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Barometrische Höhenformel

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Die barometrische Höhenformel beschreibt die vertikale Verteilung der (Gas-)Teilchen in der Atmosphäre der Erde, also die Abhängigkeit des Luftdruckes von der Höhe. Man spricht daher auch von einem vertikalen Druck-Gradienten, der jedoch aufgrund der hohen Wetterdynamik innerhalb der unteren Atmosphäre nur mit Näherungen auf mathematischem Wege beschrieben werden kann.

In der einfachsten Form kann grob angenommen werden, dass der Luftdruck in geringer Höhe über dem Meeresspiegel um ein Hektopascal (entsprechend 1 ‰ des mittleren Luftdrucks) je 8 m Höhenzunahme abnimmt 1 hPa = 100 N/m², 8 m³ Luft haben eine Gewichtskraft von etwa 100 N.

Etwas besser ist die Näherung, dass der Druck mit zunehmender Höhe exponentiell abnimmt. Dieser Zusammenhang war 1686 erstmals von Edmond Halley erkannt worden.

Hydrostatische Grundgleichung

Die Änderung von Druck und Dichte der Atmosphäre mit der Höhe wird durch die hydrostatische Grundgleichung beschrieben. Zur Herleitung betrachte man ein quaderförmiges Volumenelement mit der Grundfläche A{\displaystyle A\,} und der infinitesimal kleinen Höhe dh{\displaystyle \mathrm {d} h\,}, welches Luft der Dichte ρ{\displaystyle \rho \,} enthält. Von unten wirkt auf die Grundfläche nur die vom Atmosphärendruck p{\displaystyle p\,} ausgeübte Kraft p⋅A{\displaystyle p\cdot A}. Die von oben auf die Grundfläche wirkende Kraft setzt sich zusammen aus der Gewichtskraft dm⋅g=ρdV⋅g=ρgdh⋅A{\displaystyle \mathrm {d} m\cdot g=\rho \,\mathrm {d} V\cdot g=\rho g\,\mathrm {d} h\cdot A} der im Volumen dV=A⋅dh{\displaystyle \mathrm {d} V=A\cdot \mathrm {d} h} enthaltenen Luftmasse dm{\displaystyle \mathrm {d} m\,} und der vom Atmosphärendruck auf die Oberseite ausgeübten Kraft. Der Atmosphärendruck ist in dieser Höhe um den Betrag dp{\displaystyle \mathrm {d} p\,} verschieden von dem auf die Unterseite wirkenden Druck; die durch ihn ausgeübte Kraft ist daher (p+dp)⋅A{\displaystyle (p+\mathrm {d} p)\cdot A}.

Im hydrostatischen Gleichgewicht sind alle Luftströmungen zur Ruhe gekommen. Damit das Gleichgewicht erhalten und das betrachtete Volumenelement auch weiterhin in Ruhe bleibt, muss die Summe aller darauf wirkenden Kräfte null sein:

p⋅A−ρgdh⋅A−(p+dp)⋅A=0{\displaystyle p\cdot A-\rho g\,\mathrm {d} h\cdot A-(p+\mathrm {d} p)\cdot A=0}

Kürzen und Umstellen liefert

dpdh=−ρg{\displaystyle {\frac {\mathrm {d} p}{\mathrm {d} h}}=-\rho g}

Nach dem idealen Gasgesetz lässt sich die Dichte ρ{\displaystyle \rho \,} ausdrücken als ρ=pMRT{\displaystyle \rho ={\tfrac {pM}{R\;\!T}}},

so dass sich schließlich ergibt:

dpdh=−pMgRT{\displaystyle {\frac {\mathrm {d} p}{\mathrm {d} h}}=-{\frac {pMg}{R\;\!T}}}

Dabei ist

  • M{\displaystyle M} die mittlere molare Masse der Atmosphärengase (0,02896 kg·mol−1),
  • g{\displaystyle g} die Schwerebeschleunigung (9,807 m·s−2),
  • R{\displaystyle R} die universelle Gaskonstante (8,314 J·K−1·mol−1) und
  • T{\displaystyle T} die absolute Temperatur.

Die hydrostatische Grundgleichung gibt an, um welchen Betrag dp{\displaystyle \mathrm {d} p} sich der Atmosphärendruck ändert, wenn sich die Höhe um einen kleinen Betrag dh{\displaystyle \mathrm {d} h} ändert. Wie das negative Vorzeichen zeigt, ist dp{\displaystyle \mathrm {d} p} negativ, wenn dh{\displaystyle \mathrm {d} h} positiv ist; der Druck wird mit zunehmender Höhe also geringer. So nimmt beispielsweise bei mittlerem Luftdruck auf Meereshöhe (p{\displaystyle p} = 1013 hPa) bei einer Temperatur von 288 K (= 15 °C) der Druck auf einem Meter Höhenunterschied um 0,12 hPa beziehungsweise auf 8,3 Metern Höhenunterschied um 1 hPa ab. Der Höhenunterschied, der einem Druckunterschied von 1 hPa entspricht, ist die barometrische Höhenstufe. In größeren Höhen (kleineres p{\displaystyle p}) und bei höheren Temperaturen T{\displaystyle T} verändert sich der Luftdruck langsamer, die barometrische Höhenstufe nimmt zu.

In der Regel werden explizite Werte für Druck und Dichte auf vorgegebenen Höhen benötigt. Daraus lassen sich bei Bedarf auch die Druckunterschiede für größere Höhenunterschiede ablesen. Die gesuchte Lösung der Grundgleichung erhält man durch Trennung der Variablen

dpp=−MgRTdh{\displaystyle {\frac {\mathrm {d} p}{p}}=-{\frac {Mg}{R\;\!T}}\,\mathrm {d} h}

und anschließende Integration zwischen den gesuchten Höhen beziehungsweise den zugehörigen Drücken:

∫p(h0)p(h1)dpp=−∫h0h1MgRTdh{\displaystyle \int _{p(h_{0})}^{p(h_{1})}{\frac {\mathrm {d} p}{p}}=-\int _{h_{0}}^{h_{1}}{\frac {Mg}{R\;\!T}}\,\mathrm {d} h}.

Integration der linken Seite ergibt ln⁡p(h1)p(h0){\displaystyle \,\ln {\tfrac {p(h_{1})}{p(h_{0})}}\,}. Zur Integration der rechten Seite muss die Höhenabhängigkeit von g{\displaystyle g} und T{\displaystyle T} bekannt sein. Die Schwerebeschleunigung g{\displaystyle g} kann für nicht zu große Höhen als konstant angesehen werden. Die Temperatur T{\displaystyle T} variiert in komplizierter und kaum vorhersagbarer Weise mit der Höhe. Es müssen daher vereinfachende Annahmen über den Temperaturverlauf T(h){\displaystyle \;\!T(h)} getroffen werden.

Isotherme Atmosphäre

Die in einführender Literatur und im Schulunterricht meist zitierte klassische barometrische Höhenformel gilt für den Spezialfall, dass die Temperatur T{\displaystyle T} in jeder Höhe gleich, die Atmosphäre also isotherm ist.

Herleitung aus der hydrostatischen Grundgleichung

Die Integration der hydrostatischen Grundgleichung liefert bei konstantem T{\displaystyle T}:

∫p(h0)p(h1)dpp=−MgRT∫h0h1dh⟺ln⁡p(h1)p(h0)=−MgRT(h1−h0)=−MgRTΔh⟺p(h1)p(h0)=e−MgRTΔh⟺p(h1)=p(h0) e−MgRTΔh{\displaystyle {\begin{aligned}&&\int _{p(h_{0})}^{p(h_{1})}{\frac {\mathrm {d} p}{p}}&=-{\frac {Mg}{RT}}\,\int _{h_{0}}^{h_{1}}\!\!\mathrm {d} h\\\iff &&\ln {\frac {p(h_{1})}{p(h_{0})}}&=-{\frac {Mg}{RT}}(h_{1}-h_{0})=-{\frac {Mg}{R\;\!T}}\Delta h\\\iff &&{\frac {p(h_{1})}{p(h_{0})}}&=\mathrm {e} ^{-{\frac {Mg}{R\;\!T}}\Delta h}\\\iff &&p(h_{1})&=p(h_{0})\ \mathrm {e} ^{-{\frac {Mg}{R\;\!T}}\Delta h}\end{aligned}}}

Durch Einführung der Skalenhöhe hs=RTMg{\displaystyle h_{s}={\tfrac {RT}{Mg}}} vereinfacht sich die Höhenformel zu

p(h1)=p(h0) e−Δhhs{\displaystyle p(h_{1})=p(h_{0})\ \mathrm {e} ^{-{\frac {\Delta h}{h_{s}}}}}

Mit jeder Höhenzunahme um hs{\displaystyle h_{s}} nimmt der Luftdruck um den Faktor e≈2,7{\displaystyle \mathrm {e} \approx 2{,}7} ab. Die Skalenhöhe ist daher ein natürliches Maß für die Höhe der Atmosphäre und den Druckverlauf in ihr. Sie beträgt in der hier angenommenen Modellatmosphäre bei einer Temperatur von 288 K (~15 °C) etwa 8,4 km.

Für die Dichte gilt entsprechend:

ρ(h1)=ρ(h0) e−Δhhs{\displaystyle \rho (h_{1})=\rho (h_{0})\ \mathrm {e} ^{-{\frac {\Delta h}{h_{s}}}}}

Für einen bergab wandernden Beobachter nimmt der Luftdruck ständig zu, da eine immer schwerere Luftsäule auf ihm lastet. Die Zunahme verläuft exponentiell, da die Luft kompressibel ist: für jeden Meter Höhenunterschied nimmt die Gewichtskraft der auf einer Messfläche lastenden Luftsäule um das Gewicht des auf dieser Strecke hinzukommenden Säulenvolumens zu. Dieses Gewicht hängt aber von der Dichte der Luft und diese wiederum vom Luftdruck ab. Der Luftdruck wächst also umso schneller, je höher der Luftdruck bereits ist (je weiter der Beobachter also herabgestiegen ist). Ändert sich eine Größe stets um einen Betrag, der der Größe selbst proportional ist, so geschieht die Änderung exponentiell.

Obwohl der Druck nicht konstant ist, befindet sich die Luftsäule im mechanischen Gleichgewicht: Der negative Druckgradient ist gleich der Schwerkraft pro Volumenelement −∂zp(z)=gρ(z){\displaystyle \,-\partial _{z}p(z)=g\rho (z)}

Herleitung aus der statistischen Mechanik

In einem Teilchensystem, das sich bei der Temperatur T{\displaystyle T} im thermischen Gleichgewicht befindet (das also insbesondere überall dieselbe Temperatur aufweist) und dessen Teilchen die kontinuierlich oder diskret verteilten Energieniveaus Ej{\displaystyle E_{j}} einnehmen können, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Teilchen gerade auf dem Energieniveau Ej{\displaystyle E_{j}} befindet, gegeben durch die Boltzmann-Verteilung

Pj=e−EjkBTZ{\displaystyle P_{j}={\frac {\mathrm {e} ^{-{\frac {E_{j}}{k_{\mathrm {B} }T}}}}{Z}}}.

Dabei ist kB{\displaystyle k_{\mathrm {B} }} die Boltzmann-Konstante und Z{\displaystyle Z} ein Normierungsfaktor (die so genannte Zustandssumme), der sicherstellt, dass die Summe über alle Wahrscheinlichkeiten gleich 1 ist. Besteht das System aus N{\displaystyle N} Teilchen, so ist die Anzahl der Teilchen auf dem Energieniveau Ej{\displaystyle E_{j}} im Mittel nj=NPj{\displaystyle n_{j}=NP_{j}}.

Ein Gasteilchen der Masse m{\displaystyle m} hat im Schwerefeld der Erde die potentielle Energie Epot=mgh{\displaystyle E_{\mathrm {pot} }=mgh} und wegen seiner Temperatur im Mittel die thermische Energie Eth{\displaystyle E_{\mathrm {th} }}, insgesamt also die Energie E(h)=mgh+Eth{\displaystyle E(h)=mgh+E_{\mathrm {th} }}. Betrachtet man zwei gleich große Volumenelemente auf den Höhen h0{\displaystyle h_{0}} beziehungsweise h1{\displaystyle h_{1}}, so haben die Teilchen auf der Höhe h1{\displaystyle h_{1}} eine um den Betrag mgΔh{\displaystyle mg\Delta h} höhere Energie. Die Wahrscheinlichkeit, ein Teilchen im höheren Volumenelement anzutreffen, verhält sich daher zur Wahrscheinlichkeit, es im tieferen Volumenelement anzutreffen wie

P(h1)P(h0)=e−E(h1)kBTe−E(h0)kBT=e−ΔEkBT=e−ΔEpotkBT{\displaystyle {\frac {P(h_{1})}{P(h_{0})}}={\frac {\mathrm {e} ^{-{\frac {E(h_{1})}{k_{\mathrm {B} }T}}}}{\mathrm {e} ^{-{\frac {E(h_{0})}{k_{\mathrm {B} }T}}}}}=\mathrm {e} ^{-{\frac {\Delta E}{k_{\mathrm {B} }T}}}=\mathrm {e} ^{-{\frac {\Delta E_{\mathrm {pot} }}{k_{\mathrm {B} }T}}}}.

Für eine hinreichend große Anzahl N{\displaystyle N} von Teilchen verhalten sich die Teilchendichten n(h){\displaystyle n(h)} wie die Aufenthaltswahrscheinlichkeiten

n(h1)n(h0)=NP(h1)NP(h0)=e−ΔEpotkBT{\displaystyle {\frac {n(h_{1})}{n(h_{0})}}={\frac {NP(h_{1})}{NP(h_{0})}}=\mathrm {e} ^{-{\frac {\Delta E_{\mathrm {pot} }}{k_{\mathrm {B} }T}}}},

und wegen des idealen Gasgesetzes folgt für den Druck p(h)=n(h)kBT{\displaystyle p(h)=n(h)\,k_{\mathrm {B} }T} dasselbe Verhältnis

p(h1)p(h0)=e−ΔEpotkBT=e−mgΔhkBT=e−MgRTΔh{\displaystyle {\frac {p(h_{1})}{p(h_{0})}}=\mathrm {e} ^{-{\frac {\Delta E_{\mathrm {pot} }}{k_{\mathrm {B} }T}}}=\mathrm {e} ^{-{\frac {mg\Delta h}{k_{\mathrm {B} }T}}}=\mathrm {e} ^{-{\frac {Mg}{RT}}\Delta h}},

wobei man die molare Masse M{\displaystyle M} und die Gaskonstante R{\displaystyle R} erhält, indem man die Teilchenmasse m{\displaystyle m} beziehungsweise die Boltzmann-Konstante kB{\displaystyle k_{\mathrm {B} }} mit der Avogadro-Konstante multipliziert.

Atmosphäre mit linearem Temperaturverlauf

Der streng lineare Temperaturverlauf besteht nur in der idealisierten Vorstellung einer ruhenden Atmosphäre ohne Konvektion ohne Ausgleich des Temperaturgefälles durch Wärmeleitung. Um das besser verwendbar zu machen, wurde die potentielle Temperatur eingeführt. Obwohl der adiabatische Gradient ein Temperaturgefälle ist, ist die potentielle Temperatur konstant, d. h. ein Gleichgewicht. Mit der potentiellen Energie eines Teilchens im Gravitationsfeld (E=mgh{\displaystyle E=mgh}) hat das nichts zu tun. Besonders deutlich wird das mit der Zahl der Freiheitsgrade. Teilchen gleicher Masse, aber unterschiedlicher Zahl an Freiheitsgraden haben unterschiedliche Temperaturgradienten.

Da für die Aufrechterhaltung des linearen Temperaturverlaufs die Wärmeleitung keine Rolle spielen darf, darf in der Realität der permanente „Wärmetransport“ (Wärmeleitung) durch schnelle Zirkulation nur einen geringen Einfluss haben. Weil Konvektionslosigkeit und Zirkulation nicht gleichzeitig vorkommen können, wird der lineare Verlauf immer leicht modifiziert durch Wärmetransport aller Art, der bekannteste ist die Kondensation von Wasserdampf, die zu einem geringeren Temperaturabfall führt („feucht-adiabatisch“, eine etwas irreführende Bezeichnung).

Temperaturverteilung (Adiabatische Atmosphäre)

Aus der Gleichung für die Druckänderung

dpp=−MgRTdh{\displaystyle {\frac {\mathrm {d} p}{p}}=-{\frac {Mg}{RT}}\,\mathrm {d} h}

und der mit Hilfe logarithmischer Ableitungen geschriebenen Gleichung für die adiabatische Zustandsänderung

dpp=κκ−1 dTT{\displaystyle {\frac {\mathrm {d} p}{p}}={\frac {\kappa }{\kappa -1}}\ {\frac {\mathrm {d} T}{T}}}

folgt sofort die lineare Temperaturabnahme gemäß

dT=−MgR κ/(κ−1) dh{\displaystyle \mathrm {d} T=-{\frac {Mg}{R\ \kappa /(\kappa -1)}}\ \mathrm {d} h}

Mit der mittleren molaren Masse des Atmosphärengases M = 0,02896 kg·mol−1, der Schwerebeschleunigung g = 9,807 m·s−2, der universellen Gaskonstante R = 8,314 J·K−1·mol−1 und dem Adiabatenexponenten von (trockener) Luft κ{\displaystyle \kappa } = 1,402 erhält man den Temperaturgradienten

dTdh=−0,979 K100 m{\displaystyle {\frac {\mathrm {d} T}{\mathrm {d} h}}=-\,{\frac {0{,}979\ \mathrm {K} }{100\ \mathrm {m} }}}

Dies ist näherungsweise der unten angegebene Temperaturgradient. Jener wird allerdings im Wesentlichen durch die feuchtadiabatische Expansion bestimmt: der feuchtadiabatische Adiabatenexponent ist kleiner als der trockenadiabatische Adiabatenexponent. Bei einer reinen Wasserdampfatmosphäre wäre der Temperaturgradient

dTdh|H2O=−0,562 K100 m{\displaystyle \left.{\frac {\mathrm {d} T}{\mathrm {d} h}}\right|_{\mathrm {H_{2}\;\!\!O} }=-{\frac {0{,}562\ \mathrm {K} }{100\ \mathrm {m} }}}

Weitere Grenzen des adiabatischen Ansatzes: Wird die Luft sehr kalt, ändert sich auch bei trockener Luft der Adiabatenexponent. Bei sehr großen Höhen (geringe Dichte) wird auch die mittlere freie Weglänge sehr groß, so dass die Gasgleichungen kaum noch gelten. Dazu kommt noch, dass durch den Treibhauseffekt auch der adiabatische Ansatz (kein Energieaustausch mit der Umgebung) verletzt wird.

Dichte- und Druckverteilung

Im Allgemeinen ist die Temperatur nicht konstant, sondern variiert mit der Höhe. Der einfachste Ansatz zur Berücksichtigung einer solchen Veränderlichkeit geht von einer linearen Abnahme mit der Höhe aus. Aus der adiabatischen Beziehung folgt wie oben beschrieben ein konstanter Temperaturgradient

a=−dTdh=κ−1κMgR{\displaystyle a=-{\frac {\mathrm {d} T}{\mathrm {d} h}}={\frac {\kappa -1}{\kappa }}{\frac {Mg}{R}}}

sodass für die Temperatur T(h){\displaystyle T(h)} gilt:

T(h)=T(h0)−a⋅(h−h0)⇒T(h)=T(h0)⋅(1−a(h−h0)T(h0))=T(h0)⋅(1−aΔhT(h0)){\displaystyle T(h)=T(h_{0})-a\cdot (h-h_{0})\qquad \Rightarrow \qquad T(h)=T(h_{0})\cdot \left(1-{\frac {a(h-h_{0})}{T(h_{0})}}\right)=T(h_{0})\cdot \left(1-{\frac {a\Delta h}{T(h_{0})}}\right)},

wobei a{\displaystyle a} der (positiv zu nehmende) Betrag des vertikalen atmosphärischen Temperaturgradienten ist, der angibt, um wie viele Kelvin die Lufttemperatur pro Meter Höhenunterschied abnimmt. Das Integral über die rechte Seite der Grundgleichung lautet damit

−∫h0h1MgRTdh=−∫h0h1MgR(T(h0)−a⋅(h−h0))dh=−MgR∫h0h11(T(h0)+ah0)−ahdh{\displaystyle -\int _{h_{0}}^{h_{1}}{\frac {Mg}{RT}}\,\mathrm {d} h=-\int _{h_{0}}^{h_{1}}{\frac {Mg}{R\,(T(h_{0})-a\cdot (h-h_{0}))}}\,\mathrm {d} h=-{\frac {Mg}{R}}\int _{h_{0}}^{h_{1}}{\frac {1}{(T(h_{0})+ah_{0})-ah}}\,\mathrm {d} h}.

Wegen

∫1b−axdx=−1aln⁡(b−ax){\displaystyle \int {\frac {1}{b-ax}}\,\mathrm {d} x=-{\frac {1}{a}}\,\ln(b-ax)}

ist die Lösung des Integrals

−1aln⁡((T(h0)+ah0)−ah)|h0h1=−1aln⁡T(h0)−a(h1−h0)T(h0){\displaystyle -{\frac {1}{a}}\ln {\big (}\,(T(h_{0})+ah_{0})-ah{\big )}\vert _{h_{0}}^{h_{1}}=-{\frac {1}{a}}\ln {\frac {T(h_{0})-a(h_{1}-h_{0})}{T(h_{0})}}},

so dass insgesamt aus dem Integral über die Grundgleichung

ln⁡p(h1)p(h0)=+MgR1aln⁡T(h0)−a(h1−h0)T(h0)=+MgR1aln⁡(1−aΔhT(h0)){\displaystyle \ln {\frac {p(h_{1})}{p(h_{0})}}=+{\frac {Mg}{R}}\,{\frac {1}{a}}\ln {\frac {T(h_{0})-a(h_{1}-h_{0})}{T(h_{0})}}=+{\frac {Mg}{R}}\,{\frac {1}{a}}\ln \left(1-{\frac {a\Delta h}{T(h_{0})}}\right)}

die barometrische Höhenformel für linearen Temperaturverlauf folgt:

p(h1)=p(h0) e+MgR1aln⁡(1−aΔhT(h0)){\displaystyle p(h_{1})=p(h_{0})\ \mathrm {e} ^{+{\frac {Mg}{R}}{\frac {1}{a}}\ln \left(1-{\frac {a\Delta h}{T(h_{0})}}\right)}},

oder wegen ey⋅ln⁡(x)=xy{\displaystyle \mathrm {e} ^{\;\!y\cdot \ln(x)}=x^{y}}

p(h1)=p(h0)(1−aΔhT(h0))MgRa=p(h0)(1−κ−1κMgΔhRT(h0))κκ−1{\displaystyle p(h_{1})=p(h_{0})\left(1-{\frac {a\Delta h}{T(h_{0})}}\right)^{\frac {Mg}{Ra}}=p(h_{0})\left(1-{\frac {\kappa -1}{\kappa }}{\frac {Mg\Delta h}{RT(h_{0})}}\right)^{\frac {\kappa }{\kappa -1}}}

Für die Dichte gilt entsprechend

ρ(h1)=ρ(h0)(1−aΔhT(h0))MgRaκ=ρ(h0)(1−κ−1κMgΔhRT(h0))1κ−1{\displaystyle \rho (h_{1})=\rho (h_{0})\left(1-{\frac {a\Delta h}{T(h_{0})}}\right)^{\frac {Mg}{Ra\kappa }}=\rho (h_{0})\left(1-{\frac {\kappa -1}{\kappa }}{\frac {Mg\Delta h}{RT(h_{0})}}\right)^{\frac {1}{\kappa -1}}}

Der Exponent ist hier durch κ{\displaystyle \kappa } geteilt, da der Dichte/Druck-Zusammenhang aus der adiabatischen Beziehung der beiden Größen resultiert.

Diese erweiterte barometrische Höhenformel bildet die Grundlage für die barometrische Höhenfunktion der Standardatmosphäre in der Luftfahrt. Dabei wird zunächst die Atmosphäre in Teilschichten mit jeweils linear interpoliertem Temperaturverlauf unterteilt. Dann werden, mit der untersten Schicht beginnend, Temperatur und Druck an der Obergrenze der jeweiligen Teilschicht berechnet und für die Untergrenze der darüber liegenden Schicht eingesetzt. Auf diese Weise entsteht induktiv das Modell für die gesamte Atmosphäre.

Typische Temperaturgradienten

Wie Messungen der Temperaturprofile in der Atmosphäre zeigen, ist die Annahme einer linearen Temperaturabnahme im Mittel eine gute Näherung, wenn auch im Einzelfall deutliche Abweichungen auftreten können, zum Beispiel bei Inversionswetterlagen. Die Hauptursache für die Temperaturabnahme mit der Höhe ist die Erwärmung der unteren Luftschichten durch die von der Sonne aufgeheizte Erdoberfläche, während die oberen Luftschichten Wärme in den Weltraum abstrahlen. Dazu kommen trockenadiabatische oder feuchtadiabatische Temperaturänderungen einzelner aufsteigender oder absinkender Luftpakete und zusätzliche Modifikationen durch Vermischungsvorgänge zwischen Luftmassen unterschiedlicher Herkunft.

In Warmluftmassen und bei Aufgleitvorgängen nimmt der Temperaturgradient Werte um 0,3 bis 0,5 K pro 100 m an, in einbrechender Kaltluft meist um 0,6 bis 0,8 K pro 100 m, im Mittel über alle Wetterlagen 0,65 K pro 100 m. In Tallagen können häufige Bodeninversionen den mittleren Temperaturgradienten auf 0,5 K pro 100 m senken, in den Wintermonaten sogar auf 0,4 K pro 100 m.

Die beschriebenen Verhältnisse sind auf die Troposphäre beschränkt. In der Stratosphäre nimmt die Temperatur deutlich langsamer ab, meist nimmt sie sogar wieder zu, vor allem wegen der Absorption von UV-Strahlung in der Ozonschicht.

Für einen Temperaturgradienten von 0,65 K pro 100 m nimmt der Exponent MgRa{\displaystyle \mathrm {\tfrac {Mg}{Ra}} } den Wert 5,255 an:

p(h1)=p(h0)(1−0,0065⋅ΔhT(h0))5,255{\displaystyle p(h_{1})=p(h_{0})\left(1-{\frac {0{,}0065\cdot \Delta h}{T(h_{0})}}\right)^{5{,}255}}

Wird der Exponent durch den Isentropenkoeffizienten κ{\displaystyle \kappa } ausgedrückt, so wird:

5,255=κκ−1⇒κ=1,235{\displaystyle 5{,}255={\frac {\kappa }{\kappa -1}}\quad \Rightarrow \quad \kappa =1{,}235}

Das bedeutet 8,5 Freiheitsgrade.

Aus dem Temperaturgradienten ergibt sich auch die mittlere Wärmekapazität der Luft über alle Wetterlagen:

dTdh=0,65 K100 m=gCp=9,81 m⋅s−2Cp⇒Cp=1509m2⋅K−1⋅s−2=1509 W⋅s⋅kg−1⋅K−1{\displaystyle {\frac {\mathrm {d} T}{\mathrm {d} h}}={\frac {0{,}65\ \mathrm {K} }{100\ \mathrm {m} }}={\frac {g}{C_{p}}}={\frac {9{,}81\ \mathrm {m} \!\cdot \!\mathrm {s} ^{-2}}{C_{p}}}\quad \Rightarrow \quad C_{p}=1509\,\mathrm {m} ^{2}\!\cdot \!\mathrm {K} ^{-1}\!\cdot \!\mathrm {s} ^{-2}=1509\ \mathrm {W\!\cdot \!s} \!\cdot \!\mathrm {kg^{-1}\!\cdot \!K^{-1}} }

Dieser Wert liegt zwischen dem Wert von trockener Luft  (1005 Ws/(kg·K)) und Wasserdampf  (2034 Ws/(kg·K)).

Die nachfolgende Tabelle zeigt den Zusammenhang zwischen Höhe und Druck (im Mittel):


Höhe

Druck

Höhe

Druck
0,0 km 1013,25 hPa 5 km 540,25 hPa
0,5 km 954,61 hPa 6 km 471,87 hPa
1,0 km 898,76 hPa 7 km 410,66 hPa
1,5 km 845,58 hPa 8 km 356,06 hPa
2,0 km 794,98 hPa 9 km 307,48 hPa
2,5 km 746,86 hPa 10 km 264,42 hPa
3,0 km 701,12 hPa 11 km 226,37 hPa
3,5 km 657,68 hPa 12 km
4,0 km 616,45 hPa 13 km
4,5 km 577,33 hPa 14 km

In dieser Form bietet sich die Höhenformel für den häufigen Fall an, dass Temperatur und Luftdruck auf einer der beiden Höhen bekannt sind, nicht aber der zurzeit bestehende Temperaturgradient.

Die Höhenstufen

Die barometrische Höhenstufe ist die vertikale Strecke, die zurückgelegt werden muss, um 1 hPa Luftdruckänderung zu erzielen. In Bodennähe beträgt die barometrische Höhenstufe etwa 8 Meter, in 5,5 Kilometern Höhe 16 Meter und in 11 Kilometern Höhe 32 Meter.

Mit der Höhenformel ergibt sich folgende Tabelle für die Höhen- und Temperaturabhängigkeit der barometrischen Höhenstufe:

Barometrische Höhenstufe in m/hPa
h −15 °C 0 °C 15 °C 30 °C
0 m 7,5 7,9 8,3 8,8
500 m 7,9 8,3 8,7 9,2
1000 m 8,3 8,7 9,2 9,6
2000 m 9,3 9,7 10,1 10,6
3000 m 10,4 10,8 11,2 11,6

Als Faustformel für mittlere Höhen und Temperaturen gilt „1 hPa/30 ft“. Diesen Rundungswert nutzen Luftfahrer häufig für überschlägige Berechnungen.

Internationale Höhenformel

Setzt man die Referenzhöhe h0{\displaystyle h_{0}} auf Meereshöhe und nimmt für die dortige Atmosphäre einen mittleren Zustand an, wie er durch die Internationale Standardatmosphäre beschrieben wird (Temperatur 15 °C = 288,15 K, Luftdruck 1013,25 hPa, Temperaturgradient 0,65 K pro 100 m), so erhält man die Internationale Höhenformel für die Troposphäre (gültig bis 11 km Höhe):

p(h)=1013,25⋅(1−0,0065Km⋅h288,15 K)5,255hPa{\displaystyle p(h)=1013{,}25\cdot \left(1-{\frac {0{,}0065{\frac {\mathrm {K} }{\mathrm {m} }}\cdot h}{288{,}15\ \mathrm {K} }}\right)^{5{,}255}\mathrm {hPa} }
p(h)=p0⋅(1−0,0065Km⋅hT0 )5,255{\displaystyle {\color {White}p(h)}=p_{0}\cdot \left(1-{\frac {0{,}0065{\frac {\mathrm {K} }{\mathrm {m} }}\cdot h}{T_{0}\ }}\right)^{5{,}255}}

Diese Formel erlaubt die Berechnung des Luftdrucks (in Gestalt des sog. Normaldrucks) auf einer gegebenen Höhe, ohne dass Temperatur und Temperaturgradient bekannt sind. Die Genauigkeit im konkreten Anwendungsfall ist allerdings begrenzt, da der Berechnung statt des aktuellen Atmosphärenzustands lediglich eine mittlere Atmosphäre zugrunde gelegt wird.

Internationale Höhenformel im Rahmen der Internationalen Standardatmosphäre nach der Höhe aufgelöst, zur Umrechnung des Luftdrucks p(h) (Normaldruck) in die damit korrespondierende Höhe in Metern (m):

h=288,15 K0,0065Km⋅(1−(p(h)1013,25hPa)15,255){\displaystyle h={\frac {288{,}15\ \mathrm {K} }{0{,}0065{\frac {\mathrm {K} }{\mathrm {m} }}}}\cdot \left(1-\left({\frac {p(h)}{1013{,}25\,\mathrm {hPa} }}\right)^{\frac {1}{5{,}255}}\right)}

Allgemeiner Fall

Die Lösung der hydrostatischen Grundgleichung lautet allgemein

ln⁡(p(h1)p(h0))=−∫h0h1MgRTdh{\displaystyle \ln \left({\frac {p(h_{1})}{p(h_{0})}}\right)=-\int _{h_{0}}^{h_{1}}{\frac {Mg}{RT}}\,\mathrm {d} h},

beziehungsweise

p(h1)=p(h0)e−∫h0h1MgRTdh{\displaystyle p(h_{1})=p(h_{0})\,\mathrm {e} ^{-\int _{h_{0}}^{h_{1}}{\frac {Mg}{RT}}\,\mathrm {d} h}}

mit noch zu lösendem Integral.

Virtuelle Temperatur

Die Gaskonstante R{\displaystyle R} ist eine Naturkonstante und kann vor das Integral gezogen werden. Die mittlere molare Masse der Atmosphärengase M{\displaystyle M} ist, sofern vom stark variablen Wasserdampfgehalt abgesehen wird, innerhalb der Troposphäre ebenfalls praktisch konstant und kann auch vor das Integral gezogen werden. Die unterschiedlichen Skalenhöhen der verschieden schweren Atmosphärengase würden in einer ruhenden Atmosphäre zwar zu einer teilweisen Entmischung führen, so dass sich schwerere Komponenten in den unteren Schichten und leichtere Komponenten in den höheren Schichten anreichern würden; die durch das Wettergeschehen bedingte intensive Durchmischung der Troposphäre verhindert dies jedoch. Der veränderliche Wasserdampfgehalt sowie verallgemeinert auch sonstige geringfügige Änderungen von M (vor allem in den höheren Atmosphärenschichten) kann durch Verwendung der entsprechenden virtuellen Temperatur Tv{\displaystyle T_{v}} anstelle der tatsächlichen Temperatur T{\displaystyle T} berücksichtigt werden. Für M kann daher der Wert für trockene Luft in Meereshöhe eingesetzt werden.

Geopotentielle Höhen

Die Schwerebeschleunigung g{\displaystyle g} nimmt mit der Höhe ab, was bei großen Höhendifferenzen oder hohen Genauigkeitsanforderungen berücksichtigt werden muss. Eine variable Schwerebeschleunigung im Integranden würde die Integration allerdings erheblich erschweren. Dies lässt sich umgehen durch Verwendung geopotentieller statt geometrischer Höhen. Man denke sich dazu eine Testmasse m{\displaystyle m} bei variablem g{\displaystyle g} von Meereshöhe auf die Höhe h{\displaystyle h} gehoben. Weil g{\displaystyle g} mit der Höhe abnimmt, ist die dabei gewonnene potentielle Energie ΔEpot{\displaystyle \Delta E_{\mathrm {pot} }} kleiner als wenn g{\displaystyle g} stets den Meereshöhenwert g0{\displaystyle g_{0}} hätte. Die geopotentielle Höhe hp{\displaystyle h_{p}} ist die Höhe, gemessen in geopotentiellen Metern, die rechnerisch zu überwinden ist, um der Masse bei stets konstanter Schwerebeschleunigung g0{\displaystyle g_{0}} dieselbe potentielle Energie ΔEpot{\displaystyle \Delta E_{\mathrm {pot} }} zuzuführen (mit anderen Worten: hp{\displaystyle h_{p}} ist das durch g0{\displaystyle g_{0}} dividierte Schwerepotential. Flächen gleicher geopotentieller Höhe sind Äquipotentialflächen im Schwerefeld).

Für die zu einer geometrischen Höhe h{\displaystyle h} gehörige geopotentielle Höhe hp{\displaystyle h_{p}} soll also gelten:

ΔEpot=∫0hmg(h)dh=mg0⋅hp{\displaystyle \Delta E_{\mathrm {pot} }=\int _{0}^{h}mg(h)\,\mathrm {d} h=mg_{0}\cdot h_{p}},

woraus folgt:

g(h)dh=g0dhp{\displaystyle g(h)\,\mathrm {d} h=g_{0}\,\mathrm {d} h_{p}}.

Für das Verhältnis der Schwerebeschleunigung g{\displaystyle g} in der Höhe h{\displaystyle h} zur Schwerebeschleunigung g0{\displaystyle g_{0}} auf Meereshöhe gilt, da das Gravitationsfeld quadratisch mit dem Abstand zum Erdmittelpunkt abnimmt:

g(h)g0=(RERE+h)2{\displaystyle {\frac {g(h)}{g_{0}}}=\left({\frac {R_{\mathrm {E} }}{R_{\mathrm {E} }+h}}\right)^{2}},

mit dem Erdradius RE{\displaystyle R_{\mathrm {E} }}. Integration von

dhp=g(h)g0dh=(RERE+h)2dh{\displaystyle \mathrm {d} h_{p}={\frac {g(h)}{g_{0}}}\,\mathrm {d} h=\left({\frac {R_{\mathrm {E} }}{R_{\mathrm {E} }+h}}\right)^{2}\mathrm {d} h}

liefert

∫0hpdhp=∫0h(RERE+h)2dh{\displaystyle \int _{0}^{h_{p}}\mathrm {d} h_{p}=\int _{0}^{h}\left({\frac {R_{\mathrm {E} }}{R_{\mathrm {E} }+h}}\right)^{2}\mathrm {d} h}
⟺ hp=RE⋅hRE+h{\displaystyle \iff \ h_{p}={\frac {R_{\mathrm {E} }\cdot h}{R_{\mathrm {E} }+h}}}.

RE{\displaystyle R_{\mathrm {E} }} ist dabei auf den Wert 6356 km zu setzen. Gegebenenfalls muss außerdem noch berücksichtigt werden, dass die Schwerebeschleunigung auf Meereshöhe g0{\displaystyle g_{0}} von der geographischen Breite abhängt.

Auf diese Weise müssen nur einmal vor der Rechnung die gewünschten geometrischen Höhen in geopotentielle Höhen umgerechnet werden; in der Höhenformel kann dann statt der veränderlichen Schwerebeschleunigung einfach der konstante Meereshöhenwert verwendet werden. Für nicht zu große Höhen ist der Unterschied zwischen geometrischen und geopotentiellen Höhen gering und oft vernachlässigbar:

geometrisch geopotentiell
0 m 0,0 m
500 m 500,0 m
1000 m 999,8 m
5000 m 4996,1 m
10000 m 9984,3 m

Mit der Schwerebeschleunigung auf Meereshöhe g0{\displaystyle g_{0}}, den geopotentiellen Höhen hp0{\displaystyle h_{p0}} und hp1{\displaystyle h_{p1}} und der virtuellen Temperatur Tv{\displaystyle T_{v}} vereinfacht sich die allgemeine Höhenformel zu

p(h1)=p(h0)⋅exp⁡(−Mg0R∫hp0hp11Tv(hp)dhp){\displaystyle p(h_{1})=p(h_{0})\cdot \exp \left(-{\frac {Mg_{0}}{R}}\int _{h_{p0}}^{h_{p1}}{\frac {1}{T_{v}(h_{p})}}\,\mathrm {d} h_{p}\right)}.

Es bleibt das Integral über 1/Tv{\displaystyle 1/T_{v}} zu lösen, wozu nur noch das Temperaturprofil Tv(hp){\displaystyle T_{v}(h_{p})} bekannt sein muss. Es kann in der realen Atmosphäre zum Beispiel durch Radiosonden-Aufstiege bestimmt werden. Für vereinfachte Modellatmosphären mit konstanter oder linear veränderlicher Temperatur ergeben sich wieder Höhenformeln des eingangs behandelten Typs.

Anwendungen

Reduktion auf Meereshöhe

Theorie

Der von einem Barometer gemessene Luftdruck (QFE) hängt vom meteorologischen Zustand der Atmosphäre und der Standorthöhe ab. Sollen die Angaben verschiedener Barometer für meteorologische Zwecke untereinander verglichen werden (zum Beispiel um die Lage eines Tiefdruckgebiets oder einer Front zu bestimmen), muss der Einfluss der Standorthöhen aus den Messdaten entfernt werden. Zu diesem Zweck werden die gemessenen Druckwerte auf eine gemeinsame Bezugshöhe, üblicherweise Meereshöhe, umgerechnet. Diese Umrechnung geschieht mittels einer Höhenformel. Das Umrechnen wird auch als Reduktion bezeichnet (auch wenn der Zahlenwert größer wird), da der Messwert dabei von unerwünschten Störeffekten befreit wird. Das Ergebnis ist der auf Meereshöhe reduzierte Luftdruck (QNH).

Je nach Genauigkeitsanforderungen muss eine geeignete Höhenformel benutzt werden. Bei geringeren Ansprüchen kann aus der Höhenformel für konstante Temperatur ein fester Umrechnungsfaktor abgeleitet werden, wozu eine repräsentative Temperatur zu wählen ist:

p0=p(h)eMgRTh{\displaystyle p_{0}=p(h)\,\mathrm {e} ^{{\frac {Mg}{RT}}h}}

Für eine Standorthöhe von 500 m und bei Verwendung einer Jahresmitteltemperatur von 6 °C ergibt sich z. B. ein Reduktionsfaktor von 1,063, mit dem die gemessenen Werte zu multiplizieren sind.

Bei etwas höheren Ansprüchen kann die aktuelle Lufttemperatur berücksichtigt werden. Deren Einfluss zeigt folgendes Beispiel, in dem ein auf 500 m Höhe gemessener Luftdruck von 954,3 hPa mit der Höhenformel für linearen Temperaturverlauf (a = 0,0065 K/m) unter Annahme verschiedener Stationstemperaturen T(h){\displaystyle T(h)} auf Meereshöhe reduziert wird:

p0=p(h)(T(h)T(h)+0,0065Kmh)−5,255=p(h)(T(h)T0)−5,255{\displaystyle p_{0}=p(h)\,\left({\frac {T(h)}{T(h)+0{,}0065\mathrm {\frac {K}{m}} \,h}}\right)^{-5{,}255}=p(h)\,\left({\frac {T(h)}{T_{0}}}\right)^{-5{,}255}}
t(h){\displaystyle t(h)} −10 °C 0 °C 10 °C 20 °C 30 °C
p0{\displaystyle p_{0}} 1017,9 1015,5 1013,3 1011,2 1009,3
T(h)=t(h)+273,15K{\displaystyle T(h)=t(h)+273{,}15\,\mathrm {K} }

Falls eine höhere Genauigkeit gewünscht ist, aktuelle Lufttemperaturen zur Verfügung stehen und Genauigkeit sowie Kalibrierung des verwendeten Barometers den Aufwand rechtfertigen, sollte die Reduktion stets unter Verwendung der aktuellen Lufttemperatur erfolgen. Als Höhenformel bietet sich die Variante für linearen Temperaturverlauf an. Es kann auch die Variante für konstanten Temperaturverlauf verwendet werden, sofern die auf halber Stationshöhe herrschende aktuelle Temperatur eingesetzt wird:

p0=p(h)eMgR(T(h)+ah2)h{\displaystyle p_{0}=p(h)\,\mathrm {e} ^{{\frac {Mg}{R\,\left(T(h)+a{\frac {h}{2}}\right)}}h}}

Diese Variante ist zwar theoretisch weniger genau, da sie die Veränderlichkeit der Temperatur mit der Höhe ignoriert, während die lineare Variante diese näherungsweise berücksichtigt. Bei den für Wetterstationen vorkommenden Höhen und Temperaturen sind die Unterschiede jedoch unbedeutend.

Die vom Deutschen Wetterdienst empfohlene Reduktionsformel entspricht der Variante mit konstantem Temperaturverlauf. Aus der auf Standorthöhe gemessenen Temperatur wird mit Hilfe des Standard-Temperaturgradienten die Temperatur auf halber Standorthöhe geschätzt. Die Luftfeuchte findet Berücksichtigung durch Übergang zur entsprechenden virtuellen Temperatur.


p0=p(h)ex,x=g0R∗(T(h)+Ch⋅E+ah2)h{\displaystyle p_{0}=p(h)\,\mathrm {e} ^{x},\quad x={\frac {g_{0}}{R^{*}\,(T(h)+C_{h}\cdot E+a{\frac {h}{2}})}}\,h}

mit

p0{\displaystyle p_{0}}   Luftdruck auf Meeresniveau reduziert
p(h){\displaystyle p(h)}   Luftdruck in Barometerhöhe (in hPa, auf 0,1 hPa genau)
g0{\displaystyle g_{0}} = 9,80665 m/s² Normfallbeschleunigung
R∗{\displaystyle R^{*}} = 287,05 m2/(s²K) Gaskonstante trockener Luft (= R/M)
h{\displaystyle h}   Barometerhöhe (in m, auf dm genau; bis 750 m Höhe kann mit der geometrischen Höhe gerechnet werden, darüber sind geopotenzielle Höhen zu verwenden)
T(h){\displaystyle T(h)}   Hüttentemperatur (in K, wobei T(h)=t(h)+273,15K{\displaystyle T(h)=t(h)+273{,}15\,\mathrm {K} })
t(h){\displaystyle t(h)}   Hüttentemperatur (in °C)
a{\displaystyle a} = 0,0065 K/m vertikaler Temperaturgradient
E{\displaystyle E}   Dampfdruck des Wasserdampfanteils (in hPa)
Ch{\displaystyle C_{h}} = 0,12 K/hPa Beiwert zu E{\displaystyle E} zur Berücksichtigung der mittleren Dampfdruckänderung mit der Höhe (eigentlich stationsabhängig, hier als fester Mittelwert)

Falls keine gemessene Luftfeuchte zur Verfügung steht, kann E{\displaystyle E} auch gemäß folgender Approximation geschätzt werden, welche auf langjährigen Mittelwerten von Temperatur und Feuchte beruht:

t(h)<9,1∘C:E~=5,6402⋅(−0,0916+e0,06⋅t(h)){\displaystyle t(h)<9{,}1\,^{\circ }\mathrm {C} :{\tilde {E}}=5{,}6402\cdot (-0{,}0916+\mathrm {e} ^{0{,}06\cdot t(h)})}
t(h)≥9,1∘C:E~=18,2194⋅(1,0463−e−0,0666⋅t(h)){\displaystyle t(h)\geq 9{,}1\,^{\circ }\mathrm {C} :{\tilde {E}}=18{,}2194\cdot (1{,}0463-\mathrm {e} ^{-0{,}0666\cdot t(h)})}

Praxis

Die hier erhobenen Genauigkeitsanforderungen an gemessenen Luftdruck und Barometerhöhe werden für einen Amateurmeteorologen in der Regel nicht zu erfüllen sein. Bei den Barometern von Hobby-Wetterstationen wird durchaus mit systematischen Fehlern von mindestens 1 bis 2 hPa zu rechnen sein. Einer solchen Unsicherheit entspricht über die barometrische Höhenstufe eine Unsicherheit der Standorthöhe von zehn bis zwanzig Metern. Der Ehrgeiz, die Standorthöhe genauer bestimmen zu wollen, führt höchstwahrscheinlich nicht zu einem genaueren Ergebnis. In diesem Lichte wäre auch die Notwendigkeit oder Überflüssigkeit einer Berücksichtigung der Luftfeuchte zu betrachten.

Gegebenenfalls empfiehlt es sich, nicht die reale Standorthöhe zu verwenden, sondern eine fiktive Höhe, welche die beste Übereinstimmung des reduzierten Luftdrucks mit den Angaben eines nahe gelegenen Referenzbarometers (offizielle Wetterstation, Flughafen usw.) erzielt. Durch eine solche Kalibrierung lässt sich ein eventueller systematischer Fehler des Barometers größtenteils kompensieren. Hierzu ist es zweckmäßig, zunächst eine genäherte Höhe zur Reduktion zu verwenden und die eigenen Ergebnisse über einen längeren Zeitraum (vor allem auch bei verschiedenen Temperaturen) mit den Referenzangaben zu vergleichen. Wird ein systematischer Unterschied festgestellt, kann mit Hilfe einer geeigneten Höhenformel die Höhendifferenz berechnet werden, welche ausgehend von der genäherten Standorthöhe die reduzierten Höhen um den gewünschten Betrag verschiebt. Die auf diese Weise korrigierte Höhe wird dann für künftige Reduktionen verwendet. Wird die Temperatur bei der Reduktion nicht berücksichtigt, sollte beim Kalibrieren die Situation bei einer repräsentativen Temperatur zugrunde gelegt werden.

Einfache Wohnzimmerbarometer werden in der Regel so eingestellt, dass sie unmittelbar den reduzierten Luftdruck anzeigen. Meist geschieht dies durch eine Schraube auf der Gehäuserückseite, mit der sich die Vorspannung der Druckdosenfeder ändern lässt. Die Kalibrierung entspricht also einer Verschiebung der Anzeigeskala. Das ist streng genommen nicht korrekt. Wie die Höhenformeln zeigen, muss die Reduktion durch Multiplikation mit einem Kalibrierfaktor erfolgen und nicht durch bloße Addition einer Konstanten: Der reduzierte Luftdruck ändert sich um etwas mehr als ein hPa, wenn sich der Luftdruck auf Standorthöhe um ein hPa ändert. Die Skala müsste also zusätzlich zur Verschiebung auch leicht gestreckt werden. Der dadurch verursachte Fehler ist jedoch geringer als der Fehler, der dadurch entsteht, dass diese Geräte den Temperatureinfluss auf die Reduktion ignorieren. Da sie keine Eingabemöglichkeit für die Standorthöhe haben, kann eine Kalibrierung nur durch Vergleich mit einem Referenzbarometer erfolgen, wodurch wiederum gleichzeitig systematische Nullpunktfehler des Instruments vermindert werden. Die Kalibrierung muss für den Standort des Barometers (oder einen Ort vergleichbarer Höhe) erfolgen. Es hat keinen Zweck, das Gerät beim Händler „richtig einstellen“ zu lassen, wenn es dann an einem völlig anderen Ort aufgehängt wird. Wenn das Barometer dazu dient, aus Luftdruckänderungen eine kurzfristige Wettervorhersage abzuleiten, ist eine genaue Kalibrierung weniger wichtig.

Grenzen

Generell ist bei der Reduktion von Luftdruckmessungen zu bedenken, dass die dabei rechnerisch addierte Luftsäule für die meisten Standorte in Wirklichkeit nicht existieren kann und es daher auch keinen „wahren“ Wert für den „Meereshöhendruck am Standort“ geben kann, der durch hinreichend aufwendiges Rechnen präzise angenähert werden könnte. Die Reduktionsformeln beruhen zum Teil lediglich auf Konventionen und dienen, abgesehen von speziellen wissenschaftlichen Anwendungen, hauptsächlich dazu, die Messwerte der Wetterstationen so weit wie möglich untereinander vergleichbar zu machen. Ein Beispiel zur Fiktivität der addierten Luftsäule: Über ebenem Gelände, auf dem kalte Luft nicht abfließt, kann sich in klaren Nächten wegen der Wärmeabstrahlung des Erdbodens die bodennahe Luft merklich abkühlen (Bodeninversion). Eine dort befindliche Wetterstation wird diese verringerte Temperatur registrieren und mit dem üblichen Temperaturgradienten rechnerisch nach unten fortsetzen. Befände sich das Gelände aber auf Meereshöhe, so wäre jene Luft wegen des nun fehlenden Erdbodens gar nicht abgekühlt und die nun tatsächlich existierende Luftsäule hätte eine deutlich höhere Temperatur als die rechnerische. Die Rechnung hat also eine zu hohe Dichte der addierten Luftsäule angenommen und ergibt einen höheren reduzierten Luftdruck, als er bei derselben Wetterlage herrschen würde, falls das gesamte Gelände auf Meereshöhe läge.

Barometrische Höhenmessung

→ Hauptartikel: Barometrische Höhenmessung

Die Höhenabhängigkeit des Luftdrucks kann auch zur Höhenmessung verwendet werden. Barometrische Höhenmessungen sind schnell und relativ einfach durchzuführen, in ihrer Genauigkeit jedoch begrenzt. Ein für die Höhenbestimmung ausgelegtes Barometer bezeichnet man als Höhenmesser oder Altimeter. Die Vorgehensweise richtet sich nach Verwendungszweck und Genauigkeitsansprüchen. Anwendung findet das Verfahren unter anderem beim Wandern und mit etwas höheren Genauigkeitsansprüchen in der Landvermessung.

Literatur

  • Richard Rühlmann: Die barometrischen Höhenmessungen und ihre Bedeutung für die Physik der Atmosphäre. Leipzig 1870, S. 10–12, 21–24 (digital). (zur Geschichte)
  • W. Roedel: Physik unserer Umwelt: Die Atmosphäre. 3. Auflage. Springer-Verlag, Berlin / Heidelberg / New York 2000, ISBN 3-540-67180-3.

Weblinks

Wikibooks: Formelsammlung Hydrostatik – Lern- und Lehrmaterialien
  • Online-Rechenprogramm für die Internationale Höhenformel

Einzelnachweise

  1. Edmond Halley: A discourse of the rule of the decrease of the height of the mercury in the barometer. In: Philos. Transactions, 1686 and 1687, Bd. 16, S. 104
  2. K.-H. Ahlheim [Hrsg.]: Wie funktioniert das? Wetter und Klima. Meyers Lexikonverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1989, ISBN 3-411-02382-1, S. 46
  3. Deutscher Wetterdienst (Hrsg.): Beobachterhandbuch (BHB) für Wettermeldestellen des synoptisch-klimatologischen Mess- und Beobachtungsnetzes (= Vorschriften und Betriebsunterlagen. Nr. 3). Dezember 2015, Kap. 6.6 Reduktion des Luftdrucks (Volltext [PDF; 3,4 MB; abgerufen am 24. Januar 2022]). 

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 15 Jul 2025 / 16:46

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Dieser Artikel scheint mehr als ein Lemma zu behandeln geht auf einen Teilaspekt des Themas zu ausfuhrlich ein oder ist unuberschaubar lang Es wird darum eine Auslagerung eines Teils des Textes in einen anderen oder in einen neuen Artikel vorgeschlagen Begrundung und Diskussion hier Bitte beachte dabei die Hinweise auf der Seite Hilfe Artikelinhalte auslagern und entferne diesen Baustein erst nach vollstandiger Abarbeitung des Vorschlags Die barometrische Hohenformel beschreibt die vertikale Verteilung der Gas Teilchen in der Atmosphare der Erde also die Abhangigkeit des Luftdruckes von der Hohe Man spricht daher auch von einem vertikalen Druck Gradienten der jedoch aufgrund der hohen Wetterdynamik innerhalb der unteren Atmosphare nur mit Naherungen auf mathematischem Wege beschrieben werden kann Luftdruck bis 20 km Hohe Hohe und Druck linear geteilt Mittlerer Luftdruck und Luftdichte logarithmisch geteilt in Abhangigkeit von der Hohe bis 600 km linear geteilt Achtung Achsen vertauscht Verwirrung moglich In der einfachsten Form kann grob angenommen werden dass der Luftdruck in geringer Hohe uber dem Meeresspiegel um ein Hektopascal entsprechend 1 des mittleren Luftdrucks je 8 m Hohenzunahme abnimmt 1 hPa 100 N m 8 m Luft haben eine Gewichtskraft von etwa 100 N Etwas besser ist die Naherung dass der Druck mit zunehmender Hohe exponentiell abnimmt Dieser Zusammenhang war 1686 erstmals von Edmond Halley erkannt worden Hydrostatische GrundgleichungVolumenelement mit den massgebenden Einflussen Die Anderung von Druck und Dichte der Atmosphare mit der Hohe wird durch die hydrostatische Grundgleichung beschrieben Zur Herleitung betrachte man ein quaderformiges Volumenelement mit der Grundflache A displaystyle A und der infinitesimal kleinen Hohe dh displaystyle mathrm d h welches Luft der Dichte r displaystyle rho enthalt Von unten wirkt auf die Grundflache nur die vom Atmospharendruck p displaystyle p ausgeubte Kraft p A displaystyle p cdot A Die von oben auf die Grundflache wirkende Kraft setzt sich zusammen aus der Gewichtskraft dm g rdV g rgdh A displaystyle mathrm d m cdot g rho mathrm d V cdot g rho g mathrm d h cdot A der im Volumen dV A dh displaystyle mathrm d V A cdot mathrm d h enthaltenen Luftmasse dm displaystyle mathrm d m und der vom Atmospharendruck auf die Oberseite ausgeubten Kraft Der Atmospharendruck ist in dieser Hohe um den Betrag dp displaystyle mathrm d p verschieden von dem auf die Unterseite wirkenden Druck die durch ihn ausgeubte Kraft ist daher p dp A displaystyle p mathrm d p cdot A Im hydrostatischen Gleichgewicht sind alle Luftstromungen zur Ruhe gekommen Damit das Gleichgewicht erhalten und das betrachtete Volumenelement auch weiterhin in Ruhe bleibt muss die Summe aller darauf wirkenden Krafte null sein p A rgdh A p dp A 0 displaystyle p cdot A rho g mathrm d h cdot A p mathrm d p cdot A 0 Kurzen und Umstellen liefert dpdh rg displaystyle frac mathrm d p mathrm d h rho g Nach dem idealen Gasgesetz lasst sich die Dichte r displaystyle rho ausdrucken als r pMRT displaystyle rho tfrac pM R T so dass sich schliesslich ergibt dpdh pMgRT displaystyle frac mathrm d p mathrm d h frac pMg R T Dabei ist M displaystyle M die mittlere molare Masse der Atmospharengase 0 02896 kg mol 1 g displaystyle g die Schwerebeschleunigung 9 807 m s 2 R displaystyle R die universelle Gaskonstante 8 314 J K 1 mol 1 und T displaystyle T die absolute Temperatur Die hydrostatische Grundgleichung gibt an um welchen Betrag dp displaystyle mathrm d p sich der Atmospharendruck andert wenn sich die Hohe um einen kleinen Betrag dh displaystyle mathrm d h andert Wie das negative Vorzeichen zeigt ist dp displaystyle mathrm d p negativ wenn dh displaystyle mathrm d h positiv ist der Druck wird mit zunehmender Hohe also geringer So nimmt beispielsweise bei mittlerem Luftdruck auf Meereshohe p displaystyle p 1013 hPa bei einer Temperatur von 288 K 15 C der Druck auf einem Meter Hohenunterschied um 0 12 hPa beziehungsweise auf 8 3 Metern Hohenunterschied um 1 hPa ab Der Hohenunterschied der einem Druckunterschied von 1 hPa entspricht ist die barometrische Hohenstufe In grosseren Hohen kleineres p displaystyle p und bei hoheren Temperaturen T displaystyle T verandert sich der Luftdruck langsamer die barometrische Hohenstufe nimmt zu In der Regel werden explizite Werte fur Druck und Dichte auf vorgegebenen Hohen benotigt Daraus lassen sich bei Bedarf auch die Druckunterschiede fur grossere Hohenunterschiede ablesen Die gesuchte Losung der Grundgleichung erhalt man durch Trennung der Variablen dpp MgRTdh displaystyle frac mathrm d p p frac Mg R T mathrm d h und anschliessende Integration zwischen den gesuchten Hohen beziehungsweise den zugehorigen Drucken p h0 p h1 dpp h0h1MgRTdh displaystyle int p h 0 p h 1 frac mathrm d p p int h 0 h 1 frac Mg R T mathrm d h Integration der linken Seite ergibt ln p h1 p h0 displaystyle ln tfrac p h 1 p h 0 Zur Integration der rechten Seite muss die Hohenabhangigkeit von g displaystyle g und T displaystyle T bekannt sein Die Schwerebeschleunigung g displaystyle g kann fur nicht zu grosse Hohen als konstant angesehen werden Die Temperatur T displaystyle T variiert in komplizierter und kaum vorhersagbarer Weise mit der Hohe Es mussen daher vereinfachende Annahmen uber den Temperaturverlauf T h displaystyle T h getroffen werden Isotherme AtmosphareDie in einfuhrender Literatur und im Schulunterricht meist zitierte klassische barometrische Hohenformel gilt fur den Spezialfall dass die Temperatur T displaystyle T in jeder Hohe gleich die Atmosphare also isotherm ist Herleitung aus der hydrostatischen Grundgleichung Die Integration der hydrostatischen Grundgleichung liefert bei konstantem T displaystyle T p h0 p h1 dpp MgRT h0h1dh ln p h1 p h0 MgRT h1 h0 MgRTDh p h1 p h0 e MgRTDh p h1 p h0 e MgRTDh displaystyle begin aligned amp amp int p h 0 p h 1 frac mathrm d p p amp frac Mg RT int h 0 h 1 mathrm d h iff amp amp ln frac p h 1 p h 0 amp frac Mg RT h 1 h 0 frac Mg R T Delta h iff amp amp frac p h 1 p h 0 amp mathrm e frac Mg R T Delta h iff amp amp p h 1 amp p h 0 mathrm e frac Mg R T Delta h end aligned Durch Einfuhrung der Skalenhohe hs RTMg displaystyle h s tfrac RT Mg vereinfacht sich die Hohenformel zu p h1 p h0 e Dhhs displaystyle p h 1 p h 0 mathrm e frac Delta h h s Mit jeder Hohenzunahme um hs displaystyle h s nimmt der Luftdruck um den Faktor e 2 7 displaystyle mathrm e approx 2 7 ab Die Skalenhohe ist daher ein naturliches Mass fur die Hohe der Atmosphare und den Druckverlauf in ihr Sie betragt in der hier angenommenen Modellatmosphare bei einer Temperatur von 288 K 15 C etwa 8 4 km Fur die Dichte gilt entsprechend r h1 r h0 e Dhhs displaystyle rho h 1 rho h 0 mathrm e frac Delta h h s Fur einen bergab wandernden Beobachter nimmt der Luftdruck standig zu da eine immer schwerere Luftsaule auf ihm lastet Die Zunahme verlauft exponentiell da die Luft kompressibel ist fur jeden Meter Hohenunterschied nimmt die Gewichtskraft der auf einer Messflache lastenden Luftsaule um das Gewicht des auf dieser Strecke hinzukommenden Saulenvolumens zu Dieses Gewicht hangt aber von der Dichte der Luft und diese wiederum vom Luftdruck ab Der Luftdruck wachst also umso schneller je hoher der Luftdruck bereits ist je weiter der Beobachter also herabgestiegen ist Andert sich eine Grosse stets um einen Betrag der der Grosse selbst proportional ist so geschieht die Anderung exponentiell Obwohl der Druck nicht konstant ist befindet sich die Luftsaule im mechanischen Gleichgewicht Der negative Druckgradient ist gleich der Schwerkraft pro Volumenelement zp z gr z displaystyle partial z p z g rho z Herleitung aus der statistischen Mechanik In einem Teilchensystem das sich bei der Temperatur T displaystyle T im thermischen Gleichgewicht befindet das also insbesondere uberall dieselbe Temperatur aufweist und dessen Teilchen die kontinuierlich oder diskret verteilten Energieniveaus Ej displaystyle E j einnehmen konnen ist die Wahrscheinlichkeit dass sich ein Teilchen gerade auf dem Energieniveau Ej displaystyle E j befindet gegeben durch die Boltzmann Verteilung Pj e EjkBTZ displaystyle P j frac mathrm e frac E j k mathrm B T Z Dabei ist kB displaystyle k mathrm B die Boltzmann Konstante und Z displaystyle Z ein Normierungsfaktor die so genannte Zustandssumme der sicherstellt dass die Summe uber alle Wahrscheinlichkeiten gleich 1 ist Besteht das System aus N displaystyle N Teilchen so ist die Anzahl der Teilchen auf dem Energieniveau Ej displaystyle E j im Mittel nj NPj displaystyle n j NP j Ein Gasteilchen der Masse m displaystyle m hat im Schwerefeld der Erde die potentielle Energie Epot mgh displaystyle E mathrm pot mgh und wegen seiner Temperatur im Mittel die thermische Energie Eth displaystyle E mathrm th insgesamt also die Energie E h mgh Eth displaystyle E h mgh E mathrm th Betrachtet man zwei gleich grosse Volumenelemente auf den Hohen h0 displaystyle h 0 beziehungsweise h1 displaystyle h 1 so haben die Teilchen auf der Hohe h1 displaystyle h 1 eine um den Betrag mgDh displaystyle mg Delta h hohere Energie Die Wahrscheinlichkeit ein Teilchen im hoheren Volumenelement anzutreffen verhalt sich daher zur Wahrscheinlichkeit es im tieferen Volumenelement anzutreffen wie P h1 P h0 e E h1 kBTe E h0 kBT e DEkBT e DEpotkBT displaystyle frac P h 1 P h 0 frac mathrm e frac E h 1 k mathrm B T mathrm e frac E h 0 k mathrm B T mathrm e frac Delta E k mathrm B T mathrm e frac Delta E mathrm pot k mathrm B T Fur eine hinreichend grosse Anzahl N displaystyle N von Teilchen verhalten sich die Teilchendichten n h displaystyle n h wie die Aufenthaltswahrscheinlichkeiten n h1 n h0 NP h1 NP h0 e DEpotkBT displaystyle frac n h 1 n h 0 frac NP h 1 NP h 0 mathrm e frac Delta E mathrm pot k mathrm B T und wegen des idealen Gasgesetzes folgt fur den Druck p h n h kBT displaystyle p h n h k mathrm B T dasselbe Verhaltnis p h1 p h0 e DEpotkBT e mgDhkBT e MgRTDh displaystyle frac p h 1 p h 0 mathrm e frac Delta E mathrm pot k mathrm B T mathrm e frac mg Delta h k mathrm B T mathrm e frac Mg RT Delta h wobei man die molare Masse M displaystyle M und die Gaskonstante R displaystyle R erhalt indem man die Teilchenmasse m displaystyle m beziehungsweise die Boltzmann Konstante kB displaystyle k mathrm B mit der Avogadro Konstante multipliziert Atmosphare mit linearem TemperaturverlaufDer streng lineare Temperaturverlauf besteht nur in der idealisierten Vorstellung einer ruhenden Atmosphare ohne Konvektion ohne Ausgleich des Temperaturgefalles durch Warmeleitung Um das besser verwendbar zu machen wurde die potentielle Temperatur eingefuhrt Obwohl der adiabatische Gradient ein Temperaturgefalle ist ist die potentielle Temperatur konstant d h ein Gleichgewicht Mit der potentiellen Energie eines Teilchens im Gravitationsfeld E mgh displaystyle E mgh hat das nichts zu tun Besonders deutlich wird das mit der Zahl der Freiheitsgrade Teilchen gleicher Masse aber unterschiedlicher Zahl an Freiheitsgraden haben unterschiedliche Temperaturgradienten Da fur die Aufrechterhaltung des linearen Temperaturverlaufs die Warmeleitung keine Rolle spielen darf darf in der Realitat der permanente Warmetransport Warmeleitung durch schnelle Zirkulation nur einen geringen Einfluss haben Weil Konvektionslosigkeit und Zirkulation nicht gleichzeitig vorkommen konnen wird der lineare Verlauf immer leicht modifiziert durch Warmetransport aller Art der bekannteste ist die Kondensation von Wasserdampf die zu einem geringeren Temperaturabfall fuhrt feucht adiabatisch eine etwas irrefuhrende Bezeichnung Temperaturverteilung Adiabatische Atmosphare Aus der Gleichung fur die Druckanderung dpp MgRTdh displaystyle frac mathrm d p p frac Mg RT mathrm d h und der mit Hilfe logarithmischer Ableitungen geschriebenen Gleichung fur die adiabatische Zustandsanderung dpp kk 1 dTT displaystyle frac mathrm d p p frac kappa kappa 1 frac mathrm d T T folgt sofort die lineare Temperaturabnahme gemass dT MgR k k 1 dh displaystyle mathrm d T frac Mg R kappa kappa 1 mathrm d h Mit der mittleren molaren Masse des Atmospharengases M 0 02896 kg mol 1 der Schwerebeschleunigung g 9 807 m s 2 der universellen Gaskonstante R 8 314 J K 1 mol 1 und dem Adiabatenexponenten von trockener Luft k displaystyle kappa 1 402 erhalt man den Temperaturgradienten dTdh 0 979 K100 m displaystyle frac mathrm d T mathrm d h frac 0 979 mathrm K 100 mathrm m Dies ist naherungsweise der unten angegebene Temperaturgradient Jener wird allerdings im Wesentlichen durch die feuchtadiabatische Expansion bestimmt der feuchtadiabatische Adiabatenexponent ist kleiner als der trockenadiabatische Adiabatenexponent Bei einer reinen Wasserdampfatmosphare ware der Temperaturgradient dTdh H2O 0 562 K100 m displaystyle left frac mathrm d T mathrm d h right mathrm H 2 O frac 0 562 mathrm K 100 mathrm m Weitere Grenzen des adiabatischen Ansatzes Wird die Luft sehr kalt andert sich auch bei trockener Luft der Adiabatenexponent Bei sehr grossen Hohen geringe Dichte wird auch die mittlere freie Weglange sehr gross so dass die Gasgleichungen kaum noch gelten Dazu kommt noch dass durch den Treibhauseffekt auch der adiabatische Ansatz kein Energieaustausch mit der Umgebung verletzt wird Dichte und Druckverteilung Im Allgemeinen ist die Temperatur nicht konstant sondern variiert mit der Hohe Der einfachste Ansatz zur Berucksichtigung einer solchen Veranderlichkeit geht von einer linearen Abnahme mit der Hohe aus Aus der adiabatischen Beziehung folgt wie oben beschrieben ein konstanter Temperaturgradient a dTdh k 1kMgR displaystyle a frac mathrm d T mathrm d h frac kappa 1 kappa frac Mg R sodass fur die Temperatur T h displaystyle T h gilt T h T h0 a h h0 T h T h0 1 a h h0 T h0 T h0 1 aDhT h0 displaystyle T h T h 0 a cdot h h 0 qquad Rightarrow qquad T h T h 0 cdot left 1 frac a h h 0 T h 0 right T h 0 cdot left 1 frac a Delta h T h 0 right wobei a displaystyle a der positiv zu nehmende Betrag des vertikalen atmospharischen Temperaturgradienten ist der angibt um wie viele Kelvin die Lufttemperatur pro Meter Hohenunterschied abnimmt Das Integral uber die rechte Seite der Grundgleichung lautet damit h0h1MgRTdh h0h1MgR T h0 a h h0 dh MgR h0h11 T h0 ah0 ahdh displaystyle int h 0 h 1 frac Mg RT mathrm d h int h 0 h 1 frac Mg R T h 0 a cdot h h 0 mathrm d h frac Mg R int h 0 h 1 frac 1 T h 0 ah 0 ah mathrm d h Wegen 1b axdx 1aln b ax displaystyle int frac 1 b ax mathrm d x frac 1 a ln b ax ist die Losung des Integrals 1aln T h0 ah0 ah h0h1 1aln T h0 a h1 h0 T h0 displaystyle frac 1 a ln big T h 0 ah 0 ah big vert h 0 h 1 frac 1 a ln frac T h 0 a h 1 h 0 T h 0 so dass insgesamt aus dem Integral uber die Grundgleichung ln p h1 p h0 MgR1aln T h0 a h1 h0 T h0 MgR1aln 1 aDhT h0 displaystyle ln frac p h 1 p h 0 frac Mg R frac 1 a ln frac T h 0 a h 1 h 0 T h 0 frac Mg R frac 1 a ln left 1 frac a Delta h T h 0 right die barometrische Hohenformel fur linearen Temperaturverlauf folgt p h1 p h0 e MgR1aln 1 aDhT h0 displaystyle p h 1 p h 0 mathrm e frac Mg R frac 1 a ln left 1 frac a Delta h T h 0 right oder wegen ey ln x xy displaystyle mathrm e y cdot ln x x y p h1 p h0 1 aDhT h0 MgRa p h0 1 k 1kMgDhRT h0 kk 1 displaystyle p h 1 p h 0 left 1 frac a Delta h T h 0 right frac Mg Ra p h 0 left 1 frac kappa 1 kappa frac Mg Delta h RT h 0 right frac kappa kappa 1 Fur die Dichte gilt entsprechend r h1 r h0 1 aDhT h0 MgRak r h0 1 k 1kMgDhRT h0 1k 1 displaystyle rho h 1 rho h 0 left 1 frac a Delta h T h 0 right frac Mg Ra kappa rho h 0 left 1 frac kappa 1 kappa frac Mg Delta h RT h 0 right frac 1 kappa 1 Der Exponent ist hier durch k displaystyle kappa geteilt da der Dichte Druck Zusammenhang aus der adiabatischen Beziehung der beiden Grossen resultiert Diese erweiterte barometrische Hohenformel bildet die Grundlage fur die barometrische Hohenfunktion der Standardatmosphare in der Luftfahrt Dabei wird zunachst die Atmosphare in Teilschichten mit jeweils linear interpoliertem Temperaturverlauf unterteilt Dann werden mit der untersten Schicht beginnend Temperatur und Druck an der Obergrenze der jeweiligen Teilschicht berechnet und fur die Untergrenze der daruber liegenden Schicht eingesetzt Auf diese Weise entsteht induktiv das Modell fur die gesamte Atmosphare Typische Temperaturgradienten Wie Messungen der Temperaturprofile in der Atmosphare zeigen ist die Annahme einer linearen Temperaturabnahme im Mittel eine gute Naherung wenn auch im Einzelfall deutliche Abweichungen auftreten konnen zum Beispiel bei Inversionswetterlagen Die Hauptursache fur die Temperaturabnahme mit der Hohe ist die Erwarmung der unteren Luftschichten durch die von der Sonne aufgeheizte Erdoberflache wahrend die oberen Luftschichten Warme in den Weltraum abstrahlen Dazu kommen trockenadiabatische oder feuchtadiabatische Temperaturanderungen einzelner aufsteigender oder absinkender Luftpakete und zusatzliche Modifikationen durch Vermischungsvorgange zwischen Luftmassen unterschiedlicher Herkunft In Warmluftmassen und bei Aufgleitvorgangen nimmt der Temperaturgradient Werte um 0 3 bis 0 5 K pro 100 m an in einbrechender Kaltluft meist um 0 6 bis 0 8 K pro 100 m im Mittel uber alle Wetterlagen 0 65 K pro 100 m In Tallagen konnen haufige Bodeninversionen den mittleren Temperaturgradienten auf 0 5 K pro 100 m senken in den Wintermonaten sogar auf 0 4 K pro 100 m Die beschriebenen Verhaltnisse sind auf die Troposphare beschrankt In der Stratosphare nimmt die Temperatur deutlich langsamer ab meist nimmt sie sogar wieder zu vor allem wegen der Absorption von UV Strahlung in der Ozonschicht Fur einen Temperaturgradienten von 0 65 K pro 100 m nimmt der Exponent MgRa displaystyle mathrm tfrac Mg Ra den Wert 5 255 an p h1 p h0 1 0 0065 DhT h0 5 255 displaystyle p h 1 p h 0 left 1 frac 0 0065 cdot Delta h T h 0 right 5 255 Wird der Exponent durch den Isentropenkoeffizienten k displaystyle kappa ausgedruckt so wird 5 255 kk 1 k 1 235 displaystyle 5 255 frac kappa kappa 1 quad Rightarrow quad kappa 1 235 Das bedeutet 8 5 Freiheitsgrade Aus dem Temperaturgradienten ergibt sich auch die mittlere Warmekapazitat der Luft uber alle Wetterlagen dTdh 0 65 K100 m gCp 9 81 m s 2Cp Cp 1509m2 K 1 s 2 1509 W s kg 1 K 1 displaystyle frac mathrm d T mathrm d h frac 0 65 mathrm K 100 mathrm m frac g C p frac 9 81 mathrm m cdot mathrm s 2 C p quad Rightarrow quad C p 1509 mathrm m 2 cdot mathrm K 1 cdot mathrm s 2 1509 mathrm W cdot s cdot mathrm kg 1 cdot K 1 Dieser Wert liegt zwischen dem Wert von trockener Luft 1005 Ws kg K und Wasserdampf 2034 Ws kg K Die nachfolgende Tabelle zeigt den Zusammenhang zwischen Hohe und Druck im Mittel Temperaturverlauf der Atmosphare als Funktion der Druck hohe Erdoberflache 1 013 bar die Tropopause wird am besten mit einem Isentropenexponenten von 0 19 angenahert Hohe Druck Hohe Druck0 0 km 1013 25 hPa 5 km 540 25 hPa0 5 km 954 61 hPa 6 km 471 87 hPa1 0 km 898 76 hPa 7 km 410 66 hPa1 5 km 845 58 hPa 8 km 356 06 hPa2 0 km 794 98 hPa 9 km 307 48 hPa2 5 km 746 86 hPa 10 km 264 42 hPa3 0 km 701 12 hPa 11 km 226 37 hPa3 5 km 657 68 hPa 12 km4 0 km 616 45 hPa 13 km4 5 km 577 33 hPa 14 km In dieser Form bietet sich die Hohenformel fur den haufigen Fall an dass Temperatur und Luftdruck auf einer der beiden Hohen bekannt sind nicht aber der zurzeit bestehende Temperaturgradient Die HohenstufenDie barometrische Hohenstufe ist die vertikale Strecke die zuruckgelegt werden muss um 1 hPa Luftdruckanderung zu erzielen In Bodennahe betragt die barometrische Hohenstufe etwa 8 Meter in 5 5 Kilometern Hohe 16 Meter und in 11 Kilometern Hohe 32 Meter Mit der Hohenformel ergibt sich folgende Tabelle fur die Hohen und Temperaturabhangigkeit der barometrischen Hohenstufe Barometrische Hohenstufe in m hPah 15 C 0 C 15 C 30 C0 m 7 5 7 9 8 3 8 8500 m 7 9 8 3 8 7 9 21000 m 8 3 8 7 9 2 9 62000 m 9 3 9 7 10 1 10 63000 m 10 4 10 8 11 2 11 6 Als Faustformel fur mittlere Hohen und Temperaturen gilt 1 hPa 30 ft Diesen Rundungswert nutzen Luftfahrer haufig fur uberschlagige Berechnungen Internationale Hohenformel Setzt man die Referenzhohe h0 displaystyle h 0 auf Meereshohe und nimmt fur die dortige Atmosphare einen mittleren Zustand an wie er durch die Internationale Standardatmosphare beschrieben wird Temperatur 15 C 288 15 K Luftdruck 1013 25 hPa Temperaturgradient 0 65 K pro 100 m so erhalt man die Internationale Hohenformel fur die Troposphare gultig bis 11 km Hohe p h 1013 25 1 0 0065Km h288 15 K 5 255hPa displaystyle p h 1013 25 cdot left 1 frac 0 0065 frac mathrm K mathrm m cdot h 288 15 mathrm K right 5 255 mathrm hPa p h p0 1 0 0065Km hT0 5 255 displaystyle color White p h p 0 cdot left 1 frac 0 0065 frac mathrm K mathrm m cdot h T 0 right 5 255 Diese Formel erlaubt die Berechnung des Luftdrucks in Gestalt des sog Normaldrucks auf einer gegebenen Hohe ohne dass Temperatur und Temperaturgradient bekannt sind Die Genauigkeit im konkreten Anwendungsfall ist allerdings begrenzt da der Berechnung statt des aktuellen Atmospharenzustands lediglich eine mittlere Atmosphare zugrunde gelegt wird Internationale Hohenformel im Rahmen der Internationalen Standardatmosphare nach der Hohe aufgelost zur Umrechnung des Luftdrucks p h Normaldruck in die damit korrespondierende Hohe in Metern m h 288 15 K0 0065Km 1 p h 1013 25hPa 15 255 displaystyle h frac 288 15 mathrm K 0 0065 frac mathrm K mathrm m cdot left 1 left frac p h 1013 25 mathrm hPa right frac 1 5 255 right Allgemeiner FallDie Losung der hydrostatischen Grundgleichung lautet allgemein ln p h1 p h0 h0h1MgRTdh displaystyle ln left frac p h 1 p h 0 right int h 0 h 1 frac Mg RT mathrm d h beziehungsweise p h1 p h0 e h0h1MgRTdh displaystyle p h 1 p h 0 mathrm e int h 0 h 1 frac Mg RT mathrm d h mit noch zu losendem Integral Virtuelle Temperatur Die Gaskonstante R displaystyle R ist eine Naturkonstante und kann vor das Integral gezogen werden Die mittlere molare Masse der Atmospharengase M displaystyle M ist sofern vom stark variablen Wasserdampfgehalt abgesehen wird innerhalb der Troposphare ebenfalls praktisch konstant und kann auch vor das Integral gezogen werden Die unterschiedlichen Skalenhohen der verschieden schweren Atmospharengase wurden in einer ruhenden Atmosphare zwar zu einer teilweisen Entmischung fuhren so dass sich schwerere Komponenten in den unteren Schichten und leichtere Komponenten in den hoheren Schichten anreichern wurden die durch das Wettergeschehen bedingte intensive Durchmischung der Troposphare verhindert dies jedoch Der veranderliche Wasserdampfgehalt sowie verallgemeinert auch sonstige geringfugige Anderungen von M vor allem in den hoheren Atmospharenschichten kann durch Verwendung der entsprechenden virtuellen Temperatur Tv displaystyle T v anstelle der tatsachlichen Temperatur T displaystyle T berucksichtigt werden Fur M kann daher der Wert fur trockene Luft in Meereshohe eingesetzt werden Geopotentielle Hohen Die Schwerebeschleunigung g displaystyle g nimmt mit der Hohe ab was bei grossen Hohendifferenzen oder hohen Genauigkeitsanforderungen berucksichtigt werden muss Eine variable Schwerebeschleunigung im Integranden wurde die Integration allerdings erheblich erschweren Dies lasst sich umgehen durch Verwendung geopotentieller statt geometrischer Hohen Man denke sich dazu eine Testmasse m displaystyle m bei variablem g displaystyle g von Meereshohe auf die Hohe h displaystyle h gehoben Weil g displaystyle g mit der Hohe abnimmt ist die dabei gewonnene potentielle Energie DEpot displaystyle Delta E mathrm pot kleiner als wenn g displaystyle g stets den Meereshohenwert g0 displaystyle g 0 hatte Die geopotentielle Hohe hp displaystyle h p ist die Hohe gemessen in geopotentiellen Metern die rechnerisch zu uberwinden ist um der Masse bei stets konstanter Schwerebeschleunigung g0 displaystyle g 0 dieselbe potentielle Energie DEpot displaystyle Delta E mathrm pot zuzufuhren mit anderen Worten hp displaystyle h p ist das durch g0 displaystyle g 0 dividierte Schwerepotential Flachen gleicher geopotentieller Hohe sind Aquipotentialflachen im Schwerefeld Fur die zu einer geometrischen Hohe h displaystyle h gehorige geopotentielle Hohe hp displaystyle h p soll also gelten DEpot 0hmg h dh mg0 hp displaystyle Delta E mathrm pot int 0 h mg h mathrm d h mg 0 cdot h p woraus folgt g h dh g0dhp displaystyle g h mathrm d h g 0 mathrm d h p Fur das Verhaltnis der Schwerebeschleunigung g displaystyle g in der Hohe h displaystyle h zur Schwerebeschleunigung g0 displaystyle g 0 auf Meereshohe gilt da das Gravitationsfeld quadratisch mit dem Abstand zum Erdmittelpunkt abnimmt g h g0 RERE h 2 displaystyle frac g h g 0 left frac R mathrm E R mathrm E h right 2 mit dem Erdradius RE displaystyle R mathrm E Integration von dhp g h g0dh RERE h 2dh displaystyle mathrm d h p frac g h g 0 mathrm d h left frac R mathrm E R mathrm E h right 2 mathrm d h liefert 0hpdhp 0h RERE h 2dh displaystyle int 0 h p mathrm d h p int 0 h left frac R mathrm E R mathrm E h right 2 mathrm d h hp RE hRE h displaystyle iff h p frac R mathrm E cdot h R mathrm E h RE displaystyle R mathrm E ist dabei auf den Wert 6356 km zu setzen Gegebenenfalls muss ausserdem noch berucksichtigt werden dass die Schwerebeschleunigung auf Meereshohe g0 displaystyle g 0 von der geographischen Breite abhangt Auf diese Weise mussen nur einmal vor der Rechnung die gewunschten geometrischen Hohen in geopotentielle Hohen umgerechnet werden in der Hohenformel kann dann statt der veranderlichen Schwerebeschleunigung einfach der konstante Meereshohenwert verwendet werden Fur nicht zu grosse Hohen ist der Unterschied zwischen geometrischen und geopotentiellen Hohen gering und oft vernachlassigbar geometrisch geopotentiell0 m 0 0 m500 m 500 0 m1000 m 999 8 m5000 m 4996 1 m10000 m 9984 3 m Mit der Schwerebeschleunigung auf Meereshohe g0 displaystyle g 0 den geopotentiellen Hohen hp0 displaystyle h p0 und hp1 displaystyle h p1 und der virtuellen Temperatur Tv displaystyle T v vereinfacht sich die allgemeine Hohenformel zu p h1 p h0 exp Mg0R hp0hp11Tv hp dhp displaystyle p h 1 p h 0 cdot exp left frac Mg 0 R int h p0 h p1 frac 1 T v h p mathrm d h p right Es bleibt das Integral uber 1 Tv displaystyle 1 T v zu losen wozu nur noch das Temperaturprofil Tv hp displaystyle T v h p bekannt sein muss Es kann in der realen Atmosphare zum Beispiel durch Radiosonden Aufstiege bestimmt werden Fur vereinfachte Modellatmospharen mit konstanter oder linear veranderlicher Temperatur ergeben sich wieder Hohenformeln des eingangs behandelten Typs AnwendungenReduktion auf Meereshohe Theorie Der von einem Barometer gemessene Luftdruck QFE hangt vom meteorologischen Zustand der Atmosphare und der Standorthohe ab Sollen die Angaben verschiedener Barometer fur meteorologische Zwecke untereinander verglichen werden zum Beispiel um die Lage eines Tiefdruckgebiets oder einer Front zu bestimmen muss der Einfluss der Standorthohen aus den Messdaten entfernt werden Zu diesem Zweck werden die gemessenen Druckwerte auf eine gemeinsame Bezugshohe ublicherweise Meereshohe umgerechnet Diese Umrechnung geschieht mittels einer Hohenformel Das Umrechnen wird auch als Reduktion bezeichnet auch wenn der Zahlenwert grosser wird da der Messwert dabei von unerwunschten Storeffekten befreit wird Das Ergebnis ist der auf Meereshohe reduzierte Luftdruck QNH Je nach Genauigkeitsanforderungen muss eine geeignete Hohenformel benutzt werden Bei geringeren Anspruchen kann aus der Hohenformel fur konstante Temperatur ein fester Umrechnungsfaktor abgeleitet werden wozu eine reprasentative Temperatur zu wahlen ist p0 p h eMgRTh displaystyle p 0 p h mathrm e frac Mg RT h Fur eine Standorthohe von 500 m und bei Verwendung einer Jahresmitteltemperatur von 6 C ergibt sich z B ein Reduktionsfaktor von 1 063 mit dem die gemessenen Werte zu multiplizieren sind Bei etwas hoheren Anspruchen kann die aktuelle Lufttemperatur berucksichtigt werden Deren Einfluss zeigt folgendes Beispiel in dem ein auf 500 m Hohe gemessener Luftdruck von 954 3 hPa mit der Hohenformel fur linearen Temperaturverlauf a 0 0065 K m unter Annahme verschiedener Stationstemperaturen T h displaystyle T h auf Meereshohe reduziert wird p0 p h T h T h 0 0065Kmh 5 255 p h T h T0 5 255 displaystyle p 0 p h left frac T h T h 0 0065 mathrm frac K m h right 5 255 p h left frac T h T 0 right 5 255 t h displaystyle t h 10 C 0 C 10 C 20 C 30 Cp0 displaystyle p 0 1017 9 1015 5 1013 3 1011 2 1009 3T h t h 273 15K displaystyle T h t h 273 15 mathrm K Falls eine hohere Genauigkeit gewunscht ist aktuelle Lufttemperaturen zur Verfugung stehen und Genauigkeit sowie Kalibrierung des verwendeten Barometers den Aufwand rechtfertigen sollte die Reduktion stets unter Verwendung der aktuellen Lufttemperatur erfolgen Als Hohenformel bietet sich die Variante fur linearen Temperaturverlauf an Es kann auch die Variante fur konstanten Temperaturverlauf verwendet werden sofern die auf halber Stationshohe herrschende aktuelle Temperatur eingesetzt wird p0 p h eMgR T h ah2 h displaystyle p 0 p h mathrm e frac Mg R left T h a frac h 2 right h Diese Variante ist zwar theoretisch weniger genau da sie die Veranderlichkeit der Temperatur mit der Hohe ignoriert wahrend die lineare Variante diese naherungsweise berucksichtigt Bei den fur Wetterstationen vorkommenden Hohen und Temperaturen sind die Unterschiede jedoch unbedeutend Die vom Deutschen Wetterdienst empfohlene Reduktionsformel entspricht der Variante mit konstantem Temperaturverlauf Aus der auf Standorthohe gemessenen Temperatur wird mit Hilfe des Standard Temperaturgradienten die Temperatur auf halber Standorthohe geschatzt Die Luftfeuchte findet Berucksichtigung durch Ubergang zur entsprechenden virtuellen Temperatur p0 p h ex x g0R T h Ch E ah2 h displaystyle p 0 p h mathrm e x quad x frac g 0 R T h C h cdot E a frac h 2 h mit p0 displaystyle p 0 Luftdruck auf Meeresniveau reduziertp h displaystyle p h Luftdruck in Barometerhohe in hPa auf 0 1 hPa genau g0 displaystyle g 0 9 80665 m s NormfallbeschleunigungR displaystyle R 287 05 m2 s K Gaskonstante trockener Luft R M h displaystyle h Barometerhohe in m auf dm genau bis 750 m Hohe kann mit der geometrischen Hohe gerechnet werden daruber sind geopotenzielle Hohen zu verwenden T h displaystyle T h Huttentemperatur in K wobei T h t h 273 15K displaystyle T h t h 273 15 mathrm K t h displaystyle t h Huttentemperatur in C a displaystyle a 0 0065 K m vertikaler TemperaturgradientE displaystyle E Dampfdruck des Wasserdampfanteils in hPa Ch displaystyle C h 0 12 K hPa Beiwert zu E displaystyle E zur Berucksichtigung der mittleren Dampfdruckanderung mit der Hohe eigentlich stationsabhangig hier als fester Mittelwert Falls keine gemessene Luftfeuchte zur Verfugung steht kann E displaystyle E auch gemass folgender Approximation geschatzt werden welche auf langjahrigen Mittelwerten von Temperatur und Feuchte beruht t h lt 9 1 C E 5 6402 0 0916 e0 06 t h displaystyle t h lt 9 1 circ mathrm C tilde E 5 6402 cdot 0 0916 mathrm e 0 06 cdot t h t h 9 1 C E 18 2194 1 0463 e 0 0666 t h displaystyle t h geq 9 1 circ mathrm C tilde E 18 2194 cdot 1 0463 mathrm e 0 0666 cdot t h Praxis Der Vergleich mehrerer Barometer macht die begrenzte absolute Genauigkeit handelsublicher Gerate deutlich Die hier erhobenen Genauigkeitsanforderungen an gemessenen Luftdruck und Barometerhohe werden fur einen Amateurmeteorologen in der Regel nicht zu erfullen sein Bei den Barometern von Hobby Wetterstationen wird durchaus mit systematischen Fehlern von mindestens 1 bis 2 hPa zu rechnen sein Einer solchen Unsicherheit entspricht uber die barometrische Hohenstufe eine Unsicherheit der Standorthohe von zehn bis zwanzig Metern Der Ehrgeiz die Standorthohe genauer bestimmen zu wollen fuhrt hochstwahrscheinlich nicht zu einem genaueren Ergebnis In diesem Lichte ware auch die Notwendigkeit oder Uberflussigkeit einer Berucksichtigung der Luftfeuchte zu betrachten Gegebenenfalls empfiehlt es sich nicht die reale Standorthohe zu verwenden sondern eine fiktive Hohe welche die beste Ubereinstimmung des reduzierten Luftdrucks mit den Angaben eines nahe gelegenen Referenzbarometers offizielle Wetterstation Flughafen usw erzielt Durch eine solche Kalibrierung lasst sich ein eventueller systematischer Fehler des Barometers grosstenteils kompensieren Hierzu ist es zweckmassig zunachst eine genaherte Hohe zur Reduktion zu verwenden und die eigenen Ergebnisse uber einen langeren Zeitraum vor allem auch bei verschiedenen Temperaturen mit den Referenzangaben zu vergleichen Wird ein systematischer Unterschied festgestellt kann mit Hilfe einer geeigneten Hohenformel die Hohendifferenz berechnet werden welche ausgehend von der genaherten Standorthohe die reduzierten Hohen um den gewunschten Betrag verschiebt Die auf diese Weise korrigierte Hohe wird dann fur kunftige Reduktionen verwendet Wird die Temperatur bei der Reduktion nicht berucksichtigt sollte beim Kalibrieren die Situation bei einer reprasentativen Temperatur zugrunde gelegt werden Ein typisches Wohnzimmerbarometer Einfache Wohnzimmerbarometer werden in der Regel so eingestellt dass sie unmittelbar den reduzierten Luftdruck anzeigen Meist geschieht dies durch eine Schraube auf der Gehauseruckseite mit der sich die Vorspannung der Druckdosenfeder andern lasst Die Kalibrierung entspricht also einer Verschiebung der Anzeigeskala Das ist streng genommen nicht korrekt Wie die Hohenformeln zeigen muss die Reduktion durch Multiplikation mit einem Kalibrierfaktor erfolgen und nicht durch blosse Addition einer Konstanten Der reduzierte Luftdruck andert sich um etwas mehr als ein hPa wenn sich der Luftdruck auf Standorthohe um ein hPa andert Die Skala musste also zusatzlich zur Verschiebung auch leicht gestreckt werden Der dadurch verursachte Fehler ist jedoch geringer als der Fehler der dadurch entsteht dass diese Gerate den Temperatureinfluss auf die Reduktion ignorieren Da sie keine Eingabemoglichkeit fur die Standorthohe haben kann eine Kalibrierung nur durch Vergleich mit einem Referenzbarometer erfolgen wodurch wiederum gleichzeitig systematische Nullpunktfehler des Instruments vermindert werden Die Kalibrierung muss fur den Standort des Barometers oder einen Ort vergleichbarer Hohe erfolgen Es hat keinen Zweck das Gerat beim Handler richtig einstellen zu lassen wenn es dann an einem vollig anderen Ort aufgehangt wird Wenn das Barometer dazu dient aus Luftdruckanderungen eine kurzfristige Wettervorhersage abzuleiten ist eine genaue Kalibrierung weniger wichtig Grenzen Generell ist bei der Reduktion von Luftdruckmessungen zu bedenken dass die dabei rechnerisch addierte Luftsaule fur die meisten Standorte in Wirklichkeit nicht existieren kann und es daher auch keinen wahren Wert fur den Meereshohendruck am Standort geben kann der durch hinreichend aufwendiges Rechnen prazise angenahert werden konnte Die Reduktionsformeln beruhen zum Teil lediglich auf Konventionen und dienen abgesehen von speziellen wissenschaftlichen Anwendungen hauptsachlich dazu die Messwerte der Wetterstationen so weit wie moglich untereinander vergleichbar zu machen Ein Beispiel zur Fiktivitat der addierten Luftsaule Uber ebenem Gelande auf dem kalte Luft nicht abfliesst kann sich in klaren Nachten wegen der Warmeabstrahlung des Erdbodens die bodennahe Luft merklich abkuhlen Bodeninversion Eine dort befindliche Wetterstation wird diese verringerte Temperatur registrieren und mit dem ublichen Temperaturgradienten rechnerisch nach unten fortsetzen Befande sich das Gelande aber auf Meereshohe so ware jene Luft wegen des nun fehlenden Erdbodens gar nicht abgekuhlt und die nun tatsachlich existierende Luftsaule hatte eine deutlich hohere Temperatur als die rechnerische Die Rechnung hat also eine zu hohe Dichte der addierten Luftsaule angenommen und ergibt einen hoheren reduzierten Luftdruck als er bei derselben Wetterlage herrschen wurde falls das gesamte Gelande auf Meereshohe lage Barometrische Hohenmessung Hauptartikel Barometrische Hohenmessung Die Hohenabhangigkeit des Luftdrucks kann auch zur Hohenmessung verwendet werden Barometrische Hohenmessungen sind schnell und relativ einfach durchzufuhren in ihrer Genauigkeit jedoch begrenzt Ein fur die Hohenbestimmung ausgelegtes Barometer bezeichnet man als Hohenmesser oder Altimeter Die Vorgehensweise richtet sich nach Verwendungszweck und Genauigkeitsanspruchen Anwendung findet das Verfahren unter anderem beim Wandern und mit etwas hoheren Genauigkeitsanspruchen in der Landvermessung LiteraturRichard Ruhlmann Die barometrischen Hohenmessungen und ihre Bedeutung fur die Physik der Atmosphare Leipzig 1870 S 10 12 21 24 digital zur Geschichte W Roedel Physik unserer Umwelt Die Atmosphare 3 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 2000 ISBN 3 540 67180 3 WeblinksWikibooks Formelsammlung Hydrostatik Lern und Lehrmaterialien Online Rechenprogramm fur die Internationale HohenformelEinzelnachweiseEdmond Halley A discourse of the rule of the decrease of the height of the mercury in the barometer In Philos Transactions 1686 and 1687 Bd 16 S 104 K H Ahlheim Hrsg Wie funktioniert das Wetter und Klima Meyers Lexikonverlag Mannheim Wien Zurich 1989 ISBN 3 411 02382 1 S 46 Deutscher Wetterdienst Hrsg Beobachterhandbuch BHB fur Wettermeldestellen des synoptisch klimatologischen Mess und Beobachtungsnetzes Vorschriften und Betriebsunterlagen Nr 3 Dezember 2015 Kap 6 6 Reduktion des Luftdrucks Volltext PDF 3 4 MB abgerufen am 24 Januar 2022

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