Die Burgruine Schönstein ist die Ruine einer romanischen Spornburg in der Gemarkung von Schönau einem Ortsteil der Gemei
Burgruine Schönstein

Die Burgruine Schönstein ist die Ruine einer romanischen Spornburg in der Gemarkung von Schönau, einem Ortsteil der Gemeinde Gilserberg im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis (Deutschland).
Burgruine Schönstein | ||
---|---|---|
Reste des Hauptgebäudes | ||
Alternativname(n) | Schonenstein, Schonstein, Schoinstein | |
Staat | Deutschland | |
Ort | Gilserberg-Schönau | |
Entstehungszeit | vermutlich 12. Jahrhundert, Ersterwähnung 1350 | |
Burgentyp | Höhenburg, Spornlage | |
Erhaltungszustand | Mauerreste des Hauptgebäudes | |
Ständische Stellung | Grafen | |
Geographische Lage | 50° 59′ N, 9° 4′ O | |
Höhenlage | 360 m ü. NHN | |
|
Geographische Lage
Die Burgruine liegt im Naturpark Kellerwald-Edersee auf dem Westsporn des 419 m ü. NHN hohen Schloßbergs, der Teil der Westabdachung des Höhenzugs Hemberg ist. Nach Westen fällt der Berghang steil in das Tal der Gilsa ab. 1,4 km nördlich liegt das nach der Burg benannte Dorf Schönstein und 1,1 km (jeweils Luftlinie) südöstlich befindet sich das Dorf Schönau, beides Ortsteile von Gilserberg.
Geschichte
Die Entstehungsgeschichte der Burg ist nur vage bekannt: erst im 19. Jahrhundert berichtet Felix von Gilsa zu Gilsa von der Geschichte der Burg. Obwohl erst 1350 urkundlich erwähnt, wurde die Burg vermutlich bereits im 12. Jahrhundert von den Grafen von Ziegenhain erbaut. Sie diente der Kontrolle über die Straße durch das Tal der Gilsa.
Godebracht von Linsingen wird schon 1170/1177 als Ziegenhainer Burgmann erwähnt; seine Familie erbaute die Burg Jesberg. Wegen ihrer strategischen Lage spielte die Burg Schönstein, neben den Burgen Jesberg und Densberg, in den hessisch-mainzischen Kämpfen des 13. und 14. Jahrhunderts eine wichtige strategische Rolle.
1300 gab Graf Gottfried VI. von Ziegenhain die Burg an Hermann von Löwenstein-Schweinsberg zu Lehen. Graf Johann I., der Sohn Gottfrieds VI., richtete dort im Jahre 1350 ein neues Amt ein. Zum Amt Schönstein gehörten die gerade vom Kloster Haina erworbenen Dörfer Lischeid, Moischeid, Winterscheid und (heute Wüstung), sowie die bisher dem Gericht auf den Wasen (Ziegenhain) zugehörigen Orte , , Treisbach (bei Sebbeterode), Schönau und Sachsenhausen. 1358 erweiterte Johann I. die Burganlage. In der Folgezeit waren Burg und Amt Schönstein immer wieder verpfändet, so bereits 1368 an Gottfried von Linsingen und die Brüder Hans und Helwig von Gilsa zu , die auch die Erlaubnis erhielten, die Burg auszubauen und zu verstärken.
Im Sternerkrieg wurde die Burg 1371 oder 1372 von Landgraf Heinrich II. von Hessen nach langer Belagerung erobert und zerstört. Nach ihrem Wiederaufbau wurde sie 1399 erneut von hessischen Truppen erobert und anschließend zerstört. Es folgte ein erneuter Wiederaufbau, nun allerdings ohne Bergfried. 1406 verpfändeten die Grafen und Johann II. von Ziegenhain ein Drittel der Burg und des Amts Schönstein an Ekkebrecht von Grifte; diese Pfandschaft wurde 1420 von den Ziegenhainer Grafen für 160 Gulden wieder eingelöst, wie seine Witwe Elisabeth Schenck von Schweinsberg bekundete.
Durch den Erbvertrag des letzten Grafen von Ziegenhain, Johann II., fiel die Burg 1450 mit der gesamten Grafschaft Ziegenhain an die Landgrafen von Hessen. Im Hessischen Bruderkrieg 1469 zerstörten böhmische Söldner des Landgrafen Ludwig II. von Hessen-Kassel die Burg, die zu diesem Zeitpunkt seinem jüngeren Bruder, Landgraf Heinrich III. von Hessen-Marburg, gehörte. (Die benachbarten Burgen Densberg und Jesberg erlitten das gleiche Schicksal.)
Bis 1543 war die Burg noch Sitz hessischer Amtmänner, die den nördlichen Teil der ehemaligen Grafschaft Ziegenhain, das Amt Schönstein mit 14 Orten des Gilserberger Hochlandes, verwalteten. Otto war der letzte Amtmann von Schönstein. Bis zur Zerstörung der Burg wurden die Gerichtstage auf dem Schönstein abgehalten.
Ab 1557 verfiel die Burg allmählich. 1601 beteuerten Einwohner von Schönau dem Landgrafen Moritz dem Gelehrten, dass Steine aus der verfallenen Burg zum Bau der Festung Ziegenhain verwendet worden seien und nicht zum Bau ihrer eigenen Häuser.
Baubeschreibung und heutiger Zustand
Die Reste der Burg liegen auf einem rechteckigen Plateau mit einer Grundfläche von 20 mal 36 Metern. Sie war durch einen tiefen Halsgraben vom abfallenden Hang abgetrennt. Nach Südwesten dienten Wallgräben der Sicherung. Der Hauptbau (Palas) war drei Stockwerke hoch, 20 m lang und 9 m breit. Außerdem gab es einen Bergfried, der zweimal bei Eroberungen zerstört und nach der Zerstörung von 1399 nicht wieder aufgebaut wurde. Am besten erhalten sind heute die Mauern, die vermutlich zum Palas mit seinen Fenstern und dem Kamin gehörten. Für die Bauten wurde als Steinmaterial örtlich vorkommende Grauwacke verwendet.
1987/1988 wurden die Reste der Burg durch das Forstamt Schwalmstadt und das Hessische Landesamt für Denkmalpflege gesichert.
Heute ist die Burgruine ein beliebtes Ausflugsziel, vor allem für Wanderer. Der Kellerwaldsteig führt an der Ruine vorbei.
Literatur
- Eduard Brauns: Wander- und Reiseführer durch Nordhessen und Waldeck. A. Benecker Verlag, Melsungen 1971, S. 198.
- Karl E. Demandt: Geschichte des Landes Hessen. Johannes Stauda Verlag, Kassel 1980, S. 206.
- Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 163 ff.
- Carl Heßler (Hrsg.): Hessische Landes- und Volkskunde: Das ehemalige Kurhessen und das Hinterland am Ausgange des 19. Jahrhunderts. Band 1: Hessische Landeskunde, zweite Hälfte. Elwert, Marburg 1907, S. 365.
Weblinks
- Jens Friedhoff: Schönstein b. Gilserberg in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts
- „Burg Schönstein, Schwalm-Eder-Kreis“. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Burg Schönstein, auf burgenwelt.org
- Die Einsame im Wald, Beschreibung der Burgruine, vom 17. August 2014, auf hna.de
Einzelnachweise
- Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- „Ziegenhain, Schwalm-Eder-Kreis“. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Felix von Gilsa zu Gilsa: Zur Geschichte der Burg Schönstein. In: Mittheilungen an die Mitglieder des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, Jahrgang 1885, I.-IV. Vierteljahrsheft, S. CXXVI-CXXVII
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Burgruine Schönstein, Was ist Burgruine Schönstein? Was bedeutet Burgruine Schönstein?
Die Burgruine Schonstein ist die Ruine einer romanischen Spornburg in der Gemarkung von Schonau einem Ortsteil der Gemeinde Gilserberg im nordhessischen Schwalm Eder Kreis Deutschland Burgruine SchonsteinReste des Hauptgebaudes Reste des HauptgebaudesAlternativname n Schonenstein Schonstein SchoinsteinStaat DeutschlandOrt Gilserberg SchonauEntstehungszeit vermutlich 12 Jahrhundert Ersterwahnung 1350Burgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand Mauerreste des HauptgebaudesStandische Stellung GrafenGeographische Lage 50 59 N 9 4 O 50 9805 9 0627222222222 360 Koordinaten 50 58 49 8 N 9 3 45 8 OHohenlage 360 m u NHNBurgruine Schonstein Hessen Geographische LageDie Burgruine liegt im Naturpark Kellerwald Edersee auf dem Westsporn des 419 m u NHN hohen Schlossbergs der Teil der Westabdachung des Hohenzugs Hemberg ist Nach Westen fallt der Berghang steil in das Tal der Gilsa ab 1 4 km nordlich liegt das nach der Burg benannte Dorf Schonstein und 1 1 km jeweils Luftlinie sudostlich befindet sich das Dorf Schonau beides Ortsteile von Gilserberg GeschichteDer Innenraum des rechteckigen HauptgebaudesDetails einer inneren Gebaudemauer mit Kaminabzug und Fensteroffnung Die Entstehungsgeschichte der Burg ist nur vage bekannt erst im 19 Jahrhundert berichtet Felix von Gilsa zu Gilsa von der Geschichte der Burg Obwohl erst 1350 urkundlich erwahnt wurde die Burg vermutlich bereits im 12 Jahrhundert von den Grafen von Ziegenhain erbaut Sie diente der Kontrolle uber die Strasse durch das Tal der Gilsa Godebracht von Linsingen wird schon 1170 1177 als Ziegenhainer Burgmann erwahnt seine Familie erbaute die Burg Jesberg Wegen ihrer strategischen Lage spielte die Burg Schonstein neben den Burgen Jesberg und Densberg in den hessisch mainzischen Kampfen des 13 und 14 Jahrhunderts eine wichtige strategische Rolle 1300 gab Graf Gottfried VI von Ziegenhain die Burg an Hermann von Lowenstein Schweinsberg zu Lehen Graf Johann I der Sohn Gottfrieds VI richtete dort im Jahre 1350 ein neues Amt ein Zum Amt Schonstein gehorten die gerade vom Kloster Haina erworbenen Dorfer Lischeid Moischeid Winterscheid und heute Wustung sowie die bisher dem Gericht auf den Wasen Ziegenhain zugehorigen Orte Treisbach bei Sebbeterode Schonau und Sachsenhausen 1358 erweiterte Johann I die Burganlage In der Folgezeit waren Burg und Amt Schonstein immer wieder verpfandet so bereits 1368 an Gottfried von Linsingen und die Bruder Hans und Helwig von Gilsa zu die auch die Erlaubnis erhielten die Burg auszubauen und zu verstarken Im Sternerkrieg wurde die Burg 1371 oder 1372 von Landgraf Heinrich II von Hessen nach langer Belagerung erobert und zerstort Nach ihrem Wiederaufbau wurde sie 1399 erneut von hessischen Truppen erobert und anschliessend zerstort Es folgte ein erneuter Wiederaufbau nun allerdings ohne Bergfried 1406 verpfandeten die Grafen und Johann II von Ziegenhain ein Drittel der Burg und des Amts Schonstein an Ekkebrecht von Grifte diese Pfandschaft wurde 1420 von den Ziegenhainer Grafen fur 160 Gulden wieder eingelost wie seine Witwe Elisabeth Schenck von Schweinsberg bekundete Durch den Erbvertrag des letzten Grafen von Ziegenhain Johann II fiel die Burg 1450 mit der gesamten Grafschaft Ziegenhain an die Landgrafen von Hessen Im Hessischen Bruderkrieg 1469 zerstorten bohmische Soldner des Landgrafen Ludwig II von Hessen Kassel die Burg die zu diesem Zeitpunkt seinem jungeren Bruder Landgraf Heinrich III von Hessen Marburg gehorte Die benachbarten Burgen Densberg und Jesberg erlitten das gleiche Schicksal Bis 1543 war die Burg noch Sitz hessischer Amtmanner die den nordlichen Teil der ehemaligen Grafschaft Ziegenhain das Amt Schonstein mit 14 Orten des Gilserberger Hochlandes verwalteten Otto war der letzte Amtmann von Schonstein Bis zur Zerstorung der Burg wurden die Gerichtstage auf dem Schonstein abgehalten Ab 1557 verfiel die Burg allmahlich 1601 beteuerten Einwohner von Schonau dem Landgrafen Moritz dem Gelehrten dass Steine aus der verfallenen Burg zum Bau der Festung Ziegenhain verwendet worden seien und nicht zum Bau ihrer eigenen Hauser Baubeschreibung und heutiger ZustandDie Reste der Burg liegen auf einem rechteckigen Plateau mit einer Grundflache von 20 mal 36 Metern Sie war durch einen tiefen Halsgraben vom abfallenden Hang abgetrennt Nach Sudwesten dienten Wallgraben der Sicherung Der Hauptbau Palas war drei Stockwerke hoch 20 m lang und 9 m breit Ausserdem gab es einen Bergfried der zweimal bei Eroberungen zerstort und nach der Zerstorung von 1399 nicht wieder aufgebaut wurde Am besten erhalten sind heute die Mauern die vermutlich zum Palas mit seinen Fenstern und dem Kamin gehorten Fur die Bauten wurde als Steinmaterial ortlich vorkommende Grauwacke verwendet 1987 1988 wurden die Reste der Burg durch das Forstamt Schwalmstadt und das Hessische Landesamt fur Denkmalpflege gesichert Heute ist die Burgruine ein beliebtes Ausflugsziel vor allem fur Wanderer Der Kellerwaldsteig fuhrt an der Ruine vorbei LiteraturEduard Brauns Wander und Reisefuhrer durch Nordhessen und Waldeck A Benecker Verlag Melsungen 1971 S 198 Karl E Demandt Geschichte des Landes Hessen Johannes Stauda Verlag Kassel 1980 S 206 Rudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 800 Burgen Burgruinen und Burgstatten 3 Auflage Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 228 6 S 163 ff Carl Hessler Hrsg Hessische Landes und Volkskunde Das ehemalige Kurhessen und das Hinterland am Ausgange des 19 Jahrhunderts Band 1 Hessische Landeskunde zweite Halfte Elwert Marburg 1907 S 365 WeblinksCommons Burgruine Schonstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Jens Friedhoff Schonstein b Gilserberg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Burg Schonstein Schwalm Eder Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Burg Schonstein auf burgenwelt org Die Einsame im Wald Beschreibung der Burgruine vom 17 August 2014 auf hna deEinzelnachweiseKarten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Ziegenhain Schwalm Eder Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Felix von Gilsa zu Gilsa Zur Geschichte der Burg Schonstein In Mittheilungen an die Mitglieder des Vereins fur hessische Geschichte und Landeskunde Jahrgang 1885 I IV Vierteljahrsheft S CXXVI CXXVIIBurgen und Schlosser in Hessen im Schwalm Eder Kreis Altenburg Felsberg Altenburg Niedenstein Altenburg Ringwall Burgruine Bellnhausen Burg Bertherode Herrenhaus Betzigerode Burg Binsforth Burg Bischhausen Burg Borken Buraburg Burgkuppel Burgscheller Burgruine Densberg Schloss Dillich Ruine Falkenberg Schloss Falkenberg Felsburg Forkenburg Schloss Garvensburg Mittelhof Gilsa Oberhof Gilsa Unterhof Gilsa Burg Grifte Schloss Grossropperhausen Burg Guxhagen Hattenbachscher Burgsitz Schloss Hausen Schloss Haydau Burg Heiligenburg Burgstall Heimburg Wasserburg Hesserode Hohenburg Homberg Burg Holzhausen Hahn Hundsburg Hessenwald Burg Hundshausen Burg Jesberg Schloss Jesberg Kalbsburg Jagdschloss Kehrenbach Landsburg Herrenhaus Lembach Wasserburg Lembach Herrenhaus Lenderscheid Burg Linsingen Schloss Loshausen Burgruine Lowenstein Schloss Melsungen Wasserburg Merzhausen Schloss Nassenerfurth Burg Niedenstein Burg Niederurff Obernburg Schloss Oberurff Ringwallanlagen Odenberg Alte Burg Ottrau Burg Pfieffe Schloss Rommershausen Burg Ropperhausen Burgruine Schonstein Altes Burghaus Schrecksbach Schleierscher Burgsitz Schrecksbach Burg Schwarzenberg Burg Schwarzenborn Schwertzellscher Burgsitz Schloss Spangenberg Burg Straflingskopf Burgruine Wallenstein Jagdschloss Wabern Wenigenburg Burg Wildsberg Schloss Willingshausen Burg Wolfershausen Schloss Ziegenhain Burg Zuschen Schloss Zwesten