Feldbäckereien lateinisch pistoria castrensis teils auch Feldbackanstalt genannt sind für die Truppenteile im Feld einge
Feldbäckerei

Feldbäckereien (lateinisch pistoria castrensis, teils auch Feldbackanstalt genannt) sind für die Truppenteile im Feld eingerichtete Bäckereien. Sie sind Bestandteil der Militärlogistik und dienen der Truppenverpflegung. Feldbäckereien wurden je nach Umfang in Truppennähe stationär eingerichtet oder mobil genutzt. Heeresbäckereien wurden dagegen an festen Standorten betrieben.
Geschichte
Schon bei den römischen Legionen war als Nachfolger des Fladenbrotes das Soldatenbrot als „panis militaris“ bekannt, welches auch als Hartkeks hergestellt wurde. Die Brotherstellung im Felde war in Zeltgemeinschaften der Contubernium organisiert. Mit der Entwicklung größerer Heere wurde es notwendig, für die Versorgung des Militärs entsprechende Einrichtungen zu betreiben, deren Umfang und Mobilität an den Bedürfnissen und Beweglichkeit der jeweiligen Kriegsschauplätze ausgerichtet werden musste. Bei etlichen Armeen wurde die Größe und Leistungsfähigkeit der Feldbäckereien so bemessen, dass jeweils eine Division mit Feldbäckereien für ihren Bedarf versorgt werden konnte. Zur Organisation des Nachschubes wurden engmaschige Planungen der Staffeln des Mehlfuhrwesens, der Feldbäckereien und des Brotfuhrwesens erforderlich, die unter der Bezeichnung „Fünf-Märsche-System“ bekannt wurden.
Durch verbesserte Konservierungstechniken und wachsende Verkehrsleistung der Logistik wurden bereits im Zweiten Weltkrieg einige Bereiche der Feldverpflegung umgestellt. Dennoch hatten rund 550 Divisionen ihre eigenen Bäckerei- und Schlachterei-Kompanien. Kommissbrot konnte in Konservendosen oder später als Bestandteil von Einpersonenpackungen und Überlebensrationen verteilt werden. Feldbäckereien wurden weniger wichtig und sind beim Militär des 21. Jahrhunderts nur noch in geringem Umfang oder als Teil von Feldküchen vorhanden.
Deutschland
In Deutschland war jedem Armeekorps eine Feldbäckereikolonne und jeder Etappeninspektion eine Reservebäckereikolonne mit Backöfen beigegeben. Die Feldbäckereikolonne hat auch das Nachtreiben und Schlachten des lebenden Viehes zu besorgen. Sie zählt fünf Fahrzeuge und neben dem militärischen und Aufsichtspersonal 100 Handwerker, wovon 78 Bäcker, neun Schlächter. Außerdem gab es Maurer die zur Errichtung der Backöfen eingesetzt waren. Die Feldbacköfen wurden nach denselben Grundsätzen wie gewöhnliche Backöfen, nur kleiner und leichter, gebaut. Die Feldbäckereien der neuern Zeit brachte Kaiser Karl V. in Aufnahme, der beim Ausbruch des Schmalkaldischen Krieges (1546) in Regensburg Getreidemagazine anlegte und Bäcker werben ließ. Mobile Feldbäckereien wurden dann in Preußen unter Friedrich dem Großen eingeführt.
Deutsches Kaiserreich
Die Armee des Deutschen Reiches hatte für jedes mobile (also im Einsatz befindliche) Armeekorps eine Feldbäckereikolonne, die dem Train angehörte. Diese Kolonnen hatten die Aufgabe, Feldbäckereien aufzubauen und zu bewirtschaften sowie für die Bevorratung mit Backwerk wie Brot zu sorgen.
Dazu benutzte man so genannte Verwaltungsfahrzeuge (Vwf.) wie den Backofenwagen 90 und später die Weiterentwicklung den Fahrbaren Backofen Modell 97.
Wehrmacht
Die Wehrmacht führte ähnliche Fahrzeuge um die Truppen an der Front mit Brot versorgen zu können. Dazu zählten bespannte Anhänger, welche von Pferden gezogen wurden und Anhänger, die mit einer Zugmaschine gezogen wurden. „Jede der rund 550 Heeres-Divisionen hatte eine Bäckerei- und eine Schlachterei-Kompanie.“
- Zu den wichtigsten bespannten Fahrzeugen zur Brotherstellung bei der Wehrmacht gehörten die folgenden Verwaltungsfahrzeuge (kurz Vwf.): Vwf. 1 (Backofenwagen), Vwf. 2 (Teigknetwagen) und der Vwf. 3 (Kraftquellenwagen).
- Zu den wichtigsten Anhängern gehörten die folgenden Sonderanhänger (kurz Sd. Ah.): Sd. Ah. 35 (Teigknetanhänger), Sd. Ah. 105 (Backanhänger) und Sd. Ah. 106 (Backanhänger) und der .
Bewegte sich das Armeekorps, so folgte die Feldbäckerei nach einiger Zeit nach. Beim Stillstand wurde die Feldbäckerei meist in Verbindung mit Magazinen errichtet und durch den Aufbau von Backöfen und Benutzung von Privatbäckereien und Brotfabriken leistungsfähiger gemacht.
Nationale Volksarmee
Bei der Nationalen Volksarmee waren mobile Feldbäckereien im Einsatz, die ebenfalls mit Teigknetmaschinen ausgestattet waren und Brote mit einer Haltbarkeit von bis zu einem Jahr herstellen konnten. Zunächst wurden ab 1952 in der Kasernierten Volkspolizei vorkriegsgefertigte Feldbackanlagen (FBA) der Firma Werner & Pfleiderer eingesetzt. Diese Firma produzierte bereits Feldbacköfen für die Wehrmacht des Typs Sd.Anh. 106. Die so eingeführten Öfen wurden als Ty 52 bezeichnet. Diese Ausstattung wurde 1956 durch die NVA übernommen. An einem Tag konnten 9600 Brote in den 5 Öfen gebacken werden, der Holzverbrauch lag dabei um die 20 Zentner.
1964 wurde eine Neuentwicklung, die FBA-mot 64, in Dienst gestellt. Diese Feldbackanlage stammte nun vollständig aus der DDR. 1972 wurde die Feldbackanlage zum Typ FBA-72 modernisiert. Letztmalig erfolgte eine Erneuerung der Ausstattung um 1982 mit der FBA-72M. Merkmal dieser, vollständig modernisierten Anlage waren Kofferanhänger vom Typ HL 80.76. Die Feldbäckereien blieben bis zur Auflösung der NVA im Einsatz.
Ausstattung
Pro Division der NVA gab es eine Feldbäckereieinheit. Der Fuhrpark der ersten Feldbackanlagen der NVA bestand noch größtenteils aus Zugfahrzeugen und Anhängern der Roten Armee als auch der Deutschen Wehrmacht bis 1945. Ab dem Jahre 1953 begann stückweise eine Modernisierung mit Fahrzeugen aus sowjetischer Produktion. Teigruheanhänger, Wassertankwagen und Gerätetransportanhänger sowie Stromerzeugeraggregate rundeten die Ausstattung ab. Später wurden auch Wasseraufbereitungsanlagen in die Einheit integriert. Im Zuge der Modernisierung wurden vor allem die Zugmaschinen und Anhänger mehrfach erneuert.
Bundeswehr
Bei der Bundeswehr wurden ab 1957 sogenannte „Bäckerei- und Metzgerei-Kompanien“ in Bremen, Koblenz und Ulm aufgestellt und mit dem Feldbackofen auf Anhänger 2-Rad 1,5 t ausgestattet. Diese Kompanien konnten jeweils rund eine militärische Division mit Brot und Fleischwaren versorgen. Im Vorgriff auf die Heeresstruktur 3 wurden 1967 bis 1968 diese Kompanien aufgelöst, aber sechs verbleibende Feldbäckereien in die Wehrbereichsverpflegungsämter integriert. Dort wurde regelmäßig Brot für den Verteidigungsvorrat gebacken, eingelagert und nach sechsmonatiger Einlagerung zum Verbrauch in die Truppe gegeben. Weitere 13 Feldbäckereien wurden langzeitkonserviert und eingelagert. Im Zuge der Bundeswehrumgliederungen der 2000er Jahre wurden die Feldbäckereien ausgemustert.
Ausstattung
Die Feldbäckereien der Bundeswehr waren selbstständige Arbeitseinheiten mit allen für die Brotherstellung erforderlichen Geräten. Ihre Backkapazität lag bei ca. 9.000 Broten à 1 kg in 24 Stunden. Dieses entspricht dem Bedarf von 18.000 Personen täglich. Alle sechs Feldbacköfen einer Feldbäckerei waren auf Anhängern 2-Rad 1,5 t montiert und damit verlegefähig. Zu den Backverfahren wurden durch die Bundeswehr spezielle Rezepturen und Verfahren für eine ausreichende Frischhaltung entwickelt. In Folge wurde 1976 eine besondere, schimmelresistente Rezeptur entwickelt und die Lagerzeit auf ein halbes Jahr festgelegt. Man versuchte sich jedoch durchweg an längeren Lagerzeiten, gerade um diese mit den Lagerzeiten der Einmannpackungen zu synchronisieren.
Die Brotproduktion beschäftigte 1987 den Bundesrechnungshof und in Folge den Deutschen Bundestag. Bei den Soldaten fand das in Folie gepackte, langzeitgelagerte Brot, das regelmäßig in der Truppenverpflegung aufgebraucht werden musste, wenig Anklang. Auch Schimmel- und Milbenbefall waren zu beklagen. Der Bundesrechnungshof rügte zusätzlich die seiner Auffassung nach unwirtschaftliche Herstellung des Brotes im Vergleich zu marktverfügbaren Produkten. Die Bundesregierung hob in ihrer Gegendarstellung auf die notwendige Autarkie von gewerblichen Anbietern ab.
Ziviler Bevölkerungsschutz
Beim deutschen Bevölkerungs- und Zivilschutz der Bundesrepublik Deutschland gab es keine Feldbäckereien. In Anlehnung an das erste Verpflegungskonzept der Bundeswehr gab es lediglich provisorische Veterinär-Züge für die Frischfleischversorgung. Man rechnete damit, in Krisenfällen nicht ausreichend von der Nahrungsmittelindustrie versorgt werden zu können. In der DDR wurden nach Austausch der ersten Generation der Feldbacköfen teilweise FBA-52 im zivilen Katastrophenschutz verwendet.
Siehe auch
- Heeresbäckerei
- Proviant-Magazin
Literatur
- Raimund Baczyński von Leskowicz: Zum Studium des Verpflegwesens im Kriege vom operativen Standpunkte. Kreisel & Gröger, Wien 1894, OCLC 894111255 (archive.org).
- Sabine Klatt: Einsatzverpflegung gestern – heute – morgen. Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Feldverpflegung und des Feldküchenbetriebs. In: Bundeswehr (Hrsg.): Wehrmedizinische Monatsschrift. 62. Jahrgang, Heft 4, 3. April 2018, S. 97–107 (bundeswehr.de [PDF; 3,5 MB]).
- Wilhelm René de l’Homme de Courbière: Grundzüge der deutschen Militärverwaltung. E.S. Mittler und Sohn, Berlin 1882, OCLC 1194216367 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Otto von Meixner: Historischer Rückblick auf die Verpflegung der Armeen im Felde. Seidel & Sohn, Wien 1895, OCLC 1027342278 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Otto von Meixner: Die Brot- und Fleischverpflegung kriegshistorisch beleuchtet. In: Organ der Militärwissenschaftlichen Vereine. Band 57. Seidel & Sohn, Wien 1898, S. 3–30 (Textarchiv – Internet Archive).
- Hermann Müller: Die Feldbäckereien. Geschichte und Geschichten über das Kommissbrot. 1. Auflage. Wörthsee 2003, ISBN 3-85487-496-0.
- TDv 7310/001-13 Feldbackofen auf Fahrgestell 2-Rad 1,5t Teil.1 Beschreibung Teil 2 Bedienung und Pflege Teil 3 Wartung und Truppeninstandsetzung
- Verteidigungsvorrat Verpflegung und Feldverpflegungsgerät der Bundeswehr, Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung, Koblenz, 1985, S. 47
Weblinks
- Alte deutsche Feldbäckerei#
- Bundeswehr-Classix: Das Brot des Soldaten (1976)g auf YouTube, abgerufen am 27. März 2023.
- NVAModell.com - Rückwärtige Dienste - Feldbackanlagen: Beschreibung und Modellfotos von NVA-Feldbackeinheiten und - gerät aus mehreren Epochen, abgerufen am 24. April 2023
Einzelnachweise
- Yann Le Bohec: Contubernium. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 3, Metzler, Stuttgart 1997, ISBN 3-476-01473-8, Sp. 158.
- Feldbäckerei z, in Bernhard von Poten: Handwörterbuch der gesamten Militärwissenschaften. (Döffingen bis Friederich I.), Band 3, Bielefeld, Velhagen & Klasing, 1877, Seiten 233–235 (online bei archive.org)
- Feldbäckerei. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 6: Erdeessen–Franzén. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1906, S. 389 (zeno.org).
- Feldbäckerei. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Band 6: Europa–Gascogne. Altenburg 1858, S. 169 (zeno.org).
- Otto von Meixner: Die Brot- und Fleischverpflegung kriegshistorisch beleuchtet. S. 3–30 (Textarchiv – Internet Archive).
- Romeo Brodmann: Das Brot von Kuchen. Atomar gut. Ein Nachruf auf den Bäckergeneral. Pauli Magazin vom 8. September 2017.
- Kommißbrot ab Werk. Der Spiegel, 11. Januar 1970, abgerufen am 4. August 2022.
- Bernd Schilling: „Schnelle Brote“ für die Truppe. In: Armeerundschau Soldatenmagazin. Militärverlag der DDR (VEB), Berlin, November 1976, S. 62–64, abgerufen am 4. August 2022.
- Bernd Schilling, Manfred Uhlenhut: Eckerts Brotexpress. In: Armeerundschau Soldatenmagazin. Militärverlag der DDR (VEB), Berlin, Februar 1989, S. 30–35, abgerufen am 4. August 2022.
- NVA-Modell.com - Feldbackanlagen, abgerufen am 24. April 2023
- NVA-Modell.com
- Ausbildungszentrum Technik Landsysteme - Militärhistorischer Arbeitskreis (Hrsg.), Geschichte der Instandsetzungstruppe, Nachschubtruppe und Heereslogistiktruppen 1956–2019, Aachen, 2019
- Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (Hrsg.), Verteidigungsvorrat Verpflegung und Feldverpflegungsgerät der Bundeswehr, Koblenz, 1985, S. 47
- 3. Deutscher Bundestag, Bemerkungen zum Bericht des Bundesrechnungshofes 1987, S. 56, Download des Dokuments, abgerufen am 24. April 2023
- NVA-modell.com
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Feldbackereien lateinisch pistoria castrensis teils auch Feldbackanstalt genannt sind fur die Truppenteile im Feld eingerichtete Backereien Sie sind Bestandteil der Militarlogistik und dienen der Truppenverpflegung Feldbackereien wurden je nach Umfang in Truppennahe stationar eingerichtet oder mobil genutzt Heeresbackereien wurden dagegen an festen Standorten betrieben Feldbackerei 1911GeschichteSchon bei den romischen Legionen war als Nachfolger des Fladenbrotes das Soldatenbrot als panis militaris bekannt welches auch als Hartkeks hergestellt wurde Die Brotherstellung im Felde war in Zeltgemeinschaften der Contubernium organisiert Mit der Entwicklung grosserer Heere wurde es notwendig fur die Versorgung des Militars entsprechende Einrichtungen zu betreiben deren Umfang und Mobilitat an den Bedurfnissen und Beweglichkeit der jeweiligen Kriegsschauplatze ausgerichtet werden musste Bei etlichen Armeen wurde die Grosse und Leistungsfahigkeit der Feldbackereien so bemessen dass jeweils eine Division mit Feldbackereien fur ihren Bedarf versorgt werden konnte Zur Organisation des Nachschubes wurden engmaschige Planungen der Staffeln des Mehlfuhrwesens der Feldbackereien und des Brotfuhrwesens erforderlich die unter der Bezeichnung Funf Marsche System bekannt wurden Durch verbesserte Konservierungstechniken und wachsende Verkehrsleistung der Logistik wurden bereits im Zweiten Weltkrieg einige Bereiche der Feldverpflegung umgestellt Dennoch hatten rund 550 Divisionen ihre eigenen Backerei und Schlachterei Kompanien Kommissbrot konnte in Konservendosen oder spater als Bestandteil von Einpersonenpackungen und Uberlebensrationen verteilt werden Feldbackereien wurden weniger wichtig und sind beim Militar des 21 Jahrhunderts nur noch in geringem Umfang oder als Teil von Feldkuchen vorhanden DeutschlandIn Deutschland war jedem Armeekorps eine Feldbackereikolonne und jeder Etappeninspektion eine Reservebackereikolonne mit Backofen beigegeben Die Feldbackereikolonne hat auch das Nachtreiben und Schlachten des lebenden Viehes zu besorgen Sie zahlt funf Fahrzeuge und neben dem militarischen und Aufsichtspersonal 100 Handwerker wovon 78 Backer neun Schlachter Ausserdem gab es Maurer die zur Errichtung der Backofen eingesetzt waren Die Feldbackofen wurden nach denselben Grundsatzen wie gewohnliche Backofen nur kleiner und leichter gebaut Die Feldbackereien der neuern Zeit brachte Kaiser Karl V in Aufnahme der beim Ausbruch des Schmalkaldischen Krieges 1546 in Regensburg Getreidemagazine anlegte und Backer werben liess Mobile Feldbackereien wurden dann in Preussen unter Friedrich dem Grossen eingefuhrt Deutsches Kaiserreich Die Armee des Deutschen Reiches hatte fur jedes mobile also im Einsatz befindliche Armeekorps eine Feldbackereikolonne die dem Train angehorte Diese Kolonnen hatten die Aufgabe Feldbackereien aufzubauen und zu bewirtschaften sowie fur die Bevorratung mit Backwerk wie Brot zu sorgen Dazu benutzte man so genannte Verwaltungsfahrzeuge Vwf wie den Backofenwagen 90 und spater die Weiterentwicklung den Fahrbaren Backofen Modell 97 Wehrmacht Sonderanhanger 106 Feldbackerei der Wehrmacht Die Wehrmacht fuhrte ahnliche Fahrzeuge um die Truppen an der Front mit Brot versorgen zu konnen Dazu zahlten bespannte Anhanger welche von Pferden gezogen wurden und Anhanger die mit einer Zugmaschine gezogen wurden Jede der rund 550 Heeres Divisionen hatte eine Backerei und eine Schlachterei Kompanie Zu den wichtigsten bespannten Fahrzeugen zur Brotherstellung bei der Wehrmacht gehorten die folgenden Verwaltungsfahrzeuge kurz Vwf Vwf 1 Backofenwagen Vwf 2 Teigknetwagen und der Vwf 3 Kraftquellenwagen Zu den wichtigsten Anhangern gehorten die folgenden Sonderanhanger kurz Sd Ah Sd Ah 35 Teigknetanhanger Sd Ah 105 Backanhanger und Sd Ah 106 Backanhanger und der Bewegte sich das Armeekorps so folgte die Feldbackerei nach einiger Zeit nach Beim Stillstand wurde die Feldbackerei meist in Verbindung mit Magazinen errichtet und durch den Aufbau von Backofen und Benutzung von Privatbackereien und Brotfabriken leistungsfahiger gemacht Nationale Volksarmee Feldbackofen 72 M der NVA auf Anhanger HL 80 76 Bei der Nationalen Volksarmee waren mobile Feldbackereien im Einsatz die ebenfalls mit Teigknetmaschinen ausgestattet waren und Brote mit einer Haltbarkeit von bis zu einem Jahr herstellen konnten Zunachst wurden ab 1952 in der Kasernierten Volkspolizei vorkriegsgefertigte Feldbackanlagen FBA der Firma Werner amp Pfleiderer eingesetzt Diese Firma produzierte bereits Feldbackofen fur die Wehrmacht des Typs Sd Anh 106 Die so eingefuhrten Ofen wurden als Ty 52 bezeichnet Diese Ausstattung wurde 1956 durch die NVA ubernommen An einem Tag konnten 9600 Brote in den 5 Ofen gebacken werden der Holzverbrauch lag dabei um die 20 Zentner 1964 wurde eine Neuentwicklung die FBA mot 64 in Dienst gestellt Diese Feldbackanlage stammte nun vollstandig aus der DDR 1972 wurde die Feldbackanlage zum Typ FBA 72 modernisiert Letztmalig erfolgte eine Erneuerung der Ausstattung um 1982 mit der FBA 72M Merkmal dieser vollstandig modernisierten Anlage waren Kofferanhanger vom Typ HL 80 76 Die Feldbackereien blieben bis zur Auflosung der NVA im Einsatz Ausstattung Pro Division der NVA gab es eine Feldbackereieinheit Der Fuhrpark der ersten Feldbackanlagen der NVA bestand noch grosstenteils aus Zugfahrzeugen und Anhangern der Roten Armee als auch der Deutschen Wehrmacht bis 1945 Ab dem Jahre 1953 begann stuckweise eine Modernisierung mit Fahrzeugen aus sowjetischer Produktion Teigruheanhanger Wassertankwagen und Geratetransportanhanger sowie Stromerzeugeraggregate rundeten die Ausstattung ab Spater wurden auch Wasseraufbereitungsanlagen in die Einheit integriert Im Zuge der Modernisierung wurden vor allem die Zugmaschinen und Anhanger mehrfach erneuert Bundeswehr Massstabsmodell einer Feldbackerei der BundeswehrFeldbackofen auf Anhanger 2 Rad 1 5t in der Logistischen Lehrsammlung der Logistikschule der Bundeswehr Bei der Bundeswehr wurden ab 1957 sogenannte Backerei und Metzgerei Kompanien in Bremen Koblenz und Ulm aufgestellt und mit dem Feldbackofen auf Anhanger 2 Rad 1 5 t ausgestattet Diese Kompanien konnten jeweils rund eine militarische Division mit Brot und Fleischwaren versorgen Im Vorgriff auf die Heeresstruktur 3 wurden 1967 bis 1968 diese Kompanien aufgelost aber sechs verbleibende Feldbackereien in die Wehrbereichsverpflegungsamter integriert Dort wurde regelmassig Brot fur den Verteidigungsvorrat gebacken eingelagert und nach sechsmonatiger Einlagerung zum Verbrauch in die Truppe gegeben Weitere 13 Feldbackereien wurden langzeitkonserviert und eingelagert Im Zuge der Bundeswehrumgliederungen der 2000er Jahre wurden die Feldbackereien ausgemustert Ausstattung Die Feldbackereien der Bundeswehr waren selbststandige Arbeitseinheiten mit allen fur die Brotherstellung erforderlichen Geraten Ihre Backkapazitat lag bei ca 9 000 Broten a 1 kg in 24 Stunden Dieses entspricht dem Bedarf von 18 000 Personen taglich Alle sechs Feldbackofen einer Feldbackerei waren auf Anhangern 2 Rad 1 5 t montiert und damit verlegefahig Zu den Backverfahren wurden durch die Bundeswehr spezielle Rezepturen und Verfahren fur eine ausreichende Frischhaltung entwickelt In Folge wurde 1976 eine besondere schimmelresistente Rezeptur entwickelt und die Lagerzeit auf ein halbes Jahr festgelegt Man versuchte sich jedoch durchweg an langeren Lagerzeiten gerade um diese mit den Lagerzeiten der Einmannpackungen zu synchronisieren Die Brotproduktion beschaftigte 1987 den Bundesrechnungshof und in Folge den Deutschen Bundestag Bei den Soldaten fand das in Folie gepackte langzeitgelagerte Brot das regelmassig in der Truppenverpflegung aufgebraucht werden musste wenig Anklang Auch Schimmel und Milbenbefall waren zu beklagen Der Bundesrechnungshof rugte zusatzlich die seiner Auffassung nach unwirtschaftliche Herstellung des Brotes im Vergleich zu marktverfugbaren Produkten Die Bundesregierung hob in ihrer Gegendarstellung auf die notwendige Autarkie von gewerblichen Anbietern ab Ziviler Bevolkerungsschutz Beim deutschen Bevolkerungs und Zivilschutz der Bundesrepublik Deutschland gab es keine Feldbackereien In Anlehnung an das erste Verpflegungskonzept der Bundeswehr gab es lediglich provisorische Veterinar Zuge fur die Frischfleischversorgung Man rechnete damit in Krisenfallen nicht ausreichend von der Nahrungsmittelindustrie versorgt werden zu konnen In der DDR wurden nach Austausch der ersten Generation der Feldbackofen teilweise FBA 52 im zivilen Katastrophenschutz verwendet Siehe auchHeeresbackerei Proviant MagazinLiteraturRaimund Baczynski von Leskowicz Zum Studium des Verpflegwesens im Kriege vom operativen Standpunkte Kreisel amp Groger Wien 1894 OCLC 894111255 archive org Sabine Klatt Einsatzverpflegung gestern heute morgen Geschichte Gegenwart und Zukunft der Feldverpflegung und des Feldkuchenbetriebs In Bundeswehr Hrsg Wehrmedizinische Monatsschrift 62 Jahrgang Heft 4 3 April 2018 S 97 107 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