Erhard Mäding 1 Mai 1909 in Dresden 30 November 1998 in Köln war als deutscher Verwaltungsjurist auf den Themengebieten
Erhard Mäding

Erhard Mäding (* 1. Mai 1909 in Dresden; † 30. November 1998 in Köln) war als deutscher Verwaltungsjurist auf den Themengebieten der Raum- und Landschaftsplanung und der Kommunalverwaltung tätig.
Leben
Mäding trat 1923 dem Jungdeutschen Orden bei. Er studierte Biologie, Geografie und Rechtswissenschaft in Leipzig und Hamburg. Als Mitglied des AStA in Leipzig stand er in Konflikt mit dem NS-Studentenbund, leitete die „Akademische Selbsthilfe“ für arbeitslose Akademiker. Die 2. juristische Staatsprüfung absolvierte er 1935, anschließend war er im sächsischen Verwaltungsdienst tätig. Zum 1. September 1933 trat er der SS bei (SS-Nummer 107.095), ab dem gleichen Jahr arbeitete er (noch als Student) für den SD. Um die Jahreswende 1936/1937 wurde er im SD-Oberabschnitt Elbe Leiter der Abteilung „Lebensgebiete“. Am 2. April 1937 promovierte Mäding zu dem Thema Die staatsrechtliche Stellung der NSDAP. Ab 1941 arbeitete er als Referent für Landschaftsplanung beim Reichskommissar für die Festigung des Deutschen Volkstums unter Konrad Meyer. In der SS erreichte Mäding zum 9. November 1944 den Rang eines SS-Sturmbannführers. Er war an der Aufstellung des Generalplans Ost und einer Anordnung für die nationalsozialistische Landschaftsplanung in den Ostgebieten beteiligt. Ab 1944 leitete er das Referat III A 3 (Verfassung und Verwaltung) im Reichssicherheitshauptamt (RSHA). Beschönigend formulierte Mäding noch 1947/48, der Generalplan Ost habe „eine bedeutende Aufwertung der fraglichen Gebiete und damit eine wesentliche Verbesserung des Lebensstandards der Bewohnerschaft einschließlich der darin verbliebenen polnischen Volksteile bedeutet.“
In seinem Buch Landespflege (1942) verknüpfte Mäding den Begriff „Landschaft“ mit dem völkischen Konzept „Lebensraum“:
„So kann die Bewertung und Gestaltung der heutigen Landschaft nur auf das deutsche Volk bezogen werden, dem sie biologisch gesunder Lebensraum, Heimat für alle Zeit sein soll.“
Nach dem Krieg war Mäding Gutachter und Vorstand der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsvereinfachung (KGSt) und Autor zahlreicher Fachveröffentlichungen zum Konzept der öffentlichen Aufgaben, zur Stadtentwicklungsplanung und Verwaltungsgeografie.
Werke (Auswahl)
- Statistische und verwaltungsrechtliche Untersuchungen über die Gliederung der Ostgebiete. DFG-gefördertes Projekt zum Generalplan Ost, 1941–1942
- Aufstellung von Grundsätzen zur ländlichen Neuordnung des Altreiches im Hinblick auf die Aufgaben der Festigung deutschen Volkstums in den neuen Siedlungsgebieten. DFG-gefördertes Projekt zum Generalplan Ost, 1942–1943
Literatur
- Anette Reisch: Der Beitrag Erhard Mädings zur Institutionalisierung der Landespflege unter besonderer Berücksichtigung ihrer Konstitutionsbedingungen im Dritten Reich. Diplomarbeit am Institut für Landschaftsökonomie, Technische Universität Berlin, 1990
- Loreen Lindner: Landschaftsbild und Landschaftsgestaltung in Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus. Ideengeschichtliche und ideologische Hintergründe anhand zweier bedeutender Landschaftsplaner des Nationalsozialismus: Heinrich Friedrich Wiepking-Jürgensmann und Erhard Mäding. Projektarbeit am Lehrstuhl für Landschaftsökologie der TU München, Freising 2004
- Michael Wildt: Generation des Unbedingten. Das Führungskorps des Reichssicherheitshauptamtes. Hamburger Edition, Hamburg 2003. ISBN 3-930908-75-1
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. 2. Auflage. Fischer Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-16048-8.
Weblinks
- Im Karlsruher Virtuellen Katalog nachgewiesene Veröffentlichungen von Erhard Mäding
- Nachlass BArch N 1561
- Erhard Mäding in der DFG-Ausstellung "Wissenschaft, Planung, Vertreibung. Der Generalplan Ost der Nationalsozialisten"[1]
Einzelnachweise
- Bundesarchiv R 9361-III/541686
- Carsten Schreiber: Elite im Verborgenen. Ideologie und regionale Herrschaftspraxis des Sicherheitsdienstes der SS und seines Netzwerks am Beispiel Sachsens. Oldenbourg, München 2008, ISBN 3486585436, S. 405.
- Deutsche Forschungsgemeinschaft: Nach 1945: Freispruch für die NS-Planer. In: Ausstellung "Wissenschaft, Planung, Vertreibung". Abgerufen am 13. September 2017.
- Erhard Mäding: Landespflege. Die Gestaltung der Landschaft als Hoheitsrecht und Hoheitspflicht. Deutsche Landbuchhandlung, Berlin 1942, S. 136.
- Mäding, Erhard in GEPRIS Historisch | DFG. Abgerufen am 14. März 2025.
- "Neue Siedlungsgebiete" ist ein Euphemismus für die im Osten eroberten Gebiete nach der Vertreibung oder Ermordung der bisherigen Bewohner.
Personendaten | |
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NAME | Mäding, Erhard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Verwaltungsjurist |
GEBURTSDATUM | 1. Mai 1909 |
GEBURTSORT | Dresden |
STERBEDATUM | 30. November 1998 |
STERBEORT | Köln |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Erhard Mading 1 Mai 1909 in Dresden 30 November 1998 in Koln war als deutscher Verwaltungsjurist auf den Themengebieten der Raum und Landschaftsplanung und der Kommunalverwaltung tatig LebenMading trat 1923 dem Jungdeutschen Orden bei Er studierte Biologie Geografie und Rechtswissenschaft in Leipzig und Hamburg Als Mitglied des AStA in Leipzig stand er in Konflikt mit dem NS Studentenbund leitete die Akademische Selbsthilfe fur arbeitslose Akademiker Die 2 juristische Staatsprufung absolvierte er 1935 anschliessend war er im sachsischen Verwaltungsdienst tatig Zum 1 September 1933 trat er der SS bei SS Nummer 107 095 ab dem gleichen Jahr arbeitete er noch als Student fur den SD Um die Jahreswende 1936 1937 wurde er im SD Oberabschnitt Elbe Leiter der Abteilung Lebensgebiete Am 2 April 1937 promovierte Mading zu dem Thema Die staatsrechtliche Stellung der NSDAP Ab 1941 arbeitete er als Referent fur Landschaftsplanung beim Reichskommissar fur die Festigung des Deutschen Volkstums unter Konrad Meyer In der SS erreichte Mading zum 9 November 1944 den Rang eines SS Sturmbannfuhrers Er war an der Aufstellung des Generalplans Ost und einer Anordnung fur die nationalsozialistische Landschaftsplanung in den Ostgebieten beteiligt Ab 1944 leitete er das Referat III A 3 Verfassung und Verwaltung im Reichssicherheitshauptamt RSHA Beschonigend formulierte Mading noch 1947 48 der Generalplan Ost habe eine bedeutende Aufwertung der fraglichen Gebiete und damit eine wesentliche Verbesserung des Lebensstandards der Bewohnerschaft einschliesslich der darin verbliebenen polnischen Volksteile bedeutet In seinem Buch Landespflege 1942 verknupfte Mading den Begriff Landschaft mit dem volkischen Konzept Lebensraum So kann die Bewertung und Gestaltung der heutigen Landschaft nur auf das deutsche Volk bezogen werden dem sie biologisch gesunder Lebensraum Heimat fur alle Zeit sein soll Nach dem Krieg war Mading Gutachter und Vorstand der Kommunalen Gemeinschaftsstelle fur Verwaltungsvereinfachung KGSt und Autor zahlreicher Fachveroffentlichungen zum Konzept der offentlichen Aufgaben zur Stadtentwicklungsplanung und Verwaltungsgeografie Werke Auswahl Statistische und verwaltungsrechtliche Untersuchungen uber die Gliederung der Ostgebiete DFG gefordertes Projekt zum Generalplan Ost 1941 1942 Aufstellung von Grundsatzen zur landlichen Neuordnung des Altreiches im Hinblick auf die Aufgaben der Festigung deutschen Volkstums in den neuen Siedlungsgebieten DFG gefordertes Projekt zum Generalplan Ost 1942 1943LiteraturAnette Reisch Der Beitrag Erhard Madings zur Institutionalisierung der Landespflege unter besonderer Berucksichtigung ihrer Konstitutionsbedingungen im Dritten Reich Diplomarbeit am Institut fur Landschaftsokonomie Technische Universitat Berlin 1990 Loreen Lindner Landschaftsbild und Landschaftsgestaltung in Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus Ideengeschichtliche und ideologische Hintergrunde anhand zweier bedeutender Landschaftsplaner des Nationalsozialismus Heinrich Friedrich Wiepking Jurgensmann und Erhard Mading Projektarbeit am Lehrstuhl fur Landschaftsokologie der TU Munchen Freising 2004 Michael Wildt Generation des Unbedingten Das Fuhrungskorps des Reichssicherheitshauptamtes Hamburger Edition Hamburg 2003 ISBN 3 930908 75 1 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 WeblinksIm Karlsruher Virtuellen Katalog nachgewiesene Veroffentlichungen von Erhard Mading Nachlass BArch N 1561 Erhard Mading in der DFG Ausstellung Wissenschaft Planung Vertreibung Der Generalplan Ost der Nationalsozialisten 1 EinzelnachweiseBundesarchiv R 9361 III 541686 Carsten Schreiber Elite im Verborgenen Ideologie und regionale Herrschaftspraxis des Sicherheitsdienstes der SS und seines Netzwerks am Beispiel Sachsens Oldenbourg Munchen 2008 ISBN 3486585436 S 405 Deutsche Forschungsgemeinschaft Nach 1945 Freispruch fur die NS Planer In Ausstellung Wissenschaft Planung Vertreibung Abgerufen am 13 September 2017 Erhard Mading Landespflege Die Gestaltung der Landschaft als Hoheitsrecht und Hoheitspflicht Deutsche Landbuchhandlung Berlin 1942 S 136 Mading Erhard in GEPRIS Historisch DFG Abgerufen am 14 Marz 2025 Neue Siedlungsgebiete ist ein Euphemismus fur die im Osten eroberten Gebiete nach der Vertreibung oder Ermordung der bisherigen Bewohner Normdaten Person GND 14391376X lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 34825811 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mading ErhardKURZBESCHREIBUNG deutscher VerwaltungsjuristGEBURTSDATUM 1 Mai 1909GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 30 November 1998STERBEORT Koln