Essentielle Fettsäuren EFA sind Fettsäuren die vom Körper nicht selbst hergestellt werden können und daher über die Nahr
Essentielle Fettsäure

Essentielle Fettsäuren (EFA) sind Fettsäuren, die vom Körper nicht selbst hergestellt werden können und daher über die Nahrung zugeführt werden müssen. Ein veralteter Begriff für essentielle Fettsäuren ist Vitamin F.
Für den Menschen sind folgende Fettsäuren essentiell:
- Omega-3-Fettsäure: α-Linolensäure (Alpha-Linolensäure, ALA)
- Omega-6-Fettsäure: Linolsäure
Zwar sind diese Fettsäuren essentiell, aber auch obligatorische Bestandteile der Zellmembran. Daher haben sie eine Bausteinfunktion und werden nicht den Vitaminen zugeordnet. Außerdem können diese Fettsäuren zum Energiegewinn verstoffwechselt werden.
Hintergrund
Neben dem stufenweisen Abbau von Fettsäuren (β-Oxidation), ist es Lebewesen durchaus möglich, Fettsäuren auch zu verlängern (Fettsäuresynthese) sowie Doppelbindungen in gesättigte Fettsäuren einzuführen (Desaturase) und sie dadurch in ungesättigte Fettsäuren umzuwandeln.
So können die Leberzellen von Säugetieren eine einfache Bindung bis zu Position 9 einer Fettsäure in eine Doppelbindung umwandeln. Ab Position 10 bis zum Methyl-Ende der Fettsäure ist dies jedoch nicht mehr möglich. Somit bleibt es Pflanzen vorbehalten, aus der Ölsäure 18:1 (ω−9) durch entsprechende Umwandlung Linolsäure 18:2 (ω−6) und schließlich die α-Linolensäure 18:3 (ω−3) herzustellen.
Biologische Bedeutung
Säugetiere müssen die essentiellen Fettsäuren über Nahrung zuführen.
Ungesättigte Fettsäuren
Dabei dient die Linolsäure 18:2 (ω−6) als Vorstufe zur Herstellung von Gamma-Linolensäure 18:3 (ω−6), Dihomogammalinolensäure 20:3 (ω−6), Arachidonsäure 20:4 (ω−6).
α-Linolensäure 18:3 (ω−3) kann zu Eicosapentaensäure (EPA) 20:5 (ω−3) und Docosahexaensäure (DHA) 22:6 (ω−3) umgebaut werden. Die Fettsäuren mit 20 Kohlenstoffatomen dienen als Vorstufen für die hormonähnlichen Eicosanoide wie z. B. Prostaglandine, Thromboxan, Leukotriene, , und .
Gesättigte Fettsäuren: Pentadecansäure (C15:0)
Neben den Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren gewinnt auch die ungeradzahlige gesättigte Fettsäure Pentadecansäure (C15:0) zunehmend an Bedeutung. Forschungsergebnisse zeigen, dass niedrige Konzentrationen von C15:0 im Blut mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD), nichtalkoholische Steatohepatitis (NASH) und bestimmte Krebsarten in Verbindung stehen.
C15:0 ist ein wichtiger Bestandteil von Zellmembranen und trägt zur Stabilisierung mitochondrialer Funktionen bei. Es wird als potenzieller Biomarker für metabolische Gesundheit diskutiert und spielt möglicherweise eine schutzgebende Rolle gegen verschiedene Stoffwechselstörungen.
Ein entscheidender Unterschied zwischen ungeradzahlig und geradzahlig gesättigten Fettsäuren ist ihre Synthese im Körper. Während geradzahlig gesättigte Fettsäuren über de novo Lipogenese aus Kohlenhydraten gebildet werden können, erfolgt die Synthese von ungeradzahlig gesättigten Fettsäuren wie C15:0 nur in sehr geringem Umfang.
Studien zeigen, dass der Körper ungeradzahlig Fettsäuren wie C15:0 kaum selbst produziert und sie daher hauptsächlich über die Nahrung aufgenommen werden müssen. Eine geringe endogene Synthese könnte über α-Oxidation in Peroxisomen erfolgen, doch ist diese nicht ausreichend für den Bedarf.
Referenzeinnahmewerte
Die Referenzeinnahmewerte werden vom Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) wie folgt angegeben.
Trivialname | Lipidname | Referenzeinnahmewert |
---|---|---|
α-Linolensäure (ALA) | 18:3 (ω−3) | 2 g |
Linolsäure (LA) | 18:2 (ω−6) | 10 g |
Mangelerscheinungen
Im Versuch mit Mäusen:
- Fetteinlagerungen in der Leber
- bis zu doppelter Bedarf an Flüssigkeit
- Unfruchtbarkeit
- glanzloses, mattes und zerzaustes Fell mit feuchtem Aussehen
- schuppige Haut
- Haarausfall an Rücken, Kehle und Kopf
- vermehrtes Kratzen
- dunklere und zerknitterte Ohren
- bis zu siebenfache-Verdickung von Hautschichten in der Epidermis (7× stratum Malpighii, 4× stratum granulosum)
- gesteigerte Zellteilung (Hyperplasie)
Werbeträger
Linolsäure wird öfter bei Margarinen als „Vitamin F“ angegeben. Da Vitamine positiv konnotiert sind, versuchen die Hersteller dadurch Vorteile zu erlangen.
Literatur
- Peter Nuhn: Naturstoffchemie. Mikrobielle, pflanzliche und tierische Naturstoffe. 2. Auflage, S. Hirzel Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1990, S. 300 ISBN 3-7776-0473-9.
Einzelnachweise
- Klaus Pietrzik, Ines Golly, Dieter Loew: Handbuch Vitamine: für Prophylaxe, Beratung und Therapie. 1. Auflage. Elsevier, Urban&FischerVerlag, München 2008, ISBN 978-3-437-55361-5, S. 458.
- David L. Nelson, Michael M. Cox: Lehninger Principles of Biochemistry. 6 edition Auflage. W.H. Freeman, 2012, ISBN 978-1-4292-3414-6, S. 842, 845, 359.
- Nita G. Forouhi, Albert Koulman, Stephen J. Sharp, Fumiaki Imamura, Jürgen Kröger, Matthias B. Schulze: The EPIC-InterAct case-cohort study. In: Lancet Diabetes Endocrinol. 14. Jahrgang, 2014, S. 70146–70149, doi:10.1016/S2213-8587(14)70146-9 (englisch).
- Lian Huang, Jianqin Lin, Irwin M. Aris, Guansheng Yang, Weidong Chen, Liang Li: Circulating saturated fatty acids and incident type 2 diabetes: A systematic review and meta-analysis. In: Nutrients. 11. Jahrgang, 2019, S. 998, doi:10.3390/nu11050998 (englisch).
- A.W. Jenkins, S.D. Clandinin: Odd-chain saturated fatty acids in human metabolism: Dietary sources and biological significance. In: Lipids. 51. Jahrgang, Nr. 7, 2016, S. 865–878, doi:10.1007/s11745-016-4176-2 (englisch).
- M.P. McCoin, L. Knotts, L.E. Adams: Endogenous odd-chain fatty acids: A forgotten piece in metabolic health? In: Journal of Lipid Research. 60. Jahrgang, Nr. 3, 2019, S. 477–491, doi:10.1194/jlr.R088064 (englisch).
- European Food Safety Authority (EFSA): Labelling reference intake values for n-3 and n-6 polyunsaturated fatty acids. In: EFSA Journal. 7. Jahrgang, Nr. 7, 1. Juli 2009, S. n/a–n/a, doi:10.2903/j.efsa.2009.1176 (englisch).
- David N. Menton: The effects of essential fatty acid deficiency on the skin of the mouse. In: American Journal of Anatomy. Band 122, Nr. 2, 1. März 1968, S. 337–355, doi:10.1002/aja.1001220211.
Autor: www.NiNa.Az
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Essentielle Fettsauren EFA sind Fettsauren die vom Korper nicht selbst hergestellt werden konnen und daher uber die Nahrung zugefuhrt werden mussen Ein veralteter Begriff fur essentielle Fettsauren ist Vitamin F Fur den Menschen sind folgende Fettsauren essentiell Omega 3 Fettsaure a Linolensaure Alpha Linolensaure ALA Omega 6 Fettsaure Linolsaure Zwar sind diese Fettsauren essentiell aber auch obligatorische Bestandteile der Zellmembran Daher haben sie eine Bausteinfunktion und werden nicht den Vitaminen zugeordnet Ausserdem konnen diese Fettsauren zum Energiegewinn verstoffwechselt werden HintergrundNeben dem stufenweisen Abbau von Fettsauren b Oxidation ist es Lebewesen durchaus moglich Fettsauren auch zu verlangern Fettsauresynthese sowie Doppelbindungen in gesattigte Fettsauren einzufuhren Desaturase und sie dadurch in ungesattigte Fettsauren umzuwandeln So konnen die Leberzellen von Saugetieren eine einfache Bindung bis zu Position 9 einer Fettsaure in eine Doppelbindung umwandeln Ab Position 10 bis zum Methyl Ende der Fettsaure ist dies jedoch nicht mehr moglich Somit bleibt es Pflanzen vorbehalten aus der Olsaure 18 1 w 9 durch entsprechende Umwandlung Linolsaure 18 2 w 6 und schliesslich die a Linolensaure 18 3 w 3 herzustellen Biologische Bedeutung Saugetiere mussen die essentiellen Fettsauren uber Nahrung zufuhren Ungesattigte Fettsauren Dabei dient die Linolsaure 18 2 w 6 als Vorstufe zur Herstellung von Gamma Linolensaure 18 3 w 6 Dihomogammalinolensaure 20 3 w 6 Arachidonsaure 20 4 w 6 a Linolensaure 18 3 w 3 kann zu Eicosapentaensaure EPA 20 5 w 3 und Docosahexaensaure DHA 22 6 w 3 umgebaut werden Die Fettsauren mit 20 Kohlenstoffatomen dienen als Vorstufen fur die hormonahnlichen Eicosanoide wie z B Prostaglandine Thromboxan Leukotriene und Gesattigte Fettsauren Pentadecansaure C15 0 Neben den Omega 3 und Omega 6 Fettsauren gewinnt auch die ungeradzahlige gesattigte Fettsaure Pentadecansaure C15 0 zunehmend an Bedeutung Forschungsergebnisse zeigen dass niedrige Konzentrationen von C15 0 im Blut mit einem erhohten Risiko fur Typ 2 Diabetes Herz Kreislauf Erkrankungen nichtalkoholische Fettlebererkrankung NAFLD nichtalkoholische Steatohepatitis NASH und bestimmte Krebsarten in Verbindung stehen C15 0 ist ein wichtiger Bestandteil von Zellmembranen und tragt zur Stabilisierung mitochondrialer Funktionen bei Es wird als potenzieller Biomarker fur metabolische Gesundheit diskutiert und spielt moglicherweise eine schutzgebende Rolle gegen verschiedene Stoffwechselstorungen Ein entscheidender Unterschied zwischen ungeradzahlig und geradzahlig gesattigten Fettsauren ist ihre Synthese im Korper Wahrend geradzahlig gesattigte Fettsauren uber de novo Lipogenese aus Kohlenhydraten gebildet werden konnen erfolgt die Synthese von ungeradzahlig gesattigten Fettsauren wie C15 0 nur in sehr geringem Umfang Studien zeigen dass der Korper ungeradzahlig Fettsauren wie C15 0 kaum selbst produziert und sie daher hauptsachlich uber die Nahrung aufgenommen werden mussen Eine geringe endogene Synthese konnte uber a Oxidation in Peroxisomen erfolgen doch ist diese nicht ausreichend fur den Bedarf Referenzeinnahmewerte Die Referenzeinnahmewerte werden vom Panel on Dietetic Products Nutrition and Allergies der Europaischen Behorde fur Lebensmittelsicherheit EFSA wie folgt angegeben Trivialname Lipidname Referenzeinnahmewerta Linolensaure ALA 18 3 w 3 2 gLinolsaure LA 18 2 w 6 10 gMangelerscheinungen Im Versuch mit Mausen Fetteinlagerungen in der Leber bis zu doppelter Bedarf an Flussigkeit Unfruchtbarkeit glanzloses mattes und zerzaustes Fell mit feuchtem Aussehen schuppige Haut Haarausfall an Rucken Kehle und Kopf vermehrtes Kratzen dunklere und zerknitterte Ohren bis zu siebenfache Verdickung von Hautschichten in der Epidermis 7 stratum Malpighii 4 stratum granulosum gesteigerte Zellteilung Hyperplasie WerbetragerLinolsaure wird ofter bei Margarinen als Vitamin F angegeben Da Vitamine positiv konnotiert sind versuchen die Hersteller dadurch Vorteile zu erlangen LiteraturPeter Nuhn Naturstoffchemie Mikrobielle pflanzliche und tierische Naturstoffe 2 Auflage S Hirzel Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 1990 S 300 ISBN 3 7776 0473 9 EinzelnachweiseKlaus Pietrzik Ines Golly Dieter Loew Handbuch Vitamine fur Prophylaxe Beratung und Therapie 1 Auflage Elsevier Urban amp FischerVerlag Munchen 2008 ISBN 978 3 437 55361 5 S 458 David L Nelson Michael M Cox Lehninger Principles of Biochemistry 6 edition Auflage W H Freeman 2012 ISBN 978 1 4292 3414 6 S 842 845 359 Nita G Forouhi Albert Koulman Stephen J Sharp Fumiaki Imamura Jurgen Kroger Matthias B Schulze The EPIC InterAct case cohort study In Lancet Diabetes Endocrinol 14 Jahrgang 2014 S 70146 70149 doi 10 1016 S2213 8587 14 70146 9 englisch Lian Huang Jianqin Lin Irwin M Aris Guansheng Yang Weidong Chen Liang Li Circulating saturated fatty acids and incident type 2 diabetes A systematic review and meta analysis In Nutrients 11 Jahrgang 2019 S 998 doi 10 3390 nu11050998 englisch A W Jenkins S D Clandinin Odd chain saturated fatty acids in human metabolism Dietary sources and biological significance In Lipids 51 Jahrgang Nr 7 2016 S 865 878 doi 10 1007 s11745 016 4176 2 englisch M P McCoin L Knotts L E Adams Endogenous odd chain fatty acids A forgotten piece in metabolic health In Journal of Lipid Research 60 Jahrgang Nr 3 2019 S 477 491 doi 10 1194 jlr R088064 englisch European Food Safety Authority EFSA Labelling reference intake values for n 3 and n 6 polyunsaturated fatty acids In EFSA Journal 7 Jahrgang Nr 7 1 Juli 2009 S n a n a doi 10 2903 j efsa 2009 1176 englisch David N Menton The effects of essential fatty acid deficiency on the skin of the mouse In American Journal of Anatomy Band 122 Nr 2 1 Marz 1968 S 337 355 doi 10 1002 aja 1001220211