Die Europäische Sumpfschildkröte Emys orbicularis ist eine kleine bis mittelgroße fleischfressende und überwiegend im Wa
Europäische Sumpfschildkröte

Die Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) ist eine kleine bis mittelgroße, fleischfressende und überwiegend im Wasser lebende Schildkröte. Sie ist die einzige Schildkrötenart, die – wenn auch selten – in Mitteleuropa (auch Deutschland) natürlich vorkommt. Ihr Verbreitungsgebiet geht aber weit darüber hinaus, von Nordafrika im Südwesten bis an den Aralsee im Osten.
Europäische Sumpfschildkröte | ||||||||||||
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Europäische Sumpfschildkröte, Aufnahme aus den Donauauen bei Orth an der Donau. | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Emys orbicularis | ||||||||||||
(Linnaeus, 1758) |
Ungeachtet des Verbreitungsgebietes gehört die Europäische Sumpfschildkröte zur Familie der Neuwelt-Sumpfschildkröten (Emydidae), nicht etwa zu den nicht näher verwandten Altwelt-Sumpfschildkröten (Geoemydidae). Sie bildet zusammen mit der Sizilianischen Sumpfschildkröte (Emys trinacris) die Gattung Emys. Deren nächste Verwandte sind die Pazifische Sumpfschildkröte (Actinemys marmorata) sowie die Amerikanische Sumpfschildkröte (Emydoidea blandingii). Sie war Reptil des Jahres 2015 in Deutschland.
Beschreibung
Die Europäische Sumpfschildkröte erreicht je nach Unterart und Geschlecht eine Rückenpanzerlänge von weniger als zwölf Zentimetern bis zu mehr als 20 Zentimetern, wobei nördliche und östliche Unterarten im Allgemeinen größer werden als südliche. Adulte Tiere weisen einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus auf, wobei die Weibchen größer werden als die Männchen, ihr Gewicht bewegt sich meist zwischen 400 und 700 Gramm. Es kann jedoch in Ausnahmefällen auch ein Gewicht von bis zu 1500 Gramm erreicht werden. Die Färbung der Tiere ist ebenfalls sehr variabel. Gewisse Zeichnungselemente können für einzelne Unterarten typisch sein. Der oft dunkle, braune oder schwarze Rückenpanzer (Carapax) kann ein Muster aus feinen gelben Punkten oder Linien tragen, die oft auf den einzelnen Schilden von einem Zentrum ausstrahlend angeordnet sind. Es gibt aber auch Formen mit dunkler Zeichnung auf hellem Hintergrund. Der Bauchpanzer (Plastron) kann einheitlich gelb, wolkig gefleckt, gesprenkelt, dunkel oder sogar völlig schwarz sein. Meistens zeichnet er sich jedoch durch ein schwarzes Zentrum aus. Die Gliedmaßen und der Hals sind dunkelbraun bis schwarz gefärbt und weisen häufig ebenfalls gelbe Zeichnungselemente auf.
Der Panzer der Europäischen Sumpfschildkröte ist oval und eher flach, bei den Weibchen ist er etwas stärker gewölbt als bei den Männchen. Bauchpanzer und Rückenpanzer sind im Bereich der so genannten Brücke durch eine flexible Knorpelschicht und elastisches, häutiges Gewebe miteinander verbunden. Die mittlere Naht des Bauchpanzers entwickelt sich bei älteren Tieren zu einem Scharnier, das dem vorderen Plastron-Lappen eine gewisse Beweglichkeit ermöglicht.
Gliedmaßen und Schwanz sind von groben Schuppen bedeckt, die Haut von Kopf und Hals ist glatt. Hinter dem Kopf, der breiter als der Hals ist, sieht man eine Hautfalte, die beim Einziehen eine taschenartige Hülle bildet. Das Vorderende des Kopfes ist von oben betrachtet spitzwinklig und die Kiefer tragen unbezahnte scharfe Hornschneiden. Die seitlich im vorderen Bereich des Kopfes sitzenden Augen haben eine runde Pupille. Die Augenfärbung kann je nach Geschlecht unterschiedlich sein: adulte Männchen haben bei einigen Unterarten, insbesondere bei der Nominatform Emys orbicularis orbicularis, eine rötliche Iris, doch meistens haben sie eine bräunliche Irisfärbung vorzuweisen. Die Iris der Weibchen jedoch ist in den meisten Fällen gelb.
Zwischen den fünf Zehen der Vorderbeine und den vier der Hinterbeine spannen sich Schwimmhäute. Alle Zehen sind außerdem mit einer Kralle versehen, wobei besonders die Vorderkrallen bei den Männchen deutlich stärker gekrümmt sind. Die Europäische Sumpfschildkröte gehört zu den langschwänzigen Schildkrötenarten. Besonders ausgeprägt ist das bei Schlüpflingen, aber auch bei ausgewachsenen Tieren erreicht der Schwanz noch die Länge des halben Panzers. Bei männlichen Tieren ist die Schwanzwurzel verdickt, die Kloake liegt deutlich hinter dem Rückenpanzer-Rand.
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet der Europäischen Sumpfschildkröte reicht von Marokko und Tunesien in Nordafrika über die Iberische Halbinsel, Südfrankreich, Korsika, Italien mit Sardinien und Sizilien, Polen, Ungarn, Rumänien, die Länder der Balkanhalbinsel und ganz Anatolien bis zum Aralsee und in den nördlichen Iran. In Russland reicht die östliche Grenze der Verbreitung bis an den südlichen Ural, die nördliche etwa bis auf die Höhe von Moskau. Das nördlichste Vorkommen gibt es in Litauen. In den Benelux-Ländern, in Tschechien und dem größten Teil von Österreich gibt es im besten Fall noch äußerst spärliche autochthone Bestände. In der Schweiz wurden Sumpfschildkröten in sechzehn Kantonen beobachtet, vor allem im Mittelland und im Tessin. Häufig handelte es sich dabei um illegal ausgesetzte Tiere unterschiedlicher europäischer Herkunft, die keine fortpflanzungsfähigen Populationen bilden konnten, weswegen die Art bis 1994 als in der Schweiz ausgestorben galt. Nachdem Fortpflanzungen von Populationen der Unterart Emys orbicularis orbicularis in den Kantonen Genf, Aargau und Thurgau beobachtet wurden, gilt die Art seit 2005 nicht mehr als in der Schweiz ausgestorben, sondern als vom Aussterben bedroht. Die Genfer Population mit einer Anzahl von ca. 300 Tieren und einer Dichte von 64 Tieren pro Hektar zählt zu den größten Europas. Die wenigen Populationen, die es in Deutschland noch gibt, finden sich überwiegend in Ostdeutschland, so im Gebiet des Großen Stechlinsees. Ein besonders sehenswerter Bestand findet sich in der Woiwodschaft Großpolen bei Leszno. Dort wurde unweit des Dorfes Witosław bei Osieczna eigens für sie das Naturschutzgebiet Ostoja żółwia błotnego ausgewiesen.
Lebensraum
Die Europäische Sumpfschildkröte lebt in stillen oder langsam fließenden Gewässern, im Uferbereich von Binnenseen, in Teichen, Gräben und den Altarmen von Flüssen. Im Süden des Verbreitungsgebietes werden auch Bäche besiedelt. Entlang der Mittelmeerküste dringt sie in die brackigen Zonen der Flussmündungen vor. Stark verkrautete, nährstoffreiche Gewässer mit schlammigem Grund werden bevorzugt. Selbst in schlammigen Viehtränken kann man sie gelegentlich finden. Aus dem Wasser ragende Äste, von Bibern gefällte Bäume, Wurzelstrünke und anderes Totholz werden zum Sonnenbaden benötigt, auch Grashorste, alte Nester von Wasservögeln und ähnliches werden zu diesem Zweck aufgesucht. Ebenfalls wichtig sind flache Stillwasserzonen, die durch die Sonne erwärmt werden.
Für das Überleben der Europäischen Sumpfschildkröte hat es sich als problematisch erwiesen, dass in der Nähe ihrer Wohngewässer stets günstig exponierte, warme Sandhügel oder andere Trockenstandorte für die Eiablage vorhanden sein müssen. Ursprünglich waren die Schildkröten auch in offeneren Vegetationen mit steppenartigem Charakter beheimatet. Ideale Bedingungen findet die Schildkröte beispielsweise in den klaren Bächen des Bruchwaldes des Naturschutzgebietes Zarth im Naturpark Nuthe-Nieplitz in Brandenburg vor. Allerdings kann man sie etwa in Mecklenburg-Vorpommern und in Brandenburg auch in Söllen und Teichen inmitten von Agrarflächen finden. In Hessen existiert eine eigenständige Population am Reinheimer Teich, deren Nachzuchten aus dem Frankfurter Zoo seit 2004 ausgesetzt werden; zudem befindet sich in der Bockenheimer Miquel-Anlage eine kleine Population. In Österreich findet sich in den Donauauen östlich von Wien die letzte natürlich fortpflanzende Population sowie einige ausgesetzte Exemplare am Wienerberg im Gemeindegebiet Wiens. In Mittelfrankreich und in Polen sind Vorkommen in Teichlandschaften bekannt, die für die Fischzucht angelegt wurden.
Lebensweise
Fortpflanzung
Paarung
Je nach geographischer Lage und Geschlecht variiert der Eintritt der Geschlechtsreife bei den Europäischen Sumpfschildkröten sehr stark. Männchen in Südspanien werden bereits mit vier Jahren geschlechtsreif, Weibchen in kälteren Regionen dagegen teilweise erst mit 18 Jahren, im Mittel liegen die Werte bei 8 bis 10 Jahren. Die Paarungsaktivitäten beginnen im zeitigen Frühjahr, oft schon im Februar oder März nach Beenden der Winterstarre. Die Männchen treiben die Weibchen ins Wasser, steigen auf und klammern sich am Rückenpanzer fest. Mit schwingenden Kopfbewegungen und Schnappen bringen sie die Weibchen dazu, den Kopf einzuziehen. Das führt dazu, dass die Kloake weiter aus dem Panzer ragt, so dass der Penis eingeführt werden kann.
Eiablage
Die Eiablagen finden überwiegend im Laufe des Juni statt, wobei die Weibchen meist jedes Jahr zu denselben Ablageplätzen wandern. Auf der Suche nach einem geeigneten Eiablageplatz können sie große Strecken zurücklegen, in der Regel sind die Nester aber weniger als 500 Meter von ihrem normalen Aufenthaltsgewässer entfernt. Für die Eiablage werden trockene, sandige, der Sonnenwärme ausgesetzte Stellen benutzt, die nur schwachen Bewuchs aufweisen. Nach Süden orientierte Hänge, Böschungen, Waldränder etc. werden bevorzugt. Gelegentlich werden auch weniger geeignete Stellen mit feuchtem oder schlammigem Boden aufgesucht, sogar Äcker oder ungeteerte Straßen werden nicht verschmäht. Die Eiablage findet in den Nachmittags- und Abendstunden sehr warmer Tage statt. Zuerst wird mit den Hinterbeinen eine etwa zehn Zentimeter tiefe Nesthöhle ausgegraben, die sich unter einer engen Öffnung birnenförmig erweitert. Harter Boden kann mit Wasser aufgeweicht werden, das die Schildkröte in ihren Analsäcken mitführt. Nach der Ablage wird das Nest sorgfältig verschlossen und der Boden verfestigt, so dass die Stelle nur noch für kurze Zeit an der etwas dunkleren Färbung der Erde zu erkennen ist.
Die Gelege umfassen im Durchschnitt 9 bis 15 Eier, aber auch Gelege mit mehr als 20 Eiern wurden schon gefunden. In den nördlichen Teilen des Verbreitungsgebietes ist die durchschnittliche Anzahl Eier pro Ablage größer, in den südlichen ist sie kleiner, dafür folgt dort meist ein zweites Gelege im Sommer. Die Eier sind etwa 20 bis 25 Millimeter lang und sechs bis zehn Gramm schwer.
Schlupf der Jungtiere
Die Jungtiere schlüpfen im Spätsommer nach etwa 80 bis 120 Tagen mit einer Panzerlänge (SCL) von durchschnittlich 2–3 cm und einem Gewicht von 4 bis 6 Gramm. Mit Hilfe des Eizahnes auf der Schnauzenspitze ritzen sie die Schalen in der Nähe eines Ei-Poles an und strecken zunächst Nase und ein Vorderbein heraus, anschließend wird die restliche Schale mit den Vorderbeinen weggedrückt. Der gesamte Schlupfvorgang dauert mehrere Stunden, und die Schlüpflinge verharren meist auch danach noch einige Zeit in der Nisthöhle. In den nördlichen Arealteilen überwintern sie teilweise sogar darin. Nach Verlassen des Nestes suchen sie das nächstliegende Gewässer auf und halten sich dort bevorzugt in dichter, schützender Unterwasservegetation auf.
Geschlechtsausbildung
Die Europäische Sumpfschildkröte wird seit den wegweisenden Arbeiten von Claude Pieau (ab 1974) zu den Reptilien mit temperaturabhängiger Geschlechtsbestimmung gezählt. Werden ihre Eier im Inkubator bei Temperaturen unter 28 °C bebrütet, so schlüpfen männliche Jungtiere. Bei Bruttemperaturen oberhalb von 29,5 °C sind die Schlüpflinge überwiegend weiblich. Zwischen 28 und 29,5 °C können beide Geschlechter erbrütet werden.
Neuere Forschungen zeigen, dass sich die Situation im Freiland weit komplexer darbietet als unter kontrollierten Laborbedingungen. Vieles deutet darauf hin, dass die temperaturgesteuerte Geschlechtsbestimmung (TSD) bei Freiland-Bruten einen starken genetischen Beitrag überlagert. Bei Emys orbicularis wirken wahrscheinlich TSD und GSD (genotypic sex determination) zusammen. Für dieses Zusammenwirken spricht, dass in den nördlichen Randregionen des Verbreitungsgebietes, wo während der empfindlichen Phase der Eientwicklung nur selten Bodentemperaturen erreicht werden, die für die Entstehung von weiblichen Schlüpflingen notwendig sind, dennoch genügend Weibchen auftreten, da Weibchen in der Regel deutlich dominieren.
Ernährung
Die Europäische Sumpfschildkröte ernährt sich vor allem von Schnecken, Krebstieren, Insektenlarven und anderen wirbellosen Tieren. Aber auch Kaulquappen, tote Fische oder Aas werden gerne angenommen. Größere Brocken packt sie mit ihren hornigen Kiefern und reißt sie mit den Klauen der Vorderbeine in Stücke, die sie ganz verschlingt. Entgegen den meisten Angaben in der Literatur ist sie nicht nur karnivor, sondern nimmt in allen Altersstufen durchaus auch Wasserpflanzen zu sich, beispielsweise Wasserpest, Algen und Wasserlinsen. Im Kot wurden auch Samen der gelben Teichrose gefunden, wobei nicht ganz klar ist, ob diese zufällig mit anderem Futter aufgenommen wurden.
Die Europäische Sumpfschildkröte ist gelegentlich auch auf dem Land auf Beutesuche anzutreffen, frisst aber ausschließlich im Wasser. Das hängt damit zusammen, dass sie nur unter Wasser schlucken kann. Zum Fressen hält sie größere Nahrung mit den Vorderbeinen fest und reißt Stücke ab. Zum Schlucken stößt sie ruckartig den Kopf vor, und der dabei eintretende Wasserstrom spült den Nahrungsbrocken in den Hals.
Überwinterung
Die Überwinterung erfolgt im Wasser, das heißt, das Tier begibt sich auf den Grund eines Teiches und fällt dort in die sogenannte Winterstarre, wobei die Nahrungsaufnahme eingestellt und der Stoffwechsel stark reduziert wird. Die Atmung erfolgt nicht mehr über die Lunge, sondern über die Kloakenatmung. Frühere Beobachtungen gingen davon aus, dass der Sauerstoff ausschließlich über die Haut aufgenommen wird.
Taxonomie und Systematik
Taxonomie
Bereits Aristoteles erwähnte die Sumpfschildkröte, wobei er von einer „Süßwasserschildkröte“ sprach und bereits den Namen „emys“ (gr. ἑμὺς) verwendete. Im 1. Jahrhundert n. Chr. benutzt Plinius für die Art den Namen „See-Maus“ (lat. mus marinus). Aufgrund der Verhaltensbeschreibung, welche der von Aristoteles gleicht, ist davon auszugehen, dass es sich hierbei um ein und dieselbe Art handelt. Die Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) erhielt im Jahre 1617 von Conrad Gessner die lateinische Bezeichnung Testudo lutaria. Dieser Artname findet sich auch bei Carl von Linné (1758). Linné vergab in seiner „Systema naturae“ versehentlich noch einen anderen Namen, Testudo orbicularis, der später von William Thomas Blanford 1876 nach den heute noch gültigen Nomenklaturregeln zum Artnamen bestimmt wurde. Der Artname orbicularis („mit kleinen Kreisen“) stammt also ursprünglich von Linné und bezeichnet die gelben Punkte auf Haut und Panzer. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde meist der auf Johann Gottlob Theaenus Schneider (1783) zurückgehende Name Testudo europaea verwendet. Die zoologische Gattung „Emys“ wurde 1806 von André Marie Constant Duméril beschrieben. George Robert Gray nannte die Europäische Sumpfschildkröte im Jahr 1831 „Cistudo europaea“ („Europäische Schildkröte“). Dieser Name wurde im Jahr 1835 von Gabriel Bibron durch Emys orbicularis ersetzt. Neben Testudo wurden im vorigen Jahrhundert auch die Gattungsnamen Lutremys, Terrapene und Cistudo verwendet. Die Gattung Emys, zu der neben der Europäischen Sumpfschildkröte seit 2005 auch die Sizilianische Sumpfschildkröte zählt, wurde von Duméril 1806 eingerichtet.
Äußere Systematik
Die nächsten Verwandten der Europäischen Sumpfschildkröte sind neben der zweiten europäischen Art innerhalb der Gattung Emys, der Sizilianischen Sumpfschildkröte Emys trinacris, die in Nordamerika verbreitete Pazifische Sumpfschildkröte (Actinemys marmorata) sowie die Amerikanische Sumpfschildkröte (Emydoidea blandingii). Als Schwestergruppe dieser Gattungen gilt ein Taxon aus den Vertretern der Dosenschildkröten (Terrapene) und der monotypischen Tropfenschildkröten (Clemmys).
Neue-Welt-Sumpfschildkröten (Emydinae) |
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Innere Systematik
Bislang sind über 14 Unterarten der Europäischen Sumpfschildkröte beschrieben worden, die mehreren Gruppen zugeordnet werden. Es werden davon aber nur noch etwa 11 Unterarten anerkannt. Die Nominatform stellt die pontische Unterart Emys orbicularis orbicularis (Linnaeus 1758) dar, zu der auch die Tiere in Deutschland gehören. Nach molekularbiologischen Untersuchungen mit 423 Individuen aus dem gesamten Verbreitungsgebiet der Gattung Emys wurden aber sogar 20 verschiedene Entwicklungslinien mit unterschiedlichen Verbreitungsmustern festgestellt, wobei sich sieben Hauptentwicklungslinien herauskristallisierten. Diese sieben Hauptlinien sollen einer Trennung im späten Pliozän entsprechen. Die weitere Aufspaltung deutet auf eine Vielzahl von Rückzugsgebieten innerhalb der Eiszeiten hin. Einer dieser Hauptlinien, dem Haplotyp III, wurde 2005 der Status einer eigenständigen Art zugewiesen, Sizilianische Sumpfschildkröte (Emys trinacris).
Occidentalis-Gruppe
Mittelgroße, großköpfige Sumpfschildkröte mit sehr langer Intergularnaht und geschnörkelter, vermiformer Kopfzeichnung auf schwarzem oder dunklem Grund. Vorderbein meist mit zwei gelben Streifen. Beide Geschlechter gleich groß. Männchen mit gelber, weißer oder brauner Iris.
- Nordafrikanische Sumpfschildkröte Emys orbicularis occidentalis Fritz, 1993 – dunkel gefärbte Unterart, Schlüpflinge mit dunkler Zeichnung auf Bauchpanzer, maximal 15 cm Carapaxlänge; Vorkommen: Marokko, Algerien, Tunesien
- Iberische Sumpfschildkröte Emys orbicularis hispanica Fritz, Keller, Budde, 1996 – hellere Unterart, Schlüpflinge mit dunkler Zeichnung auf Bauchpanzer, maximal 17 cm SCL; Vorkommen: Coto de Doñana (Spanien)
- Ostspanische Sumpfschildkröte Emys orbicularis fritzjuergenobsti Fritz, 1993 – hellere Unterart mit auffallend schmalem Panzer, Bauchpanzer meist einfarbig gelb, maximal 15 cm SCL; Vorkommen: spanische Mittelmeerküste
Galloitalica-Gruppe
Kleine bis mittelgroße Sumpfschildkröten mit schmalem, rechteckigen Nuchale. Vorderbein meist nur mit einem gelben Streifen. Männchen kleiner als Weibchen und mit weißer oder gelblicher Irisfärbung. Schlüpflinge mit kleiner bis mäßig großer dunkler Plastralfigur.
- Mittelländische Sumpfschildkröte Emys orbicularis galloitalica Fritz, 1995 – Unterart mit stark unterschiedlicher Rückenpanzerfärbung, Bauchpanzer meist gelb, maximal 16,5 cm, meist aber unter 15 cm SCL; Vorkommen: Süd-, Westfrankreich und Italien
- Korsische Sumpfschildkröte Emys orbicularis lanzai Fritz, 1995 – Bauch- und Rückenpanzer dunkel, maximal 15 cm SCL; Vorkommen: Korsika
- Sardische Sumpfschildkröte Emys orbicularis capolongoi Fritz, 1995 – helle Unterart, Bauchpanzer einfarbig gelb, nur selten mit dunklen Flecken, maximal 14,5 cm SCL; Vorkommen: Sardinien
- Ligurische Sumpfschildkröte Emys orbicularis ingauna Jesu et al., 2004 – Rückenpanzer einheitlich kastanienbraune Färbung, gelbe Linie an den Vorderbeinen bei Weibchen und vielen Männchen, max. 15 cm SCL; Vorkommen:im Ingauna-Gebirgszug im westlichen Ligurien
Orbicularis-Gruppe
Sehr dunkel gefärbte, vorwiegend mittelgroße bis große Sumpfschildkröte. Plastron zumindest bei Männchen größtenteils schwarz, Nuchale grundsätzlich trapezförmig. Vorderbein meist mit nur einem schmalen gelben Streifen. Männchen mit roter Iris und kleiner als Weibchen. Plastra von Männchen gelegentlich mit charakteristischer Sprenkelung auf dunklem Grund. Schlüpflinge mit ausladender, großer dunkler Plastralfigur.
- Pontische Sumpfschildkröte Emys orbicularis orbicularis (Linnaeus, 1758 sensu lato) – U. Fritz beschreibt zwei neue Unterformen, die Unterform 1 als vorwiegend schwarz mit nur wenigen, hellen Kehlflecken, bis maximal 23 cm SCL, die Unterform 2 als etwas heller mit häufig gelbem Bauchpanzer und hellerer Kehlfärbung bei Weibchen, maximal 20 cm SCL; Vorkommen: Unterform 1, von Polen bis an den Aralsee, Unterform 2, Mittelfrankreich, Donau-Einzugsgebiet, Deutschland, Westpolen, in den beiden letzten Habitaten möglicherweise Mischformen mit Unterform 1
- Eiselts Sumpfschildkröte Emys orbicularis eiselti Fritz, Baran, Budak, Amthauer, 1998 – nahezu einfarbig schwarz, bis 13 cm SCL; Vorkommen: Südostanatolien
Die Kolchische Sumpfschildkröte Emys orbicularis colchica Fritz, 1994 und Zentralanatolische Sumpfschildkröte Emys orbicularis luteofusca Fritz, 1989 wurden nach genetischer Untersuchung wieder der Nominatform Emys orbicularis orbicularis zugeordnet.
Hellenica-Gruppe
Nur eine Unterart wurde bisher beschrieben:
- Ostmediterrane Sumpfschildkröte Emys orbicularis hellenica (Valenciennes in Bibron, Bory de Saint-Vincent, 1832) – Tiere regional sehr unterschiedlich groß, von 10 cm bis über 19 cm SCL. Rückenpanzer dunkel, Bauchpanzer meist gelb, manchmal mit verwaschener dunkler Zeichnung. Männchen und Weibchen unterscheiden sich in der Färbung, bei Weibchen ist die Kehle einfarbig gelb. Männchen unregelmäßig gezeichnet; Vorkommen: Italien, Balkan
Iberica-Gruppe
Kleine bis mittelgroße Sumpfschildkröten mit gelben Kehlen, Nuchale grundsätzlich trapezförmig, Männchen mit braun/schwarz reticulierter Kopfzeichnung, Weibchen mit gelben Punkten auf dunklem Grund. Weibchen kleiner als Männchen, Iris von Männchen rötlich. Schlüpflinge mit ausladender, großer, dunkler Plastralfigur. Die Unterart Georgische Sumpfschildkröte Emys orbicularis iberica Eichwald, 1831 wird nach genetischer Untersuchung als Synonym für Emys orbicularis persica vorgeschlagen. Ebenfalls als Synonym von Emys orbicularis persica wird die Kurdische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis kurae Fritz, 1994) und die Orientalische Sumpfschildkröte Emys orbicularis orientalis Fritz, 1994 gesehen.
- Persische Sumpfschildkröte Emys orbicularis persica Eichwald, 1831 – dunkler Rückenpanzer, häufig mit ganz feinen gelben Punkten, maximal 18 cm SCL, meist kleiner; Vorkommen: Iran, Turkmenistan
Gefährdung
Fressfeinde
Die Schlüpflinge und Jungtiere haben zahlreiche Feinde: Wildschwein, Dachs, Fuchs und andere graben die Gelege aus. Krähen, Raben, Elstern, Reiher und andere große Vögel verfolgen die Schlüpflinge. Katzen und Hunde verschleppen sie. Sobald die Jungtiere im Wasser sind, warten Hecht und Wels auf die Beute. Erwachsene Tiere hatten dagegen bislang relativ wenige Fressfeinde. Insbesondere der eingeschleppte Waschbär ist, neben einigen anderen Neozoen, in den letzten Jahren allerdings zu einem Problem für alle Entwicklungsstadien der Europäischen Sumpfschildkröte geworden. Er ist in der Lage, die Panzer selbst von ausgewachsenen Exemplaren zu öffnen.
Weitere Gefährdungsgründe
Die Art ist vor allem durch die Folgen menschlicher Eingriffe in ihren Lebensraum bedroht: Trockenlegung von Sümpfen und Feuchtgebieten, Gewässerkorrekturen, die Zersiedelung der Landschaft und Zerstörung der Eiablageplätze setzen den Schildkröten stark zu. Während Emys orbicularis früher in großen Mengen als Fastenspeise gefangen und verzehrt wurde, ist der Straßenverkehr heute wohl die größte Gefahr. Auf der Suche nach Nistplätzen oder auf dem Weg zurück in das Gewässer werden die Weibchen bei der Überquerung von Straßen häufig überfahren. Auch die Fischerei hat dort, wo sie mit Reusen betrieben wurde, viele Opfer gefordert, denn die Schildkröten ertrinken in den Fischreusen unweigerlich. Die IUCN stuft die Europäische Sumpfschildkröte als potenziell gefährdet („near threatened“) ein. In Deutschland gilt sie als vom Aussterben bedroht.
Schutzmaßnahmen
Die Europäische Sumpfschildkröte ist in der Europäischen Gemeinschaft durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, Anhang IV geschützt. In Deutschland unterliegt sie damit gemäß § 42, Abs. 2, Nr. 1 und 2 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) einem Besitz- und Vermarktungsverbot. Tiere, die nachweislich aus legaler Zucht stammen, sind von diesen Verboten ausgenommen. Für sie besteht aber eine Meldepflicht bei den zuständigen Artenschutzbehörden. Darüber hinaus ist es verboten, wildlebende Sumpfschildkröten zu fangen, zu verletzen, zu töten oder sie in ihrer Fortpflanzung zu stören. Die Art ist zudem auch im Anhang II der FFH-Richtlinie geführt. Die Mitgliedsstaaten müssen damit für die Erhaltung der Art besondere Schutzgebiete ausweisen.
Artenschutzprojekte für die letzten noch einigermaßen intakten Populationen gibt es im deutschsprachigen Raum im Land Brandenburg durch die Naturschutzstation Rhinluch/Linum und im Nationalpark Donau-Auen in der Nähe von Wien. Darüber hinaus gibt es Wiederansiedlungsprojekte in Hessen, Rheinland-Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern und in Niedersachsen.
Literatur
- Holger Vetter Schildkröten der Welt. Band 1: Afrika, Europa und Westasien. Chimaira, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-930612-27-5.
- Uwe Fritz: Die Europäische Sumpfschildkröte. Laurenti Verlag, Bielefeld 2003, ISBN 3-933066-14-X.
- Walter Hödl, Maria Rössler: Die Europäische Sumpfschildkröte. Stapfia, Linz 1999, ISBN 3-85474-049-2.
- Maria Rössler: Aktuelle Situation, Gefährdung und Schutz der Europäischen Sumpfschildkröte Emys orbicularis (L.) in Österreich. In: Stapfia. 69, Linz 2000, S. 169–178 (zobodat.at [PDF]).
- Verena Lacoste, Markus Kutzli: Wiederansiedlung der Europäischen Sumpfschildkröte Emys orbicularis LINNAEUS 1758 in der elsässischen Oberrheinebene – ein laufendes Projekt. TESTUDO (SIGS), 15(2), 2006 (PDF; 995 kB auf sigs.ch).
- Matthias Kuprian, Sibylle Winkel: Die Europäische Sumpfschildkröte in Hessen. (PDF; 394 kB) – Statusbericht der AG Sumpfschildkröte, 2006.
- Martina Anne-Claire Meeske: Die Europäische Sumpfschildkröte am nördlichen Rand ihrer Verbreitung in Litauen. – Laurenti Verlag, Bielefeld 2006, ISBN 3-933066-31-X.
- Jean-Claude Monney, Andreas Meyer: Standpunkt der Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz (karch) hinsichtlich der Wiederansiedlung der Europäischen Sumpfschildkröte Emys orbicularis (LINNAEUS, 1758) in der Schweiz. TESTUDO (SIGS), 17(4), 2008 (PDF; 781 kB auf sigs.ch).
- Maria Schindler: Die Europäische Sumpfschildkröte in Österreich: Entstehung und aktueller Stand eines Artenschutzprogramms. TESTUDO (SIGS), 17(4), 2008 (PDF; 1,1 MB auf sigs.ch).
- Norbert Schneeweiß: Demographie und ökologische Situation der Arealrand-Populationen der Europäischen Sumpfschildkröte in Brandenburg. Landesumweltamt Brandenburg, 2003 (PDF; 9,1 MB auf mlur.brandenburg.de).
- Norbert Schneeweiß & Uwe Fritz: Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis). In: Rote Liste und Gesamtartenliste der Retilien (Reptilia) Deutschlands, Naturschutz und Biologische Vielfalt 170(3), S. 22–23, Bonn-Bad Godesberg, 2020, ISBN 978-3-7843-3773-9.
- Jens R. Poschadel: Untersuchungen zur Populationsstruktur und zum Sozialverhalten der Europäischen Sumpfschildkröte Emys orbicularis (Linnaeus, 1758). Dissertation, Universität Hamburg, 2003, ISBN 978-3-89825-649-0.
Weblinks
- Emys orbicularis – Reptil des Jahres 2015
- Fotos der Europäischen Sumpfschildkröte auf www.herp.it
- EU-Artenschutzprojekte, Deutschland, Polen, Litauen
- Artenschutzprojekt der Naturschutzstation Rhinluch in Linum/Brandenburg, abgerufen am 28. März 2012
- Artenschutzprojekt Schweiz
- Bibliographie zur Europäischen Sumpfschildkröte
- Informationen zur Europäischen Sumpfschildkröte in der Schweiz, Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz (karch)
- Emys orbicularis In: The Reptile Database
- Emys orbicularis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.1. Eingestellt von: Tortoise & Freshwater Turtle Specialist Group, 1996. Abgerufen am 27. September 2013.
Einzelnachweise
- Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz (karch): Merkblatt Europäische Sumpfschildkröte ( vom 6. Juni 2014 im Internet Archive)
- Bundesamt für Umwelt (BAFU): Gefährdete Arten in der Schweiz. Synthese Rote Listen, Stand 2010. Abgerufen am 12. Januar 2023.
- Schildkrötenbabys zurück in NÖ ( vom 29. Februar 2016 im Internet Archive) auf ORF vom 29. September 2011, abgerufen am 29. September 2011
- Claude Pieau: Temperature-dependent sex determination in "Emys orbicularis". Laboratory and field studies. In: Mertensiella. 10, 1996, S. 199–207
- Marc Girondot, Claude Pieau: Does "Emys orbicularis" have sex chromosomes? Third world congress of herpetology, Prag, 2.–10. August 1997 Zusammenfassung ( vom 10. April 2005 im Internet Archive)
- J. Servan, M. Dorizzi, C. Pieau, P. Zaborski: Female biased sex ratio in adults of the turtle Emys orbicularis at the northern limit of its distribution in France: a probable consequence of interaction of temperature with genotypic sex determination. In: Canadian Journal of Zoology. 67, 1989, S. 1279–1284
- Aristoteles: Thierkunde. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1868, S. 114–116, 540 f. (google.de).
- John Bostock, H.T. Riley: The Natural History of Pliny. Buch IX. Henry G. Bohn, London 1855, S. 466 (googleusercontent.com).
- Uwe Fritz, Tiziano Fattizzo, Daniela Guicking, Sandro Tripepi, Maria Grazia Pennisi, Peter Lenk, Ulrich Joger, Michael Wink: A new cryptic species of pond turtle from southern Italy, the hottest spot in the range of the genus Emys (Reptilia, Testudines, Emydidae). In: Zoologica Scripta. Bd. 34, Nr. 4, Juli 2005, Seite 351.
- P. Lenk, U. Fritz, U. Joger, M. Wink: Mitochondrial phylogeography of the european pond turtle Emys orbicularis (Linnaeus 1758). In: Molecular Ecology. 8, 1999, S. 1911–1922, PMID 10620234.
- Uwe Fritz: Die Europäische Sumpfschildkröte. Westarp-Wissenschaft, Magdeburg 1996, ISBN 3-89432-484-8
- R. Jesu, R. Piombo, S. Salvidio, L. Lamagni, S. Ortale, P. Genta: Un nuovo taxon di testuggine palustre endemico della Liguria Occidentale. In: Annali del Museo Civico di Storia Naturale di Genova. 2004
- Fritz, U., Ayaz, D., Hundsdörfer, A. K., Kotenko, T., Guicking, D., Wink, M., Tok, C. V., Cicek, K., Buschbom, J. (2009): Mitochondrial diversity of European pond turtles (Emys orbicularis) in Anatolia and the Ponto-Caspian Region: Multiple old refuges, hotspot of extant diversification and critically endangered endemics (PDF; 5,7 MB) ODE 9, 100-114
- Schutzprojekt Europäische Sumpfschildkröte in Brandenburg | LfU. Abgerufen am 14. Oktober 2019.
- Emys orbicularis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Tortoise & Freshwater Turtle Specialist Group, 1996. Abgerufen am 11. Mai 2006.
- Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Rote Liste und Gesamtartenliste der Reptilien (Reptilia) Deutschlands, Naturschutz und Biologische Vielfalt 170(3), Landwirtschaftsverlag, Münster 2020, ISBN 978-3-7843-3773-9
- Online-Übersicht bei www.amphibienschutz.de
- Tierwelt: Die Europäische Sumpfschildkröte. Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (LUGV) Brandenburg, abgerufen am 8. September 2012.
- http://www.donauauen.at/?area=news&story_id=715
- sumpfschildkroete.de: Die Rückkehr der Sumpsschildkröte ( vom 18. Dezember 2014 im Internet Archive)
- http://rlp.nabu.de/imperia/md/content/rlp/nirlp_2008-4.pdf
- http://www.lugv.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.313846.de
- NABU Niedersachsen: Ein lebendes Fossil kehrt zurück ( vom 29. November 2014 im Internet Archive)
Autor: www.NiNa.Az
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Die Europaische Sumpfschildkrote Emys orbicularis ist eine kleine bis mittelgrosse fleischfressende und uberwiegend im Wasser lebende Schildkrote Sie ist die einzige Schildkrotenart die wenn auch selten in Mitteleuropa auch Deutschland naturlich vorkommt Ihr Verbreitungsgebiet geht aber weit daruber hinaus von Nordafrika im Sudwesten bis an den Aralsee im Osten Europaische SumpfschildkroteEuropaische Sumpfschildkrote Aufnahme aus den Donauauen bei Orth an der Donau SystematikOrdnung Schildkroten Testudines Unterordnung Halsberger Schildkroten Cryptodira Familie Neuwelt Sumpfschildkroten Emydidae Unterfamilie Gattung EmysArt Europaische SumpfschildkroteWissenschaftlicher NameEmys orbicularis Linnaeus 1758 Ungeachtet des Verbreitungsgebietes gehort die Europaische Sumpfschildkrote zur Familie der Neuwelt Sumpfschildkroten Emydidae nicht etwa zu den nicht naher verwandten Altwelt Sumpfschildkroten Geoemydidae Sie bildet zusammen mit der Sizilianischen Sumpfschildkrote Emys trinacris die Gattung Emys Deren nachste Verwandte sind die Pazifische Sumpfschildkrote Actinemys marmorata sowie die Amerikanische Sumpfschildkrote Emydoidea blandingii Sie war Reptil des Jahres 2015 in Deutschland BeschreibungSkelett der Europaischen Sumpfschildkrote Die Europaische Sumpfschildkrote erreicht je nach Unterart und Geschlecht eine Ruckenpanzerlange von weniger als zwolf Zentimetern bis zu mehr als 20 Zentimetern wobei nordliche und ostliche Unterarten im Allgemeinen grosser werden als sudliche Adulte Tiere weisen einen ausgepragten Geschlechtsdimorphismus auf wobei die Weibchen grosser werden als die Mannchen ihr Gewicht bewegt sich meist zwischen 400 und 700 Gramm Es kann jedoch in Ausnahmefallen auch ein Gewicht von bis zu 1500 Gramm erreicht werden Die Farbung der Tiere ist ebenfalls sehr variabel Gewisse Zeichnungselemente konnen fur einzelne Unterarten typisch sein Der oft dunkle braune oder schwarze Ruckenpanzer Carapax kann ein Muster aus feinen gelben Punkten oder Linien tragen die oft auf den einzelnen Schilden von einem Zentrum ausstrahlend angeordnet sind Es gibt aber auch Formen mit dunkler Zeichnung auf hellem Hintergrund Der Bauchpanzer Plastron kann einheitlich gelb wolkig gefleckt gesprenkelt dunkel oder sogar vollig schwarz sein Meistens zeichnet er sich jedoch durch ein schwarzes Zentrum aus Die Gliedmassen und der Hals sind dunkelbraun bis schwarz gefarbt und weisen haufig ebenfalls gelbe Zeichnungselemente auf Der Panzer der Europaischen Sumpfschildkrote ist oval und eher flach bei den Weibchen ist er etwas starker gewolbt als bei den Mannchen Bauchpanzer und Ruckenpanzer sind im Bereich der so genannten Brucke durch eine flexible Knorpelschicht und elastisches hautiges Gewebe miteinander verbunden Die mittlere Naht des Bauchpanzers entwickelt sich bei alteren Tieren zu einem Scharnier das dem vorderen Plastron Lappen eine gewisse Beweglichkeit ermoglicht Gliedmassen und Schwanz sind von groben Schuppen bedeckt die Haut von Kopf und Hals ist glatt Hinter dem Kopf der breiter als der Hals ist sieht man eine Hautfalte die beim Einziehen eine taschenartige Hulle bildet Das Vorderende des Kopfes ist von oben betrachtet spitzwinklig und die Kiefer tragen unbezahnte scharfe Hornschneiden Die seitlich im vorderen Bereich des Kopfes sitzenden Augen haben eine runde Pupille Die Augenfarbung kann je nach Geschlecht unterschiedlich sein adulte Mannchen haben bei einigen Unterarten insbesondere bei der Nominatform Emys orbicularis orbicularis eine rotliche Iris doch meistens haben sie eine braunliche Irisfarbung vorzuweisen Die Iris der Weibchen jedoch ist in den meisten Fallen gelb Zwischen den funf Zehen der Vorderbeine und den vier der Hinterbeine spannen sich Schwimmhaute Alle Zehen sind ausserdem mit einer Kralle versehen wobei besonders die Vorderkrallen bei den Mannchen deutlich starker gekrummt sind Die Europaische Sumpfschildkrote gehort zu den langschwanzigen Schildkrotenarten Besonders ausgepragt ist das bei Schlupflingen aber auch bei ausgewachsenen Tieren erreicht der Schwanz noch die Lange des halben Panzers Bei mannlichen Tieren ist die Schwanzwurzel verdickt die Kloake liegt deutlich hinter dem Ruckenpanzer Rand VerbreitungVerbreitungsgebiet Das Verbreitungsgebiet der Europaischen Sumpfschildkrote reicht von Marokko und Tunesien in Nordafrika uber die Iberische Halbinsel Sudfrankreich Korsika Italien mit Sardinien und Sizilien Polen Ungarn Rumanien die Lander der Balkanhalbinsel und ganz Anatolien bis zum Aralsee und in den nordlichen Iran In Russland reicht die ostliche Grenze der Verbreitung bis an den sudlichen Ural die nordliche etwa bis auf die Hohe von Moskau Das nordlichste Vorkommen gibt es in Litauen In den Benelux Landern in Tschechien und dem grossten Teil von Osterreich gibt es im besten Fall noch ausserst sparliche autochthone Bestande In der Schweiz wurden Sumpfschildkroten in sechzehn Kantonen beobachtet vor allem im Mittelland und im Tessin Haufig handelte es sich dabei um illegal ausgesetzte Tiere unterschiedlicher europaischer Herkunft die keine fortpflanzungsfahigen Populationen bilden konnten weswegen die Art bis 1994 als in der Schweiz ausgestorben galt Nachdem Fortpflanzungen von Populationen der Unterart Emys orbicularis orbicularis in den Kantonen Genf Aargau und Thurgau beobachtet wurden gilt die Art seit 2005 nicht mehr als in der Schweiz ausgestorben sondern als vom Aussterben bedroht Die Genfer Population mit einer Anzahl von ca 300 Tieren und einer Dichte von 64 Tieren pro Hektar zahlt zu den grossten Europas Die wenigen Populationen die es in Deutschland noch gibt finden sich uberwiegend in Ostdeutschland so im Gebiet des Grossen Stechlinsees Ein besonders sehenswerter Bestand findet sich in der Woiwodschaft Grosspolen bei Leszno Dort wurde unweit des Dorfes Witoslaw bei Osieczna eigens fur sie das Naturschutzgebiet Ostoja zolwia blotnego ausgewiesen LebensraumDie Europaische Sumpfschildkrote lebt in stillen oder langsam fliessenden Gewassern im Uferbereich von Binnenseen in Teichen Graben und den Altarmen von Flussen Im Suden des Verbreitungsgebietes werden auch Bache besiedelt Entlang der Mittelmeerkuste dringt sie in die brackigen Zonen der Flussmundungen vor Stark verkrautete nahrstoffreiche Gewasser mit schlammigem Grund werden bevorzugt Selbst in schlammigen Viehtranken kann man sie gelegentlich finden Aus dem Wasser ragende Aste von Bibern gefallte Baume Wurzelstrunke und anderes Totholz werden zum Sonnenbaden benotigt auch Grashorste alte Nester von Wasservogeln und ahnliches werden zu diesem Zweck aufgesucht Ebenfalls wichtig sind flache Stillwasserzonen die durch die Sonne erwarmt werden Fur das Uberleben der Europaischen Sumpfschildkrote hat es sich als problematisch erwiesen dass in der Nahe ihrer Wohngewasser stets gunstig exponierte warme Sandhugel oder andere Trockenstandorte fur die Eiablage vorhanden sein mussen Ursprunglich waren die Schildkroten auch in offeneren Vegetationen mit steppenartigem Charakter beheimatet Ideale Bedingungen findet die Schildkrote beispielsweise in den klaren Bachen des Bruchwaldes des Naturschutzgebietes Zarth im Naturpark Nuthe Nieplitz in Brandenburg vor Allerdings kann man sie etwa in Mecklenburg Vorpommern und in Brandenburg auch in Sollen und Teichen inmitten von Agrarflachen finden In Hessen existiert eine eigenstandige Population am Reinheimer Teich deren Nachzuchten aus dem Frankfurter Zoo seit 2004 ausgesetzt werden zudem befindet sich in der Bockenheimer Miquel Anlage eine kleine Population In Osterreich findet sich in den Donauauen ostlich von Wien die letzte naturlich fortpflanzende Population sowie einige ausgesetzte Exemplare am Wienerberg im Gemeindegebiet Wiens In Mittelfrankreich und in Polen sind Vorkommen in Teichlandschaften bekannt die fur die Fischzucht angelegt wurden LebensweiseFortpflanzung Paarung Bei der Paarung Je nach geographischer Lage und Geschlecht variiert der Eintritt der Geschlechtsreife bei den Europaischen Sumpfschildkroten sehr stark Mannchen in Sudspanien werden bereits mit vier Jahren geschlechtsreif Weibchen in kalteren Regionen dagegen teilweise erst mit 18 Jahren im Mittel liegen die Werte bei 8 bis 10 Jahren Die Paarungsaktivitaten beginnen im zeitigen Fruhjahr oft schon im Februar oder Marz nach Beenden der Winterstarre Die Mannchen treiben die Weibchen ins Wasser steigen auf und klammern sich am Ruckenpanzer fest Mit schwingenden Kopfbewegungen und Schnappen bringen sie die Weibchen dazu den Kopf einzuziehen Das fuhrt dazu dass die Kloake weiter aus dem Panzer ragt so dass der Penis eingefuhrt werden kann Eiablage Weibchen bei der Eiablage Die Eiablagen finden uberwiegend im Laufe des Juni statt wobei die Weibchen meist jedes Jahr zu denselben Ablageplatzen wandern Auf der Suche nach einem geeigneten Eiablageplatz konnen sie grosse Strecken zurucklegen in der Regel sind die Nester aber weniger als 500 Meter von ihrem normalen Aufenthaltsgewasser entfernt Fur die Eiablage werden trockene sandige der Sonnenwarme ausgesetzte Stellen benutzt die nur schwachen Bewuchs aufweisen Nach Suden orientierte Hange Boschungen Waldrander etc werden bevorzugt Gelegentlich werden auch weniger geeignete Stellen mit feuchtem oder schlammigem Boden aufgesucht sogar Acker oder ungeteerte Strassen werden nicht verschmaht Die Eiablage findet in den Nachmittags und Abendstunden sehr warmer Tage statt Zuerst wird mit den Hinterbeinen eine etwa zehn Zentimeter tiefe Nesthohle ausgegraben die sich unter einer engen Offnung birnenformig erweitert Harter Boden kann mit Wasser aufgeweicht werden das die Schildkrote in ihren Analsacken mitfuhrt Nach der Ablage wird das Nest sorgfaltig verschlossen und der Boden verfestigt so dass die Stelle nur noch fur kurze Zeit an der etwas dunkleren Farbung der Erde zu erkennen ist Die Gelege umfassen im Durchschnitt 9 bis 15 Eier aber auch Gelege mit mehr als 20 Eiern wurden schon gefunden In den nordlichen Teilen des Verbreitungsgebietes ist die durchschnittliche Anzahl Eier pro Ablage grosser in den sudlichen ist sie kleiner dafur folgt dort meist ein zweites Gelege im Sommer Die Eier sind etwa 20 bis 25 Millimeter lang und sechs bis zehn Gramm schwer Schlupf der Jungtiere Schlupfling der Europaischen Sumpfschildkrote Die Jungtiere schlupfen im Spatsommer nach etwa 80 bis 120 Tagen mit einer Panzerlange SCL von durchschnittlich 2 3 cm und einem Gewicht von 4 bis 6 Gramm Mit Hilfe des Eizahnes auf der Schnauzenspitze ritzen sie die Schalen in der Nahe eines Ei Poles an und strecken zunachst Nase und ein Vorderbein heraus anschliessend wird die restliche Schale mit den Vorderbeinen weggedruckt Der gesamte Schlupfvorgang dauert mehrere Stunden und die Schlupflinge verharren meist auch danach noch einige Zeit in der Nisthohle In den nordlichen Arealteilen uberwintern sie teilweise sogar darin Nach Verlassen des Nestes suchen sie das nachstliegende Gewasser auf und halten sich dort bevorzugt in dichter schutzender Unterwasservegetation auf Geschlechtsausbildung Die Europaische Sumpfschildkrote wird seit den wegweisenden Arbeiten von Claude Pieau ab 1974 zu den Reptilien mit temperaturabhangiger Geschlechtsbestimmung gezahlt Werden ihre Eier im Inkubator bei Temperaturen unter 28 C bebrutet so schlupfen mannliche Jungtiere Bei Bruttemperaturen oberhalb von 29 5 C sind die Schlupflinge uberwiegend weiblich Zwischen 28 und 29 5 C konnen beide Geschlechter erbrutet werden Neuere Forschungen zeigen dass sich die Situation im Freiland weit komplexer darbietet als unter kontrollierten Laborbedingungen Vieles deutet darauf hin dass die temperaturgesteuerte Geschlechtsbestimmung TSD bei Freiland Bruten einen starken genetischen Beitrag uberlagert Bei Emys orbicularis wirken wahrscheinlich TSD und GSD genotypic sex determination zusammen Fur dieses Zusammenwirken spricht dass in den nordlichen Randregionen des Verbreitungsgebietes wo wahrend der empfindlichen Phase der Eientwicklung nur selten Bodentemperaturen erreicht werden die fur die Entstehung von weiblichen Schlupflingen notwendig sind dennoch genugend Weibchen auftreten da Weibchen in der Regel deutlich dominieren Ernahrung Kotballen Die Europaische Sumpfschildkrote ernahrt sich vor allem von Schnecken Krebstieren Insektenlarven und anderen wirbellosen Tieren Aber auch Kaulquappen tote Fische oder Aas werden gerne angenommen Grossere Brocken packt sie mit ihren hornigen Kiefern und reisst sie mit den Klauen der Vorderbeine in Stucke die sie ganz verschlingt Entgegen den meisten Angaben in der Literatur ist sie nicht nur karnivor sondern nimmt in allen Altersstufen durchaus auch Wasserpflanzen zu sich beispielsweise Wasserpest Algen und Wasserlinsen Im Kot wurden auch Samen der gelben Teichrose gefunden wobei nicht ganz klar ist ob diese zufallig mit anderem Futter aufgenommen wurden Die Europaische Sumpfschildkrote ist gelegentlich auch auf dem Land auf Beutesuche anzutreffen frisst aber ausschliesslich im Wasser Das hangt damit zusammen dass sie nur unter Wasser schlucken kann Zum Fressen halt sie grossere Nahrung mit den Vorderbeinen fest und reisst Stucke ab Zum Schlucken stosst sie ruckartig den Kopf vor und der dabei eintretende Wasserstrom spult den Nahrungsbrocken in den Hals Uberwinterung Die Uberwinterung erfolgt im Wasser das heisst das Tier begibt sich auf den Grund eines Teiches und fallt dort in die sogenannte Winterstarre wobei die Nahrungsaufnahme eingestellt und der Stoffwechsel stark reduziert wird Die Atmung erfolgt nicht mehr uber die Lunge sondern uber die Kloakenatmung Fruhere Beobachtungen gingen davon aus dass der Sauerstoff ausschliesslich uber die Haut aufgenommen wird Taxonomie und SystematikTaxonomie Bereits Aristoteles erwahnte die Sumpfschildkrote wobei er von einer Susswasserschildkrote sprach und bereits den Namen emys gr ἑmὺs verwendete Im 1 Jahrhundert n Chr benutzt Plinius fur die Art den Namen See Maus lat mus marinus Aufgrund der Verhaltensbeschreibung welche der von Aristoteles gleicht ist davon auszugehen dass es sich hierbei um ein und dieselbe Art handelt Die Europaische Sumpfschildkrote Emys orbicularis erhielt im Jahre 1617 von Conrad Gessner die lateinische Bezeichnung Testudo lutaria Dieser Artname findet sich auch bei Carl von Linne 1758 Linne vergab in seiner Systema naturae versehentlich noch einen anderen Namen Testudo orbicularis der spater von William Thomas Blanford 1876 nach den heute noch gultigen Nomenklaturregeln zum Artnamen bestimmt wurde Der Artname orbicularis mit kleinen Kreisen stammt also ursprunglich von Linne und bezeichnet die gelben Punkte auf Haut und Panzer Im 18 und 19 Jahrhundert wurde meist der auf Johann Gottlob Theaenus Schneider 1783 zuruckgehende Name Testudo europaea verwendet Die zoologische Gattung Emys wurde 1806 von Andre Marie Constant Dumeril beschrieben George Robert Gray nannte die Europaische Sumpfschildkrote im Jahr 1831 Cistudo europaea Europaische Schildkrote Dieser Name wurde im Jahr 1835 von Gabriel Bibron durch Emys orbicularis ersetzt Neben Testudo wurden im vorigen Jahrhundert auch die Gattungsnamen Lutremys Terrapene und Cistudo verwendet Die Gattung Emys zu der neben der Europaischen Sumpfschildkrote seit 2005 auch die Sizilianische Sumpfschildkrote zahlt wurde von Dumeril 1806 eingerichtet Aussere Systematik Die nachsten Verwandten der Europaischen Sumpfschildkrote sind neben der zweiten europaischen Art innerhalb der Gattung Emys der Sizilianischen Sumpfschildkrote Emys trinacris die in Nordamerika verbreitete Pazifische Sumpfschildkrote Actinemys marmorata sowie die Amerikanische Sumpfschildkrote Emydoidea blandingii Als Schwestergruppe dieser Gattungen gilt ein Taxon aus den Vertretern der Dosenschildkroten Terrapene und der monotypischen Tropfenschildkroten Clemmys Neue Welt Sumpfschildkroten Emydinae N N N N Amerikanische Sumpfschildkrote Emydoidea blandingii Pazifische Sumpfschildkrote Actinemys marmorata Europaische Sumpfschildkrote Emys orbicularis Sizilianische Sumpfschildkrote Emys trinacris N N Dosenschildkroten Terrapene Tropfenschildkroten Clemmys Amerikanische Wasserschildkroten Glyptemys Innere Systematik Bislang sind uber 14 Unterarten der Europaischen Sumpfschildkrote beschrieben worden die mehreren Gruppen zugeordnet werden Es werden davon aber nur noch etwa 11 Unterarten anerkannt Die Nominatform stellt die pontische Unterart Emys orbicularis orbicularis Linnaeus 1758 dar zu der auch die Tiere in Deutschland gehoren Nach molekularbiologischen Untersuchungen mit 423 Individuen aus dem gesamten Verbreitungsgebiet der Gattung Emys wurden aber sogar 20 verschiedene Entwicklungslinien mit unterschiedlichen Verbreitungsmustern festgestellt wobei sich sieben Hauptentwicklungslinien herauskristallisierten Diese sieben Hauptlinien sollen einer Trennung im spaten Pliozan entsprechen Die weitere Aufspaltung deutet auf eine Vielzahl von Ruckzugsgebieten innerhalb der Eiszeiten hin Einer dieser Hauptlinien dem Haplotyp III wurde 2005 der Status einer eigenstandigen Art zugewiesen Sizilianische Sumpfschildkrote Emys trinacris Occidentalis Gruppe Mittelgrosse grosskopfige Sumpfschildkrote mit sehr langer Intergularnaht und geschnorkelter vermiformer Kopfzeichnung auf schwarzem oder dunklem Grund Vorderbein meist mit zwei gelben Streifen Beide Geschlechter gleich gross Mannchen mit gelber weisser oder brauner Iris Nordafrikanische Sumpfschildkrote Emys orbicularis occidentalis Fritz 1993 dunkel gefarbte Unterart Schlupflinge mit dunkler Zeichnung auf Bauchpanzer maximal 15 cm Carapaxlange Vorkommen Marokko Algerien Tunesien Iberische Sumpfschildkrote Emys orbicularis hispanica Fritz Keller Budde 1996 hellere Unterart Schlupflinge mit dunkler Zeichnung auf Bauchpanzer maximal 17 cm SCL Vorkommen Coto de Donana Spanien Ostspanische Sumpfschildkrote Emys orbicularis fritzjuergenobsti Fritz 1993 hellere Unterart mit auffallend schmalem Panzer Bauchpanzer meist einfarbig gelb maximal 15 cm SCL Vorkommen spanische MittelmeerkusteGalloitalica Gruppe Kleine bis mittelgrosse Sumpfschildkroten mit schmalem rechteckigen Nuchale Vorderbein meist nur mit einem gelben Streifen Mannchen kleiner als Weibchen und mit weisser oder gelblicher Irisfarbung Schlupflinge mit kleiner bis massig grosser dunkler Plastralfigur Mittellandische Sumpfschildkrote Emys orbicularis galloitalica Fritz 1995 Unterart mit stark unterschiedlicher Ruckenpanzerfarbung Bauchpanzer meist gelb maximal 16 5 cm meist aber unter 15 cm SCL Vorkommen Sud Westfrankreich und Italien Korsische Sumpfschildkrote Emys orbicularis lanzai Fritz 1995 Bauch und Ruckenpanzer dunkel maximal 15 cm SCL Vorkommen Korsika Sardische Sumpfschildkrote Emys orbicularis capolongoi Fritz 1995 helle Unterart Bauchpanzer einfarbig gelb nur selten mit dunklen Flecken maximal 14 5 cm SCL Vorkommen Sardinien Ligurische Sumpfschildkrote Emys orbicularis ingauna Jesu et al 2004 Ruckenpanzer einheitlich kastanienbraune Farbung gelbe Linie an den Vorderbeinen bei Weibchen und vielen Mannchen max 15 cm SCL Vorkommen im Ingauna Gebirgszug im westlichen LigurienOrbicularis Gruppe Sehr dunkel gefarbte vorwiegend mittelgrosse bis grosse Sumpfschildkrote Plastron zumindest bei Mannchen grosstenteils schwarz Nuchale grundsatzlich trapezformig Vorderbein meist mit nur einem schmalen gelben Streifen Mannchen mit roter Iris und kleiner als Weibchen Plastra von Mannchen gelegentlich mit charakteristischer Sprenkelung auf dunklem Grund Schlupflinge mit ausladender grosser dunkler Plastralfigur Pontische Sumpfschildkrote Emys orbicularis orbicularis Linnaeus 1758 sensu lato U Fritz beschreibt zwei neue Unterformen die Unterform 1 als vorwiegend schwarz mit nur wenigen hellen Kehlflecken bis maximal 23 cm SCL die Unterform 2 als etwas heller mit haufig gelbem Bauchpanzer und hellerer Kehlfarbung bei Weibchen maximal 20 cm SCL Vorkommen Unterform 1 von Polen bis an den Aralsee Unterform 2 Mittelfrankreich Donau Einzugsgebiet Deutschland Westpolen in den beiden letzten Habitaten moglicherweise Mischformen mit Unterform 1Eiselts Sumpfschildkrote Emys orbicularis eiselti Fritz Baran Budak Amthauer 1998 nahezu einfarbig schwarz bis 13 cm SCL Vorkommen Sudostanatolien Die Kolchische Sumpfschildkrote Emys orbicularis colchicaFritz 1994 und Zentralanatolische Sumpfschildkrote Emys orbicularis luteofusca Fritz 1989 wurden nach genetischer Untersuchung wieder der Nominatform Emys orbicularis orbicularis zugeordnet Hellenica Gruppe Nur eine Unterart wurde bisher beschrieben Ostmediterrane Sumpfschildkrote Emys orbicularis hellenica Valenciennes in Bibron Bory de Saint Vincent 1832 Tiere regional sehr unterschiedlich gross von 10 cm bis uber 19 cm SCL Ruckenpanzer dunkel Bauchpanzer meist gelb manchmal mit verwaschener dunkler Zeichnung Mannchen und Weibchen unterscheiden sich in der Farbung bei Weibchen ist die Kehle einfarbig gelb Mannchen unregelmassig gezeichnet Vorkommen Italien BalkanIberica Gruppe Kleine bis mittelgrosse Sumpfschildkroten mit gelben Kehlen Nuchale grundsatzlich trapezformig Mannchen mit braun schwarz reticulierter Kopfzeichnung Weibchen mit gelben Punkten auf dunklem Grund Weibchen kleiner als Mannchen Iris von Mannchen rotlich Schlupflinge mit ausladender grosser dunkler Plastralfigur Die Unterart Georgische Sumpfschildkrote Emys orbicularis iberica Eichwald 1831 wird nach genetischer Untersuchung als Synonym fur Emys orbicularis persica vorgeschlagen Ebenfalls als Synonym von Emys orbicularis persica wird die Kurdische Sumpfschildkrote Emys orbicularis kurae Fritz 1994 und die Orientalische Sumpfschildkrote Emys orbicularis orientalis Fritz 1994 gesehen Persische Sumpfschildkrote Emys orbicularis persica Eichwald 1831 dunkler Ruckenpanzer haufig mit ganz feinen gelben Punkten maximal 18 cm SCL meist kleiner Vorkommen Iran TurkmenistanGefahrdungFressfeinde Die Schlupflinge und Jungtiere haben zahlreiche Feinde Wildschwein Dachs Fuchs und andere graben die Gelege aus Krahen Raben Elstern Reiher und andere grosse Vogel verfolgen die Schlupflinge Katzen und Hunde verschleppen sie Sobald die Jungtiere im Wasser sind warten Hecht und Wels auf die Beute Erwachsene Tiere hatten dagegen bislang relativ wenige Fressfeinde Insbesondere der eingeschleppte Waschbar ist neben einigen anderen Neozoen in den letzten Jahren allerdings zu einem Problem fur alle Entwicklungsstadien der Europaischen Sumpfschildkrote geworden Er ist in der Lage die Panzer selbst von ausgewachsenen Exemplaren zu offnen Weitere Gefahrdungsgrunde Die Art ist vor allem durch die Folgen menschlicher Eingriffe in ihren Lebensraum bedroht Trockenlegung von Sumpfen und Feuchtgebieten Gewasserkorrekturen die Zersiedelung der Landschaft und Zerstorung der Eiablageplatze setzen den Schildkroten stark zu Wahrend Emys orbicularis fruher in grossen Mengen als Fastenspeise gefangen und verzehrt wurde ist der Strassenverkehr heute wohl die grosste Gefahr Auf der Suche nach Nistplatzen oder auf dem Weg zuruck in das Gewasser werden die Weibchen bei der Uberquerung von Strassen haufig uberfahren Auch die Fischerei hat dort wo sie mit Reusen betrieben wurde viele Opfer gefordert denn die Schildkroten ertrinken in den Fischreusen unweigerlich Die IUCN stuft die Europaische Sumpfschildkrote als potenziell gefahrdet near threatened ein In Deutschland gilt sie als vom Aussterben bedroht Schutzmassnahmen Die Europaische Sumpfschildkrote ist in der Europaischen Gemeinschaft durch die Fauna Flora Habitat Richtlinie Anhang IV geschutzt In Deutschland unterliegt sie damit gemass 42 Abs 2 Nr 1 und 2 des Bundesnaturschutzgesetzes BNatSchG einem Besitz und Vermarktungsverbot Tiere die nachweislich aus legaler Zucht stammen sind von diesen Verboten ausgenommen Fur sie besteht aber eine Meldepflicht bei den zustandigen Artenschutzbehorden Daruber hinaus ist es verboten wildlebende Sumpfschildkroten zu fangen zu verletzen zu toten oder sie in ihrer Fortpflanzung zu storen Die Art ist zudem auch im Anhang II der FFH Richtlinie gefuhrt Die Mitgliedsstaaten mussen damit fur die Erhaltung der Art besondere Schutzgebiete ausweisen Artenschutzprojekte fur die letzten noch einigermassen intakten Populationen gibt es im deutschsprachigen Raum im Land Brandenburg durch die Naturschutzstation Rhinluch Linum und im Nationalpark Donau Auen in der Nahe von Wien Daruber hinaus gibt es Wiederansiedlungsprojekte in Hessen Rheinland Pfalz Mecklenburg Vorpommern und in Niedersachsen LiteraturHolger Vetter Schildkroten der Welt Band 1 Afrika Europa und Westasien Chimaira Frankfurt am Main 2002 ISBN 3 930612 27 5 Uwe Fritz Die Europaische Sumpfschildkrote Laurenti Verlag Bielefeld 2003 ISBN 3 933066 14 X Walter Hodl Maria Rossler Die Europaische Sumpfschildkrote Stapfia Linz 1999 ISBN 3 85474 049 2 Maria Rossler Aktuelle Situation Gefahrdung und Schutz der Europaischen Sumpfschildkrote Emys orbicularis L in Osterreich In Stapfia 69 Linz 2000 S 169 178 zobodat at PDF Verena Lacoste Markus Kutzli Wiederansiedlung der Europaischen Sumpfschildkrote Emys orbicularis LINNAEUS 1758 in der elsassischen Oberrheinebene ein laufendes Projekt TESTUDO SIGS 15 2 2006 PDF 995 kB auf sigs ch Matthias Kuprian Sibylle Winkel Die Europaische Sumpfschildkrote in Hessen PDF 394 kB Statusbericht der AG Sumpfschildkrote 2006 Martina Anne Claire Meeske Die Europaische Sumpfschildkrote am nordlichen Rand ihrer Verbreitung in Litauen Laurenti Verlag Bielefeld 2006 ISBN 3 933066 31 X Jean Claude Monney Andreas Meyer Standpunkt der Koordinationsstelle fur Amphibien und Reptilienschutz in der Schweiz karch hinsichtlich der Wiederansiedlung der Europaischen Sumpfschildkrote Emys orbicularis LINNAEUS 1758 in der Schweiz TESTUDO SIGS 17 4 2008 PDF 781 kB auf sigs ch Maria Schindler Die Europaische Sumpfschildkrote in Osterreich Entstehung und aktueller Stand eines Artenschutzprogramms TESTUDO SIGS 17 4 2008 PDF 1 1 MB auf sigs ch Norbert Schneeweiss Demographie und okologische Situation der Arealrand Populationen der Europaischen Sumpfschildkrote in Brandenburg Landesumweltamt Brandenburg 2003 PDF 9 1 MB auf mlur brandenburg de Norbert Schneeweiss amp Uwe Fritz Europaische Sumpfschildkrote Emys orbicularis In Rote Liste und Gesamtartenliste der Retilien Reptilia Deutschlands Naturschutz und Biologische Vielfalt 170 3 S 22 23 Bonn Bad Godesberg 2020 ISBN 978 3 7843 3773 9 Jens R Poschadel Untersuchungen zur Populationsstruktur und zum Sozialverhalten der Europaischen Sumpfschildkrote Emys orbicularis Linnaeus 1758 Dissertation Universitat Hamburg 2003 ISBN 978 3 89825 649 0 WeblinksCommons Europaische Sumpfschildkrote Emys orbicularis Sammlung von Bildern und Videos Emys orbicularis Reptil des Jahres 2015 Fotos der Europaischen Sumpfschildkrote auf www herp it EU Artenschutzprojekte Deutschland Polen Litauen Artenschutzprojekt der Naturschutzstation Rhinluch in Linum Brandenburg abgerufen am 28 Marz 2012 Artenschutzprojekt Schweiz Bibliographie zur Europaischen Sumpfschildkrote Informationen zur Europaischen Sumpfschildkrote in der Schweiz Koordinationsstelle fur Amphibien und Reptilienschutz in der Schweiz karch Emys orbicularis In The Reptile Database Emys orbicularis in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 1 Eingestellt von Tortoise amp Freshwater Turtle Specialist Group 1996 Abgerufen am 27 September 2013 EinzelnachweiseKoordinationsstelle fur Amphibien und Reptilienschutz in der Schweiz karch Merkblatt Europaische Sumpfschildkrote Memento vom 6 Juni 2014 im Internet Archive Bundesamt fur Umwelt BAFU Gefahrdete Arten in der Schweiz Synthese Rote Listen Stand 2010 Abgerufen am 12 Januar 2023 Schildkrotenbabys zuruck in NO Memento vom 29 Februar 2016 im Internet Archive auf ORF vom 29 September 2011 abgerufen am 29 September 2011 Claude Pieau Temperature dependent sex determination in Emys orbicularis Laboratory and field studies In Mertensiella 10 1996 S 199 207 Marc Girondot Claude Pieau Does Emys orbicularis have sex chromosomes Third world congress of herpetology Prag 2 10 August 1997 Zusammenfassung Memento vom 10 April 2005 im Internet Archive J Servan M Dorizzi C Pieau P Zaborski Female biased sex ratio in adults of the turtle Emys orbicularis at the northern limit of its distribution in France a probable consequence of interaction of temperature with genotypic sex determination In Canadian Journal of Zoology 67 1989 S 1279 1284 Aristoteles Thierkunde Wilhelm Engelmann Leipzig 1868 S 114 116 540 f google de John Bostock H T Riley The Natural History of Pliny Buch IX Henry G Bohn London 1855 S 466 googleusercontent com Uwe Fritz Tiziano Fattizzo Daniela Guicking Sandro Tripepi Maria Grazia Pennisi Peter Lenk Ulrich Joger Michael Wink A new cryptic species of pond turtle from southern Italy the hottest spot in the range of the genus Emys Reptilia Testudines Emydidae In Zoologica Scripta Bd 34 Nr 4 Juli 2005 Seite 351 P Lenk U Fritz U Joger M Wink Mitochondrial phylogeography of the european pond turtleEmys orbicularis Linnaeus 1758 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2018 Bergmolch 2019 Zauneidechse 2020 2021 Wechselkrote 2022 Kleiner Wasserfrosch 2023 Kreuzotter 2024 Moorfrosch 2025 Normdaten Sachbegriff GND 4556267 2 GND Explorer lobid OGND AKS