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Ein Biosphärenreservat BSR ist eine von der UNESCO initiierte Modellregion in der nachhaltige Entwicklung in ökologische

Biosphärenreservat

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Biosphärenreservat
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Ein Biosphärenreservat (BSR) ist eine von der UNESCO initiierte Modellregion, in der nachhaltige Entwicklung in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht exemplarisch verwirklicht werden soll (Weltnetz der Biosphärenreservate). Das Programm Der Mensch und die Biosphäre (Man and the Biosphere Programme, MAB-Programm) sorgt für ihre Weiterentwicklung, evaluiert und vernetzt sie weltweit und erforscht im globalen Maßstab die wichtigsten Ökosysteme.

In MAB geht es nicht um klassischen Naturschutz im engeren Sinn, sondern um einen interdisziplinären Ansatz, insbesondere der Mensch selbst als Bestandteil der Biosphäre steht im Vordergrund. Gesellschaftliche und ökonomische Fragen, z. B. auch die Schaffung von Einkommen, Probleme der Verstädterung und Demographie sind Teil des Programmes. Übergeordnete Ziele sind, biologische Vielfalt und Ökosystemfunktionen zu erhalten, Kulturlandschaften partizipativ zu bewirtschaften und weiterzuentwickeln, für Klimaschutz durch Landnutzung und Anpassung an den Klimawandel zu werben sowie die sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Voraussetzungen für ökologische Nachhaltigkeit weiterzuentwickeln. Bürgerbeteiligung gehört zum zentralen Kern des Programms.

Jedes Biosphärenreservat ist ein Großschutzgebiet mit einer Schutzfunktion, einer Entwicklungsfunktion und einer Forschungs- und Bildungsfunktion. Die Biosphärenreservate sind in drei Zonen eingeteilt, eine naturschutzorientierte Kern-, eine am Landschaftsschutz orientierte Pflege- und eine sozioökonomisch orientierte Entwicklungszone.

Im September 2021 gab es 727 Biosphärenreservate, davon 22 grenzüberschreitend, in 131 Ländern. Am MAB-Programm beteiligen sich über 150 Staaten.

Grundlagen

Entwicklung

Das MAB-Programm wurde als interdisziplinäres Wissenschaftsprogramm gegründet. Auf der 16. Generalkonferenz der UNESCO 1970 ins Leben gerufen, war es das erste zwischenstaatliche Umweltprogramm, das der Weiterentwicklung und der Erforschung der Mensch-Umwelt-Beziehungen diente. Seit der Gründung standen die auf der ersten Sitzung des zwischenstaatlichen MAB-Koordinierungsrates 1971 festgelegten 14 Großforschungsprojekte zu Themen wie tropische Regenwälder, Wüsten, Gebirgsregionen oder Küstenlandschaften, im Vordergrund des Programms. Seit 1993 fokussierte sich MAB auf das Weltnetz der Biosphärenreservate (World Network of Biosphere Reserves, WNBR).

Mit der Konferenz von Sevilla März 1995, dem zweiten Weltkongress der Biosphärenreservate, wurde das Programm völlig neu gestaltet, und folgt seither dem Paradigma, dass der Schutz der biologischen Vielfalt nicht isoliert von den Bedürfnissen der Menschen gesehen werden kann. Seither sind Biosphärenreservate dem Wesen nach Schutzgebiete für das gemeinsame Habitat von Mensch und restlicher „Natur“ als ein System, der Biosphäre. Neben naturschützerischem Anliegen kamen auch Kulturgut­schutz und Bildungs­ziele hinzu, wodurch sie Modellgebiete und Lernregionen für nachhaltige Entwicklung wurden. Seit der Umorientierung auf die praktische Fortentwicklung der Biosphärenreservate dient das MAB-Programm als Instrument zur Umsetzung der 1992 in Rio de Janeiro ausgehandelten Agenda 21 und der dort beschlossenen Umweltabkommen, z. B. dem Übereinkommen über die biologische Vielfalt.

Im Februar 2008 wurde der Aktionsplan von Madrid als politisches Rahmendokument bis 2013 beschlossen.

Sevilla-Strategie

Mit der Konferenz wurde die Sevilla-Strategie (1996) beschlossen, ein 90-Punkte-Programm mit Empfehlungen für globale, nationale und regionale Ebene, und die Internationalen Leitlinien für das Weltnetz der Biosphärenreservate festgelegt – diese Dokumente wurden von der UNESCO-Generalkonferenz, also von allen Mitgliedstaaten der UNESCO, bestätigt. Diese Dokumente bilden die internationale Rechtsgrundlage der Biosphärenreservate, sind jedoch nicht verbindlich im völkerrechtlichen Sinn – jeder Staat und jedes Gebiet unterwirft sich den Regeln freiwillig durch das inhaltliche Interesse an der Mitarbeit.

Die Strategie umfasst vier Leitziele:

  1. Nutzung der Biosphärenreservate zur Erhaltung der natürlichen Artenvielfalt und kulturellen Vielfalt
  2. Nutzung der Biosphärenreservate als Modelle für die und für Ansätze der nachhaltigen Entwicklung
  3. Nutzung der Biosphärenreservate zur Forschung, Umweltbeobachtung, Bildung und Ausbildung
  4. Umsetzung des Konzepts der Biosphärenreservate

Aktionsplan von Madrid

Der auf dem 3. Weltkongress der Biosphärenreservate (Februar 2008 in Madrid) beschlossene Rahmenplan soll das Konzept der Biosphärenreservate noch einmal konkreter an die geänderten Ziele des 21. Jahrhunderts anpassen, und enger mit anderen internationalen Maßnahmen sowohl im Klimaschutz (etwa UNFCCC, 2010-Ziele des CBD und Kyoto-Prozess) wie der Globalisierungsproblematik (insbesondere Urbanisierung und Verlust der Vielfalt in Ökologie wie Kultur) vernetzen.

Gesamtziele des Programms sind:

  • Verankerung der Agenden für Forschung, Schulung, Kompetenzaufbau und Demonstration zu den verknüpften Problemfeldern „Erhaltung und nachhaltigen Nutzung von Biodiversität“, „Begrenzungs- und Anpassungsmaßnahmen in Bezug auf den Klimawandel“ sowie „sozioökonomisches und kulturelles Wohlergehen von Bevölkerungsgruppen“
  • Aktive Nutzung der Örtlichkeiten im MAB-Netzwerk WBNR als Lernstätten
  • Dokumentation und Öffentlichkeitsarbeit zur 30-jährigen Arbeit mit dem MAB-Programm und globalen Zielen
  • Beitrag zur Entstehung einer neuen Generation von Theoretikern und Praktikern

2008–2013 liefen die Millennium Development Goals (MDG):

  • Förderung der nachhaltigen Entwicklung insbesondere in Form von Partnerschaft mit allen Sektoren der Gesellschaft
  • Erprobung und Anwendung politischer Konzepte zum Klimawandel und der angewandten Ökologie im Rahmen der Biosphärenreservate
  • Erarbeitung wissenschaftlicher Forschungsprogramme

Damit liegt die Hauptaufgabe der Biosphärenreservate heute in Bereitstellung von Ökosystemleistungen aller Art, was der Einsicht folgt, dass die Schutzziele des MAB-Programms nur finanzierbar und umsetzbar sind, wenn die Schutzgüter tatsächlich vor Ort als wertvolle Ressource zur Lösung aktueller Probleme und sozioökonomischer Bedürfnisse erkannt werden.

Aufbau des Programms

Kriterien der Biosphärenreservate

Biosphärenreservate stehen für eine global repräsentative Auswahl aller Ökosysteme; sie werden gemäß international einheitlichen Kriterien anerkannt; die Pflege von Kulturlandschaften rangiert in der Bedeutung vor dem Schutz von Wildnisgebieten. In einigen Ländern sind Biosphärenreservate gesetzlich geschützt; alle Gebiete müssen partizipativ einen Rahmenaktionsplan erarbeiten; sie werden regelmäßig evaluiert.

Mit den Internationalen Leitlinien wurden Mindestbedingungen für die Anerkennung und Kriterien für die periodische Überprüfung von Biosphärenreservaten festgelegt: In einem Biosphärenreservat sollen nicht nur Natur und Landschaft geschützt, sondern v. a. die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung gefördert sowie Bildung, Forschung und Umweltbeobachtung unterstützt werden. Im anzustrebenden Ideal ergänzen sich ökonomische und ökologische Maßnahmen. Die Einbeziehung der lokalen Bevölkerung ist unerlässlich. In Biosphärenreservaten geht es daher in erster Linie um die Bewahrung der vom Menschen geschaffenen Kulturlandschaften, und nur in geringerem Maße um Naturschutz von Wildnisgebieten. Immer mehr geht es heute auch um Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel. Weitere Schwerpunkte sind die Vermarktung regionaler Produkte und die Förderung des ländlichen Raums vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung.

Biosphärenreservate sind zwar auch Schutzgebiete, d. h., sie schützen die Biodiversität, die Vielfalt der Arten, der Ökosysteme, ihre Funktionen und die genetischen Ressourcen. Besonders ist, dass dieser Schutz vor allem auch durch wirtschaftliche Nutzung durch den Menschen erreicht werden soll. Über die Lokale Agenda 21, das Regionalprogramm der Agenda 21, ist das Reservat in die Kommunalentwicklung eingebunden.

Alle Biosphärenreservate der UNESCO bilden ein globales Netzwerk für den Austausch von Wissen; sie sind somit besondere Bezugspunkte für Forschung, Umweltbeobachtung und Bildung. Die UNESCO, genauer der Internationale Koordinierungsrat von MAB, zeichnet Gebiete als Biosphärenreservate aus, die in globalem Maßstab stellvertretend für ein einzigartiges Ökosystem oder eine bedeutsame Kulturlandschaft stehen. Die Anerkennung durch die UNESCO wird nur dann vergeben, wenn die Bewohner eines Biosphärenreservats das Konzept der Nachhaltigkeit unterstützen.

Der Zustand der Biosphärenreservate wird regelmäßig von einem unabhängigen Expertengremium, dem MAB-Nationalkomitee, anhand der nationalen Kriterien als Umsetzung der internationalen Leitlinien und anhand der jeweils individuell formulierten Ziele überprüft. Daraufhin werden Empfehlungen und Verbesserungsvorschläge erarbeitet. Bei mangelhafter Einhaltung der Kriterien kann die Bezeichnung UNESCO-Biosphärenreservat aberkannt werden. Über die jeweils nationale Einhaltung der Leitlinien durch die Biosphärenreservate und die MAB-Nationalkomitees wacht der internationale Koordinierungsrat (ICC).

Mehrere Staaten definieren ihre Biosphärenreservate gesetzlich, in solchen Fällen können Biosphärenreservate ohne UNESCO-Anerkennung bestehen.

Ziele, Funktionen und Zonierung der Reservate

Biosphärenreservate sollen Modellstandorte zur Erforschung und Demonstration von Ansätzen zu Schutz und nachhaltiger Entwicklung auf regionaler Ebene sein und haben die folgenden drei Funktionen:

  • Schutzfunktion: Bewahrung von Landschaften, Ökosystemfunktionen, Artenvielfalt und genetischer Vielfalt
  • Entwicklungsfunktion: Förderung einer wirtschaftlichen und menschlichen Entwicklung, die soziokulturell, ökonomisch und ökologisch nachhaltig ist
  • Funktion der logistischen Unterstützung: Demonstrationsprojekte, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Forschung und Umweltbeobachtung

Zur Umsetzung der verschiedenen Ziele und Funktionen sind Biosphärenreservate – international einheitlich – räumlich in drei Zonen gegliedert:

  • Kernzonen (core areas): Diese Bereiche eines Biosphärenreservates dienen langfristigem Naturschutz gemäß den Schutzzielen. In Mitteleuropa handelt es sich meist um eher kleine Bereiche, aber auch diese müssen ausreichend groß zur Erfüllung der inhaltlichen Ziele sein. Kernzonen sind in der Regel von der wirtschaftlichen Nutzung ausgeschlossen, es gibt jedoch je nach Region zahlreiche Ausnahmen. So sind traditionelle Nutzungsformen, dazu zählen Almwirtschaft oder Schaftrieb, sowie generell Jagd und Fischerei zugelassen. Des Weiteren dürfen Arbeiten für Forschung oder Monitoring betrieben werden. Forstarbeiten, wie die Entfernung von umgestürzten Bäumen, beschränken sich auf die Freihaltung von Wanderwegen, welche durch Kernzonen führen und wenn eine Gefahr wie Schädlingsbefall besteht, welcher auf angrenzende Forstgebiete übergreifen kann. Eine naturorientierte touristische Nutzung oder sanfte Freizeitnutzung von Kernzonen ist, solange sie mit den Schutzzielen vereinbar ist, zulässig. In manchen Kernzonen gilt, je nach regionaler Gesetzgebung wie beispielsweise in Niederösterreich, ein Wegegebot aber kein generelles Betretungsverbot.
  • Pflegezonen (buffer zones): Diese Bereiche sollen die Kernzonen umschließen bzw. an sie so angrenzen, dass kein harter Übergang von Wildnis zu Bereichen üblicher Nutzung besteht. Hier sollen Aktivitäten schonender, naturnaher Landnutzung stattfinden, die mit den Schutzzielen vereinbar sind z. B. schonender Tourismus oder ökologischer Landbau.
  • Entwicklungszonen (transition areas): In diesen besiedelten und flächenmäßig meist größten Bereichen eines Biosphärenreservats geht es v. a. darum, mit Modellprojekten für eine nachhaltige Bewirtschaftung von Ressourcen zu werben und diese zu fördern.

Organe des MAB-Programms

Das MAB-Programm wird in erster Linie durch den (International Coordinating Council, MAB-ICC) gesteuert. Die Mitglieder des ICC sind Staaten, welche für vier Jahre von der Generalkonferenz der UNESCO gewählt werden. Alle zwei Jahre wird die Hälfte der Mitgliedstaaten des ICC neu gewählt, dabei sind alle Weltregionen (nach UNESCO-Definition) angemessen vertreten. Der ICC tagt jährlich und wählt aus den Delegierten der Mitgliedstaaten des ICC seinen Vorsitzenden und dessen 5 Stellvertreter, die ein 6-köpfiges Bureau bilden, welches zwischen den jährlichen Treffen die Geschäfte führt. Der ICC berät über die fachliche Weiterentwicklung und Ausrichtung des MAB-Programms. 2021 ist Adeshola Olatunde Adepoju aus Nigeria Vorsitzender dieses Büros. Der ICC entscheidet über die Anerkennung neuer Gebiete als UNESCO-Biosphärenreservate und diskutiert Evaluierungen von Biosphärenreservaten, welche auf nationaler Ebene durchgeführt werden.

Das MAB-Sekretariat, das die alltägliche Arbeit leistet, ist Teil der UNESCO-Abteilung für Ökologische- und Erdwissenschaften im Sektor Naturwissenschaften. Der Leiter des Sekretariats ist Noeline Raondry Rakotoarisoa (2022). Etwa 20 Mitarbeiter sind in dieser Abteilung tätig.

Der Internationale Beirat für Biosphärenreservate setzt sich aus Praktikern zusammen, die den MAB-ICC und das MAB-Sekretariat fachlich beraten.

Viele Staaten haben zur Mitwirkung im MAB-Programm Nationalkomitees gegründet, andere Staaten haben nur einen nationalen Kontaktpunkt (focal point). Oft sind die Nationalkomitees an UNESCO-Nationalkommissionen angegliedert. In Deutschland ist das MAB-Nationalkomitee ein unabhängiges Gremium von derzeit 13 Experten aus allen für MAB einschlägigen Fachbereichen, das vom Bundesumweltminister berufen wird und dem ein Vertreter des Ministeriums vorsitzt.

Besondere Bezeichnungen

Die Biosphärenreservate werden in Österreich offiziell Biosphärenparks genannt; einzelne andere Gebiete firmieren unter Biosphärenregion oder Biosphärengebiet; dies sind aber keine offiziellen Bezeichnungen nach internationalen Standards.

Nationale Umsetzungen

Die einzelnen Biosphärenreservate verbleiben unter der Hoheitsgewalt des jeweiligen Staates. Im Rahmen der Internationalen Leitlinien für das Weltnetz der Biosphärenreservate der UNESCO haben die einzelnen Staaten Spielraum für geeignete Umsetzungen in nationales Recht und andere Maßnahmen.

Deutschland

Biosphärenreservate sind in § 25 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) definiert als „einheitlich zu schützende und zu entwickelnde Gebiete“, die

  • „großräumig und für bestimmte Landschaftstypen charakteristisch sind“,
  • „in wesentlichen Teilen ihres Gebiets die Voraussetzungen eines Naturschutzgebiets, im Übrigen überwiegend eines Landschaftsschutzgebiets erfüllen“,
  • „vornehmlich der Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung einer durch hergebrachte vielfältige Nutzung geprägten Landschaft und der darin historisch gewachsenen Arten- und Biotopvielfalt, einschließlich Wild- und früherer Kulturformen wirtschaftlich genutzter oder nutzbarer Tier- und Pflanzenarten, dienen“ und
  • „beispielhaft der Entwicklung und Erprobung von die Naturgüter besonders schonenden Wirtschaftsweisen dienen.“

Diese nationale rechtliche Rahmenregelung eröffnet den einzelnen Bundesländern die Möglichkeit, Biosphärenreservate auszuweisen. Die rechtliche Sicherung in den Ländern geschieht oft entweder als Spezialgesetz oder als Verordnung. Viele Bundesländer haben bereits vor der rahmenrechtlichen Regelung im BNatSchG ihre Biosphärenreservate, z. T. mit Erwähnung der UNESCO-Anerkennung, in ihre Landesnaturschutzgesetze aufgenommen. Eine rechtliche Sicherung auf Landesebene geht heute in Deutschland der UNESCO-Anerkennung voraus. Kernzonen und oft auch Pflegezonen der Biosphärenreservate sollen in Deutschland die Voraussetzungen für ein Naturschutzgebiet mitbringen und im Übrigen überwiegend einem Landschaftsschutzgebiet entsprechen. Wie auch außerhalb von Schutzgebieten gilt für die meisten baulichen oder sonstigen Vorhaben die Eingriffs-Ausgleichs-Regelung des Bundesnaturschutzgesetzes. Die Entwicklungsziele der Biosphärenreservate sind bei der Bauleitplanung zu berücksichtigen und müssen in Bebauungsplänen dargestellt und beachtet werden, soweit sie in dem Maßstab eine Rolle spielen. Man spricht hier von einer nachrichtlichen Übernahme.

Das deutsche MAB-Nationalkomitee begutachtet und berät Vorschläge für neue Biosphärenreservate, begleitet bestehende bei der Weiterentwicklung als Modellregionen für nachhaltige Entwicklung und evaluiert sie alle 10 Jahre in einem aufwändigen Prozess. Die Geschäftsstelle des deutschen MAB-Nationalkomitees ist beim Bundesamt für Naturschutz angesiedelt.

In Deutschland sind (Stand 2017) 16 nach deutschem Recht als Biosphärenreservat verankerte Gebiete von der UNESCO anerkannt.

→ Hauptartikel: Liste der Biosphärenreservate in Deutschland
  • 1979: Biosphärenreservat Thüringer Wald (33.672 ha)
  • 1979: UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe (278.660 ha), (1997 erweitert) mit den vier Teil-Biosphärenreservaten:
    • Biosphärenreservat Mittelelbe (Sachsen-Anhalt) (126.000 ha)
    • Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg (53.300 ha)
    • Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Mecklenburg-Vorpommern (42.600 ha)
    • Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue (56.760 ha)
  • 1990: Biosphärenreservat Berchtesgaden (erweitert 2010, 84.000 ha)
  • 1990: Biosphärenreservat Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und Halligen (443.085 ha)
  • 1990: Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin (129.161 ha)
  • 1991: Biosphärenreservat Rhön (erweitert 2014, 243.323 ha)
  • 1991: Biosphärenreservat Spreewald, (Brandenburg) (47.492 ha)
  • 1991: Biosphärenreservat Südost-Rügen (23.500 ha)
  • 1992: Biosphärenreservat Hamburgisches Wattenmeer (11.700 ha)
  • 1992: Biosphärenreservat Niedersächsisches Wattenmeer (280.000 ha)
  • 1996: Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft (30.094 ha)
  • 1998: Biosphärenreservat Pfälzerwald-Vosges du Nord, grenzüberschreitend (deutscher Anteil: 177.842 ha)
  • 2000: Biosphärenreservat Schaalsee (30.257 ha)
  • 2009: Biosphärenreservat Bliesgau (36.152 ha)
  • 2009: Biosphärengebiet Schwäbische Alb (85.300 ha)
  • 2017: Biosphärengebiet Schwarzwald (63.236 ha)

Mit dem Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz (30.000 ha) strebt eine weitere Region die Anerkennung als UNESCO-Biosphärenreservat an. Beim Drömling (34.000 ha) wird seit 2016 eine Anerkennung angestrebt.

Das Schutzgebiet Bayerischer Wald besitzt nicht mehr den Status eines Biosphärenreservats.

  • 1981–2006: Biosphärenreservat Bayerischer Wald, siehe auch Nationalpark Bayerischer Wald (13.300 ha)

Österreich

→ Hauptartikel: Liste der Biosphärenreservate in Österreich

In Österreich gibt es vier von der UNESCO anerkannte Biosphärenreservate; es gibt ein MAB-Nationalkomitee; betreut wird das Programm vom Lebensministerium, dem Umweltbundesamt, und der Akademie der Wissenschaften. Es wurde allerdings meist keine eigene Kategorie geschaffen: Die Schutzgebiete beruhen – zumindest im Kernbereich – auf nationalen Natur- bzw. Umweltschutz-Klassifizierungen oder dem generell geltenden Schutz durch Landesnaturschutzgesetze („Ex-lege-Schutz“). Ausnahmen bilden die Bundesländer Vorarlberg und Kärnten, die den Biosphärenpark im Landesrecht verankert haben – die MAB-Reservate werden in Österreich prinzipiell Biosphärenpark genannt. Den Gebieten Gossenköllesee, Gurgler Kamm, (Untere) Lobau und Neusiedlersee wurde der Status Biosphärenpark aberkannt.

  • 2000: Großes Walsertal
  • 2005: Wienerwald
  • 2012: Salzburger Lungau & Kärntner Nockberge
  • 2019: Unteres Murtal

Schweiz

Auf nationaler Ebene sind in der Schweiz der Nationalpark geschützt und auch die Moore (gemäß Rothenthurm-Initiative, welche eigentlich die Nutzung von Mooren als Waffenplätze verbietet).

Auf kantonaler Ebene sind Flächen als Naturschutzgebiete ausgeschieden, und Private (zum Beispiel pro natura) sind im Besitz von eigenen Reservaten.

  • 1979: Schweizer Nationalpark (Kanton Graubünden, 2010 erweitert um Val Müstair zum Biosphärenreservat Engiadina Val Müstair)
  • 2001: Entlebuch (Kanton Luzern, Karte Biosphärenreservat Entlebuch von Swisstopo)

Beispiele für die Arbeit von Biosphärenreservaten

  • Im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin hat der ökologische Landbau heute 32 Prozent Anteil an der landwirtschaftlichen Fläche. 1993 waren es in der Region nur 5 Prozent. Deutschlandweit sind es heute etwa 6 Prozent.
  • „Rhönschaf“ und „Rhönapfel“ finden in der Region hohen Absatz. 72 Prozent der Bewohner des Biosphärenreservats Rhön sehen durch das Biosphärenreservat Vorteile für ihre Region.
  • Das Biosphärenreservat Bliesgau strebt an, eine energieautarke Region zu werden und setzt dabei auf die Nutzung erneuerbarer Energien, aus Biomasse der heimischen Land- und Forstwirtschaft, Wasser-, Wind- und Sonnenkraft.
  • Im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe gibt es die bundesweit größten Projekte, in denen Deiche zurückverlegt werden, um angesichts des Klimawandels den Hochwasserschutz zu verbessern und zugleich Auwäldern ausreichend Raum zu geben.
  • Nachhaltigkeit lernen Kinder als Junior-Ranger unter anderem im Biosphärenreservat Schaalsee – sie schützen dort aktiv Fischotter, Seeadler und Kraniche.
  • Auf den Halligen im Biosphärenreservat Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer wird klimabewusstes Verhalten nachdrücklich gefördert: Jeder Haushalt erhält individuelle und kostenlose Beratung zur Energieeffizienz.
  • Im Biosphärenreservat Spreewald wird die Wasserqualität der Gewässer und ihrer Ökosysteme durch hunderte von großen und kleinen Projekten verbessert.
  • Das Biosphärenreservat Pfälzerwald und die französischen Nordvogesen haben 1998 das erste grenzüberschreitende Biosphärenreservat der EU gegründet. Heute gibt es mit Mehrwert für die Bewohner beidseits der Grenze deutsch-französische Biosphärenmärkte, koordinierte Wander- und Fahrradwege, Austauschprogramme, zweisprachige Publikationen und den Austausch von Umweltdaten.
  • Im Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald wird Tourismus im Einklang mit der Natur durch den Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs, neue Bildungs- und Informationsformen für Urlauber und eine Neukonzeption des Wegenetzes auf 36.680 Hektar gefördert.
  • Ein Projekt im Biosphärenreservat Gurgler Kamm gab Aufschluss darüber, wie weit die Beweidung durch Pferde und Schafe die Biodiversität und Biomasse im alpinen Raum beeinflusst.
  • Ein Biomonitoring der Luftqualität im Biosphärenpark Wienerwald bediente sich Moosen als Bioindikatoren.
  • Das Biosphärenreservat Donaudelta, nach dem Wolgadelta das zweitgrößte Delta Europas, beherbergt das größte zusammenhängende Schilfrohrgebiet der Erde und ein bedeutendes Vogelschutzreservat mit der größten Pelikankolonie Europas.

Siehe auch

  • Die Listen der Biosphärenreservate in Afrika, Amerika, Asien, Australien und Ozeanien, Europa und ohne Kontinentalbezug
  • Biogenetisches Reservat (Europäisches Netzwerk biogenetischer Reservate, eine Initiative des Europarats zur Umsetzung der Berner Konvention)

Literatur

Allgemein

  • Deutsche UNESCO-Kommission: UNESCO-Biosphärenreservate, Modellregionen von Weltrang. Bonn 2007 (PDF; 4,8 MB).
  • Deutsches MAB-Nationalkomitee: Voller Leben. UNESCO Biosphärenreservate – Modellregionen für eine nachhaltige Entwicklung. Springer Verlag, Bonn 2004, ISBN 3-540-20080-0.
  • Andreas von Gardow, Karl-Heinz Erdmann: Beiträge zur nachhaltigen Entwicklung: Das UNESCO-Programm Der Mensch und die Biosphäre (MAB). In: Klaus Hüfner, Wolfgang Reuther (Hrsg.): UNESCO-Handbuch. Luchterhand, Neuwied / Kriftel / Berlin 1996, ISBN 3-472-02489-5, S. 49–53.
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Weißbuch „Leben in Vielfalt“. UNESCO-Biosphärenreservate als Modellregionen für ein Miteinander von Mensch und Natur. Verlag der ÖAW, Wien 2005, ISBN 3-7001-3337-5.
  • UNESCO: Biosphere reserves: The Seville Strategy and the Statutory Framework of the World Network. Paris 1996 (englisch; PDF; 1,1 MB).
  • Axel Borsdorf, Michael Jungmeier, Valerie Braun & Kati Heinrich (eds.): Biosphäre 4.0 – UNESCO Biosphere Reserves als Modelregionen einer nachhaltigen Entwicklung. Berlin 2020: Springer Spektrum, S. 171–184. ISBN 978-3-662-60706-0

Deutschland

  • Deutscher Rat für Landespflege (Hrsg.): Biosphärenreservate sind mehr als Schutzgebiet. Wege in eine nachhaltige Zukunft. (= Schriftenreihe des Deutschen Rates für Landespflege. Heft 83). Meckenheim 2010 (PDF; 150 MB).
  • Deutsches MAB-Nationalkomitee: Kriterien für Anerkennung und Überprüfung von Biosphärenreservaten der UNESCO in Deutschland. Bonn 2007 (PDF; 616 kB).
  • Markus Rösler: Arbeitsplätze durch Naturschutz am Beispiel der Biosphärenreservate und der Modellregion Mittlere Schwäbische Alb. Touristikgemeinschaft Schwäbische Alb, 2001, ISBN 3-923755-79-1.

Österreich

  • Ingrid Klaffl, Irene Oberleitner, Maria Tiefenbach: Biogenetische Reservate und Biosphärenreservate in Österreich. (= Umweltbundesamt: Report R-161). Wien 1999, ISBN 3-85457-507-7. (PDF; deutsch/englisch; 57 kB).

Weblinks

Commons: Biosphärenreservate – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Biosphärenreservat – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Literatur von und über Biosphärenreservat im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Allgemein

  • UNESCO-Biosphärenreservate. In: Website der Deutschen UNESCO-Kommission
  • Das Weltnetz der Biosphärenreservate. In: Website der Deutschen UNESCO-Kommission
  • Das Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB). In: Website der UNESCO (englisch)
  • Liste und Steckbriefe der Gebiete des weltweiten Netzwerkes der Biosphärenreservate. In: Website der UNESCO (englisch)
  • Die internationalen Leitlinien für das Weltnetz der Biosphärenreservate. In: Website des Bundesamtes für Naturschutz (PDF; 173 kB)

Deutschland

  • Biosphärenreservate in Deutschland. In: Website der Deutschen UNESCO-Kommission
  • Biosphärenreservate in Deutschland. In: Website des Bundesamtes für Naturschutz
  • Biosphärenreservate in Deutschland. In: Website von EUROPARC Deutschland
  • Website von EUROPARC Deutschland (Dachverband der deutschen Nationalparks, Biosphärenreservate und Naturparks)
  • Positionspapier Biosphärenreservate in Deutschland. In: Website vom Naturschutzbund Deutschland (PDF; 153 kB)

Österreich

  • Website der österreichischen Biosphärenparks/Biosphärenreservate
  • Biosphärenparks. In: Umweltbundesamt Österreich
  • Internationale Forschungsprogramme – „Earth System Sciences“ (Memento vom 24. Juni 2010 im Internet Archive). In: Website der Österreichischen Akademie der Wissenschaften

Schweiz

  • Biosphärenreservate in der Schweiz (Karte des Schweizer Bundesamts für Landestopografie)

Einzelnachweise

  1. UNESCO steps up efforts for biodiversity conservation with the designation of 20 new biosphere reserves. UNESCO, 15. September 2021, abgerufen am 16. September 2021 (englisch). 
  2. Ingrid Klaffl, Irene Oberleitner, Maria Tiefenbach: Biogenetische Reservate und Biosphärenreservate in Österreich. Umweltbundesamt: Report R-161, Wien 1999, Abschnitt 3. Biosphärenreservate. S. 216 ff, insb. 3.3 Sevilla-Strategie (Unesco, 1996). S. 218 (PDF, umweltbundesamt.at).
  3. Aktionsplan von Madrid für Biosphärenreservate, unesco.de (ausführliche Diskussion des Programms)
  4. Wortwahl unesco.de: Aktionsplan von Madrid für Biosphärenreservate. A.2 Bereitstellung von Ökosystemleistungen
  5. Sigrun Lange: Leben in Vielfalt. Biosphärenparks in Österreich - Modellregionen für nachhaltige Entwicklung. (PDF; 5,4 MB) Inkl. Kriterienkatalog für Biosphärenparks in Österreich;. S. 17, archiviert vom Original am 8. August 2012; abgerufen am 3. August 2013. 
  6. Karl Sattler: Biosphärenpark Wienerwald: Rechtsinhalte - Rechtspraxis unter umweltpolitischen Aspekten. (PDF; 22,6 MB) Diplomarbeit. 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Dezember 2013; abgerufen am 3. August 2013. 
  7. Die 15 deutschen Biosphärenreservate. Deutsche UNESCO-Kommission e. V., abgerufen am 17. April 2013. 
  8. Unesco erkennt Schwarzwald-Gebiet als Biosphärenreservat an. In: Spiegel online. 14. Juni 2017, abgerufen am selben Tage.
  9. @1@2 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2018. Suche in Webarchiven) Rede von Staatssekretär Dr. Bernhard – Website des Bayer. Umweltministeriums (aufgerufen am 5. November 2007)
  10. Biosphärenparks. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Mai 2019; abgerufen am 19. Mai 2020. 
  11. Österreichische UNESCO-Kommission: Biosphärenparks in Österreich. Abgerufen am 19. Mai 2020. 
  12. Publikation BAFU
  13. UNESCO Biosphäre Entlebuch
UNESCO-Kultur- und -Naturerbe

UNESCO-Welterbe: Übersicht | Afrika | Amerika | Asien | Australien und Ozeanien | Europa | ohne Kontinent | transnational | gemischt | gefährdet | ehemalig | Länderstatistik

Biosphärenreservate: Übersicht | Afrika | Amerika | Asien | Australien und Ozeanien | Europa | ohne Kontinent

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Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 24 Jun 2025 / 11:03

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Ein Biospharenreservat BSR ist eine von der UNESCO initiierte Modellregion in der nachhaltige Entwicklung in okologischer okonomischer und sozialer Hinsicht exemplarisch verwirklicht werden soll Weltnetz der Biospharenreservate Das Programm Der Mensch und die Biosphare Man and the Biosphere Programme MAB Programm sorgt fur ihre Weiterentwicklung evaluiert und vernetzt sie weltweit und erforscht im globalen Massstab die wichtigsten Okosysteme Anzahl der Biospharenreservate je Land Stand 2013 In MAB geht es nicht um klassischen Naturschutz im engeren Sinn sondern um einen interdisziplinaren Ansatz insbesondere der Mensch selbst als Bestandteil der Biosphare steht im Vordergrund Gesellschaftliche und okonomische Fragen z B auch die Schaffung von Einkommen Probleme der Verstadterung und Demographie sind Teil des Programmes Ubergeordnete Ziele sind biologische Vielfalt und Okosystemfunktionen zu erhalten Kulturlandschaften partizipativ zu bewirtschaften und weiterzuentwickeln fur Klimaschutz durch Landnutzung und Anpassung an den Klimawandel zu werben sowie die sozialen wirtschaftlichen und kulturellen Voraussetzungen fur okologische Nachhaltigkeit weiterzuentwickeln Burgerbeteiligung gehort zum zentralen Kern des Programms Jedes Biospharenreservat ist ein Grossschutzgebiet mit einer Schutzfunktion einer Entwicklungsfunktion und einer Forschungs und Bildungsfunktion Die Biospharenreservate sind in drei Zonen eingeteilt eine naturschutzorientierte Kern eine am Landschaftsschutz orientierte Pflege und eine soziookonomisch orientierte Entwicklungszone Im September 2021 gab es 727 Biospharenreservate davon 22 grenzuberschreitend in 131 Landern Am MAB Programm beteiligen sich uber 150 Staaten GrundlagenEntwicklung Das MAB Programm wurde als interdisziplinares Wissenschaftsprogramm gegrundet Auf der 16 Generalkonferenz der UNESCO 1970 ins Leben gerufen war es das erste zwischenstaatliche Umweltprogramm das der Weiterentwicklung und der Erforschung der Mensch Umwelt Beziehungen diente Seit der Grundung standen die auf der ersten Sitzung des zwischenstaatlichen MAB Koordinierungsrates 1971 festgelegten 14 Grossforschungsprojekte zu Themen wie tropische Regenwalder Wusten Gebirgsregionen oder Kustenlandschaften im Vordergrund des Programms Seit 1993 fokussierte sich MAB auf das Weltnetz der Biospharenreservate World Network of Biosphere Reserves WNBR Mit der Konferenz von Sevilla Marz 1995 dem zweiten Weltkongress der Biospharenreservate wurde das Programm vollig neu gestaltet und folgt seither dem Paradigma dass der Schutz der biologischen Vielfalt nicht isoliert von den Bedurfnissen der Menschen gesehen werden kann Seither sind Biospharenreservate dem Wesen nach Schutzgebiete fur das gemeinsame Habitat von Mensch und restlicher Natur als ein System der Biosphare Neben naturschutzerischem Anliegen kamen auch Kulturgut schutz und Bildungs ziele hinzu wodurch sie Modellgebiete und Lernregionen fur nachhaltige Entwicklung wurden Seit der Umorientierung auf die praktische Fortentwicklung der Biospharenreservate dient das MAB Programm als Instrument zur Umsetzung der 1992 in Rio de Janeiro ausgehandelten Agenda 21 und der dort beschlossenen Umweltabkommen z B dem Ubereinkommen uber die biologische Vielfalt Im Februar 2008 wurde der Aktionsplan von Madrid als politisches Rahmendokument bis 2013 beschlossen Sevilla Strategie Mit der Konferenz wurde die Sevilla Strategie 1996 beschlossen ein 90 Punkte Programm mit Empfehlungen fur globale nationale und regionale Ebene und die Internationalen Leitlinien fur das Weltnetz der Biospharenreservate festgelegt diese Dokumente wurden von der UNESCO Generalkonferenz also von allen Mitgliedstaaten der UNESCO bestatigt Diese Dokumente bilden die internationale Rechtsgrundlage der Biospharenreservate sind jedoch nicht verbindlich im volkerrechtlichen Sinn jeder Staat und jedes Gebiet unterwirft sich den Regeln freiwillig durch das inhaltliche Interesse an der Mitarbeit Die Strategie umfasst vier Leitziele Nutzung der Biospharenreservate zur Erhaltung der naturlichen Artenvielfalt und kulturellen Vielfalt Nutzung der Biospharenreservate als Modelle fur die und fur Ansatze der nachhaltigen Entwicklung Nutzung der Biospharenreservate zur Forschung Umweltbeobachtung Bildung und Ausbildung Umsetzung des Konzepts der BiospharenreservateAktionsplan von Madrid Der auf dem 3 Weltkongress der Biospharenreservate Februar 2008 in Madrid beschlossene Rahmenplan soll das Konzept der Biospharenreservate noch einmal konkreter an die geanderten Ziele des 21 Jahrhunderts anpassen und enger mit anderen internationalen Massnahmen sowohl im Klimaschutz etwa UNFCCC 2010 Ziele des CBD und Kyoto Prozess wie der Globalisierungsproblematik insbesondere Urbanisierung und Verlust der Vielfalt in Okologie wie Kultur vernetzen Gesamtziele des Programms sind Verankerung der Agenden fur Forschung Schulung Kompetenzaufbau und Demonstration zu den verknupften Problemfeldern Erhaltung und nachhaltigen Nutzung von Biodiversitat Begrenzungs und Anpassungsmassnahmen in Bezug auf den Klimawandel sowie soziookonomisches und kulturelles Wohlergehen von Bevolkerungsgruppen Aktive Nutzung der Ortlichkeiten im MAB Netzwerk WBNR als Lernstatten Dokumentation und Offentlichkeitsarbeit zur 30 jahrigen Arbeit mit dem MAB Programm und globalen Zielen Beitrag zur Entstehung einer neuen Generation von Theoretikern und Praktikern 2008 2013 liefen die Millennium Development Goals MDG Forderung der nachhaltigen Entwicklung insbesondere in Form von Partnerschaft mit allen Sektoren der Gesellschaft Erprobung und Anwendung politischer Konzepte zum Klimawandel und der angewandten Okologie im Rahmen der Biospharenreservate Erarbeitung wissenschaftlicher Forschungsprogramme Damit liegt die Hauptaufgabe der Biospharenreservate heute in Bereitstellung von Okosystemleistungen aller Art was der Einsicht folgt dass die Schutzziele des MAB Programms nur finanzierbar und umsetzbar sind wenn die Schutzguter tatsachlich vor Ort als wertvolle Ressource zur Losung aktueller Probleme und soziookonomischer Bedurfnisse erkannt werden Aufbau des ProgrammsKriterien der Biospharenreservate Biospharenreservate stehen fur eine global reprasentative Auswahl aller Okosysteme sie werden gemass international einheitlichen Kriterien anerkannt die Pflege von Kulturlandschaften rangiert in der Bedeutung vor dem Schutz von Wildnisgebieten In einigen Landern sind Biospharenreservate gesetzlich geschutzt alle Gebiete mussen partizipativ einen Rahmenaktionsplan erarbeiten sie werden regelmassig evaluiert Mit den Internationalen Leitlinien wurden Mindestbedingungen fur die Anerkennung und Kriterien fur die periodische Uberprufung von Biospharenreservaten festgelegt In einem Biospharenreservat sollen nicht nur Natur und Landschaft geschutzt sondern v a die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung gefordert sowie Bildung Forschung und Umweltbeobachtung unterstutzt werden Im anzustrebenden Ideal erganzen sich okonomische und okologische Massnahmen Die Einbeziehung der lokalen Bevolkerung ist unerlasslich In Biospharenreservaten geht es daher in erster Linie um die Bewahrung der vom Menschen geschaffenen Kulturlandschaften und nur in geringerem Masse um Naturschutz von Wildnisgebieten Immer mehr geht es heute auch um Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel Weitere Schwerpunkte sind die Vermarktung regionaler Produkte und die Forderung des landlichen Raums vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung Biospharenreservate sind zwar auch Schutzgebiete d h sie schutzen die Biodiversitat die Vielfalt der Arten der Okosysteme ihre Funktionen und die genetischen Ressourcen Besonders ist dass dieser Schutz vor allem auch durch wirtschaftliche Nutzung durch den Menschen erreicht werden soll Uber die Lokale Agenda 21 das Regionalprogramm der Agenda 21 ist das Reservat in die Kommunalentwicklung eingebunden Alle Biospharenreservate der UNESCO bilden ein globales Netzwerk fur den Austausch von Wissen sie sind somit besondere Bezugspunkte fur Forschung Umweltbeobachtung und Bildung Die UNESCO genauer der Internationale Koordinierungsrat von MAB zeichnet Gebiete als Biospharenreservate aus die in globalem Massstab stellvertretend fur ein einzigartiges Okosystem oder eine bedeutsame Kulturlandschaft stehen Die Anerkennung durch die UNESCO wird nur dann vergeben wenn die Bewohner eines Biospharenreservats das Konzept der Nachhaltigkeit unterstutzen Der Zustand der Biospharenreservate wird regelmassig von einem unabhangigen Expertengremium dem MAB Nationalkomitee anhand der nationalen Kriterien als Umsetzung der internationalen Leitlinien und anhand der jeweils individuell formulierten Ziele uberpruft Daraufhin werden Empfehlungen und Verbesserungsvorschlage erarbeitet Bei mangelhafter Einhaltung der Kriterien kann die Bezeichnung UNESCO Biospharenreservat aberkannt werden Uber die jeweils nationale Einhaltung der Leitlinien durch die Biospharenreservate und die MAB Nationalkomitees wacht der internationale Koordinierungsrat ICC Mehrere Staaten definieren ihre Biospharenreservate gesetzlich in solchen Fallen konnen Biospharenreservate ohne UNESCO Anerkennung bestehen Ziele Funktionen und Zonierung der Reservate Biospharenreservate sollen Modellstandorte zur Erforschung und Demonstration von Ansatzen zu Schutz und nachhaltiger Entwicklung auf regionaler Ebene sein und haben die folgenden drei Funktionen Schutzfunktion Bewahrung von Landschaften Okosystemfunktionen Artenvielfalt und genetischer Vielfalt Entwicklungsfunktion Forderung einer wirtschaftlichen und menschlichen Entwicklung die soziokulturell okonomisch und okologisch nachhaltig ist Funktion der logistischen Unterstutzung Demonstrationsprojekte Bildung fur nachhaltige Entwicklung Forschung und Umweltbeobachtung Zur Umsetzung der verschiedenen Ziele und Funktionen sind Biospharenreservate international einheitlich raumlich in drei Zonen gegliedert Kernzonen core areas Diese Bereiche eines Biospharenreservates dienen langfristigem Naturschutz gemass den Schutzzielen In Mitteleuropa handelt es sich meist um eher kleine Bereiche aber auch diese mussen ausreichend gross zur Erfullung der inhaltlichen Ziele sein Kernzonen sind in der Regel von der wirtschaftlichen Nutzung ausgeschlossen es gibt jedoch je nach Region zahlreiche Ausnahmen So sind traditionelle Nutzungsformen dazu zahlen Almwirtschaft oder Schaftrieb sowie generell Jagd und Fischerei zugelassen Des Weiteren durfen Arbeiten fur Forschung oder Monitoring betrieben werden Forstarbeiten wie die Entfernung von umgesturzten Baumen beschranken sich auf die Freihaltung von Wanderwegen welche durch Kernzonen fuhren und wenn eine Gefahr wie Schadlingsbefall besteht welcher auf angrenzende Forstgebiete ubergreifen kann Eine naturorientierte touristische Nutzung oder sanfte Freizeitnutzung von Kernzonen ist solange sie mit den Schutzzielen vereinbar ist zulassig In manchen Kernzonen gilt je nach regionaler Gesetzgebung wie beispielsweise in Niederosterreich ein Wegegebot aber kein generelles Betretungsverbot Pflegezonen buffer zones Diese Bereiche sollen die Kernzonen umschliessen bzw an sie so angrenzen dass kein harter Ubergang von Wildnis zu Bereichen ublicher Nutzung besteht Hier sollen Aktivitaten schonender naturnaher Landnutzung stattfinden die mit den Schutzzielen vereinbar sind z B schonender Tourismus oder okologischer Landbau Entwicklungszonen transition areas In diesen besiedelten und flachenmassig meist grossten Bereichen eines Biospharenreservats geht es v a darum mit Modellprojekten fur eine nachhaltige Bewirtschaftung von Ressourcen zu werben und diese zu fordern Organe des MAB Programms Das MAB Programm wird in erster Linie durch den International Coordinating Council MAB ICC gesteuert Die Mitglieder des ICC sind Staaten welche fur vier Jahre von der Generalkonferenz der UNESCO gewahlt werden Alle zwei Jahre wird die Halfte der Mitgliedstaaten des ICC neu gewahlt dabei sind alle Weltregionen nach UNESCO Definition angemessen vertreten Der ICC tagt jahrlich und wahlt aus den Delegierten der Mitgliedstaaten des ICC seinen Vorsitzenden und dessen 5 Stellvertreter die ein 6 kopfiges Bureau bilden welches zwischen den jahrlichen Treffen die Geschafte fuhrt Der ICC berat uber die fachliche Weiterentwicklung und Ausrichtung des MAB Programms 2021 ist Adeshola Olatunde Adepoju aus Nigeria Vorsitzender dieses Buros Der ICC entscheidet uber die Anerkennung neuer Gebiete als UNESCO Biospharenreservate und diskutiert Evaluierungen von Biospharenreservaten welche auf nationaler Ebene durchgefuhrt werden Das MAB Sekretariat das die alltagliche Arbeit leistet ist Teil der UNESCO Abteilung fur Okologische und Erdwissenschaften im SektorNaturwissenschaften Der Leiter des Sekretariats ist Noeline Raondry Rakotoarisoa 2022 Etwa 20 Mitarbeiter sind in dieser Abteilung tatig Der Internationale Beirat fur Biospharenreservate setzt sich aus Praktikern zusammen die den MAB ICC und das MAB Sekretariat fachlich beraten Viele Staaten haben zur Mitwirkung im MAB Programm Nationalkomitees gegrundet andere Staaten haben nur einen nationalen Kontaktpunkt focal point Oft sind die Nationalkomitees an UNESCO Nationalkommissionen angegliedert In Deutschland ist das MAB Nationalkomitee ein unabhangiges Gremium von derzeit 13 Experten aus allen fur MAB einschlagigen Fachbereichen das vom Bundesumweltminister berufen wird und dem ein Vertreter des Ministeriums vorsitzt Besondere Bezeichnungen Die Biospharenreservate werden in Osterreich offiziell Biospharenparks genannt einzelne andere Gebiete firmieren unter Biospharenregion oder Biospharengebiet dies sind aber keine offiziellen Bezeichnungen nach internationalen Standards Nationale UmsetzungenDie einzelnen Biospharenreservate verbleiben unter der Hoheitsgewalt des jeweiligen Staates Im Rahmen der Internationalen Leitlinien fur das Weltnetz der Biospharenreservate der UNESCO haben die einzelnen Staaten Spielraum fur geeignete Umsetzungen in nationales Recht und andere Massnahmen Deutschland Logo der Deutschen UNESCO KommissionHinweisschild im BSR Schorfheide Chorin Ost Brandenburg Biospharenreservate sind in 25 des Bundesnaturschutzgesetzes BNatSchG definiert als einheitlich zu schutzende und zu entwickelnde Gebiete die grossraumig und fur bestimmte Landschaftstypen charakteristisch sind in wesentlichen Teilen ihres Gebiets die Voraussetzungen eines Naturschutzgebiets im Ubrigen uberwiegend eines Landschaftsschutzgebiets erfullen vornehmlich der Erhaltung Entwicklung oder Wiederherstellung einer durch hergebrachte vielfaltige Nutzung gepragten Landschaft und der darin historisch gewachsenen Arten und Biotopvielfalt einschliesslich Wild und fruherer Kulturformen wirtschaftlich genutzter oder nutzbarer Tier und Pflanzenarten dienen und beispielhaft der Entwicklung und Erprobung von die Naturguter besonders schonenden Wirtschaftsweisen dienen Diese nationale rechtliche Rahmenregelung eroffnet den einzelnen Bundeslandern die Moglichkeit Biospharenreservate auszuweisen Die rechtliche Sicherung in den Landern geschieht oft entweder als Spezialgesetz oder als Verordnung Viele Bundeslander haben bereits vor der rahmenrechtlichen Regelung im BNatSchG ihre Biospharenreservate z T mit Erwahnung der UNESCO Anerkennung in ihre Landesnaturschutzgesetze aufgenommen Eine rechtliche Sicherung auf Landesebene geht heute in Deutschland der UNESCO Anerkennung voraus Kernzonen und oft auch Pflegezonen der Biospharenreservate sollen in Deutschland die Voraussetzungen fur ein Naturschutzgebiet mitbringen und im Ubrigen uberwiegend einem Landschaftsschutzgebiet entsprechen Wie auch ausserhalb von Schutzgebieten gilt fur die meisten baulichen oder sonstigen Vorhaben die Eingriffs Ausgleichs Regelung des Bundesnaturschutzgesetzes Die Entwicklungsziele der Biospharenreservate sind bei der Bauleitplanung zu berucksichtigen und mussen in Bebauungsplanen dargestellt und beachtet werden soweit sie in dem Massstab eine Rolle spielen Man spricht hier von einer nachrichtlichen Ubernahme Das deutsche MAB Nationalkomitee begutachtet und berat Vorschlage fur neue Biospharenreservate begleitet bestehende bei der Weiterentwicklung als Modellregionen fur nachhaltige Entwicklung und evaluiert sie alle 10 Jahre in einem aufwandigen Prozess Die Geschaftsstelle des deutschen MAB Nationalkomitees ist beim Bundesamt fur Naturschutz angesiedelt In Deutschland sind Stand 2017 16 nach deutschem Recht als Biospharenreservat verankerte Gebiete von der UNESCO anerkannt Biospharenreservate in Deutschland Hauptartikel Liste der Biospharenreservate in Deutschland 1979 Biospharenreservat Thuringer Wald 33 672 ha 1979 UNESCO Biospharenreservat Flusslandschaft Elbe 278 660 ha 1997 erweitert mit den vier Teil Biospharenreservaten Biospharenreservat Mittelelbe Sachsen Anhalt 126 000 ha Biospharenreservat Flusslandschaft Elbe Brandenburg 53 300 ha Biospharenreservat Flusslandschaft Elbe Mecklenburg Vorpommern 42 600 ha Biospharenreservat Niedersachsische Elbtalaue 56 760 ha 1990 Biospharenreservat Berchtesgaden erweitert 2010 84 000 ha 1990 Biospharenreservat Schleswig Holsteinisches Wattenmeer und Halligen 443 085 ha 1990 Biospharenreservat Schorfheide Chorin 129 161 ha 1991 Biospharenreservat Rhon erweitert 2014 243 323 ha 1991 Biospharenreservat Spreewald Brandenburg 47 492 ha 1991 Biospharenreservat Sudost Rugen 23 500 ha 1992 Biospharenreservat Hamburgisches Wattenmeer 11 700 ha 1992 Biospharenreservat Niedersachsisches Wattenmeer 280 000 ha 1996 Biospharenreservat Oberlausitzer Heide und Teichlandschaft 30 094 ha 1998 Biospharenreservat Pfalzerwald Vosges du Nord grenzuberschreitend deutscher Anteil 177 842 ha 2000 Biospharenreservat Schaalsee 30 257 ha 2009 Biospharenreservat Bliesgau 36 152 ha 2009 Biospharengebiet Schwabische Alb 85 300 ha 2017 Biospharengebiet Schwarzwald 63 236 ha Mit dem Biospharenreservat Karstlandschaft Sudharz 30 000 ha strebt eine weitere Region die Anerkennung als UNESCO Biospharenreservat an Beim Dromling 34 000 ha wird seit 2016 eine Anerkennung angestrebt Das Schutzgebiet Bayerischer Wald besitzt nicht mehr den Status eines Biospharenreservats 1981 2006 Biospharenreservat Bayerischer Wald siehe auch Nationalpark Bayerischer Wald 13 300 ha Osterreich Hauptartikel Liste der Biospharenreservate in Osterreich In Osterreich gibt es vier von der UNESCO anerkannte Biospharenreservate es gibt ein MAB Nationalkomitee betreut wird das Programm vom Lebensministerium dem Umweltbundesamt und der Akademie der Wissenschaften Es wurde allerdings meist keine eigene Kategorie geschaffen Die Schutzgebiete beruhen zumindest im Kernbereich auf nationalen Natur bzw Umweltschutz Klassifizierungen oder dem generell geltenden Schutz durch Landesnaturschutzgesetze Ex lege Schutz Ausnahmen bilden die Bundeslander Vorarlberg und Karnten die den Biospharenpark im Landesrecht verankert haben die MAB Reservate werden in Osterreich prinzipiell Biospharenpark genannt Den Gebieten Gossenkollesee Gurgler Kamm Untere Lobau und Neusiedlersee wurde der Status Biospharenpark aberkannt 2000 Grosses Walsertal 2005 Wienerwald 2012 Salzburger Lungau amp Karntner Nockberge 2019 Unteres MurtalSchweiz Auf nationaler Ebene sind in der Schweiz der Nationalpark geschutzt und auch die Moore gemass Rothenthurm Initiative welche eigentlich die Nutzung von Mooren als Waffenplatze verbietet Auf kantonaler Ebene sind Flachen als Naturschutzgebiete ausgeschieden und Private zum Beispiel pro natura sind im Besitz von eigenen Reservaten 1979 Schweizer Nationalpark Kanton Graubunden 2010 erweitert um Val Mustair zum Biospharenreservat Engiadina Val Mustair 2001 Entlebuch Kanton Luzern Karte Biospharenreservat Entlebuch von Swisstopo Beispiele fur die Arbeit von BiospharenreservatenIm Biospharenreservat Schorfheide Chorin hat der okologische Landbau heute 32 Prozent Anteil an der landwirtschaftlichen Flache 1993 waren es in der Region nur 5 Prozent Deutschlandweit sind es heute etwa 6 Prozent Rhonschaf und Rhonapfel finden in der Region hohen Absatz 72 Prozent der Bewohner des Biospharenreservats Rhon sehen durch das Biospharenreservat Vorteile fur ihre Region Das Biospharenreservat Bliesgau strebt an eine energieautarke Region zu werden und setzt dabei auf die Nutzung erneuerbarer Energien aus Biomasse der heimischen Land und Forstwirtschaft Wasser Wind und Sonnenkraft Im Biospharenreservat Flusslandschaft Elbe gibt es die bundesweit grossten Projekte in denen Deiche zuruckverlegt werden um angesichts des Klimawandels den Hochwasserschutz zu verbessern und zugleich Auwaldern ausreichend Raum zu geben Nachhaltigkeit lernen Kinder als Junior Ranger unter anderem im Biospharenreservat Schaalsee sie schutzen dort aktiv Fischotter Seeadler und Kraniche Auf den Halligen im Biospharenreservat Schleswig Holsteinisches Wattenmeer wird klimabewusstes Verhalten nachdrucklich gefordert Jeder Haushalt erhalt individuelle und kostenlose Beratung zur Energieeffizienz Im Biospharenreservat Spreewald wird die Wasserqualitat der Gewasser und ihrer Okosysteme durch hunderte von grossen und kleinen Projekten verbessert Das Biospharenreservat Pfalzerwald und die franzosischen Nordvogesen haben 1998 das erste grenzuberschreitende Biospharenreservat der EU gegrundet Heute gibt es mit Mehrwert fur die Bewohner beidseits der Grenze deutsch franzosische Biospharenmarkte koordinierte Wander und Fahrradwege Austauschprogramme zweisprachige Publikationen und den Austausch von Umweltdaten Im Biospharenreservat Vessertal Thuringer Wald wird Tourismus im Einklang mit der Natur durch den Ausbau des Offentlichen Personennahverkehrs neue Bildungs und Informationsformen fur Urlauber und eine Neukonzeption des Wegenetzes auf 36 680 Hektar gefordert Ein Projekt im Biospharenreservat Gurgler Kamm gab Aufschluss daruber wie weit die Beweidung durch Pferde und Schafe die Biodiversitat und Biomasse im alpinen Raum beeinflusst Ein Biomonitoring der Luftqualitat im Biospharenpark Wienerwald bediente sich Moosen als Bioindikatoren Das Biospharenreservat Donaudelta nach dem Wolgadelta das zweitgrosste Delta Europas beherbergt das grosste zusammenhangende Schilfrohrgebiet der Erde und ein bedeutendes Vogelschutzreservat mit der grossten Pelikankolonie Europas Siehe auchDie Listen der Biospharenreservate in Afrika Amerika Asien Australien und Ozeanien Europa und ohne Kontinentalbezug Biogenetisches Reservat Europaisches Netzwerk biogenetischer Reservate eine Initiative des Europarats zur Umsetzung der Berner Konvention LiteraturAllgemein Deutsche UNESCO Kommission UNESCO Biospharenreservate Modellregionen von Weltrang Bonn 2007 PDF 4 8 MB Deutsches MAB Nationalkomitee Voller Leben UNESCO Biospharenreservate Modellregionen fur eine nachhaltige Entwicklung Springer Verlag Bonn 2004 ISBN 3 540 20080 0 Andreas von Gardow Karl Heinz Erdmann Beitrage zur nachhaltigen Entwicklung Das UNESCO Programm Der Mensch und die Biosphare MAB In Klaus Hufner Wolfgang Reuther Hrsg UNESCO Handbuch Luchterhand Neuwied Kriftel Berlin 1996 ISBN 3 472 02489 5 S 49 53 Osterreichische Akademie der Wissenschaften Hrsg Weissbuch Leben in Vielfalt UNESCO Biospharenreservate als Modellregionen fur ein Miteinander von Mensch und Natur Verlag der OAW Wien 2005 ISBN 3 7001 3337 5 UNESCO Biosphere reserves The Seville Strategy and the Statutory Framework of the World Network Paris 1996 englisch PDF 1 1 MB Axel Borsdorf Michael Jungmeier Valerie Braun amp Kati Heinrich eds Biosphare 4 0 UNESCO Biosphere Reserves als Modelregionen einer nachhaltigen Entwicklung Berlin 2020 Springer Spektrum S 171 184 ISBN 978 3 662 60706 0 Deutschland Deutscher Rat fur Landespflege Hrsg Biospharenreservate sind mehr als Schutzgebiet Wege in eine nachhaltige Zukunft Schriftenreihe des Deutschen Rates fur Landespflege Heft 83 Meckenheim 2010 PDF 150 MB Deutsches MAB Nationalkomitee Kriterien fur Anerkennung und Uberprufung von Biospharenreservaten der UNESCO in Deutschland Bonn 2007 PDF 616 kB Markus Rosler Arbeitsplatze durch Naturschutz am Beispiel der Biospharenreservate und der Modellregion Mittlere Schwabische Alb Touristikgemeinschaft Schwabische Alb 2001 ISBN 3 923755 79 1 Osterreich Ingrid Klaffl Irene Oberleitner Maria Tiefenbach Biogenetische Reservate und Biospharenreservate in Osterreich Umweltbundesamt Report R 161 Wien 1999 ISBN 3 85457 507 7 PDF deutsch englisch 57 kB WeblinksCommons Biospharenreservate Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Biospharenreservat Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur von und uber Biospharenreservat im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Allgemein UNESCO Biospharenreservate In Website der Deutschen UNESCO Kommission Das Weltnetz der Biospharenreservate In Website der Deutschen UNESCO Kommission Das Programm Der Mensch und die Biosphare MAB In Website der UNESCO englisch Liste und Steckbriefe der Gebiete des weltweiten Netzwerkes der Biospharenreservate In Website der UNESCO englisch Die internationalen Leitlinien fur das Weltnetz der Biospharenreservate In Website des Bundesamtes fur Naturschutz PDF 173 kB Deutschland Biospharenreservate in Deutschland In Website der Deutschen UNESCO Kommission Biospharenreservate in Deutschland In Website des Bundesamtes fur Naturschutz Biospharenreservate in Deutschland In Website von EUROPARC Deutschland Website von EUROPARC Deutschland Dachverband der deutschen Nationalparks Biospharenreservate und Naturparks Positionspapier Biospharenreservate in Deutschland In Website vom Naturschutzbund Deutschland PDF 153 kB Osterreich Website der osterreichischen Biospharenparks Biospharenreservate Biospharenparks In Umweltbundesamt Osterreich Internationale Forschungsprogramme Earth System Sciences Memento vom 24 Juni 2010 im Internet Archive In Website der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Schweiz Biospharenreservate in der Schweiz Karte des Schweizer Bundesamts fur Landestopografie EinzelnachweiseUNESCO steps up efforts for biodiversity conservation with the designation of 20 new biosphere reserves UNESCO 15 September 2021 abgerufen am 16 September 2021 englisch Ingrid Klaffl Irene Oberleitner Maria Tiefenbach Biogenetische Reservate und Biospharenreservate in Osterreich Umweltbundesamt Report R 161 Wien 1999 Abschnitt 3 Biospharenreservate S 216 ff insb 3 3 Sevilla Strategie Unesco 1996 S 218 PDF umweltbundesamt at Aktionsplan von Madrid fur Biospharenreservate unesco de ausfuhrliche Diskussion des Programms Wortwahl unesco de Aktionsplan von Madrid fur Biospharenreservate A 2 Bereitstellung von Okosystemleistungen Sigrun Lange Leben in Vielfalt Biospharenparks in Osterreich Modellregionen fur nachhaltige Entwicklung PDF 5 4 MB Inkl Kriterienkatalog fur Biospharenparks in Osterreich S 17 archiviert vom Original am 8 August 2012 abgerufen am 3 August 2013 Karl Sattler Biospharenpark Wienerwald Rechtsinhalte Rechtspraxis unter umweltpolitischen Aspekten PDF 22 6 MB Diplomarbeit 2012 archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 2 Dezember 2013 abgerufen am 3 August 2013 Die 15 deutschen Biospharenreservate Deutsche UNESCO Kommission e V abgerufen am 17 April 2013 Unesco erkennt Schwarzwald Gebiet als Biospharenreservat an In Spiegel online 14 Juni 2017 abgerufen am selben Tage 1 2 Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Februar 2018 Suche in Webarchiven Rede von Staatssekretar Dr Bernhard Website des Bayer Umweltministeriums aufgerufen am 5 November 2007 Biospharenparks Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 2 Mai 2019 abgerufen am 19 Mai 2020 Osterreichische UNESCO Kommission Biospharenparks in Osterreich Abgerufen am 19 Mai 2020 Publikation BAFU UNESCO Biosphare Entlebuch UNESCO Kultur und Naturerbe UNESCO Welterbe Ubersicht Afrika Amerika Asien Australien und Ozeanien Europa ohne Kontinent transnational gemischt gefahrdet ehemalig Landerstatistik Biospharenreservate Ubersicht Afrika Amerika Asien Australien und Ozeanien Europa ohne Kontinent 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