Der Allgemeine Deutsche Künstlerbund wurde 1903 auf Initiative des Kunstförderers Harry Graf Kessler unter maßgeblicher
Deutscher Künstlerbund

Der Allgemeine Deutsche Künstlerbund wurde 1903 auf Initiative des Kunstförderers Harry Graf Kessler unter maßgeblicher Mitwirkung von Walter Leistikow in Weimar von Max Klinger, Alfred Lichtwark, Max Liebermann, Lovis Corinth, Max Slevogt u. a. gegründet. Damit konstituierte sich zum ersten Mal eine überregionale Künstlervereinigung, die über die bisher bestehenden Sezessionen hinausging. Motivation war zunächst das gemeinsame Vorgehen gegen die Bevormundung durch den staatlichen Kunstbetrieb, und zwar mit dem Ziel, die Freiheit der Kunst zu sichern, verschiedenen Strömungen der Kunst ein Forum zu geben und junge Künstler zu fördern.
Geschichte
Dieser Absicht wurde mit Jahresausstellungen in jährlich wechselnden Städten Deutschlands und teilweise auch im Ausland Rechnung getragen. Während die erste Ausstellung 1904 noch in Form eines Gastauftritts bei den Münchener Sezessionisten ausgerichtet worden war, veranstaltete der Deutsche Künstlerbund im Jahr darauf zur Einweihung der Räume des neuen Ausstellungshauses der Berliner Secession seine erste eigene Ausstellung, „eine umfassende Generalrevue über die vorhandenen deutschen Kräfte modernen Gepräges […]“, wie es in einer damals zeitgenössischen Kritik der Kunstchronik heißt.
Fast alle Künstler, die in der deutschen Kunst in den ersten drei Jahrzehnten Rang und Namen hatten, waren im Deutschen Künstlerbund integriert und nutzten die Plattform fernab staatlicher Einmischung zur Entfaltung ihrer künstlerischen Ideen. Der Aufschwung und der Durchbruch der Moderne in Deutschland ist eng an die Geschichte des Deutschen Künstlerbundes geknüpft. Auch die 1905 durch Max Klinger im Auftrag des Deutschen Künstlerbundes erworbene Villa Romana in Florenz als Stätte der Kunst legt Zeugnis vom großen kulturpolitischen Engagement des Deutschen Künstlerbundes ab.
Nach der Machtergreifung fand 1933 in Magdeburg und Saarbrücken eine als „Deutscher Künstlerbund. Erste Ausstellung“ bezeichnete Ausstellung statt. In mehr als 20 Ausstellungen wurde ein bemerkenswertes Spektrum mit hohem künstlerischem Niveau einem großen Publikum zugänglich gemacht. 1936 wurde die Ausstellung „Malerei und Plastik in Deutschland“ in Hamburg nach 10 Tagen auf Anordnung der Reichskunstkammer mit der Begründung geschlossen, es würde Kunst der „Verfallszeit“ gezeigt. Danach erfolgte am 30. November 1936 die erzwungene Selbstauflösung des DKB.
Neugründung
Es waren einige ehemalige Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes wie Karl Hofer, Willi Baumeister, Charles Crodel, Karl Hartung und Karl Schmidt-Rottluff, die den Deutschen Künstlerbund Ende Dezember 1950 in Berlin wieder begründeten; zur Unterscheidung zum ersten DKB zunächst unter dem Namen Deutscher Künstlerbund 1950. Die Konstituierung des ersten Vorstandes erfolgte erst Anfang 1951, im selben Jahr fand auch die erste Ausstellung in den Räumen der Hochschule der Bildenden Künste in Berlin statt. Sie knüpften an die Tradition einer unterbrochenen Moderne an, besannen sich auf die Vorsätze aus den Gründungsjahren und setzten sich wieder für die Freiheit der Kunst ein. Nicht nur mit der Fortführung der jährlich wiederkehrenden Ausstellungen, sondern auch mit zahlreichen kulturpolitischen Initiativen griffen sie in das kulturelle und politische Leben Nachkriegsdeutschlands ein.
Dieser Neuanfang blieb nicht unkritisiert. Figürlich arbeitende Künstler sahen sich als zu Unrecht verfemt, selbst wenn sie künstlerisch unverfänglich in dieser Richtung arbeiteten. Analog zur neugegründeten Bundesrepublik fand dieser Diskurs auch in der DDR statt; dort unter der Bezeichnung „Formalismusstreit“.
Mitglieder des neuen DKB-Vorstandes (1951)
(Ehrenpräsident: Theodor Heuss)
- Erster Vorsitzender: Karl Hofer
- Zweiter Vorsitzender: Karl Schmidt-Rottluff • Dritter Vorsitzender: Karl Hartung
- Schriftführer: Hans Kuhn • Schatzmeister: Adolf Hartmann
- Beisitzer:
Willi Baumeister, Karl Caspar, Werner Gilles, Erich Heckel, Bernhard Heiliger, Max Kaus, Karl Kluth, Gerhard Marcks, Ewald Mataré, Toni Stadler sowie Edwin Redslob (ehemaliger Reichskunstwart bis 1933)
Geschäftsführer war der Kunsthistoriker .
Zur Jury des DKB, welche über Preise, Stipendien und Mitgliedsanträge entschied, gehörten außer einigen obengenannten noch Curth Georg Becker, Ernst Geitlinger, Georg Meistermann, Edwin Scharff, Ernst Schumacher und Fritz Winter.
Impulse durch den Deutschen Künstlerbund
Der Deutsche Künstlerbund gehört zu den Gründungsmitgliedern des Kunstfonds, der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst, der Privatinitiative Kunst (PIK), der Internationalen Gesellschaft der Bildenden Künste (IGBK) und der Sektion Bildende Kunst im Deutschen Kulturrat. Er ist förderndes Mitglied der Villa Romana in Florenz. Er war wesentlich an der Neuregelung für das Künstlersozialversicherungsgesetz und an der Ausarbeitung des Nutzungsrechts von Kunstwerken beteiligt.
Bereits 1974 wurde ein Ausstellungshonorar für die in seinen Ausstellungen vertretenen Künstler eingeführt. Auf Anregung des damaligen Vorsitzenden Georg Meistermann wurde die Sammlung des Bundes gegründet, die der Künstlerförderung und der staatlichen Repräsentation im öffentlichen Raum dient. Im Rahmen der Diskussion über die Errichtung einer Deutschen Nationalstiftung veranstaltete der Deutsche Künstlerbund 1978 ein Kolloquium, dessen Ergebnisse die Konzeption und Errichtung der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland wesentlich förderten. Aber auch mit seinen großen Jahresausstellungen bot der Deutsche Künstlerbund, der 1990 als erste Institution eine Sonderschau von Künstlern der DDR zeigte, vielen Künstlern ein Podium.
2003 feierte der Deutsche Künstlerbund sein 100-jähriges Bestehen als eine der ältesten und renommiertesten Künstlervereinigungen in Europa. Gleichzeitig war die damit verbundene letzte „Jahresausstellung“ (gleichzeitig Jubiläumsausstellung 100 Jahre Deutscher Künstlerbund) ein Zeichen dafür, dass dieses Ritual im neuen Jahrtausend ersetzt werden musste durch die ebenso regelmäßig stattfindenden DKB-Jahresprojekte. Es geht heute mehr um die öffentliche Auseinandersetzung mit aktuellen künstlerischen Impulsen, als um die bloße Selbstdarstellung der Vereinsmitglieder.
Gegenwart
Derzeit gehören dem Deutschen Künstlerbund rund 750 bildende Künstler an (Stand im Oktober 2019). Mitglied werden kann prinzipiell jeder in Deutschland lebende professionelle Künstler, unabhängig von der Nationalität. Ein Aufnahmeverfahren prüft Professionalität und Qualität der künstlerischen Arbeit. Eine Mitarbeit ist wünschenswert, nicht aber Bedingung für die Mitgliedschaft im Deutschen Künstlerbund. Ein Ziel dieses Zusammenschlusses bildender Künstler sind kontinuierliche inhaltliche und selbst-reflexive Diskussionen aktueller Fragen der Kunstproduktion. Der Deutsche Künstlerbund vertritt mit unabhängiger Stimme die Interessen der aktiv arbeitenden zeitgenössischen Künstler – und damit auch die Freiheit und Vielschichtigkeit der Kunst – gegenüber Politik, Ausstellungsinstitutionen und Kunstmarkt.
Kulturpolitische Aktivitäten
Durch die aktive ehrenamtliche Mitarbeit in mittlerweile 24 Gremien, Kuratorien und Ausschüssen, die an der Erarbeitung gesetzgebender Regelungen beteiligt sind, vertritt der Deutsche Künstlerbund die Interessen einer großen Anzahl in Deutschland arbeitender Künstler. So hat er einen Sitz im Sachverständigenkreis für Kunst am Bau beim Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, ist Mitglied der Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel, des Deutschen Kulturrates, der Initiative Urheberrecht, der Villa Romana in Florenz. Er kooperiert u. a. mit der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine (ADKV), mit der Künstlersozialversicherung KSK, der Stiftung Kunstfonds, der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst und vielen weiteren kulturpolitisch und kunst-rechtlich relevanten Organisationen. Ein neueres Arbeitsfeld ist die Vertretung der Interessen der Künstler und der Kunst auf europäischer Ebene.
Projekte
Seit 2001 veranstaltet der Künstlerbund im Projektraum in Berlin Tagungen, Aufführungen und Ausstellungen, zu denen sowohl Mitglieder als auch (lokale bis internationale) Gäste eingeladen werden. Auch landesweit bietet der Deutsche Künstlerbund Ausstellungen, Symposien und Kolloquien zu aktuellen Themen an. Sowohl Vorstandsmitglieder als auch andere Mitglieder des Künstlerbundes konzipieren und realisieren in ehrenamtlicher Arbeit teils aufwändige künstlerische und kulturpolitische Projekte, die oft viele Kunstschaffende, Kunstwissenschaftler und Interessierte einbeziehen. Manche Projekte münden in einzelne Veranstaltungen, andere werden über Jahre fortgeführt, einige Projekte wirken bundesweit oder international.
Beratungen und Informationen für Bildende Künstler
Der Deutsche Künstlerbund beteiligt sich an der Entwicklung beratender Instrumente für Kunstschaffende. Dies umfasst z. B. rechtliche und organisatorische Fragen rund um internationale Reise- und Ausstellungstätigkeit und Stipendien (siehe das Portal Touring Artists der IGBK), Urheberrecht (in Kooperation mit der VG Bild-Kunst), Kunst am Bau / Kunst im öffentlichen Raum.
Literatur
- Harry Graf Kessler: Der deutsche Künstlerbund. In: Kunst und Künstler. Illustrierte Monatsschrift für Bildende Kunst und Kunstgewerbe. Jg. 2, Berlin 1904, S. 191–196.
- Walter Leistikow: Über den deutschen Künstlerbund und die Tage in Weimar. In: Die Kunst für Alle. Malerei, Plastik, Graphik, Architektur. 19. Jg., Heft 9, 1903/04, S. 201–205.
- Kunstreport. Der Deutsche Künstlerbund im Überblick: 1903–1995. Sonderausgabe Winter 1994/95. Deutscher Künstlerbund, Berlin 1995, ISBN 3-929283-08-5.
- : Der Deutsche Künstlerbund im Spektrum von Kunst und Kulturpolitik des Wilhelminischen Kaiserreichs. Dissertation an der Philosophisch-Historischen Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg am Kunsthistorischen Institut, 11. Mai 1994.
- Myriam Maiser: Der Streit um die Moderne im Deutschen Künstlerbund unter dem ersten Vorsitzenden Karl Hofer. Eine Analyse der Ausstellungen von 1951 bis 1955. Dissertation. Berlin 2007, DNB 985512849.
Weblinks
- Deutscher Künstlerbund
- Deutscher Künstlerbund im Archiv der Akademie der Künste, Berlin
- Katalog zur Ersten Ausstellung 1904 in München, gemeinsam mit Künstlern der Münchner Secession (Digitalisat, durchsuchbar)
- Katalog zur Zweiten Ausstellung 1905 in Berlin (Digitalisat, durchsuchbar)
- Katalog zur Dritten Ausstellung 1906 in Weimar (Digitalisat, durchsuchbar)
Einzelnachweise
- kuenstlerbund.de: Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes ... seit der Gründung 1903 (abgerufen am 24. August 2015)
- Dieser Absatz beruht auf der Selbstdarstellung der Geschichte des Künstlerbundes: Deutscher Künstlerbund – Tradition und Zukunft, Berlin 2007.
- X. Ausstellung der Münchener Sezession: Der Deutsche Künstlerbund (in Verbindung mit einer Ausstellung erlesener Erzeugnisse der Kunst im Handwerk). Ausstellungskatalog. Verlagsanstalt F. Bruckmann, München 1904.
- Martin Papenbrock, Gabriele Saure (Hrsg.): Kunst des frühen 20. Jahrhunderts in deutschen Ausstellungen. Teil 1. Ausstellungen deutsche Gegenwartskunst in der NS-Zeit. VDG, Weimar, 2000
- Marianne Lyra-Wex: Die Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes im Hamburger Kunstverein 1936. In: 1936 verbotene Bilder. 34. Jahresausstellung Bonn. Deutscher Künstlerbund e. V., Berlin 1986, DNB 870106783, S. 19.
- Statut 1950. In: kuenstlerbund.de. Deutscher Künstlerbund e. V., abgerufen am 17. August 2019.
- Der Kunststreit um die Moderne (abgerufen am 25. Juli 2016)
- Deutscher Künstlerbund 1950: Erste Ausstellung: 1. August – 1. Oktober 1951. Ausstellungskatalog. Gesamtherstellung Brüder Hartmann, Berlin 1951. (ohne Seitenangabe)
- Herbarium der Blicke. Neuaufnahmen im Deutschen Künstlerbund. DKB-Ausstellungskatalog. rheinsatz, Köln 2003.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Allgemeine Deutsche Kunstlerbund wurde 1903 auf Initiative des Kunstforderers Harry Graf Kessler unter massgeblicher Mitwirkung von Walter Leistikow in Weimar von Max Klinger Alfred Lichtwark Max Liebermann Lovis Corinth Max Slevogt u a gegrundet Damit konstituierte sich zum ersten Mal eine uberregionale Kunstlervereinigung die uber die bisher bestehenden Sezessionen hinausging Motivation war zunachst das gemeinsame Vorgehen gegen die Bevormundung durch den staatlichen Kunstbetrieb und zwar mit dem Ziel die Freiheit der Kunst zu sichern verschiedenen Stromungen der Kunst ein Forum zu geben und junge Kunstler zu fordern GeschichteDeckblatt des Ausstellungskatalogs 1904Thomas Theodor Heine Plakat zur zweiten Ausstellung des Deutschen Kunstlerbundes Berlin 1905 Dieser Absicht wurde mit Jahresausstellungen in jahrlich wechselnden Stadten Deutschlands und teilweise auch im Ausland Rechnung getragen Wahrend die erste Ausstellung 1904 noch in Form eines Gastauftritts bei den Munchener Sezessionisten ausgerichtet worden war veranstaltete der Deutsche Kunstlerbund im Jahr darauf zur Einweihung der Raume des neuen Ausstellungshauses der Berliner Secession seine erste eigene Ausstellung eine umfassende Generalrevue uber die vorhandenen deutschen Krafte modernen Geprages wie es in einer damals zeitgenossischen Kritik der Kunstchronik heisst Fast alle Kunstler die in der deutschen Kunst in den ersten drei Jahrzehnten Rang und Namen hatten waren im Deutschen Kunstlerbund integriert und nutzten die Plattform fernab staatlicher Einmischung zur Entfaltung ihrer kunstlerischen Ideen Der Aufschwung und der Durchbruch der Moderne in Deutschland ist eng an die Geschichte des Deutschen Kunstlerbundes geknupft Auch die 1905 durch Max Klinger im Auftrag des Deutschen Kunstlerbundes erworbene Villa Romana in Florenz als Statte der Kunst legt Zeugnis vom grossen kulturpolitischen Engagement des Deutschen Kunstlerbundes ab Nach der Machtergreifung fand 1933 in Magdeburg und Saarbrucken eine als Deutscher Kunstlerbund Erste Ausstellung bezeichnete Ausstellung statt In mehr als 20 Ausstellungen wurde ein bemerkenswertes Spektrum mit hohem kunstlerischem Niveau einem grossen Publikum zuganglich gemacht 1936 wurde die Ausstellung Malerei und Plastik in Deutschland in Hamburg nach 10 Tagen auf Anordnung der Reichskunstkammer mit der Begrundung geschlossen es wurde Kunst der Verfallszeit gezeigt Danach erfolgte am 30 November 1936 die erzwungene Selbstauflosung des DKB NeugrundungEs waren einige ehemalige Mitglieder des Deutschen Kunstlerbundes wie Karl Hofer Willi Baumeister Charles Crodel Karl Hartung und Karl Schmidt Rottluff die den Deutschen Kunstlerbund Ende Dezember 1950 in Berlin wieder begrundeten zur Unterscheidung zum ersten DKB zunachst unter dem Namen Deutscher Kunstlerbund 1950 Die Konstituierung des ersten Vorstandes erfolgte erst Anfang 1951 im selben Jahr fand auch die erste Ausstellung in den Raumen der Hochschule der Bildenden Kunste in Berlin statt Sie knupften an die Tradition einer unterbrochenen Moderne an besannen sich auf die Vorsatze aus den Grundungsjahren und setzten sich wieder fur die Freiheit der Kunst ein Nicht nur mit der Fortfuhrung der jahrlich wiederkehrenden Ausstellungen sondern auch mit zahlreichen kulturpolitischen Initiativen griffen sie in das kulturelle und politische Leben Nachkriegsdeutschlands ein Dieser Neuanfang blieb nicht unkritisiert Figurlich arbeitende Kunstler sahen sich als zu Unrecht verfemt selbst wenn sie kunstlerisch unverfanglich in dieser Richtung arbeiteten Analog zur neugegrundeten Bundesrepublik fand dieser Diskurs auch in der DDR statt dort unter der Bezeichnung Formalismusstreit Mitglieder des neuen DKB Vorstandes 1951 Ehrenprasident Theodor Heuss Erster Vorsitzender Karl Hofer Zweiter Vorsitzender Karl Schmidt Rottluff Dritter Vorsitzender Karl Hartung Schriftfuhrer Hans Kuhn Schatzmeister Adolf Hartmann Beisitzer Willi Baumeister Karl Caspar Werner Gilles Erich Heckel Bernhard Heiliger Max Kaus Karl Kluth Gerhard Marcks Ewald Matare Toni Stadler sowie Edwin Redslob ehemaliger Reichskunstwart bis 1933 Geschaftsfuhrer war der Kunsthistoriker Zur Jury des DKB welche uber Preise Stipendien und Mitgliedsantrage entschied gehorten ausser einigen obengenannten noch Curth Georg Becker Ernst Geitlinger Georg Meistermann Edwin Scharff Ernst Schumacher und Fritz Winter Impulse durch den Deutschen KunstlerbundDer Deutsche Kunstlerbund gehort zu den Grundungsmitgliedern des Kunstfonds der Verwertungsgesellschaft Bild Kunst der Privatinitiative Kunst PIK der Internationalen Gesellschaft der Bildenden Kunste IGBK und der Sektion Bildende Kunst im Deutschen Kulturrat Er ist forderndes Mitglied der Villa Romana in Florenz Er war wesentlich an der Neuregelung fur das Kunstlersozialversicherungsgesetz und an der Ausarbeitung des Nutzungsrechts von Kunstwerken beteiligt Bereits 1974 wurde ein Ausstellungshonorar fur die in seinen Ausstellungen vertretenen Kunstler eingefuhrt Auf Anregung des damaligen Vorsitzenden Georg Meistermann wurde die Sammlung des Bundes gegrundet die der Kunstlerforderung und der staatlichen Reprasentation im offentlichen Raum dient Im Rahmen der Diskussion uber die Errichtung einer Deutschen Nationalstiftung veranstaltete der Deutsche Kunstlerbund 1978 ein Kolloquium dessen Ergebnisse die Konzeption und Errichtung der Kunst und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland wesentlich forderten Aber auch mit seinen grossen Jahresausstellungen bot der Deutsche Kunstlerbund der 1990 als erste Institution eine Sonderschau von Kunstlern der DDR zeigte vielen Kunstlern ein Podium 2003 feierte der Deutsche Kunstlerbund sein 100 jahriges Bestehen als eine der altesten und renommiertesten Kunstlervereinigungen in Europa Gleichzeitig war die damit verbundene letzte Jahresausstellung gleichzeitig Jubilaumsausstellung 100 Jahre Deutscher Kunstlerbund ein Zeichen dafur dass dieses Ritual im neuen Jahrtausend ersetzt werden musste durch die ebenso regelmassig stattfindenden DKB Jahresprojekte Es geht heute mehr um die offentliche Auseinandersetzung mit aktuellen kunstlerischen Impulsen als um die blosse Selbstdarstellung der Vereinsmitglieder GegenwartDerzeit gehoren dem Deutschen Kunstlerbund rund 750 bildende Kunstler an Stand im Oktober 2019 Mitglied werden kann prinzipiell jeder in Deutschland lebende professionelle Kunstler unabhangig von der Nationalitat Ein Aufnahmeverfahren pruft Professionalitat und Qualitat der kunstlerischen Arbeit Eine Mitarbeit ist wunschenswert nicht aber Bedingung fur die Mitgliedschaft im Deutschen Kunstlerbund Ein Ziel dieses Zusammenschlusses bildender Kunstler sind kontinuierliche inhaltliche und selbst reflexive Diskussionen aktueller Fragen der Kunstproduktion Der Deutsche Kunstlerbund vertritt mit unabhangiger Stimme die Interessen der aktiv arbeitenden zeitgenossischen Kunstler und damit auch die Freiheit und Vielschichtigkeit der Kunst gegenuber Politik Ausstellungsinstitutionen und Kunstmarkt Kulturpolitische Aktivitaten Durch die aktive ehrenamtliche Mitarbeit in mittlerweile 24 Gremien Kuratorien und Ausschussen die an der Erarbeitung gesetzgebender Regelungen beteiligt sind vertritt der Deutsche Kunstlerbund die Interessen einer grossen Anzahl in Deutschland arbeitender Kunstler So hat er einen Sitz im Sachverstandigenkreis fur Kunst am Bau beim Bundesministerium fur Verkehr Bau und Stadtentwicklung ist Mitglied der Bundesakademie fur kulturelle Bildung Wolfenbuttel des Deutschen Kulturrates der Initiative Urheberrecht der Villa Romana in Florenz Er kooperiert u a mit der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine ADKV mit der Kunstlersozialversicherung KSK der Stiftung Kunstfonds der Verwertungsgesellschaft Bild Kunst und vielen weiteren kulturpolitisch und kunst rechtlich relevanten Organisationen Ein neueres Arbeitsfeld ist die Vertretung der Interessen der Kunstler und der Kunst auf europaischer Ebene Projekte Seit 2001 veranstaltet der Kunstlerbund im Projektraum in Berlin Tagungen Auffuhrungen und Ausstellungen zu denen sowohl Mitglieder als auch lokale bis internationale Gaste eingeladen werden Auch landesweit bietet der Deutsche Kunstlerbund Ausstellungen Symposien und Kolloquien zu aktuellen Themen an Sowohl Vorstandsmitglieder als auch andere Mitglieder des Kunstlerbundes konzipieren und realisieren in ehrenamtlicher Arbeit teils aufwandige kunstlerische und kulturpolitische Projekte die oft viele Kunstschaffende Kunstwissenschaftler und Interessierte einbeziehen Manche Projekte munden in einzelne Veranstaltungen andere werden uber Jahre fortgefuhrt einige Projekte wirken bundesweit oder international Beratungen und Informationen fur Bildende Kunstler Der Deutsche Kunstlerbund beteiligt sich an der Entwicklung beratender Instrumente fur Kunstschaffende Dies umfasst z B rechtliche und organisatorische Fragen rund um internationale Reise und Ausstellungstatigkeit und Stipendien siehe das Portal Touring Artists der IGBK Urheberrecht in Kooperation mit der VG Bild Kunst Kunst am Bau Kunst im offentlichen Raum LiteraturHarry Graf Kessler Der deutsche Kunstlerbund In Kunst und Kunstler Illustrierte Monatsschrift fur Bildende Kunst und Kunstgewerbe Jg 2 Berlin 1904 S 191 196 Walter Leistikow Uber den deutschen Kunstlerbund und die Tage in Weimar In Die Kunst fur Alle Malerei Plastik Graphik Architektur 19 Jg Heft 9 1903 04 S 201 205 Kunstreport Der Deutsche Kunstlerbund im Uberblick 1903 1995 Sonderausgabe Winter 1994 95 Deutscher Kunstlerbund Berlin 1995 ISBN 3 929283 08 5 Der Deutsche Kunstlerbund im Spektrum von Kunst und Kulturpolitik des Wilhelminischen Kaiserreichs Dissertation an der Philosophisch Historischen Fakultat der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg am Kunsthistorischen Institut 11 Mai 1994 Myriam Maiser Der Streit um die Moderne im Deutschen Kunstlerbund unter dem ersten Vorsitzenden Karl Hofer Eine Analyse der Ausstellungen von 1951 bis 1955 Dissertation Berlin 2007 DNB 985512849 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