhängig gewordenen Staaten verstanden. Sie hatten daher alle bereits im Laufe des Vorjahres die Wiederherstellung ihrer Unabhängigkeit erklärt; am 5. September 1991 war diese durch den Staatsrat der UdSSR anerkannt worden.

Siehe auch

  • Baltische Sprachen (Lettisch, Litauisch etc.)
  • Finno-Ugrische Sprachen (Estnisch, Finnisch etc.)

Literatur

  • Norbert Angermann, Karsten Brüggemann: Geschichte der baltischen Länder. Philipp Reclam jun., Ditzingen 2018, ISBN 978-3-15-011167-3.
  • Michael Garleff: Die baltischen Länder: Estland, Lettland, Litauen vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Pustet, Regensburg 2001, ISBN 3-7917-1770-7.
  • Boris Meissner (Hrsg.): Die baltischen Nationen : Estland, Lettland, Litauen, herausgegeben vom Arbeitskreis für Nationalitäten- u. Regionalprobleme in der Sowjetunion, Ostmittel- und Südosteuropa in Verbindung mit der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde und der Südosteuropa-Gesellschaft. Markus, Köln 1990, ISBN 3-87511-041-2 (Nationalitäten- und Regionalprobleme in Osteuropa, Band 4).
  • Georg von Rauch: Geschichte der baltischen Staaten (1914–1944), 3. Auflage, dtv, München 1990, ISBN 3-423-04297-4.
  • Alexander Schmidt: Geschichte des Baltikums. Von den alten Göttern bis zur Gegenwart. 3. erweiterte Auflage, Piper, München/Zürich 1999, ISBN 3-492-21518-1.

Weblinks

Commons: Baltische Staaten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • vifanord – Virtuelle Fachbibliothek Nordeuropa und Ostseeraum

Einzelnachweise

  1. Eselsbrücke: Die geografische Abfolge der drei Länder von Nord nach Süd entspricht der alphabetischen Reihung ihrer Namen.
  2. Statistikamt Estland, Datenbankanfrage, 21. Juni 2018
  3. Population, population change, and key vital statistics, Central Statistical Bureau of Latvia, abgerufen am 16. Februar 2019.
  4. Lietuvoje 2,8 mln. (Verslo žinios)
  5. Aufgrund der Zeitverschiebung in Russland am 6. September.

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 17:18

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Mit baltischen Staaten werden als politischer Oberbegriff die drei in Nordosteuropa liegenden und an die Ostsee grenzenden Staaten Estland Lettland und Litauen bezeichnet wahrend im Unterschied dazu der Begriff Baltikum fur die geografische Region steht Die drei Staaten waren nach dem Ersten Weltkrieg beim Zerfall des Russischen Reiches entstanden wurden aber 1940 von der Sowjetunion im Rahmen des Hitler Stalin Paktes volkerrechtswidrig annektiert Im Jahr 1990 erklarten sie sich erneut fur unabhangig und trugen damit zum Zerfall der Sowjetunion bei Alle drei Lander erlangten schliesslich im September 1991 ihre Eigenstandigkeit zuruck und wurden im Rahmen der EU Erweiterung 2004 Mitglieder der Europaischen Union der Eurozone der OECD und der NATO Lage der 3 baltischen Staaten in Nordosteuropa von Nord nach Sud Estland Estland Lettland Lettland Litauen LitauenUbersichtDie nachfolgende Tabelle listet die drei baltischen Staaten von Norden nach Suden Staat Flache km Einwohner Stand Jan 2019 Bevolkerungs dichte Einw km Haupt stadtEstland Estland 0 45 339 1 323 824 29 TallinnLettland Lettland 0 64 589 1 934 379 30 RigaLitauen Litauen 0 65 300 2 794 000 43 VilniusGesamt 175 228 6 052 203 35GeschichteDiese deutsche Begriffsbildung hat ihren Ursprung in der deutschen Ostsiedlung des Mittelalters Russland ubte zwar seit dem 18 Jahrhundert die Macht in seinen Ostseeprovinzen und Polen Litauen aus duldete jedoch in Estland und Lettland die im 13 Jahrhundert etablierte Dominanz der Baltendeutschen Diese waren bis Ende des Ersten Weltkriegs dort auch die wirtschaftlich und gesellschaftliche Oberschicht Die Masse der Bevolkerung waren Esten Letten und Litauer In Litauen das eine polnische Oberschicht hatte lebten viele Polen und Juden Als die Region im Ersten Weltkrieg durch deutsche Truppen besetzt war wurden die Einflusse der russischen Oktoberrevolution von 1917 in den baltischen Staaten konsequent unterdruckt Der Friedensvertrag von Brest Litowsk brachte den baltischen Staaten die politische Selbstandigkeit Nach der Niederlage Deutschlands ging 1918 die vollstandige Staatsverwaltung an die Bevolkerungsmehrheiten der Staaten uber Diese konnten sich 1919 nur mit Hilfe der deutschen Freikorps sogenannte Ostsee Division unter General Rudiger Graf von der Goltz dem Angriff der Roten Armee erwehren Nach anfanglichem Misstrauen der Regierungen entwickelte sich insbesondere in Estland eine enge antisowjetische Zusammenarbeit der deutschen und estnischen Geheimdienste Diese langjahrige Zusammenarbeit wurde durch den Hitler Stalin Pakt vom August 1939 durch die deutsche Seite beendet da die Absteckung der Interessenspharen durch die Sowjetunion und Deutschland die baltischen Staaten dem sowjetischen Einflussbereich uberliess Mit der Parole Heim ins Reich wurde zur Jahreswende 1939 1940 die baltendeutsche Bevolkerung zunachst besonders in den Warthegau und spater ins Kernland verschoben Aus diesen Reihen setzte sich spater innerhalb der Wehrmacht ein Grossteil der fur Spezialaufgaben eingesetzten Division Brandenburg zusammen dies aufgrund der exzellenten Russischkenntnisse Im Fruhjahr 1940 besetzte die Rote Armee die drei baltischen Staaten Teile der Bevolkerung wurden in Massendeportationen in das Innere der Sowjetunion und in Arbeitslager gebracht Die einsetzende Russifizierung wurde im Sommer 1941 durch den deutschen Uberfall auf die Sowjetunion unterbrochen Teile der Bevolkerung empfingen anfangs aufgrund der vorherrschenden antisowjetischen Stimmung freudig die deutschen Truppenverbande und waren im Weiteren kooperationsbereit Vor allem die judische Bevolkerung der baltischen Staaten wurde bis 1944 1945 fast vollstandig durch den nationalsozialistischen Massenmord deportiert und vor allem im von Deutschland besetzten Polen ermordet dies teils unter Mithilfe der baltischen Bevolkerung Aus den einheimischen Gegnern der Sowjetunion rekrutierte die Waffen SS Soldaten Vielen war jedoch klar dass nur die eine Besetzung einer anderen Platz gemacht hatte Nach der Wiedereroberung der drei Staaten durch die Sowjetarmee nahm Stalin an der Bevolkerung grausame Vergeltung und setzte die Russifizierung im grosseren Ausmass als zuvor durch Der Widerstand durch Untergrundorganisationen vor allem sogenannte Waldbruder hielt zwar nach der erneuten Besetzung durch die Rote Armee noch einige Jahre an Britische und US amerikanische Kommandounternehmen versuchten nach dem Zweiten Weltkrieg mit Hilfe ehemaliger deutscher Kriegsmarine Soldaten und von ihnen ubernommenen Schiffen in der British Baltic Fishery Protection Service diese Untergrundkampfer zunachst zu unterstutzen und brachten spater einige Angehorige ausser Landes Ab 1952 wurde der Widerstand durch bessere Kenntnis der sowjetischen Behorden geschwacht und nach dem Tod Stalins durch eine Amnestie grosstenteils liquidiert Die drei baltischen Staaten nahmen im Dezember 1991 an der Grundung der GUS nicht teil da sie sich nicht auf die Tradition der drei 1940 gegrundeten Sowjetrepubliken beriefen sondern als Fortsetzung der 1918 1920 unabhangig gewordenen Staaten verstanden Sie hatten daher alle bereits im Laufe des Vorjahres die Wiederherstellung ihrer Unabhangigkeit erklart am 5 September 1991 war diese durch den Staatsrat der UdSSR anerkannt worden Siehe auchBaltische Sprachen Lettisch Litauisch etc Finno Ugrische Sprachen Estnisch Finnisch etc LiteraturNorbert Angermann Karsten Bruggemann Geschichte der baltischen Lander Philipp Reclam jun Ditzingen 2018 ISBN 978 3 15 011167 3 Michael Garleff Die baltischen Lander Estland Lettland Litauen vom Mittelalter bis zur Gegenwart Pustet Regensburg 2001 ISBN 3 7917 1770 7 Boris Meissner Hrsg Die baltischen Nationen Estland Lettland Litauen herausgegeben vom Arbeitskreis fur Nationalitaten u Regionalprobleme in der Sowjetunion Ostmittel und Sudosteuropa in Verbindung mit der Deutschen Gesellschaft fur Osteuropakunde und der Sudosteuropa Gesellschaft Markus Koln 1990 ISBN 3 87511 041 2 Nationalitaten und 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