Der Kinoerzähler ist ein deutscher Spielfilm von Bernhard Sinkel mit Armin Mueller Stahl in der Titelrolle Die Geschicht
Der Kinoerzähler

Der Kinoerzähler ist ein deutscher Spielfilm von Bernhard Sinkel mit Armin Mueller-Stahl in der Titelrolle. Die Geschichte basiert auf dem gleichnamigen Roman von Gert Hofmann.
Film | |
Titel | Der Kinoerzähler |
---|---|
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 1993 |
Länge | 99 Minuten |
Altersfreigabe |
|
Stab | |
Regie | Bernhard Sinkel |
Drehbuch | Bernhard Sinkel |
Produktion | Luggi Waldleitner Bernhard Sinkel |
Musik | Günther Fischer |
Kamera | Axel Block |
Schnitt | Heidi Handorf |
Besetzung | |
|
Handlung
Irgendwo in der deutschen Provinz: Der Kinoerzähler hat rund um das Jahr 1930 einen aussterbenden Beruf. Dies ist um so tragischer, weil er das, was er betreibt, mit Leidenschaft tut: Der alternde Mann spricht zu den gezeigten Stummfilmen live die Texte ein und untermalt manche Szenen mit eigener Musik, dem Geigenspiel. Doch nun klopft ein neues Zeitalter an die Portale des „Apollo“-Lichtspieltheaters, und das bedeutet nichts gutes für den Kinoerzähler: Der Tonfilm begehrt Einlass, und dies läutet das Ende seiner Profession ein. Für Gattin Marie, die für das Leben ihres Mannes im Schattenreich flimmernder Bilder nie allzu viel übrig hatte und sich häufig mit ihm streitet, ist dieser Verlust hingegen bedeutungslos. Kinoeigner Theilhaber stellt bald ganz auf Tonfilm um und benötigt den Kinoliebhaber nicht mehr, sodass der alte Mann mit dem toten Beruf bald auf der Straße sitzt. Wenigstens ist seine deutlich jüngere Geliebte Marga noch auf seiner Seite, doch die kann dem Kinoerzähler auch keinen neuen Job besorgen. Das Geld ist knapp, und bald lastet alle Hoffnung auf Tochter Klara, die sich an den Hausbesitzer ranmachen soll, um wenigstens die Miete reduzieren zu können.
Seinen größten Trost findet der Kinoerzähler in seinem kleinen Enkel Paul. Beide sind unzertrennlich. Mit dem Jungen im Schlepptau reist er nach Potsdam-Babelsberg, mit der Absicht einen letzten, geradezu rührend-naiven Versuch zu unternehmen, das Unabwendbare doch noch irgendwie abzuwenden: Nämlich die mächtigen Filmschaffenden davon zu überzeugen, dass sich der Tonfilm à la longue nicht durchsetzen werde und man sich dem Niedergang der (stummen) Filmkunst entgegenstemmen müsse. Der Kinoerzähler wird gar nicht erst vorgelassen, trifft aber dort auf Pauls Vater, der in Grandezza auf einem Schimmel herangaloppiert. Der hatte einst Klara mit dem Jungen sitzengelassen und ist heute ein erfolgreicher Schauspieler – ausgerechnet beim Tonfilm. Als Pauls Opa sieht, wie sehr der Junge vom Glitzer-Leben des eigenen Erzeugers vor der Kamera und den Mikrofonen fasziniert ist, weiß der alte Mann, dass er nun endgültig verloren hat.
Als die Nationalsozialisten durch die Straßen marschieren, keimt beim Kinoerzähler noch einmal kurz Hoffnung auf. Wird die Hitler-Regierung womöglich den Stummfilm als hohe Kunst wiederentdecken und fördern? Doch die Realitäten sehen anders aus. Das „Apollo“-Lichtspieltheater geht aufgrund einer leicht entflammbare Filmrollenkopie auf Nitrobasis in Flammen auf und brennt bis auf die Grundmauern nieder, der jüdische Kinobesitzer Theilhaber expatriiert: Die Behörden schließend ihn kurzerhand aus der „arisch-deutschen“ Gesellschaft aus.
Produktionsnotizen
Der Kinoerzähler entstand im Dezember 1992 in Potsdam und Werder und wurde am 8. September 1993 auf dem Filmfest in Toronto uraufgeführt. Die deutsche Premiere fand am 27. Oktober 1993 im Rahmen der Hofer Filmtage statt. Der Film entstand in Zusammenarbeit mit dem ZDF. Die Fernsehpremiere fand auf diesem Sender exakt drei Jahre später statt.
Eberhard Junkersdorf trat als Co-Produzent in Erscheinung, Norbert Schneider, Wolfgang Tumler und Udo Heiland übernahmen die Herstellungsleitung, Günter Fenner die Produktionsleitung. Götz Weidner entwarf die Filmbauten, Barbara Baum die Kostüme. Olaf Schiefner zeichnete für die Ausstattung verantwortlich.
Kritiken
Der Spiegel schrieb: “Werke der Liebe, das gilt für Geißendörfers „Justiz“ wie für Sinkels „Kinoerzähler“, sind sich selbst genug. Es sind Zeugnisse einer Grabmalskunst, von der nur noch die Subventionssponsoren hoffen, daß sie, falls nicht daheim im Kino, so doch auf fernen Festivals oder in Goethe-Instituten für den deutschen Film gute Figur machen.”
Cinema nannte den Film “ein beschauliches Stück Nostalgie; eine liebevolle Hommage an Schattenbilder aus einer Zeit, die nur noch in Schattengedanken existiert.”
Im Filmdienst heißt es: „Romanverfilmung, die das Kino als magischen Ort beschwört, aber in der Verschränkung von Zeit-, Film- und Lebensgeschichte allzu konstruiert wirkt. Sympathisch durch den Versuch, sich gegen das „erblindende Zuschauen“ heutiger Bilderflut zu behaupten, enttäuschend durch die altbackene Inszenierung.“
Einzelnachweise
- Kunst in Not. Kritik in: Der Spiegel vom 22. November 1993
- Cinema, Ausgabe Dezember 1993, S. 84
- Der Kinoerzähler. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 24. Dezember 2020.
Weblinks
- Der Kinoerzähler bei IMDb
- Der Kinoerzähler bei filmportal.de
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Der Kinoerzähler, Was ist Der Kinoerzähler? Was bedeutet Der Kinoerzähler?
Der Kinoerzahler ist ein deutscher Spielfilm von Bernhard Sinkel mit Armin Mueller Stahl in der Titelrolle Die Geschichte basiert auf dem gleichnamigen Roman von Gert Hofmann FilmTitel Der KinoerzahlerProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1993Lange 99 MinutenAltersfreigabe FSK 6StabRegie Bernhard SinkelDrehbuch Bernhard SinkelProduktion Luggi Waldleitner Bernhard SinkelMusik Gunther FischerKamera Axel BlockSchnitt Heidi HandorfBesetzungArmin Mueller Stahl Kinoerzahler Martin Benrath Kinobesitzer Theilhaber Eva Mattes Marga Fritsche Udo Samel Herr Lange Tina Engel Grossmutter Maria Paul Klara Pauls Mutter Sophie Lowe Anna Otto Sander Filmvorfuhrer Salzmann Harry Baer Herr Kunze Reiner Heise Passbeamter Gojko Mitic Reiter Peter Mohrdieck Friseur Ehrlich Franziska Troegner Friseuse Sybille Hans Gerd Sonnenburg Kommissar Obermuller seine Frau Herr Goetze Christiane Reiff seine FrauHandlungIrgendwo in der deutschen Provinz Der Kinoerzahler hat rund um das Jahr 1930 einen aussterbenden Beruf Dies ist um so tragischer weil er das was er betreibt mit Leidenschaft tut Der alternde Mann spricht zu den gezeigten Stummfilmen live die Texte ein und untermalt manche Szenen mit eigener Musik dem Geigenspiel Doch nun klopft ein neues Zeitalter an die Portale des Apollo Lichtspieltheaters und das bedeutet nichts gutes fur den Kinoerzahler Der Tonfilm begehrt Einlass und dies lautet das Ende seiner Profession ein Fur Gattin Marie die fur das Leben ihres Mannes im Schattenreich flimmernder Bilder nie allzu viel ubrig hatte und sich haufig mit ihm streitet ist dieser Verlust hingegen bedeutungslos Kinoeigner Theilhaber stellt bald ganz auf Tonfilm um und benotigt den Kinoliebhaber nicht mehr sodass der alte Mann mit dem toten Beruf bald auf der Strasse sitzt Wenigstens ist seine deutlich jungere Geliebte Marga noch auf seiner Seite doch die kann dem Kinoerzahler auch keinen neuen Job besorgen Das Geld ist knapp und bald lastet alle Hoffnung auf Tochter Klara die sich an den Hausbesitzer ranmachen soll um wenigstens die Miete reduzieren zu konnen Seinen grossten Trost findet der Kinoerzahler in seinem kleinen Enkel Paul Beide sind unzertrennlich Mit dem Jungen im Schlepptau reist er nach Potsdam Babelsberg mit der Absicht einen letzten geradezu ruhrend naiven Versuch zu unternehmen das Unabwendbare doch noch irgendwie abzuwenden Namlich die machtigen Filmschaffenden davon zu uberzeugen dass sich der Tonfilm a la longue nicht durchsetzen werde und man sich dem Niedergang der stummen Filmkunst entgegenstemmen musse Der Kinoerzahler wird gar nicht erst vorgelassen trifft aber dort auf Pauls Vater der in Grandezza auf einem Schimmel herangaloppiert Der hatte einst Klara mit dem Jungen sitzengelassen und ist heute ein erfolgreicher Schauspieler ausgerechnet beim Tonfilm Als Pauls Opa sieht wie sehr der Junge vom Glitzer Leben des eigenen Erzeugers vor der Kamera und den Mikrofonen fasziniert ist weiss der alte Mann dass er nun endgultig verloren hat Als die Nationalsozialisten durch die Strassen marschieren keimt beim Kinoerzahler noch einmal kurz Hoffnung auf Wird die Hitler Regierung womoglich den Stummfilm als hohe Kunst wiederentdecken und fordern Doch die Realitaten sehen anders aus Das Apollo Lichtspieltheater geht aufgrund einer leicht entflammbare Filmrollenkopie auf Nitrobasis in Flammen auf und brennt bis auf die Grundmauern nieder der judische Kinobesitzer Theilhaber expatriiert Die Behorden schliessend ihn kurzerhand aus der arisch deutschen Gesellschaft aus ProduktionsnotizenDer Kinoerzahler entstand im Dezember 1992 in Potsdam und Werder und wurde am 8 September 1993 auf dem Filmfest in Toronto uraufgefuhrt Die deutsche Premiere fand am 27 Oktober 1993 im Rahmen der Hofer Filmtage statt Der Film entstand in Zusammenarbeit mit dem ZDF Die Fernsehpremiere fand auf diesem Sender exakt drei Jahre spater statt Eberhard Junkersdorf trat als Co Produzent in Erscheinung Norbert Schneider Wolfgang Tumler und Udo Heiland ubernahmen die Herstellungsleitung Gunter Fenner die Produktionsleitung Gotz Weidner entwarf die Filmbauten Barbara Baum die Kostume Olaf Schiefner zeichnete fur die Ausstattung verantwortlich KritikenDer Spiegel schrieb Werke der Liebe das gilt fur Geissendorfers Justiz wie fur Sinkels Kinoerzahler sind sich selbst genug Es sind Zeugnisse einer Grabmalskunst von der nur noch die Subventionssponsoren hoffen dass sie falls nicht daheim im Kino so doch auf fernen Festivals oder in Goethe Instituten fur den deutschen Film gute Figur machen Cinema nannte den Film ein beschauliches Stuck Nostalgie eine liebevolle Hommage an Schattenbilder aus einer Zeit die nur noch in Schattengedanken existiert Im Filmdienst heisst es Romanverfilmung die das Kino als magischen Ort beschwort aber in der Verschrankung von Zeit Film und Lebensgeschichte allzu konstruiert wirkt Sympathisch durch den Versuch sich gegen das erblindende Zuschauen heutiger Bilderflut zu behaupten enttauschend durch die altbackene Inszenierung EinzelnachweiseKunst in Not Kritik in Der Spiegel vom 22 November 1993 Cinema Ausgabe Dezember 1993 S 84 Der Kinoerzahler In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 24 Dezember 2020 WeblinksDer Kinoerzahler bei IMDb Der Kinoerzahler bei filmportal de