Als Düsseldorfer Zelle wird eine Gruppe von drei mutmaßlichen al Qaida Mitgliedern und einem weiteren Mann bezeichnet de
Düsseldorfer Zelle

Als Düsseldorfer Zelle wird eine Gruppe von drei mutmaßlichen al-Qaida-Mitgliedern und einem weiteren Mann bezeichnet, der ihre terroristische Vereinigung unterstützt haben soll. Drei von ihnen wurden am 29. April 2011 nach Hinweisen des US-Auslandsgeheimdienstes NSA und einer Phase behördlicher Überwachung von der GSG 9 der Bundespolizei in ihren Wohnungen in der Witzelstraße 24 in Düsseldorf-Bilk und in der Hustadt von Bochum-Querenburg festgenommen, der vierte Mann wurde später gefasst. Die Gruppe soll geplant haben, durch einen Sprengstoffanschlag ein Massaker anzurichten. Ihr wurde vom 25. Juli 2012 bis zum 13. November 2014 vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf der Prozess gemacht.
Festnahme
Nach Angaben von Hans-Georg Maaßen, damals Präsident des BfV, waren die Pläne von der National Security Agency (NSA) der USA mit dem Überwachungsprogramm PRISM aufgedeckt worden. Das Bundeskriminalamt setzte die Sonderkommission „Komet“ ein, hörte Telefone ab, installierte Abhörgeräte in Wohnungen und Trojanische Pferde auf Rechnern und las E-Mails der Verdächtigten.
Die vier Männer waren im Jahr des Prozessbeginns zwischen 21 und 32 Jahre alt. Kopf der Gruppe war der in Marokko geborene Abdeladim el-K., der 2001 in Bochum Mechatronik studiert hatte und 2009 zwangsweise exmatrikuliert worden war. Laut den Ermittlungen soll er ab Januar 2010 in einem Ausbildungslager von al-Qaida im Grenzgebiet von Pakistan und Afghanistan gewesen und von dort im Mai 2010 nach Deutschland zurückgekehrt sein. Die weiteren drei Angeklagten waren der deutsch-marokkanische Elektriker Jamil S., der deutsch-iranische Gymnasiast Amid C., der während der Untersuchungshaft das Abitur ablegte, und der Student Halil S., der in Bochum Maschinenbau studierte. Der Hauptangeklagte, der Elektriker und der Gymnasiast wurden am 29. April 2011 verhaftet; die Identität des Maschinenbau-Studenten war zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt. Halil S. wurde am 8. Dezember 2011 von der GSG 9 der Bundespolizei in seinem Wohnheim in Bochum gefasst.
Verfahren in erster Instanz
Die Bundesanwaltschaft warf den vier Angeklagten vor, in Deutschland einen „aufsehenerregenden Terroranschlag“ geplant zu haben. Laut Anklageschrift, die sich auch auf in der Düsseldorfer Wohnung sichergestellte Utensilien stützte, wollten sie einen „Sprengsatz mit Splitterwirkung in einer großen Menschenmenge zünden“; nach dem Eintreffen von Rettungskräften sollte eine zweite Bombe gezündet werden.
In seinem Urteil vom 13. November 2014 wurden Abdeladim el-K., Jamil S. und Amid C. wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und Vorbereitung einer staatsgefährdenden Straftat zu Haftstrafen verurteilt: der Hauptangeklagte Abdeladim el-K. zu neun Jahren, Jamil S. Amid C. zu sieben bzw. fünfeinhalb Jahren Freiheitsentzug. Der vierte Angeklagte, Halil S., erhielt eine Gesamtfreiheitsstrafe von viereinhalb Jahren u. a. wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung. Amid C. und Halil S. hatten den größten Teil ihrer Haftstrafen bereits in Untersuchungshaft verbracht und kamen deshalb nach der Urteilsverkündung unter Auflagen auf freien Fuß.
Die Gerichtsverhandlungen zu dem Staatsschutzverfahren fanden in einem Hochsicherheitsgebäude des Oberlandesgerichts statt. Sie dauerten 163 Tage und bildeten damit – abgesehen vom NSU-Prozess – den bis dato aufwendigsten und längsten „Terrorprozess“ in Deutschland.
Zweite Instanz
Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig. Die Verteidiger der vier Angeklagten haben Revision eingelegt. Die Verteidigung übernahmen die Rechtsanwältin Boos und die Rechtsanwälte Potzler und Pausch für den Angeklagten El-K., die Rechtsanwälte Strittmatter und Hagmann für den Angeklagten Jamil S.; Rechtsanwalt Eisel und Rechtsanwältin Dr. Lederer für den Angeklagten Amid C., die Rechtsanwälte Jäger und Weckmüller für den Angeklagten Halil S.
Künstlerische Rezeption
Der 2021 erschienene Roman Punktlandung von Ute-Christine Krupp basiert auf der Geschichte der „Düsseldorfer Zelle“.
Weblinks
- Dossier Düsseldorfer Zelle auf Spiegel Online
- Pressemitteilung Nr. 26/2014 des Oberlandesgerichts Düsseldorf vom 13. November 2014 zur „Düsseldorfer Zelle“
Einzelnachweise
- Terrorverdächtiger lebte in der Witzelstaße: Die Spuren von Al Qaida in Bilk., Artikel vom 2. Mai 2011 im Portal rp-online.de, abgerufen am 10. August 2013
- Michael Weeke: Terror-Festnahme in der Bochumer Hustadt. In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung. Funke Mediengruppe, 2. Mai 2011, abgerufen am 10. August 2013.
- Oberlandesgericht Düsseldorf: Nr. 20/2012 „Düsseldorfer Zelle“: Prozess beginnt am 25.07.2012. In: www.olg-duesseldorf.nrw.de. Archiviert vom 17. August 2016; abgerufen am 16. Juni 2016. (nicht mehr online verfügbar) am Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Helene Bubrowski: Fahndungserfolg dank der NSA. In: faz.net vom 27. Juli 2013, abgerufen am 5. August 2013
- Bombenbauer auf Einkaufstour im Baumarkt, Welt online vom 15. November 2012, abgerufen am 5. August 2013
- Jörg Diehl: Düsseldorfer Qaida-Prozess: Dienstreise zum Terrorscheich, Spiegel Online vom 23. Juli 2013, abgerufen am 5. August 2013
- Prism sorgt für Wirbel in Al-Kaida-Prozess. Artikel vom 23. Juli 2013 im Portal berliner-zeitung.de, abgerufen am 10. August 2013
- Wolf Schmidt: Im Grillanzünder fehlte das Hexamin, taz online vom 21. Juli 2012, abgerufen am 5. August 2013
- „Brüder, lasst uns die Arbeit zu Ende führen!“ Artikel vom 8. Dezember 2011 im Portal welt.de, abgerufen am 10. August 2013
- Bombenlabor zwischen Zahnpasta und Klopapier. Artikel vom 15. Mai 2012 im Portal sueddeutsche.de, abgerufen am 10. August 2013
- Düsseldorfer Zelle hatte angeblich Ex-KSK-Chef im Visier (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Agence France-Presse vom 2. August 2012, abgerufen am 5. August 2013
- Terrorismus: Hohe Haftstrafen in Prozess gegen Qaida-Anhänger. Artikel vom 13. November 2014 im Portal spiegel.de, abgerufen am 11. Dezember 2015
- Al-Kaida-Anhänger zu langen Haftstrafen verurteilt. Artikel vom 13. November 2014 im Portal handelsblatt.com, abgerufen am 11. Dezember 2015
- Urteil im Al-Kaida-Prozess um die „Düsseldorfer Zelle“. In: Neue Rhein/Neue Ruhr Zeitung. Funke Mediengruppe, 13. April 2014, abgerufen am 11. Dezember 2015.
- Düsseldorfer Al-Kaida-Zelle: Revision vor Bundesgerichtshof. In: Westdeutsche Zeitung. 17. November 2014, abgerufen am 16. Juni 2016.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Als Dusseldorfer Zelle wird eine Gruppe von drei mutmasslichen al Qaida Mitgliedern und einem weiteren Mann bezeichnet der ihre terroristische Vereinigung unterstutzt haben soll Drei von ihnen wurden am 29 April 2011 nach Hinweisen des US Auslandsgeheimdienstes NSA und einer Phase behordlicher Uberwachung von der GSG 9 der Bundespolizei in ihren Wohnungen in der Witzelstrasse 24 in Dusseldorf Bilk und in der Hustadt von Bochum Querenburg festgenommen der vierte Mann wurde spater gefasst Die Gruppe soll geplant haben durch einen Sprengstoffanschlag ein Massaker anzurichten Ihr wurde vom 25 Juli 2012 bis zum 13 November 2014 vor dem Oberlandesgericht Dusseldorf der Prozess gemacht FestnahmeNach Angaben von Hans Georg Maassen damals Prasident des BfV waren die Plane von der National Security Agency NSA der USA mit dem Uberwachungsprogramm PRISM aufgedeckt worden Das Bundeskriminalamt setzte die Sonderkommission Komet ein horte Telefone ab installierte Abhorgerate in Wohnungen und Trojanische Pferde auf Rechnern und las E Mails der Verdachtigten Die vier Manner waren im Jahr des Prozessbeginns zwischen 21 und 32 Jahre alt Kopf der Gruppe war der in Marokko geborene Abdeladim el K der 2001 in Bochum Mechatronik studiert hatte und 2009 zwangsweise exmatrikuliert worden war Laut den Ermittlungen soll er ab Januar 2010 in einem Ausbildungslager von al Qaida im Grenzgebiet von Pakistan und Afghanistan gewesen und von dort im Mai 2010 nach Deutschland zuruckgekehrt sein Die weiteren drei Angeklagten waren der deutsch marokkanische Elektriker Jamil S der deutsch iranische Gymnasiast Amid C der wahrend der Untersuchungshaft das Abitur ablegte und der Student Halil S der in Bochum Maschinenbau studierte Der Hauptangeklagte der Elektriker und der Gymnasiast wurden am 29 April 2011 verhaftet die Identitat des Maschinenbau Studenten war zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt Halil S wurde am 8 Dezember 2011 von der GSG 9 der Bundespolizei in seinem Wohnheim in Bochum gefasst Verfahren in erster InstanzDie Bundesanwaltschaft warf den vier Angeklagten vor in Deutschland einen aufsehenerregenden Terroranschlag geplant zu haben Laut Anklageschrift die sich auch auf in der Dusseldorfer Wohnung sichergestellte Utensilien stutzte wollten sie einen Sprengsatz mit Splitterwirkung in einer grossen Menschenmenge zunden nach dem Eintreffen von Rettungskraften sollte eine zweite Bombe gezundet werden In seinem Urteil vom 13 November 2014 wurden Abdeladim el K Jamil S und Amid C wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und Vorbereitung einer staatsgefahrdenden Straftat zu Haftstrafen verurteilt der Hauptangeklagte Abdeladim el K zu neun Jahren Jamil S Amid C zu sieben bzw funfeinhalb Jahren Freiheitsentzug Der vierte Angeklagte Halil S erhielt eine Gesamtfreiheitsstrafe von viereinhalb Jahren u a wegen Unterstutzung einer terroristischen Vereinigung Amid C und Halil S hatten den grossten Teil ihrer Haftstrafen bereits in Untersuchungshaft verbracht und kamen deshalb nach der Urteilsverkundung unter Auflagen auf freien Fuss Die Gerichtsverhandlungen zu dem Staatsschutzverfahren fanden in einem Hochsicherheitsgebaude des Oberlandesgerichts statt Sie dauerten 163 Tage und bildeten damit abgesehen vom NSU Prozess den bis dato aufwendigsten und langsten Terrorprozess in Deutschland Zweite InstanzDie Urteile sind noch nicht rechtskraftig Die Verteidiger der vier Angeklagten haben Revision eingelegt Die Verteidigung ubernahmen die Rechtsanwaltin Boos und die Rechtsanwalte Potzler und Pausch fur den Angeklagten El K die Rechtsanwalte Strittmatter und Hagmann fur den Angeklagten Jamil S Rechtsanwalt Eisel und Rechtsanwaltin Dr Lederer fur den Angeklagten Amid C die Rechtsanwalte Jager und Weckmuller fur den Angeklagten Halil S Kunstlerische RezeptionDer 2021 erschienene Roman Punktlandung von Ute Christine Krupp basiert auf der Geschichte der Dusseldorfer Zelle WeblinksDossier Dusseldorfer Zelle auf Spiegel Online Pressemitteilung Nr 26 2014 des Oberlandesgerichts Dusseldorf vom 13 November 2014 zur Dusseldorfer Zelle EinzelnachweiseTerrorverdachtiger lebte in der Witzelstasse Die Spuren von Al Qaida in Bilk Artikel vom 2 Mai 2011 im Portal rp online de abgerufen am 10 August 2013 Michael Weeke Terror Festnahme in der Bochumer Hustadt In Westdeutsche Allgemeine Zeitung Funke Mediengruppe 2 Mai 2011 abgerufen am 10 August 2013 Oberlandesgericht Dusseldorf Nr 20 2012 Dusseldorfer Zelle Prozess beginnt am 25 07 2012 In www olg duesseldorf nrw de Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 17 August 2016 abgerufen am 16 Juni 2016 Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Helene Bubrowski Fahndungserfolg dank der NSA In faz net vom 27 Juli 2013 abgerufen am 5 August 2013 Bombenbauer auf Einkaufstour im Baumarkt Welt online vom 15 November 2012 abgerufen am 5 August 2013 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November 2014 im Portal spiegel de abgerufen am 11 Dezember 2015 Al Kaida Anhanger zu langen Haftstrafen verurteilt Artikel vom 13 November 2014 im Portal handelsblatt com abgerufen am 11 Dezember 2015 Urteil im Al Kaida Prozess um die Dusseldorfer Zelle In Neue Rhein Neue Ruhr Zeitung Funke Mediengruppe 13 April 2014 abgerufen am 11 Dezember 2015 Dusseldorfer Al Kaida Zelle Revision vor Bundesgerichtshof In Westdeutsche Zeitung 17 November 2014 abgerufen am 16 Juni 2016