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Als Fleißkärtchen auch Fleißbildchen Fleißbilletts oder Lobzettel bezeichnet man die in der Grundschulpädagogik als Belo

Fleißkärtchen

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Fleißkärtchen
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Als Fleißkärtchen (auch Fleißbildchen, Fleißbilletts oder Lobzettel) bezeichnet man die in der Grundschulpädagogik als Belohnung und Motivation an Schüler ausgegebenen Karten oder Bildchen.

Historisches

Das älteste nachweisbare Fleißbildchen wurde 1783 in Form eines dekorativen Kupferstichblättchens an einer Hamburger Schule ausgegeben. Seine Beschriftung lautet: „Beweis, dass Vorzeiger dieses, mein lieber Schüler sich diese Zeit über in meiner Schule ganz besonders gut verhalten …“ Im 19. Jahrhundert wurden die Stiche und Holzschnitte von lithographierten Bildchen abgelöst und seit etwa 1870 erlaubten die auf Schnellpressen gedruckten Chromolithographien eine massenhafte, preisgünstige Herstellung. Ihre Bedeutung als ein von Kindern erstrebenswerter Besitz und einer gehüteten Kostbarkeit muss vor dem Hintergrund einer weitgehenden Bilderlosigkeit der damaligen Alltagsumgebung gesehen werden.

Typische Inschriften wie „Dem Fleiße“ oder „Fahre fort, fleißig und folgsam zu sein!“ gaben den Fleißkärtchen eine eindeutige Bestimmung; ihre Funktion konnte aber auch – z. B. in katholischen Schulen – durch kleine Andachtsbildchen erfüllt werden. Im protestantischen Umfeld spielten die Fleißkärtchen keine geringere Rolle, wie die in den USA ab etwa 1800 zunächst nur an Sonntagsschulen verteilten rewards of merit zeigen, bevor sie auch dort an Grundschulen zum Erziehungsmittel wurden.

Bis in die 1970er Jahre waren Fleißkärtchen (wie auch andere entsprechende Belohnungsformen, Stempelkärtchen u. Ä.) unangefochten in Gebrauch. Zu den bekanntesten Künstlerinnen, die Vorlagen für Fleißbildchen schufen, zählen Maria Spötl, Maria Innocentia Hummel und Ida Bohatta-Morpurgo.

Fleißkärtchen heute

Inzwischen ist das Fleißkärtchen im Sinne einer Belohnung für Fleiß und Gehorsam aus dem Schulwesen weitgehend verschwunden. Das Wort hat sich jedoch in die Metaphern der deutschen Sprache gerettet und wird meist ironisch gebraucht, wenn man eine erbrachte Leistung bewertet, deren intellektuellen Wert man eher gering einschätzt.

Auch heute werden durchaus noch Fleißkärtchen hergestellt und in Schulen benutzt (siehe die Angebote zahlreicher Internetanbieter). Sie dienen wie früher zur Motivation, Bekräftigung und Belohnung von Verhaltensweisen von Schülern. Heute werden soziale Fähigkeiten und besondere schulische Leistungen belohnt, nicht mehr blinder Gehorsam und sturer Fleiß. Die Kärtchen sind oft kindgerecht künstlerisch gestaltet und mit pädagogischen Sinnsprüchen versehen; einige lassen sich auch zu einem größeren Motiv nach Art eines Puzzles zusammenlegen, was einen Anreiz zum Sammeln geben soll. Als fleißkärtchenähnliche Belohnungsformen werden auch Motivstempel (z. B. Bienen) oder Aufklebesternchen verwendet.

Andachtsbildchen wurden im kirchlichen Unterricht (Kommunionunterricht, Sonntagsschule, Kindergottesdienst) verwendet, um gute Teilnahme zu belohnen.

Glanzbilder (auch Oblatenbildchen genannt) wurden unter Kindern getauscht, in Poesiealben geklebt oder als Dekoration auf Gegenstände geklebt.

Literatur

  • Real-Encyclopädie des Erziehungs- und Unterrichtswesens nach katholischen Principien, 1863, S. 630–632 (Digitalisat).
  • Thomas Roth: Fleißbillets. In: Christa Pieske: ABC des Luxuspapiers, Herstellung, Verbreitung und Gebrauch 1860-1930. Museum für deutsche Volkskunde, Berlin 1983, ISBN 3-88609-123-6, S. 123–125

Weblinks

Wiktionary: Fleißkärtchen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikisource: Fleißkärtchen – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Thomas Roth: Fleißbillets. In: Christa Pieske: ABC des Luxuspapiers, Herstellung, Verbreitung und Gebrauch 1860-1930. Museum für deutsche Volkskunde, Berlin 1983, S. 123 f., mit Beschreibung, allerdings ohne Standortnachweis.
  2. Fleißbildchen. Maria Spötl - Die Malerin der Fleißbildchen, abgerufen am 13. März 2024
Normdaten (Sachbegriff): GND: 1062886070 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 23 Jun 2025 / 17:17

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Als Fleisskartchen auch Fleissbildchen Fleissbilletts oder Lobzettel bezeichnet man die in der Grundschulpadagogik als Belohnung und Motivation an Schuler ausgegebenen Karten oder Bildchen HistorischesFleisskartchen aus dem Schulmuseum Nurnberg Das alteste nachweisbare Fleissbildchen wurde 1783 in Form eines dekorativen Kupferstichblattchens an einer Hamburger Schule ausgegeben Seine Beschriftung lautet Beweis dass Vorzeiger dieses mein lieber Schuler sich diese Zeit uber in meiner Schule ganz besonders gut verhalten Im 19 Jahrhundert wurden die Stiche und Holzschnitte von lithographierten Bildchen abgelost und seit etwa 1870 erlaubten die auf Schnellpressen gedruckten Chromolithographien eine massenhafte preisgunstige Herstellung Ihre Bedeutung als ein von Kindern erstrebenswerter Besitz und einer gehuteten Kostbarkeit muss vor dem Hintergrund einer weitgehenden Bilderlosigkeit der damaligen Alltagsumgebung gesehen werden Typische Inschriften wie Dem Fleisse oder Fahre fort fleissig und folgsam zu sein gaben den Fleisskartchen eine eindeutige Bestimmung ihre Funktion konnte aber auch z B in katholischen Schulen durch kleine Andachtsbildchen erfullt werden Im protestantischen Umfeld spielten die Fleisskartchen keine geringere Rolle wie die in den USA ab etwa 1800 zunachst nur an Sonntagsschulen verteilten rewards of merit zeigen bevor sie auch dort an Grundschulen zum Erziehungsmittel wurden Bis in die 1970er Jahre waren Fleisskartchen wie auch andere entsprechende Belohnungsformen Stempelkartchen u A unangefochten in Gebrauch Zu den bekanntesten Kunstlerinnen die Vorlagen fur Fleissbildchen schufen zahlen Maria Spotl Maria Innocentia Hummel und Ida Bohatta Morpurgo Fleisskartchen heuteInzwischen ist das Fleisskartchen im Sinne einer Belohnung fur Fleiss und Gehorsam aus dem Schulwesen weitgehend verschwunden Das Wort hat sich jedoch in die Metaphern der deutschen Sprache gerettet und wird meist ironisch gebraucht wenn man eine erbrachte Leistung bewertet deren intellektuellen Wert man eher gering einschatzt Eintrag in einem ostdeutschen Mitteilungsheft mit Bienchen als Auszeichnung fur vorbildliches Verhalten 1986 Auch heute werden durchaus noch Fleisskartchen hergestellt und in Schulen benutzt siehe die Angebote zahlreicher Internetanbieter Sie dienen wie fruher zur Motivation Bekraftigung und Belohnung von Verhaltensweisen von Schulern Heute werden soziale Fahigkeiten und besondere schulische Leistungen belohnt nicht mehr blinder Gehorsam und sturer Fleiss Die Kartchen sind oft kindgerecht kunstlerisch gestaltet und mit padagogischen Sinnspruchen versehen einige lassen sich auch zu einem grosseren Motiv nach Art eines Puzzles zusammenlegen was einen Anreiz zum Sammeln geben soll Als fleisskartchenahnliche Belohnungsformen werden auch Motivstempel z B Bienen oder Aufklebesternchen verwendet Andachtsbildchen wurden im kirchlichen Unterricht Kommunionunterricht Sonntagsschule Kindergottesdienst verwendet um gute Teilnahme zu belohnen Glanzbilder auch Oblatenbildchen genannt wurden unter Kindern getauscht in Poesiealben geklebt oder als Dekoration auf Gegenstande geklebt Belobigungskarte fur Theodor Heuss 1892LiteraturReal Encyclopadie des Erziehungs und Unterrichtswesens nach katholischen Principien 1863 S 630 632 Digitalisat Thomas Roth Fleissbillets In Christa Pieske ABC des Luxuspapiers Herstellung Verbreitung und Gebrauch 1860 1930 Museum fur deutsche Volkskunde Berlin 1983 ISBN 3 88609 123 6 S 123 125WeblinksWiktionary Fleisskartchen Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wikisource Fleisskartchen Quellen und VolltexteEinzelnachweiseThomas Roth Fleissbillets In Christa Pieske ABC des Luxuspapiers Herstellung Verbreitung und Gebrauch 1860 1930 Museum fur deutsche Volkskunde Berlin 1983 S 123 f mit Beschreibung allerdings ohne Standortnachweis Fleissbildchen Maria Spotl Die Malerin der Fleissbildchen abgerufen am 13 Marz 2024Normdaten Sachbegriff GND 1062886070 GND Explorer lobid OGND AKS

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